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Full text of "Elektrotechnische Zeitschrift (Zentralblatt für Elektrotechnik) 57.1936,1"

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Elektrotechnische Zeitschrift 


(Zentralblatt für Elektrotechnik) 


57. Jahrgang 


1936 
I. Halbjahr 


Berlin 


Im Buchhandel durch Julius Springer 
1936 


Inhalisverzeichnis. 
(I. Halbjahr 1986) 


A. Sachverzeichnis. 


Seite Seite 

I. Aufsätze, Rundschau und kleinere Mitteilungen 2 IV. Verbands nachrichten 20 

II. Persönliches . . . s 18 V. Geschäftliche Mitteilungen . 21 
III. Schrifttum (insbes. Buchbesprechungen) 19 


Zeichenerklärung: = größerer Aufsatz. — Brf. = Brief an die Schriftleitung. — B. = Berichtigung. — Vortr. = Vortrag. 


Bespr. = Besprechung. 


Alle Zeichen stehen vor der Seitenzahl. Weitere Abkürzungen s. Abt. A IV, VDE. 
Die Umlaute ä, ö, ü und ae, oe, ue sind wie die einfachen Laute a, o, u behandelt; Worte mit Umlauten sind den gleichartigen Worten 


J. Aufsätze, Rundschau und 
kleinere Mitteilungen. 


Ablelter s. Überspannungsschutz. 
Abschaltung s. Schaltgeräte. 
Abschirmung s. Funkwesen. 
Akademie s. Unterricht. 


Akkumulatoren. 

— Blei- u. alkalische Akkumulatoren. 

Der chemische Vorgang im Bleiakkumu- 
lator. Nach G. W. Vinal u. D. N. 
Craig. 184. 

Fahrrad- Akkumulator. 258. 

Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro- 
fahrzeuge. W. Hoppe. 261. 

Die Einheitsbatterie für Stromwagen. 
C. Zahn. *267. 


Fahrstrom- und Starterbatterien auf der . 


Automobil-Ausstellung 1936. 276. 
Auto-Starter-Prüfer. 293. 
— Akkumulatorenladung. 
Gleichrichtor zum Laden alkalischer 
Batterien. K. Landsmann. 271. 
Ladevorrichtungen für Batterien auf der 
Automobil-Ausstellung 1936. 276. 
Ladegeräte. 290. 


Akustik s. Meßkunde, Techn. Akustik. 
Aldrey s. Leitungen. 

Aluminium s. Leitungen, Stoffkunde. 
Analysator s. Meßkunde. 


Anlasser. 
Anlaßeinrichtung . Albo- Knorr“. 236. 
Selbst tät ige Anlah vorrichtung. 290. 


Das überstromfreie Anlassen des klassi- 
schen Käfigankermotors beliebig 
hohen Kurzschlußstromes. K. Ober- 
moser. *653. 


Anordnungen s. Rechtspflege. 

Anschluß s. Elektrizitätswerke. 

Antenne s. Funkwesen. 

Antriebe s. Bahnbau, Kraftfahrzeuge, 
Maschinenantrieb, Schiffahrt. 


mit einfachen Lauten nachgestellt. 


Anziehung s. Theoret. Elektrotechnik. 
Anzünder s. Wärmetechnik. 
Arbeit s. Ständischer Aufbau. 


Arbeitsbeschaffung. 
Stellunglose Ingenieure. 714. 


Arbeitsmessung s. Meßkunde. 

Argon s. Wärmetechnik. 

Armaturen s. Lichttechnik. 

Asbest s. Stoffkunde. 
Asynehronmaseh. s. Elektr. Maschinen. 
Atome s. Physik. - 

Aufzüge s. Maschinenantrieb. 
Ausbildung s. Unterricht. 

Auslauf s. Elektr. Maschinen. 
Ausschüsse des VDE s. Abt. A IV. 


Ausstellungen und Messen. 


--: Deutschland. 


.. Die Internationale Automobil- und Mo- 


torrad-Ausstellung Berlin 1936. 68. 

— W. Rödiger. 389. 

Die Elektrotechnik auf der Internatio- 
nalen Automobil- und Motorrad- 
Ausstellung Berlin 1936. H. Hasse. 
275. B. 352. 

Grüne Woche Berlin 1936. 340. 

Die Kölner Frühjahrsmesse 1936. 476. 

Die Elektrotechnik in Darmstadt. W. 
Petersen. “602. 

Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs- 
nährstands- Schau. Frankfurt a. M. 
1936. W. Wegener. J. Lengsfeld u. 
Th. Teinert. 733. 

— — Leipziger Messe. 

Zur Leipziger Messe. 217. 

Nachrichten von der Leipziger Früh- 
jahrsmesse 1936. 260. 

Rückblick auf die Leipziger Messe im 
Hause der Elektrotechnik. E. C. 
Zehme. 457. 

Dio Elektrotechnik auf der Leipziger 
Frühjahrsmesse 1936 außerhalb des 
HdE. G. H. Winkler. *463. B. 672. 

Die Leipziger Frühjahrsmesse 1936. 476. 


Ausstellungen und Messen. 


— Ausland. 

Deutsche Beteiligung an den Internatio- 
nalen Messen in Mailand und Posen 
1936. 340. 


Auszelehnungen s. Abt. A II, Persönl. 
Außenhandel s. Abt. A V, Gesch. Mitt. 
Automaten s. Schaltgeräte. 
Autobahnen s. Lichttechnik. 
Automobile s. Kraftfahrzeuge. 


Bahnbau und Bahnbetrieb (s. a. Signal- 
wesen). 

Bayern. 71. 

Budapest. 534. 

Dänemark. *327. 

Deutschland. 70. 71. 

England. 67. *117. 

Hellerup-Holte. 714. 

Höllentalbahn. 206. 

Italien. 17. 337. 

Kopenhagen. *327. 534. 714. 

London. 67. *117. 

Ungarn. 534. 

Zschornewitz. 274. 

— Allgemeines. 

Elektr. Fahrschaubild-Zeichengerät.Nach 
P. C. Cromwell. 17. 

Ermittlung von Fahrzeit und Strom- 
verbrauch. Nach Hippisley. 205. 

Kurzwellenverbindung auf langen Güter- 
zügen. Nach H. A, Shepard u. 
W. C. Evans. 205. 

— Bahnkraftwerke. 

Elektrizitätsversorgung der Reichskahn. 
70. 

— Fahrleitung und Stromschlene. 

Fahrdrahtklemme für die Oberleitung 
der Straßenbahn. 245. 

Stromschiene. 245. 

Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl- 
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr- 
draht. Nach Süberkrüb. 444. 

Fahrleitung Hellerup-Holte. 714. 


534. 714. 


206. 274. 337. 


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1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 


3 


Bahnbau und Bahnbetrieb. 
— Bremsung. 


Zur Entstehung des Quietschgeräusehes . 


bei Bremsen. Nach G. Buchmann. 
Vortr. 41. 

Gleichstrombahnbetrieb mit wirtschaft- 
licher Geschwindigkeitsregelung. Nach 
Gratzmüller. 204. 

Stufenlose Kurzschlußbremse für elektr. 


Triebfahrzeuge. H. Hutt. 222. 


— Elsenbahnen. 
— Elektrislerung. 


Fünfjahresplan für englische Bahnelek- 
trisierungen. 67. 

Stand der Bahnelektrisierung im bay- 
risch-württembergischen Netz im 
Jahre 1935. 71. 

Elektr. Bahnbetrieb vor 
H. Tetzlaff. *193. 

Die Deutsche Reichsbahn im Jahre 1935. 
337. 

— — Lokomotiven und Triebwagen. 


2 Bo-Bo 2-Gleichstrom - Schnellzugsloko- 
motiven für 3000 V der italienischen 
Staatsbahnen. Nach Bianchi. 17. 

Der elektr. Betrieb auf der Höllentalbahn. 
206. 

Akkumulatortriebwagen der Zechorne- 
witzer Kleinbahn. Nach E. Müller. 
274. l 

Schnelligkeitsrekord mit einem diesel- 
elektr. Triebwagen. 312. 

Das Auftreten von Ratterschwingungen 
in der Elektrotechnik. Th. Buch- 
hold. *625. 

— Straßenbahnen. 


Akkumulator-Triebwagen für italienische 
Nebenbahnen. Nach O. Gysin. 337. 

Ein neuer vielstufiger Fahrschalter. Nach 
H. Uhlig. 442. 

Richtlinien für den Bau von neuzeit- 
lichen Straßenbahnwagen. Nach Fr. 
Finck. 589. 

Richtungszeichen an Straßenbahnwagen. 
Nach W. Bennighoff. 714. 


— Sehnellbahnen. 


Steuerung des dieselelektr. Zuges „Ko- 
met‘. Nach A. H. Candee. 182. 
Die Elektrisierung des Nahverkehrs in 
Kopenhagen. R. Spies. *327. 
Laufband für Personenbeförderung. Nach 

N. W. Storer. 414. 
40 jähriges Jubiläum der ersten Unter- 
straßenbahn. 534. 


— Grubenbahnen. 


Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl- 
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr- 
draht. Nach Süberkrüb. 444. 

Neuere Fortschritte in der Elektrisierung 
der Untertagebetriobe. C. Truhel. 
743. 


— Oberleltungs- Elektromobile. 
Der Fahrdraht busbetrieb 
' R. Spies. 117. 
Elektrizität als Treibstoff im Verkehrs- 
wesen. Nach Kern. Vortr. 408. 


25 Jahren. 


in London. 


Batterie s. Akkumulatoren. 
Beglaubigungen s. Prüfämter. 
Belastung s. Elektrizitätswerke. 
Beleuchtung s. Lichttechnik. 
Belichtungsmesser s. Photographie. 
Benutzungsdauer s. Elektrizitätswerke. 
Bereehnung s. Leitungen. 


Bergbau (s. an Geologie). 

Die Funkversuche unter und über Tage 
in Kotterbach und Ostrow. Nach 
V. Fritsch. 125. 

Das Stauchschutz-Dehnungskabel. E. 
Ullmann. 18l. 


Bergbau. 


Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl- 
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr- 
draht. Nach Süberkrüb. 444. 

Elektr. Schachtfördermaschinen und ihre 
Sicherheitseinrichtungen. Nach Graf. 
Vortr. 574. 

Neuere Fortschritte in der Elektrisierung 
der Untertagebetriebe. C. Truhel. 
743. 


Berlehtigung. 112. 320. 352. 432. 672. 

Beschleunigung s. Meßkunde. 

Besprechungen s. Abt. A III, Schrifttum. 

Bestimmungen des VDE s. Abt. A IV, 
Verbandsnachrichten. 

Bezugs quellenverzeiehnls. 168. 216. 259. 
408. 456. 600. 


Blidtelegrapme und Fernsehen. 

Neuer Fernsehsender Witzleben. 20. 

Rundfunkheimdrucker. Nach R. H. 
Ranger, Fulton u. J. V. L. Hogan. 
44. 

Ein abgeschmolzener Kaltkathodenoszil- 
lograph für niedrige Erregerspannung. 
Nach F. A. Becker. 66. 

Der neue Pariser Fernsehsender auf dem 


Eiffelturm. Nach M. Adam. 183. 
Tonfilmgeräte neuester Konstruktion. 
258. 


Fernsehsprechen Berlin—Leipzig. 312. 
Fernsehen in Schweden. 420. 
Bildtelegraphenverkehr mit Polen. 714. 


Blindstrom s. Elektrizitätswerke, Kon- 
densatoren. 

Blitz s. Überspannung. 

Bogenlampen s. Lichttechnik. 

Bohrmaschine s. Maschinenantrieb. 


Brand. 
Brandschutz in elektr. Kraft- und Unter- 
werken. Nach Koechlin. 204. 


Bratgeräte s. Wärmetechnik. 
Bremslüfter s. Magnetismus. 
Bremsung s. Bahnbau, Masch.-Antr. 


Brennkraftmaschinen. 
Mineralöltagung 1935. 
Notstromsätze. 468. 


206. 


Brennstoffe s. Energiewirtschaft, Stoff k. 

Brennstoffelement s. Elemente. 

Brücken s. Meßkunde. 

Buchbesprechungen s. Abt. A III, Schrift- 
tum. 

Bügelgerät s. Wärmetechnik. 

Bühne s. Theater. 

Bühnenbeleuehtung s. Lichttechnik. 

Bürsten s. Elektr. Maschinen. 


Chemie s. Elektrochemie. 
CIGRE s. Abt. A IV, Verbandsnachr. 


Daehständer s. Installat ionswesen. 
Dämmerungsschalter s. Lichttechnik. 


Dampfkessel. 
Brennstoffe s. Stoffkunde. 
Kesselregelanlage. 467. 


Dampflampen s. Lichttechnik. 


Dampfturbinen. \ 
Die Industrie-Dampfturbine der Gegen- 
wart. W. Guilhauman. *381. 


Dämpfung s. Meßkunde. 
Dauermagnete s. Magnetismus. 
Deutsehes Opernhaus s. Theater. 
Diekenmessung s. Meßkunde. 
Dielektr. Verluste s. Theor. Elektrot. 


Dielektrlzitätskonstante s. Theor.Elektrot. 

Dieselmotoren s. Bahnbau, Elektrizitäts- 
werke. 

Differentlalschutz s. Transformatoren. 

Dissertationen s. Abt. A III, Schrifttum. 

Drähte s. Leitungen. 

Drahtlose Technik s. Funkwesen. 

Drehschalter s. Funkwesen. 

Drehspuigeräte s. Meßkunde. 

Drehzahlmesser s. Meßkunde. 

Drossel s. Theoret. Elektrot. 

Druekgassehalter s. Schaltgeräte. 

Druekmessung s. Meßkunde. 

Dübel s. Installationswesen. 

Durchführung s. Isolatoren. 

Durehschlag s. Theoret. Elektrot. 

Dynamomaschinen s. Elektr. Maschinen. 

Dynatron s. Röhren. 


Echolot s. Meßkunde. 
Elehung s. Meßkunde. 


Einheiten. 


. Über die Dimensionen der elektromagne- 


tischen Größen. Nach A. Sommer- 


feld. Vortr. 41. 


Uber die beabsichtigte Anderung dor 
elektr. Einheiten. Nach F. Emde. 41. 


Uber elektr. Einheiten nebst einem Bei- 
trag zur genauen Bestimmung der 
Zeiteinheit auf elektr. Wege. A. 
Griesbach. Vortr. *99. 


Das Problem der Dimensionen der Ein- 
heiten elektr. u. magn. Größen. 
Nach Pl. Andronescu. 122. 


Zur Schreibweise der elektromagneti- 
schen Gleichungen. Nach J. Fischer. 
340. 


Einführung s. Installationswesen. 
Elnanker- Umformer s. Elektr. Maschinen. 
Eingänge s. Abt. A III, Schrifttum. 
Einschlag s. Überspannung. 

Einspülen s. Leitungen. 

Elsen s. Hütte, Magnetismus, Stoffkunde. 
Eisenhahnen s. Bahnbau, Signalwesen. 
Elslast s. Leitungen. 


Elektrisehe Maschinen (s. a. Anlasser, 
Maschinenantrieb, Regelung, Trans- 
formatoren). 


— Allgemeines. 


Elektromaschinenbau auf der Leipziger 
Messe im HdE. 457. 


Die Elektrotechnik in Prüf- und Ver- 
suchsanlagen unter besonderer Be- 
rücksichtigung der elektrodynami- 
schen Leistungswaage. Nach E. Löt- 
terle. Vortr. 573. 


— Theorie und Entwurf. 


Betriebsmäßige Temperaturüberwachung 
elektr. Maschinen, Transformatoren 
und Hochspannungskabel. Nach 
Täuber-Gretler. 63, 


Einfluß des Ozons auf die Alterung der 
Maschinenisolat ion. Nach Sucho- 
wolskaya und Loguschkoff. 120. 


Ermittlung von magnetischen Feldbil- 
dern innerhalb der Maschinenwick- 
lungen. Nach J. F. H. Douglas. 123. 


Niederspannungsmaschinen mit Frosch- 
beinwicklung. Nach Kulebakin. 156. 

Garantator-Plastik-Imprägnierverfahren. 
236. 

Die Auslauflinien umlaufender Maschinen 
und ihre Auswertung. F. Reinhardt. 
293. o 

Trennung der Verluste von Einphasen- 
Induktionsmotoren. Nach C. G. 
Veinott. 392. 


4 


Elektrische Maschinen. 


Über einige Probleme beim Bau von 
Hochspannungsmaschinen für Wech- 
selstrom. Nach W. Eberspächer. 
Vortr. 431. 

Die Läuferkühlung von Turbogenera- 
toren und ihr Einfluß auf die Grenz- 
leistung. F. Punga. *608. 


— Mechanlscher Aufbau. 


Berücksichtigung mechan. Vorspannun- 
gen im Elektromaschinenbau. K. 
Waimann. *9. 

Auswirkungen der Rohstoffrage auf die 
Gestaltung und Herstellung elektr. 
Maschinen und Apparate. Nach 
Bo beck. Vortr. 55. 

Sondermotoren mit geschweißtem Stahl- 


mantel. 235. 
Entwieklung von Einheitsmotoren- 
Reihen. 235. 


Beurteilung und Prüfung von explo- 
sionssicheren Motoren. Nach A. H. 
Nuckolls. 711. 


— Bürsten und ihr Verhalten. 


Der Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf das 
Arbeiten der Bürsten. Nach J. V. 
Dobson. 391. 

Transformatorströme unter den Bürsten 
von Wechselstrom Kommutator- 
motoren. Nach A. J. Moskwitin. 
587. 


— Glelehstrommaschinen. 


Störungen an Gleichstrom-Bahngenera- 
toren für 3000 V. 182. 

Universal- Motoren. 235. 

Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt. 
354. 

Rundfunkstörungen durch Gleichstrom- 
maschinen. 418. 

Neue Wege zur Verbesserung der Strom- 
wendung bei Gleichstrommaschinen. 
Nach S. B. Judit zki. 529. 

Der heutige Entwicklungsstand großer 
Motoren. R. Brüderlink. *579. 


— Synehronmaschinen. 


Entwicklung und Betriebsbedingungen 
von Turbogeneratoren. Nach Wil- 
czek. 63. 

Stabilitätseigenschaften von Wechsel- 
stromgeneratoren und Großkraftüber- 
tragungen. Nach W. D. Horsley. 
212. 

Kennlinien für das Intrittfallen von Syn- 
chronmotoren. Nach D. R. Shoults, 
S. B. Cary u. A. H. Lauder. 530. 

Der heutige Entwicklungsstand großer 
Motoren. R. Brüderlink. *579. 


Die Läuferkühlung von Turbogeneratoren 
und ihr Einfluß auf die Grenzleistung. 
F. Punga. *608. 

—- Asynehronmasehlnen. 


Theorie, Wirkungsweise u. Berechnung 
eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors. 
Nach J. J. Rudra u. D. J. Badkas. 
13. i 

Ein Asynchronmotor mit geschichtetem 
Massivanker für geräuschfreien Be- 
trieb. Nach H. Moser. 95. 


Dreiphasen-Asynchronmaschine mit un- 
symmetrischer Schaltung. Nach W. 
Seiz u. A. Drehmann. 123. 

Doppelläufer-Fräsmotoren mit 3000/4500 
/4600 U/min. 235. 

Trennung der Verluste von Einphasen- 
Induktionsmotoren. Nach C. G. 
Veinott. 392. 

Wirkwiderstand der Kurzschlußringe bei 


kleinen Käfigläufermotoren. Nach 
P. H. Trickey. 522. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Elektrisehe Maschinen. 


Der heutige Entwieklungsst and großer 
Motoren. R. Brüderlink. 579. 


Das überstromfreie Anlassen des klassi- 


schen Kafigankermotors beliebig 
hohen Kurzschlußstromes. K. Ober- 
moser. 7653. 

— UMechselstrom - Kommutatormaschi- 
nen. 

Drehstrom- Nebensschlußmotor und Ar- 
beits maschine. W. E. Baltz. 7233. 


Universal-Motoren. 235. 

Drehstrom- Kommutatormotor für 4600 
U min. 287. 

Uber Selbsterregung und deren Ver- 
hütung bei Drehstrom-Reihenschluß- 
maschinen. A. Bloch. Brf. 432. 


Transformatorströme unter den Bürsten 
von Wechselstrom - Kommutator- 


motoren. Nach A. J. Moskwitin. 
587. 
— Umiformer. 
Einanker-Frequenzwandler. 237. 
Schweißumformer. 246. 


Elektrisierung s. Bahnbau, Energiewirt- 
schaft. 


Elektrizitätswerke (s. a. Bahnbau, Brenn- 
kraft maschinen, Dampfkessel, Dampf- 


turbinen, Energiewirtschaft, Fern- 
messung. Hochfrequenztelephonie, 
Leitungen, Schaltanlagen, Wasser- 
turbinen). 

Amerika. 201. 

Berlin. 420. 

Boberkraftwerk. *699. 

Boulder Dam. 201. 

Deutschland. *l. 420. 534. *699. 

Frankreich. 481. 

Hirschfelde. 534. 

Italien. *33. 

Mailand. *33. 

Odertalsperre. 1. 

Paris. 481. 

— Anlagen (Beschreihung und Entwurf). 

— — Wasserkraftwerke. 


Das Kraftwerk an der Odertalsperre. 
K. Pauck. 1. 


Das Boberkraftwork der Märkischen 
Elektricitätswerk AG. G. Warrel- 
mann. *699. 

— — Wüärmekraftwerke. 


25 Jahre Hirschfelde. 534. 

Die Diesel-Notstromanlage des Deutschen 
Opernhauses. 552. 

— — Unterwerke. 


Richtlinien für den Bau von Ortsnetz- 
Transformatorenstationen. 425. 

— Belastungsverhältnisse. 

Belastungs- und Spannungsvorgänge in 
Drehstrom-Ortsnetzen. Nach K. 
Kohler. 311. 

Der Anschluß von Lichtbogen-Schweiß- 
maschinen. Nach W. Werdenberg. 
384. 

— Betriebsüberwachung. 

Die Fernsteuereinrichtung für die Strom- 
versorgung der Stadt Mailand. L. 
Völker. *33. 


Fortschritte in der Selbststeuerung von 


Kraftwerken in Höchstspannungs- 
netzen. Nach Jäger. 203. 
Erhöhte Wirtschaftlichkeit der Last- 


verteilung durch selbsttätige Fre- 
quenz- und Leist ungsregelung. Nach 
F. Jäger. Vortr. 484. 

Wirtschaftl. 
Dugit. 


Lastverteilung. Nach M. 


529. 


1936 


Elektrizitätswerke. 
— Blindstromfragen. 


Aufbau und Wirtschaftlichkeit von Kon- 
densatorenanlagen zur Leistungs- 
faktor verbesserung. B. Stauch. 207. 


— Parallelbetrieb von Kraftwerken. 

Parallelbetrieb, Stabilität. Frequenz- und 
Spannungsregelung (CIGRE. Bericht). 
63. 

Leitungsschutz beim Außertrittfallen der 
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598. 

— F. Cornelsen. Brf. 599. 


— Verschied. techn. Betriebsfragen. 

Zulässige Spannungsschwankungen in 
Lichtnetzen. Nach W. Werdenberg. 
157. 
Erdung (CIGRE- Bericht). 201. 
Oberwellen in Starkstromnetzen. 
E. Hueter. Vortr. 407. 
Neue Aufgaben und ihre Lösung in der 
Niederspannungs versorgung. Nach 
v. Mangoldt. Vortr. 485. 

Praxis des Luftschutzes der Elektrizitäts- 
werke. Nach E. M. K. Sommer. 
Vortr. 694. 


— Geschäftlieh-Wirtsehaftliches. 

Ortskraft werke oder Verbund betrieb? 
Ein Beitrag zur Kostenrechnung. 
R. Schneider. 615. 


— Tarifwesen. 

Das Tarifproblem in der landwirtschaft - 
lichen Stromversorgung Englands. 73. 

Benutzungsdauer und Zimmertarife für 
Haushaltungen. Nach J. Verboud. 
369. 

Entwieklung der Strompreise in Paris 
während 1910 bis 1934. 481. 


Elektrizitätswirtschaft s. Energiewirtsch. 
Elektrizitütszähler s. Meßkunde. 


Elektrochemie. 

Chemische Arbeit in der Korrosions- 
forschung. Nach P. Duden. 68. 
Scheidung von Edelmetall in schwefel- 
saurem Elektrolyten. Nach G. Hän- 

sel u. A. Grevel. 98. 

Die Anwendung der Photozelle im 
Wasserwerksbetrieb. H. Richter. 
154. 

Elektr. Uberwachung eines chemischen 
Reifevorganges von explosiven Che- 
mikalien mittels Photozellen. W. 


Nach 


Z esch. 155. 
Schutzschicht auf Magnesium. Nach 
H. Fischer u. W. Schwan. 160. 


Elektrochemie im Rahmen der Elektro- 
technik. Nach Masing. Vortr. 166. 

50 Jahre Aluminium. K. Arndt. 199. 

Hochfrequenz-Ozongerät. 288. 

Uber die elektrolytische Verzinnung. 312. 

Einige Grundlagen der Elektrizitäts- 
leitung und der Stromquellen, er- 
läutert durch einfache Schauversuche. 
R. W. Pohl. Vortr. 321. 

Neues Verfahren für die Erhaltung gut. 
polierter Metallflächen. Nach P. 
Jacquet. 419. 

Elektrolytische Platinüberzüge. 
K. Sadakata. 446. 

Die elektrochemische Industrie Bayerns. 
K. Arndt. 732. 

Fortschritte in der Elektrochemie und 
Elektrometallurgie. Nach P. Bunet. 
740. 


Elektroindustrie s. Abt. A V, Gesch. Mitt. 

Elektrokarren s. Kraftfahrzeuge. 

Elektrolyt s. Elektrochemie, Theoret. 
Elektrotechnik. 

Elektromagnet s. Magnetismus. 

Eiektrometer s. Meßkunde. 

Elektromobil s. Bahnbau. 

Elektronenoptik s. Theoret. Elektrot. 


Nach 


1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 5 
Elektronenoszlilograph s. Meßkunde. Energiewirtsehaft. Erdung s. Erdschluß. 
Elektronenröhren s. Funkwesen, Meß- Erzeugung u. Verbrauch elektr. Arbeit Erdungsschalter s. Funkwesen, Schalt- 
kunde, Röhren, Theoret. Elektro- in Deutschland. 25. 131. 424. geräte. 


technik, Verstärkertechnik. 
Elektronentheorie s. Theor. Elektrot. 
Elektrostatik s. Meßk., Theor. Elektr. 
Elektrotechn. Verein s. Abt. A IV. 
Elektrotechn. Zeitschrift s. Abt. A III, 
Schrifttum. 


Elektrowärme s. Wärmetechnik. 


Elemente. 


Brennstoffelement mit festem Elektro- 
Ivten. Nach W. Schottky. 126. 


Emission s. Röhren. 
Empfänger s. Funkwesen. 
Endversehlüsse s. Leitungen. 
Energlewirtschaft (s. a. Elektrizitäts- 
Werke). 


— Wasserwirtschaft. 
Wasserkräfte Chinas. 187. 


Die Verwertung der Energiequellen der 
Erde. Nach D. Brownlie. 370. 


Weasserkraftausnutzung. Nach Hen- 
ninger. Vortr. 407. 


— Wärme- und Brennstoffwirtsehaft. 


Die Verwertung der Energiequellen der 
Erde. Nach D. Brownlie. 370. 


— Elekitrizitätswirtschaft. 
— — Deutschland. 


Das Programm der 2. Energietagung 
„Elektrizität‘‘ im Essener Haus der 
Technik. 20. 

Gesetz zur Förderung der Energiewirt- 
schaft (Energiewirtschaftsgesetz) vom 
13. Dezember 1935. 21. 


Die Elektrizitätswirtschaft im rechts- 
rheinischen Bayern. J. Leonpacher. 
69. 


Öffentl. Elektrizitätswirtschaft in Baden 
im Jahre 1934. L. Fricke. 185. 


Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro- 
fahrzeuge. W. Hoppe. 261. 


Elektrofahrzeuge als Verbraucher heimi- 
scher Antriebsenergie. Nach Rösner. 
Vortr. 296. 


Die Elektrizitätswirtschaft in Pommern. 
A. Petri. *313. 


Amerika-Studienfahrt der Elektroindu- 
strie. 319. 


Die Zuständigkeit des Reichswirtschafts- 
ministers nach dem Energiewirt- 
schaftsgesetz vom 13. Dezember 1935 
und ihr Verhältnis zu den ordentlichen 
Gerichten und Verwaltungsbehörden. 
G. ABmann. 367. 


Die Stromversorgung Deutschlands im 
Jahre 1934. 369. 


Aufgaben der deutschen Elektrizitäts- 
wirtschaft. Nach Koepchen. Vortr. 
407. 


Zum Stand der Elektrizitätsversorgung 
Berlins. 420. 


Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft ım 
Freistaat Hessen. R. Schneider. 
8477. 

Elektro-In vestitionen in der deutschen 
Volkswirtschaft. Winkler. 479. 
Das Problem eines Reichselektrizitäts- 
monopols innerhalb der deutschen 
Elektrizitätswirtschaft in historischer 
Betrachtung und als Problem der 
Gegenwart. Nach P. Jonghaus. 539. 

Aus den Jahresberichten deutscher Elek- 
trizitätswerke. 128. 


— — Übriges Europa. 


Betrachtungen über die Politik der Kraft- 
erzeugung in Frankreich. Nach E. 
Mercier. 131. 

Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Polens. 
131. 

Die Elektrizitätsversorgung Rumäniens 
1934. H. Thieß. *186. 

Oesterreichs Elektrizitätswirtschaft im 
Jahre 1934. K. Augustin. *313. 


Die Entwicklung der ländlichen Elektri- 
zitätsversorgung in England. 316. 


Tagesprobleme der englischen Elektri- 
zitätswirtschaft. Nach J. A. Sum- 
ner. 371. 

Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Däne- 
marks im Berichtsjahr 1933. J. E. 
Böresen. 421. 

Ein Fortschritt in der planmäßigen Or- 
ganisation der Elektrizitätswirtschaft 
in Frankreich. Nach L. Mélot. 425. 

Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Nor- 
wegens im Betriebsjahre 1933 und 
1934. N. Schulz. *478. 

Die Elektrizitätswirtschaft Finnlands am 


Ende des Jahres 1934. V. Veijola.. 


591. 

Elektrizitätswirtschaft in Jugo- 
slawien im Jahre 1934. J. Led vin ka. 
5659. 

Die Elektrizitätswirtschaft Bulgariens in 
den Jahren 1931/1934. A. Dikoff. 
5661. 

Haushaltelektrisierung in der Tschecho- 
slowakei. 718. 


— — Amerika. 


Geführdung der privaten Elektrizitäts- 
lieferung in den V. S. Amerika. 72. 


Modernisierung von Kraftwerken in den 
V. S. Amerika. 480. 


Die 


— — Asien. 

Elektrizitätsversorgung Chinas. A. Przy- 
gode. *127. *187. 

Die Elektrizitätswirtschaft der Man- 
dschurei. Reichelt. *368. 


Entfernungsmesser s. Photographie. 
Entkeimung s. Medizin. 

Entladung s. Theoret. Elektrot. 
Entstörung s. Funkwesen. 


Erdschluß und Erdstrom. 
Die Belastbarkeit von Erdern. Nach 
H. G. Taylor. 65. 

Die Wechselstromausbreitung im Erd- 
reich unterhalb einer einseitig offenen 
und unendlich langen, senkrechten 
Leiterschleife im Luftraum. Nach 
H. Buchholz. 159. 

Spannungsgradienten, hervorgerufen 
durch Erdströme in der Nähe von 
Kraftwerken und Unterwerken. Nach 
Taylor. 201. 

Erdung (CIGRE-Bericht). 201. 

Schutz der Netze (CIGRE-Bericht). 204. 

Kabelpotentialschutz. 253. 

Untersuchung über Beeinflussung von 
Erdschlußrelais beim Einschalten von 
Erdschlüssen. W.Koch. *329. *385. 


Neuzeitlicher Relaisschutz in Hoch- 
spannungsanlagen. Nach Stark. 
Vortr. 484. 


Leitungsschutz beim Außertrittfallen der 
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598. 

— F. Cornelsen. Brf. 599. 

Ein Entwieklungsweg der Relaistechnik 


in Starkstromanlagen. R. Schimpf. 
5645. 


Erfindungen s. Rechtspflege. 
Ersehütterungen s. Meßkunde, Schwin- 
gungen, mechan. 


ETZ s. Abt. A III, Schrifttum. 
Expansionssehalter s. Schaltgeräte. 
Experimentiermittel s. Unterricht. 
Explosive Stoffe s. Elektrochem., Normen. 


Fabrik s. Maschinenantrieb u. Abt. AV, 
Geschäftl. Mitteilungen. 


Fächer s. Maschinenantrieb. 

Fahrleitung s. Bahnbau. 

Fuhrlinle s. Bahnbau. 

Fahrrad s. Akkumulatoren. 

Fahrschalter s. Schaltgeräte. 

Fahrschaubild s. Bahnbau. 

Fahrtmessung s. Meßkunde. 

Fahrzeuge s. Bahnbau, Kraftfahrzeuge, 
Lichttechnik, Schiffahrt, Signalwesen. 

Farben s. Lichttechnik. 

Fassungen s. Installationswesen. 

Fehler s. Meßkunde. 

Fehlerortsbestimmung s. Leitungen. 

Feld, elektr., s. Theoret. Elektrot. 

Feld, magn., s. Magnetismus. 


Fernmeldetechnik s. Bildtelegraphie, 
Fernsprech-, Funk-, Signal-, Tele. 
graphenwesen, Hochfrequenztele- 


phonie, Leitungen, Röhren, Unter- 
richt, Verstärkertechnik. 


Fernmessung und Fernsteuerung (s. a. 
Leitungen). 

Die Fernsteuereinrichtung für die Strom- 
versorgung der Stadt Mailand. L. 
Völker. *33. 


Grundlagen der lichtelektr. Steuerungen. 
R. Sewig. *137. 

Fernmessung der Feuchtigkeit von Gasen. 
Nach F. Lieneweg. 156. 


Fernübertragung von Meßwerten mit 
Widerstandsgebern ; Quotienten- 
messer-Verfahren. Nach W. Geyger. 
182, 


Fernmessung, Fernmeldung, Fernsteue- 
rung (CIGRE-Bericht). 203. 


Die Fernmeßverfahren. Nach P. M. 
Pflier. 205. 


Fernschalter (Ölschütz). 242. 
Sirenen-Fernsteuerung. 249. 


Fernsteueranlage Priesterweg der Deut- 
schen Reichsbahn-Gesellschaft. K. 
Keller. *304. 


Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt. 
354. 


Fernübertragung von Meßwerten mit 
Widerstandsgebern ; Strommesser- 
Verfahren. Nach W. Geyger. 392. 


Induktive Fernübertragung von Bewe- 
gungsvorgängen. Nach W. Geyger. 
417. 


Steuerungen und Steuergeräte auf der 
Leipziger Messe. 457. 


Fernübertragungstechnik auf der Leip- 
ziger Messe. 467. 


Fernübertragung von Meßwerten mit 
Widerstandsgebern; Kompensations- 
verfahren. Nach W. Geyger. 53l. 


Ein neues Fernsteuerungssystem (ohne 
Steuerleitungen) für Drehstromnetze. 
Nach Jacob. Vortr. 575. 

Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik 


in Starkstromanlagen. R. Schimpf. 
5645. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


1936 


Fernsehen s. Bildtelegraphie. 


Fernsprechwesen (s. a. Funkwesen, Hoch- 
frequenztelephonie. Leitungen, Techn. 
Akustik, Verstärkertechnik). 


— Allgemeines. 

Die physikalische Natur von Sprache und 
Musik als Grundlage der Fernsprech- 
technik. Nach Busch. Vortr. 54. 

Fernsprechanlage für die Großglockner- 
Hochalpenstraße. Nach H. Schupp. 
183. 

Glühlampenzentrale. 248. 

Schnurloser Vermittlungsschrank. 248. 

Fernsprechanlage des LZ 129. 366. 

Tragbares Trägerfrequenz-Fernsprech- 
system. Nach L. Graf u. G. Arm- 
bruster. 713. 


— Fernsprechgeräte. 
Mikrophone, Telephone, Lautsprecher s. 
Techn. Akustik. 

Fortschritte der Selbstanschlußtechnik. 
W. Jaekel. *223. 
Schlagwettergeschützter 

248. 


— Selbstanschlußwesen. 

Fortschritte der Selbstanschlußtechnik. 
W. Jaekel. *223. 

Universalzentrale für fünf Amtsleitungen 
und 25 Sprechstellen. 247. 

Nebenstellen-Zentralen. 247. 


— Fernspreehstörungen. 

Die Einwirkung von Gleichstrom-Höchst- 
spannungsleitungen auf Fernmelde- 
anlagen. Nach Klewe. 200. 

Fernsprechstörungen (CIGRE- Bericht). 
204. | 


Fernsprecher. 


Fernsteuerung s. Fernmessung. 
Ferromagnetlsmus s. Magnetismus. 
Ferrometer s. Meßkunde. 

Festigkeit, diel., s. Theoret. Elektrot. 
Feuchtigkelt s. Meßkunde. 

Feuer s. Brand. 

Feuermelder s. Signalwesen. 

Film s. Bildtelegr., Techn. Akustik. 
Fleehtmaschine s. Werkstatt. 


Flugwesen. 

Die Beleuchtungsanlage auf dem Flug- 
hafen Croyden. 16. 

LZ 129. Ein Geleitwort. Eckener. 353. 

Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt. 
2354. 

Praxis des Luftschutzes der Elektrizitäts- 
werke. Nach E. M. K. Sommer. 
Vortr. 694. 


Flußmesser s. Meßkunde. 

Förderanlagen s. Maschinenantrieb, Si- 
gnalwesen. 

Früsmotoren s. Maschinenantrieb. 

Freileltungen s. Leitungen. 

Freiluftgeräte s. Schaltgeräte. 

Fre quenz s. Meßkunde, Regelung. 

Funkenentladung s. Theor. Elektrot. 

Funkenstrecke s. Meßkunde. 

Funkenzähler s. Schaltgeräte. 


Funkwesen (s. a. Bildtelegraphie, Meß- 
kunde, Röhren, Techn. Akustik. 
Theoret. Elektrot., Vorst ärkert echnik). 


— Allgemeines. 
Kurzwellen verbindung auf langen Güter- 
zügen. Nach H. A. Shepard u. W. C. 


Evans. 205. 

Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129°. E. Hilligardt. 
*354, 

— Wellenausbreitung. 


Die Funkversuche unter und über Tage 
in Kotterbach und Ostrow. Nach 
V. Fritsch. 125. 


Funkwesen. 

Zustand der Ionosphäre und die Aus- 
breitung elektr. Wellen. Nach W. 
Dieminger. 338. 

— Rundfunk. 


Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten- 
bändern. Nach P. P. Eckersley. 44. 

Ein neuartiges Gerät zur Amplituden- 
überwachung im Rundfunkbetrieb 
und anderen elektroakustischen An- 
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo. 
*197. 

7,5 Mill. Rundfunkhörer in Deutschland. 
426. 

Trägerfrequente Rundfunkübertragung 
auf Freileitungen. A. Haag. 448. 
Rundfunkwesen auf der Leipziger Messe. 

462. 467. 

Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte 
der  RBeichs-Rundfunk-Gesellschaft. 
K. Hoffmann u. U. Tuchel. *514. 

Trägerfrequente Rundfunkübertragung 
über Freileitungen. H. Werrmann. 


Vortr. 707. 735. 
— — Rundfunk störungen. 
Potentialstouering auf Isolatorober- 
flächen. Nach E. Bennett u. G. 
Fredendall. 65. 
Rundfunkstörungen (CIGRE. Bericht). 
204. 


Vergleichende Untersuchungen an Frei- 
leitungs-Stützenisolatoren zur Auf- 
klärung ihres Störeinflusses auf den 
Rundfunkempfang. Nach Mengeln. 
204. 

Rundfunkstörungsfreie Stützenisolatoren. 
243. 244. 

Störschutzmittel auf der Automobil-Aus- 
stellung 1936. 278. 

Entstörfilter. 294. 

Abschirmkäf ig für Diathermiegeräte. 294. 

Rundfunkstörungen durch Gleichstrom- 
maschinen. 418. 


— Funkstationen. 


Kreuzantenne. 249. 

30 Jahre Nauen. 534. 

Funkeinrichtungen auf Schnellbooten 
der Wasserschutzpolizei Berlin. A. 
Samlowski. 706. 


— Funksender. 


Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten- 
bändern. Nach P. P. Eckersley. 44. 

Erzeugung kurzer Wellen. Nach A. Heil 
u. O. Heil. 97. 

Sender für Wellen unter Im. NachN.E. 
Lindenblad. 338. 

Die elektr. Einrichtungen des Luftschiffes 
„LZ 129“. E. Hilligardt. *354. 
Grundlagen der Modulation mit ver- 
änderlichem Trägerwert. Nach H. 

Wehrlin. 396. 

Über die Frequenzkonstanz eines quarz- 
gesteuerten Rundfunksenders. Nach 
H. Jacobs. 500. 

Der Einfluß der Trägersteuerung am 
Sender auf die Empfangsgüte. Nach 
W. Lampe. 533. 

Schaltungen zur Verbesserung des 
schlechten Wirkungsgrades von Groß- 
rundfunksendern. H. Harbich. 5640. 

— Funkempfänger. 

Neue Rundfunkempfänger auf der Leip- 
ziger Messe. 249. 294. 

Selbsttätige Trennschärfenregelung. Nach 
G. L. Beers. 445. 

— Verschiedene Funkgeräte. 


Hochfrequenzeisenkern für die Spulen 
von Rundfunkempfängern. H. C. 
Riepka. *21S. 

Abgeschirmter Drehschalter. 

Steckdosen-Erdungssehalter. 


249. 
249. 


Funkwesen. 


Vorschalt-Gleichrichter. 249. 

Vorschlag einer Rückkopplungssperrung 

mit sprachgesteuertem Relais für 
drahtlosen Gegensprechverkehr. Nach 
R. Koll. 713. 


Galvanotechnik s. Elektrochemie. 

Gase, Durehschlag, s. Theor. Elektrot. 

Gasentladung s. Lichttechnik, Röhren, 
Röntgentechnik. Stromrichter, Theo- 
ret ische Elektrot. 

Gassehalter s. Schaltgeräte. 

Geldwirtschaft s. Abt. A V, Gesch. Mitt. 

Geleuehte s. Lichttechnik. 

Genauigkeit s. Meßkunde. 

Generatoren s. Elektr. Maschinen. 


Geologie. 

Die Funkversuche unter und über Tage 
in Kotterbach und Ostrow. Nach 
V. Fritsch. 125. 

Bodenleitfähigkeit und geologischer Auf- 
bau. Nach R. H. Card. 181. 


Geräusche s. Röhren, Techn. Akustik. 
Geräuschbildung s. Elektr. Maschinen. 
Geräuschmesser s. Meßkunde. 
Gerichtsentscheldung s. Rechtspflege. 
Geschäftl. Mitteilungen s. Abt. A V. 


Geschlehte. 

Jubiläum s. a. Abt. A II, Persönliches. 
und Abt. A V, Geschäftl. Mitteilg. 
Elektr. Bahnbetrieb vor 25 Jahren. 

H. Tetzlaff. 193. 

50 Jahre Aluminium. K. Arndt. 5199. 

100 Jahre Kunstharz. 420. 

Otto von Guerickes elektrische Unter- 
suchungen. H. Schimank. 525. 

25 Jahre Hirschfelde. 534. 

40 jähriges Jubiläum der ersten Unter- 
straßenbahn. 534. 

30 Jahre Nauen. 534. 

Das Problem eines Reichselektrizitäts- 
monopols innerhalb der deutschen 
Elektrizitätswirtschaft in historischer 
Betrachtung und als Problem der 
Gegenwart. Nach P. Jonghaus. 539. 

Hundertjahrfeier der Staatl. Akademie 
für Technik, Chemnitz. 590. 

100 Jahre Techn. Hochschule Darmstadt. 
Hübener. *601. 

Die Elektrotechnik in Darmstadt. W. 
Petersen. “602. 

André Marie Ampere. H. Schimank. 
679. 

Die Elektrotechnik im Deutschen Museum 
zu München. L. Steinhauser. 7729. 


Geschwindigkelt s. Meßkunde. 
Geschwindigkeitsregelung s. Bahnbau. 
Gesetze s. Rechtspflege. 
Getriebemotor s. Maschinenantrieb. 
Gewächshäuser s. Wärmetechnik. 
Gewerbe s. Maschinenantrieb. 
Gewerbl. Reehtssehutz s. Rechtspflege. 
Gewitter s. Überspannung. 
Gittersteuerung s. Stromrichter. 
Glas s. Stoffkunde. 
Gleichrichter s. Funkwesen, Stromrichter. 
Gleichrichtergeräte s. Meßkunde. 
Gleiehstrommaseh. s. Elektr. Maschinen. 
Gleiehungen s. Mathematik. 
Gieitfunken s. Theoret. Elektrot. 
Gleitwiderstand s. Regelung. 
Giimmen s. Theoret. Elektrot. 
Gliimmentladung s. Meßkunde. 
Glimmvoltmeter s. Meßkunde. 
Glühkathodengefläße s. Stromrichter. 
Glühofen s. Wärmetechnik. 
Glühplatten s. Wärmetechnik. 
Glühventile s. Stromrichter. 
Grenzleistung s. Elektr. Maschinen. 
Grube s. Bahnbau, Bergbau, Maschinen- 
antrieb. 
Grüne Woche s. Ausstellungen. 


1936 


Haartrockner s. Maschinenantrieb. 

Halbleiter s. Theoret. Elektrot. 

Haltestangen s. Stoffkunde. 

Handbohrmaschine s. Maschinenantrieb. 

Handel s. Abt. A V, Gesch. Mitt. 

Handwerk s. Maschinenantrieb. 

Härteofen s. Wärmetechnik. 

Hartgummi s. Stoffkunde. 

Hartleinen s. Stoffkunde. 

Haushalt s. Maschinenantrieb. 

Hebezeuge s. Maschinenantrieb. 

Heerwesen s. Flugwesen. 

Heimdrucker s. Bildtelegraphie. 

Hell wasserspeleher s. Wärmetechnik. 

Helzung s. Wärmetechnik. 

Herde s. Wärmetechnik. 

Hitzdrahtgeräte s. Meßkunde. 

Hochfrequenz s. Funkwesen, Leitungen, 
Meßkunde, Theoret. Elektrot. 

Hochirequenzelsen s. Magnetismus. 


Hoehfrequenztelephonie. 


Elektrizitätswerkstelephonie. 
Dreßler. Vortr. 133. 


Nach G. 


Ilochofen s. Wärmetechnik. 


Hochschule s. Unterricht u. Abt. A II, 
Persönliches. 

Hochspannung s. Isolatoren, Leitungen, 
Meßkunde, Schaltgeräte, Stromrich- 
ter, Theoretische Elektrotechnik, 
Überspannung, Überstrom. 

Hörbarkeit s. Techn. Akustik. 


Hütte und Walzwerk (s. a. Maschinen- 
antrieb). 

Ofen s. a. Wärmetechnik. 

Photozellen im Walzwerk. K. Johann- 
sen. 150. 

Elektr. Hochöfen. 
Vortr. 158. 

Die Erzeugung von Schwarzguß nach dem 
Vorbund verfahren. Nach A. Cler- 
geot. 395. 

Die Wirtschaftlichkeit des Schnelltem- 
perns im elektr. geheizten Temperofen. 
Nach R. Buchkremer. 417. 


Nach Leonhard. 


Hysterese s. Magnetismus. 


Imprägnierung s. Elektr. Maschinen. 

Induktionsregler s. Transformatoren. 

Induktivität s. Theoret. Elektrot. , 

Industrie s. Maschinenantrieb u. Abt. A V, 
Gesch. Mitt. 


Ingenieure. 

Das Soldatische im Ingenieur. v. Arnim. 
2341. 

Auslese und Schulung der Konstrukteure 
der Elektroindustrie. K. Schnetz- 
ler. 637. 

Stellunglose Ingenieure. 714. 


Inhalator s. Medizin. 


Installatlonswesen (s. a. Elektrizitäts- 
werke, Leitungen, Schaltgerate). 

Sicherungen s. Uberstromschutz. 

— Allgemeines. 

Neues Installationssystem. 251. 


Kombinationen in Auf- und Unterputz- 
ausführung. 251. 

Niedax-Dübel für die Befestigung von In- 
stallationsgerät. 252. 

Isolier-Preßstoffe in der Installations- 
technik. L. Roos. Vortr. *447. 

Stromversorgung und -verteilung im 
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau, 
A. Kolbe u. P. Müller. *547. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Installationswesen. 


Allgemeine Richtlinien für die Planung 
und Ausführung von Theater-Instal- 
lationen. Die Installation des Staat- 
lichen Schauspielhauses zu Berlin. 
W. Siefert. *567. 

Installation von Leuchtröhren für Re- 
klameanlagen. B. Schmidt. *685. 


Das Elektromaterial-Abkommen zur Be- 
reinigung des Elektromarktes. E. 
Matthies. 7717. 


— Steckvorriehtungen. 


Tischsteckdose. 292. 

Doppelsteckdosen. 292. 

Die Bühnensteckvorrichtungen im Deut- 
schen Opernhaus. 551. 

— Fassungen. 

Isolierstoff- Fassung. 292. 

— Leitungsverlegung. 

Bemessung von Speisepunkten und 
Steigeleitungen bei veränderlicher Be- 
lastung. Nach Velisek. 157. 

Dachständereinführung. 245. 

Licht- und Kraftverteilungskästen. 250. 

Zählerüberdeckungskappen. 251. 

Stahlblech-Verteilungstafeln. 251. 

Schlingenstahlband. 252. 

Kabelbefestigungsschelle. 252. 

Neue Klemmen und Kontakte. 291. 

Neue Übergangspfeifen. 291. 

Blocklüsterklemmen. 292. 

Bühnenbeleuchtung und Leitungsinstal- 
lation im Deutschen Opernhaus. E. 
Thormann u. W. Wahl. 5553. 


Institute (s. a. Unterricht). 
Ein Nikola-Tesla-Institut in Belgrad. 590. 


Instrumente s. Meßkunde. 

Ionen s. Physik. 

Ionenoptik s. Theoret. Elektrot. 

Ionisierung s. Theoret. Elektrot. 

Ionosphäre s. Funkwesen. 

Isolation s. Elektr. Maschinen, Isolatoren, 
Stoffkunde. 

Isolationsmesser s. Meßkunde. 


Isolatoren. 
Wirkung tonhaltiger Staubniederschläge 
auf die Stoßüberschlagspannung von 


Isolatoren. Nach Y. Satoh u. K. 

Murakoshi. 13. 
Potentialsteuerung auf I«solatorober- 

flächen. Nach E. Bennett u. G. 


Fredendall. 65. 

Isolatoren (CIGRE.- Bericht). 176. 

Freileitungsisolatoren in Gegenden mit 
Schmutzablagerungen. Nach W. J. 
John u. F. M. Sayers. 196. 

Vorgleichende Untersuchungen an Frei- 
leitungs-Stützenisolatoren zur Auf- 
klärung ihres Störeinflusses auf den 
Rundfunkempfang. Nach Mengele. 
204. 

Rundfunkstörungsfreie Stützenisolatoren. 
243. 244. 

Feuersicherheit von Mehrrohr-Durchfüh- 
rungen. 244. 

Stützenisolator. 244. 

Strahlungsschutzkappe aus Aluminium- 
blech. 244. 

Die Herstellung des Elektroporzollans. 
R. Rieke. Vortr. 469. 

Die Verwendung von Porzellan und an- 
deren keramischen Isolierstoffen in der 


Elektrotechnik. W. Steger. Vortr. 
471. 
Isollerstoffe s. Stoff k.. Theor. Elektrot. 


Isollerte Leltungen s. Leitungen. 


Jahresberichte s. Abt. A V, Gesch. Mitt. 


7 


Jubiläen s. Geschichte. Unterricht, ferner 
Abt. A II, Persönliches, und Abt. A V, 
Geschäftl. Mitt. 


Jungingenleure s. Abt. A IV, Verbands- 
nachrichten. 


Kabel s. Leit ungen. 
Kaffeemaschine s. Wärmetechnik. 
Kapazität s. Kondensatoren. 
Kardiogramm s. Medizin. 


Karten. 
Elektrisierungspläne der Southern Rail- 
way. 67. 


Plan der elektr. betriebenen Bahnlinien 
in Bayern— Württemberg. 71. 


Karte der Wasserkräfte Chinas. 187. 
Karte der Elektrizitätsversorgung Nord- 
west-Jugoslawiens Anfang 1935. 660. 


Kathodenoszillograph s. Meßkunde. 

Kautschuk s. Stoffkunde. 

Keramiken s. Isolatoren, Stoffkunde. 

Kessel s. Dampfkessel. 

Klang s. Meßkunde, Techn. Akustik. 

Klangfarbe s. Techn. Akustik. 

Kleingewerbe s. Maschinenantrieb. 

Klemmen s. Install., Leitungen. 

Klingel s. Signalwesen. 

Knacken s. Techn. Akustik. 

Kochgeräte s. Wärmetechnik. 

Kohle s. Energiewirtsch., Stoff kunde. 

Kolbenmaschlnen s. Brennkraft-, Dampf- 
maschinen. 


Kommissionen des VDE s. Abt. A IV. 
Kommutator s. Stromrichter. 
Kommutatormaseh. s. Elektr. Maschinen. 
Kommutlerung s. Elektr. Maschinen. 
Kompaß s. Schiffahrt. 
Kompensationsverfahren s. Fernmessung. 
Kompensator s. Meßkunde. 


Kondensatoren. 

Theorie, Wirkungsweise u. Berechnung 
eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors. 
Nach J. J. Rudra u. D. J. Badkas. 
13. 

Elektrolytkondensatoren. Nach L. Bin- 
der. 15. 


Betriebsverhalten von Kondensatoren in 
Starkstromnetzen. Nach Moser. 
Vortr. 29. 


Unstetigkeiten bei der Umelektrisierung. 
Nach H. Schönfeld. 160. 


Aufbau und Wirtschaftlichkeit von Kon- 
densatorenanlagen zur Leistungsfak- 
torverbesserung. B. Stauch. *207. 


Höchstspannungskondensatoren mit Öl- 
papierdielektrikum. 240. 


Röhrenkondensatoren aus keramischen 
Massen mit großer Dielektrizitätskon- 
stante. 474. 


Thermostatische Verlustmessung, insbe- 
sondere von Starkstromkondensato- 
ren. H. Gönningen. *523. 


Kondensatormotor s. Elektr. Maschinen. 

Konferenzen s. Tagungen. | 

Kongresse s. Tagungen u. Abt. A IV, Ver- 
bandsnachr. 


Konstrukteure s. Unterricht. 

Konstruktion s. Elektr. 
Mathematik. 

Kontakte s. Installationswesen, 
gen, Schaltgeräte. 

Koordinatensehreiber 3. Meßkunde. 

Koplerlampe s. Lichttechnik. 

Koronaerscheinung s. Leitungen, Thoo- 
retische Elektrotechnik. 


Korrosion s. Stoffkunde. 


Maschinen, 


Leitun- 


8 


Elektrotechnische Zeitschrift 


1936 


Kraftfahrzeuge (s. a. Lichttechnik). 


Oberleitungsfahrzeuge s. Bahnbau. 

Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutsch- 
land. 132. 

Das Elektrofahrzeug, seine Verwendung 
und volkswirtschaftl. Bedeutung. G. 
Lucas. Vortr. *169. 


Die Elektrofahrzeuge. Nach Rödiger. 
191. 

Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro- 
fahrzeuge. W. Hoppe. 261. 


Elektrokarren mit Hubvorrichtungen. 
A. Blackburn. 265. 


Die techn. Entwieklung der Elektrofahr- 
zeuge. H. Mudrak. 269. 

Elektrokarren im Werkbetrieb. G. Lu- 
cas. 272. 

Elektrokarren auf der Automobil-Ausstel- 
lung 1936. 276. 


Zündkerzen auf der Automobil-Ausstel- 
lung 1936. 277. 


Wagenbeleuchtung auf der Automobil- 
Ausstellung 1936. 277. 


Bauart und Versuchsergobnisse einer 
elektr. Zugmaschine. 274. 


Die Elektrotechnik auf der Internatio- 
nalen Automobil- und Motorrad -Aus- 
stellung Berlin 1936. H. Hasse. 275. 
B. 352. 

Elektrofahrzeuge als Verbraucher hei- 
mischor Antriebsenergie. Nach 
Rösner. Vortr. 296. 


Die Internationale Automobil- und Mo- 
torrad-Ausstellung 1936. W. Rödi- 
ger. 5389. 

Der richtige Einsatz des Elektrofahr- 
zeuges. W. Wegener. 678. 


Kraftmasehinen s. Brennkraftmaschinen, 
Dampfturbinen, Elektr. Maschinen, 
Maschinenantrieb, Wasserturbinen. 

Kraftübertragung s. Elektrizitätswerke, 
Leitungen, Schaltanlagen. 

Kraftwagen s. Kraftfahrzeuge. 

Kraftwerke s. Bahnbau, Elektrizitäts- 
werke. 

Kraftwirtschaft s. Energiewirtschaft. 

Kristalle s. Theoret. Elektrot. 

Küche s. Wärmetechnik. 

Kugelfunkenstrecke s. Meßkunde. 

Kühlanlagen s. Wärmetechnik. 

Kühlung s. Elektr. Maschinen. 

Kunstharz 83. Stoff kunde. 

Kupfer s. Magnetismus, Stoffkunde. 

Kupferoxydulglelehriehter s. Strom- 
richter. 

Kurzschluß s. Uberstrom. 

Kurzschlußbremsung s. Bahnbau. 

Kurzwellen s. Funkwesen. 


Ladung s. Akkumulatoren. 
Ladungen s. Theoret. Elektrot. 
Lampen s. Lichttechnik. 


Landwirtschaft. 


Das Tarifproblem in der landwirtschaft- 
lichen Stromversorgung Englands. 73. 

Die Entwicklung der ländlichen Elek- 
trizitätsversorgung in England. 316. 

Verwendung des Elektromotors in der 
deutschen Landwirtschaft. 318, 

Elektr. Heizung in Gewächstreibanlagen. 
Nach C. Strobel. 395. 

Anwendungsgebiete des Elektromotors in 
der Landwirtschaft und ihren Neben- 
betrieben. L. Riefstahl. *495. 

Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs- 
nährstands-Schau, Frankfurt a. M. 
1936. W. Wegener. J. Lengsfeldu. 
Th. Teinert. 5733. 


Längenmessung s. Meßkunde. 

Lärm s. Techn. Akustik. 

Lastverteilung s. Elektrizitätswerke. 

Laufband s. Bahnbau. 

Lautsprecher s. Techn. Akustik. 

Legierungen s. Stoffkunde. 

Lehrmittel s. Unterricht. 

Leimkocher s. Wärmetechnik. 

Lelstungsfaktor s. Elektrizitätswerke, 
Kondensatoren. 

Leistungsmessung s. Meßkunde. 

Leistungswaage s. Meßkunde. 

Leltfühlgkelt s. Theoret. Elektrot. 

Leitsätze s. Abt. AIV, Verbandsnachr. 


Leitungen (s. a. Installationswesen). 

— Allgemeines. 

Gleichstrom-Kraftübertragung (CIGRE- 
Bericht). 200. 

Leistungsübertragung mit hochgespann- 
tem Gleichstrom. Nach Schjölberg- 
Henriksen. 200. 


Stabilitätseigenschaften von Wechsel- 
stromgeneratoren und Großkraftüber- 


tragungen. Nach W. D. Horsley. 
212. 

— Leiterwerkstoff. 

Über Aluminiumkabel. A. Kastalski. 
13. 


Telephonleitungen in Aldrey-Metall. Nach 
G. Dassetto. 500. 


Aluminium in der Kabeltechnik. Nach 
F. Brinkmann. Vortr. 694. 


— Korona. 


Eine neue Erscheinung an erwärmten 
Drähten mit Koronaentladung. Nach 
A. Güntherschulze u. H. J. Hesse. 
126. 


— Leitungs- und Netzbereehnung. 


Einphasenlast in Drehstromnetzen. Nach 
Fricke. Vortr. 28. 


Die Symmetrierung unsymmetrisch be- 
last ter Drehstromnetze durch 
ruhende Ausgleichkreise. Nach V. 
Aigner. Vortr. 29. 


Potentialsteuerung auf Isolatorober- 
flächen. Nach E. Bennett u. G. 
Fredendall. 65. 


Spannungsänderungen in Wechselstrom- 
netzen. Nach Angelini. 120. 


Organisation und Berechnung der Netze 
(CIGRE- Bericht). 201. 


Neuzeitliche Verteilungsnet ze. 
P. Seelye. 498. 


— Freileitungen. 


Kraftleitung mit 3683 m Spannweite in 
Schweden. Nach Bakke-Fager- 
berg. 20. B. 320. 


Freileitungen (CIGRE-Bericht). 121. 

Mechanische Leitungsberechnung 
(CIGRE-Bericht). 121. 

Mechanische Leitungsschwingungen bei 
Freileitungen (CIGRE-Bericht). 174. 


Rauhreif und Eislast bei Freileitungen 
(CIGRE-Bericht). 174. 


Berücksichtigung der Rauhreif- und Eis- 
last an Hochspannungsleitungen nach 
den Forschungsergebnissen und den 
Bau- und Betriebserfahrungen deut- 
scher Elektrizitätswerke. Nach 
Matthias. 174. 


Erfahrungen beim Betrieb des 150 und 
220 kV. Netzes der Société de Trans- 
port d' Energie du Centre. Nach Ca- 
banes. 177. 

Die 275 kV-Übertragungsleitung Boulder 
Dam—Los Angeles. Nach Kenne- 
ally. 201. 


Nach H. 


Leitungen. 


Beschreibung und Anordnung der Über- 
tragungsleitung Boulder Dam. Nach 
Scattergood. 201. 

Schleif- und drehfreie Seilverlegung. 243. 

Neue Klemmen und Kontakte. 291. 

Verfahren zur Anfertigung von Spann- 
tafeln für Hochspannungsfreileitun - 
gen. Nach D. O. Ehrenburg. 391. 

Kritische Betrachtung und Auswertung 
von Gewitterstörungsstatistiken für 
Freileitungsnetze. B. Koetzold. 
433. 


— Maste. 

Freileitungsmaste (CIGRE-Bericht): 175. 

Eisenbetonmasten (Praktische Erwägun- 
gen). Nach West. 176. 


— Kabel, Allgemeines. 

Panzer-Schnellflechtmaschine. 258. 

Verlegung von Fluß- und Seekabeln durch 
Einspülen. K. Hesse. *578. 


— Starkstromkabel. 

— — Kabelverbindungen. 

Herstellung der Aluminiumleiterverbin- 
dungen bei Kabeln. Nach K. Tonne- 
macher. 5. 

Aluminiumkabel, deren Verwendung u. 
Verlegung unter besonderer Berück- 
sichtigung der Herstellung ihrer Ver- 
bindungsstellen. Nach Otten. Vortr. 


Füllmasse für 
Matthis. 121. 

Liliput-Endverschlüsse. 244. 

Lötverbindungen in Aluminiumkabeln. 
G. Kramer. *675. 

Aluminiumkabelschuhe und -abzwei- 
gungen. Nach F. Brinkmann. Vortr. 
683. 


Kabelmuffen. Nach 


Endverschlüse für Aluminiumleiter. 
Nach F. Brinkmann. Vortr. 684. 

— — Verschiedenes. 

Über Aluminiumkabel. A. Kastalski. 
13. 


Fortschritte der Höchstspannungskabel- 
technik. Nach Vogel. Vortr. 30. 

Messungen und Prüfungen an Hochspan- 
nungskabeln (CIGRE.- Bericht). 121. 

Bericht über die Vorschriften für Hoch- 
spannungskabel. Nach Bakker. 121. 

Das Stauchschutz-Dehnungskabel. E. 
Ullmann. 181. 

Starkstromkabel mit Aluminiumleitern. 
245. 

Kabel auf der Leipziger Messe. 


— Fernmeldeleltungen. 

Fernsprechkabel Australien—Tasmanien. 
20. 

Wechselstromverfahren zur Bestimmung 
des Ortes von Paarzerreißungen in 
Fernsprechkabeln. E. Widl u. F. 
Derfler. *409. 

Trägerfrequente Rundfunkübertragung 
auf Freileitungen. A. Haag. 448. 
Hochfrequenzkabel auf der Leipziger 

Messe. 460. 

Selbsttragendes Luftkabel für eine Fern- 
steueranlage. Nach Neesen. 499. 
Telephonleitungen in Aldrey-Metall. Nach 

G. Dassetto. 500. 

Eingraben von Seekabeln. 534. 

Trägerfrequente Rundfunkübertragung 
über Freileitungen. H. Werrmann. 
Vortr. 707. *735. 

— Isolierte Leitungen. 


Stabol, ein neuer Werkstoff für die Um- 
mantelung von Kabeln und Leitungen. 
502. 


Aufbau einer kabelähnlichen Leitung. 686. 


460. 


Leitungsschutz s. Erdschluß, Uberstrom- 
schutz. 


1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Leitungsverlegung s. Install.-Wesen. 
Leuehten s. Lichttechnik. 

Leuehtröhren s. Lichttechnik. 
Lichtbogen s. Theor. Elektrot., Wärmet. 
Liehtbogenventil s. Stromrichter. 
Liehtelektrizität s. Lichttechnik. 
Liehtrufanlagen s. Signalwesen. 


Liehttechnik. 
— Sehvermögen und Lichtwirkung. 


Zulässige Spannungsschwankungen in 
Lichtnetzen. Nach W. Werdenberg. 
157. 

Lichttechnik auf der Leipziger Messe. 461. 

Das Licht als Werkzeug. R. G. Weigel. 
Vortr. *535. 

— Liehtmessung. 


Ein neuer Reflektionsmesser. Nach J. L. 
Michaelson. 36. 

Praktische Anwendungen von lichtelektr. 
Steuerungen. F. Tuczek. 141. 

Taschen-Beleuchtungsmesser. 293. 

Belichtungs- und Ent fernungsmesser. 468. 

Messung von Licht- und Körperfarben. 
Nach A. Dresler. 531. 

Neue Beobachtungen beim subjektiven 
Photometrieren. Nach W. Arndt. 
589. 

Fortschritte der Beleuchtungstechnik in 

den V. S. Amerika 1935. 658. 


— Photozellen. 


Ein neuer Ref lekt ionsmesser. Nach J. L. 
Michaelson. 36. 

Volumen- und Grenzflächenanteile bei 
den thermo- und lichtelektr. Effekten 
am Element Metall-Halbleiter-Metall. 
Nach G. Mönch. 39. 

Frequenzabhängigkeit gasgefüllter Photo- 
zellen. Nach A. Roggendorf. 66. 

Grundlagen der lichtelektr. Steuerungen. 
R. Sewig. *137. 

Praktische Anwendungen von lichtelektr. 
Steuerungen. F. Tuczek. 141. 
Der jüngste Entwicklungsstand der 
Alkali-Photozelle und deren Eignung 
als technisches Schaltglied. W. 


Kluge. 145. 

Photozellen im Walzwerk. K. Johann- 
sen. 150. 

Die Anwendung der Photozelle als 
Dämmerungsschalter. H. Richter. 
152. 

Die Anwendung der Photozelle im 
Wasserwerksbetrieb. H. Richter. 
154. 


Elektr. Überwachung eines chemischen 
Reifevorganges von explosiven Chemi- 
kalien mittels Photozellen. W. Zesch. 
155. 

Verbesserung des photoelektromagn. An- 
triebes von Präzisionsuhren. Nach 
O. Schmücking. 155. 

Einwirkung des Lichtes auf den elektr. 
Widerstand der Metalle. Nach A. 
Etzrodt. 159. 


Über den Zusammenhang von Beleuch- 
tung und Stromstärke bei Sperr- 
schicht-Photozellen. Nach E. Elve- 
gard. 533. 

Gesetzmäßigkeiten und Eigenschafts- 
kennwerte von Widerstandszellen. 
Nach O. P. Fuchs u. H. Kottas. 
534. 

— Bogenlampen. 

Lichtbogen s. Theoret. Elektrotechnik. 

Neue Bogenlampe für Lichtpaus- und 
Kopierzwecke. 393. 

— Gasentladungslampen. 


Die Technik der elektr. Gasentladungen. 
Nach W. Estorff. Vortr. 350. 


Lichttechnik. 

Fortschritte in der Beleuchtung mit Na- 
trium-Dampflampen in V. S. Amerika. 
Nach G. A. Eddy. 394. 

Die Folieneinschmelzung als Fortschritt 
im Quarzlampenbau. F. Lauster. 
2517. 

Welche Leucht dichten sind mit Queck- 
silber-Hochdruckröhren erreichbar ? 
Nach W. Elenbaas. 589. 

Die Wirtschaftlichkeit von Quecksilber- 
dampfbeleuchtung. H. Stöckel.*593. 

Fortschritte der Beleuchtungstechnik in 
den V. S. Amerika 1935. 658. 


— Leuehten. 

Neue Leuchten in Amerika. Nach W. F. 
Little u. R. B. Brown jr. 96. 
Spiegelleuchten für Natriumdampflam- 

pen. 255. 


Explosionssichere Leuchten. 255. 


Staub- und gasdichte Leuchte. 255. 
Arbeitsplatzleuchten. 256. 
Ausziehbare Gelenkleuchte. 256. 
Sparlampe. 292. 


Scheinwerfer des LZ 129. 358. 


Neue Bogenlampe für Lichtpaus- und 
Kopierzwecke. 393. 


Fortschritte in der Beleuchtung mit 
Natrium-Dampflampen in V. S. Ame- 
rika. Nach G. A. Eddy. 394. 


Vorbühnen- und FHorizontbeleuchtung 
des Deutschen Opernhauses. H. 
Hasse. 555. 

Fortschritte der Beleuchtungstechnik in 
den V. S. Amerika 1935. 658. 

— Entwurf von Beleuchtungen. 

Neue Normblätter der Lichttechnik. 53. 

Die Anwendung der Photozelle als 


Dämmerungsschalter. H. Richter. 
152. 
Lichttechn. Fragen in der Industrie. 


Nach Kircher. Vortr. 349. 


Lichttechn. Projektierung und Kontrolle 
von Beleuchtungsanlagen. Nach 
Voth. Vortr. 349. 


Das Licht als Werkzeug. R. G. Weigel. 
Vortr. 535. 

Zur Neugestaltung des Deutschen Opern- 
hauses. Bühnentechnik und Bühnen- 
betrieb. K. Hemmerling. 545. 

Die Wirtschaftlichkeit von Quecksilber- 
dampf beleuchtung. H. Stöckel. “593. 


— Straßenheleuchtung. 


Einheits-Drahtseilaufhängung. 255. 
Beleuchtung der Autobahnen. 277. 


— Verschiedene Außenbeleuchtung. 


Die Beleuchtungsanlage auf dem Flug- 
hafen Croyden. 16. 


— Innenbeleuchtung. 


Bühnenbeleuchtung und Leitungsinstal- 
lation im Deutschen Opernhaus. E. 
Thormann u. W. Wahl. *553. 


Vorbühnen- und Horizontbeleuchtung 
des Deutschen Opernhauses. H. 
Hasse. 555. 


Allgemeine Richtlinien für die Planung 
und Ausführung von Theater-Instal- 
lationen. Die Installation des Staat- 
lichen Schauspielhauses zu Berlin. 
W. Siefert. *567. 

Die neue Bühnen-Regel- und Schalt- 
anlage im Neuen Theater in Leipzig. 
Nach Johanns meyer. 571. 


— Fahrzeugbeleuchtung. 


Wagenbeleuchtung auf der Automobil. 
Ausstellung 1936. 277. 


Liehtteehnik. 
— Reklamebeleuchtung. 


Lichtreklame Tubalux. 256. 

Schaufenster-Effektlampe. 256. 

Installation von Leuchtröhren für Re- 
klameanlagen. B. Schmidt. *685. 


Literatur s. Abt. A III. Schrifttum. 


Löhne. 
Die Löhne in der deutschen Elektro- 
industrie. 426. 


Lokomotiven s. Bahnbau. 

Lösehung s. Schaltgeräte. 

Löten s. Wärmetechnik. 

Lotung s. Meßkunde. 
Luftdurehschlag s. Theoret. Elektrot. 
Lüfter s. Maschinenantrieb. 

Luftfahrt s. Flugwesen. 

Luftschiffe s. Flugwesen. 

Luftschutz s. Elektrizitätswerke. 
Lüsterklemmen s. Installationswesen. 


Magnesium s. Elektrochemie. 
Magnete s. Magnetismus. 


Magnetismus (s. a. Meßkunde). 


— Theorie. 

Magnetische Nachwirkung. Nach H. 
Wittke u. F. Preisach. 45. 

Hohe Anfangspermeabilität von Eisen- 
Nickel-Kupfer. Nach G. v. Auwers 
u. H. Neumann. 68. 


Stahl und Eisen als magnetische Werk- 
stoffe in der Meßtechnik. 81. 


Mit dem Ferrometer aufgenommene 
Hystereseschleifen. 91. 


Ermittlung von magnetischen Feldbildern 
innerhalb der Maschinenwicklungen. 
Nach J. F. H. Douglas. 123. 


Das Wechselfeld im gesättigten, massiven 
Eisen. Nach G. u. F. Haberland. 
312. 

Die neuere Entwicklung der Werkstoffe 
für Dauermagnete. Nach F. Pölz- 
guter u. W. Jellinghaus. 398. 


Erzeugung starker Magnetfelder in einer 
eisenfreien Spule. Nach G. Gerloff 


u. E. Löwe. 420. 
Dauermagnetstähle. 468. 
— Anwendungen. 
Ein magnetisches Prüfverfahren für 


Werkstoffe. 98. 


Hochfrequenzeisenkerne für die Spulen 
von Rundfunkempfängern. H. C. 
Riepka. 218. 

Radioaktivität durch Beschießung mit 
Wasserstoff ionen (Atombeschießungs- 
maschine). Nach J. Livin good. 445. 


Drehstrom-Magnetbremslüfter mit Luft- 
dämpfung. F. Jungblut. 449. 


Maschinen s. Bahnbau, Brennkraft- 
maschinen, Dampfturbinen, Elektr. 
Maschinen, Maschinenantrieb, Trans- 
formatoren, Wasserturbinen. 


Maschinenantrieb (s. a. Bahnbau, Kraft. 
fahrzeuge, Schiffahrt). 
— Allgemeines. 

Praktische Anwendungen von lichtelektr. 
Steuerungen. F. Tuezek. 141. 
Getriebemotor für stufenlose Drehzahl. 

regelung. 235. 
Durchdringung der Industrie mit Elck- 
trizität. Nach R. Bingel. Vortr. 407. 
Das Auftreten von Ratterschwingungen 


in der Elektrotechnik. Th. Buch- 
hold. 5625. 


10 Elektrotechnische Zeitschrift 1936 
Maschinenantrieb. Mathematik. Meßkunde. 
— Hebezeuge. Die Konstruktion des singulären Punktes — — Gleichrichter- u. Thermomeßger- 


Mechan. u. elektr. Bremsung bei Hebe- 
zeugen. C. Schiebeler. *47. 

Die Umstellung von Aufzügen von 
Gleichstrom auf Drehstrom. Nach 
O. Heyl. 124. 

Elektr. Schacht fördermaschinen und ihre 
Sicherheitseinrichtungen. Nach Graf. 
Vortr. 574. 

Steuerung für Drehstrom-Hebezeuge mit 
zwei Hubgeschwindigkeiten. P. Boros. 
657. 


— Werkzeugmaschinen. 
Drehstrom-Nebenschlußmotor und Ar- 
beitsmaschine. W. E. Baltz. *233. 


Doppelläufer-Fräsmotoren mit 3000/4500 
4600 U/min. 235. 

Drehstrom-Handbohrmaschinen. 287. 

Werkzeugmaschinenantrieb auf der Leip- 
ziger Messe. 463. B. 672. 

Elektro-Handwerkzeuge auf der Leip- 
ziger Messe. 464. 

Elektr. Sicherungseinrichtungon an Stan- 
zen, Pressen und ähnlichen Werkzeug- 
maschinen. Nach Breetz. Vortr. 
485. 

— Bergbau. 

Neuere Fortschritte in der Elektrisierung 
der Untertagebetriebe. C. Truhel. 
1743. 

— Hütte und Walzwerk. 

Photozellen im Walzwerk. K. Johann- 
sen. 150. 

Die elektr. Ausrüstung eines nouzeit- 
lichen Gummiwalzwerkes. F. Grün- 
wald. *231. 

— Ventilatoren, Staubsauger. 

Schwingungsisolierte Wandlüfter. 287. 

Deckenfächer. 287. 

Neuer Haartrockner. 288. 

Textilindustrie-Staubsauger. 288. 

Feuchtluftventilator. 288. 460. 

— Landwirtsehaft. 

Verwendung des Flektromotors in der 
deutschen Landwirtschaft. 318. 
Anwendungsgebiete des Elektromotors 
in der Landwirtschaft und ihren 
Nebenbetrieben. L. Riofst ahl. 5495. 

Elektromotorische Antriebe in der Land- 
wirtschaft. 734. 

— Haushalt und Kleingeuerbe. 

Zentrifugenmotoren. 235. l 

Bedeutung dor Elektrizität als Licht-, 
Kraft- und Wärmequelle im Hand- 
werk und Kleingewerbe. Nach 8. 
Hutt. Vortr. 408. 

— Versehiedene Antriehe. 

Zuckerschleudern. Nach W. Buch. 42. 

Drehstrom-Nebenschlußmotor und Ar- 
beitsmaschine. W. E. Baltz. *233. 

Hauswasserpumpen. 460. 

Zur Neugestaltung des Deutschen Opern- 
hauses. Bühnentechnik und Bühnen- 
betrieb. K. Hemmerling. *545. 

Die neue Bühnen-Regel- und Schalt- 
anlage im Nouen Theater in Leipzig. 
Nach Johannsmeyer. 571. 


Maste s. Leitungen. 
Mastschalter s. Schaltgeräte. 
Materlalkunde s. Stoff kunde. 


Mathematik. 

Elektr. Fahrschaubild-Zeichengerät. 
Nuch P. C. Cromwell. 17. 

Symmetrische Komponenten für Mehr- 
phasensysteme. Nach W. Wanger. 
19. 

Sonderrechenschieber für Elektrotechnik. 
Nuch W. Wolff. 206. 

Rechenschieber ‚Elektro-Praktikus‘‘. 258. 

Zur Schreibweise der elektromameti- 
schen Gleichungen. Nach J. Fischer. 
340. 


der bizirkularen Quartik und der 
durch ihn gehenden Tangentialkreise. 


Nach W. Michael. 502. 
Mechanische Glelehrlehter s. Strom- 
richter. 


Medlzin (s. a. Röntgentechnik). 
Oszillographen zur Aufnahme von Elek- 


tro-Kardiagrammen. 90. 
Wasser-Entkeimungsgerät. 258. 
Radium-Elektro- Inhalator. 289. 


Messen s. Ausstellungen. 


Meßkunde (s. a. Fernmessung, Licht- 
technik, Prüfeinricht ungen). 


Meßwandler s. Transformatoren. 
— Aligemeines. 


Neue elektr. Meßinstrumente u. Meß- 
verfahren. Nach H. Roth. Vortr. 29. 

Spitzenleistungen der neuzeitlichen Meß- 
technik. G. Keinath. Vortr. 581. 

Genauigkeit und Widerstandsfähigkeit 
elektrischer Meßgerät o. 82. 

Meßtechnisches Schrifttum. 94. 103. 104. 

Trägheitsarme Zeiger für Meßinstrumente., 
Nach Miehlich. 417. 

Meßtechnik auf der Leipziger Messe. 461. 
467. 


— Normale. 


Über elektr. Einheiten nebst einem Bei- 
trag zur genauen Bestimmung der Zeit- 
oinheit auf elektr. Wege. A. Gries- 
bach. Vortr. *99. 


— Prüf- und Versuchsfelder. 


Über Erzeugung und Anwendung kurzer 
Stromstöße mittels Röhrenschaltung. 
Nach P. Drowell. Vortr. 42. 


Zur Erzeugung von Stoßprüfspannungen. 
Nach C. S. Sprague. 65. 

Ein neues Hochspannungsversuchsfeld. 
Nach Lusignan u. Rorden. 120. 


Das neue Institut für Fernmeldetechnik 
der Techn. Hochschule Darmstadt. 
H. Busch. 603. 

— Strom-, Spannungs-, Leistungsmessg. 

— — Drehspulmeßgeräte. 

Empfindlichkeitssteigerung von Dreh- 
spul-Meßgeräten. 82. 

Anordnung zur Erzielung einer gleich- 
mäßigen Skalenteilung bei Wechsel- 
strom-Meßgeräten. Nach H. E. M. 
Barlow. 681. 

— — Hiitzdrahtnießgerüte. 

Fouchtigkeitseinfluß bei Hitzdrahtines- 
sungen. Nach W. Paeschke. 44. 

Fehlerfreio thermische Leist ungsmesser. 
Nach W. Bader. 43. 

— — Elektrostatische Meßgeräte. 


des elektrostati- 
Nach A. Palm. 


Sonderanwendungen 
schen Meßprinzips. 
335. 

Ein statischer Hochspannungsmesser von 
0,5 bis 35 kV mit Zeigerablesung. 
Nach W. Steubing. 712. 


— — Elektrometer u. Galvanometer. 


Ein transport ables Quadrantelektrometer. 
Nach J. Frank. 44. 

Elektrometer. Nach A. Palm. 156. 

Hochspannungs-Elektromoter. 253. 

Leistungsmessung bei Hochspannung, 
Hochfrequenz. großer Thasenver— 
schiobung und beliebiger Kurvenform. 
J. Krutzsch. 439. 


Lichtelektr. Verstärkung kleiner Gal- 
vanometerausschläge. Nach R. W. 
Gilbert. 713. 


Fehler techn. Hochfrequenz-Strommesser- 
Nach H. Kruse u. O. Zinke. 12. 

Scheitelspannungsmesser mit Glühkatho - 
den-Ventilröhre für Hochfrequenz. 
Nach C. L. Fortescue. 66. 

Trocken- und Sehwinggleichrichter 
der Meßtechnik. 83. 

Strom- und Spannungsmessung bei Hoch - 
frequenz. 84. 

VIWA-Meter. 292. 

Anordnung zur Erzielung einer gleich - 
mäßigen Skalenteilung bei Wochsel- 
strom-Meßgeräten. Nach H. E. M. 
Barlow. 681. 


— — Oszillographen. 


Ein abgeschmolzener Kaltkathodenoszil- 
lograph für niedrige Erregerspannung. 
Nach F. A. Becker. 66. 

Schreib geschwindigkeit von Kathoden- 
Oszillographen. 90. 

Über die neuere Entwicklung des Elck- 
tronenstrahl-Oszillographen. Nach 
J. Dantscher. 97. 

Ein registrierender Analysator für den 


111 


Hörfrequenzbereich. Nach H. H. 
Hall. 124. 
Kathodenstrahl-Oszillographen. 253. 


Ein empfindlicher Kalt kathodenoszillo— 
graph hoher Leistung für niedrige 
Erregerspannung. Nach E. Wester- 
mann. 393. 

Eine neue Glimmentladungserscheinung 
und ihre Anwendungsmöglichkeit für 
Braunsche Röhren mit niedrigen 
Kauthodenspannungen. Nach W. 
Krug. 444. 

Kathodenstrahl-Oszillograph der Hoch- 
spannungsgosellschaft, Köln-Zollstock. 
461. 

Englische Kathodenstrahl - Oszillogra- 
phen. Nach G. F. Shotter. 500. 


— — Messung hoher Spannung. 


Die Messung von Stoßspannungen mit 
der Kugelfunkenstrecke. Nach G. L. 
Nord. 97. 

Indirektes Verfahren zur Bestimmung 
des Entladeverzugs mittels geeichter 
Funkenstrecken. Nach Bogdano- 
vitch. 176. 


Zur Messung mit Kugelfunkenstrecken. 
J. Claußnitzer. *177. 


Zur Eichung von Kugelfunkenstrecken 
bei Stoßspannungen und Normalfre- 
quenz. W. Dattan. *377. *412. 


Ohmscher Meßwiderstand für Hochspan- 
nung. Nach K. Kuhlmann u. W. 
Mecklenburg. 590. 

Über die Messung des Scheitelwertes 
techn. Wechselspannungen mittels 
der Kugelfunkenstrecke. E. Hueter. 
*621. 

Ein statischer Hochspannungsmesser von 
0,5 bis 35 kV mit Zeigerablesung. 
Nach W. Steubing. 712. 


— — Leistungs- und Verlustmessung. > 


Neue Apparate zur Messung der Schein- 
leistung. Nach Janvier. 64. 
Messung kleiner Leistungen bei Nieder- 


freqnenz. 84. 
Dielektr. Verlustmessung als Hochspan- 
nungsprüfung. 85. 
Verlustmeßbrücke bis 500 MHz. 88. 
Leistungsmessung bei Hochspannung, 
Hochfrequenz. großer Phasenver- 


schiebung und beliebiger Kurvenform. 
J. Krutzsch. 439. 


Thermostatische Verlust messung, ins- 
besondere von Starkstromkondensa- 
toren. H. Gönningen. 523. 


1936 


Meßkunde. 
— — Versch. Messungen u. Meßgeräte. 


Der Gleichstrom-Meßwandler. O. E. 
Nölke. *37. 

Licht-Koordinatonschreiber. 84. 

Tinten- Koordinatenschreiber. 87. 

Pegelschnellschreiber für akustische Mes- 
sungen. Nach Wente, Bedell u. 
Swartzel. 104. 

Ein neuer elektr. Kompensations-Meß- 
verstärker. Nach W. Geyger. 124. 


Messung des Sättigungsstromes von hoch- 


emittierenden Glühkathoden. Nach 
E. Patai u. G. Frank. 184. 
Glimmvoltmeter. 293. 
Messung von Stoßströmen. Nach H. 


Zaduk. 443. 

Ein Röhrengerät zur Messung kleiner, 
hochfrequenter Wechselströme. Nach 
H. E. M. Barlow. 711. 


— Arbeltsmessung (Flektrizitätszähler) 
(S. a. Prüfämter). 


— — Allgemeines. 


Münzzühler in neuartiger Gestaltung. 253. 
Anzeigefehler von Haupt- und Unter- 
zühlern. C. Täubert. *491. 


Zählerfehlschaltung. Nach F. Dittrich. 
531. 
— — Zählereiehung. 


Neues Zählereichwerk 
schen Electricitäts-Werke. 
Schneider. Vortr. 112. 

Konstantstrom - Zähler - Eicheinrichtung. 
253. 

Vollselbsttätige Zähler-Eicheinrichtung. 
254. 

Universal-Eichzähler. 293. 

— Widerstandsmessung, Brücken. 


Betrachtungen über die Verfahren zur 
Messung des elektr. Feldes bei Hoch- 
spannungsisolatoren unter Betriebs- 


der Hamburgi- 
Nach J. 


bedingungen. Nach Drewnowski. 
176. 
Kompensations-Meßtisch. 254. 
Schleifdraht-Meßbrücke. 293. 


Sonderanwendungen des elektrostati- 
schen Meßprinzips. Nach A. Palm. 
335. 

Isolationsmesser. 461. 

Wechselstrom-Kompensatoren mit selbst- 
tätiger Abgleichung. Nach W. Gey- 
ger. 499. 

Einiges über die Entwicklung des Isola- 


tionsmessers. E. Blamberg. *643. 
— Frequenzmessung. 
Zeiger-Frequenzmesser. Nach W. Gey- 

ger. 156. 


— Ton- und Hochfrequenzmessungen. 


Fehler techn. Hochfrequenz-Strommesser. 
Nach H. Kruse u. O. Zinke. 12. 


Scheitelspannungsmesser mit Glühkatho- 
den-Ventilröhre für Hochfrequenz. 
Nach C. L. Fortescue. 66. 

Kompensationsverfahren. 84. 

Röhrenvoltmeter für Frequenzen bis 
1000 MHz. 84. 

Strom- und Spannungsmessung bei 
Hochfrequenz. 84. 

Verlust mehbrücke bis 500 MHz. 88. 

Gleichzeitige Bestimmung von Dielek- 
trizitätskonstanten und Leitfähigkeit 
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross 
u. I. Hausser. 159. 

Ursache und Messung der hochfrequenten 
Störfähigkeit von Isolatoren. Nach 
Dennhardt. 176. 

Messung der Eigenschaften von Hoch- 
frequenz-Empfangsröhren zwischen 
1,5 und 60 MHz. Nach M. I. O. 
Strutt u. A. van der Ziel. 418. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Meßkunde. 
Leistungsmessung, bei Hochspannung, 
Hochfrequenz, großer Pharenver- 


schiebung und beliebiger Kurven- 
form. J. Krutzsch. 439. 


Dämpfungsmesser für Fernsprechkabel. 
461. 

Wellunmesser für 4,5 bis 315 m Wellen- 
länge. 467. 


— Verschiedene elektr. Größen. 


Messung der Dielektrizitätskonstante 
wässeriger Lösungen starker Elektro— 
lyte. Nach E. Fischer. 97. 

Dämpfungsmesser für Fernsprechkabel. 
461. 


— Mugnetische Messungen. 


Ferrometer. 90. 

Magnet oelast ische Druckmessung. 93. 

Gerät für Magnet- und Eisenprüfung. 293. 

Direktzeigendor Flußmesser. 461. 

— Zeitmessung (Uhren). 

Wettbewerb für eine wissenschaftl. Ar- 
beit aus der Zeitmeßkunde und der 
Uhrentechnik. 20. 

Elektr. Zeit- und Schaltuhren. 67. 

Zeitmessung mit Quarzuhren. 89. 

Zeitwaage für Uhrenvergleich. 89. 

Über elektr. Einheiten nebst einem Bei- 
trag zur genauen Bestimmung der 
Zeiteinheit auf elektr. Wege. A. 
Griesbach. Vortr. *99. 

Verbesserung des photoelektromagn. An- 
triebes von Präzisionsuhren. Nach 
O. Schmücking. 155. 

Neues Turmuhrschlagwerk. 258. 

Die bisherigen Ergebnisse der Quarz- 
uhren. Nach F. Pavel u. W. Uhink. 
342. 


— Temperaturmessung. 


Betriebsmäßige Temperaturüberwachung 
elektr. Maschinen, Transformatoren 
und Hochspannungskabel. Nach 
Täuber-Gretler. 63. 

Temperaturmessung auf LZ 129. 366. 

Thermoelement ohne Kompensationslei- 
tung. 467. 


— Schallmessungen. 
Neue Messungen über den Schalldurch- 
gang bei Wänden. Nach V. L. 


Chrisler u. W. F. Snyder. 15. 


Eigengeräusche der Verstärkerröhren, 
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach 
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18. 


Physikalische Grundlagen und neueste 
Ergebnisse der Lärmbekämpfung. 
Nach K. W. Wagner. Vortr. 40. 

Das „Tonfrequenz- Spektrometer“. Nach 
E. Freystedt. Vortr. 41. 

Geräusch-Pegelschreiber nach Neumann. 
92. 

Pegelschnellschreiber für akustische Mes- 


sungen. Nach Wente, Bedell u. 
Swartzel. 104. 

Ein registrierender Analysator für den 
Hörfrequenzbereich. Nach H. H. 
Hall. 124. 


Technische Einrichtung zur Messung der 
Verzerrungen elektroakustischer Ge- 
räte und zur spektralen Analvse. 
Nach C.A.Hartmannu.H. Jacoby. 
310. 

Integrierender Geräuschmesser. 
F. B. Haynes. 417. 


— Längenmessung. 


Nach 


Dieckenmessung mit der „Gummiwaage“. 
92; 

Messung kleinster Längenänderungen., 92. 

Messung rasch verlaufender Längenände- 
rungen. Nach K. Löffler. 336. 


11 


Meßkunde. 


Echolot des LZ 129. 361. 
Foliendicken-Meßmaschine. 467. 
Neuzeitliche Meßmittel im Austauschbau. 
Nach Büttner. Vortr. 485. 
Elektr. Mikrometer. S. Reisch. 532. 


Lotungen mit Wasserschall. 681. 
— Verschiedene niehtelektr. Größen. 


Elektrodynamische Erschütterungsmeß- 
geräte zur Bestimmung von Aus- 
schlag, Schnelle und Beschleunigung. 
Nach E. Meyer u. W. Böhm. Vortr. 
41. 

Messung von inneren Spannungen nach 
dem röntgenopt ischen Verfahren. 93. 

Fernmessung der Feuchtigkeit von Gasen. 
Nach F. Lieneweg. 156. 

Klein-Feuchtegeber. 255. 

Drehzahl- und Fahrtmesser des LZ 129. 
365. 

Die Elektrotechnik in Prüf- und Ver- 
suchsanlagen unter besonderer Be- 
rücksichtigung der elektrodynami- 
schen Leistungswaage. Nach E. Löt- 
terle. Vortr. 573. 


Mebwandler s. Transformatoren. 

Metalle s. Stoffkunde. 

Metallurgie s. Wärmetechnik. 

Mikrometer s. Meßkunde. 

Mikrophone s. Techn. Akustik. 

Mikroskop, Elektronen-, s. Theor. Elektr. 

Modulation s. Funkwesen. 

Motoren s. Balınbau, Brennkraftmaschi- 
nen, Dampfturbinen, Elektr. Ma- 
schinen, Kraftfahrzeuge, Maschinen- 
antrieb, Schiffahrt, Wasserturbinen. 

Motorrad s. Kraftfahrzeuge. 

Muffen s. Leitungen. 

Münzzähler s. Meßkunde. 


Museum. 

Die Elektrotechnik im Deutschen Mu- 
seum zu München. L. Steinhauser. 
729. 


Musik s. Techn. Akustik. 


Nachrlehtenteehnik s. Bildtelegraphie, 
Fernsprech-, Funk-, Signal-, Tele- 
graphenwesen. Hochfrequenztelepho- 
nie, Leitungen, Röhren, Verstärker- 
technik. 


Nachwirkung s. Magnetismus, Theoreti- 


sche Elektrotechnik. 
Nebenstellen s. Fernsprechwesen. 
Netze s. Leitungen. 
Niekel s. Magnetismus. 
Normale s. Meßkunde. 


Normen. 


VDE. Best innnungen u. Normblätter s. 
Abt. A IV, Verbandsnachrichten. 
Einführung zu „VDE 0555/1936, Regeln 
für die Bewertung und Prüfung von 
Stromrichtern‘“. M. Schenkel. *57. 


Bericht über die Vorschriften für Hoch- 
spannungskabel. Nach Bakker. 121. 

Normung nichtkeramischer, nichtmetal- 
lischer Werkstoffe. 134. 

Einführung in VDE 0670 „Regeln für 
Wechselstrom - Hochspannungsgeräte 
R. E. H.“ E. Krohne. *649. 

Neue schwedische Normalien. 682. 

Einführung in die „Vorschriften für die 
Errichtung elektr. Anlagen in gefähr- 
deten Räumen von Sprengstoffbetrie- 
ben.“ E. Reimann. 697. 

Vorschriften für den Betrieb elektr. 
Anlagen in Bergwerken unter Tage. 
W. Philippi. 742. 


Notstrom S. Brennkraftmaschinen. 


12 


Obbus s. Bahnbau. 

Oberleltung s. Bahnbau. 

Oberleitungs fahrzeuge s. Bahnbau. 
Oberwellen s. Theoret. Elektrot. 

Öfen s. Wärmetechnik. 

Öl s. Stoffkunde, Theoret. Elektrot. 
Ölsehalter s. Schaltgeräte. 

Opernhaus s. Theater. 

Optik, Elektronen-, s. Theor. Elektrot. 
Oszlllographen s. Mı Bkunde. 

Ozon s. Elektr. Masch., Elektrochemie. 


Papier s. Theoret. Elektrotechn. 
Parallelbetrieb s. Elektrizitätswerke. 
Patente s. Rechtspflege. 
Pegelschreiber s. Meßkunde. 
Permeabilität s. Magnetismus. 
Persönliches s. Abt. A II. 

Pfelien s. Installationswesen. 


Phasenverschiebung s. Elektrizitätswerke, 
Kondensatoren. 


Phonoteehnik s. Techn. Akustik. 


Photographie. 


Photozellen s. Lichttechnik. 
Tonfilm s. Techn. Akustik. 
Belichtungs- und Entfernungsmesser. 468. 


Photometrle s. Lichttechnik. 
Photozellen s. Lichttechnik. 


Physik (s. a. Lichttechnik, Magnetismus, 
Techn. Akustik, Theoret. Elektrot.). 


Elektrotechn. Betrachtungen der Sonnen- 
strahlung und der Vorgänge auf der 
Sonne. Nach K. Stöckl. Vortr. 28. 


Zum Ultrastrahlungsproblem. Nach P.M. 
S. Blackett. Vortr. 39. 


Arten und Wege der künstlichen Atom- 
umwandlung. Nach W. Bothe. 
Vortr. 40. 


Beobachtungen über den Durchgang von 
Ultrastrahlungskorpuskeln durch Ma- 
terie. Nach H. Kulenkampff. 
Vortr. 40. 


Die für den Bau des Atomkerns maß- 
gebenden Kräfte. Nach C. F. v. Weiz- 
8 ä cker. Vortr. 40. 


Messung der Ultrastrahlung mit Zählrohr- 
koinzidenzen in der Stratosphäre. 
Nach E. Regener u. G. Pfotzer. 
Vortr. 40. 


Zum Richtungseffekt der Ultrastrahlung. 
Nach A. Ehinert. Vortr. 40. 

Radioaktivität durch Beschießung mit 
Wasserstoffionen. Nach J. Livin- 
good. 445. 


Die Rückwirkung einer umgebenden 
Flüssigkeit auf die Schwingungen 
einer Quarzplatte. Nach H. E. R. 
Becker. 658. 


Piezoelektrizität s. Theor. Elektrot. 
Plan s. Karten. 

Plättgerät s. Wärmetechnik. 
Porzellan s. Isolatoren, Stoff kunde. 
Potentlalschutz s. Erdschluß. 


Preisausschreiben. 


Wettbewerb für eine wissenschaftl. Arbeit 
aus der Zeitmeßkunde und der Uhren- 
technik. 20. 


Pressen s. Maschinenantrieb. 
Preßstoffe s. Stoffkunde. 


Prüfämter. 

Neues Zählereichwerk der Hamburgischen 
Hlectricitäts-Werke. Nach J. Schnei— 
der. Vortr. 112. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Prüfämter. 


Elektr. Prüfamt 8. 156. 

Elektr. Prüfamt 39. 336. 

Elektr. Prüfamt 40. 589. 

Elektr. Prüfamt 27. 713. 

Prüfungen u. Beglaubigungen. 15. 588. 
657. 


Prüfeinrichtungen (s. a. Meßkunde). 


Über Erzeugung und Anwendung kurzer 
Stromstöße mittels Röhrenschaltung. 
Nach P. Drewell. Vortr. 42. 


Prüfung der Spannungsfestigkeit von 
Hochspannungs-Apparaten durch 
selbsttätige Aufzeichnung des Verlust- 
faktors. Nach Keinath. 64. 


Besondere Probleme der Stoßfestigkeit 
von Transformatoren. Nach Früh- 
auf. 64. 


Zur Erzeugung von Stoßprüfspannungen. 
Nach C. S. Sprague. 65. 

Dielektr. Verlust messung als Hochspan- 
nungsprüfung. 85. 

Ein magnetisches Prüfverfahren für 
Werkstoffe. 98. 


Ein neues Hochspannungsversuchsfeld. 
Nach Lusignan u. Rorden. 120, 


Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung. 
Nach R. Berthold. 184. 


Werkzeuge und Prüfeinrichtungen auf 
der Automobil-Ausstellung 1936. 278. 


Auto-Starter-Prüfer. 293. 

Gerät für Magnet- und Eisenprüfung. 
293, 

Prüfung von Meßwandlern. Nach W. 
Geyger. 335. 


Elektrostatischer Trockenprüfer. 335. 


Wechselstromverfahren zur Bestimmung 
des Ortes von Paarzerreißungen in 
Fernsprechkabeln. E. Widl u. F. 
Dorfler. 409. 


Eine Ersatzschaltung für die Prüfung von 
Hochleistungsventilen und Hochlei- 
st ungsschaltern. E. Marx. 583. 


Prüffelder s. Meßkunde. 


Prüfstelle des VDE s. Abt. A IV, Ver- 
bandsnachr. 


Pumpen s. Maschinenantrieb. 


Quartik s. Mathematik. 
Quarzelektrizität s. Theoret. Elektrot. 
Quarzglas s. Stoffkunde. 

Quarzlampen s. Lichttechnik. 
Quarzsteuerung s. Funkwesen. 
Quarzuhren s. Meßkunde. 
Quecksilberdampfgefüße s. Stromrichter. 
Queeksilberlampen s. Lichttechnik. 
Quletschgeräusch s. Techn. Akustik. 


Radiatoren 8. Wärmetechnik. 
Radioaktivität s. Physik. 

Radium 8. Medizin. 

Ratier schwingungen s. Schwingungen. 
Rauhrelf s. Leit ungen. 

Raumakustik s. Techn. Akustik. 
Raumheizung s. Wärmetechnik. 
Rechenschleber s. Mathematik. 


Rechtspflege. 

— Gewerblicher Rechtsschutz. 

Angestelltenerfindungen. K. Kahle. 481. 

Vergebung von gewerblichen Schutz- 
rechten an Devisenausländer. Kahle. 
539. 

Die Elektrotechnik in der Statistik des 
Reichspatentamts für das Jahr 1935. 
K. Kahle. 596. 


1936 


Rechtspilege. 


Patentverletzung durch Ausführungen 
eines Hochschullehrers im Hörsaal Y 
K. Kahle. 596. 

Das neue Patentgesetz vom 5. Mai 1936. 
K. Kahle. *715. 


— Verschledenes. 


Gesetz zur Förderung der Energiewirt - 
schaft (Energiewirtschaftsgesetz) vom 
13. Dezember 1935. 21. 

Eine Gerichtsentscheidung über unvor- 
schriftsmäßige Sicherungen. 295. 
Die Zuständigkeit des Reichswirtschafts- 
ministers nach «dem Energiewirt.- 
schaftsgesetz vom 13. Dezember 1935 
und ihr Verhältnis zu den ordentlichen 
Gerichten und Verwaltungsbehörden. 

G. ABmann. *367. 

Neue Anordnungen für unedle Metalle. 
398. 

Anordnung Nr. 32 der Überwachungs- 
stelle für Kautschuk u. Asbest. 534. 


Die französische Gerichtsbehörde ist nicht 
bevollmächtigt, eine öffentl. Gas- oder 
Elektrizitätsverteilung in der Form 
einer Zwangsverwaltung zu organi- 
sieren. Nach H. Pangon. 539. 


Gesetzliche Verordnungen in Frankreich. 
662. 


Reflexionsmesser s. Lichttechnik. 
Regeln s. Abt. A IV, Verbandsnachr. 


Regelung und Widerstände (s. a. Anlasser, 
Funkwesen, Maschinenantrieb, Trans- 
formatoren). 


— Spannungsregelung. 


Parallelbetrieb, Stabilität, Frequenz- und 
Spannungsregelung (CIGRE-Bericht). 
63. 

Spannungsregelung mit Leistungsum- 
spannern. W. Thießen. *113. 

Über einen magnetischen Netzspannungs- 
regler. R. Greiner. *489. 


— Frequenz- und Leistungsregelung. 


Frequenz- und Leistungsregelung in Netz- 
verbänden (CIGRE-Bericht). 64. 
Erhöhte Wirtschaftlichkeit der Lastver- 
teilung durch selbsttätige Frequenz- 
und Leistungsregolung. Nach F. Jä- 

gor. Vortr. 484. 


— Festwiderstände. 


Tropenfeste Widerstände. 257. 

Emaillierte Widerstände. 257. 

Wasserwiderstand aus Porzellan für 
Senderöhren. 475. 

Ohmscher MeßBwiderstand für Hochspan- 
nung. Nach K. Kuhlmann u. W. 
Mecklenburg. 590. 


— Regelwiderstände. 


Gittergleitwiderstand. 243. 
Mehrfach-Gleitregler. 294. 


— Verschled. Regeleinriehtungen. 


Ein neuartiges Gerät zur Amplituden- 
überwachung im Rundfunkboetrieb 
und anderen elektroakust ischen An- 
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo. 
197. 

Elektro-hydraulische Regler. 254. 

Brückenregler. 255. 

Wärmeregler für Bahnen. 255. 

Kesselregelanlage. 467. 


Regler s. Regelung. 

Reichsbahn s. Bahnbau, Fernmessg. 

Reklame s. Liehttechnik. 

Relais s. Schaltgeräte. 

Relaissehutz s. Erdschluß, Uberstrom— 
schutz. 

Resonanz s. Theoret. Elektrot. 

Rezensionen s. Abt. A Ill, Schrifttum. 


ier RE 


1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 


13 


Röhren (s. a. Funkwesen, Gleichrichter, 
Lichttechnik, MeßBkunde, Röntgen- 
technik, Theoret. Elektrotechn., Ver- 
stärkertechnik). 

Eigengeräusche der Verstärkerröhren, 
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach 
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18. 


und Elektro- 
Nach A. 


Glühelektronen-Emission 
nenleitung fester Körper. 
Gehrts. Vortr. 39. 

Ein Doppelgitterdynatron mit Rückkopp- 
lung. Nach F. M. Gager. 67. 


Messung des Sättigungsstromes von hoch- 
emittierenden Glühkathoden. Nach E. 
Patai u. G. Frank. 184. 


Wahl des Einschaltaugenblickes bei Siche- 
rungsversuchen mit Wechselspannung. 
O. Schwenk. 642. 


Ein Röhrengerät zur Messung kleiner, 
hochfrequenter Wechselströme. Nach 
H. E. M. Barlow. 711. 


Röhrenvoltmeter s. Meßkunde. 
Rohrpost s. Signalwesen. 
Rohstoffe s. Stoff kunde. 


Röntgenteehnik. 
Messung von inneren Spannungen nach 
dem röntgenopt ischen Verfahren. 93. 


Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung. 
Nach R. Berthold. 184. 

Röntgen-Kraftwagenstation für Werk- 
stoffprüfung. 468. 


Nudermasehine s. Schiffahrt. 
Rundfunk s. Funkwesen. 


Sammelschienen s. Schaltanlagen. 
Sammler s. Akkumulatoren. 
Sättigung s. Magnetismus, Röhren. 
Sehachtförderung s. Maschinenantrieb. 
Sehall s. Techn. Akustik. 
Sehallmessung a. Meßkunde. 


Sehaltanlagen und Sehalttafeln. 

Kritische Betrachtung der Bauformen 
und Baumittel neuzeitlicher Innen- 
raum-Schaltanlagen. I. Sihler. *58. 


Sammelschienensystem nach dem Ein- 
heitsprinzip. Nach Schmitz. Vortr. 
133. 

Brandschutz in elektr. Kraft- und Unter- 
werken. Nach Koechlin. 204. 
Wirtschaftl. Bauformen für Schaltanlagen 
hoher Kurzschlußbeanspruchung. I. 

Sihler. *227. 

Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt. 
354. 

Richtlinien für den Bau von Ortsnetz- 
Transformatorenstationen. 425. 


Niederspannungs-Schaltanlagen auf der 
Leipziger Messe. 459. 

Stromversorgung und -verteilung im 
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau, 
A. Kolbe u. P. Müller. *547. 


Die neue Bühnen -Regel- und Schaltanlage 
im Neuen Theater in Leipzig. Nach 
Johannsmevyer. 571. 

Anpassung veralteter Hochspannungs- 
Schaltanlagen an die Betriebserforder- 
nisse. Nach Schwenk. Vortr. 574. 

Schaltanlagen des Boberkraftwerks. 704. 


Schaltgeräte (s. a. Funkwesen). 

Fornschaltung s. Fernmessung. 

Lichtbogen s. Theoret. Elektrotechnik. 

— Allgemelnes. 

Das Schaltproblem der Hochspannungs- 
technik. Nach F. Kesselring u. F. 
Koppelmann. 311. 


Sehaltgeräte. 

Die Materialwanderung in elektr. Aus- 
schaltkontakten, besonders mit Lösch- 
kreis. Nach R. Holm u. F. Gülden- 
pfennig. 335. 

Form veränderungen hochbelasteter Sil- 


berkontakte von Fernmeldegeräten. 
Nach W. Krüger. 443. 

Hochspannungsschalter auf der Leipziger 
Messe. 458. 

Schaltstücke mit Sondermetallauflage 
für Ölschütze. K. Meier. *493. 

— Trennschalter. 

Trennschalter mit hoher elektrodyna- 
mischer und thermischer Festigkeit. 
238. 

Kondensator-Erdungsschalter. 239. 

Mastköpfe mit Trennschalter. 316. 

— Ölsehalter. 

Hochspannungsschalter für große Schalt- 
leistungen mit kleinen Ölmengen. 
Nach Schmid. 14. 

Hochspannungs-Schaltgeräte 
Bericht). 119. 

Neuere Niederspannungs-Schaltgeräte. 
F. Schoof. *225. 

Ölarme Leistungsschalter mit reiner Öl- 
strömung. O. Schwenk. *229, 

Freiluft-Mastölschalter. 239. 

Ölarmer Druckausgleichschalter. 239. 

Ölarmer Leistungsschalter. 290. 

Eine Ersatzschaltung für die Prüfung 
von Hochleistungsventilen und Hoch- 
leistungsschaltern. E. Marx. *583. 


— Öllose Hoehsp.-Lelstungsschalter. 
Hochspannungs-Schaltgeräte (CIGRE- 


(CIGRE- 


Bericht). 119. 

Eigenfrequenz und Abschaltvermögen 
von Hochleistungsschaltern. Nach 
Kesselring. 119. 


Schaltwagen mit Druckgasschalter. 238. 

Kompressionsschalter. 239. 

Spitzenleistungen im Bau von Expan- 
sionsschaltern. L. Heinemeyer. 
281. ` 

Eine Ersatzschaltung für die Prüfung 
von Hochleistungsventilen und Hoch- 
leistungsschaltern. E. Marx. *583. 

— Luft-Selbstsehalter. l 

Neuere Niederspannungs-Schaltgeräte. 
F. Schoof. *225. 

Dreipolige Motorschutzschalter. 

Klein-Motorschutzschalter. 242. 

Überstromschalter auf der Leipziger 
Messe. 459. 

— Relais und Schütze. 

Über ein einfaches Relais für Greinacher- 
sche Funkenzähler. Nach H. Teich- 
mann. Vortr. 40. 

Technik der schnellarbeitenden Relais in 


Hochspannungsnetzen. Nach Sporn 
und Müller. 204. 


Neue Überstromschutz-Relais. 240. 


242. 


Neue Luft- und Ölschütze. 241. 242. 

Neue Relais für Netzschutz. Fr. Par- 
schalk. 278. 

Erdschlußrelais. 293. 


Präzisions-Vielfachzeitrelais. 293. 
Untersuchung über Beeinflussung von 
Erdschlußrelais beim Einschalten von 
Erdschlüssen. W. Koch. “329. 385. 
Piezoelekt r. Anziehungskräfte. Nach J. 
Gruetz macher. 339. 


Schütze auf der Leipziger Messo. 459. 

Höchstempfindliches Spulenrelais. 468. 

Schaltstücke mit Sordermetallauflage 
für Ölschütze. K. Meier. *493. 


Schaltgeräte. 

Schalten von Relais oder Schaltern in 
einem vorbestimmten Punkt der 
Wechselstromkurve. Nach J. J. 
Ruiz. 533. 


Leitungsschutz beim Außertrittfallen der 
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598. 


— F. Cornelsen. Brf. 599. 

Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik 
in Starkstromanlagen. R. Schimpf. 
5645. 

Vorschlag einer Rückkopplungssperrung 
mit sprachgesteuertem Relais für 
drahtlosen Gegensprechverkehr. Nach 
R. Koll. 713. 

— Installationssehalter. 

Druckknopfsammelkästen. 2 

Installationsselbstschalter. 2 

Unterputz-Serie. 292. 

— Verschiedene Schaltgeräte. 

Elektr. Zeit- und Schaltuhren. 67. 

Die Anwendung der Photozelle als Däm- 
merungsschalter. H. Richter. 152. 

Kombinierte Schaltplatte für Regel- 
transformatoren. 238. 

Geräte in Isolierstoffkapselung. 241. 

Schlagwettergeschützte Geräte. 242. 

Nockenschalter. 243. 

Elektrostatisches Synchronoskop. 335. 

Ein neuer vielstufiger Fahrschalter. 
Nach H. Uhlig. 442. 


Ein neuer Vakuumschalter. 
Kling. 499. 


0 


50. 
51. 


Nach A. J. 


Schaltung s. Elektr. Maschinen. 
Schaltvorgänge s. Theoret. Elektrot. 
Schaufenster s. Lichttechnik. 
Scheldung s. Elektrochemie. 
Sehelnleistung s. Meßkunde. 
Schelnwerfer s. Lichttechnik. 
Schellen s. Installationswesen. 
Schiebewlderstand s. Regelung. 


Schiffahrt (s. a. Funkwesen). 


36. Hauptversammlung der Schiff bau- 
techn. Gesellschaft 1935. 20. 


Die elektr. Einrichtungen des Luft- 
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt. 
9354. 

Rudermaschinen des LZ 129. 358. 

Kreiselkompaß des LZ 129. 362. 

Rekordfahrt des turboelektr. 
„Potsdam“. 714. 


Schiffes 


Schlrmung s. Funkwesen. 
Schlagwetterschutz s. Schalt geräte. 
Schleudern s. Maschinenant rieb. 
Schmelzöfen s. Wärmetechnik. 
Schmelzsicherungen s. Überstromschutz. 
Sehnellbahnen s. Bahnbau. 
Schönheit der Arbelt. 98. 160. 
Sehrlittum s. Meßkunde und Abt. A III. 
Schulen s. Unterricht. 
Schulung s. Unterricht und Abt. A IV, 
Vereinsnachrichten. 


Schütze s. Schaltgeräte. 
Schutzelnrichtungen s. Erdsehluß, Schalt- 
geräte, Überspannung, Überstrom. 


Schutzrechte s. Rechtspflege. 
Sehutzschalter s. Schaltgeräte. 
Schutzwundler s. Transformatoren. 
Schunchstromtechnik s. Bildtelegraphie, 


Fernsprech-, Funk-. Signal-, Tele- 
graphenwesen, Hochfrequenztele- 
phonie, Leitungen, Röhren, Ver- 


St ürkert echnik. 


Sehweißen s. Transform.. Wärmetechn. 

Sehwinggleiehrichter s. Stromrichter. 

Schwingungen, elektr., s. Funkwesen, 
Theoret. Elektrotechnik. 


14 


Schwingungen, mechanische. 


Fahrbahn- und Gebäudeerschütterungen. 
Nach H. Bausch. Vortr. 41. 


Eine neue Erscheinung an erwärmten 
Drähten mit Koronaentladung. Nach 
A. Günthorschulze u. H. J. Hesse. 
126. 

Mechanische Leitungsschwingungen 
(CIGRE- Bericht). 174. 


Das Auftreten von Ratterschwingungen 
in der Elektrotechnik. Th. Buch- 
hold. *625. 


Sehvermögen s. Lichttechnik. 

Seilpost s. Signalwesen. 

Seitenbänder s. Funkwesen. 
Selbstanschluß s. Fernsprechwesen. 
Selbsterregung s. Elektr. Maschinen. 
Selbstschalter s. Schaltgeräte. 

Sender s. Funkwesen, Techn. Akustik. 
Sicherungen s. Überstromschutz. 


Signalwesen. 
— Feuermelder. 


Stadt-Feuermelder-Anlagen. 250. 
Feuermeldeanlagen auf der Leipziger 


Messe. 462. 

Signal- und Fernsprechanlagen im 
Deutschen Opernhaus. C. Kuhrke. 
5562. 


— Rohr-, Seil- und Bandpost. 


Neue Rohrpost- Systeme. 288. 
Aktenseilpost-Anlagen. 288. 
Kleinförderanlagen in gewerblichen Be- 

trieben. Nach Rjos k. Vortr. 349. 
— Sirenen. 


Sirenen- Fernsteuerung. 
Neue Kleinsirenen. 249. 
— Verschiedenes. 
Selbsttätige Verkehrsregelungssysteme, 
insbesondere das Elektromatik- 
system. Nach H. Küster. 96. 


249. 


Praktische Anwendungen von licht- 
elektr. Steuerungen. F. Tuezek. 
141. 

Lichtrufanlagen. 250. 


Klingelkontaktplatten. 252. 

Maschinentelegraphen. 254. 

Eisenbahnsignalanlagen auf der Leip- 
ziger Messe. 462. 


Lichtrufanlagen auf der Leipziger Messe. 
462. 


Signal- und Fernsprechanlagen im 
Deutschen Opernhaus. C. Kuhrke. 
*562. 

Richtungszeichen an Straßenbahnwagen. 
Nach W. Bennighoff. 714. 


Sirenen s. Signalwesen. 

Sitzungen s. Abt. A IV, Verbandsnachr. 

Skala s. Meßkunde. 

Sonne s. Physik. 

Spanntafeln s. Leitungen. 

Spannungen, mechanische s. Meßkunde. 

Spannungsmessung s. Meßkunde. 

Spannungsregelung s. Regelung. 

Spannungssehwankung s. Elektrizitätsw. 

Spannweite s. Leitungen. 

Sparlampe s. Lichttechnik. 

Spelcher s. Wärmetechnik. 

Speisepunkte s. Installationswesen. 

Spektrometer s. Meßkunde. 

Sprungwellen s. Überspannung. 

Spulen s. Funkwesen, Magnetismus, 
Theoret. Elektrot. 

Stabilität s. Elektrizitätswerke. 

Stabol s. Leitungen. 

Stahl s. Hütte. Magnetismus, Stoff kunde, 
Wärmetechnik. 

Stahlband s. Installat ionswesen. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Ständ. Aufbau u. Neuordnung d. Arbeit. 


Schulungs veranstaltungen des NSBDT. 
53. 80. 133. 165. 216. 

Schönheit der Arbeit. 98. 160. 

Das Soldatische im Ingenieur. v. Arnim. 
341. 

Die Organisation der Gemeinschafts- 
arbeit in der Technik. G. Müller. 
9503. 

Das Elektromaterial-Abkommen zur Be- 
reinigung des Elektromarktes. E. 
Matthies. 717. 


Stanzen s. Maschinenantrieb. 

Starter s. Akkumulatoren. 

Stationen s. Funkwesen. 

Staubsauger s.. Maschinenantrieb. 

Steekvorriehtung s. Installationswesen. 

Steigeleltungen s. Installat ionswesen. 

Steuerung s. Fernmessung, Funkwesen, 
Stromrichter. 


Stoflkunde und Stoffwirtschaft (s. a. 
Leitungen, Magnetismus). 


— Metalle, Allgemelnes. 


Neue Anordnungen für unedlo Metalle. 
398. 

Röntgen-Kraftwagenstation für Werk- 
stoffprüfung. 468. 


— Eisen und Stahl. 


Stahl und Eisen als magnetische Werk- 
stoffe in der Meßtechnik. 81. 
Ein magnetisches Prüfverfahren 

Werkstoffe. 98. 

Die neuere Entwicklung der Werkstoffe 
für Dauermagnete. Nach F. Pölz- 
guter u. W. Jellinghaus. 398. 

Dauermagnetstähle. 468. 


— Kupfer. 


Auswirkungen der Rohstoffrage auf die 
Gestaltung und Herstellung elektr. 
Maschinen und Apparate. Nach 
Bobeck. Vortr. 55. 


— Aluminlum. 


Die Eigenschaften, die Bearbeitung sowie 
Verwendung von Reinaluminium und 
seinen Legierungen. Nach Wunder. 
Vortr. 28. N 

Auswirkungen der Rohstoffrage auf die 
Gestaltung und Herstellung elektr. 
Maschinen und Apparate. Nach 
Bobeck. Vortr. 55. 

50 Jahre Aluminium. K. Arndt. *199. 

Aluminiumlegierungen. 256. 

Elektr. Oberflächenbehandlung von Alu- 
minium und Aluminiumlegierungen 
(Eloxieren). Nach H. Fischer. Vortr. 
728. 

— Versch. Metalle u. Leglerungen. 

Wolframkontakte. 257. 

— Korrosion. 


5. Korrosionstagung 1935. 68. 
Chemische Arbeit in der Korrosions- 
forschung. Nach P. Duden. 68. 
Zur Theorie der Metallkorrosion. Nach 
Müller. 68. 

— Kohle und Treibstoffe. 

Mineralöltagung 1935. 206. 

Elektrizität als Treibstoff im Verkehrs- 
wesen. Nach Kern. Vortr. 408. 

— Isolierstofie, Allgemeines. 

Auswirkungen der Rohstoffrage auf dio 
Gestaltung und Herstellung elektr. 
Maschinen und Apparate. Nach 
Bobeck. Vortr. 55. 

Die Bearbeitung von Isolierstoffen. Nach 
A. Krüger. 126. 

Normung nichtkeramischer, nichtmetalli- 
scher Werkstoffe. 134. 


für 


1936 


Stofikunde und Stoffwirtschaft. 


— Keramische Isolierstoffe (s. a. Iso- 
latoren). 

Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher 
und Rohrleitungen. Nach H. Muth- 
reich. 16. 

Glasverschmelzung keramischer Stoffe. 
257. 

Stromeinführung in Quarzglas. 257. 

Keramische Hochfrequenz-Isolierstoffe. 
462. 

Die Herstellung dos Elektroporzelluns. R. 
Rio ke. Vortr. 469. 

Die Verwendung von Porzellan und 
anderen keramischen Isolierstoffen in 
der Elektrotechnik. W. Steger. 
Vortr. *47l. 


— PreßBstoffe. 

Untersuchungen über den Temperatur- 
einflußB auf die Verformung von 
Isolierprehstoffen. Nach M. Thomas. 
120. 

Schnellpreßmasse. 256. 

Kunstharzpreßstoffe für Gleitlager. 

Sonderpreßmassen. 256. 

Plattform-Haltestangen. 256. 

100 Jahre Kunstharz. 420. 
Isolier-Preßstoffe in der Installations- 
technik. L. Roos. Vortr. 447. 
Preßstoffe auf der Leipziger Messe. 462. 


— Verschiedene feste Isollerstofie. 

Garantator-Plastik-Imprägnierverfahren. 
236. 

Teile aus Hartgummi. 256. 

Veredlung von Kunststoffplatten. 256. 

Wahnerolschläuche und Wahnofildrähte. 
257. 

Hartleinen-Zahnräder. 257. 

Anordnung Nr. 32 der Überwachungs- 
stelle für Kautschuk und Asbest. 534. 

Untersuchungen an vergießbaren Isolier- 
stoffen. R. Vieweg u. G. Pfestorf. 
9632. 


— Isolieröl. 
Öluntersuchungen (CIGRE.- Bericht). 119. 
Pyranol- Transformatoren. 711. 


256. 


Störschutz s. Funkwesen. 

Störungen s. Brand, Erdschluß, Fern- 
sprechwesen, Funkwesen, Über- 
spannung, Uberstrom, Unfälle. 

Stoßströme s. Moßkunde. 

Strahlung s. Funkwesen, Physik. 

Strahlungsschutz s. Isolatoren. 

Straßenbahnen s. Bahnbau. 

Straßenbeleuchtung s. Lichttechnik. 

Stratosphäre s. Physik. 

Strommessung s. Meßkunde. 

Strompreise s. Elektrizitätswerke. 


Stromrichter (s. a. Funkwesen). 


— Allgemeines. 

Einführung in VDE 0555 „Regeln für 
die Bewertung und Prüfung von 
Stromrichtern.‘“‘ M. Schenkel. *57. 


— Queeksilberdampf-Gefäße. 


Gleichrichter zum Laden alkalischer 
Batterien. KR. Landsmann. 271. 

Gleichrichter für Elektro-Tankstellen. 
290. 


Fernsteueranlage Priesterweg der Deut- 
schen Reichsbahn- Gesellschaft. K. 
Keller. 5304. 

Stromrichtgefäße für den Starkstrom- 
betrieb. Nach A. Gaudenzi. 392. 


— 6Giühkathoden- (iefälle. 


Neuentwickelte Glühkathoden-Gleich- 
richter. 290. 

Hochspannungs-Glühkathodenröhren mit 
Quecksilberdampffüllung ohne und 
mit Gittersteuerung. W. Kluge. 
5301. *333. 


ie K 


1086 


Elektrotechnische Zeitschrift 


15 


1 Stromrichter. 


u. Stromrichtgefäßo für den Starkstrom- 
betrieb. Nach A. Gaudenzi. 392, 


Trocken- Gleichrichter. 
Kupferoxyd-Vollweg-Vorschaltgleich- 
richter. 291. 
— Verschiedene Stromrlehter. 
Der Wellenstrahlkommutator als Mittel 
' zur Erzeugung und Umformung star- 
ker Gleichströme, großer Leistung u. 
hoher Spannung. Nach J. Hart- 
mann. l4. 
Schwinggleichrichter in der Meßtechnik. 
83. 
Forschungsarbeiten des Hochspannungs- 
institutes auf dern Gebiete der Strom- 
richter. Nach E. Marx. Vortr. 430. 


Stromrichter auf der Leipziger Messe. 
459. 

Eine Ersatzschaltung für die Prüfung von 
Hochleistungsventilen und Hoch- 
leistungsschaltern. E. Marx. *583. 

— Steuerung von Stromrichtern. 

Wirkungsweise und Schaltung von gitter- 
gesteuerten Stromrichteranlagen. E. 
Kübler. *16l. 


Hochspannungs-Glühkathodenröhren mit 
Quecksilberdampffüllung ohne und 
mit Gittersteuerung. W. Kluge. 
*301. *333. 

Die Gittersteuerung von Gasentladungen. 
A. Glaser. *399. 

Gittergesteuerte Cleichrichtoranlagen. 
Nach Lebrecht. Vortr. 574. 


Vorstrommessungen an einem gas- 
gefüllten Entladungsgefäß mit zwei 
Gittern. Nach K. Mahla. 588. 


- F KE. 


Stromsehlene s. Bahnbau. 

Stromstöße s. MeBkunde. 

Stromtarif s. Elektrizitätswerke. 
Stromversorgung s. Enorgiewirtschaft. 
Stromwendung s. Elektr. Maschinen. 
Stromwirtschaft s. Energie wirtschaft. 
Stützer s. Isolatoren. i 
Supraleitung s. Theoret. Elektrot. 
Synchronmasch. s. Elektr. Maschinen. 
Synchronoskop s. Schaltgeräte. 


Tagungen (s. a. Abt. A IV, Vorbands- 
nachr.) 

Das Programm der 2. Energiotagung: 
„Elektrizität“ im Essener Haus der 
Technik. 20. 


11. Physikor- und Mathemat ikertag in 
Stuttgart, 22. bis 28. Sept. 1935. 
E. Lübeke. 39. 


Die 8. Tagung der Intornationalon Hoch- 
spannungskonferenz in Paris 1935. 
P. Jacottet. 63. 119. 174. 200. 


5. Korrosionstagung 1935. 68. 
Dritte Weltkraftkonferenz. 160. 
Mineralöltagung 1935. 206. 


Deutsches Nationales Komitee der Welt- 
kraftkonferenz. 312. 


Verkehrswissenschaftl. Tagung 1936. 446. 


9. Tagung der Internationalen Hoch- 
spannungskonferenz 1937 in Paris. 
452. 

Congrès International pour les Applica- 
tions Electrocalorifiques et Electro- 
chimiques (CIAEE). 590. 


Tankstellen s. Stromrichter. 
Tarife s. Elektrizitätswerke. 


Technlsehe Akustik (s. a. Fernsprech- 
wesen, Meßkunde ). 

— Lautsprecher. 

Untertöne (Subharmonische) bei erzwun- 
genen Schwingungen. Nach P. O. 
Pedersen. 159. 


Technische Akustik. 

Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte 
der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. K. 
Hoffmann u. U. Tuchel. *514. 


— Verschiedene Sehallgeber. 


Verzerrungen der Schwingungen und 
Klangfarbe von Musikinstrumenten. 
Nach O. Vierling. 41. 


Zur Entstehung des Quietschgeräusches 
bei Bremsen. Nach G. Buchmann. 
Vortr. 41. 


— Mikrophone. 


Versuche zur Verbesserung von Tele- 
phonie anlagen für geräuscherfüllte 
Räume. Nach K. Krüger u. W. 
Willms. Vortr. 41. 


Mikrophone für kleinsten Schalldruck. 92. 


Die elektroakust ische Anlage im Deut- 
schen Opernhaus und ihre Aufgaben 
im neuzeitlichen Theater. I. Kir- 
staedter. 5558. 

— Schallaufzeichnung. 


Über photoelektr. Steuerung von Kino- 
verstärkern. R. Seidelbach. 148. 


Tonfilmgeräte neuester Konstruktion. 
258. 
Schallaufzeichnung auf der Leipziger 


Messe. 467. 

Tonfilmtechnik auf der Leipziger Messe. 
468. 

— Raumakustik. 


Verständigung in geräuschvollon Räu- 
men. Nach C. A. Hartmann u. W. 
Junovsky. Vortr. 40. 


Neuere raum- und bauakustische Lö- 
sungen bei Rundfunkbauten. Nach 
H. J. v. Braunmühl. Vortr. 40. 


Die elektroakustische Anlage im Deut- 
schen Opernhaus und ihre Aufgaben 
im neuzeitlichen Theather. I. Kir- 
staedter. 5558. 


— Lärmbekämpfung. 


Neue Messungen über den Schalldurch- 
gang bei Wänden. Nach V. L. Chris- 
ler u. W. F. Snyder. 15. 


Die Mehrfachwand als mechanisch. akusti- 
sche Drosselkette. Nach E. Meyer. 
Vortr. 40. 

Physikalische Grundlagen und neueste 
Ergebnisse der Lärmbekämpfung. 
Nach K. W. Wagner. Vortr. 40. 

Geräuschbildung und Geräuschminderung 
bei elektr. Energieumsetzung. Nach 
E. Lübcke. Vortr. 40. 


Fortschritte in der Theorie der Schall- 


absorption. Nach L. Cremer. 397. 

— Verschiedenes. 

Ausgleichsvorgänge in elektroakustischen 
Übertragungsanlagen. Nach W. 
Bürck. Vortr. 41. 

Untersuchungen an schnellveränder- 
lichen Schallvorgängen. Nach F. 


Trendelenburg. Vortr. 41. 

Die Hörbarkeit von Knacken und kurz- 
dauernden Tönen. Nach H. Lichte. 
Vortr. 41. 

Die physikalische Natur von Sprache und 
Musik als Grundlage der Fernsprech- 
technik. Nach Busch. Vortr. 54. 

Ein neuartiges Gerät zur Amplituden- 
überwachung im Rundfunkbet rieb 
und anderen elektroakustischen An- 
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo. 
*197. 

Schaltung für die Klangfärbung. 248. 


Piezoelektr. Kristall mit Ultraschall- 
konvergenz. Nach J. Gruetz- 
macher. 419. 


Technische Akustik. 


Über die Addition von Geräuschspan- 
nungen. Nach P. Oehlen. 500. 


Telegraphenwesen (s. a. Bildtelegraphie, 
Funkwesen, Leitungen, Signalwesen). 

Die neueste Entwicklung der Nach- 
richtentechnik bei der Deutschen 
Reichspost. Nach Clouth. Vortr. 
133. 

Eintontelegraphie (ETT). Nach A. Arz- 
maier u. H. Rudolph. 158. 

Über Versuche und Erfahrungen mit 
Uberlagorungstelegraphie auf Fern- 
sprechfernleitungen. Nach H. Noack 
u. W. Schallerer. 418. 


Teiephonie s. Fernsprechwesen, Funk- 
wesen, Hochfrequenztelephonie, Loi - 
tungen, Verstärkertechnik.- 

Temperaturmessung s. Meßkunde. 

Tempern s. Wärmetechnik. 


Theaterwesen. 

Zur Neugestaltung des Deutschen Opern- 
hauses. Bühnentechnik und Bühnen- 
betrieb. K. Hemmerling. *545. 

Stromversorgung und -verteilung im 
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau, 
A. Kolbe u. P. Müller. *547. 


Bühnenbeleuchtung und Leit ungsinstalla- 
tion im Deutschen Opernhaus. E. 
Thormann u. W. Wahl. 553. 

und Horizont beleuchtung 

Opernhauses. H. 


Vorbühnen- 
des Deutschen 
Hasso. *555. 


Die elektroakustische Anlage im Deut- 
schen Opernhaus und ihre Aufgaben 
im neuzeitlichen Theater. I. Kir- 
staedter. 5558. 


Signal- und Fernsprechanlagen im Deut- 
schen Opernhaus. C. Kuhrke. 562. 


VDE. Vorschriften für Bühnenanlagen. 
Th. Teinert. 566. 

Allgemeine Richtlinien für die Planung 
und Ausführung von Theater-Iu- 
stallationen. Die Installation des 
Staatlichen Schauspielhauses zu 
Berlin. W. Siefert. 5567. 


Die neue Bühnen-Regel- und Schalt- 
anlage im Neuen Theater in Leipzig. 
Nach Johannsmeyer. 571. 


Theoretische Elektrotechnik (s. a. Magne- 
tismus, Physik). 
— Elektrisches Feld. 


Der Einfluß eines elektr. Feldes auf dio 
Viskosität von Flüssigkeiten. Nach 
S. Dobinski. 45. 

Erzeugung hoher Spannungen mit Hilfe 
eines monopolar geladenen Luft- 
st romes. Nach E. Burkhardt. 160. 


Betrachtungen über die Verfahren zur 
Messung des elektr. Feldes bei Hoch- 
spannungsisolatoren unter Betriebs- 
bedingungen. Nach Drewnowski. 
176. 

Otto von Guerickes elektrische Unter- 
suchungen. H. Schimank. *525. 


— Durehschlag von (Gasen. 


Eine neuartige, abgeschirmte Spitzen— 
entladung mit Übergang einer strom- 
starken Entladungsform in eine strom- 


schwächere. Nach P. A. Thiessen u. 
H. Bartel. 19. 
Untersuchung von  Gasentladungsvor- 


güngen in der Nebelkammer. Nach 
E. Flegler u. H. Raether. Vortr. 41. 


16 


Theoretische Elektroteehnik. 


Beitrag zur Kenntnis der Vorprozesse bei 
Funken- und Koronaentladungen mit 
Hilfe der Nebelkammer. Nach H. 
Kroomer. 46. 

Indirektes Verfahren zur Bestimmung 
des Entladeverzugs mittels geeichter 
Funkenstrecken. Nach Bogdano- 
witch. 176. 

Kathodenoszillographische Untersuchung 
des Luftdurchschlages bei großen 
Schlagweiten. Nach M. Meßner. 
339. 

Untersuchungen über elektr. Gleitfunken. 
Nach E. Klug. 501. 

Zur Thoorie der Zündspannungssenkung 
einer bestrahlten Funkenstrecke. Nach 
W. Fucks. 534. 

Elektr. Durchschlag zu Flüssigkeits- 
oberflächen im homogenen Feld. Nach 
L. Tonks. 682. 


— Durchschlag von Flüssigkeiten. 


Raumladungen und Ionisiorungsvorgänge 
in Öl. Nach K. Christ. 340. 


— Durchschlag fester Isolierstoffe. 


Das Verhalten der getränkten Papier- 
isolation bei hoher Gleichspannung 
unter besonderer Berücksichtigung 
der Kabelisolation. Nach Kirch. 120. 


Durchschlagkurve für foste Isolatoren. 
W. Weicker. 450. 

Untersuchungen an vorgießbaren Isolier- 
stoffen. R. Vieweg u. G. Pfestorf. 
632. 


— Dielektrisehe Verluste. 


Der Einfluß der relativen Luft feuchtig- 
keit auf den Verlustwinkel von Isolier- 
stoffen bei Hochfrequenz. H. 
Schwarz. *7. 

Die Eigenschaften einiger Isolierstoffe bei 
hohen Frequenzen. Nach Sharpe u. 
O'Kane. 19. 

Prüfung der Spannungsfestigkeit von 
Hochspannungs-Apparaten durch 
selbsttätige Aufzeichnung des Ver- 
lustfaktors. Nach Keinath. 64. 

Dielektr. Verlustmessung als Hochspan- 
nungsprüfung. 85. 

Unstetigkeiten bei der Umelektrisierung. 
Nach H. Schönfeld. 160. 

Physikalische Struktur und 
Verluste fester Isolierstoffe. 
nius. 519. 

Thermostat ische Vorlust messung, ins- 
besondere an Starkstromkonden- 
satoren. H. Gönningen. 523. 

— Dielektrizitätskonstante. 


Die Eigenschaften einiger Isolierstoffe 
bei hohen Frequenzen. Nach Sharpe 
u. O' Kane. 19. 

Messung der Dielektrizitätskonstante 
wässeriger Lösungen starker Elektro- 
lyte. Nach E. Fischer. 97. 

Gleichzeitige Bestimmung von Dielektri- 
zitätskonstanten und Leitfähigkeit 
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross 
u. I. Hausser. 159. 

Rutilhaltige Kondensatorbaustoffe. 

Röhrenkondensatoren aus keramischen 
Massen mit großer Dielektrizitäts- 
konstante. 474. 


— Elektrizitätsdurehgang dureh Gase. 


Raumladungen und Ionisierungsvorgänge 
in Ol. Nach K. Christ. 340. 

Die Technik der elektr. Gasentladungen. 
Nach W. Estorff. Vortr. 350. 

Eine neue Glimmentladungserscheinung 
und ihre Anwendungsmöglichkeit für 
zruunsche Rohren init niedrigen Ka- 
thodenspannungen. Nach W. Krug. 
144. 


dielektr. 
P. Ju- 


257. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Theoretlsche Elektrotechnik. 
— Elektronentheorie. 


Elektrotechn. Betrachtungen der Son- 
nenstrahlung und der Vorgänge auf 
der Sonne. Nach K. Stöckl. Vortr. 
28. 

Untersuchungen an Zählrohren mit der 
Braunschen Röhre. Nach A. Trost. 
Vortr. 40. 

Gleichgewichtspotential einer isolierten 
Platte im Hochvakuum bei Beschie- 
Bung mit Elektronen. Nach M. Knoll. 
Vortr. 41. 

Einige Grundlagen der Elektrizitäts- 
leitung und der Stromquollen, er- 
läutert durch einfache Schauversuche. 
R. W. Pohl. Vortr. *321. 

Elektronenver vielfacher. Nach Zwory- 
kin. 656. 


— Lichtbogen. 


Über Sondermessungen in zeitlich ver- 
änderlichen Entladungen. Nach W. 
Koch. Vortr. 41. 


Freier Lichtbogen in Wechselstrom- 
anlagen. Nach Tretyak, Kaplan, 
Kender, Smouroff. 204. 


Das Schaltproblem der Hochspannungs- 
technik. Nach F. Kesselring u. F. 
Koppelmann. 311. 


— Elektronenoptik. 


Ionenoptische Abbildungen mit elektr. 
Linsen. Nach J. Koch u. W. 
Walcher. 126, 


— Weehselstromtechn.u.elektr.Schwingg. 


Symmetrische Komponenten für Mehr- 
phasensysteme. Nach W. Wanger. 
19. 

Einphasenlast in Drehstromnetzen. Nach 
Fricke. Vortr. 28. 

Die Symmetrierung unsymmetrisch be- 
lasteter Drehstromnetze durch ruhen- 
de Ausgleichkreise. Nach V. Aigner. 
Vortr. 29. 

Resonanzerscheinungen in eisenhaltigen 
Stromkreisen. Nach E. Rouelle. 45. 


Mehrere stabile Gleichgewichtszustände 
bei Reihenschaltung von Eisendrossel 
und Kondensator. E. Aretz. *305. 


Das Wechselfeld im gesättigten, massiven 
Eisen. Nach G. u. F. Haberland. 
312. 

Oberwellen in Starkstromnetzen. 
E. Hueter. Vortr. 407. 


Die Konstruktion des singulären Punktes 
der bizirkularen Quartik und der 
durch ihn gehenden Tangentialkreise, 
Nach W. Michael. 502. 


Schalten von Relais oder Schaltern in 
einem vorbestimmten Punkt der 
Wechselstromkurve. Nach J. J. 
Ruiz. 533. 

Schwingungsvorgänge im Hochspan- 
nungsstromkreis von Leuchtröhren- 
anlagen. 687. 


— Sehaltvorgänge. 


Nach 


Das Schaltproblem der Hochspannungs- 
technik. Nach F. Kesselring u. 
F. Koppelmann. 311. 


— Induktivität. 


Magnetfeld und Induktivität von zylin- 
drischen Spulen. Nach K. Foelsch. 
419. 


— Leitung und Leitfähigkeit. 


Die Leitfähigkeit des Kupferoxyduls 
im Gleichgewicht mit seinen Nachbar- 
phasen. Nach F. Waibel. Vortr. 39. 

Beitrag zur Elektrizitätsleitung in Halb- 
leiterwerkstoften. Nach E. Meyer. 
Vortr. 39. 


1936 


Theoretische Elektrotechnik. 


Elektronen in Alkali-Halogenid- Kri- 
stallen. Nach R. Pohl. Vortr. 39. 


Probleme der Elektronen- und Ionen- 
leitung in festen Körpern. Nach B. 
Gudden u. W. Schott kv. Vortr. 39. 


Versuche zur Supraleitung. Nach J. 
Stark. W. Meißner, K. Steiner 
u. P. Graßmann. 125. 


Die Wechselstromausbreitung im Erdreich 
unterhalb einer einseitig offenen und 
unendlich langen, senkrechten Leiter- 
schleife im Luftraum. Nach H. Bu cli - 
holz. 159. 


Gleichzeitige Bestimmung von Dielck- 
trizitätskonstanten und Leitfähigkeit 
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross 
u. I. Hausser. 159. 


Bodenleitfähigkeit und geologischer Auf- 
bau. Nach R. H. Card. 181. 

Bestimmung von einschlaggefährdeten 
Leitungsabschnitten mit Hilfe von 


Luſtleitfähigkeits-Messungen. Nach 
Viel. 202. 
Einige Grundlagen der Elektrizitäts- 


leitung und der Stromquellen, er- 
läutert durch einfache Schauver- 
suche. R. W. Pohl. Vortr. *321. 

Der Wien-Effekt bei Elektrolyten, unter- 
sucht mit den Kathodenoszillogra- 
phen. Nach W. Hüter. 501. 

— Thermoelektrizität (s. a. Meßkunde). 

Volumen- und Grenzflächenanteile bei 
den thermo- und lichtelektr. Effekten 
am Element Metall-Halbleiter-Metall. 
Nach G. Mönch. 39. 

— Piezoelektrizität. 


Ein neues Zerstäubungsgerät. Nach B. 
Claus. 45. 


Piezoelektr. Anziehungskräfte. Nach J. 


Gruetzmacher. 339. 

Piezoelektr. Kristall mit Ultraschall- 
konvergenz. Nach J. Gruetz- 
macher. 419. 


Die Rückwirkung einer umgebenden 
Flüssigkeit auf die Schwingungen 
einer Quarzplatte. Nach H. E. R. 
Becker. 658. 


Thermoelektrizltät s. Theoret. Elektrot. 
Thermoelement s. Meßkunde. 
Thermogeräte s. Meßkunde. 

Töne s. Techn. Akustik. 

Tonfilm s. Bildtelegr., Techn. Akustik. 
Tonfrequenz s. Meßk., Techn. Akustik. 
Trägerfrequenz s. Funkwosen. 


Transformatoren. 
Öl s. Stoffkunde, Theoret. Elektrot. 


— Allgemeines. 
Transformatoren (CIGRE-Bericht). 64. 
— Leistungstransformatoren. 


Betriebsmäßige Temperaturüberwachung 
elektr. Maschinen, Transformatoren 
und Hochspannungskabel. Nach 
Täuber-Gretler. 63. 


Besondere Probleme der Stoßfestigkeit 
von Transformatoren. Nach Früh- 
auf. 64. 

nose Hochspannungstransformatoren 
mit Klotzwieklung. 237. 

Wärimedifferentialschutz für Öltransfor- 


matoren., 237. 
Schweißtransformator. 246. 
Kleintransformatoren. 252. 


Gleichstrom-Schutzwandler. 290. 
Transformatoren auf der Leipziger Messe. 
459. 


Pyranol-Transformatoren. 711. 


1936 Elektrotechnische Zeitschrift 17 
Transformatoren. Überspannungssehutz. Unterrleht. 

— — Reyeltransformatoren. Überspannungen (CIGRE-Bericht). 203. Die Elektrotechnik in Darmstadt. W. 
Spannungsregelung mit von Überspannungs- Petersen. *602. 


Leistungsum- 
spannern. W. Thießen. 

Induktionsregler. 236. 

Kegelumspanner. 237. 


Über das Verhalten des einphasig be- 
lasteten Drehstrom-Drehtransforma- 
tors. Nach G. Hauffe. 417. 


Die Bühnenschalt- und Regelanlage des 
Deutschen Opernhauses. 548. 


— Meßwandler. 

Der Gleichstrom-Meßwandler. O. E. 
Nolke. 737. 

Genauigkeitssteigerung der Meßwandler. 


*113. 


Wandlerprüfung durch dielektr. Verlust- 
messung. 85. 


Prüfung von Meßwandlern. Nach W. 
Geyger. 335. 

Transformatorenstatlon s. Elektrizitäts- 
werke. 

Treibhäuser s. Wärmetechnik. 

Trelbstoffe s. Stoff kunde. 

Trennschalter s. Schaltgeräte. 

Trennschärfe s. Funkwesen. 

Triebfahrzeuge s. Bahnbau, Kraftfahr- 
zeuge, Schiffahrt. 

Troekengleichriehter s. Stromrichter. 

Troekenprüfer s. Prüfeinrichtungen. 

Troeknung s. Wärmetechnik. 

Turbinen s. Dampfturbinen, 
turbinen. 

Turbogenerat. s. Elektr. Maschinen. 


Wasser- 


Überspannung. 

— Allgemeines. 

Überspannungen (CIGRE-Bericht). 203. 
— Blitz und (iewitter. 


Amerikanische Gewitteruntersuchungen 
an Hochspannungsleitungen. Nach 
W. W. Lewis u. E. M. Foust. 43. 


Gewitterbeobachtungsstelle in Pittsfield. 
Nach A. Smith. 43. 


Blitze und Blitzableiter (CIG RE. Bericht). 
202. 

Bestimmung von einschlaggefährdeten 
Leitungsabschnitten mit Hilfe von 
Luftleitfähigkeits-Messungen. Nach 
Viel. 202. 


Bestimmung der Einschlagsstellen und 
der Stromverteilung bei Blitzein- 
schlägen in Eisenmasten und Erdseilo. 
Nach Grünewald. 202. 

Erfahrungen über Gewittereinflüsse in 
Mittelspannungsnetzen und Aus- 
wirkung ergriffener Maßnahmen. O. 
Kautzmann. *387. B. 432. 

Blitzströme. Har. Müller. 415. 

Kritische Betrachtung und Auswertung 
von Gewitterstörungsstatistiken für 
Freileitungsnetze. B. Koetzold. 
2433. 

Messung von Stoßströmen. 
Zaduk. 443. 


— Woanderwellen. 


Nach H. 


Wirkung von atmosphärischen Uber- 
spannungswellen auf Apparate. Iso- 
lierung dieser Apparate. Nach 
Barrere. 203. 


Ununterbrochene Reflexionen in nicht- 
eusgeglichenen Leitungen. Nach W. 
I. Ilschenko. 397. 


Überspannungssehutz. 


Blitze und Blitzableiter 
richt). 202. 


(CIGRE-Be- 


Die Bemessung 
ableitern und ihre Bedeutung für den 
elektr. Sicherheitsgrad. Nach Müller- 
Hillebrand. 203. 

Kathodenfallableiter. 240. 


Überspannungsableiter auf der Leipziger 
Messo. 458. 


Unerstrom und Kurzschluß. 


Symmetrische Komponenten für Mehr- 
phasensysteme. Nach W. Wanger. 
19. 


Beitrag zur Frage der Frequenz der 
wioderkehrenden Spannung bei Kurz- 
schlußabschaltungen. Nach Krohne. 
119. 


Einige Gesichtspunkte zur Frago der 
Berechnung der wiederkehrenden 
Spannung in Netzen. Nach M. 
Cassie. 119. 


Experimenteller Beitrag zur Frage der 
wiederkehrenden Spannung im Wech- 
selstromschalter nach Unterbrechung 
eines Netzkurzschlusses. Nach Juil- 
lard. 119. 


Wirtschaftliche Bauformen für Schalt- 
anlagen hoher Kurzschlußbean- 
spruchung. I. Sihler. *227. 


Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik 
in Starkstromanlagen. R. Schimpf. 
*645. 


Überstromschutz (s. a. Schaltgeräte). 


Schutz der Netze (CIGRE-Bericht). 204. 

HH-Sicherungen für Hochspannung. 239. 

Eine Gerichtsentscheidung über unvor. 
schriftsmäßige Sicherungen. 295. 


Neuzeitlicher Relaisschutz in Hoch- 
spannungsanlagen. Nach Stark. Vor- 
trag. 484. 


Leitungsschutz beim Außertrittfallen der 
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598. 


— F. Cornelsen. Brf. 599. 


Wahl des Einschaltaugenblickes bei 
Sicherungsversuchen mit Wechsel- 
spannung. O. Schwenk. 642. 


Übertragung s. Leitungen. 

Überwachung s. Elektrizitätswerke, Fern- 
messung, Lichttechnik, Prüfeinrich- 
tungen, Regelung. 

Überzüge s. Elektrochemie. 

Uhren s. Meßkunde. 

Ultrastrahlung s. Physik. 

Umelektrisirung s. Kondensatoren, 
Theoretische Elektrotechnik. 

Umformer s. Elektr. Maschinen. 

Umspanner s. Transformatoren. 


Unfälle. 


Kritische Betrachtung der Bauformen 
und Baumittel neuzeitlicher Innen- 
raum-Schaltanlagen. I. Sihler. *58. 


Universalmotoren s. Elektr. Maschinen. 


Unterrieht. 

— Hochschulen (s. a. Abt. A II, Persönl.) 

Jubiläum des Instituts für Schwach- 
stromtechnik der T. H. Dresden. 420. 

Jubiläumsausschuß der Techn. Hoch- 
schule Darmstadt. 488. 

Patentverletzung durch Ausführungen 
eines Hochschullehrers im Hörsaal? 
K. Kahle. 596. 

100 Jahre Techn. Hochschule Darmstadt. 
Hübener. *b6Vl. 


Das neue Institut für Fernmeldetechnik 
der Techn. Hochschule Darmstadt. 
H. Busch. *603. 


Elektrowärme an der Techn. Hochschule 
Dresden. L. Binder u. O. Zdralek. 
650. 

— Lersehledenes. 


Lehr- und Experimentiermit tel der Physi- 
kalischen Werkstätten AG. 294. 


Hundert jahrfeier der Staatl. Akademie 
für Technik, Chemnitz. 590. 


Auslese und Schulung der Konstrukteure 
der Elektroindustrie. 637. 


Maschinentechn. u. elektrotechn. Ferien- 
kurse an der Bergakademie Clausthal. 
714. 


Untersuchungen s. Prüfeinrichtungen. 
Untertöne s. Techn. Akustik. 
Unterwerke s. Elektrizitätswerke. 


VDE s. Abt. A IV, Verbandsnachr. 
Ventllator s. Maschinenantrieb. 
Verbünde s. Abt. AIV. 

Verbindungen s. Leitungen. 

Verbrennungsmotor s. Brennkraft masch. 

Verbundbetrieb s. Elektrizitätswerke. 

Vereine s. Abt. AIV. 

Verkehr s. Bahnbau, Fernsprechwesen, 
Funkwesen, Kraftfahrzeuge, Licht- 
technik, Schiffahrt, Signalwesen, Tele- 
graphen wesen. 

Verlegung s. Installationswesen, 
tungen. 

Verluste s. Elektr. Maschinen, Konden- 
satoren, Meßkunde, Theor. Elektrot. 

Vermittlungsschrank s. Fernsprechwesen. 

Versammlungen s. Tagungen und Abt. 
AIV, Verbandsnachr. 


Lei- 


Verstärkertechnik (s..a. Röhren). 


Eigengeräusche der Verstärkerröhren, 
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach 
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18. 


Hörbarkeit von Regelvorgängen in dy- 
namikgeregelten Verstärkern. Nach 
P. Kotowski. Vortr. 41. 

Ein neuer elektr. Kompensations-Meß- 
verstärker. Nach W. Geyger. 124. 


Praktische Anwendungen von licht- 
elektr. Steuerungen. F. Tuczek. 
9141. 

Uber photoelektr. Steuerung von Kino- 
verstärkern. R. Seidelbach. 148. 

Neue Verstärker. 248. 

Fernsprech-Verstärkerstelle. 462. 


Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte 
der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. K. 
Hoffmann u. U. Tuchel. *514. 


Lichtelektr. Verstärkung kleiner Galvano- 
meterausschläge. Nach R. W. Gil- 
bert. 713. 


Versuchsfelder s. Meßkunde. 

Verteilung s. Installationswesen, Leitun- 
gen. 

Verzinnung s. Elektrochemie. 

Viskosität s. Theoret. Elektrotechn. 

Vorsehriften s. Normen u. Abt. AIV, 
Verbandsnachrichten. 

Vorträge s. Unterricht u. Abt. AIV, 
Verbandsnachrichten. 


Waage s. Meßkunde. 

Mahnerol s. Stoffkunde. 
Walzwerk s. Hütte. 

Wände s. Techn. Akustik. 
Wanderwellen s. Überspannung. 


18 


Wandler s. Transformatoren. 


Wärmekraft s. Dampfkessel, Dampf- 
turbinen, Elektrizitätswerke. Energie- 
wirtschaft. 

Wärmemessung s. Meßkunde. 


Wärmeteehnik (s. a. Meßkunde). 
— Aligemelnes. 


Chromnickel-Heizdrähte. 258. 

Elektrowärme auf der Leipziger Messe. 
460. 

Die Verwendung von Porzellan und an- 
deren keramischen Isolierstoffen in 
der Elektrotechnik, W. Steger. 
Vortr. *471. 

Elektrowärme an der Techn. Hochschule 
Dresden. L. Binder u. O. Zdralck. 
*650. 

— Kochgeräte und elektr. Küche. 


Neuer Elektroden-Kochkessel für Groß- 
küchen. Nach K. Bleckmann. *116. 
Elektro-Kohle-Herd. 246. 


Eltron-Großkaffeemaschinen. 247. 
Glühkochstelle. 247. 

Stilherd. 289. 
Drakodyn-Kochplatte. 289. 
Flektr. Küche des LZ 129. 359. 


Erwärmungsvorgang, Energiebilanz und 
Wärmedurchgang beim Ankochen auf 
elektr. Kochplatten. Nach K. Meyer. 
395. 

Neuzeitliche Gesichtspunkte für Anlage 
und Betrieb elektr. Großküchen. 
Nach F. Linke. Vortr. 408. 

25 000 Elektroherde in Berlin. 420. 

Elektr. Brathaube aus Porzellan. 475. 

Die Wirtschaftlichkeit elektr. Herde und 
Heißwasserspeicher. Nach F. 
Mörtzsch. 662. 

Gütegrad für elektr. 
Dittrich. *673. 


— Warmwasserbereiltung. 


Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher 
u. Rohrleitungen. Nach H. Muth- 
reich. 16. 

Ein neuer schnurloser Heißwasserbereiter. 
A. Käppelo. 157. 

Leimkocher. 289. 

Der heutige Stand der elektr. Heiß- 
wasserbereitung. Nach F. Mörtzsch. 
Vortr. 349. 


Die Wirtschaftlichkeit elektr. Herde und 
Heißwasserspeicher. Nach F. 
Mörtzsch. 662. 

— Raumhelzung. 

Elektr. Raum- und Behälterheizung. 246. 

Warmwasser- Radiatoren. 289. 

— Kühlanlagen. 

Elektro-Kühlherd. 246. 

Elektr. Kühlschränke. 247. 

Eloktrokühlung auf der Leipziger Messe. 
466. 

— Troeknungsgeräte. 


Neuer Haartrockner. 
Die 


Brat röhren. F. 


288. 

Induktionsheizung bei niedrigen 
Temperaturen. Nach E. L. Bailey. 
394. 


Verschiedene Heizeinrichtungen. 

Elektroheizungen für Sonderzwecke. 246. 

Ein neues Bügelgerät. Ph. Woll. *285. 

Neuer Zigarettenanzünder für Wechsel- 
strom. 289. 

Elektr. Heizung in Gewächstreibanlagen. 

Nach C. Strobel. 395. 


— Elektrische Öfen. 
— — Allgemeines. 


Anwendung und Ausnutzung der Elek- 
trowärme in der Nichtersenmotall- 
Industrie. Nach Veltmann. Vortr. 
408. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Wärmetechnik. 


Elektrowärmetechnik auf der Leipziger 
Messe. 465. 

Elektrowärme an der Techn. Hochschule 
Dresden. L. Binder u. O. Zdralek. 
*650. 

Die elektrochemische Industrie Bayerns. 


K. Arndt. *732. 
— — Sehmelzöfen. 
Der Wert eines Betriebsdiagrammes 


für elektr. Schmelzöfen. Nach E. 
Decherf. 96. 

Elektr. Schmelzöfen in einer belgischen 
Stahlgießerei. Nach R. Sevin. 157. 

Elektr. Hochöfen. Nach Léonhard. 
Vortr. 158. 

Aus dem elektr. Stahlwerksofenbetrieb. 
Nach A. Clergeot. 312. 

Die Erzeugung von Schwarzguß nach dem 
Verbundverfahren. Nach A.Clergeot. 
395. 

Bau und Anwendung der Elektrostahl- 
Schmelzöfen, insbesondere in Quali— 
tätsstahlwerken. Nach Pölzguter. 
Vortr. 407. 

Über die Wahl eines elektr. Schmelz- 
ofens in der Nichteisenmetallgießerei. 
Nach M. Deribere. 419. 

Fortschritte in der Elektrochemie und 
Elektrometallurgie. Nach P. Bunet. 
740. 


— — (ilüh- und Härteöfen. 


Elektr. Rinnen-Durchstoßofen. 246. 

Kammerglühofen. 289. 

Elektrisch geheizte Nitrieröfen zur Ober- 
flächenhärtung von Stahl. H. Zerp- 
ner. *326. 

Der elektr. Ofen für die Wärmebehand- 
lung von Metallen. Nach A. Sourdil- 
lon. 395. 

Verarbeitung der Leichtmetallegierungen 
im Elektroofen. Nach Fr. Knoops. 
397. 

Die Wirtschaftlichkeit des Schnelltem- 
perns im elektr. geheizten Temper- 
ofen. Nach R. Buchkremer. 417. 

Die Heizelemente der elektr. Glühöfen. 
Nach W. Rohn. 682. 


— Schweißen. 


Einige theoretische Probleme der Wider- 
standsschweißung. NachM. Mathieu. 
16. . 

Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung. 
Nach R. Berthold. 184. 

Vollselbsttätige Stumpfschweißmaschi- 
nen. H. Wilbert. *234. 

Elektr. Schweißmaschinen. 246. 

Die Stickstoffaufnahme von Stahl bei der 
Lichtbogen-Schweißung. 311. 

Ein neuer Schweißautomat für Kohle- 
lichtbogen-Schweißung mit relaisloser 
Steuerung. 338. 

Der Anschluß von Lichtbogen-Schweiß- 
maschinen. Nach W. Werdenberg. 
384. 

Bogenschweißung in Argongas. Nach G. 
E. Doan u. W. C. Schulte. 419. 
Schweißtechnik auf der Leipziger Messe. 

466. 

— Löten. 

Lötverbindungen in Aluminiumkabeln. 
G. Kramer. 675. 

Aluminium-Lötverfahren. Nach F. 
Brinkmann. Vortr. 683. 


Wärmewirtschaft s. Energiewirtschuft. 
Warmwasserbereitung s. Wärmetechn, 


Unsserturbinen. 


Turbinen des Kraftwerks an der Ödertal- 
sperre. 2. 
Turbinen des Boberkraftwerks. 701. 


1936 


Wasserwiderstand s. Regelung. 
Wasserwirtschaft s. Energiewirtsch. 
Wechselströme s. Theoret. Elektrot.. 
Wellen s. Funkwesen. 

Wellenmesser s. Mehkunde. 
Mellenstrahlkommutator s. Stromrichter. 
Werbung s. Lichttechnik. 


Werkstatt (s. a. Maschinenantrieb). 

Die Bearbeitung von Isolierstoffen. Nach 
A. Krüger. 126. 

Panzer-Schnellflechtmaschine. 258. 

Elektrokarren im Werkbetrieb. G. 
Lucas. 272. 

Werkzeuge und Prüfeinrichtungen auf der 
Automobil-Ausstellung 1936. 278. 


Werkstoffe s. Stoffkunde. 

Werkzeuge s. Werkstatt. 

Merkzeugmaschinen s. Maschinenantr. 

Mleklungen s. Elektr. Maschinen. 

Wiederkehrende Spannung s. Uborst ron. 

Widerstand s. Fernmessung, Licht tech- 
nik, Meßkunde, Regelung. 

Wirkungsgrad s. Elektr. 
Funkwesen. 

Wirtschaft s. Energiewirtschaft und Abt. 
AV, Goschäftl. Mitteilungen. 

Wirtschaftlichkeit s. Elektrizität Swe ke, 
Lichttechnik. 

Wolfram s. Stoffkunde. 


Maschinen, 


Zähler s. Meßkunde. 

Zühlerhauben s. Installationswesen. 

Zühlrohr s. Physik, Theor. Elektrot. 

Zahnräder s. Stoffkunde. 

Zeichengerät s. Mathematik. 

Zeiger s. Meßkunde. 

Zeitmessung s. Meßkunde. 

Zeitnormal s. Meßkunde. 

Zeitschriften s. Abt. AIII, Schrifttum. 

Zeitwaage s. Mehkunde. 

Zentrale s. Elektrizitätswerke, 
sprechwesen, Schaltanlagen. 

Zentrifugen s. Maschinenantrieb. 

Zeppelin s. Flugwesen. 

Zerstäubungsgerät s. Theor. Elektrot. 

Ziyarettenanzünder s. Wärmetechnik. 

Züge s. Bahnbau. 

Zugmaschine s. Kraftfahrzeuge. 

Zündkerzen s. Kraftfahrzeuge. 


Fern- 


ll. Persönliches. 


Auszeichnungen. 487. 510. 534. 


Hochschulnachrichten. 112. 166. 432. 
454. 510. 672. 
Jubiläum. 112. 134. 192. 216. 296. 


Ampere, André Marie. Von H. Schi- 
mank. 679. 

Barkhausen, H. 420. 

Berger, K. 510. 

Berndt. 602. 

Bödefeld, Th. 454. 

Brauns, Otto. f. 320. 

Bronk, Otto v. 112. 

Clausen, F. 112. 

Debve, Peter. 510. 

Dießelhorst, Hermann. 432. 


Domnick, Reinhold. f. 728. 


Flegler, Eugen. 672. 
Fölmer, Max. 112. 


Guericke, Otto v. 525. 


Hall, Charles Martin. 199 (m. Bild). 
Hasert, Edgar. 134. 

Henkel, Gustav. 728. 

Heroult, P. L. T. 200 (m. Bild). 


1936 


Elektrotechnische Zeitschriit 


18 


Hillebrandt, W. 216 (m. Bild). 


Höchtl, Aloys. f. 451. 454. 486 (m. 
Bild). 
Jensen, Chr. P. 296. 


Karn, Ludwig, 534. 

Kiliani, Martin. 200 (m. Bild). 

Kittler, Erasmus. 601. 602. 603. 

Kohlrausch, Wilhelm. f. 487. 
Beckmann. 577 (m. Bild). 

Krell, Otto, 431 (m. Bild). 

Krieger, Hugo. 487 (m. Bild). 


Lenze, Philipp f. 695. 
Lübcke, Ernst. 112. 


Miller, Oskar v. 602. 
Müller, Heinrich. 728. 


Neumann, Ernst Paul. f. 134. 
Neumann, Hans. 534. 
Nobis, Alfred. f. 728. 
Noeggerath, Jakob Emil. 
Meineke. 30. 
Nowotny, Robert. f. 30. B. 112. 


Ossanna, Johann. 510. 


Petersen, Waldemar. 601. 
Probst, Heinrich. 320 (m. Bild). 


Rein. 603. 


Riedel, Georg. 192 (m. Bild). 


Riso, Franz. f. Von C. Kreyssig. 510 
(m. Bild). 

Scheel, Karl. Von J. Wallot. 320 (m. 
Bild). 

Sengel. 602. 


Stäger, H. 510. 
Stiel, Wilhelm. f. 350 (m. Bild). 
Stillwell, Lewis B. 487. 


Teichmüller, Johannes. 431. 
Tesla, Nikola. 590. 
Tröger, Richard. 510. 


Wechmann, Wilhelm. 672. 
Weyers, A. W. f. 320. 
Windel, Walther. 166. 
Wirtz, K. 602. 603. 


Ill. Schrifttum. 


Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ). 
ETZ-Einbanddecken 1935. 27. 53. 105. 


Neue Zeltschriften. 


Das Elektrofahrzeug. 296. 
Traction Nouvelle. 512. 


Eingänge. 


Bücher. 56. 136. 168. 352. 376. 408. 
456. 488. 512. 544. 576. 600. 696. 
728. 

Zeitschriften. 352. 

Doktordissertat ionen. 
456. 512. 696. 

Sonderdrucke. 456. 600. 


168. 192. 376. 


Buehbespreehungen. 


Aluminium-Freileitungen. Von H. Lang- 
rehr. 55. 


Annuaire de l'Union des Syndicats de 
l’Electricitö. Von H. Wagner. 511. 


Hundert Jahre deutsche 
Von H. Tetzlaff. 695. 


Röhren A—Z. Von K. Mühlbrett. 
Technik voran! Von K. Elbel. 376. 


Verdeutschung technischer Fremdwörter. 
Von G. H. Winkler. 168. 


Eisenbahnen. 


575. 


Von E. 


f. von F. 


Anderson, J., A study by means of 
photography of the interruption of 
medium power electrical circuits. Von 
F. Kesselring. 351. 


Banner, E. H. W., s. Turner, H. C. 
Beatty, R. T., Radio data charts. Von 


H. H. Heinze. 167. 
Bellescize, H. de, Les Communica— 
tions Radio-Electriques. Von J. 


Großkopf. 576. 

Bergtold, Meßbuch für Rundfunk- und 
Verstärkertechnik. Von K. Mühl- 
brett. 351. 

— F., Die große Rundfunk-Fibel. 
K. Mühlbrett. 511. 

Blatzheim, H., Einführung in die 
Fernmeldetechnik. Von A. Krietsch. 
543. 

Boehle, K., s. Madelung, E. 

Bode, F., Lehrbuch z. Vorb. f. d. Ab- 
legung d. Gehilfen- u. Meisterprüfung 
im Elektro-Installateur-Gewerbe. Von 
K. Krohne. 56. 

Boehle, K., s. Madelung, E. 

Bolz, G., s. Werr, Th. 

Braunmühl, H. J. v., u. W. Weber, 
Einführung in die angewandte 
Akustik. Von E. Lübcke. 511. 

Brose, W., s. Ludwig, E. 

Büscher, G., Rundfunk! Wer lernt 
mit? Von K. Mühlbrett. 31. 


Von 


Courant, R., s. Madelung, E. 


Debye, P., 
Bauer. 32. 
Dräger, G., s. Ludwig, E. 


Kernphysik. Von W. 


Federmann, W., u. P. Müller, Das 
Fernseh-Heft für WißBbegierige und 
Bastler. Von K. Mühlbrett. 375. 

Fink, M., Lichtbogentheorie für Elektro- 
schweißer. Von J. C. Fritz. 432. 

Flügge, S., s. Madelung, E. 

Frank, O., Wir ordnen nach der DK. 
Von Har. Müller. 352. 


Graf, O., Elektrotechn. Bauzeiten. Von 
E. Schupp. 487. 

Grant, J., s. Radley, J. A. 

Grieveson, C. J. W., Asyınposium on 
illumination. Von E. Summerer. 31. 

Gruber, B., 7 Formeln genügen. Von 
A. Höchtl. 30. 

Gulliksen, F. H., u. E. H. Vedder, 


Industrical Electronics. Von M. 
Schleicher. 166. 
Hanffstengel, G. v., Technisches 


Denken und Schaffen. Von C. Weihe. 
576. 

Heß, F., Das Enteignungsrecht des 
Bundes. Von G. Amann. 136. 

Höhn, E., Schweißg verbindungen im 
Kessel- und Behälterbau. Von J. C. 
Fritz. 512. 

Hunziker, E., Ein Lebenswerk. Von M. 
Kloß. 454. 


Iseli, F., Gewöhnliche Differential- 
gleichungen nebst Anwendungen. Von 
G. Hamel. 600. 

Jung, F., s. Popp, W. 


Kappelmaver, O., Der Mikrosender. 
Von K. Mühlbrett. 488. 

Karas, K., Die kritischen Drehzahlen 
wichtiger Rotorformen. Von Th. 
Dusold. 544. 

Kehse, W., Neuere Gleichstrom-Maschi- 
nen. Von K. Töfflinger. 432. 

Kemp. P., Theory of alternating current 
waveforms. Herausg. v. P. Young. 
Von E. Hueter. 135. 


Kohlrausch, F., Praktische Physik. 
Von W. Bauer. 454. 

Krönert, J., Meßbrücken und Kompen- 
satoren. Von H. Piloty. 511. 

Kruckow, C. A., s. Rhodes, F. L. 


Lange, B., Die Photoelemente und ihre 
Anwendung. Von W. Voege. 166. 

Lippold, H., s. Seeger f. P. 

Ludwig, E., Taschenbuch für Schiffs- 
ingenieure und Scemaschinisten. Unt. 
Mitwirk. v. W. Brose, G. Dräger, 
G. Ziem u. O. Steppes. Von Ch. 


Breitenstein. 32. 
Madelung, E., Die mathematischen 


Hilfsmittel des Physikers. Unt. Mit- 
arb. v. K. Bochle u. S. Flügge. 
Herausgeg. v. R. Courant. Von G. 
Hamel. 695. 

Maschkilejson s. Tretjakoff. 

Moeller, F., s. Werr, Th. 

Mörtzsch, Fr., Elektrowärme. 
C. Wiese. 167. 

Müller, Hans, Gesetz zur Förderung der 
Energiewirtschaft v. 13. 12. 1935. Von 
G. Amann. 351. 

— P., s. Federmann, W. 

Mügge, Kurze Eloktrotechnik für Funker 
und Fernsprecher. Von L. Brück- 
mann. 135. 


Von A. 


Orchard. F. Ch., Mercury are rectifior 
practice. Von K. Müller-Lübeck. 487. 


Pohl, R. W., Einführung in die Elektri- 
zitätslehre. Von J. Wallot. 134. 
Popp, W., u. F. Jung, Werkstatt und 

Praxis des Autoelektrikers. Von W. 
Rödiger. 600. 
Poschenrieder, R., s. Schroeter, K. 
Prion., W., Die Lehre vom Wirtschafts- 
betrieb. Von F. Meißner. 375. 


Radley, J. A., u. J. Grant, Fluores- 
cence analysis in ultraviolett light. 
Von M. Wolff. 455. 

Rhodos, F. L., John I. Cart y. Das 
Leben eines Pioniers. Übers. v. C. A. 
Kruckow. Von P. Cracmer. 31. 

Rothe, R., Höhere Mathematik, Teil III. 
Von H. E. Timerding. 375. 


Säuberlich, C., Von der verbogenen 
Mainbrücke. Herausg. v. G. Sinner. 
Von Har. Müller. 167. 

Schlink, W., Die Technische Hoch- 
schule Darmstadt 1836 bis 1936. Von 
E. Heidebroek. 648. 

Schmidt, H., Einführung in die Vektor- 
und Tensorrechnung. Von G. Hamel. 
167. 

Scholl, P., Die Technik des Kühl- 
schrankes. Von A. Wiese. 487. 

Schroeter, K., u. R. Poschenrieder. 
Der Ausübungszwang in der Patent- 
gesetzgebung aller Länder. Von K, 
Kahle. 455. 

Schwandt, E., Funktechnische Schal- 
tungssammlung. Von G. Müller. 31. 

— E., Funktechnisches Praktikum. Von 
K. Mühlbrett. 544. 

Seeger f. P. u. H. Lippold, Der 
praktische Elektro- Installateur. Von 
K. Krohne. 30. 

Sinner, G., s. Säuborlich, C. 

Späth. W., Theorie und Praxis der 
Schwingungsprüfmaschinen. Von K. 
W. Wagner. 135. 

Steppes, O., s. Ludwig, E. 

Stockhusen, E. W., Neuzeitliche Reise- 
empfänger. Von K. Mühlbrett. 31. 

Stückle, R., Uhlands Ingenieur- Kaloen- 
der 1936. Von A. Przygode. 376. 


20 


Tretjakoff, Woronoff u. Masch- 
kilejson, Hochspannungsapparate- 
bau. Von H. Schmidt. 351. 

Turner, H. C., u. E. H. W. Banner, 
Electrical Measurements in Prin- 
ciple and Practice. Von A. Palm. 455. 


Vedder, E. H., s. Gullikson, F. H. 


Walter, M., Kurzschlußströme ın Dreh- 
stromnetzen. Von L. Binder. 351. 

Weber, W., s. Braunmühl, H. J. v. 

Weihe, C., Kultur und Technik. Von 
G. Stein. 488. 

Werr, Th., Elektrotechnik. Herausg. v. 
G. Bolz, F. Moeller u. Th. Werr. 
Von C. Trettin. 55. 

Winckelmann, J., Fernseh-Fibel. Von 
K. Mühlbrett. 488. 

Woronoff s. Tretjakoff. 


Young, P., s. Kemp, P. 


Zeman, J., Zweitakt-Dieselmaschinen 
kleinerer und mittlerer Leistung. Von 
K. Neumann. 455. 

Ziem, G., s. Ludwig, E. 


IV. Verbandsnachrichten. 


Verband Deutscher 
Elektrotechniker. 


Ausschüsse. 


(And. = Änderungen und Nachtrüge zu früheren 
Fassungen und bestehenden Bestimmungen. 
Entw. = vollständiger Abdruck von Entwürfen.) 


Verzeichnis der VDE-Arbeiten. 345. 


Aussch. f. Bergwerksanlagen. 

VDE 0119/1936 „Vorschr. f. d. Betr. 
elektr. Anl. in Bergwerken unt. Tage 
(B. u. T.)“. Entw. 747. 


— Einführung. W. Philippi. 5742. 


Ausschuß f. Betriebs vorschriften. 

VDE 0105/1932 „Vorschr. nebst Aus- 
führungsreg. f. d. Betr. v. Starkstrom- 
anl. V. B. S.“. And. 752. 

VDE 0425/1936 „ Vorschr. f. Spannungs- 
sucher bis 1000 V.“ 343. And. 427. 


Aussch. f. Drähte u. Kabel. 

VDE 0280 „Merkbl. z. Herst. v. Ver- 
bindungsstellen bei Aluminiumleitern 
i. Starkstromanl.“ 451. 

VDE 01250/1936 „Umstellvorschr. f. 
isolierte Leit. in Starkstromanl.“. 
Entw. 721. 


Ausschuß für Erdung. 
VDE 0141/1924 „Leits. f. Schutz- 
erdungen in Hochsp.-Anlagen.“ 259. 


Ausschuß für Explosionsschutz. 

VDE 0166/1936 „Vorschr. f. d. Errich- 
tung elektr. Anl. i. gefährdeten Räu- 
men v. Sprengstoff betriehen“. Entw. 
105. Endgültige Fassung. 720. 

— Einführung. E. Reimann. 697. 


Ausschuß f. Fernmeldetechnik. 

VDE 0800/1935 „Vorschr. u. Reg. f. d. 
Errichtg. el. Fernmeldeanl. V. E. F.“ 
And. 430. 


Ausschuß für Freileitungen. 

VDE 0210/1934 „Vorschr. f. d. Bau v. 
Starkstrom- Freileitungen V. S. F.“ 
And. 427. 

VDE 0215/1927 „Merkbl. üb. d. Zer- 
störg. v. Holzmasten durch Käfer- 
larven“. And. 429. 


Ausschuß f. Hochfrequenztechn. 
VDE 0855 ,‚Vorschr. f. Antennenanlagen“. 
Entw. 213. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


Aussch. f. Hochsp.-Schaltgeräte. 

VDE 0670/1937 „Reg. f. Wechselstrom- 
Hochsp.-Geräte R. E. H.“. Entw. 
665. 689. 

— Einführung. E. Krohne. 649. 


Aussch. f. Installationsmaterial. 

Normblatt DIN VDE 450 „Gewinde für 
Schutzgläser und Kappen“. Entw. 
404. 

Normblatt DIN VDE 451 
lehren‘. Entw. 405. 406. 


Ausschuß für Isolierstoffe. 

VDE 0320/1936 „Leits. f. d. Prüfg. v. 
gummifreien Isolierpreßstoffen‘‘. And. 
403. 


Ausschuß für Klein- und Klein- 
spannungs-Transformatoren. 
VDE 0550/1936 „Vorschr. f. Bau u. 
Prüfg. v. Schutz-, Netzfernmelde- u. 
sonst. Transf. f. Kleinspannung u. 
Kleinleistung‘‘. Endgültige Fassung. 

105. 107. 


Ausschuß für Leuchtröhren. 

VDE 0128/1933 „Reg. f. Leuchtröhren- 
anl. u. Leuchtröhrengeräte‘. And. 
344. 


Aussch. f. Sicherungswesen. 
VDE 0641 „Leits. f. Leitungsschutz- 
schalter bis 15 A, 380 V“. Entw. 669. 


Ausschuß für Stromrichter. 

VDE 0555/1936 „Reg. f. d. Bewert. u. 
Prüf. v. Stromrichtern‘‘. Entw. 75. 

— Einführung dazu. M. Schenkel. 57. 


„ Gewinde- 


Normblätter. 


DIN VDE 450 „Gewinde für Schutzgläser 
und Kappen“. Entw. 404. 


DIN VDE 451 „Gewindelehren“. 
405. 406. 


Neu erschienene DIN VDE. Normblätter. 
295. 


Neue Normblätter der Lichttechnik. 53. 
Normung von Hartgummi. 695. 


Prüfstelle des VDE. 


Installations-Selbstschalter. 27. 

Eine Gerichtsentscheidung über unvor- 
schriftsmäßige Sicherungen. 295. 
Zurückziehung von Prüfzeichengenehmi- 

gungen. 406. 


Unberechtigte 
Zeichens. 


Entw. 


Benutzung des VDE- 


483. 542. 


Mitgliederversammlung. 


VDE-Fachborichte 1936. 

— Aufforderung zur Anmeldung. 33. 
75. 105. 

— Übersicht und Zeitplan. 541. 

— Programmänderung. 719. 752. 


38. Mitgliederversammlung des VDE in 
München. 406. 427. 483. 509. 648. 
665. 689. 719. 

Einladung zur 38. Mitgliederversammlung 
des VDE in München. 513. 

Gesellschaftsfahrt zur VDE-Mitglieder- 
versammlung. 672. 

Vorschau auf die 38. Mitgliederversamm- 
lung des Verbandes Deutscher Elek- 
t rotechniker in München vom 2. bis 
4. Juli 1936. 719. 


1936 


Verschledenes. 


Die 8. Tagung der Internationalen Hoch- 
spannungskonferenz in Paris 1935. 
P. Jacottet. *63. 119. 174. 5200. 

Zur Wahl am 29. 3. Todt. 373. 

Verzeichnis der VDE-Arbeiten. 406. 

Arbeiten des VDE. Nach Bohnhoff. 
Vortr. 407. 

Deutscher Ausschuß der Internationalen 
Hochspannungskonferenz (DA der 
CIGRE). 452. 

Übersetzungen von VDE-Arbeiten. 483. 

Die Organisation der Gemeinschafts- 
arbeit in der Technik. G. Müller. 
*503. 

Neue VDE-Sonderdrucke. 542. 

VDE-Vorschriften für Bühnenanlagen. 
Th. Teinert. *566. 

Das VDE- Haus am 1. Mai 1936. 573. 

Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs- 
nährstands-Schau, Frankfurt a. M. 
1936. W.Wegener, J. Lengsfeld u. 
Th. Teinert. *733. 


Gau Berlin- Brandenburg 
(vormals Elektrot. Verein). 


Einladungen. 


Gauversammlung. 111 (Jahresversaınm- 
lung). 215. 373. 484. 

Fachgruppe: Elektr. Antriebe und In- 
dustrieanlagen. 215. 453. 


Fachgruppe: Elektr. Bahnen. 573. 

Fachgruppe: Elektrizitätswerke und Un- 
terwerke. 484. 

Fachgruppe: Elektromaschinenbau. 133. 

Fachgruppe: Elektrophysik. 406. 509. 

Fachgruppe: Eloktrowärme. 259. 

Fachgruppe: Funktechnik und Ver- 
stärkertechnik. 80. 165. 319. 430. 
543. 


Fachgruppe: Hochspannungsgeräte. 53. 


Fachgruppe: Installationstechnik. 453. 
542. 
Fachgruppe: Leitungstelegraphie und 

-telephonie. 165. 373. 


Fachgruppe: Meßtechnik. 191. 
Fachgruppe: Röhrentechnik. 295. 509. 


Arbeitsgemeinschaften der Jungingeni- 
eure. 27. 53. 79. 111. 133. 165. 
191. 216. 259. 296. 319. 374. 407. 
430. 453. 484. 510. 543. 573. 597. 
648. 672. 694. 727. 752. 


für alle 
453. 
Rundfunksenders in 


Gemeinschaftsabend Berliner 


Jungingenieure. 
Besichtigung des 
Tegel. 80. 
Besichtigung der Lokomotiv-Versuchs- 

anstalt Grunewald. 165. 
Besichtigung des Staatl. Matorial- 
prüfungsamtes Berlin-Dahlem. 215. 
Besichtigung der Lehrschau des Atelier- 
betriebes Neubabelsberg der Ufa. 319. 
Besichtigung des Deutschen Opernhauses 
Charlottenburg. 345. 374. 
Schulungsveranstaltungen des NSBDT. 
53. 80. 133. 165. 216. 
Gesellschaftsabend. 27. 
Sommerausflug mit Damen. 
648. 


573. 597. 


Sitzungsberichte. 


17. XII. 1935. 111. 

28. I. 1936. 345 (Jahresversamml.). 
25. II. 1936. 371. 

31. III. 1936. 453. 

28. IV. 1936. 597. 


1986 


Elektrotechnische Zeitschrift 


21 


Vorträge. 


Vortragsreihe „Neues über Wahrschein- 
lichkeiten und Schwankungen“. 27. 
54. 

Griesbach, A., Über elektr. Einheiten 
nebst einem Beitrag zur genauen Be- 
stimmung der Zeiteinheit auf elektr. 
Wege. *99. 

Keinath, G., Spitzenleistungen der neu- 
zeitlichen Meßtechnik. “81. 


Pohl, R. W., Einige Grundlagen der 
Elektrizitätsleitung und der Strom- 
quellen, erläutert durch einfache 
Schauversuche. *321. 


Roos, L., Isolier-Preßstoffe in der In- 
stallationstechnik. *447. 


Werrmann, H., Trägerfrequente Rund- 
funkübertragung über Freileitungen. 
9707. *735. 


Verschiedenes. 


Gesellschaftsfahrt zur VDE-Mitglieder- 
versammlung. 672. 


Andere Gaue des VDE. 


Gau Braunschweig. 191. 430. 694. 
Gau Danzig. 30. 484. 

Gau Düsseldorf. 133. 573. 

Gau Halle. 349. 

Gau Hansa. 112. 

Gau Köln. 349. 

Gau Kurpfalz. 28. 

Gau Magdeburg. 407. 

Gau Mittelhessen. 54. 

Gau Niederrhein. 55. 

Gau Niedersachsen. 349. 694. 
Gau Niederschlesien. 28. 

Gau Nordbayern. 28. 

Gau Nordhessen. 133. 

Gau Nordsachsen. 29. 

Gau Oberschlesien. 28. 166. 349. 
Gau Ostpreußen. 484. 

Gau Ostsachsen. 728. 

Gau Ruhr-Lippe. 29. 407. 

Gau Saar. 574. 

au Südbaden. 485. 

Gau Südbayern. 29. 133. 350. 
Gau Südsachsen. 296. 485. 574. 
Gau Württemberg. 431. 575. 


Sitzungskalender. 28. 55. 80. 112. 
134. 166. 192. 216. 259. 296. 319. 
350. 374. 408. 431. 453. 485. 510. 
543. 575. 508. 672. 728. 


Fremde Vereine und Verbände. 


36. Hauptversammlung der Schiffbau- 
techn. Gesellschaft 1935. 20. 


Schulungsveranstaltungen des NSBDT. 
53. 80. 133. 165. 216. 


Verein zur Überwachung der Kraftwirt- 
schaft der Ruhrzechen Essen. Jahres- 
bericht 1934/35. 420. | 


Veranstaltungen verschiedener Vereine. 
32. 168. 192. 216. 259. 320. 512. 
544. 576. 600. 696. 728. 


V. Geschäftliche Mitteilungen. 


Außenhandel. 


Kanadas Außenhandel. 74. R 

Welt-Elektro-Ausfuhr Januar—Septem- 
ber 1935. 132; 1935. 540. 

Deutsche Lieferungen für ein Filmatelier 
in Ägypten. 160. 

Deutscher Elektroaußenhandel 1935. 189; 
Januar — März 1936. 595. 

Elektroaußenhandel 1934 von Rumänien, 
Jugoslawien, Bulgarien. 371. 

Neue Auslandsaufträge. 420. 

UdSSR: Elektroaußenhandel 1935. 482. 

Deutsche Lieferungen für das Ausland. 
534. 


Elektroindustrie (s. a. Außenhandel, 
Jahresberichte). 
— Amerika. 


Kanadas Elektroindustrie. 74. 

Westinghouse Electrie u. Manufacturing 
Co., 50jähriges Bestehen. 132. 

Weiter wachsender Auftragseingang der 
amerikanischen Elektroindustrie. 318. 

Radio Corporation of America 1935. 426. 

General Electric u. Westinghouse im 
Jahre 1935. 718. 


— Deutschland. 


Beschäftigung der deutschen Elektro- 
industrie im dritten Vierteljahr 1935. 
26; im 1. Vierteljahr 1936. 718. 

Herstellung u. Absatz elektr. Glüh- 
lampen in Deutschland. 26. 

Norddeutsche Kabelwerke AG, 25 jähri- 
ges Jubiläum. 132. 

Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutsch- 
land. 132. 

Das Wirtschaftsjahr 1935. 190. 

Amerika-Studienfahrt der Elektroin- 
dustrie. 319. 

Beschäftigung der deutschen Elektro- 
industrie 1935. 371. 

Handelsregistereintr. 372. 482. 540. 

Hans Meyer, 30jähriges Bestehen. 372. 

Voigt & Haeffner, 50jähr. Bestehen. 425. 

Wagner G.m.b.H., 400 jähriges Bestehen. 
426. 

Die Löhne in der deutschen Elektro- 
industrie. 426. 

Elektro-Investitionen in der deutschen 
Volkswirtschaft. Winkler. 479. 
Garbe, Lahmeyer & Co., 50jähriges 

Bestehen. 481. 

Osmose-Holzimprägnierung G. m. b. H. 
482. 

Quarzlampen-Ges. m. b. H., Hanau, 
30 jähriges Jubiläum. 540. 

Clemens Humann, 30jähriges Bestehen. 
540. 

Deutsche Lieferungen für das Ausland, 
714. 

Das Elektromaterial-Abkommen zur Be- 
reinigung des Elektromarktes. E. 
Matthies. 717. 

Die elektrochemische Industrie Bayerns 
K. Arndt. 732. 


— England. 


Der Konjunkturanstieg der englischen 
Elektroindustrie. 540. 


Elektroindustrle. 


— Frankreich. 

Verbreitung von Elektrowärmegeräten 
und el. Haushaltkühlschränken in 
Frankreich. 26. 

— Holland. 

Erzeugung der holländischen Elektro- 
industrie. 318. 

— Tschechoslowakei. 

Haushaltelektrisierung in der Tschecho- 
slowakei. 718. 


Fernsprechbetrieb, Selbstanschlüsse im 
europäischen —. 132. 
Gesehäftswelt, Aus der —. 73. 


Jahresabschlüsse deutseher Aktiengesell- 
schaften der Elektroindustrie. 

Accumulatorenfabrik AG., Berlin. 664. 

Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 664. 

Bergmann - Elektricitäts - Werke AG., 
Berlin. 664. 

C. J. Vogel, Draht- und Kabelwerke AG., 
Berlin. 664. 

Deutsche Kabelwerke AG., Berlin. 664. 

Deutsche Telephonwerke und Kabel- 
industrie AG. (DeTeWe), Berlin. 
664. 

Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG., 
Hannover. 664. 

Himmelwerk AG., Tübingen. 664. 

Ideal-Werke Aktiengesellschaft für draht- 
lose Telephonie, Berlin. 664. 

Kabelwerk Duisburg AG., Duisburg. 664. 

Kabelwerk Vacha AG., Vacha. 664. 

Langbein-Pfanhauser-Werke AG., Leip- 
zig. 664. 

Mix & Genest AG., Berlin. 664. 

Norddeutsche Kabelwerke AG., Berlin. 
664. 

Siemens-Schuckertwerke AG., Berlin. 
664. 

Siemens & Halske AG., Berlin. 664. 

Telephonfabr. Berliner AG., Berlin, 664. 

Verein. Isolatorenwerke AG., Berlin. 664. 


Jahresberiehten, Aus den — deutseher 
Elektrizitäts-Holdinggesellschaften. 
AG. Thüringische Werke, Weimar. 317. 

Elektra AG., Dresden. 317. 

Elektrizitäts-AG. vorm. Schuckert & Co., 
Nürnberg. 317. 

Elektrizitäts-A G. vorm. W. Lahmeyer 
& Co., Frankfurt a. M. 317. 


Jahresberichten, Aus den — deutscher 
Elektrizitätswerke. 

Amperwerke Elektricitäts-AG. 128. 

Berliner Kraft und Licht (BEWAG) 
AG. 128. 

Elektricitätswerk Unterelbe A.G. 128. 

Elektrizitätswerke der Stadt Leipzig. 
128. 

Großkraftwerk Mannheim AG. 128. 

Hamburg. Electricitäts-Werke AG. 128. 

Kraftwerk Thüringen AG. 128. 

OEW Oberschwäbische Elektrizitäts- 
werke. 128. 

Städtisches Elektrizitätswerk Stuttgart. 
128. 


Metallpreise im 4. Vierteljahr 1935. 663. 


B. Namenverzeichnis. 


Die Verfasser von Büchern sind nicht in.diesem Verzeichnis, sondern unter Abteilung A III des Sachverzeichnisses aufgeführt. 
Persönliche Nachrichten siehe unter Abteilung A II des Sachverzeichnisses. 


Zeichenerklärung: * = größerer Aufsatz. — Brf. = Brief an die Schriftleitung. — B. = Berichtigung. — Vortr. = Vortrag. 
Bespr. = Besprechung. — Alle Zeichen stehen vor der Seitenzahl. 


Die Umlaute ä, ö, ü und ae, oe, ue sind wie die einfachen Laute a, o, u behandelt; Worte mit Umlauten sind den gleichartigen Worten mit 


Adam, M., Der neue Pariser Fernseh- 
sender auf dem Eiffelturm. 183. 


Aigner, V., Die Symmetrierung un- 
symmetrisch belasteter Drehstrom- 
netze durch ruhende Ausgleichkreise. 
Vortr. 29. 


Andronescu, Pl., Das Problem der Di— 
mensionen der Einheiten elektr. u. 


magn. Größen. 122. 

Angelini, Spannungsänderungen in 
Wechselstromnetzen. 120. 

Aretz, E., Mehrere stabile Gleichge- 


wichtszustände bei Reihenschaltung 
von Eisendrossel und Kondensator. 
*305. 

Armbruster, G., s. Graf, L. 

Arndt, K., 50 Jahre Aluminium. *199. 

— K., Die elektrochemische Industrie 
Bayerns. 7732. 

— W., Neue Beobachtungen beim sub- 
jektiven Photometrieren. 589. 


Arnim, v., Das Soldatische 
genieur. 5341. 


im In- 


Arz maier, A., u. H. Rudolph, Einton- 
telegraphie (ETT). 158. 

All mann, G. (Rezens.), F. Heß, Das 
Enteignungsrecht des Bundes. 136. 


— G. (Rezens.), Hans Müller, Gesetz 
zur Förderung der Energiewirtschaft 
v. 13. 12. 1935. 351. 


— G., Die Zuständigkeit des Reichswirt- 
schaftsministers nach dem Energie- 
wirtschaftsgesetz vom 13. Dezember 
1935 und ihr Verhältnis zu den ordent- 
lichen Gerichten und Verwaltungs- 
behörden. 7367. 


Augustin, K., Osterreichs Elektrizitäts- 
wirtschaft im Jahre 1934. 313. 


Auwers, G. v., u. H. Neumann, Hohe 
Anfangspermeabilität von Eisen- 
Nickel- Kupfer. 68. 


Bader, W., Fehlerfreie thermische Lei- 
stungsmesser. 43. 

Badkas, D. J., s. Rudra, J. J. 
Bailey, E. L., Die Induktionsheizung 
bei niedrigen Temperaturen. 394. 
Bakke-Fagerberg, Kraftleitung mit 

3683 m Spannweite in Schweden. 20. 
B. 320. 
Bakker, Bericht über die Vorschriften 
für Hochspannungskabel. 121. 
Baltz, W. E., Drehstrom-Nebenschluß- 
motor und Arbeitsmaschine. *233. 


einfachen Lauten nachgestellt. 


Barlow, H. E. M., Anordnung zur Er- 
zielung einer gleichmäßigen Skalen- 
teilung bei Wechselstrom-Moßge- 
räten. 681. 


— H. E. M., Ein Röhrengerät zur 
Messung kleiner, hochfrequenter 
Wechselströme. 711. 


Barrere, Wirkung von atmosphärischen 
Überspannungswellen auf Apparate. 
Isolierung dieser Apparate. 203. 


Bartel, H., s. Thiessen, P. A. 

Bauer, W. (Rezens.), P. Debye, Kern- 
physik. 32. 

— W. (Rezens.), F. Kohlrausch, Prak- 
tische Physik. 454. 

Bausch, H., Fahrbahn- und Gebäude- 
erschütterungen. Vortr. 41. 


Becker, F. A., Ein abgeschmolzener 
Kult kathodenoszillograph für niedrige 
Erregerspannung. 66. 


— H. E. R., Die Rückwirkung einer 
umgebenden Flüssigkeit auf die 
Schwingungen einer Quarzplatte. 658. 


Beckmann, E., Wilhelm Kohlrauschf. 
577. 


Bedell s. Wente. 


Beers, G. L., Selbsttätige Trennschärfen- 
regelung. 445. 


Bennett, E., u. G. Fredendall, 
Potentialsteuerung auf Isolatorober- 
flächen. 65. 


Bennighoff, W., Richtungszeichen an 
Straßenbahnwagen. 714. 

Berthold, R., Die zerstörungsfreie 
Schweißnahtprüfung. 184. 


Bianchi, 2 Bo-Bo 2-Gleichstrom- 
Schnellzugslokomotiven für 3000 V 
der italienischen Staatsbahnen. 17. 


Bingel, R., Durchdringung der Indu- 
strie mit Elektrizität. Vortr. 407. 
Binder, L. (Rezens.), M. Walter, Kurz- 
schlußströme in Drehstromnetzen. 

351. 


— L., u. O. Zdralek, Elektrowärme an 
der Techn. Hochschule Dresden. *650. 


Blackburn, A., Elektrokarren mit Hub- 
vorrichtungen. *265. 

Blackett, P. M. S., Zum Ultrastrah— 
lungsproblem. Vortr. 39. 

Blamberg, E., Einiges über die Ent- 
wicklung des Isolationsmessers. *643. 

Bleekmann, K., Neuer Elektroden- 
Kochkessel für Großküchen. *116. 


Bloch, A., Über Selbsterregung und 
deren Verhütung bei Drehstrom- 
Reihenschlußmaschinen. Brf. 432. 


Bobek, Auswirkungen der Rohstoffrage 
auf die Gestaltung und Herstellung 
elektr. Maschinen und Apparate. 
Vortr. 55. 

Bogdanovitch, Indirektes Verfahren 
zur Bestimmung des Entladeverzugs 
mittels geeichter Funkenstrecken. 176. 


Böhm, W., s. Meyer, E. 


Bohnhoff, Arbeiten des VDE. Vortr. 
407. 

Boros, P., Steuerung für Drehstrom- 
Hebezeuge mit zwei Hubgeschwindig- 
keiten. 657. 


Börresen, J. E., Die öffentl. Elektrizi- 
tätswirtschaft Dänemarks im Be- 
richtsjahre 1933. 421. 


Bothe, W., Arten und Wege der künst- 
lichen Atomumwandlung. Vortr. 40. 


Braunmühl, H. J. v., Neuere raum- 
und bauakustische Lösungen bei 
Rundfunkbauten. Vortr. 40. 


Breetz, Elektr. Sicherungseinrichtungen 
an Stanzen, Pressen und ähnlichen 
Werkzeugmaschinen. Vortr. 485. 


Breitenstein, Ch. (Rezens.), E. Lud- 
wig, Taschenbuch für Schiffs- 
ingenieure und Seemaschinisten. 32. 

Brinkmann, F., Aluminium-Lötver- 
fahren. Vortr. 683. 

— F., Aluminiumkabelschuhe und ab- 
zweigungen. Vortr. 683. 

— F., Endverschlüsse für Aluminium- 
leiter. Vortr. 684. 

— F., Aluminium in der Kabeltechnik. 
Vortr. 694. 

Brown jr., R. B., s. Little, W. F. 


Brownlie, D., Die Verwertung der 
Energiequellen der Erde. 370. 

Brückmann, L. (Rezens.), Mügge, 
Kurze Elektrotechnik für Funker und 
Fernsprecher. 135. 

Brüderlink, R., Der heutige Entwick- 
lungsstand großer Motoren. *579, 

Buch, W., Zuckerschleudern. 42. 

Buchhold, Th., Das Auftreten von 
Ratterschwingungen in der Elektro- 
technik. *625. 

Buchholz, H., Die Wechselstromaus- 
breitung im Erdreich unterhalb einer 
einseitig offenen und unendlich langen, 
senkrechten Leiterschleife im Luft- 
raum. 159. 


1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 


23 


Buchkremer, R., Die Wirtschaftlich- 
keit des Schnelltemperns im elektr. 
geheizten Temperofen. 417. 

Buchmann, G., Zur Entstehung des 
Quietschgeräusches bei Bremsen. 
Vortr. 41. 

Bunet, P., Fortschritte in der Elektro- 
chemie und Elektrometallurgie. 740. 

Bürck, W., Ausgleichsvorgänge in elek- 
troakustischen Übertragungsanlagen. 
Vortr. 41. 


Burkhardt, E., Erzeugung hoher Span- 
nungen mit Hilfe eines monopolar- 
geladenen Luftstromes. 160. 


Busch, Die physikalische Natur von 
Sprache und Musik als Grundlage 
der Fernsprechtechnik. Vortr. 54. 

— H., Das neue Institut für Fernmelde- 
technik der Techn. Hochschule Darm- 
stadt. *603. 


Büttner, Neuzeitliche Meßmittel im 
Austauschbau. Vortr. 485. 


Cabanes, Erfahrungen beim Betrieb des 
150 und 220 kV-Netzes der Société 
de Transport d’Energie du Centre. 
177. 

Candee, A. H., Steuerung des diesel- 
elektr. Zuges „ Komet“. 182. 

Card, R. H., Bodenleitfähigkeit und 
geologischer Aufbau. 181. 

Cary, S. B., s. Shoults, D. R. 

Cassie, M., Einige Gesichtspunkte zur 
Frage der Berechnung der wieder- 
kehrenden Spannung in Netzen. 119. 

Chrisler, V. L., u. W. F. Snyder, Neue 
Messungen über den Schalldurchgang 
bei Wänden. 15. 

Christ, K., Raumladungen und Ioni- 
sierungsvorgänge in Ol. 340. 

Claus, B., Ein neues Zerstäubungsgerät. 
45. 


Claußnitzer, J., Zur Messung mit 
Kugelfunkenstrecken. *177. 

Clergeot, A., Aus dem elektr. Stahl- 
werksofenbetrieb. 312. 

— A., Die Erzeugung von Schwarzguß 
nach dem Verbundverfahren. 395. 

Clouth, Die neueste Entwicklung der 
Nachrichtentechnik bei der Deutschen 
Reichspost. Vortr. 133. 

Cornelsen, F., Leitungsschutz beim 
Außertrittfallen der Kraftwerke. Brf. 
599. 


Craig, D. N., s. Vinal, G. W. 

Craemer, P. (Rezens.), F. L. Rhodes, 
John I. Carty, Das Leben eines 
Pioniers. Übers. v. C. A. Kruckow. 
31. 


Cremer, Fortschritte in der Theorie der 
Schallabsorption. 397. 

Cromwell, P. C., Elektr. Fahrschaubild- 
Zeichengerät. 17. 


Dantscher, J., Über die neuere Ent- 
wicklung des Elektronenstrahl-Os- 
zillographen. 97. 

Dassetto, G., Telephonleitungen in 
Aldrey-Metall. 500. 


Dattan, W., Zur Eichung von Kugel- 
funkenstrecken bei Stoßspannungen 
und Normalfrequenz. *377. 412. 

Decherf, E., Der Wert eines Betriebs- 
diagrammes für elektr. Schmelzöfen. 
96. 


Dennhardt, Ursache und Messung der 
hochfrequenten Störfähigkeit von Fso- 
latoren. 176. 

Derfler, F., s. Widl, E. 

Deribere, M., Über die Wahl eines 
elektr. Schmelzofens in der Nicht- 
eisenmetallgießerei. 419. 


Dieminger, W., Zustand der Ionosphäre 
und die Ausbreitung elektr. Wellen. 
338. 

Dikoff, A., Die Elektrizitätswirtschaft 
Bulgariens in den Jahren 1931/1934. 
*661. 


Dittrich, F., Zählerfehlschaltung. 531. 
— F., Gütegrad für elektr. Bratröhren. 
*673. 


Doan, G. E., u. W. C. Schulte, Bogen- 
schweißung in Argongas. 419. 

Dobinski, S., Der Einfluß eines elektr. 
Feldes auf die Viskosität von Flüssig- 
keiten. 45. 

Dobson, J. V., Der Einfluß der Luft- 
feuchtigkeit auf das Arbeiten der 
Bürsten. 391. 


Douglas, J. F. H., Ermittlung von mag- 


netischen Feldbildern innerhalb der 
Maschinen wicklungen. 123. 

Drehmann, A., s. Seiz, W. 

Dresler, A., Messung von Licht- und 
Körperfarben. 531. 

Dreßler, G., Elektrizitätswerkstelepho- 
nie. Vortr. 133. 

Drewell, P., Über Erzeugung und An- 
wendung kurzer Stromstöße mittels 
Röhrenschaltung. Vortr. 42. 

Drewnowski, Betrachtungen über die 
Verfahren zur Messung des elektr. 
Feldes bei Hochspannungsisolatoren 
unter Betriebsbedingungen. 176. 

Duden, P., Chemische Arbeit in der 
Korrosionsforschung. 68. 

Dugit, M., Wirtschaftl. Lastverteilung. 
529. 

Dusold, Th. (Rezens.), K. Karas, Die 
kritischen Drehzahlen wichtiger Ro- 
torformen. 544. 


Eberspächer, W., Über einige Pro- 
bleme beim Bau von Hochspannungs- 
maschinen für Wechselstrom. Vortr. 
431. 

Eckener, LZ 129. Ein Geleitwort. *353. 
Eckersley, P. P., Rundfunk mit un- 
symmetrischen Seitenbändern. 44. 
Eddy, G. A., Fortschritte in der Be- 
leuchtung mit Natrium- Dampf lampen 

in V. S. Amerika. 394. 

Ehmert, A., Zum Richtungseffekt der 
Ultrastrahlung. Vortr. 40. 

Ehrenburg, D. O., Verfahren zur An- 
fertigung von Spanntafeln für Hoch- 
spannungsfreileitungen. 391. 

Elbel, K. (Rezens.), Technik voran! 376. 

Elenbaas, W., Welche Leuchtdichten 
sind mit Quecksilber- Hochdruck- 
röhren erreichbar? 589. 

Elvegard, E., Über den Zusammenhang 
von Beleuchtung und Stromstärke bei 
Sperrschicht-Photozellen. 533. 

Emde, F., Über die beabsichtigte Ände- 
rung der elektr. Einheiten. 41. 

Estorff, W., Die Technik der elektr. 
»asentladungen. Vortr. 350. 

Etzrodt, A., Einwirkung des Lichtes 
auf den elektr. Widerstand der Me- 
talle. 159. 

Evans, W. C., s. Shepard, H. A. 


Finck, Fr., Richtlinien für den Bau von 
neuzeitlichen Straßenbahnwagen. 589. 

Fischer, E., Messung der Dielektrizitäts- 
konstante wässeriger Lösungen starker 
Elektrolyte. 97. 

— H., Elektr. Oberflächenbehandlung 
von Aluminium und Aluminium- 
legierungen (Eloxieren). Vortr. 728. 

— H., u. W. Schwan, Schutzschicht 
auf Magnesium. 160. 

— J., Zur Schreibweise der elektro- 
magnetischen Gleichungen. 340. 


— W., 


Flegler, E., u. H. Raether, Unter- 
suchung von Gasentladungsvorgängen 
in der Nebelkammer. Vortr. 41. 

Foelsch, K., Magnetfeld und Induk- 
tivität von zylindrischen Spulen. 419. 


Fortescue, C. L., Scheitelspannungs- 
messer mit Glühkathoden-Ventilröhre 
für Hochfrequenz. 66. 


Foust, C. M., s. Lewis, W.W. 

Frank, G., s. Patai, E. 

— J., Ein transportables 
elektrometer. 44. 


Fredendall, G., s. Bennett, E. 
Freystedt, E., Das „Tonfrequenz- 
Spektrometer“. Vortr. 41. 


Fricke, Einphasenlast in Drehstrom- 
netzen. Vortr. 28. 


— L., Öffentl. Elektrizitätswirtschaft in 
Baden im Jahre 1934. *185. 


Fritsch, V., Die Funkversuche unter 
und über Tage in Kotterbach und 
Östrow. 125. 


Fritz, J. C. (Rezens.), W. Fink, Licht- 
bogentheorie für Elektroschweißer. 
432. 

— J. C. (Rezens.), E. Höhn, Schweiß- 
verbindungen im Kessel- und Be- 
hälterbau. 512. 


Frühauf, Besondere Probleme der Stoß- 
festigkeit von Transformatoren. 64. 

Fuchs, O. P., u. H. Kottas, Gesetz- 
mäßigkeiten und Eigenschaftskenn- 
werte von Widerstandszellen. 534. 

Fucks, W., Zur Theorie der Zündspan- 
nungssenkung einer bestrahlten Fun- 
kenstrecke. 534. 

Fulton s. Ranger, R. H. 


Quadrant. 


Gager, F. M., Ein Doppelgitterdynatron 
mit Rückkopplung. 67. 

Gaudenzi, A., Stromrichtgefäße für 
den Starkstrombetrieb. 392. 


Gehrts, A., Glühelektronen-Emission 
und Elektronenleitung fester Körper. 
Vortr. 39. 


Gerloff, G., u. E. Löwe, Erzeugung 
starker Magnetfelder in einer eisen- 
freien Spule. 420. 


Geyger, W., Ein neuer elektr. Kompen- 
sations-Meh verstärker. 124. 

— W., Zeiger-Frequenzmesser. 156. 

— W., Fernübertragung von Meßwerten 
mit Widerstandsgebern; Quotienten- 
messer- Verfahren. 182. 

— W., Prüfung von Meßwandlern. 335. 

— W., Fernübertragung von Meßwerten 
mit Widerstandsgebern; Strommesser- 
Verfahren. 392. 


— W., Induktive Fernübertragung von 
Bewegungsvorgängen. 417. 

Wechselstrom-Kompensatoren 
mit selbsttätiger Abgleichung. 499. 

— W., Fernübertragung von Meßwerten 
mit Widerstandsgebern; Kompen- 
sat ions verfahren. 531. 

Gilbert, R. W., Lichtelektr. Verstär- 
kung kleiner Galvanometerausschläge. 
713. 


Glaser, A., Die Gittersteuerung von 
Gasentladungen. 399. 

Gönningen, H., Thermostat ische Ver- 
lust messung. insbesondere von Stark- 
stromkondensatoren. 523. 

Graf, Elektr. Schacht fördermaschinen 
und ihre Sicherheitseinrichtungen. 
Vortr. 574. 

— L., u. G. Armbruster, Tragbares 
Trägerfrequenz Fernsprechsystem. 
713. 

Graßmann. P., s. Stark, J. 


24 


Elektrotechnische Zeitschrift 


1936 


Gleichstrombahnbetrieb 
Geschwindig- 


Gratzmüller, 
mit wirtschaftlicher 
keitsregelung. 204. 

Greiner, R., Über einen magnetischen 
Netzspannungsregler. *489. 

Grevel, A., s. Hänsel, G. 

Griesbach, A., Uber elektr. Einheiten 
nebst einem Beitrag zur genauen Be- 
stimmung der Zeiteinheit auf elektr. 
Wege. Vortr. 99. 

Gross, H., u. I. Hausser, Gleichzeitige 
Bestimmung von Dielektrizitätskon- 
stanten und Leitfähigkeit bei Hoch- 
frequenz. 159. 

Großkopf, J. (Rezens.), H. de Belle - 
scize, Les Communications Radio- 
Electriques. 576. 

Grünewald, Bestimmung der Ein- 
schlagsstellen und der Stromvertei- 
lung bei Blitzeinschlägen in Eisen- 
masten und Erdseile. 202. 

— F., Die elektr. Ausrüstung eines neu- 
zeitlichen Gummiwalzwerkes. *231. 


Gruetzmacher, J., Piezoelektr. An- 
ziehungskräfte. 339. 
— J., Piezoelektr. Kristall mit Ultra- 


schallkonvergenz. 419. 

Gudden, B., u. W. Schottky, Pro- 
bleme der Elektronen- und Ionen- 
leitung in festen Körpern. Vortr. 39. 


Guilhauman, W., Die Industrie-Dampf- 
turbine der Gegenwart. 381. 

Güldenpfennig, F., s. Holm, R. 

Güntherschulze, A., u. H. J. Hesse, 
Eine neue Erscheinung an erwärmten 
Drähten mit Koronaentladung. 126. 


Gysin, O., Akkumulator - Triebwagen für 
italienische Nebenbahnen. 337. 


Haag, A., Trägerfrequente Rundfunk- 
übertragung auf Freileitungen. 448. 


Haberland, G. u. F., Das Wechselfeld 
im gesättigten, massiven Eisen. 312. 


Hall, H. H., Ein registrierender Analy- 
sator für den Hörfrequenzbereich. 124. 


Hamel, G. (Rezens.), H. Schmidt, Ein- 
führung in die Vektor- und Tensor- 
rechnung. 167. 

— G. (Rezens.), F. Iseli, Gewöhnliche 
Different ialgleichungen nebst Anwen- 
dungen. 600. 

— G. (Rezens.), E. Madelung, Die 
mathematischen Hilfsmittel des Phy- 
sikers. 695. 

Hänsel, G., u. A. Grevel, Scheidung 
von Edelmetall in schwefelsaurem 
Elektrolyten. 98. 


Harbich, H., Schaltungen zur Verbesse- 
rung des schlechten Wirkungsgrades 
von Großrundfunksendern. 640. 


Hartmann, C. A., u. W. Janovsky, 
Verständigung in geräuschvollen Räu- 
men. Vortr. 40. 


— C. A., u. H. Jacoby, Technische Ein- 
richtung zur Messung der Verzerrun- 
gen elektro-akustischer Geräte und 
zur spektralen Analyse. 310. 


— J., Der Wellenstrahlkommutator als 
Mittel zur Erzeugung und Umfor- 
mung starker Gleichströme, großer 
Leistung u. hoher Spannung. 14. 


Hasse, H., Die Elektrotechnik auf der 
Internationalen Automobil- und Mo- 
torrad-Ausstellung Berlin 1936. *275. 
B. 352. 

— H., Vorbühnen- und Horizontbeleuch- 
tung des Deutschen Opernhauses. 
5.55. 


Hauffe, G., Uber das Verhalten des ein- 
phasig belasteten Drehstrom- Dreh- 
transformators. 417. 


Hausser, I., s. Gross, H. 
Haynes, F. B., Integrierender Geräusch 
messer. 417. 


Heid ebroek, E. (Rezens.), W. Schlink, 
Die Technische Hochschule Darm- 
stadt 1836 bis 1936. 648. 


Heil, A. u. O. Heil, Erzeugung kurzer 
Wellen. 97. ; 

Heinemeyer, L., Spitzenleistungen im 
Bau von Expansionsschaltern. *281. 


Heinze, H. H. (Rezens.), R. T. Beatty, 
Radio data charts. 167. 


Hemmerling, K., Zur Neugestaltung 
des Deutschen Opernhauses. Bühnen- 
technik und Bühnenbetrieb. *545. 


Henninger, Wasserkraftausnutzung. 


Vortr. 407. 
Hesse, H. J., s. Güntherschulze, A. 
— K., Verlegung von Fluß- und See- 
kabeln durch Einspülen. 578. 


Heyl, O., Die Umstellung von Aufzügen 
von Gleichstrom auf Drehstrom. 124. 


Hilligardt, E., Die elektr. Einrichtun- 
gen des Luftschiffes „LZ 129“. 354. 


Hippisley, Ermittlung von Fahrzeit und 
Stromverbrauch. 205. 


Höchtl, A. (Rezens.), B. Gruber, 7 For- 
meln genügen. 30. 


Hogan, J. V. L., s. Ranger, R. H. 

Hoffmann, K., u. U. Tuchel, Die 
neuen tragbaren Ubertragungsgeräte 
der Reichs-Rundfunk- Gesellschaft. 
9514. 


Holm, R., u. F. Güldenpfennig, die 
Materialwanderung in elektr. Aus- 
schalt kontakten, besonders mit Lösch- 
kreis. 335. 


Hoppe, W., Die wirtschaftl. Bedeutung 
der Elektrofahrzeuge. 261. 


Horsley, W. D., Stabilitätseigenschaf- 
ten von Wechselstromgeneratoren und 
Großkraftübertragungen. 212. 


Hübener, 100 Jahre Techn. Hochschule 
Darmstadt. *601. 


Hüter, W., Der Wien-Effekt bei Elek- 
trolyten, untersucht mit den Katho- 
denoszillographen. 501. 


Hueter. E. (Rezens.), P. Kemp. Theory 
of alternating current waveforms. 
135. 

— E., Oberwellen in Starkstromnetzen. 
Vortr. 407. 

— E., Über die Messung des Scheitel- 
wertes techn. Wechselspannungen mit- 
tels der Kugelfunkenstrecke. 5621. 


Hutt, H., Stufenlose Kurzschlußbremse 
für elektr. Triebfahrzeuge. 222. 

— 8., Bedeutung der Elektrizität als 
Licht-, Kraft- und Wärmequelle im 
Handwerk und Kleingewerbe. Vortr. 
408. 


Ilschenko, W. I., Ununterbrochene 
Reflexionen in nicht ausgeglichenen 
Leitungen. 397. 


Jacob, Ein neues Fernsteuerungssystem 
(ohne Steuerleitungen) für Drehstrom- 
netze. Vortr. 575. 


Jacobi, W., u. W. S. Pforte, Eigen- 
geräusche der Verstärkerröhren, ihre 
Messung u. Auswirkungen. 18. 

Jacobs, H., Uber die Frequenzkonstanz 
eines quarzgesteucrten Rundfunk- 
senders. 500. 


Jacoby, H., s. Hartmann, C. A. 
Jacquet, P., Neues Verfahren für die 

Erhaltung gut polierter Metallflächen. 
419. 


Jacottet, P., Die 8. Tagung der Inter- 
nationalen Hochspannungskonferenz 
in Paris 1935. 563. 119. 174. 200. 


Jäger, Fortschritte in der Selbststeue- 
rung von Kraftwerken in Höchst- 
spannungsnetzen. 203. 

— F., Erhöhte Wirtschaftlichkeit der 
Lastverteilung durch selbsttätige Fre- 
quenz- und Leist ungsregelung. Vortr. 
484. 


Jaekel, W., Fortschritte der Selbst- 
anschlußtechnik. 223. 


Janovsky, W., s. Hartmann, C. A. 
Janvier, Neue Apparate zur Messung 
der Scheinleistung. 64. 


Jellinghaus, W., s. Pölzguter, F. 

Johannsmeyer, Die neue Bühnen- 
Regel- und Schaltanlage im Neuen 
Theater in Leipzig. 571. 


Johannsen, K., Photozellen im Walz- 
werk. 150. 


John, W. J., u. F. M. Sayers, Frei- 
leitungsisolatoren in Gegenden mit 
Schmutzablagerungen. 196. 


Jonghaus, P., Das Problem eines 
Reichselektrizitätsmonopols innerhalb 
der deutschen Elektrizitätswirtschaft 
in historischer Betrachtung und als 
Problem der Gegenwart. 539. 

Juditzki, S. B., Neue Wege zur Ver- 
besserung der Stromwendung bei 
Gleichstrommaschinen. 529. 


Juillard, Experimenteller Beitrag zur 
Frage der wiederkehrenden Spannung 
im Wechselstromschalter nach Unter- 
brechung eines Netzkurzschlusses. 
119. 


Jungblut, F., Drehstrom-Magnetbrems- 
lüfter mit Luftdämpfung. 5449. 


Junius, P., Physikalische Struktur und 
dielektr. Verluste fester Isolierstoffe. 
519. 


Kahle, K. (Rezens.), K. Schroeter u. 

R. Poschenrieder, Der Ausübungs- 

zwang in der Patentgesetzgebung aller 

Länder. 455. 

K., Angestelltenerfindungen. 481. 

Vergebung von gewerblichen Schutz- 

rechten an Devisenausländer. 539. 

K., Patentverletzung durch Ausfüh- 

rungen eines Hochschullehrers im 

Hörsaal? 596. 

K., Die Elektrotechnik in der Sta- 

tistik des Reichspatentamts für das 

Jahr 1935. 596. 

K., Das neue Patentgesetz vom 

5. Mai 1936. *715. 

Kaplan s. Tretyak. 

Käppele, A., Ein neuer schnurloser 
Heißwasserbereiter. 157. 


Kastalski, A., Über Aluminiumkabel. 
13. 

Kautzmann, O., Erfahrungen über Ge- 
wittereinflüsse in Mittelspannungs- 
netzen und Auswirkung ergriffener 
Maßnahmen. 387. B. 432. 


Keinath, Prüfung der Spannungsfestig- 
keit von Hochspannungs-Apparaten 
durch selbsttätige Aufzeichnung des 
Verlustfaktors. 64. 

— G., Spitzenleistungen der neuzeitlichen 
Meßtechnik. Vortr. 81. 

Keller, K., Fernsteueranlage Priester- 


weg der Deutschen Reichsbahn-Gesell- 
Schaft. *304. 


— — 


. 
— — — 1 


w 


— 
— — — ——ꝛ„ꝛ: —— — — —— — 


1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 


25 


Kender s. Tretyak. 

Kenneally, Die 275 kV-Übertragungs- 
leitung Boulder Dam—Los Angeles. 
201. 

Kern, Elektrizität als Treibstoff im Ver- 
kehrswesen. Vortr. 408. 


Kesselring, F., Eigenfrequenz und Ab- 
schaltvermögen von Hochleistungs- 
schaltern. 119. 


— F.,u. F. Koppelmann, Das Schalt- 
problem der Hochspannungstechnik. 
311. 


— F. (Rezens.), J. Anderson, A study 
by means of photographie of the 
interruption of medium power elec- 
trical circuits. 351. 


Kirch, E., Das Verhalten der getränkten 
Papierisolation bei hoher Gleichspan- 
nung unter besonderer Berücksichti- 
gung der Kabelisolation. 120. 

Kircher, Lichttechn. Fragen in der 
Industrie. Vortr. 349. 

Kirstaedter, I., Die elektroakustische 
Anlage im Deutschen Opernhaus und 
ihre Aufgaben im neuzeitlichen The- 
ater. 558. ; 

Klewe, Die Einwirkung von Gleich- 
strom-Höchstspannungsleitungen auf 
Fernmeldeanlagen. 200. 

Kling, A. J., Ein neuer Vakuumschalter. 
499. 

Kloß, M. (Rezens.), E. Hunziker, Ein 
Lebenswerk. 454. 

Kluge, W., Der jüngste Entwicklungs- 
stand der Alkali-Photozelle und deren 
Eignung als technisches Schaltglied. 
145. 

— W., Hochspannungs-Glühkathoden- 
röhren mit Quecksilberdampffüllung 
ohne und mit Gittersteuerung. 301. 
2333. 

Kluß, E., Untersuchungen über elektr. 
Gleitfunken. 501. 


Knoll, M., Gleichgewichtspotential einer 
isolierten Platte im Hochvakuum bei 
Beschießung mit Elektronen. Vortr. 
41. 

Knoops, Fr., Verarbeitung der Leicht- 
metallegierungen im Elektroofen. 397. 

Koch, J., u. W. Walcher, Ionen- 
optische Abbildungen mit elektr. 
Linsen. 126. 

— W., Über Sondenmessungen in zeit- 
lieh veränderlichen Entladungen. 
Vortr. 41. 

— W., Untersuchung über Beeinflussung 
von Erdschlußrelais beim Einschalten 
von Erdschlüssen. 329. 385. 


Koechlin, Brandschutz in elektr. Kraft- 
und Unterwerken. 204. 

Kohler, K., Belastungs- und Spannungs- 
vorgänge in Drehstrom-Ortenetzen. 
311. 

Kolbe, A., s. Kültzau, W. 

Koll, R., Vorschlag einer Rückkopp- 
lungssperrung mit sprachgesteuertem 
Relais für drahtlosen Gegensprech- 

verkehr. 713. 

Koepchen, Aufgaben der deutschen 
Elektrizitätswirtschaft. Vortr. 407. 
Koppelmann, F., s. Kesselring, F. 
Kotowski, P., Hörbarkeit von Regel- 
vorgängen in dynamikgeregelten Ver- 

stärkern. Vortr. 41. 

Kottas, H., s. Fuchs, O. P. 

Koetzold, B., Kritische Betrachtung 
und Auswertung von Gewitterstö- 
rungsstatistiken für Freileitungsnetze. 
433. 

Kramer, G., Löt verbindungen in Alu- 
miniumkabeln. 675. 

Kreyssig, C., Franz Riso f. 510. 


Langrehr, H. 


Krietsch, A. (Rezens.), H. Blatzheim, 
Einführung in die Fernmeldetechnik. 
543. 

Krohne, Beitrag zur Frage der Frequenz 
der wiederkehrenden Spannung bei 
Kurzschlußabschaltungen. 119. 


— E., Einführung in VDE 0670 „Regeln 
für Wechselstrom-Hochspannungsge- 
räte R. E. H.“ *649. 


— K. (Rezens.), P. Seeger f u. H. 
Lippold, Der praktische Elektro- 
Installateur. 30. 


— K. (Rezens.), F. Bode, Lehrbuch z. 
Vorb. f. d. Ablegung d. Gehilfen- u. 
Meisterprüfung im Elektro-Installa- 
teur- Gewerbe. 56. 


Kroemer, H., Beitrag zur Kenntnis der 
Vorprozesse bei Funken- und Ko- 
ronaentladungen mit Hilfe der Nebel- 
kammer. 46. 


Krüger, A., Die Bearbeitung von Iso- 
lierstoffen. 126. 


— K., u. W. Willms, Versuche zur Ver- 
besserung von Telephonieanlagen für 
geräuscherfüllte Räume. Vortr. 41. 


— W., Formveränderungen hochbela- 
steter Silberkontakte von Fernmelde- 
geräten. 443. 


Krug, W., Eine neue Glimmentladungs- 
erscheinung und ihre Anwendungs- 
möglichkeit für Braunsche Röhren 
mit niedrigen Kathodenspannungen. 
444. 


Kruse, H., u. O. Zinke, Fehler techn. 
Hochfrequenz- Strommesser. 12. 


Krutzsch, J., Leistungsmessung bei 
Hochspannung, Hochfrequenz, großer 
Phasen verschiebung und beliebiger 
Kurvenform. 439. 


Kübler, E., Wirkungsweise und Schal- 
tung von gittergesteuerten Strom- 
richteranlagen. 161. 


Kuhlmann, K., u. W. Mecklenburg, 
Ohmscher Meßwiderstand für Hoch- 
spannung. 590. 


Kuhrke, C., Signal- und Fernsprech- 
anlagen im Deutschen Opernhaus. 
562. 


Kulebakin, Niederspannungsmaschinen 
mit Froschbein wicklung. 156. 


Kulenkampff, H., Beobachtungen über 
den Durchgang von Ultrastrahlungs- 
korpuskeln durch Materie. Vortr. 40. 


Kültzau, W., A. Kolbe u. P. Müller, 
Stromversorgung und -verteilung im 
Deutschen Opernhaus. *547. 


Küster, H., Selbsttätige Verkehrsrege- 
lungssysteme, insbesondere das Elek- 
tromatiksystem. 96. 


Lampe, W., Der Einfluß der Träger- 
steuerung am Sender auf die Emp- 
fangsgüte. 533. 

Landsmann, K., Gleichrichter zum 
Laden alkalischer Batterien. 271. 


(Rezens.), Aluminium- 
Freileitungen. 55. 

Lauder, A. H., s. Shoults, D. R. 

Lauster, F., Die Folieneinschmelzung 
als nl im Quarzlampenbau. 
5517. 

Lebrecht, Gittergesteuerte 
richteranlagen. Vortr. 574. 

Ledvinka, J., Die Elektrizitätswirt- 
schaft in Jugoslawien im Jahre 1934. 
*659. 

Lengsfeld, J., s. Wegener, W. 

Löéonhard, Elektr. Hochöfen. 
158. 


Gleich- 


Vortr. 


Leonpacher, J., Die Elektrizitätswirt- 
schaft im rechtsrheinischen Bayern. 
69. 


Lewis, W. W., u. C. M. Foust, Ameri- 
kanische Gewitteruntersuchungen an 
Hochspannungsleitungen. 43. 


Lichte, H., Die Hörbarkeit von Knacken 
und kurzdauernden Tönen. Vortr. 41. 


Lieneweg, F., Fernmessung der Feuch- 
tigkeit von Gasen. 156. 


Lindenblad, N. E., Sender für Wellen 
unter Im. 338. 


Linder, L., Elektrolytkondensatoren. 
15. 

Linke, F., Neuzeitliche Gesichtspunkte 
für Anlage und Betrieb elektr. Groß- 
küchen. Vortr. 408. 


Little, W. F., u. R. B. Brown jr., 
Neue Leuchten in Amerika. 96. 

Livingood, J., Radioaktivität durch 
Beschießung mit Wasserstoff ionen. 
445. 

Löffler, K., Messung rasch verlaufender 
Längenänderungen. 336. 


Loguschkoff s. Suchowolska ya. 


Lötterle, E., Die Elektrotechnik in 
Prüf- und Versuchsanlagen unser be- 
sonderer Berücksichtigung der elek- 
trodynamischen Leistungswaage. 
Vortr. 573. 


Löwe, E., s. Gerloff, G. 


Lübcke, E., II. Physiker- und Mathe- 
matikertag in Stuttgart, 22. bis 28. 
Sept. 1935. 39. 

— E., Geräuschbildung und Geräusch- 
minderung bei elektr. Energieum- 
setzung. Vortr. 40. 

— E. (Rezens.), H. J. v. Braunmühl 
u. W. Weber, Einführung in die an- 
gewandte Akustik. 511. 

Lucas, G., Das Elektrofahrzeug, seine 
Verwendung und volkswirtschaftl. 
Bedeutung. Vortr. 169. 


— G., Elektrokarren im Werkbetrieb. 
272. 


Lusignan u. Rorden, Ein neues Hoch- 
spannungsversuchsfeld. 120. 


Mahla,K., Vorstrommessungen an einem 
gasgefüllten Entladungsgefäß mit 
zwei Gittern. 588. 

Mangoldt, v., Neue Aufgaben und ihre 
Lösung in der Niederspannungsver- 
sorgung. Vortr. 485. 

Marx, E., Forschungsarbeiten des Hoch- 
spannungsinstitutes auf dem Gebiete 
der Stromrichter. Vortr. 430. 

— E., Eine Ersatzschaltung für die Prü- 
fung von Hochleistungsventilen und 
Hochleistungsschaltern. *583. 

Masing, Elektrochemie im Rahmen der 
Elektrotechnik. Vortr. 166. 

Mathieu, M., Einige theoretische Pro- 
bleme der Widerstandsschweißung. 
16. 

Matthias, Berücksichtigung der Rauh- 
reif- und Eislast an Hochspannungs- 
leitungen nach den Forschungsergeb- 
nissen und den Bau- und Betriebs- 
erfahrungen deutscher Elektrizitäts- 
werke. 174. 

Matthies, E., Das Elektromaterial-Ab- 
kommen zur Bereinigung des Elektro- 
marktes. *717. 

Matthis, Füllmasse für Kabelmuffen. 
121. 

Mecklenburg, W., s. Kuhlmann, K. 
Meier, K., Schaltstücke mit Sonder- 
metallauflage für Ölschütze. 493. 
Meineke,F., Jakob Emil Noeggerathf. 

30. 


26 


Meißner, F. (Rezens.), W. Prion, Die 
Lehre vom Wirtschaftsbetrieb. 375. 
— W., s. Stark, J. 


Melot. L., Ein Fortschritt in der plan- 
mäßigen Organisation der Elektrizi- 
tätswirtschaft in Frankreich. 425. 

Mengele, Vergleichende Untersuchun- 
gen an Freileitungs-Stützenisolatoren 
zur Aufklärung ihres Störeinflusses 
auf den Rundfunkempfang. 204. 

Mercier, E., Betrachtungen über die 
Politik der Krafterzeugung in Frank- 
reich. 131. 


Meßner, M., Kathodenoszillographische 
Untersuchung des Luftdurchschlages 
bei großen Schlagweiten. 339. 

Meyer, E., Beitrag zur Elektrizitätslei- 
tung in Halbleiterwerkstoffen. Vortr. 
39. 

— E., Die Mehrfachwand als mechanisch- 
akustische Drosselkette. Vortr. 40. 
— E., u. W. Böhm. Elektrodynamische 
Erschütterungsmeßgeräte zur Best im- 
mung von Ausschlag, Schnelle und Be- 

schleunigung. Vortr. 41. 

— K., Erwärmungsvorgang, Energie- 
bilanz und Wärmedurchgang beim 
Ankochen auf elektr. Kochplatten. 
395. 

Michael. W., Die Konstruktion des 
singulären Punktes der bizirkularen 
Quartik und der durch ihn gehenden 
Tangentialkreise. 502. 


Michaelson, J. L., Ein 
flexionsmesser. 36. 


Miehlich, Trägheitsarme Zeiger 
Meßinstrumente. 417. 

Mönch, G., Volumen- und Grenzflächen- 
anteile bei den thermo- und licht- 
elektr. Effekten am Element Metall 
Halbleiter — Metall. 39. 


Mörtzsch, F., Der heutige Stand der 
elektr. Heißwasserbereitung. Vortr. 
349. 

— F., Die Wirtschaftlichkeit elektr. 
Herde und Heißwasserspeicher. 662. 


Moser, Betriebsverhalten von Konden- 
satoren in Starkstromnetzen. Vortr. 
29. l 

— H., Ein Asynchronmotor mit ge- 
schichtetem Massivanker für ge- 
räuschfreien Betrieb. 95. 


Moskwitin. A. J., Transformatorströme 
unter den Bürsten von Wechselstrom- 
Kommutatormotoren. 587. 


Mudrack, H., Die techn. Entwicklung 
der Elektrofahrzeuge. *269. 


Mühlbrett. K. (Rezens.), G. Büschor, 
Rundfunk! Wer lernt mit? 31. 

— K. (Rezens.), E. W. Stockhusen, 
Neuzeitliche Reiseempfänger. 31. 
— K. (Rezens.), F. Bergtold, Meßbuch 
für Rundfunk- und Verstärkert echnik. 

351. 

— K. (Rezens.), W. Federmann u. P. 
Müller, Das Fernsehheft für WißB- 
begierige und Bastler. 375. 

— K. (Rezens.), O. Kappelma yer, Der 
Mikrosender. 488. 

— K. (Rezens.), J. Winckelmann. 
Fernseh-Fibel. 488. | 

— K. (Rezens.), F. Bergtold, Die große 
Rundfunk-Fibel. 511. g l 

— K. (Rezens.), E. Schwandt, Funk- 
technisches Praktikum. 544. 

— K. (Rezens.), Röhren A—Z. 575. 


Müller, Zur Theorie der Metallkorro— 


neuer Re- 


für 


sion. 68. 

— 8. Sporn. 

— E., Akkumulatortiiebwagen der 
Zschornewitzer Kleinbahn. 274. 


Elektrotechnische Zeitschriit 


Müller, G. (Rezens.), E. Schwandt, 
Funktechnische Schaltungssamm- 
lung. 31. 

— G., Die Organisation der Gemein- 
schaftsarbeit in der Technik. *503. 

— Har. (Rezens.), C. Säuberlich, Von 
der verbogenen Mainbrücke. Her- 
ausg. v. G. Sinner. 167. 

— Har. (Rezens.), O. Frank, Wir 
ordnen nach der DK. 352. 

— Har., Blit zst röme. 415. 

— P., s. Kultzau, W. 


Müller- Hillebrand, Die Bemessung 
von Überspannungsableitern und ihre 
Bedeutung für den elektr. Sicherheits- 
grad. 203. 

Müller-Lübeck, K. (Rezens.). F. Ch. 
Orchard. Mercury are rectifier prac- 
tice. 487. 

Murakoshi, K., s. Satoh, Y. 

Muthreich, H., Glas als Baustoff für 
Heißwasserspeicher u. Rohrleitungen. 


16. 


Neesen, Selbsttragendes Luftkabel für 


eine Fernsteueranlage. 499. 
Nestel, W., u. H. G. Thilo, Ein 
neuartiges Gerät zur Amplituden- 


überwachung im Rundfunkbetrieb 
und anderen elektroakustischen An- 
lagen. *197. 

Neumann, H., s. Auwers, G. v. 

— K. (Rezons.), J. Zeman, Zweitakt- 
Dieselmaschinen kleinerer und mitt- 
lerer Leistung. 455. 


Noack, H., u. W. Schallerer, Uber 
Versuche und Erfahrungen mit Uber- 
lagerungstelegraphie auf Fernsprech- 
fernleitungen. 418. 


Nölke, O. E.. Der Gleichstrom-MeBß- 
wandler. 37. | 

Nord, G. L., Die Messung von Stoß- 
spannungen mit der Kugelfunken- 
strecke. 97. 

Nuckolls, A. H., Beurteilung und Prü- 
fung von explosionssicheren Motoren. 
711. 


Ober moser, K., Das überstromfreie 
Anlassen des klassischen Käfiganker- 
motors beliebig hohen Kurzschluß- 
stromes. 653. á 

Oehlen, P., Über die Addition von Ge- 
räuschspannungen. 500. 


O’ Kane s. Sharpe. 


Otten, Aluminiumkabel, deren Ver- 
wendung u. Verlegung unter be- 
sonderer Berücksichtigung der Her- 
stellung ihrer Verbindungsstellen. 
Vortr. 28. 


Palm, A., Elektrometer. 156. 
— A., Sonderanwendungen des elektro- 
statischen MeßBprinzips. 335. 


— A. (Rezens.), H. C. Turner u. E. H. 
W. Banner, Electrical Measure- 
ments in Principle and Practice. 455. 

Pangon, H., Die französische Gerichts- 
behörde ist nicht bevollmächtigt. 
eine öffentl. Gas- oder Elektrizitäts- 
verteilung in der Form einer Zwangs- 
verwaltung zu organisieren. 539. 

Parschalk, Fr., Neue Relais für Netz- 
schutz. *278. 


Paeschke, W., Feuchtigkeitseinfluß bei 
Hitzdrahtmessungen. 44. 

Patai, E., u. G. Frank, Messung des 
Sättigungsstromes von hochemittie- 
renden Glühkathoden. 184. 

Pauck, K., Das Kraftwerk an der Oder- 
talsperre. *1. 


1936 


Pavel, F., u. W. Uhink, Die bisherigen 
Ergebnisse der Quarzuhren. 342. 
Pedersen, P. O., Untertöne (Subhar- 
monische) bei erzwungenen Schwin- 
gungen. 159. 

Petersen, W., Die Elektrotechnik ın 
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pt 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Zentralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894 
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9 


57. Jahrgang 


Berlin, 2. Januar 1936 


Heft 1 


Das Kraftwerk an der Odertalsperre. 
Von Dipl.-Ing. K. Pauck, Osterode (Harz). 


Übersicht. Nach kurzer Schilderung des bisher durch- 
geführten Bauplanes wird das im Herbst 1934 in Betrieb ge- 
nommene Spitzenkraftwerk an der Odertalsperre im Südwest- 
harz beschrieben. Durch Einbau einer Rückpumpanlage wird 
eine von wasserwirtschaftlichen Bindungen freie Energie- 
bewirtschaftung erreicht. Das wegen der ungünstigen Rohr- 
leitungsverhältnisse erforderliche erhebliche Schwungmoment 
wird zwecks Kostenersparnis erstmalig in Deutschland durch 
einen Wasserwiderstand für 6kV ersetzt. 


Durch das Westharz-Talsperrengesetz wurde es der 
Provinz Hannover ermöglicht, mit der Durchführung einer 
planmäßigen Wasserwirtschaft im Harz!) zu beginnen. 
Zur Durchführung dieser Aufgaben, die Hochwasserschutz 
und Landeskultur, Versorgung der Provinz Hannover und 
benachbarter Gebiete mit Trink- und Nutzwasser sowie 
Erzeugung elektrischer Energien vorsehen, wurde eine 
besondere Provinzialanstalt mit eigener Rechtsfähigkeit 
— die Harzwasserwerke der Provinz Hannover — ge- 
gründet. 


Als erste Anlage, die alle drei Zwecke gleichzeitig 
erfüllen sollte, wurde in den Jahren 1927 bis 1931 ober- 
halb der Stadt Osterode a. Harz die Sösetalsperre mit 
25 Mill m? Fassungsraum bei 35 Mill m? mittlerem Jahres- 
zufluß erbaut. 


Im Sommer 1932 kam das am Fuße des Sperrdammes 
errichtete Kraftwerk?) mit 1600kVA Maschinenleistung 
in Betrieb. Der Hauptzweck der Sösetalsperre, die Trink- 
und Nutzwasserversorgung der teilweise unter unhaltbaren 
Zuständen leidenden Landkreise des Leinetals und Harz- 
vorlandes, konnte erst im Sommer 1933 mit dem Bau einer 
200 km langen Fernwasserleitung vom Harz über Hildes- 
heim nach Bremen und einer am Fuße der Sperre errich- 
teten Aufbereitungsanlage für 45 000 m? Tagesleistung ver- 
wirklicht werden. Dieses Werk?) ist seit Anfang 1935 im 
Vollbetrieb. 


Als zweite Anlage des Bauprogramms wurde in den 
Jahren 1928 bis 1934 die Odertalsperre bei Bad 
Lauterberg i. Harz erbaut. Da eine Trinkwasserversor- 
gung aus dieser Sperre nicht vorgesehen war, wurde auf 
bessere Energieausnutzung Wert gelegt. Die Odertalsperre 
hat ein Fassungsvermögen von 30 Mill m? bei einem mitt- 
leren Jahreszufluß von 66 Mill m?. Als Abschlußbauwerk 
für das Sperrenbecken wurde ähnlich wie an der Sösetal- 
sperre ein geschütteter Erddamm ausgeführt, der aus drei 
Teilen besteht, dem Betonkern in der Mitte und den Damm- 
schüttungen auf der Wasser- und der Luftseite. Die Höhe 
des Sperrdammes beträgt rd. 58m bei rd. 310 m Kronen- 
länge. 

Die Entnahme des Betriebswassers aus der Sperre er- 
folgt durch zwei voneinander unabhängige Leitungsstränge 


2) S. a. F. Collorio, Gas- u. Wasserfach 77 (1934) S. 725. 
2) S. a. K. Pa uc k, Escher Wyss. Mitt. 6 (1933) H. 4, S. 99. 
3) F. Collorio, Gas- u. Wasserfach 78 (1935) H. 24, S. 470. 


621. 311. 21 
von je 2,50 m Dmr. Diese sind am südlichen Hang des 
Sperrenbeckens angeordnet worden. Die beiden verschie- 
den hoch liegenden Einläufe sind trompetenartig auf 3 m 
Dmr. erweitert und können durch zwei auf schräger Roll- 
bahn laufende Schützen abgeschlossen werden. Auf der 
gleichen Rollbahn können auch die vor den Einläufen 
sitzenden Rechen durch 
eine sinnreiche Greifer- 
konstruktion an den 
Schütztafeln zu Kon- 
troll- und Reinigungs- 
zwecken herausgezogen 
werden. Die Bedienung 
des Windwerkes erfolgt 
vom Windenhaus aus, 
während ein Notschluß 
der Schützen durch 
Fernsteuerung vom 
Kraftwerk aus erfolgen 
kann (Abb. 1). 

Die Entnahme- 
leitungen sind im was- 
serseitigen Dammteil 
als Eisenbetonstollen, 
im luftseitigen Teil als 
Betonstollen mit 7 mm 
Blechauskleidung aus- 
geführt. An der Stelle, 
an der die Leitungen 
den Dammkern durch- 
dringen, sind zwei 
Schieberkammern mit 
Drosselklappen von 
2500 mm lichtem Durch- 
messer als Schnell- 
schlußglied angeordnet, 
Die Drosselklappen sind 
mit selbsttätiger Schließung ausgerüstet, die in Tätig- 
keit tritt, sobald die Wasserdurchfluß-Geschwindigkeit 
das normale Maß überschreitet oder die Schieberkam- 
mern sich infolge Undichtigkeiten über ein bestimmtes 
Maß mit Wasser füllen. Außerdem können die Drossel- 
klappen ebenfalls vom Krafthaus aus ferngesteuert ge- 
schlossen werden. In einem Schacht am luftseitigen Damm- 
fuß vereinigen sich die beiden Rohrleitungen in einem 
Hosenrohr von 3350 mm lichtem Durchmesser, an das die 
Verteilrohrleitung mit zwei Turbinenabzweigen von je 


Abb. 1. 


Einlaufbauwerk und Winden- 
haus vor Beginn des Einstaus. 


2150 mm, einem Pumpenabzweig von 1450 mm und dem 


Grundablaßabzweig von 1600 mm Dmr. bis zu den Maschi- 
nendrosselklappen bzw. dem Grundablaß-Regelschieber an- 
schließt. Die Gesamtanordnung ist aus dem Lageplan 
(Abb. 2) ersichtlich. 

Die Größenbestimmung der Kraftanlage erfolgte auf 
Grund der Abflußverhältnisse der Oder an der Sperrstelle 


2 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


aus 10 früheren Beobachtungsjahren. Es stand von vorn- 
herein fest, daß die Ausnutzung des gespeicherten Was- 
sers nur zur Spitzenstromerzeugung in Frage kam, da sich 
an der Gewinnungsstelle des Bodenmaterials für die luft- 
seitige Dammschüttung günstige Abmessungen für ein 
Unterwasser- bzw. Ausgleichsbecken von selbst ergaben, 
und auch die Rohrleitungen bereits durch die von 
der Aufsichtsbehörde festgesetzte Grundablaßleistung 
solche Abmessungen erhielten, daß ohne Kosten- 
erhöhung die Entnahme und der Ausgleich einer Spit- 
zenwassermenge möglich waren. Nach dem Westharz- 
Talsperrengesetz steht die gesamte gewonnene Energie 
der Preußischen Elektrizitäts AG. zur Verfügung. Diese 
verlangte eine möglichst gleichbleibende Garantieleistung 
in den acht Hauptbelastungsmonaten (Januar bis März und 


Wasserseite 


A FEinlaufbauwerk, a, b Betriebseinläufe, e Grundeinlauf 
B Kernschleberkammer, d, e Drosselklappen 

C Mecel- und Stopfbuchsschacht 

D Krafthaus, f Maschinen, g Grundablaß 


Abb. 2. Lageplan der Odertalsperre. 


August bis Dezember) für etwa 6h je Werktag, insgesamt 
für mindestens 1000 Betriebsstunden in dieser Zeit. Bei 
dem sehr stark schwankenden Sperrengefälle von 22 bis 
60 m stand die Forderung nach einer gleichbleibenden 
Leistung mit den Erfordernissen des nach rein landes- 
kulturellen Gesichtspunkten aufzustellenden und zu be- 
treibenden Wasserwirtschaftsplanes im Widerspruch. Die 
für eine günstige Energiebewirtschaftung erforderliche 
Freiheit und Unabhängigkeit von wasserwirtschaftlichen 
Bindungen ließ sich nur durch den Einbau einer Rück- 
pumpanlage schaffen, die aus einem entsprechend großen 
Unterwasserbecken und einer Pumpenanlage besteht. Da — 
wie oben erwähnt — ein großes Unterwasserbecken be- 
reits vorhanden war, entstanden lediglich Mehrkosten aus 
der maschinellen Pumpenanlage selbst. 


Unter diesen Gesichtspunkten wurden mehrere Ener- 
giewirtschaftspläne für verschiedene Ausbaugrößen auf- 
gestellt, die als zweckmäßigste Ausbaugröße eine Installa- 
tion zwischen 6000 und 8000 kW ergaben. Damit war die 
Aufgabe für den Turbinen- und Pumpenkonstrukteur fest- 
gelegt, Maschinen dieser Größenordnung zu schaffen, die 
bei einer Gefälleschwankung von 60 bis 22m brutto eine 
möglichst gleichbleibende Generatorleistung bei gleicher 
Drehzahl, besten Wirkungsgraden, geringster Baulänge 
und günstigsten Preisen abgeben. Die Pumpe muß den 
gleichen Gefällebereich möglichst weit beherrschen, wobei 
die Leistung der Pumpe entsprechend der längeren Pump- 
zeit gegenüber der Turbinenarbeitszeit geringer ausgelegt 
werden kann. 


Aus der großen Zahl der vorgeschlagenen Ausfüh- 
rungsmöglichkeiten blieben zur eingehenden Untersuchung 
drei Vorschläge: 


a) 2 Turbinen und 1 Pumpe mit Drehzahlregelung, 

b) 2 Turbinen und 1 Pumpe mit gleichbleibender Dreh- 
zahl, 

c) 1 Turbine mit Wechselrad und 1 Pumpe. 


Der Vorschlag c) bedeutete eine Beschränkung der 
Volleistung auf den am häufigsten vorkommenden Ge- 
fällsbereich von 30 bis 55 m netto. Der Vorschlag a) hatte 
gegenüber dem Vorschlag b) den Vorteil, daß die Pumpe 
im gesamten Gefällebereich arbeitet, die Drehzahlrege- 
lung ergab jedoch erhebliche Mehrkosten in der elektri- 
schen Maschine und Ausrüstung. Die energiewirtschaft- 
lichen Untersuchungen zeigten, daß eine Begrenzung des 
Pumpenarbeitsbereiches in Kauf genommen werden 
konnte, so daß die Mehrkosten für die Drehzahlregelung 
im vorliegenden Fall nicht vertretbar waren. Auch die zu 
jener Zeit gemachten Vorschläge über die Zusammenfas- 
sung von Turbine und Pumpe in einer Maschine mußten 
wegen der an die Turbine gestellten weitgehenden Forde- 
rung ausscheiden. 


Die Entscheidung fiel dann für einen Maschinensatz, 
bestehend aus zwei Turbinen, einer Pumpe und einem 
Motorgenerator für gleichbleibende Drehzahl auf gemein- 
samer Welle mit einer Generatorleistung von 6000 kW. 
Die Maschinen wurden von den Firmen I. M. Voith und 
Siemens-Schuckertwerke AG. geliefert. 


Durch das Vorhandensein von zwei Turbinen konnte 
eine günstige Anpassung an die Gefälleschwankung er- 
zielt werden. Bei niedrigem Gefälle werden zur Errei- 
chung der Vollast beide Turbinenlaufräder beaufschlagt, 
und zwar bei steigendem Gefälle so lange, bis die Beauf- 
schlagung etwa auf die Hälfte zurückgegangen ist. Von 
hier ab (etwa 37 m Nettogefälle) kann bei weiter steigen- 
dem Gefälle die Volleistung mit nur einem Laufrad er- 
zeugt werden, welches zuerst voll und dann immer mehr 
teilbeaufschlagt betrieben wird. Eine starke Überschrei- 
tung des Konstruktionsgefälles eines Laufrades nach oben 
oder unten bringt eine Wirkungsgradverschlechterung 
durch falsches Anströmen des Laufrades mit sich und 
setzt das Laufrad der Korrosionsgefahr aus. Um diese 
Nachteile zu vermindern, wurden die Laufräder zunächst 
aus Bronze hergestellt und die eine Turbine mit einen 
Hochgefälle-Laufrad (Konstruktionsgefälle 45m), die an- 
dere Turbine mit einem Niedergefälle-Laufrad (Konstruk- 
tionsgefälle 28 m) ausgerüstet. Sollten die Maschinen län- 
gere Zeit im Gefällebereich unter 37 m arbeiten müssen, 
so kann das Hochgefälle-Laufrad in Turbine J ebenfalls 
gegen ein Niedergefälle-Laufrad ausgewechselt werden. 
Hierdurch ergeben sich etwas bessere Wirkungsgrade 
(Zahlentafel 1). 


Zahlentafel 1. Turbinendaten. 
2 Turbinen 2 Turbinen | 1 Turbine 
Nieder- und | Niedergefalle- Hochgefälle- 
Hochgefälle-Rad Rad | Rad 

Nettogefälle ....m 25 37 i 25 37 37 60 
Wassermenge. mis 33,6 22,6 31,6 22,1 21,4 14,5 
Drehzahl . .» 2 220.2. i 30 30 30 
ILeis tung.. S 88005) 8800 % 8800%0 8800 % 8800%0 8S00**) 
Wirkungsgrad. . % 78,5 79 83, 80,5 83 76 
höchst. Wirkungsgrad % 84 88 88,5 
bei Gefälle m 27 | 27,5 42 


e) bei voller ) bei teilweiser Beaufschlagung. 


Die Pumpe ist eine einstufige Doppelpumpe mit fest— 
stehendem Leitapparat. Da die Pumpe im Hinblick auf 
das große Netz mit Volleistung (4300 PS) eingeschaltet 
werden kann, konnte auf den beweglichen Leitapparat ver- 
zichtet werden. Zum Abschließen dient ebenso wie bei den 
Turbinen eine Drosselklappe, die wie die übrigen hydrau- 
lischen Hilfsgeräte mit Öldruck betätigt wird und als 
Schnellschlußteil ausgebildet ist. Um einen dichten Ab- 


2. Januar 1936 


schluß der Drosselklappen zu erreichen, haben diese eine 
besondere Schlauchdichtung erhalten. 


Die Kennzahlen für die Pumpe sind: 


Höchste Förderhöhe. m 50 27 
Fördermenge . . . . m?/s 5.1 8,5 
Drehzahl . U/min 300 

Kraftbedarf . . . PS 4070 4160 
Wirkungsgrad % 83 73,5 


Die Synchronma- 
schine leistet als Gene- 
rator 7900kVA bei 
cos ¢ = 0,78 und 300 
U/min (Durchgangs- 
drehzahl + 143 %). Die 
Spannung beträgt 
6300 V, das Schwung- 
moment 137tm?. Als 
Motor leistet die Ma- 
schine im Pumpbetrieb. 
3500 kW (max. 5500 
kW bei cos = 1). Die 
Erregermaschine ist 
teilweise in den Läufer 
eingebaut, wodurch 
eine weitere Verkür- 
zung der Maschinen- 
baulänge erreicht 
wurde (Abb. 3). 

Auf den Einbau 
einer unter Last 
schaltbaren Kupplung 
wurde verzichtet. Er- 
forderlichenfalls kön- — 


N „„ 
j u 1 N 2— . 


en 


ä 


, freiluft - Schaltanlage 


2— 7 A 
r 
ee 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 3 


licher Verluste. Auf Grund der Erfahrungen, die mit 
einem ähnlichen Regler einfacher Form für 8000kW und 
4000 V in Südamerika gemacht wurden und der überschlä- 
gigen Preisermittlungen, die einen Minderpreis von 
12 000 RM für den Wasserwiderstand gegenüber einem 
besonderen Schwungrad für 350 tm? ergaben, wurden fol- 
gende drei Lösungen eingehend untersucht: 
a) Schwungmoment im Generator 110 tm? (normal) mit 
elektrischem Wasserwiderstandsregler für 6000 kW 
bei 6000 V. 3 La- 
he) ger, Baulänge des 
Maschinensatzes 
L=18m, 


b) Schwungmoment 
im Generator 200 
tm? und getrenn- 
tes Schwungrad 
für 260 tm?. 4 La- 
ger, L=20m, 


c) Schwungrad- 
generator für 
460 tm?, 3 Lager, 
L = 18,7 m. 


Unter Berücksichti- 
gung der baulichen 
Kosten sowohl für die 
Unterbringung des 
Wasserwiderstandes 
wie für die Verlänge- 
rung des Maschinen- 
hauses in den Fällen 
b) und c) ergaben 


nen Turbine II und a 6 kV-Schaltanlage c Schalttafel e Wasserwiderstand diese beiden Vor- 
Pumpe von Generator b Relaistafel d Steuerpult f Grundablaßschleber schläge Mehrkosten 
und Turbine I mecha- Abb. 3. Grundriß des Kraftwerks. von etwa 40000 RM ge- 


nisch getrennt werden. 


Um die Verluste durch die leer mitlaufenden Turbinen- 
bzw. Pumpenlaufräder möglichst gering zu halten, wer- 
den die Spiralgehäuse der nicht in Betrieb befindlichen 
Maschinen belüftet, so daß die betreffenden Laufräder 
in Luft laufen. Diese Einrichtung hat sich sehr gut be- 
währt. Bei den Abnahmeversuchen wurden die Verluste 
für die leer in Luft mitlaufenden Turbinenräder zu je 
33 PS, für das Pumpenrad zu 66 PS ermittelt. Die bei den 
Versuchen erreichten höchsten Wirkungsgrade betrugen 
bei Turbine 7 89,4%, bei Turbine II 91,7 %, d. i. eine 
nicht unbedeutende Verbesserung gegenüber den Garan- 
tiewerten. 


Die im Verhältnis zum Gefälle sehr lange Rohrleitung 
(L:H=6--14) ergibt ungünstige Vorbedingungen für 
die Regelung der Turbinen. Zur Erzielung einer steten 
Geschwindigkeitsregelung wären unverhältnismäßig große 
Schwungmassen von rd. 460 tm? .nötig gewesen; das 
Schwungmoment des Generators beträgt aber nur 110 tm? 
und konnte auf höchstens 200 tm? gebracht werden. Diese 
erheblichen Schwungmassen bedeuten große Mehrkosten 
im maschinellen wie auch im baulichen Teil wegen der 
größeren Baulänge des Maschinensatzes. Es wurde daher 
nach einer anderen Möglichkeit gesucht. 


Da das Kraftwerk gewöhnlich mit dem großen Netz 
der Preußenelektra über eine eigene 60 kV-Leitung pa- 
rallel arbeitet und damit die Maschine durch das Netz 
in Takt gehalten wird, hätte auf eine eigene Geschwindig- 
keitsregelung notfalls verzichtet werden können, wenn 
nicht die Forderung bestanden hätte, daß das Kraftwerk 
in Störungsfällen einen bestimmten Netzteil selbständig 
versorgen muß. So kam es zu dem Vorschlag, einen elek- 
trischen Wasserwiderstandsregler zu verwenden. Der- 
artige Regler waren bisher nur für kleine Leistungen und 
vor allem nur für niedrige Spannungen verwendet wor- 
den. Außerdem besitzen diese Regler den Nachteil zusätz- 


genüber Vorschlag a). 


Der Kühlwasserbedarf für den Wasserwiderstand be- 
trägt 861 /s (nach Messungen bei den Abnahmeversuchen), 
was bei mittlerem Gefälle einen Leistungsverlust von rd. 
35 PS bedeutet. Da der Wasserwiderstand im allgemeinen 
nur bei dem sehr seltenen selbständigen Betrieb des 
Kraftwerkes benötigt 
wird, sind diese zusätz- 


= lichen Verluste verhält- 
nismäßig klein. Dagegen 
& treten die Verluste 
durch das zusätzliche 
20 Schwungmoment, die 


etwa 25 bis 30 PS betra- 
gen, dauernd bei je- 
dem Betrieb, auch beim 
Pumpenbetrieb auf. Da- 


8 


& 
a 


mit Geschwindigkeitsregler 
GD* == 460 tm’, T. = 6,7 8 


Drehzahlstelgerung in % 
N 


a b b mit elektrischem Widerstands- 

8 regler GD'=110 tm}, T,=2,5 8 
C, c mit elektrischem Widerstands- 

j * regler GD'=200 tm}, T. 2, 58 


x Abnahmeversuch 
GD? = 137 tm’, T7. = 3 8 


0 2000 4000 6000 8000 PS Abb. 4. Regler-Kennlinlen. 


mit fiel die Entscheidung zugunsten des Vorschlages mit 
Wasserwiderstandsregelung, da diese als „nicht wasser- 
sparende Regeleinrichtung“ bezeichnete Regelung neben 
dem Unterschied in den Anlagekosten auch geringere Be- 
triebsverluste ergab. Die Wartung ist die gleiche wie an 
anderen elektrischen und hydraulischen Geräten. 


4 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


Es sei schon an dieser Stelle erwähnt, daß dieser 
Wasserwiderstandsregler nach einigen anfänglichen 
Schwierigkeiten bei den Versuchen und der Einstellung 
die an ihn gestellten Erwartungen bisher voll erfüllt hat. 
Da diese Art der Regelung von den Rohrleitungsverhält- 
nissen unabhängig ist, waren die Ergebnisse sehr günstig 
(Abb.4). Zu bemerken ist noch, daß die Drehzahlände- 
rungen infolge Verwendung des Wasserwiderstandes im 
Gegensatz zum Geschwindigkeitsregler für Ent- und Be- 
lastungen und bei allen Gefällen gleich sind. 

Der Wasserwiderstandsregler besteht aus einem dop- 
pelten Hebel, auf dessen einer Seite der Elektrodenappa- 
rat und die Stromzuführung angebracht sind. Auf seiner 
anderen Seite befindet sich ein Gegengewicht. Der Elek- 
trodenapparat (Abb.5) besteht aus vier verzinkten Eisen- 
blechplatten, parallel mit 50cm Plattenabstand angeord- 
net. An den Elektrodenspitzen sind kugelig gerundete 
Stäbe aus Reinnickel angeschraubt, die mit Rücksicht auf 
die hohe Spannung dauernd in das Wasser eintauchen. 

Die Bewegung des Hebelarms erfolgt durch einen nor- 
malen hydraulischen Geschwindigkeitsregler. Das Pen- 
del dieses Reglers wird mittels eines kleinen Synchron- 
motors von 5 PS angetrieben, der über einen Transforma- 
tor von dem zu regelnden Netz gespeist wird und prak- 
tisch mit diesem synchron läuft (Abb. 6). 


Abb. 5. 


Elektroden-Apparat des Wasserwiderstandes. 


Bei einer plötzlichen Entlastung im Netz vernichtet 
der Widerstandsregler durch Eintauchen der Elektroden 
in einen Wasserbehälter die überschüssige Energie. Der 
umgekehrte Vorgang tritt bei einer zusätzlichen Be- 
lastung im Netz ein, indem die Eintauchtiefe des Elektro- 
denapparates entsprechend verringert wird. Durch eine 
elektrische Nachführung der Turbinenleitapparate in Ab- 
hängigkeit von der Widerstandsreglerstellung ist jedoch 
die zur Vernichtung kommende Energiemenge auf ein be- 
stimmtes, von den Netzverhältnissen abhängiges Mindest- 
maß begrenzt. Der Widerstandsregler ist in die gesamte 
Steuerung so eingeordnet, daß er im normalen Betrieb nur 
in Bereitschaft liegt, bei einem Störungsfall aber die 
selbständige Geschwindigkeitsregelung für den abgetrenn- 
ten Netzteil übernimmt (Abb.7). Außerdem ermöglicht 
der Widerstandsregler ein leichtes und sicheres Parallel- 
schalten, das im vorliegenden Fall nach Ablauf der An- 
laufvorgänge durch schlupfunabhängige Parallelschalt- 
einrichtung durchgeführt wird und wodurch gleichzeitig 
eine tägliche Überprüfung des Wasserwiderstandes auf 
seine Betriebsbereitschaft gewährleistet ist. 


Der Wasserwiderstandsregler verdient wegen seiner 
günstigen Arbeitsweise und der unter bestimmten Vor- 
aussetzungen zu erzielenden Kostenersparnis die größte 
Beachtung. 


| 
| 


— — 


— 
s — = 


Abb. 6. Regler für den Wasserwiderstand. 


Die Steuerung des Maschinensatzes ist zur Erzielung 
einer möglichst einfachen Betriebsführung so durchgebil- 
det, daß der Anfahrbefehl den selbsttätigen Ablauf der 
Anlaßvorgänge auslöst, sobald die Betriebsbereitschaft 
hergestellt ist. Diese und die übrige Bedienung des Ma- 


A d2 C d 67 
a Turbinen i, k Reglerölpumpe 
b Motor-Generator l Synchronmotor 
c Pumpe m Überwachungs-Relais 
d Maschinenschalter n Transformator 
e Schalter für Wasserwider- o elektrische Drehzahlver- 
stand stellung 


f Überstrom-Relais 
g Woasserwiderstand 
h Regler 


p, q Kontaktwerk zur Nach- 
steuerung der Turbinen 
r Endschalter 


Abb. 7. Steuerungs-Schaltbild. 


schinensatzes erfolgt von Hand, die Handbedienung ist 
jedoch im Steuerpult auf der Schaltbühne zusammenge- 
faßt. Diese Steuerung ist von uns als „Zentrale Hand- 
bedienung mit Selbstanlauf“ bezeichnet und stellt eine 
Verbindung von normaler Handbedienung mit neuzeit- 
licher Automatik in einer der Größe des Werkes entspre- 


2. Januar 1936 


2. Januar 19386 


chenden Form dar. Auf diese Art kann der Maschinen- 
satz vom Stillstand (Drosselklappen geschlossen) von 
einem einzigen Mann in 2 bis 3 min auf das Netz parallel- 
geschaltet sein. Das Steuerpult enthält sämtliche Steuer- 
geräte für den elektrischen und hydraulischen Teil, die 
elektrischen und hydraulischen Meßinstrumente sowie ein 
Leuchtbild, das gestattet, den ganzen Ablauf der Inbetrieb- 
setzungs- wie der Stillsetzungsvorgänge zu verfolgen und 
zu überprüfen. 

Außerdem hat die Anlage Selbstüberwachung, so daß 
während des Laufs auftretende Unstimmigkeiten recht- 
zeitig gemeldet werden und, wenn nötig, der Maschinen- 
satz selbsttätig ab- 
geschaltet wird. In 
diese Überwachung 
sind die Rollschützen 
an den Einläufen so- 
wie die Drosselklap- 
pen im Dammkern 
einbezogen. 

Hinter dem 
Steuerpult ist die Be- 
dienungsschalttafel 
aufgestellt, die neben 
den schreibenden In- 
strumenten die 
Schalter und Meß- 
instrumente für den 
Eigenbedarf und die 
Abzweige enthält 
(Abb. 8). Gleichzei- 
tig schließt die Tafel 
den Raum für die 
6kV-Schaltanlage 
nach dem Maschinen- 
raum hin ab. Da für 
die Schaltanlage nur ölfreie Schalter (Expansionsschalter), 
Wandler und Endverschlüsse verwendet wurden, konnte 
erheblich an Raum gespart werden, außerdem konnte in 
diesem Raum auch noch die Relaistafel (Schlitztafel) für 
die gesamte Schutzeinrichtung und die Steuerung auf- 
gestellt werden. Die Apparate sind auf der Vorderseite 
aufgebaut, die Rückseite dient als Schaltfläche. Der große 
Vorteil dieser Bauart für umfangreiche Steuerungen hat 

sich auch an dieser Stelle wieder bewiesen. 


Die Maschinenspannung von 6kV wird in der hinter 
dem Krafthaus errichteten Freiluftschaltanlage auf die 
Leitungsspannung von 60 kV gebracht. Erfahrungen über 
die Bewährung der Freiluftanlagen in dem schnee- und 
kältereichen Harz konnten in diesem milden Winter noch 
nicht gesammelt werden. 


Um die an sich abweichenden Forderungen der Wasser- 
wirtschaft und der Kraftwirtschaft möglichst auszu- 
gleichen, liegt die gesamte Betriebsleitung in den Händen 
der Harzwasserwerke. Dabei wird der Kraftbetrieb je- 
doch voll nach den Anordnungen der Netzkommandostelle 
der Preußenelektra in Kassel geführt, mit der das Kraft- 
werk durch leitungsgerichtete Hochfrequenztelephonie in 
Verbindung steht. Außer dem normalen Einsatz in den 


Abb. 8. Blick in den Steuerstand. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 5 


sogenannten Garantiemonaten steht das Kraftwerk der 
Preußenelektra auch zum außerfahrplanmäßigen Einsatz 
sowie als Augenblicksreserve jederzeit zur Verfügung. 
Diesen Anforderungen kann entsprochen werden, da die 
früher erwähnte Rückpumpanlage gestattet, den Kraft- 
betrieb gegebenenfalls unabhängig von den wasserwirt- 
schaftlichen Bindungen und trotzdem ohne Beeinträch- 
tigung des nach landeskulturellen Gesichtspunkten aufge- 
stellten Wasserwirtschaftsplanes zu führen, indem die 
zeitweise zusätzlich aus der Sperre entnommenen Wasser- 
mengen in belastungsschwachen Stunden aus dem Unter- 
wasserbecken in die Sperre zurückgepumpt werden. 

Bei der Söse- und 
Odertalsperre liegt 
im Gegensatz zu der 
meist geübten Ge- 
pflogenheit die 

wasser wirtschaft- 
liche und kraftwirt- 
schaftliche Betriebs- 
führung in ein und 
derselben Hand. Da- 
durch ist vom Stand- 
punkt des Allgemein- 
interesses aus ge- 
sehen die Vorbedin- 
gung für die gün- 
stigste Ausnutzungs- 
möglichkeit der An- 
lagen geschaffen. 
Trotzdem stehen die 
Kraftwerke der 
Netzkommandostelle 
des Stromabnehmers 
praktisch in gleicher 
Weise zur Verfügung 
wie unter eigener Leitung stehende Werke. Bisher haben 
sich sachliche Schwierigkeiten aus dieser Zusammenarbeit 
nicht ergeben, sie setzt jedoch eine entsprechende Ab- 
fassung der Strombezugs- und Betriebsverträge voraus. 


Zusammenfassung. 

Bei der beschriebenen Odertalsperre, die nicht der 
Trinkwasserabgabe dient, konnte eine weitgehende Kraft- 
ausnutzung erzielt werden, wobei es gelang, die viel- 
seitigen, sich teilweise widersprechenden Einzelforderun- 
gen an eine wasser wirtschaftliche Anlage zu einem gün- 
stigen Gesamtergebnis zu vereinen. Durch die Rückpump- 
anlage wurden die wasserwirtschaftlichen und energie- 
wirtschaftlichen Forderungen an die Anlage weitgehend 
voneinander unabhängig gemacht. Ein Wasserwiderstand 
als Regeleinrichtung ergab eine Senkung der Maschinen- 
und Betriebskosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Regler- 
genauigkeit. Auch für ein mittleres Wasserkraftwerk 
bringen die für Großanlagen entwickelten selbsttätigen 
Kraftwerkssteuerungen betriebliche und finanzielle Vor- 
teile, wenn sie in einem den Wert und der Größe der je- 
weiligen Anlage entsprechend beschränkten Maße ange- 
wandt werden. Das Kraftwerk Odertalsperre arbeitet seit 
einem Jahr einwandfrei. 


Herstellung der Aluminiumleiterverbindungen bei Kabeln. 


Bei allen Verbindungsverfahren für Aluminiumleitun- 
gen in Kabeln sind deren besondere Werkstoffeigenschaften 
zu beachten: Weichheit, Neigung zur Oxydation und Kor- 
rosion sowie die Veränderung der Festigkeit mit der Tem- 
peratur. Für die Herstellung der Leiterverbindungen kom- 
men Klemm- und Quetschverfahren, Lötung und Schweiß- 
verfahren in Betracht!). 

Soll eine Verbindung durch Klemmen hergestellt wer- 
den, so ist auf große Übergangsflächen und ausreichen- 


..» K.Tonnemacher, VDE-Fachberichte 1935, S. 57. — Elektr.- 
Wirtsch. 34 (1935) H. 28, S. 633. 


621. 315. 687 : 621. 315. 53 
den Anpressungsdruck zu achten, und es empfiehlt sich, 
nach Ablauf einiger Zeit die Verbindungsstellen nach vor- 
herigem Anwärmen noch einmal nachzuziehen. Soweit 
derartige Verbindungsstellen im Freien liegen, erscheinen 
sie unbedenklich, da sie beobachtet und jederzeit nachge- 
zogen werden können. Liegen die Verbindungsstellen je- 
doch in Erde, so ist die Maßnahme des Nachziehens der 
Klemmstelle im Anschluß an die Montage zwar auch mög- 
lich, jedoch besteht stets eine gewisse Unsicherheit über 
ihren Zustand. Ein Beispiel hierfür ist die Tatzenklemme, 
mittels deren es bei Kupferkabeln möglich war, einen Ab- 


6 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


zweig an ungeschnittene Leiter anzuschließen. Verwendet 
man die gleichen Klemmen auf Aluminiumleitern, so muß 
man unter dem Einfluß der Belastung bzw. der damit ver- 
bundenen Erwärmung mit einer allmählichen Verschlech- 
terung des Übergangswiderstandes rechnen. Dies läßt 
Abb.1 (Kurve A) erkennen, die das Ergebnis eines Ver- 


C 


OO "O00-0=-F000 AAV 


0 7% 20 5 70 [77 60 Dave 


A Al-Leiter, Erwärmung bis auf 55°C B Al-Leiter, unbelastet 
C Cu-Leiter, Erwärmung bis auf 55° C 


Übergangswiderstand an einer Tatzenklemme in Abhängigkeit 
von der Zeit. 


Abb. 1. 


suchs widergibt und zeigt, daß das Nachziehen der Ver- 
bindung in diesem Falle keine Besserung brachte. Kurve B 
dieser Abbildung zeigt einen gleichbleibenden Übergangs- 
widerstand bei unbelastetem Leiter, Kurve C bei einem 
belasteten Kupferleiter. Neuere Versuche mit breiteren 
und kräftigeren Tatzenklemmen scheinen übrigens zu 
einem brauchbaren Ergebnis geführt zu haben. 


Abb. 2. 


Lötverbindungen an Aluminiumseilen. 


Beim Löten handelt es sich vor allem um die Zer- 
störung der Oxydhaut auf den Aluminiumdrähten. Dies 
gelingt, indem man ein Aluminiumlot unter Erwärmung 
auf sie aufreibt und durch Bürsten zur Bindung bringt. 
Dazu müssen die einzelnen Drähte des Leiterseils ent- 
weder aufgebogen werden, um sie auf ihrem ganzen Um- 


fang bearbeiten zu können, oder sie werden abgestuft 
und nur auf der Außenseite vorbehandelt (Abb. 2). Über 
die vorbehandelten Enden wird eine Schraubhülse oder 
ein Kabelschuh gebracht und mit Aluminiumlot ausge- 
füllt. Bringt man auf den vorbehandelten Drähten noch 
eine Schicht normalen Kupferlots auf, so können die Gar- 


Abb. 3. Schweißverbindungen nach dem Gießverfahren. 


niturteile auch mit Kupferlot ausgefüllt werden. Durch 
derartige Lötverbindungen ist auch die Verbindung von 
Aluminiumleitern und Kupferleitern möglich. Das Ver- 
fahren hat den Vorteil, daß zu seiner Ausführung beson- 
dere Montagegeräte nicht erforderlich sind; es bedingt 
jedoch sehr viel Sorgfalt und einen gewissen Mehrauf- 
wand an Zeit. 

Die Gasschweißung bietet bei Aluminiumkabeln keine 
Schwierigkeiten. Sie wird meist mittels Wasserstoff- 
Sauerstoff- oder Benzol-Sauerstoff-Flammen bei Verwen- 
dung eines Flußmittels ausgeführt. Die Anfertigung der- 
artiger Verbindungen setzt gewisse handwerkliche Fertig- 
keiten voraus. 

Mit Vorteil wird auch die elektrische Schweißung an- 
gewandt, die den Vorteil hat, daß man dabei kein Fluß- 
mittel benötigt, und daß die Ausführung verhältnismäßig 
einfach ist. Als Nachteil ist der hohe Preis der aus einem 
Stromerzeuger und einem Transformator bestehenden Ein- 
richtung zu erwähnen. 


Neu ist das Verfahren der Schweißung mittels Über- 
gießens der Verbindungsstelle mit flüssigem Aluminium 
von etwa 850°C. Das in einem einfachen Holzkohleofen 
in einem Graphittiegel geschmolzene Aluminium wird in 
eine Form gegossen, die um die Verbindungsstelle gesetzt 
ist. Dort schmilzt es die Leiterenden bei Anwesenheit 
eines Flußmittels; nach Abkühlung sind sie zu einem 
Block zusammengeschweißt, an dem jeder einzelne Draht 
gebunden hat (Abb. 3). Das Verfahren eignet sich sowohl 
für Leiterverbindungen, wie auch zum Anschweißen von 
Kabelschuhen und zur Herstellung von Abzweigen, die 
auch unter Spannung und Belastung ausgeführt werden 
können. Die für die Ausführung derartiger Schweißungen 
erforderlichen Kenntnisse sind leicht zu erwerben. Die 
Kosten für die erforderlichen Geräte sind nicht hoch und 
erstrecken sich auf die Beschaffung geeigneter Öfen, 
Gießßformen und Tiegel. Ksr. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 7 


Der Einfluß der relativen Luftfeuchtigkeit auf den Verlustwinkel von Isolierstoffen 
bei Hochfrequenz. 
Von H. Schwarz VDE, München. 


Übersicht. Die Einwirkung der relativen Luftfeuchtig- 
keit auf den Verlustwinkel verschiedener Isolierstoffe wird im 
Frequenzgebiet von 105 bis 107 Hz näher untersucht“). 


Die in den letzten Jahren von verschiedenen Stellen 
veröffentlichten Tafeln über die Hochfrequenzverluste von 
Isolierstoffen geben an einem Stoff ermittelte Bestwerte 
an. Oft weichen aber die an verschiedenen Instituten ge- 
messenen Werte beträchtlich voneinander ab, und auch in 
der Anwendung ergeben sich manchmal größere Verluste, 
als nach den vorhandenen Tafeln zu erwarten wäre. 


Die Hauptursache dieser Unterschiede dürfte wohl in 
der Verschiedenheit der äußeren Bedingungen zu suchen 
sein, unter denen der Verlustfaktor bestimmt wurde. Ober- 
fläche der Meßprobe, Elektrodenform, Temperatur, rela- 
tive und absolute Luftfeuchtigkeit sind von maßgebendem 
Einfluß auf den ermittelten Wert. Über die Größe des 
Einflusses liegen wenig Ergebnisse vor. Nach bisherigen 
Erfahrungen!) ist zum größten Teil die relative Luft- 
feuchtigkeit der Grund für die vielfach auftretenden 
Differenzen im Verlustwinkel ein und desselben Stoffes. 
Natürlich fallen die Veränderungen um so mehr auf, je 
kleiner die Verluste der Isolierstoffe an sich sind. Die 
Wirkung dieses Einflusses kann man in einfacher Weise 
zeigen. Nimmt man z.B. eine geschliffene Platte aus 
Quarzglas oder aus einer hochwertigen keramischen Masse 
als Kondensatordielektrikum eines Resonanzkreises, dessen 
induzierte Spannung mit einem Röhrenvoltmeter gemessen 
wird, und haucht aus einer Entfernung von etwa einem 
halben Meter auf das Dielektrikum, so sinkt durch die Er- 
höhung der Kreisdämpfung die angezeigte Spannung um 
einen erheblichen Betrag. In dem Maße, wie sich die ver- 
mehrte relative Luftfeuchtigkeit gegen die Umgebung 
wieder ausgleicht, steigt dann auch wieder die Spannung, 
und nach einer Zeit von etwa 5 Minuten ist der alte Wert 
erreicht. Zur quantitativen Untersuchung des Einflusses 
der relativen Luftfeuchtigkeit auf den Verlustwinkel 
wurde ein bereits an verschiedenen Stellen beschriebenes, 
nach dem Substitutionsverfahren arbeitendes Gerät be- 
nutzt?), wobei der Meßkreis im Vakuum arbeitete. Über 
die Vorrichtung, in welche das zu untersuchende Dielek- 
trikum eingespannt wurde, konnte eine Glasglocke gesetzt 
werden, unter der verschiedene relative Luftfeuchtigkeiten 
in bekannter Weise?) erzeugt wurden. Zur Messung diente 
ein Haarhygrometer, das mit bekanntem Schwefelsäure- 
gemisch geeicht wart). Die Temperatur war bei allen 
Untersuchungen 20% C. Gleichzeitig mit der Verlust- 
winkelmessung konnte auch eine Bestimmung des Gleich- 
stromwiderstandes vorgenommen werden. Um zur Fest- 
stellung des reinen Materialverlustes die letzte Spur von 
Feuchtigkeit aus der Probe zu entfernen, wurde die Glocke 
luftleer gepumpt. Dabei war darauf zu achten, daß die 
beiden Verbindungsleitungen von der Einspannvorrichtung 
zur Meßapparatur luftdicht und verlustarm durch die 
metallische Grundplatte führen. Kleine, durch den Aufbau 
hervorgerufene Verschiedenheiten der beiden Einspann- 
vorrichtungen wurden teils ausgeglichen, teils bei den 
Meßergebnissen durch Korrektur berücksichtigt. Der Kor- 


) Mitteilung aus dem Physikalisch-technischen Entwicklungslabora- 
korlum, München. 
Arch. techn. Messen (1935) V 3447—2. 
2) L. Rohde u. J. W. Schlegelmilch, ETZ 54 (1933) S. 581. 
2) VDE 0308; ferner F. Moench, ETZ 50 (1929) S. 929. 
4) Friedrich Kohlrausch: Lehrbuch der prakt. Physik, 17. Aufl., 
S. 233; Leipzig-Berlin: B. G. Teubner 1935. 


537. 311. 312 : 621. 315. 61. 029. 5 
rekturwert wurde versuchsweise für jede Kapazität durch 
Vergleich mit Luft als Dielektrikum bestimmt. Die Meß- 
genauigkeit des Tangens des Verlustwinkels betrug etwa 
0,5. 10—. 

Als erstes wurde der Wert tg einiger keramischer 
Proben in Abhängigkeit von der Frequenz sowohl im Va- 
kuum als auch nach dreitägiger Lagerung in 90 rela- 


a in 90% relativer Luftfeuchtigkeit 
b im Vakuum 


Abb. 1. Verlustwinkel einiger keramischer Proben in Abhängigkeit 
von der Frequenz. 


tiver Luftfeuchtigkeit aufgenommen (Abb. 1). Bemerkens- 
wert ist, daß nicht alle Proben eine gleiche Erhöhung des 
Verlustwinkels aufweisen. Aus einer großen Anzahl von 
Messungen, die im Laufe eines halben Jahres durchge- 
führt wurden, deren Ergebnisse hier aber nur zum Teil 
gebracht werden können, Tafel 1, hat sich ergeben, daß 


Tafel 1. Einfluß der Feuchtigkeit auf den Tangens 
des Verlustwinkels verschiedener Isolierstoffsorten bei 
der Meßfrequenz 10° Hz. 


Meran 24 h 00% rel. Luft 
eferungs- 9% rel. 
Stoff zustand unter Vakuum feuchtigkeit 
104 tg ô 104 tg ô 104 tg ô 
Keramische Proben: 
I. natürliche Brenn- 
haut 
„„ 8 6 9 
N 4 25 | 13 
. 12 9 | 18 
II. natürliche Brenn- 
haut m. Zinkbelag | 
B) 0 5 2 7 
F 20 15 28 
III. natürliche Brenn- 
haut m. Paraffin- 
überzug 
F 3 2 5 
B eur G 4 3 11 
IV. Oberfläche ge- 
schliffen: 
RN 5 2 20 
P 12 5 | 60 
Quarzglas geschliffen: 
NF RR 2 1,5 | 10 
D) Se ana ag 3 | 1,5 | 12 
Glimmer 2 1,7 | 4 
Kunststoffe: | 
BD). rar 2 2 | 6 
DJ: 2022 8 e& 16 | 15 24 
Hartpapier: | i 
R 250 230 | 330 
P 430 | 420 | 460 


8 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


je nach Zusammensetzung und Beschaffenheit der Meß- 
proben der tg nach Lagern in 90 % relativer Luftfeuch- 
tigkeit sich ebensogut um 10 % als auch um eine Zehner- 
potenz vergrößern kann. Von ausschlaggebender Bedeu- 
tung sind dabei natürlich die hygroskopischen Eigen- 
schaften. Dieselben treten auch je nach Beschaffenheit 
der Oberfläche mehr oder weniger in Erscheinung. Proben 
mit geschliffener Oberfläche sind allgemein viel anfälliger 
als solche mit natürlicher Brennhaut oder belegter Ober- 
fläche. 

Wie auch aus Abb. 1 zu ersehen ist, ist der Verlustanstieg 
aller Proben bei langen Wellen stets größer als bei kurzen. 
Zur näheren Untersuchung wurden Messungen des Ver- 
lustwinkels in Abhängigkeit von der relativen Luft- 
feuchtigkeit an einer keramischen Probe mit geschliffener 
Oberfläche bei vier verschiedenen Wellen vorgenommen 
(Abb.2). Während bei einer Welle von 900 m der Tangens 


1 


2 — 0 5 0h 
rel. Luftfeuchtigkeit — 


Abb. 3. Zusammenhang zwischen 
Gleichstromwiderstand (a) und Ver- 
lustwinkel (b). 


0 20 „ 0 8 100% 
rel. Luftfeuchtigkeit —e 
Abb. 2. Verlustwinkel einer ge- 
schliffenen keramischen Probe bei 
4 Wellenlängen, aufgenommen in 
Abhängigkeit von der relativen 
Luftfeuchtigkeit. 


des Verlustwinkels bei 90 % relativer Luftfeuchtigkeit auf 
den siebenfachen Wert gestiegen ist, beträgt die Erhöhung 
bei 30 m nur etwa den fünffachen Betrag. Dieser Unter- 
schied nimmt mit abnehmender relativer Feuchtigkeit sehr 
rasch ab. Schon bei 80 % ist bei allen Wellen eine gleiche 
prozentuale Erhöhung festzustellen. Eine Erklärung hier- 
für findet man bei gleichzeitiger Messung des Gleichstrom- 
widerstandes der untersuchten Probe (Abb. 3). Die Feuch- 
tigkeitshaut auf der Oberfläche der Probe bildet gleichsam 
einen Parallelwiderstand W zum Kondensator und ergibt 
einen Verlustwinkel, der sich aus der Beziehung 


1 
IT Wo C 
errechnet und sich dem Verlustwinkel des Stoffes 
addiert. Da W und C konstant sind, nimmt tgö mit ab- 
nehmendem w linear zu. Bei den in Frage stehenden 
hohen Frequenzen wird der durch diesen Effekt hervor- 
gerufene Anstieg des Wertes tgö jedoch erst bei Luft- 
feuchtigkeiten über 80 % wirksam (Abb. 5 b). Der weitaus 
größte Teil der Verluste muß demnach rein dielektrischer 
Art und in den an der Oberflache haftenden oder in die 
Poren des Stoffes eingedrungenen Wasserteilchen zu 
suchen sein. Daß es tatsächlich die zwischen den Elek- 
troden sitzenden Flüssigkeitsteilchen sind, die den hohen 
Verlust erzeugen, ergibt folgender Versuch. Eine beider- 
seits planparallel geschliffene keramische Probe wird 
zwischen die ebenfalls geschliffenen Metallelektroden der 
Einspannvorrichtung gebracht und ohne Luftfeuchtigkeit 
gemessen. Dann wird die Umgebung plötzlich auf 90 % 
relative Feuchtigkeit gebracht und das Ansteigen des Ver- 
lustwinkels als Funktion der Einwirkungszeit bestimmt 


(Abb.4). Nach achtstündiger Einwirkung ist der Ver- 
lustwinkel nur um 30 % gestiegen, wie die Kurve J zeigt. 
Dann wurde die Elektrode von der Probe genommen und 
die Probe eine Stunde lang freigelegt. Die nachfolgende 
Messung ergab den fünffachen Verlustwinkel. Wurde die 
Probe von Anfang an frei der Einwirkung ausgesetzt 


I Elektroden 
dauernd fest 
aufgepreßt 

II Elektroden 
nachträglich 
aufgelegt 


j Abb. 4. Verlust- 
U winkel einer ge- 
j schliffenen kera- 
l mischen Probe 
in Abhängigkeit 
von der Einwir- 
kungszeit feuch- 
ter Luft (90%). 


O 2 / 6 8 0 2 W 6 8 Uid 


ee 


(Kurve II), so stieg bereits nach einer Stunde der Ver- 
lustwinkel auf den vierfachen Betrag an. Diese unmittel- 
bar zwischen den Elektroden haftende Feuchtigkeitshaut 
darf auch als Ursache dafür angesehen werden, daß selbst 
metallisierte und mit Paraffin überzogene Proben bei Mes- 
sungen, die ohne Berücksichtigung der äußeren Verhält- 
nisse vorgenommen werden, von der reinen Material- 
konstante abweichende Werte ergeben. Die außerordent- 
lich kurze Zeit, in der das Ansetzen einer Feuchtigkeits- 
haut vor sich geht, macht jede Bestimmung der reinen 
Materialkonstanten fehlerhaft, die nicht im Trockenraum 
oder unter Vakuum erfolgt. Bei hoher Luft- 
feuchtigkeit ist selbst der Zeitraum zwi- 
schendem Herausnehmeneiner Platte aus 
dem Trockenofen und der Messungin der 
offenen Apparatur von merkbarem Ein- 
fluß. 


Für den Verbraucher von Isolierstoffen ist natürlich 
die Angabe der bei verschiedenen Luftfeuchtigkeiten mög- 
lichen Verluste mindestens ebenso wichtig wie die Kennt- 
nis der reinen Materialkonstante. Wie ja aus den mitge- 
teilten Meßergebnissen zu ersehen ist, gibt der Bestwert 
des Verlustfaktors noch keineswegs ein Kriterium für das 
Verhalten des Stoffes unter äußeren Einflüssen. Ver- 
änderungen der Oberfläche durch nachträgliches Schlei- 
fen, feine Haarrisse, die oft erst nach der Bearbeitung 
an Kunststoffen auftreten, führen bei größeren Luft- 
feuchtigkeiten vielfach zu einer beträchtlichen Steigerung 
des Verlustfaktors. All diese Tatsachen lassen es wün- 
schenswert erscheinen, daß von den Herstellerfirmen nicht 
nur die unter allen Vorsichtsmaßregeln bei pfleglichster 
Behandlung der Meßproben bestimmten reinen Material- 
konstanten angegeben werden. Auf jeden Fall sollte zur 
Vermeidung von ungewollten Irreführungen immer genau 
angegeben werden, unter welchen Bedingungen der Ver- 
lustfaktor ermittelt wurde. 
Vakuum“, „Reine Materialkonstante“, „Gemessen bei 70 % 
relativer Luftfeuchtigkeit, Oberfläche der Meßprobe ge- 
schliffen“ usw. geben für den Verbraucher erst das rich- 
tige Bild für die Güte und Eigenschaften des anzuwen- 
denden Isolierstoffes. 


Zusammenfassung. 


Verlustfaktormessungen an verschiedenen Isolier- 
stoffen ergeben bei Vorhandensein einer mehr als 50% 
betragenden relativen Luftfeuchtigkeit höhere Werte als 
die allgemein bekannten Verlustfaktoren. Die zusätzlichen 


Zusätze wie „Gemessen unter 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 8 


Verluste steigen mit zunehmender Luftfeuchtigkeit und 
abnehmender Frequenz verschieden stark an. Leitfähig- 
keitsmessungen ergeben, daß nur ein geringer Teil der 
Zusatzverluste durch Oberflächenleitung der Meßproben 
erklärt werden kann. Es handelt sich vielmehr hauptsäch- 


lich um rein dielektrische Vorgänge. Von wesentlichem 
Einfluß ist auch die Oberflächenbeschaffenheit der Meß- 
proben. Verfasser regt an, daß bei allen Angaben von 
Verlustfaktoren die äußeren Verhältnisse, unter denen die 
Messung erfolgt, gekennzeichnet werden. 


Berücksichtigung mechanischer Vorspannungen im Elektromaschinenbau. 


Von Dr.-Ing. Karl. Waimann, Nürnberg. 


Übersicht. Vergleiche mit einfachen Federsystemen er- 
geben, daß mechanische Vorspannungen, besonders im Elektro- 
maschinenbau, bei der Ermittlung der betriebsmäßig auftre- 
tenden Gesamtspannungen nicht unberücksichtigt bleiben dür- 
fen. An einigen grundlegenden Beispielen aus der Praxis wird 
die Größe der entstehenden Spannungsbeeinflussung gezeigt. 


In der Praxis besteht vielfach die irrtümliche An- 
sicht, daß mit einer Vorspannung versehene Konstruk- 
tionsteile von äußeren 


Kräften weder zusätzlich NN SNN 
beansprucht, noch zusätz- N N 

lich gedehnt werden kön- N N 
nen, wenn diese für sich N 
Spannungen hervorrufen, N 

die kleiner als die Vor- J 

spannung sind!). Als N N 
Erklärung dafür dient RER 


meist der Vergleich mit 
einer nach Abb. 1 vor- 


gespannten Feder, bei = Er 
der tatsächlich erst dann Abb. 1. Modell der Vorspannung bei 
eine weitere Dehnung unelastischer Unterlage. 


und damit eine weitere 

Beanspruchung dieser auftritt, wenn Gewichte G ange- 
hängt werden, deren Größe die Federvorspannung über- 
schreitet. 


Diese Uberlegung stimmt jedoch nur dann, wenn der 
vorgespannte Maschinenteil gegen eine absolut unelasti- 
sche Unterlage drückt, bzw. praktisch auch dann, wenn die 
Elastizität der Unterlage gegenüber der der Feder ver- 
nachlässigbar klein ist. Ist dies aber nicht der Fall, ist 
z. B. der Fall nach Abb.2 gegeben, dann ist selbst die 
kleinste äußere Kraft im- 
stande, die bestehenden \ n 

F N N 
Spannungen noch weiter- 
hin zu vergrößern. 


Hat die Zugfeder die 
Federkonstante C, und 
haben die beiden Druck- 
federn zusammen die Fe- 
derkonstante Ca, so er- 
gibt sich das in Abb. 3 
dargestellte Schaubild. 7 
Aus diesem erhellt ohne ID 
weiteres, daß beim An- Abb. 2. Vorspannung bei elastischer 
hängen eines noch so Unterart: 
kleinen Gewichtes G die 
Gleichgewichtslage verschoben, die Zugfeder also weiter 
gedehnt und beansprucht wird. 


Bedenkt man nun, daß es im Maschinenbau üblich ist, 
Vorspannungen zu wählen, die nahe an der Streckgrenze 
des betreffenden Werkstoffes liegen, so erkennt man ohne 
weiteres, welch große Gefahr die eingangs erwähnte irr- 
tümliche Auffassung in sich birgt. An Hand von Beispie- 


ID 
N 


1) Vgl. Rziha u. Seidener: Starkstromtechn. 6. Aufl., 


1. Bd., 
S. 424 u. 431; Berlin: Wilhelm Ernst u. Sohn. 


621. 313-2 : 531. 8 
len aus der Praxis wird später noch gezeigt werden, daß 
gerade im Elektromaschinenbau dieser Fall an wichtigen 
Bauteilen ziemlich häufig vorkommen kann. Aber auch 
für den allgemeinen Maschinenbau ist diese Erkenntnis 
von nicht geringer Bedeutung. 


Unter Spannung stehendes Federnsystem. 


Abb. 3 zeigt den Spannungsverlauf der nach Abb. 2 
angeordneten Federn. Die ungespannte Länge der Zug- 
feder ist !,, die der Druckfedern Ia. Unter der gegenseiti- 
gen Einwirkung der Federn ergibt sich im Punkte / eine 
Gleichgewichtslage, in der die Federn stehen bleiben. In 
dieser Stellung ist die Zugfeder um den Betrag f, gedehnt 
und die Druckfedern sind um den Betrag f, zusammenge- 
drückt. Die Kraft, mit der die Zugfeder an dieser Stelle 
auf die beiden Druckfedern einwirkt, sei P,. Sie ist na- 
türlich gleich jener Kraft, mit der die Druckfedern auf 
die Zugfeder einwirken. 
Die am Ende der Zug- 
feder angebrachte Waag- 
schale ist dabei unbe- 
lastet angenommen. 


> Legt man jedoch das 
Gewicht G in die Schale, 
so wirkt dieses im Sinne 
der Zugfeder, und dem P, 
der Druckfedern wirkt 
eine Kraft P, G ent- 
gegen, was die Einstel- 
lung einer neuen Gleich- 
gewichtslage zur Folge 
hat. Dies erfolgt im 
Punkt II; die Dehnung 
der Zugfeder an dieser 
Stelle sei f, und die 
Zusammendrückung der 
Druckfedern fa. Die 
Kraft, die hier die Zug- 
feder hat, sei P} und die, 
mit der die Druckfedern gegendrücken, sei Pa. Dann be- 
stehen folgende Beziehungen: 


EIERN 


Abb. 3. Spannungsverlauf der 
Federanordnung Abb. 2. 


P,=Pa+G; P. = C: F:; Pa=Cafa; 
Aus diesen Beziehungen ergibt sich: 
Cz 
= „„ 1 
F * 


Man ersieht hieraus, daß die Spannung der Zugfeder 
durch Auflegen von Gewichten bis zur Höhe der Feder- 
vorspannung nur dann nicht vergrößert wird, wenn 
Ca / C: œ ist, der Fall Abb. 1 also vorliegt. Für den Fall 
Abb. 2 dagegen ist je nach der Größe von Ca / C: stets mit 
einer mehr oder weniger großen Spannungssteigerung zu 
rechnen. 


10 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


Werkstücke verhalten sich wie Federn. 


Mit einigen wenigen Ausnahmen zeigen die im Ma- 
schinenbau gebräuchlichen Werkstoffe alle die Eigen- 
schaft, daß ihre Längenänderungen den sie erzeugenden 
Spannungen proportional sind. Es sind bei gleichbleiben- 
dem Querschnitt F daher auch die absoluten Längenände- 
rungen 4 L den sie hervorrufenden Kräften P proportio- 
nal. Das Verhältnis P/4 L ist also konstant, es ist die 
Federkonstante des Werkstückes. Es ist aber: 


E ist die Elastizitätszahl. Damit ergibt sich ganz all- 
gemein für ein Werkstück von gleichbleibendem Quer- 
schnitt und von gleichartiger Beschaffenheit die Feder- 
konstante 

„ (2) 

AL L 

Ferner ergibt sich aus Gleichung (1) durch Division mit 
F die Gleichung: 


C 


e er 0 t) 
wenn o, die Gesamtspannung des mit Vorspannung oo auf- 
gezogenen Konstruktionsteiles ist und o, die betriebs- 
mäßig auftretende Spannung bedeutet. 

Das Vorstehende hat aber auch für jene Stoffe mit 
großer Annäherung Gültigkeit, für die das Hookesche Ge- 
setz nicht zutrifft. Bei diesen Stoffen ist das C als ver- 
änderliche Größe anzusehen und in die Rechnung ist 
jener Größenwert von C einzusetzen, der der betreffenden 
Spannung entspricht. Je genauer dieser geschätzt wird, 
desto weniger weicht das Rechnungsergebnis von der 
Wirklichkeit ab. 


Unterlagen von un einheitlicher 
Beschaffenheit. 

Liegt ein Maschinenteil auf einer Unterlage von un- 
einheitlichem Querschnitt (z. B. Schrumpfring auf ver- 
dübelter Radnabe) oder von uneinheitlichem Werkstoff 
(z. B. Schrumpfring auf Kommutator-Stegpaket oder 
Bandagen auf Läufer- oder Ankerwicklung) mit Vorspan- 
nung auf, so kommt dies, mit Abb. 2 verglichen, einer An- 
ordnung mit beiderseits mehreren hintereinander geschal- 
teten Druckfedern gleich. Diese verhalten sich aber be- 
kanntlich wie eine einzige Feder, deren Federkonstante 
der Bedingung genügt, daß ihr reziproker Wert gleich ist 
der Summe der reziproken Werte der einzelnen Druck- 
federn. Es ist also: 

1 1 


1 1 
„ C 


Ca, 


+ 


Anwendungsbeispiele. 


Berechnung von Wicklungsbandagen. 
Der außerhalb des Eisens liegende Teil einer Anker- 
wicklung hat ein Gewicht von 2% kg und einen Schwer- 
punktradius von 7,75cm. Er wird durch eine Stahldraht- 
bandage von i = 30 Windungen von der Stärke d = 0,8 mm 
zusammengehalten. Der Bandagendraht, der eine Streck- 
grenze von 120 kg/mm? besitzt, wird beispielsweise mit 
einer Vorspannung von 70 kg/mm? aufgezogen. Würde 
man ihn bis zur Höhe der Vorspannung belasten, so würde 
sich damit eine höchstzulässige Ankerdrehzahl von n = 
5500 U/min errechnen. Wir wollen diesen Fall einmal an- 
nehmen und prüfen, um wieviel diese Vorspannung durch 
die Fliehkraft überschritten wird. 

Für die Bandage gilt: F = ìi- a d?/4 und L= D. a; 
D = 17,5 cm = mittlerer Schwerpunktsdurchmesser der 
Bandage, E = 2,2. 106 Kg / emz. Daher ist nach Gl. (2) 
die Federkonstante der Bandage C. = 6000. Die Feder- 
konstante der Wicklung ist nicht. so einfach zu rech- 
nen, da diese aus Kupfer, Isolation und der Verkeilung 
besteht. Dem Vorstehenden gemäß ist für jedes Material 
die zugehörige Federkonstante zu rechnen, womit sich 


sn 
so (4) - 


dann die resultierende Federkonstante Ca nach Gleichung 
(4) ergibt. 

Der Querschnitt des ausgekeilten Teiles der Wick- 
lung (eines Ringes von D, = 15, 5 em) beträgt F = 5 cm?. 
In diesem Ring beträgt der Kupferanteil 51 %, der Anteil 

der Isolation 31% und 
= der der Verkeilung 18 % 
Ah seines Schwerkreisum- 
fanges. Die Werte L 
haben daher die Größen: 
25cm für den Kupfer-, 
15 em für den Isolations- 
und 9 cm für den Verkei- 
lungsanteil. Die Werte E 
betragen für das Kupfer 
1,15 - 106, für die Isolation 
bei der vorliegenden 
Pressung von 270 kg/cm? 


jy (siehe Abb. 4) 2830?) 
E enne Nne und für die Verkeilung 
= 140000 Kg / em? (im Labora- 


2 für das gebrachte Beispiel 5 
in Frage kommender Wert torium gemessene Werte). 
Abb. 4. Abhängigkeit des Elastizität- Damit ergibt sich für 


wertes E von imprägnierter Stabisolation den Kupferanteil eine 
von der Pressung p, nach Messungen mit Federkonstante 230 000, 


für den Isolationsanteil 
950 und für den Verkei- 
lungsanteil 78000 und es ist daher nach Gleichung (4) 
Cd = 940. Die Gesamtspannung ergibt sich nach Glei- 
chung (3) zu 


Oz = 7000 + 


einer Sondervorrichtung. 


6000 


u PR 
6000 J 940 7000 = 13 100 kg/ em. 


S 


6 l * 4 
„e i | 
M£ 2 m 


Bi 
> k - 
u 
d — 
un en — RE 


Abb. 5. Ankerbandagiervorrichtung mit einstellbarer Drahtspann- 
einrichtung. 


Bei jedem Anlauf bis zur Höchstdrehzahl wächst die 
Zugspannung in dem Bandagendraht daher von 7000 bis 
zu 13 000 kg/cm? an. Zu dieser Spannung kommt die be- 
triebsmäßig auftretende Wärmespannung noch hinzu. Es 
ergibt sich bei dieser Belastung also ein über der Streck- 
grenze liegender Wert, und ein allmähliches Lockerwerden 
der Wicklung verbunden mit Schwerpunktsverlagerung 
wäre die Folge. Die Erfahrung lehrt nun tatsächlich, daß 
man Bandagen nicht entfernt bis zur Größe der Vorspan- 
nung belasten darf. Dies lediglich mit dem (neben dem 
elastischen gleichzeitig auch noch vorhandenen) plasti- 
schen Verhalten der Isolation sowie mit deren Schwind- 
fähigkeit zu erklären, gelingt nicht ausreichend. Das vor- 
stehend gebrachte Beispiel zeigt aber, daß die nur auf das 
elastische Verhalten aufgebaute Theorie diese Erfahrung 
bereits bestätigt. 

Man sieht vor allem auch, welch große Wichtigkeit 
der richtig gewählten Vorspannung in solchen Fällen zu- 


2) Isolierstofſe zeigen bekanntlich gleichzeitig ein elastisches und ein 
plastisches Verhalten; bei den vorstehenden Uberlegungen ist jedoch nur 
das elastische zu berücksichtigen. 


3. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 11 


kommt. Es ist daher notwendig, ihre Größe auch tat- 
sächlich genau einhalten zu können. Abb. 5 und 6 zeigen 
Vorrichtungen, die es gestatten, beim Aufziehen der Ban- 
dagen die Größe der Vorspannung genau einzustellen und 
laufend zu überprüfen. Die Vorrichtungen werden seit 
Jahren mit bestem Erfolg gebraucht. Der Anker 4 wird 
durch ein Drehwerk in Drehung versetzt und muß die 
Drahttrommel 7, die durch die Bremse B entsprechend 
gebremst wird, mittels des Bandagendrahtes nachziehen. 
Der Reaktionsdruck der Trommellager wird gemessen. 
M ist eine Meßg vorrichtung zum Ablesen der eingestellten 
Vorspannung. H ist ein Handrad zum Einstellen der ge- 
wünschten Vorspannung und F eine Hilfsrolle, über die 
der Draht läuft. 


r 


ri F 


N 
toran 


< 


Abb. 6. Ankerbandaglervorrichtung mit einstellbarer Drahtspann- 


vorrichtung. 


Berechnung einer am Ankereisen lie- 
genden Wicklungsbandage. Würde man die 
gleiche Bandage auf einen im Ankereisen liegenden Teil 
einer Wicklung von sonst gleichen Abmessungen auf- 
ziehen, so würde sich nur der Wert Ca ändern. Man muß 
nun folgendes beachten: Soll die Bandage ihren Zweck, 
die Wicklung unveränderlich festzuhalten und eine 
Schwerpunktsverlagerung dieser zu verhindern, erfüllen, 
so darf sie nicht am Ankereisen, sondern muß auf der 
Stabisolation selbst aufliegen. Der isolierte Stab muß vor 
dem Aufziehen der Bandagen also etwas über das Eisen 
herausstehen. Beim Bandagieren wird die Isolation dann 
gestaucht, und da die Stäbe stets gut passend in die Nuten 
eingetrieben werden, wird sie dadurch gegen deren Seiten- 
wände fest angedrückt. So entstehen folgende zwei elasti- 
sche Systeme: 1. ein geschlossener Ring, bestehend aus 
etwa 31 % Kupfer, 55 % Eisen und 14 % Isolation, und 2. 
ein System von radial gedrückten Elementen von 9 em 
Länge, bestehend aus 22% Kupfer, 71% % Eisen und 
6½ % Isolation. 

Im ersten Falle ist die gedrückte Fläche etwa eben- 
so groß wie bei der Außenbandage in Rechnung zu setzen. 
Damit ergibt sich für den Kupferanteil ein Ca = 390 000, 
für den Eisenanteil (mit E = 2,2 106 kg/cm?) ein Ca. = 
405 000 und für die Isolation ein Ca. = 2000, daher nach 
Gl. (4) ein Ca = 1990 und nach Gl. (3) 

6000 x 
oz = 7000 + 6000 + 1990 7000 = 12 300 kg/cm?. 

Dies ist ein ebenso hoher Wert wie im vorhergebrach- 
ten Beispiel. 

Im zweiten Falle ist die gesamte radiale Druckfläche 
147cm?. Da die Bandage eine Tangentialkraft ausübt, 


ist jedoch nur der (2 r)-te Teil von dieser in Rechnung zu 
stellen. Es ergibt sich damit für den Kupferanteil Ca, = 
13,1. 106, für den Eisenanteil Ca, = 7,9 106 und für den 
Isolationsanteil (p =60 kg / em) Ca, = 23 800 = Cd und 
o,= 8400 kg / em. Praktisch wird je nach Ausbildung’ der 
Nut und Größe der Eintreibkraft für den Stab entweder 
der eine oder der andere Fall auftreten. Da der erste 
einen größeren Wert liefert, wird man bei Bemessung der 
Bandage zweckmäßig diesen zugrunde legen. 


Der Leser wird bei der Nachrechnung der Werte Ca 
bemerkt haben, daß diese fast nur von der Federkonstan- 
ten der Isolation abhängen. Man erkennt daraus, welch 
großen Wert das vorstehend Entwickelte für den Elektro- 
maschinenbau hat, da hier vorgespannte Zugteile fast 
immer auf Isolation aufliegen. Hier wächst also die be- 
triebsmäßig auftretende Spannung stets beträchtlich über 
die vorgesehene Vorspannung hinaus. 


Ganz ähnliche Ergebnisse erhält man z. B. auch bei 
Schrumpfringen, die zum Zusammenhalt von Stromwen- 
dern mit hoher Drehzahl dienen. Diese liegen nicht nur 
immer auf einer Mikanitunterlage auf, sondern halten 
auch das Stegpaket zusammen, dessen einzelne Kupfer- 
stege durch Mikanitzwischenlagen isoliert sind. Da die 
Vorspannung von der Größe des verwandten Schrumpfes 
abhängt, muß für 
peinliche Einhaltung 
des genau gerechne- 
ten Schrumpfmaßes 
Vorsorge getroffen 
werden. 


Fundament- 
schrauben. We- 
sentlich anders verhält 
es sich aber, wenn 
solche nachgiebigen 
Zwischenlagen nicht 
vorhanden sind und 
außerdem der Quer- 
schnitt des gedrückten 
Teils im Verhältnis zu 
dem des gezogenen 
groß und seine Länge 
klein ist, wie dies z.B. 
bei Fundamentschrau- 
ben oder in anderen 
Fällen des allgemeinen Maschinenbaues zutrifft. Wir 
greifen ein Beispiel aus der Praxis heraus. Der Fuß eines 
Magnetgestelles wird durch eine %"-Schraube, die mit 
etwa 3000 kg/cm?, also fast bis zur Streckgrenze des Werk- 
stoffes vorgespannt ist, am Fundament festgehalten. Der 
Querschnitt des Fußes ist 5,75cm?. Damit ergibt sich 
C/ (C: + Ca) = 0,12, und da solche Schrauben so bemessen 
werden, daß sich beim Auftreten der größten Zugkraft 
auf den Fuß eine Beanspruchung von 480 kg/cm? ergibt?), 
wächst die Vorspannung von 3000 auf 3060 kg/cm?, also 
nur ganz unwesentlich an. In diesem Falle besteht die 
allgemein verbreitete, eingangs erwähnte Anschauung 
also praktisch zu Recht. 


Abb. 7. Spannungsverlauf der Feder- 
anordnung Abb. 2 bei Erwärmung. 


Wärmespannungen. Werden vorgespannte Sy- 
steme, deren auf Zug beanspruchte Teile eine kleinere 
Wärmedehnung als die auf Druck beanspruchten besitzen, 
betriebsmäßig heiß, so treten Wärmespannungen auf, 
deren Größe ermittelt werden soll. Auch dieser Fall 
kann an Hand eines einfachen Federsystems klargestellt 
werden. 


Abb.7 zeigt das Schaubild eines solchen Systems. 
Durch die Erwärmung hat sich l, in L., und la. in La. 
verwandelt. Der Gleichgewichtszustand, der vor der Er- 
wärmung in Punkt J bestand, hat sich nach Punkt II 


2) 8. Hütte Bd. 2, 25. Aufl., S. 9; Berlin: Wilh. Ernst u. Sohn 1926. 


12 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


verschoben. Die Kraft, mit der die Federn an dieser 
Stelle aufeinander wirken, sei PI. P ist der gesuchte Un- 
terschied zwischen P, und Po. Die elastische Dehnung der 
Zugfeder in Punkt II sei Tan und die der Druckfeder Pi,- 
Die Verlängerung von l, sei y, die von la. sei x. Dann 
gelten folgende Bedingungsgleichungen: 

Pi = C. Pz, = Ca Pa, °) und Po = C, fa = Ca fa 

Wäre keine VorspanÆ DN 
nung, sondern lediglich 
die Wärmedehnung vor- 
handen, so würde sich 
das in Abb. 8 gebrachte 
Schaubild ergeben. Die | 
elastische Verlängerung $ 
der Zugfeder sei hier mit Y | 
b, die Zusammendrückung 
der Druckfeder mit c be- / 
zeichnet, a sei der Län- 
genunterschied im heißen 

8 


4) Genau genommen ändern 
sich bei der Erwärmung stabför- EN 
miger Körper um Grad dle Feder- N 
konstanten C, und Ca um den 
Betrag ta (a = Wärmedehnungs- 
ziffer) und es wird 

P= PT P. at. 


Diese Anderung ist jedoch 
praktisch fast immer so klein, daß 
sie vernachlässigt werden kann. 


Abb. 8. Spannungsbild bei Erwärmung 
ohne Vorspannung. 


Fehler technischer Hochfrequenz-Strommesser. 

621. 317. 71. 029. 5 

Infolge der lebhaften Entwicklung der Ultrakurz- 
wellentechnik besteht ein erhöhtes Interesse für die 
Frage der genauen Strommessung bei Höchstfrequenz- 
zen. Es wurden daher die Fehler der auf dem deutschen 
Markte befindlichen Strommesser mit Meßbereichen zwi- 
schen 10 mA und 20 A bei kurzen Wellen bis zu å = 3 m 
(f 100 MHz) untersucht!) . Die zu prüfenden Meßgeräte 
wurden einseitig geerdet, damit keine zusätzlichen Fehler 
durch Erdkapazitäten auftreten konnten. Die Eigen- 
frequenz handelsüblicher Thermo-Strommesser wurde bei 
600 MHz festgestellt, sie erwies sich also für den unter- 
suchten Frequenzbereich bis 100 MHz als bedeutungslos. 
Auch die Eigenwelle von Hitzdraht- und Hitzband-Strom- 
messern mit einem Heizelement liegt im Dezimeter- 
wellengebiet. Somit ist in dem untersuchten Frequenz- 
bereich der in das Meßsystem hineinfließende Strom gleich 
dem Strom im Heizdraht. Der Meßfehler infolge der 
Widerstandserhöhung runder Heizdrähte durch Stromver- 
drängung wächst mit der Quadratwurzel aus der Wider- 
standserhöhung. An Hand einiger Formeln und Schau- 
bilder vergleichen H. Kruse und O. Zin k e die zu erwar- 
tenden Frequenzfehler bei runden Heizdrähten, bei Heiz- 
bändern und bei Heizrohren. In dem praktisch wichtigen 
Gebiet kleiner Fehler ist das Heizband dem Draht unter- 
legen, dagegen ist der Bandheizer im Gebiet großer Fehler 
günstiger. Bei Heizrohren ist die Wandstärke möglichst 
gering zu halten, jedenfalls kleiner als die Eindringtiefe 
der elektromagnetischen Wellen in den Heizerstoff bei der 
höchsten Betriebsfrequenz. Zur Eichung wurden die Strom- 
messer mit einem optischen Strommesser verglichen. Der 
zu messende Strom heizt einen im Vakuum eingeschmolze- 
nen, stromverdrängungsfreien Draht auf Glühtemperatur. 
Die Lichtstrahlung wurde durch Photozelle und Galvano- 
meter gemessen. Geprüft wurden Thermostrommesser, 
Heizband- und Hitzedrahtgeräte. Auf Grund der vom Her- 
steller angegebenen Abmessungen und Eigenschaften des 
Heizgliedes wurden die Frequenzfehler berechnet. Die ge- 
messenen Fehlerkurven stimmten im wesentlichen mit den 


3 H, T u. O. Zinke, Arch. techn. Messen V 324—2 (1935). 


Zustand. P sei die Kraft, mit der die beiden Federn auf- 
einander einwirken. Dann gilt für diesen Fall: 


a=x—y; P,=C,b=Cgc;a=b+rec. 


Aus allen diesen Gleichungen ergibt sich: P. = P, 
bzw. wiederum durch Division durch F: o =o, d.h. die 
Gesamtspannung eines vorgespannten Systems der vor- 
genannten Art ist gleich der Vorspannung im kalten Zu- 
stand vermehrt um jene Spannung, die in einem vor der 
Erwärmung spannungslosen System durch Erwärmung 
entsteht. Letztere tritt zu der Vorspannung also in voller 
Größe hinzu. Ein solcher Fall ist z. B. bei Stromwender- 
schrauben gegeben oder bei Anker- und Läuferwicklungen 
aus Kupfer, die durch Stahldrahtbandagen zusammenge- 
halten werden. 


Zusammenfassung. 


Maschinenteile, die auf elastischer Grundlage mit Vor- 
spannung aufliegen, sind immer höher beansprucht als 
solche, die auf ganz- oder fast unnachgiebiger Grundlage 
aufgebracht sind. Die stets über die Vorspannung hinaus- 
gehende Gesamtbeanspruchung ist um so größer, je elasti- 
scher die Unterlage ist. Wärmespannungen kommen prak- 
tisch sogar in ihrer vollen Größe zur vorgesehenen Vor- 
spannung hinzu. Da vorgespannte Teile im Elektromaschi- 
nenbau fast immer auf Isolation, also auf sehr elastischem 
Stoff aufliegen, ist bei der Berechnung hierauf besonders 
zu achten. 


gerechneten überein. Thermische Strommesser zwischen 
10 mA und 20 A haben somit, wenn das Meßgerät keine 
Spannung gegen die Umgebung besitzt, bis zu 100 MHz 
einen Frequenzfehler, der nur durch Stromverdrängung be- 
dingt ist. Eine Übersicht über die Anzeigefehler von Hoch- 
frequenz-Strommessern gibt Abb. 1. Zur Abschätzung der 


y 
. 
A B C 
5 


. 
HH 


Anzegefehler 


w € U 


- 
i 
/ 


20 30 99 O 70 W0 


Anzeigefehler von Hochfrequenz-Strommessern. 
5 bis 10 A. (TA. U. Therinoumformer- Gerit.) 


7 
2 3 45 7 9% 
Abb. 1. 


200 IOM 
MeBbereich 


Fehler von Thermostrommessern mit gewöhnlichem Heiz- 
draht geben die Verfasser die bequeme Faustformel an: 
„Multiplikation des Meßbereiches in Ampere mit 4 ergibt 
die Welle in Metern, bei der der Meßfehler höchstens 5 % 
wird.“ Diese Fehler infolge Stromverdrängung können 
bei Geräten höheren Meßbereichs durch rohrförmigen Auf- 
bau des Meß:gliedes oder innerhalb eines begrenzten Fre- 
quenzbereiches durch Verwendung von Hochfrequenz- 
Stromwandlern herabgesetzt werden. Rsk. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 13 


RUNDSCHAU. 


Elektrizitätswerke und Kraftübertragung. 


621. 315. 62 : 621. 3. 015. 34 Wirkung tonhaltiger Staub- 
niederschläge auf die Stoßüberschlagspannung 
von Isolatoren. — Isolatoren, die mit tonhaltigem 
Staub bis zu 12 mg/cm? bedeckt waren, wurden mit Stoß- 
spannungen von 8,5/50 us untersucht. Bei geringer Feuch- 
tigkeit wurde die Überschlagspannung der Isolatoren um 
etwa 20 % herabgesetzt. Mit zunehmendem Feuchtigkeits- 
gehalt verringerte sich die Stoßüberschlagspannung stark, 
jedoch weniger stark als bei Wechselspannung technischer 
Frequenz. Die Abnahme der Überschlagspannung war be- 
sonders ausgeprägt für negative Stoßwellen, auf die posi- 
tive Stoßwellen folgten, und bei gedämpften Hoch- 
frequenzschwingungen. Mit Verstärkung des Staubnieder- 
schlages auf der Unterseite jedes Gliedes einer Hänge- 
kette wurde bei niedrigen Feuchtigkeitsgraden eine nur 
geringfügige Minderung der Überschlagspannung beob- 
achtet, wogegen sich diese im Nebel merkbar erhöhte. 
Die Erklärung der beobachteten Erscheinungen ergibt 
sich daraus, daß die größere Leitfähigkeit des eine Hoch- 
spannungselektrode umgebenden Mittels den kapazitiven 
Widerstand verringert und die Verluste vergrößert. Da- 
durch wird einerseits die Stirn der Stoßwelle abgeflacht 
und ihre Dämpfung erhöht; anderseits verschwinden dabei 
die Oberflächenladungen, die während jedes Richtungs- 
wechsels der gedämpften Hochfrequenzspannung durch die 
Korona verursacht werden, und hierdurch vermindert sich 
die speichernde Wirkung jedes Wechsels, die dem Über- 
schlag den Weg bahnt. [V. Satoh u. K. Murakoshi, 
J. Inst. electr. Engr., Japan, 54 (1934) S. 967.] O. N. 


Leitungen. 


621. 315. 21: 621. 315. 53 Über Aluminiumkabel. — In 
letzter Zeit sind mehrfach Arbeiten über Bleikabel mit 
Aluminiumleitern erschienen, in denen besonders die physi- 
kalischen Eigenschaften des Leiters und seine zweck- 
mäßigste Verbindung behandelt wurden!). Es besteht 
kein Zweifel, daß mit Gasschweißung oder elektrischer 
Schweißung sehr gute Verbindungsstellen erzielt werden 
können. Bei Abzweigen (Hausanschlüssen), die von Vier- 
leiterkabeln unter Spannung hergestellt werden müssen, 
wäre es immerhin zur Beibehaltung einfacher Arbeitswei- 
sen erwünscht, wenn man wie bei Kupferkabeln eine 
Tatzenklemme, aber mit breiterer Klemmfläche, verwen- 
den könnte. Hiergegen sprachen die Erfahrungen mehre- 
rer Beobachter, die unter Strombelastung eine wesent- 
liche Verschlechterung des Kontaktwiderstandes feststell- 
ten und die Behauptung, daß bei Aluminiumleitern die 
Einzeldrähte des Seiles nicht gleichmäßig an der Strom- 
leitung teilnehmen. Demnach befürchtete man eine Strom- 
überlastung bei den äußeren Drähten des Leiterseiles. Im 
Jahre 1935 wurden nun an hergestellten Aluminiumkabeln 
Versuche mit Gleich- und Wechselstrom von etwa 6V 
Spannung gemacht, die ergaben, daß der Strom ohne 
merkliche Widerstandserhöhung an der äußeren Lage der 
Leiterlitze zugeführt und von den inneren Drähten ab- 
genommen werden kann. Auch Messungen mit der Meß- 
brücke zwischen Drähten der äußeren Lage und Drähten 
inmitten der Litze ergaben einen sehr guten Kontakt der 
Drähte untereinander. Messungen des Leiterwiderstandes 
mit der Doppelbrücke ergaben kaum Unterschiede, ob man 
die Meßleitungen am Kernleiter oder den äußeren Draht- 
lagen der Litze oder beide Lagen parallel anschloß. Die 
Versuche wurden auch mit größeren Stromstärken durch- 
geführt; z. B. konnte man bei 35 mm? Gesamtquerschnitt 
bei einem meterlangen Kabelstück den Wechselstrom von 
etwa 20 A durch einen Litzendraht an einem Ende zu- und 
durch einen anderen Litzendraht am anderen Ende ab- 
führen, ohne daß eine merkliche zusätzliche Erwärmung 
auftrat. Hierdurch ist erwiesen, daß bei Aluminiumkabeln 
mit sauberen und metallisch blanken Einzeldrähten das 
etwa vorhandene nicht leitende Oxydhäutchen so dünn ist, 


1) Alum.-Zentrale, Aluminium für Elektrotechnik, 1935. 


daß es einen guten Stromübergang von einem Draht zum 
anderen nicht hindert. 


Die zweite Frage ist die des Kontaktübergangs-Wider- 
standes, der in dankenswerter Weise von anderen Beob- 
achtern!) unter Strombelastung längere Zeit gemessen 
wurde. Es fragt sich nur, ob der auf ein Vielfaches 
des Anfangswertes gestiegene Übergangswiderstand einer 
Klemme unter Strombelastung nicht immer noch niedrig 
genug ist, um einen einwandfreien Stromübergang zu er- 
möglichen. Der Berichter hat an etwa 50 vor 12 Jahren 
hergestellten Kabelanschlüssen mit Aluminiumleitern fest- 
gestellt, daß in keinem Falle der Kontakt sich übermäßig 
gelockert hatte oder gar Schmorstellen aufgetreten waren. 
Messungen an einer hochbelasteten Speiseleitung mit 
Klemmkontakten zeigten, daß sich der Widerstand in 
25 Jahren nur unwesentlich verändert hatte. Verwendet 
waren Deckelklemmen und U-förmige Schlitzklemmen. Die 
an Aluminiumkabel zu stellenden Anforderungen müßten 
sich noch auf folgende Punkte erstrecken: 


1. Alle Einzeldrähte des Leiters müssen vom Hersteller 
gut geschweißt und sauber blank verseilt werden. 

2. Sehr ungleiche Drähte in einem Leiter sind zu ver- 
meiden. 

3. Es müssen Klemmen, deren Druck nicht erlahmt und 
die auch für längere Zeit guten Kontakt geben, ver- 
wendet werden. 

4. Eine Oxydation darf im Kabelleiter nicht stattfinden, 
wodurch eine Widerstandserhöhung eintreten könnte. 


A. Kastalski VDE, Leipzig. 


Elektromaschinenbau. 


621. 313. 334 Theorie, Wirkungsweise und Berech- 
nung eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors. — ]. 
Rudra und J. Badkas beschreiben eine besondere 
Schaltung eines kompensierten Asynchronmotors (Abb. 1). 
Im Ständer ist zur eigentlichen mehrphasigen Arbeits- 


Welzanschluß 
Schaltbild des Mehrphasen-Kapazitätsmotors. 


Abb. 1. 


wicklung (Pp) gleichachsig in den gleichen Nuten eine 
zweite Mehrphasenwicklung untergebracht (Cc). Diese 
Hilfswicklung wird in Verbindung mit Kondensatoren in 
der Anlaufschaltung mit der Hauptwicklung in Reihe ge- 
schaltet, nach erfolgtem Anlauf wird mittels eines Um- 
schalters auf die Hauptwicklung umgeschaltet, so daß 
Haupt- und Hilfswicklung in der Schaltung eines Auto- 
transformators arbeiten. Durch diese Schaltung werden 
besondere Sterndreieckschalter oder Anlaßtrafos für den 
Anlauf erspart. 


Der Vorteil dieser Schaltung besteht darin, daß die 
kompensierende Wirkung der Kondensatoren verstärkt 
wird und der Ständerstrom stark verringert wird, ohne 
daß der Läuferstrom sich erhöht, zum Unterschied von 
läuferkompensierten Motoren. Der geringere Ständer- 
strom und die damit geringeren Kupferquerschnitte für 


1) ETZ 56 (1935) H. 30, S. 839; Elektr.-Wirtsch. 34 (1935) S. 633. 


14 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 


2. Januar 1936 


die Hauptwicklung ermöglichen eine leichtere Unterbrin- 
gung der Hilfswicklung. Der Läufer ist als gewöhnlicher 
Schleifring- oder Kurzschlußläufer ausgeführt. 


In der theoretischen Behandlung wurde auf eine 
strenge Lösung verzichtet, indem der Spannungsabfall 
der Ständerwicklung im Ersatzbild in den Läuferzweig 
gelegt wurde. Die vereinfachte Rechnung gewinnt da- 
durch an Übersichtlichkeit und gibt genügend gute Über- 
einstimmung mit durchgeführten Messungen. Vergleichs- 
messungen mit gleichen, unkompensierten Motoren zeigen 
besonders die starke Verringerung des Ständerstromes bei 
Leerlauf. Die Wirkungsgrade sind in beiden Fällen prak- 
tisch gleich groß. [J. J. Rudra und D. J. Badkas, 
J. Instn. electr. Engr. 77 (1935) S. 420.] Fel. 


Apparate und Stromrichter. 


621. 316. 57. 064.25 Hochspannungsschalter für 
große Schaltleistungen mit kleinen Ölmengen. — 
Nach einer Betrachtung über Hochleistungsschalter mit 
und ohne Öl beschreibt Schmid die Wirkungsweise der 
Schalter mit kleinen Ölmengen und die vier Grundlagen, die 
in diesen Schaltern verwirklicht werden müssen, nämlich: 


1. schnelle Entfernung der beiden Elektroden, um Rück- 
zündung zu vermeiden (starker Spannungsabfall im 
Lichtbogen und große Trenngeschwindigkeit). 


2. Wenn die Abreißent- 

| | fernung erreicht ist, 
muß der Lichtbogen 

durch eine zusätzliche 
Energie beim Durch- 
gang der Spannung 
durch Null gelöscht 
werden. Bei den vom 
Verfasser beschrie- 
benen Schaltern wird 


’ 
N 


rr 


z die zusätzliche Kraft 

7 vom Lichtbogen selbst 

= geliefert. Durch den 

e; Lichtbogen wird Öl ver- 

17 dampft und in Richtung 

0 des Lichtbogens ent- 
spannt. 


1 Isoliersockel 
2 Mantelisolator 
3 Löschkammer 
4 rohrförmiger, beweglicher 
Kontakt 
5 Führungsachse 
6 Kontaktfinger 
7 fester Kontakt 
8 Isolierzylinder 
9 Düse 
10 feste Leitachse 
11 Kolben 
12 Düse des beweglichen 
Kontaktes 


Abb. 2. Schematische Dar- 

stellung des wirksamen Teiles 

eines Schalters mit kleinem 
Ölinhalt. 


3. Da die Erzeugung der zusätzlichen Energie zur Lö- 
schung des Lichtbogens von der Stromstärke ab- 
hängt, die den Schalter durchfließt, so muß beim Ab- 
schalten von schwachen Strömen eine Hilfseinrich- 
tung die Löschung des Lichtbogens unterstützen. 


4. Weil die für die Lichtbogenlöschung erforderliche Öl- 
menge äußerst gering ist und nur einen Bruchteil der- 
jenigen gewöhnlicher Ölschalter beträgt, so wird die 
zur Isolierung dienende Ölmenge durch besonders ge- 
formte Porzellanisolatoren ersetzt. In einem isolie- 
renden Gefäß beschränkter Abmessungen wird der 
aktive Teil des Unterbrechers mit seiner nur zur Lö- 
schung des Lichtbogens nötigen Ölmenge unterge- 
bracht. 


Die Abb. 2 zeigt die Verwirklichung dieses Grundprin- 
zips!). In dem Mantelisolator befindet sich die aus Isolier- 
stoff bestehende Löschkammer (3). Durch die Führungs- 
stangen (5) gleitet der bewegliche Kontakt (4), dessen 
Stromzuführung durch die Kontaktfedern (6) erfolgt, senk- 
recht nach unten in die Kontaktfinger (7). Im Augen- 
blick der Unterbrechung entsteht der Lichtbogen zwischen 
(4) und (7) und bildet sich frei in dem Zylinder (8) aus, 
in dem das Öl verdampft und unter Druck durch die Düse 
(9) entweicht. In der Löschkammer (3) dehnt sich das 
Gas aus, kühlt zusätzlich den Lichtbogen und entionisiert 
damit die Lichtbogenstrecke. Durch Erhöhung der dielek- 
trischen Festigkeit zwischen den Elektroden ist eine Wie- 
derzündung des Lichtbogens nach Durchgang der Span- 
nung durch Null nicht möglich. Eine zusätzliche Blaswir- 
kung wird durch folgende Einrichtung erreicht: Der be- 
wegliche Kontakt (4) ist hohl und beim Hinaufschnellen 
drückt der in ihm befindliche Kolben (11) einen Luftstrom 
aus der Düse (12). Durch dieses zusätzliche Gebläse wird 
eine genaue und konstante Abreißdauer des Bogens er- 
zielt, die unabhängig von der Schaltstromstärke ist. — Der 
Verfasser beschreibt noch die Bauart mehrphasiger Schal- 
ter und weist rechnerisch nach, daß der Ölverbrauch in- 
folge Verkohlung nicht höher ist wie bei Schaltern mit 
großen Ölmengen. Bis jetzt sind Schalter für Spannungen 
bis 200 kV ausgeführt, die keinerlei Anstände ergeben ha- 
ben, aber wirtschaftliche Vorteile wegen der geringen Öl- 
menge haben; hinzu kommt das geringe Gewicht und der 
kleinere Platzbedarf. [Energia elettr. 12 (1935) S. 195.] 

Ritz. 


621. 314. 623 Der Wellenstrahlkommutator als Mittei 
zur Erzeugung und Umformung starker Gleich- 
ströme, großer Leistung und hoher Spannung’). — 
Zweck eines Aufsatzes von J. Hartmann ist es, zu er- 
klären, worauf es beruht, daß man unter Anwendung des 
sogenannten Quecksilber-Wellenstrahles imstande ist, rein 
mechanische Synchronkommutatoren mit nur einem Queck- 
silberstrahl für Ströme bis über 1000 A, Leistungen bis 
über 100 kW und für Spannungen von einigen hundert Volt 
zu bauen. Die Antwort liegt hauptsächlich darin, daß der 
Wellenstrahlkommutator einen in der Elektrotechnik ganz 
neuen Grundsatz verwirklicht: dasPrinzipderfun- 
kenunabhängigen Kummutation. Im Gegen- 
satz zu der gewohnten mechanischen Kommutierung, auf 
der die Erzeugung und Umformung von Gleichstrom seit 
den Tagen Faradays hauptsächlich beruht, kann man 
beim Wellenstrahl den Kommutierungsfunken vernach- 
lässigen. Dies ist durch eine Reihe von Maßnahmen und 
Umständen ermöglicht worden, die in dem Aufsatz einzeln 
erläutert werden: 

1. die Anwendung eines Quecksilberstrahles als beweg- 
tes Element des Kommutators, wodurch sich die sehr 
große Strombelastungsfähigkeit erklärt; 

2. die Einführung der translatorischen Bewegung des 
Wellenstrahles in den Kommutatorbau, die in Ver- 
bindung mit dem Quecksilberstrahl das Vorhanden- 
sein von neuen Elektroden für den Kommutierungs- 
funken bei jeder neuen Kommutation bedingt; 

3. die Verwendung eines Messers aus leitendem Stoff 
für das Durchschneiden des Wellenstrahls, wodurch 
erreicht wird, daß der Kommutierungsfunke das 
Messer nicht beschädigt, die Kommutierungsvorrich- 
tung somit vollständig abnutzungsfrei, wird; 

4. die Anwendung von Wasserstoff als umgebendes Gas; 
Wasserstoff kann wegen der Dissoziation seiner 
Moleküle in Atome die Funkenenergie genügend 
schnell aufnehmen, selbst bei einer sehr großen 
Gleichstromleistung von z. B. 50 bis 100 kW je Messer 
und bei sehr großen zu kommutierenden Wechsel- 
spannungen von z.B. 200 V je Messer; 

5. die durch die Erfahrung festgestellte Tatsache, daß 
man trotz des durch den Kommutierungsfunken be- 
dingten Verlustes doch einen genügend großen Wir- 
kungsgrad des Kommutators in Verbindung mit voll- 
nn Stabilität der Kommutation erreichen 

ann. 

Schließlich werden die Verwendungsgebiete des Kom- 
mutators oder richtiger des neuen Kommutierungsprin- 
zipes erörtert. Es wird gezeigt: 

1. daß im Niederspannungsgebiet 50 bis 200 V (elektro- 
chemisches Gebiet) funkenunabhängige Gleichrichter 


1) Vgl. a. Rev. gen. Electr. 35 (1934) S. 815. 
2) Siche u. a. ETZ 53 (1932) S. 98 u. 260. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 15 


in bezug auf Wirkungsgrad allen anderen Gleich- 
stromquellen überlegen sind; 

2. daß im Mittelspannungsgebiet, 220 bis 1500 V (Mo- 
torengebiet), funkenunabhängige Gleichrichter und 
Umformer in bezug auf Wirkungsgrad allen anderen 
Systemen ebenbürtig sind; 

3. daß das Prinzip funkenunabhängiger Kommutation 
es ermöglichen wird, alle Geräte verhältnismäßig 
einfach herzustellen, die für eine Kraftübertragung 
auf große Entfernung mit hochgespanntem Gleich- 
strom notwendig sein werden. [Jul. Hartmann, 
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 12, S. 853.] 


621. 319. 45 Elektrolytkondensatoren. — Im Rahmen 
eines Aufsatzes über Kondensatoren für die Rundfunk- 
Empfangstechnik geht L. Linder näher auf die Eigen- 
schaften der Elektrolytkondensatoren ein, deren Kapazität 
und Verlustwinkel in erster Linie interessieren. Bekannt 
ist die Erscheinung, daß sich die spezifische Kapazität und 
stärker noch der Verlustwinkel durch die Bedingungen be- 
einflussen lassen, unter welchen der Elektrolyt auf die 
Oxydschicht aufgebracht wird. Man nimmt an, daß die 
Oxydschicht teilweise für den Elektrolyt durchlässig ist, 
man also zwischen einer an das Ventilmetall sich unmittel- 
bar anschließenden, im wesentlichen von Elektrolyt freien 
Schicht und einer äußeren, durchsetzten Schicht zu unter- 
scheiden hat. Die innere Schicht ähnelt einer Isolierschicht 
mit der Maßgabe, daß infolge der verschiedenen Elektro- 
nenkonzentrationen im Metall bzw. Elektrolyt unter dem 
Einfluß der hohen Feldstärke vom Metall aus mehr emit- 
tiert wird als vom Elek- 
trolyt aus, wodurch die 
Gleichrichterwirkung be- 
dingt ist. Die Kapazität 
bzw. die Verluste der 
äußeren Schicht sind 
durch das eingelagerte 7 ER 
Lösungmittel und durch "7 e 
die von der Ionisation be- 

stimmte Raumladung ge- Abb.3. Kennlinien eines Kondensators. 
geben. An die äußere 

Schicht kann sich noch eine poröse Vorschicht anschließen, 
die lediglich ihrer homogenisierenden Wirkung wegen 
zwecks besserer Formierung aufgebracht wird. 

Die auf Grund dieses Schichtaufbaues zu erwartende 
Ersatzschaltung ist eine verhältnismäßig verwickelte Rei- 
hen-Parallel-Schaltung von Kapazitäten und Widerstän- 
den. An Hand dieses Schemas werden zwei Erscheinungen 
erklärt, nämlich daß einerseits die aus dem gemessenen 
Kapazitätswert errechnete Schichtdicke und damit das 
Oxydgewicht zu klein sein werden, und daß anderseits bei 
Kondensatoren mit kleinerer Spitzenspannung sich stets 
ein größerer Verlustwinkel ergibt, was auf einen größeren 
Einfluß der Kapazität der äußeren Schicht zurückgeführt 
wird. Außerdem läßt sich über den zu erwartenden Ver- 
lauf der Kennnlinien des Kondensators aussagen, daß die 
Kapazität mit steigender Temperatur wachsen wird. Der 
Verlustwinkel nimmt mit steigender Temperatur ab, um 
später wegen der zunehmenden Verluste in der äußeren 
Schicht wieder etwas anzuwachsen (vgl. Abb. 3). In Ab- 
hängigkeit von der Frequenz nimmt er dagegen dauernd 
und annähernd linear zu, hauptsächlich unter dem Einfluß 
der Vorwiderstände in der porösen Vorschicht und im Elek- 
trolyt. Nur unwesentlich wirken sich im allgemeinen die 
Größe der Wechselspannung bzw. der überlagerten Gleich- 
spannung auf die Kapazität der Elektrolytkondensatoren 
aus. Betrachtet man die Kapazität über einen längeren 
Zeitraum, so sind als wesentliche Faktoren zu berücksich- 
tigen, ob der Kondensator an Gleichspannung gelegen hat 
oder nicht und welcher Temperatur er dabei ausgesetzt 
war. Je mehr sich die aufgedrückte Spannung der ur- 
sprünglichen Formierungsspannung nähert, um so stärker 
wird der dabei fließende Reststrom eine weitere, wenn auch 
geringe Formierung, d. h. aber Kapazitätsabnahme ver- 
ursachen. Man rechnet mit einem Kapazitätsschwund von 
etwa 5 bis 8% im Jahr. Die Temperatur ist dabei insoweit 
von Einfluß, als die Oxydschicht etwas in Lösung zu gehen 
vermag, und zwar offenbar um so mehr, je höher die Tem- 
peratur ist. Bei Trocken-Elektrolytkondensatoren ist die- 
ser Auflösungsprozeß jedoch äußerst gering. 

Nach einem kurzen Ausblick auf die zu erwartende 
Entwicklungslinie kommt der Verfasser zu dem Schluß, 
daß Trocken-Elektrolytkondensatoren schon heute ein be- 


triebssicheres Bauelement in der Rundfunkempfangstech- 
nik darstellen und ihr Anwendungsgebiet nicht nur behaup- 
ten, sondern weiter vergrößern werden. [L. Linder, 
Veröff. Nachr.-Techn. 1935, 2. Folge.] VV. Schr. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


621. 317. 785 Prüfungen und Beglaubigungen. — Die 
Physikalisch - Technische Reichsanstalt erläßt folgende 


„Bekanntmachung Nr. 3931). 

Auf Grund des $ 10 des Gesetzes vom 1. Juni 1898, 
betreffend die elektrischen Maßeinheiten, ist die folgende 
Elektrizitätszählerform zur Beglaubigung durch die Elek- 
trischen Prüfämter im Deutschen Reiche zugelassen und 
ihr das beigesetzte Systemzeichen zuerteilt worden. 


System ug‘ die Form W 12, Induktionszähler für 


einphasigen Wechselstrom, hergestellt vonden Siemens- 
Schuckertwerken, Aktiengesellschaft in 
Nürnberg. 
Berlin-Charlottenburg, den 18. Oktober 1935. 
Der Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. 
Stark.“ 


Beschreibung?). 


1. Meß bereich. — Die Zähler der Form W 12 sind 
zur Messung des Verbrauchs in einphasigen Wechselstrom- 
anlagen bestimmt. Sie können als Zwei- und Dreileiter- 
zähler für Nennstromstärken von 1,5 bis 30 A, für Nenn- 
spannungen bis 500 V bzw. 2 X 250 V und für Nennfre- 
quenzen von 40 bis 60 Hz beglaubigt werden. 


2. Wirkungsweise. — Der als Induktionsmotor 
ausgebildete Zähler besitzt einen durch einen Dauermagne- 
ten gebremsten Anker aus Aluminium. Das dreizinkige 
Spannungseisen ist unterhalb und das zweizinkige 
Stromeisen oberhalb der Aluminiumscheibe angeordnet. 
Die Phasenverschiebung zwischen den wirksamen Feldern 
ist bei den Zählern für Nennstromstärken bis 15 A nicht 
regelbar. Ihre Abgleichung auf 90° bei induktionsloser 
Belastung erfolgt im Lieferwerk. Die Zähler über 15 A 
besitzen zur Phasenabgleichung eine regelbare Vorrich- 
tung. Kleine Bleche, an die Außenzinken des Spannungs- 
eisens angebracht, heben infolge ihrer von der Temperatur 
abhängigen magnetischen Durchlässigkeit den Einfluß von 
Temperaturänderungen auf die Meßgenauigkeit nach Mög- 
lichkeit auf. 


3. Eigenschaften. — Die Zähler haben bei Nenn- 
last ein Drehmoment von 5, 1 cmg. Bei induktionsfreier 
Last laufen sie bei 0,3 % des Nennstromes an. Der Eigen- 
verbrauch im Spannungskreis betrug bei der Prüfung 
etwa 0,66 W bei 110 V Nennspannung und etwa 0,76 W bei 
500 V Nennspannung, und zwar bei der Frequenz 50 Hz. 
Der Eigenverbrauch im Stromkreis belief sich auf etwa 
0, 49 W bei 5A Nennstrom und der Frequenz 50 Hz und 
auf etwa 1,54 W bei 30 A Nennstromstärke und der Fre- 
quenz 60 Hz. 


621. 317. 39: 534. 83 Neue Messungen über den 
Schalldurchgang bei Wänden. — Für die Messungen 
des Bureau of Standards wurden besondere Räume aus 
Eisenbeton mit 15 em Wandstärke geschaffen. Der Sende- 
raum hatte vom Gesamtbau abgetrennte Wände und war 
außerdem noch durch 7,5 em starke Luftschichten von dem 
daneben und darüber liegenden Empfangsraum getrennt 
(Abb. 4). Der Lautsprecher im Senderaum S wurde einmal 
in der Sekunde auf einem Kreise von 3m Dmr. bewegt. 
Die Mikrophone im Senderaum S und im Empfangsraum 
R, konnten auf der Mittelachse der Räume senkrecht zur 
Meßwand bewegt werden, um auf diese Weise aus dem 
Bereich von Schwingungsknoten und -bäuchen zu kommen. 
Die Kondensatormikrophone arbeiteten über einen Ver- 
stärker im Beobachtungsraum L auf ein Thermoelement, 
um dessen Trägheit zur Mittelbildung des Anzeige- 
gerätes ausnutzen zu können. Vor Überlastungen wurde 
das Thermoelement durch eine selbsttätige Verringe- 
rung der Verstärkung des Ausgangsrohres geschützt. 


1) Reichsministerialblatt 1935, S. 825. 
2) Auszug aus dem Sonderdruck über die Bekannt machung Nr. 393 
der PTR. Zu beziehen durch die Franckh'sche Verlagshandlung, Berlin. 


16 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 


Zuerst wurde der Ausschlag im Empfangsraum bestimmt 
und nach dem Umschalten auf das Mikrophon im Sende- 
raum durch Einschalten von Dämpfungsgliedern vor 
dem Verstärker auf denselben Ausschlag eingestellt. Der 
in dieser Weise bestimmte Wert der Schalldämpfung 
für eine Frequenz wird unter Berücksichtigung der 
Größe der Trennwand und der Schallabsorption bei die- 
ser Frequenz im Empfangsraum auf die Dämmzahl für 
die Flächeneinheit der Meßwand und die Absorption 1 
im Empfangsraum nach bekannten Gleichungen umgerech- 
net. Die Größe der Meßwand ist für die Trennwand 
1,95 X 1,50 m und für die Decke 2,30 X 1,80 m. Diese 
Größen weichen bedauerlicherweise von den sonst für die 
Trennwand benutzten Größen von 2 X 2m ab. Nach Ber- 
ger ergeben kleinere Trennwände systematisch zu große 


ee] & 


7 
2 


S Senderaum L Beobachtungsraum 
R, Empfangsraum R, Vergleichsraum 


Abb. 4. Schallmeßräume des Bureau of Standards. 


Dämmzahlen. Die Heultöne wurden sechs- bis achtmal in 
der Sekunde um etwa 10% der angegebenen Mittelfre- 
quenz geändert. Die Meßfrequenzen waren: 128, 192, 256, 
384, 512, 768, 1024, 2048 und 4096. Aus den bei diesen Fre- 
quenzen gemessenen Dämmzahlen wurden die Mittelwerte 
gebildet. Diese Art der Berechnung weicht von der in 
Deutschland üblichen ab, hier ist es üblich, den Mittelwert 
für im logarithmischen Maßstab äquidistante Frequenzen 
oder über dieselbe Abszisse durch Planimetrieren zu bil- 
den. Außerdem reicht der Frequenzbereich von 100 bis 
3000 Hz. Bei den hohen Frequenzen übersteigt die Schall- 
dämmung häufig 80 db. Dann ist die Messung erschwert. 
Das Bureau of Standards bricht bei diesem Wert die 
Messung ab und setzt für die Mittelwertbildung die Zahl 
80 db ein. Dies Verfahren liefert für dieselbe Wand höhere 
Dämmzahlen als in Deutschland und enthält außerdem 
eine Willkürlichkeit. Hierauf ist bei einem Vergleich ver- 
schiedener Messungen zu achten. Zur Messung von Tritt- 
schall wird ein Fallhammerwerk benutzt, welches in Ab- 
ständen von 0,2s auf den Fußboden aufschlägt. Es wird 
jetzt der Luftschall in dem oberen Raum R, und in dem 
unteren Raum S in der üblichen Weise miteinander ver- 
glichen. Die Verhältniszahl beider Schallenergiedichten 
ergibt die Dämpfung der Deckenkonstruktion für Tritt- 
schall. Eine Angabe der Meßwerte einzelner Wand- und 
Deckenkonstruktionen erübrigt sich. [V. L. Chrisler 
und W. F. Snyder, Bur. Stand. J. Res. 14 (1935) S. 749.] 
Lü. 


Beleuchtung. 


621. 32: 629. 139 Die Beleuchtungsanlage auf dem 
Flughafen Croyden. — Der Flughafen Croyden hat 
eine neue Beleuchtungsanlage erhalten, die vor allem die 
Sicherheit der Nachtlandungen erhöhen soll. Die Anlage 
weist folgende interessante Merkmale auf: 
Landebahnbeleuchtung. Auf einem Kreis 
rund um den Flughafen sind in gleichen Abständen 
8 Landebahnleuchten aufgestellt. Da die Flugzeuge gegen 
die Windrichtung landen müssen, werden jeweils die 
2 Scheinwerfer eingeschaltet, die entgegen der Windrich- 
tung leuchten. Der Flugzeugführer kann dann die Lande- 


2. Januar 19868 


bahnleuchten von hinten anfliegen und die Landung vor- 
nehmen, ohne geblendet zu werden. Jedes Landebahnge- 
leucht besteht aus 3 übereinander angeordneten Leuchten, 
die mit je zwei 1000 W-Lampen ausgerüstet sind. Die hori- 
zontale Streuung der Scheinwerfer beträgt 150 °. Um auch 
bei Nebel ein sicheres Landen zu ermöglichen, hat man von 
der Mitte des Flughafens strahlenförmig nach allen Seiten 
Neon-Röhren ausgelegt. Die Röhren befinden sich unter- 
halb des Bodens und werden durch eine dicke Glasplatte 
geschützt. In den Fällen, in den die Landebahnbeleuch- 
tung infolge atmosphärischer Bedingung unwirksam wird, 
sollen diese Leuchtröhren noch gut zu erkennen sein und 
eine leichte Landung ermöglichen. 


Umrandungsfeuer. Die Umrandungsfeuer be- 
stehen aus orangefarbenen Glocken, die ungefähr 70 cm 
über dem Boden aufgestellt sind. Als Lichtquelle dienen 
Niedervolt-Glühlampen für 6,6 V. Der Träger der Glocken 
weist an seinem unteren Ende eine Stelle schwächeren 
e auf, die bei einem evtl. Zusammenstoß durch- 
bricht. 


Kennung. Die Kennung wird durch im Rhythmus 
von Morsezeichen aufleuchtende Neon-Röhren gegeben. 


Windrichtungsanzeiger. Der Windrich- 
tungsanzeiger in T-Form ist mit 40 Stück 15 W-Lampen 
ausgerüstet, die mit Klarglasglocken versehen sind. Unter- 
suchungen hatten ergeben, daß die Anordnung von Lam- 
pen in bestimmten Abständen eine bessere Erkennbarkeit 
gestattet, als sie durch Anbringung von linienförmigen 
leuchtenden Röhren auf den Windrichtungsanzeiger zu er- 
zielen ist. [Electr. Rev. 117 (1935) S. 439.) M. W. 


Elektrowärme. 


621. 367. 001 : 621. 791 Einige theoretische Probleme 
der Widerstandsschweißung. — Der Verfasser stellt 
die Rechnungsgrundlagen für die Bemessung der Maschi- 
nen auf, und zwar für die mittlere erforderliche Leistung 
bei gegebenem Schweißquerschnitt, gibt Formeln über 
Schweiß- und Ruhezeit, über Stromdurchgang und -vertei- 
lung durch den Schweißquerschnitt, über den Leistungs- 
faktor und über die sonstigen Transformatorgrößen. Ob- 
gleich die Rechnungsgrundlagen rein theoretisch aufge- 
baut, sind sie wohl brauchbar, denn die Ergebnisse nähern 
sich den durch praktische Versuche gewonnenen ziemlich 
gut. [M. Mathieu, Bull. Soc. franc. Electr. 5 (1935) 
S. 941.] J. C. F. 


621. 364. 5: 691. 6 Glas als Baustoff für Heif wasser- 
speicher nnd Rohrleitungen. — In dem Bestreben, 
für den Bau und die Montage elektrischer Heißwasser- 
speicher für Kupfer einen Austauschstoff zu verwenden, 
sind bei der Berliner Kraft und Licht AG. nunmehr auch 
Versuche mit Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher 
und Rohrleitungen gemacht worden, über die H. Muth- 
reich berichtet. Die Forderungen nach Unempfindlich- 
keit gegenüber Temperaturschwankungen und gegenüber 
mechanischen Beanspruchungen wurden von Sondergläsern 
erfüllt. Die Verbindung zwischen den Zubehörteilen und 
den Glasröhren des Speichers wurden mit Hilfe eines 
in die Stoffburchsenverschraubung der Mischbatterie 
eingeführten kurzen Stück Kupferrohrs von gleichem 
Durchmesser wie das Glasrohr bewerkstelligt. Beide 
wurden dann mit einer Gummimuffe verbunden und 
zwischen beiden Rohrenden ein Abstand von etwa 10 mm 
gelassen; somit wurde eine elastische Verbindung er- 
reicht. Verbindungen von Glasröhren größerer Längen 
wurden durch üÜberschieben einer erwärmten Metall- 
muffe und Ausfüllen des Hohlraumes durch Fadenzinn 
hergestellt. Bei den eigentlichen Speicherbehältern aus 
Glas befindet sich der Heizflansch oben. Ein Heizring- 
körper hängt an einem langen Stiel im unteren Teil des 
Glasbehälters. Als Wärmeschutz wurde an Stelle des bis- 
her verwendeten Korkschrotes ein dünnwandiges Holzfaß 
aus Fournierholzlagen mit zwischengelegter Wellpappe be- 
nutzt. (Wärmeleitzahl bei 60° Wassertemperatur 0,037 
kcal/mh C.) Vermerk d. Ber.: Um ein endgültiges Urteil 
über die Bewährung dieser Konstruktion abgeben zu kön— 
nen, wird man noch weitere praktische Untersuchungen, 
die sich über längere Zeit erstrecken, abwarten müssen. 
H. Muthreich, Z. VDI 79 (1935) H. 39, S. 1169. 
La. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 17 


Verkehrstechnik. 


621. 335. 2. 024 (45) 2 BOBO 2. Gleichstrom -Schneil- 
zugslokomotiven für 3000 W der italienischen 
Staatsbahnen. — Anschließend an die hier schon be- 
sprochene Veröffentlichung von Dr. Bianchi über die 
Vereinheitlichung der elektrischen Lokomotiven bei den 
italienischen Staatsbahnen!) bringt der gleiche Verfasser 
eine genaue Beschreibung der großen 2 Bo—Bo 2-Schnell- 
zuglokomotive, die z. Z. der ersten Veröffentlichung noch 
in der Entwicklung stand. Von den mitgeteilten zahl- 
reichen Einzelheiten des sehr eingehenden Aufsatzes sei 
nur das Wichtigste erwähnt: 

Zweck der Lokomotive ist die Beförderung schwerer 
Schnellzüge zwischen Bologna, Florenz, Rom und Neapel 
auf Steigungen bis zu 12 °/oo, Bogenhalbmesser herab bis 
600 m, und auf der Strecke Neapel-Reggio auf Stei- 
gungen bis 25% ü bei kleinstem Bogenhalbmesser bis zu 
300 m. Auf ersterer Strecke sollen 650 t, auf letzterer 
360 t Anhängelast mit 80 km/h gefahren werden. Die 
Höchst geschwindigkeit von 130 km/h kann bei Bedarf 
durch Auswechselung der Getriebeübersetzung verändert 
werden. Die wichtigsten Zahlen über die neue Lokomotive 
sind folgende: 


Gesamtdienstgewicht . . . 2 2 2 2 2 2 2 200. 130 t 

Gewicht des Fahrzeugteils . . . . 2 2 2 2 2.0. 83,6 t 
Gewicht der elektrischen Ausrüstung 46,4 t 
Treibachsdruck . kk. 18,7t 
Treibraddurchmesser . . . . 2 2 2 2 2 2 2 2 2. 1880 mm 


Dauerleistung der 8 Motoren je 315 kW zusammen 2520 kW 


Stundenleistung der 8 Motoren je 350 kW BE 2800 kW 
Länge der Lokomotive . . » 2 2 2 2 2 a 22 0. 19 m 
Kleinster Bogenhalbmesser . . . . 2 2 2.20. 120 m. 


Abweichend von der ursprünglich geplanten Fahrzeug- 
anordnung (2Bo + Bo2) ist ein durchlaufender Haupt- 
rahmen vorhanden, der auf zwei vierachsigen Unter- 
gestellen ruht, gestützt durch zwei große kuglige Dreh- 
zapfen und vier seitliche Stützfedern. Durch Umsetzen 
der Hauptzapfen in den Rahmen läßt sich die Achsdruck- 


verteilung zwischen Lauf- und Treibachsen in gewissen 


Grenzen verändern, was jedoch nicht während des Be- 
triebes geschehen kann. Die Untergestellrahmen (Barren- 
rahmen mit Stahlgußquerverbänden) sind in der Mitte 
durch einen Kugelgelenkzapfen unmittelbar verbunden. 
Seitlich von diesem sind zwei Reibungsbremsen zur 
Dämpfung von Schlingerbewegungen angebaut. Beide 
Untergestelle tragen zwei festgelagerte Treibachsen und 
zwei je in einem Drehgestell vereinigte Laufachsen. Die 
Laufdrehgestelle haben durch Wickelfedern und Wälz- 
hebel bewirkte Rückstellung. Bemerkenswert ist die sta- 
tische Durchbildung des Oberkastens, der als Brücken- 
träger gebaut ist. Fachwerkartige senkrechte Winkel- 
eisen liegen in den Außenwänden. Die Obergurtung ist 
durch ins Dach eingebaute 10 m lange walzenförmige Luft- 
dehälter gründlich versteift. Man ging zu dieser einge- 
häusigen Bauart über, um die elektrischen Ausrüstungs- 
teile bequemer miteinander verbinden und günstiger an- 
ordnen zu können, obgleich das Gesamtgewicht dadurch 
größer wurde. Bei der großen Länge des Fahrzeugs 
konnten große Führerräume von 2130 mm Länge ausge- 
führt werden. Die zu je zweien eine Achse antreibenden 
Motoren wirken mit einseitiger Zahnradübersetzung auf 
eine die Achse umschließende Hohlwelle. Diese greift mit- 
tels Blattfedern zwischen den Speichen an den Treib- 
rädern an. Beachtenswert ist besonders im Vergleich zum 
Federtopfantrieb bei der Deutschen Reichsbahn, daß keine 
Gleitreibung von Druckflächen vorkommt, sondern aus- 
schließlich Rollen- und Zapfenreibung sowohl bei radialen 
Bewegungen zwischen Rad und Hohlwelle als auch bei 
Querbewegungen des Achssatzes gegen den Antrieb. 
Diese Stellen sind durch Staufferbuchsen geschmiert. Diese 
etwas verwickelte Anordnung soll sich betrieblich sehr be- 
währt haben. Besonders soll der Bruch einzelner Feder- 
blätter sehr selten sein und keine Betriebsstörung ver- 
ursachen. Zur leichten Auswechselung der Übersetzungs- 
räder sind diese zweiteilig auf der Hohlwelle befestigt. 
Zur Schmierung der wichtigsten Zapfen und Lager dient 
eine gemeinsame Ölpumpe. Die Druckluftbremse wirkt 
je nach Einstellung der Fahrrichtung der Lokomotive nur 
auf an Treibachsen und das jeweilige hintere Laufdreh- 
gestell. 


1) ETZ 56 (1935) H. 26, S. 727. 


dem von der Kammer aus nachgesehen werden. 


Die elektrischen Schaltvorrichtungen befinden sich in 
einer Hochspannungskammer zwischen den beiden Führer- 
räumen, die einen seitlichen Durchgang freiläßt. Der Zu- 
tritt zu dieser Kammer ist gegen die Stromabnehmer ver- 
riegelt. Steuerschützen (elektropneumatisch), Wider- 
stände und sonstige von beiden Seiten zugänglich zu hal- 
tende Teile stehen in einer Reihe an der Gangseite der 
Kammer. Sie können durch Klappen vom Gang und außer- 
Längs 
der Außenwand der Kammer stehen Ausrüstungsteile, die 
nicht von beiden Seiten zu überwachen sind, unter anderm 
die zwei Motorgebläse zur Kühlung der Fahrmotoren. 
Über den vierpoligen Fahrmotoren ist der Boden der Appa- 
ratekammer hochgezogen. Durch seitliche Nischen ge- 
langt man vom Gang her zu den Stromwendern. Die 
Reihenparallelschaltung in Gruppen durch besondere mit 
Druckluft getriebene Nockenschalter weist zur Festhaltung 
in drei Stellungen je einen einfachen Kolbenantrieb auf, 
der in einem einfachen Zylinder mit Differentialkolben 
untergebracht ist. Auch die Richtungswender mit Messer- 
kontakten werden durch Druckluftkolben betätigt. Diese 
beiden Vorrichtungen unterscheiden sich von den Schützen 
für die Fahrwiderstandsstufen dadurch, daß stets eine 
Gruppe von mehreren Schaltern gemeinsam von einem 
einzigen Luftzylinder gesteuert wird, während jedes 
Stufenschütz einen eigenen Druckluftkolben hat. Der 
Motorgruppenschalter hat Druckkontakte mit Funken- 
blasung. Der Richtungsschalter ist nur für stromlose Be- 
tätigung bestimmt. Die Vorschaltwiderstände sind aus 
Gußeisengittern zusammengesetzt. Beachtung verdient, 
daß die Hintereinanderschaltung zweier Fahrmotoren zu 
je 1500 V Klemmenspannung grundsätzlich nicht in einem 
zweimotorigen Treibachsblock vorgenommen worden ist. 
Es werden vielmehr stets je zwei auf verschiedene Treib- 
achsen wirkende Motoren in Reihe gelegt. Man erhält da- 
durch regelmäßig bei Schäden eines einzelnen Motors noch 
sämtliche Achsen, wenn auch mit teilweise verminderter 
Leistung, arbeitsfähig. 


Die Hilfsmotoren sind für unmittelbaren Betrieb mit 
Fahrdrahtspannung (3000 V) gebaut unter Vorschaltung 
eines unveränderlichen Widerstandes. Die Lichtdynamo 
wird durch Keilriemen von einem Lüftermotor mitge- 
trieben. 

Alle sonstigen Einzelteile der Steuerung und elek- 
trischen Nebenausrüstung wie: Magnetventile, Führer- 
schalter, Batterieregler, Feldschwächungswiderstände, 
Lüftermotoren, Umformer, Stromabnehmer usw. ent- 
sprechen den im ersten Aufsatz über die Vereinheitlichung 
behandelten Regelbauformen. [Bianchi,Riv. teen. Fer- 
rov. Ital. 47 (1935) S. 255 u. 48 (1935) S.48.] Tz. 


621. 317. 39: 656. 22 Elcktrisches Fahrschaubild-Zei- 
chengerät. — An der Universität New York wurde ein 
Gerät gebaut, mit dem oszillographisch die bei der Be- 
stimmung von Zugbewegungen üblichen Fahrschaubilder 
(v über t) aufgezeichnet werden. Die Wirkungsweise be- 
ruht auf der Ähnlichkeit der Differentialgleichung der 
Zugbewegung: 


d 
24047 + Wo + Mur + Ws 


mit der eines elektrischen Stromkreises in der Form: 


E L d + Ep Er- + Es. 
Unter Berücksichtigung von Umrechnungswerten ent- 
spricht der vom Oszillographen angezeigte Strom d der 
Geschwindigkeit v des Zuges, wenn die Motorzugkraft Z 
und die Fahrwiderstände W (Bewegungs-, Krümmungs- 
und Steigungswiderstand) durch Spannungen dargestellt 
werden und an Stelle der Masse des Zuges aQ eine In- 
duktivität L tritt. Da die Krümmungs- und Steigungs- 
widerstände Wg, + Ws von der Geschwindigkeit unab- 
hängig sind und nur von den Streckenverhältnissen ab- 
hängen, haben positive oder negative feste Spannungen 
in dem „Ersatzkreis“ die gleiche Wirkung. Der von der 
Geschwindigkeit abhängige Bewegunswiderstand W wird 
durch Vakuumröhren ersetzt, deren Anodenstrom-Kenn- 
linien durch geeignete Schaltungen der Kurve des Be- 
wegungswiderstandes angeglichen wird. Auch die Zug- 
kraft (Z)-Kurve wird durch eine solche Röhrenschaltung 


18 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


dargestellt, bei der Strom über Spannung der Arbeits- 
kennlinie v über Z der Motoren angeglichen ist. 

Das Gerät, dessen grundsätzliche Schaltung in der 
Abb. 5 dargestellt ist, hat zwei Satz feste Kontaktstege K, 
über die eine Bürste B läuft und dabei die verschiedenen 
Stromkreise schließt. Die unteren Stege können mit Span- 
nungsteilern verbunden werden und dienen zur Einstellung 
des Krümmungs- und Steigungswiderstandes (Ex + Es, 
im Bilde durch positive oder negative Spannungen dar- 
gestellt). Über die vier oberen Stege werden verschiedene 
Zugkräfte eingeschaltet, und zwar: Über Steg 1 eine der 
Anfahrzugkraft entsprechende Spannung Eza, auf Steg 2 
eine Spannung E und der Röhrenkreis R,, mit einer Kenn- 
linie entsprechend der Arbeitskennlinie der Motoren; es 
folgen der Auslaufsteg 3 ohne Spannungsquelle, auf dem 


K Kontaktstege 
B Bürste 


L Induktivität 

O Oszillographenschleife 

R, Röhren mit Kennlinie entsprechend dem Bewegungs- 
widerstand 

R, Röhren mit Kennlinie entsprechend Motorkennlinie 


Abb. 5. Grundsätzliche Schaltung des Zeichengerätes. 


der Strom i langsam abklingt, und der Bremssteg 4, mit 
einer negativen Spannung Egr. Die beiden Stegreihen sind 
ringförmig nebeneinander angeordnet und die einzelnen 
Stege weitgehend unterteilt, so daß ihre Länge durch 
Stöpsel verändert werden kann. Wenn die Bürste im 
Synchronismus mit dem Oszillographen (Stromschleife O 
im Belastungskreis) über die Stege läuft und dadurch die 
Stromkreise in der beschriebenen Folge schließt, erhält 
man auf dem Schirm ein feststehendes Fahrschaubild. 
Dieses kann natürlich photographisch festgehalten werden. 
Ein Milliamperemeter in Reihe mit der Oszillographen- 
schleife zeigt den jeweiligen Mittelwert des Stromes, der 


als Fläche f v-dt des Fahrschaubildes den zurückgeleg- 


ten Weg darstellt. Mit Hilfe dieses Strommessers wird bei 
dem Arbeiten mit dem Gerät das Fahrschaubild Stück für 
Stück ergänzt, wobei den Streckenverhältnissen entspre- 
chend die unteren Steigungs- und Krümmungsstege und 
die oberen Überwachungsstege verlängert oder hinzugefügt 
werden, bis der Strommesser anzeigt, daß der ganze Halte- 
abstand durchlaufen wurde. Durch einen zweiten Strom- 
kreis, ebenfalls mit einer Oszillographenschleife, wird 
gleichzeitige Aufnahme des Motorenstromes über der Zeit 
ermöglicht. An Meßgeräten in diesem Kreise kann der 
Arbeitsverbrauch und die Motorbelastung abgelesen wer- 
den. Bei Eichung aller Instrumente in den Einheiten des 
Zugbetriebes soll es möglich sein, Fahrschaubilder in 10 
bis 15 min fertigzustellen, für die bei den üblichen graphi- 
schen oder rechnerischen Punkt-für-Punkt-Verfahren 6 bis 
7h benötigt werden. Die Einstellung der Röhrenschaltun- 
gen gilt natürlich immer nur für eine bestimmte Motor- 
ausrüstung. 

Mit dem Gerät dürfte sich eine Zeitersparnis erzielen 
lassen, wenn bei gegebener Ausrüstung die Fahrschau- 
bilder für eine Strecke mit vielen fast gleich langen Halte- 
abständen aufgezeichnet oder nur die Fahrzeiten ermittelt 
werden sollen. Durch die Größe der Schirme gebräuch- 
licher Oszillographen ist der Maßstab der Fahrschau- 
bilder begrenzt; Höhenprofile und Maßstäbe müssen nach- 
träglich in die Oszillogramme eingetragen werden. Da der- 
artige Fahrschaubilder für lange Strecken nur selten auf- 
gezeichnet werden, ist es fraglich, ob das Gerät Eingang 
in die Praxis finden wird. Immerhin zeigt es, daß sich 
mechanische Vorgänge aller Art nicht nur formelmäßig, 
sondern auch praktisch durch elektrische Vorgänge dar- 
stellen lassen, wenn Vakuumröhren zur Nachbildung be- 
liebiger Kennlinien verwendet werden. [P. C. Crom- 
well, Electr. Engng. 54 (1935) S. 923.] Dtt. 


Fernmeldetechnik. 


621. 394. 645: 621. 385.1 Eigen geräusche der Ver- 
stärkerröhren, ihre Messung und Auswirkungen). 
— Die kleinste Leistung, bis zu welcher herab ein ankom- 
mendes Zeichen noch wirksam verstärkt werden kann, ist 
absolut begrenzt infolge des Zusammentreffens verschie- 
dener unvermeidbarer physikalischer Effekte, die in der 
Verstärkerröhre und den notwendigerweise mit ihr verbun- 
denen Schaltmitteln wirksam werden und auf die ato- 
mistische Natur der Elektrizität zurückgehen. Sie wirken 
sich aus als Rauschen und lassen sich nach ihren Ursachen 
unterteilen in den Schroteffekt, den Funkeleffekt, das 
Ionisationsrauschen, das Isolationsrauschen und das Wider- 
standsrauschen. Die Tatsache, daß der in der Röhre über- 
gehende Strom durch zur Anode fliegende Elektronen ge- 
bildet wird, macht sich bemerkbar im Schroteffekt. Hierbei 
überlagert sich dem im Mittel fließenden Gleichstrom ein 
Wechselstrom verschiedenster Frequenzen. Die Schrot- 
spannung kann für bestimmte Anpassungsfälle nach 
Schottky berechnet werden, für Betrieb im Sättigungs- 
bereich ergibt sich eine einfache Formel. Bei neuzeitlichen 
Verstärkerröhren bleibt der Anodenstrom unter allen Um- 
ständen nur ein Bruchteil desjenigen, den die Kathode bei 
ihrer Betriebstemperatur auszusenden vermag. Infolge 
der Raumladung wird der Stromübergang ausgeglichener, 
der Schroteffekt also kleiner. Der Funkeleffekt, welcher 
in der bei niederen Frequenzen von der Theorie abwei- 
chenden Amplitude des Röhrenrauschens in Erscheinung 
tritt, muß mit der Art der Kathode wesentlich zusammen- 
hängen und wird erklärt durch die Annahme des Auf- 
tretens veränderlicher Emissionsstellen der Kathode. Bei 
heutigen Röhren praktisch bedeutungslos ist das durch 
Restgas hervorgerufene Ionisationsrauschen, welches nach 
Messungen nennenswert erst bei einem Druck von etwa 
10— Tor festzustellen ist. Ungleich wichtiger und stören- 
der kann das Isolationsrauschen werden, welches bei Röh- 
ren mit Isolationsfehlern in Prasseln übergeht. Wie 
alle dünnen Schichten ergeben endliche Isolationswider- 
stände zwischen den Einschmelzdrähten im Quetschfuß 
der Röhre beim Anlegen von Gleichspannung Stör- 
geräusche, deren Frequenz und Amplitude sich weder vor- 
aussehen noch berechnen läßt. Außerdem können sich die 
abgegebenen Störspannungen zeitlich sehr stark ändern. 
Zu den inneren Störquellen gesellt sich eine äußere. Nach 
Schottky müssen an den Enden eines nicht stromdurch- 
flossenen Leiters infolge der Bewegung der Leitungselek- - 
tronen Störspannungen auftreten, welche als Wärme- 
geräusch aufzufassen sind. Die kritischste Stelle bei einem 
empfindlichen Verstärker ist hierfür der Gitterkreis der 
Eingangsröhre. 


In der hier besprochenen Arbeit von W. Jacobi und 
W. S. Pforte wurde auf die Ausbildung einer hoch- 
empfindlichen eichbaren Meßeinrichtung zur einwand- 
freien Bestimmung des Gesamtrauschens besonderer Wert 
gelegt. Die zu untersuchende Röhre in Verstärkerschal- 
tung ist auf das sorgfältigste abgeschirmt und dient als 
Vorsatz für einen widerstandsgekoppelten Vierröhrenver- 
stärker mit einem Frequenzgang von 2% im Bereich von 
50 bis 10 000 Hz. Die Ausgangsspannung der letzten Stufe 
wird über Gleichrichter wahlweise durch einen unmittel- 
bar in Mikrovolt der Eingangsspannung geeichten Effek- 
tivwertzeiger bzw. -schreiber angezeigt. Zum Heraus- 
schneiden einzelner Frequenzbereiche aus dem gesamten 
Frequenzband sind Oktavfilter vorgesehen, deren Loch- 
dämpfung durch einen Zusatzverstärker wieder aufgehoben 
werden kann. Für die Anzeige von Spannungsspitzen ist 
die Meßapparatur ergänzt durch einen Impulsmesser, der 
wieder unmittelbar in Mikrovolt (Spitzenwert) geeicht ist. 
Auch hier ist neben dem Anzeigeinstrument ein Schreib- 
gerät vorgesehen. — So einfach nun die oben wieder- 
gegebene Unterteilung der Störungsquellen nach ihren 
physikalischen Ursachen ist, so schwierig wird die Angabe, 
welcher Anteil jeder dieser Störungsquellen am Gesamt- 
rauschen zukommt. Auf diese Fragen gehen die Verfasser 
unter gleichzeitiger Untersuchung der Betriebsbedingun- 
gen für das Rauschen in einer längeren Betrachtung ein. 
[W. Jacobi u. W. S. Pforte, Veröff. Nachr.-Techn. 
(1935) 2. Folge.] W.Schr. 


1) Vgl. hierzu den Bericht „Grenzen der Verstärkung“, ETZ 56 (1935) 
H. 45, S. 1231. 


2. Januar 1936 


Physik und theoretische Elektrotechnik. 


537. 523 Eine neuartige, abgeschirmte Spitzen- 
entladung mit Übergang einer stromstarken Ent- 
ladungsform in eine stromschwächere. — Im Zu- 
sammenhang mit Untersuchungen über Gasreaktionen in 
der stillen Entladung bei Atmosphärendruck fan- 
den die Verfasser eine neuartige Form der Spitzenent- 
ladung, die entsteht, wenn man eine positiv geladene 
Spitze durch eine Öffnung in das praktisch homogene Feld 
eines Kreisplattenkondensators längs dessen Achse ein- 
führt. Die Strom-Spannungs-Kennlinie zeigt schleifen- 
förmigen Verlauf mit einem Ast abnehmender Strom- 
stärke bei steigender Spannung und läßt sich in drei 
Teile gliedern: 1. Nach dem Zünden der Entladung ein 


20 _ Alatinspitze gegen Platinkathode 
sà  Alottenabstand comm 
AUA 


18 


80V 11 
8 75k Spannung | 
9 700 ” s 
10 725 ” á 
i 1 0 P 


% 


Ju. 10 
7 


0 ö Ss 6 7mm 


Lu 
Abb. 6. Abhängigkeit der Stromstärke i von der Spitzenlänge L 
bei verschiedenen konstanten Spannungen. 


steiler Stromanstieg, bei dem eine bisher nicht beobachtete 
Entladungsform entsteht, die sich von der positiven Spitze 
bis zur negativen Gegenplatte erstreckt und die kennzeich- 
nenden Entladungsteile (positive Säule, Kathodenlicht, 
Dunkelräume) einer Vakuumglimmentladung zeigt; 2. mit 
weiter zunehmender Spannung ein Gebiet abnehmender 
Stromstärke, verbunden mit einem Abbau der beschriebe- 
nen Entladungsform, und 3. ein Gebiet wieder zunehmen- 
der Stromstärke, wie sie formelmäßig und dem Aussehen 
nach der normalen Spitzenentladung entspricht. Da sich 
die Kennlinien für verschiedene Spitzenlängen überschnei- 
den, zeigen auch die Kurven der Stromstärke in Abhängig- 
keit von der Spitzenlänge bei konstanter Spannung den 
kennzeichnenden Verlauf mit den entsprechenden Ent- 
ladungsteilen (s. Abb. 6). Die Kennlinien sind von der 
Plattengröße und vom Werkstoff der Spitze und der Platte 
unabhängig und ändern sich mit der Schärfe der Spitze 
und mit dem Druck und der Temperatur des Gases, zeigen 
aber den beschriebenen Entladungsverlauf. In reinen 
Gasen tritt die Erscheinung nicht auf. Am ausgepräg- 
testen ist sie bei einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch mit 
etwa 15% O,. Bei anderen Gasgemischen ist sie ange- 
deutet. [P. A. Thiessen u. H. Bartel, Z. techn. 
Physik 16 (1935) S. 285.] Sb. 


621. 3. 012. I Symmetrische Komponenten für 
Mehrphasensysteme. — Das Verfahren der symmetri- 
schen Komponenten, das für Dreiphasennetze seit Jahren 
bekannt ist!) und namentlich bei der Berechnung von ein- 
und zweipoligen Erd- und Kurzschlüssen gute Dienste 
leistet, kann auch auf Netze von anderer Phasenzahl über- 
tragen werden. Bei Dreiphasennetzen läßt sich bekannt- 


) Vgl. z. B. Oberdorfer, ETZ 50 (1929) S. 265. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 19 


lich ein System von beliebigen, unsymmetrischen Phasen- 
spannungen darstellen als Resultierende von 3 symmetri- 
schen Spannungssystemen, nämlich dem mitläufigen, dem 
gegenläufigen und dem Nullsystem. Entsprechend läßt 
sich nun bei einem m-Phasennetz ein beliebiges, unsymme- 
trisches Spannungssystem darstellen durch m symmetri- 
sche Systeme. Unter einem symmetrischen Spannungs- 
system sind dabei m Spannungsvektoren — jeder zu einer 
Phase gehörig — zu verstehen, die. alle gleich lang sind 
und lauter gleiche Winkel miteinander einschließen, also 
einen regelmäßigen Stern bilden (vgl. Abb.7 und 8). Der 
Winkel zwischen den Spannungsvektoren zweier aufein- 
anderfolgenden Phasen beträgt beim ersten symmetrischen 
System (der ersten symmetri- 

1 schen Komponente) y, beim 

zweiten 2y, .. beim (m-1) ten 
(m-1) y, wobei 7 = 22 / m ist. 
Schließlich gibt es noch ein null- 
tes symmetrisches System, bei 


dem die Spannungsvektoren 
aller Phasen gleichgerichtet 
sind. 


Abb. 7. Unsymmetrisches, vier- 1 
phasiges Spannungssystem. 


20 
2 4 2 D. j- 
(2) 


(0) (4) (3) 


Abb. 8. Die vier symmetrischen Komponenten (0) bis (3) 
der unsymmetrischen Spannungen von Abb. 7. 


Auf ähnliche Art kann man auch m beliebige, unsym- 
metrische Ströme durch m symmetrische Stromsysteme 
darstellen. Es läßt sich zeigen, daß in einer m-Phasen- 
maschine, die gewisse Symmetriebedingungen erfüllt, von 
allen m symmetrischen Systemen nur 2 eine räumlich 
grundharmonische MMK erzeugen, und zwar das erste 
System eine mitläufige, das (m-1)te eine gegenläufige 
Dreh-MMK. Alle übrigen symmetrischen Stromsysteme 
erzeugen nur räumlich höhere Harmonische. 

Wenn das unsymmetrische System infolge besonderer 
Schaltungen gewisse Bedingungen erfüllt, so können sich 
wesentliche Vereinfachungen ergeben. Sind z. B. (bei ge- 
rader Phasenzahl) die Ströme in je 2 diametral gegen- 
überliegenden Phasenwicklungen entgegengesetzt gleich, 
so kommen nur die symmetrischen Komponenten ungerader 
Ordnungszahl vor. Da das alte Zweiphasensystem eigent- 
lich ein Vierphasensystem ist, das die genannte Bedingung 
erfüllt, so lassen sich in einem Zweiphasennetz beliebige 
Stromsysteme durch nur 2 symmetrische Systeme, nämlich 
ein mitläufiges und ein gegenläufiges, darstellen. [W. 
Wanger, Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 10, S. 683.] 


621. 315. 61. 029. 5 Die Eigenschaften einiger Isolier-. 
stoffe bei hohen Frequenzen. — An Gläsern, Por- 
zellan, Kunststoffen und verschiedenen Gummi- und 
Faserstoffarten werden Messungen des Verlust faktors und 
der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit von der Fre- 
quenz vorgenommen. Als weitere veränderliche Größen 
kommen noch Temperatur und Feuchtigkeit hinzu. Die 
Verfasser geben eine eingehende Beschreibung der Ver- 
suchseinrichtung, die im wesentlichen auf dem bekannten 
Widerstandssubstitutionsverfahren begründet ist. Als Meß- 
proben dienen dünne Platten mit aufgeklebten Zinnfolie- 
elektroden. Der Meßkondensator befindet sich zwecks 
Untersuchung der Temperaturabhängigkeit in einem abge- 
schlossenen Metallgefäß. Die Anordnung der Heizspirale 
im Innern des Gefäßes ist so gewählt, daß eine direkte Be- 
strahlung des Prüfkörpers vermieden wird. Zur Tempe- 
raturmessung dienen Thermoelemente. 

In einem Frequenzbereich von 10 bis 10000 kHz wer- 
den Höchstwerte des Verlustfaktors gefunden. Diese liegen 
für Porzellan bei 16 kHz, für Ebonit bei 100 kHz und für 
reinen Gummi bei 3000 kHz. Diese ausgeprägten Höchstwerte 
bei hohen Freauenzen und auch die großen Verlustwerte 
von Hartgummi stehen etwas im Gegensatz zu den bei uns 
bekannten Verlustfaktortafeln. Mit zunehmender Tem- 
peratur bis 110° C wird bei Tulpenbaum-Holzpapier und 


20 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


Paxolin, einem Hartpapier, ein Steigen des Verlustfaktors 
bis zum siebenfachen Betrag festgestellt. Der Anstieg des 
Verlustes ist um so steiler, je niedriger die Frequenz ist. 
Bei reinem Gummi sind die Verhältnisse gerade um- 
gekehrt. Im untersuchten Frequenzbereich ist die Dielek- 
trizitätskonstante der gemessenen Stoffe nahezu konstant. 
Mit steigender Temperatur wird bei Paxolin die Dielek- 
trizitätskonstante größer. 

Der Feuchtigkeitseinfluß wird nur an einem hygro- 
skopischen Faserstoff, der bis zu 11 % Wasser aufnimmt, 
untersucht. Dielektrizitätskonstante und Verlustfaktor 
steigen mit zunehmendem Wassergehalt, wobei der Effekt 
nn’ größer ist, je niedriger die Meßfrequenz gewählt 
wird. 

Abschließend vergleichen die Verfasser ihre Ergebnisse 
mit den bestehenden Theorien und stellen fest, daß unter- 
halb 2.105 Hz die Leitfähigkeit von maßgebendem Einfluß 
ist, während bei höheren Frequenzen innere Molekül- 
verluste die Kurvenform bestimmen. Angaben über die 
Genauigkeit der mitgeteilten Meßergebnisse enthält die 
Arbeit nicht. Desgleichen vermißt man etwas die Ver- 
bindung mit den bereits bestehenden Arbeiten über das be- 
handelte Gebiet. [Sharpe u. O’Kane, Engineering 
140 (1935) S. 403.] rz. 


Verschiedenes. 


529. 7 (079) Wettbewerb für eine wissenschaft- 
liche Arbeit aus der Zeitmeßkunde und der Uhren- 
technik. — Die Gesellschaft für Zeitmeßkunde und 
Uhrentechnik E. V. schreibt einen Wettbewerb für eine 
wissenschaftliche Arbeit aus. Zugelassen sind wissenschaft- 
liche Arbeiten von Wert aus den Gebieten der Zeitmeß- 
kunde und Uhrentechnik. Ein festes Thema wird nicht vor- 
geschlagen. Jeder Bewerber kann sich das besondere Thema, 
das er bearbeiten will, selbst auswählen. Besondere Themen 
werden aber angeregt. Auskunft erteilt Regierungsrat Dr. 
A. Repsol d, Hamburg 3, Deutsche Seewarte. 


Jahresversammlungen, Kongresse, Ausstellungen. 


629. 12 (063) 36. Hauptversammlung der Schiff- 
bautechnischen Gesellschaft 1935. — Auf dieser 
Tagung, die unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. E.h. 
Schütte vom 20. bis 23.11 1935 in Berlin stattfand, fan- 
den vor allem die vier Vorträge (Dr. Schnadel, Dr. 
Horn,Dr. Weinblum, Obering. Weiß) zu dem wis- 
senschaftlichen Ergebnis der Hochseemeßfahrt, die im No- 
vember/Dezember 1934 mit M.S. „San Francisco“ der Hapag 
durchgeführt wurde, lebhaften Beifall. Diese Messungen 
zu den Beanspruchungen des Schiffs im Seegang werden für 
die weitere Entwicklung deutscher Schiffsbaukunst von 
größtem Wert sein, da nunmehr zutreffendere Berechnun- 
gen durchgeführt werden können. Die Hauptschwierig- 
keit bei der Durchführung der Messungen bestand in dem 
sicheren Anzeigen der empfindlichen Meßgeräte mit elek- 
trischem Antrieb zur Fernaufzeichnung. Zu den Messun- 
gen der Wellenform am Schiffskörper hatte Obering. Weiß 
eine völlig neuartige Wellenmeßeinrichtung entworfen. An 
mehreren Querschnitten des Schiffs wurden an der Außen- 
bordseite Bänder von besonders ausgebildeten elektrischen 
Kontakten in kurzen Abständen voneinander angeordnet; 
ihr Kontaktschluß bewirkt das Seewasser, so daß Licht- 
stromkreise geschlossen und die je nach der Höhe des 
Wasserspiegels aufleuchtenden Lampen auf Filmen auf- 
gezeichnet werden können. Dem Vortrage von Herrn 
Dir. Bleicken von der Hapag war zu entnehmen, daß 
die erste Ausfahrt der „Potsdam“ mit elektrischem 
Schraubenantrieb und Hochdruckdampf!) anstandslos ver- 
laufen ist und keine Bedenken bestehen, auf diesem Wege 
fortzuschreiten. Betriebssicherheit und Manövrierfähig- 
keit sind bei dem turboelektrischen Betrieb auf jeden Fall 
gewährleistet. Man wird sich auch nunmehr dem diesel- 
elektrischen Betrieb zuwenden. Wurdel, Berlin, 
berichtete über ein neues Mikrophontelephon, das infolge 
richtiger Anwendung der akustischen Gesetze ein siche- 
res Telephonieren in geräuschgestörten Räumen, insbe- 
sondere in den Dieselmotorräumen von Schiffen, er- 
möglicht. Pge. 


1) ETZ 56 (1935) H. 29, S. 809. 


Das Programm der 2. Energietagung: „Elek- 
trizität‘“ im Essener Haus der Technik. 

1. Tag: 16.1. (Do), 19h, im großen Saal des Städt. 
Saalbaues, Essen: 

1. „Einleitende Ausführungen“ Staatssekretär Dr.-Ing. 
E. h. Ohnesorge VDE, Berlin. 

2. „Die Aufgaben der deutschen Elektrizitätswirtschaft“ 
Direktor Dr.-Ing. E. h. Ko e pehen VDE, Essen. 

3. „Die Arbeiten des VDE“ Dr.-Ing. Boh nhoff VDE, 
Dortmund. 

4. „Die Verbundwirtschaft in der deutschen Elektrizi- 
tätsversorgung“ Direktor Dipl.-Ing. Zschintzsch 
VDE, Berlin. 

Film „Urkraft des Weltalles“. 

6. Schlußwort. 

2. Tag: 17.1. (Fr), 9 bis 13h, im großen Saal des 
Städt. Saalbaues, Essen: 

1. „Durchdringung der Industrie mit Elektrizität“ Di- 
rektor Dr.-Ing. E.h. Bingel VDE, Berlin. 

2. „Über Bau und Anwendung der Elektrostahl-Schmelz- 
Öfen, insbesondere in Qualitätsstahlwerken“ Dr.-Ing. 
Pölzguter, Bochum. 

3. „Die Anwendung der Elektrowärme bei der Verarbei- 
tung von Stahl“ Dr.-Ing. Hougardy, Bochum. 

4. „Anwendung und Ausnutzung der Elektrowärme in 
der Nichteisenmetall-Industrie“ Dr.-Ing. Veltman, 
Finow (Mark). 

5. „Wasserkraftausnutzung“ Regierungsbaurat a. D. 
Henninger, Freiburg i. Br. 

nachmittags von 15 bis 18h 30 m: 

6. „Die vollkommene Wohnung im Zeitalter der Elek- 
trizität“ Architekt Berchem, Essen. 

7. „Neuzeitliche Gesichtspunkte für Anlage und Betrieb 
elektrischer Großküchen“ F. Linke, Berlin. 

8. „Die Bedeutung der Elektrizität als Licht-, Kraft- 
und Wärmequelle im Handwerk und Kleingewerbe“ 
Dipl.-Ing. S. Hutt, Düsseldorf. 

9. „Elektrizität als Treibstoff im Verkehrswesen“ Di- 
rektor Dr.-Ing. E.h. Kern, Essen. 

10. „Schlußwort“ Dipl.-Ing. Seebauer, München. 

Der Elektrotagung voraus gehen Versammlungen der 
Bezirksgruppe Westfalen der Wirtschaftsgruppe für Elek- 
trizitätsversorgung und des Verbandes Deutscher Elektro- 
techniker, Gau Ruhr-Lippe. Die Eintrittsgebühr für den 
16. 1. beträgt 0,30 RM und für den 17. 1. 0,50 RM. Anforde- 
rungen über das ausführliche Programm sowie Anmeldun- 
gen sind rechtzeitig an die Geschäftsstelle des Hauses der 
Technik, Essen, Postfach 254, zu richten. 


a 


AUS LETZTER ZEIT. 


Neuer Fernsehsender Witzleben. — Der Brand 
auf der Berliner Funkausstellung 1935 hatte auch den 
Fernsehsender Witzleben vollkommen vernichtet. Der 
Sender ist jedoch bereits neu aufgebaut und am 23. 12. 1935 
dem Betrieb übergeben worden. Die Eröffnungsfeier wurde 
auf 8 öffentliche Fernsehstellen in Berlin und Potsdam 
übertragen. 


Kraftleitung mit 3683 m Spannweite in 
Schweden. — Uber Mifjord zwischen Alesund und 
Molde hat die Tafjord Kraftselskap eine Kraftleitung mit 
3683 m Spannweite gebaut!). Die Landfesten liegen auf 
535 bzw. 178 m, der tiefste Punkt der Leitung auf 60 m ü. M. 
Der Baustoff ist Stahl von 200 kg/mm? Bruchfestigkeit. Die 
Leitung ist aus Stücken von 215 bis 193 mm? Querschnitt 
zusammengesetzt. Vorläufig ist nur einphasiger Betrieb 
vorgesehen, die See soll die Rückleitung besorgen. 


Fernsprechkabel Australien—Tasmanien. — 
Am 25. 11. 1935 ist die Auslegung eines 250 km langen 
Fernsprechkabels durch die Baßstraße vollendet worden, 
durch das Tasmanien an das Weltfernsprechnetz ange- 
schlossen wird. Das Kabel ist als koaxiales Einleiterkabel 
mit Paraguttaisolation gebaut; wenigstens 5 Fernsprech- 
kreise und 7 Telegraphierkanäle können gleichzeitig be- 
trieben werden. Bm. 


1) B akke-Fagerberg, Elektrotekn. T. (1935) Nr. 34, S. 504. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 21 


WIRTSCHAFTSTEIL. 


Gesetz zur Förderung der Energiewirtschaft (Energiewirtschaftsgesetz) 
vom 13. Dezember 1935. 


Um die Energiewirtschaft als wichtige Grundlage des wirt- 
schaftlichen und sozialen Lebens im Zusammenwirken aller 
beteiligten Kräfte der Wirtschaft und der öffentlichen Ge- 
bietskörperschaften einheitlich zu führen und im Interesse des 
Gemeinwohls die Energiearten wirtschaftlich einzusetzen, den 
notwendigen öffentlichen Einfluß in allen Angelegenheiten der 
Energieversorgung zu sichern, volkswirtschaftlich schädliche 
Auswirkungen des Wettbewerbs zu verhindern, einen zweck- 
mäßigen Ausgleich durch Verbundwirtschaft zu fördern und 
durch all dies die Energieversorgung so sicher und billig wie 
möglich zu gestalten, hat die Reichsregierung das folgende 
Gesetz beschlossen, das hiermit!) verkündet wird: 


$ 1. 

(1) Die deutsche Energiewirtschaft (Elektrizitäts- und 
Gasversorgung) untersteht der Aufsicht des Reiches. 

(2) Die Aufsicht übt der Reichswirtschaftsminister aus, 
und zwar, soweit Belange der Energieversorgung der Ge- 
meinden und Gemeindeverbände berührt werden, im Einver- 
nehmen mit dem Reichsminister des Innern in seiner Eigen- 
schaft als Kommunalaufsichtsbehörde. 


$ 2. 


(1) Energieanlagen im Sinne dieses Gesetzes sind An- 
lagen, die der Erzeugung, Fortleitung oder Abgabe von Elektri- 
zität oder Gas dienen. Zu den Energieanlagen gehören solche 
Anlagen nicht, die lediglich der Übertragung von Zeichen oder 
Lauten dienen. 

(2) Energieversorgungsunternehmen im Sinne dieses Ge- 
setzes sind ohne Rücksicht auf Rechtsformen und Eigentums- 
verhältnisse alle Unternehmen und Betriebe, die andere mit 
elektrischer Energie oder Gas versorgen oder Betriebe dieser 
Art verwalten (öffentliche Energieversorgung). Unternehmen 
und Betriebe, welche nur teilweise oder im Nebenbetrieb 
öffentliche Energieversorgung betreiben, gelten insoweit als 
Energieversorgungsunternehmen. Der Reichswirtschafts- 
minister entscheidet endgültig darüber, ob und inwieweit ein 
Unternehmen Energieversorgungsunternehmen im Sinne dieses 
Gesetzes ist. 


33. 


Der Reichswirtschaftsminister kann von den Energiever- 
sorgungs unternehmen jede Auskunft über ihre technischen 
und wirtschaftlichen Verhältnisse verlangen, soweit der Zweck 
dieses Gesetzes es erfordert. Er kann auch bestimmte tech- 
nische und wirtschaftliche Vorgänge und Tatbestände bei die- 
sen Unternehmen mitteilungspflichtig machen. 


94. 


(1) Die Energieversorgungsunternehmen sind verpflichtet, 
vor dem Bau, der Erneuerung, der Erweiterung oder der Still— 
legung von Energieanlagen dem Reichswirtschaftsminister An- 
zcige zu erstatten. 

(2) Der Reichswirtschaftsminister kann den Bau, die Er- 
neuerung, die Erweiterung oder die Stillegung von Energie- 
anlagen der Energieversorgungsunternehmen innerhalb einer 
Frist von einem Monat nach Eingang der Anzeige beanstanden. 
Beanstandete Vorhaben kann er innerhalb einer weiteren 
Frist von zwei Monaten nach der Beanstandung untersagen, 
wenn Gründe des Gemeinwohles es erfordern. Der Unter- 
sagung geht ein Untersagungsverfahren voraus. 

(3) Der Reichswirtschaftsminister bestimmt den Umfang 
der Anzeigepflicht nach Abs. 1. Er erläßt die Vorschriften 
über Formen und Fristen für die Anzeige und das Unter- 
sagungsverfahren. Er kann die in Abs. 2 bezeichnete Frist für 
die Untersagung verlängern. 

(4) Der Reichswirtschaftsminister kann die Auskunfts- 
und Mitteilungspflicht nach $ 3 sowie die Anzeigepflicht nach 
Abs. 1 auch auf Energieanlagen erstrecken, die zum Betriebe 
a Unternehmen als Energieversorgungsunternehmen ge- 

ören. 


1) Vgl. Deutschen Reichs- und Preuß. Staatsanzeiger vom 16. De- 
zember 1935. 


620. 9: 34 (43) 
$ 5. 

(1) Wenn Unternehmen und Betriebe, die nicht Energie- 
versorgungsunternehmen sind, die Versorgung anderer mit 
Energie aufnehmen, so bedürfen sie hierzu der Genehmigung 
des Reichswirtschaftsministers. 

(2) Vor der Errichtung oder Erweiterung einer Energie- 
anlage zur Erzeugung von Elektrizität oder Gas, die zur 
Deckung des Eigenbedarfs bestimmt ist, hat der Unternehmer 
dem Energieversorgungsunternehmen, welches das Gebiet, in 
dem die Anlage errichtet werden soll, mit Energie versorgt, 
hierüber Mitteilung zu machen. 


$ 6. 


(1) Versorgt ein Energieversorgungsunternehmen ein be- 
stimmtes Gebiet, so ist es verpflichtet, allgemeine Bedingun- 
gen und allgemeine Tarifpreise öffentlich bekanntzugeben und 
zu diesen Bedingungen und Tarifpreisen jedermann an sein 
Versorgungsnetz anzuschließen und zu versorgen (allgemeine 
Anschluß- und Versorgungspflicht). 


(2) Die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht be- 
steht nicht, 


1. wenn der Anschluß oder die Versorgung dem Versor- 
gungsunterneh men aus wirtschaftlichen Gründen, die auch 
in der Person des Anschlußnehmers liegen können, nicht 
zugemutet werden kann, 

2. wenn der Anschlußnehmer die Mitteilung nach $ 5 Abs. 2 
unterlassen hat, es sei denn, daß die Mitteilung ohne 
sein Verschulden unterblieben oder seit Errichtung oder 
Erweiterung der Energieerzeugungsanlage ein Zeitraum 
von 10 Jahren verstrichen ist. l 


(3) Wer selbst eine Energieanlage zur Erzeugung von Elek- 
trizität oder Gas oder eine andere gleich zu achtende Energie- 
erzeugungsanlage betreibt, kann sich für das Grundstück, auf 
dem die Anlage sich befindet, und für andere eigene Grund- 
stücke, die von der Anlage aus versorgt werden können, nicht 
auf die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht nach 
Abs. 1 berufen. Er kann aber Anschluß und Versorgung in dem 
Ausmaß und zu Bedingungen verlangen, die dem Energiever- 
sorgungsunternehmen wirtschaftlich zumutbar sind. Verträge 
werden durch die Bestimmungen der Abs. 2 und 3 nicht be- 
rührt. 

(4) Der Reichswirtschaftsminister kann Anordnungen 
treffen, die von den Vorschriften der Absätze 1 bis 3 ab- 
weichen, wenn ein wichtiges öffentliches Interesse vorliegt. 
Solche Anordnungen binden Gerichte und Verwaltungs- 
behörden. 

(5) Wird ein Energieversorgungsunternehmen nach $ 17 
der Deutschen Gemeindeordnung als öffentliche Einrichtung 
einer Gemeinde (eines Gemeindeverbandes) betrieben, so fin- 
den im Streitfalle über die Anschluß- und Versorgungspflicht 
(Abs. 1 bis 3) die Verfahrensvorschriften der $$ 29 und 30 
der Deutschen Gemeindeordnung Anwendung; auf Antrag einer 
Partei entscheidet das Verwaltungsgericht auch über Ausmaß 
und Bedingungen von Anschluß und Versorgung, die nach 
Abs. 3 Satz 2 dem Energieversorgungsunternehmen zumutbar 
sind. 

3 7. 


Der Reichswirtschaftsminister kann durch allgemeine 
Vorschriften und Einzelanordnungen die allgemeinen Bedin- 
gungen und allgemeinen Tarifpreise der Energieversorgungs- 
unternehmen ($ 6 Abs. 1) sowie die Energieeinkaufspreise der 
Energieverteiler wirtschaftlich gestalten. Die Entscheidungen 
des Reichswirtschaftsministers sind für Gerichte und Verwal- 
tungsbehörden bindend. 


$ 8. 


(1) Zeigt sich ein Energieversorgungsunternehmen außer- 
stande, seine Versorgungsaufgaben, insbesondere die ihm auf 
Grund dieses Gesetzes auferlegten Pflichten, zu erfüllen und 
können zur Beseitigung der das Energieversorgungsunterneh- 
men an der Erfüllung seiner Versorgungsaufgaben hindernden 
Umstände ausreichende Maßnahmen nicht getroffen werden, 


22 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 


2. Januar 1936 


so kann ihm der Reichswirtschaftsminister nach Durchführung 
eines Untersagungsverfahrens den Betrieb ganz oder teilweise 
untersagen. Er kann ein anderes Energieversorgungsunter- 
nehmen mit der Übernahme der Versorgungsaufgaben beauf- 
tragen. Der Auftrag kann mit Auflagen verbunden werden. 
Soweit der Betrieb eines Energieversorgungsunternehmens 
einer oder mehrerer öffentlicher Gebietskörperschaften unter- 
sagt wird, soll tunlichst ein Energieversorgungsunternehmen 
einer anderen öffentlichen Gebietskörperschaft mit der Über- 
nahme der Versorgungsaufgaben beauftragt werden, sofern 
diese nicht besser und wirtschaftlicher durch ein anderes 
Unternehmen erfüllt werden können (vgl. $ 67 der Deutschen 
Gemeindeordnung). Das Unternehmen soll nur beauftragt 
werden, wenn ihm die Übernahme der Versorgungsaufgaben 
zugemutet werden kann. Das Unternehmen ist verpflichtet, 
dem Auftrage nachzukommen. Der Reichswirtschaftsminister 
kann auch ein anderes Unternehmen als ein Energieversor- 
gungsunternehmen beauftragen, wenn dieses zur Übernahme 
des Auftrages bereit ist. 

(2) Das beauftragte Unternehmen tritt in die Rechte und 
Pflichten aus den Energieversorgungsverträgen ein. Inwie- 
weit hiernach Rechte und Pflichten übergegangen sind, wird 
im Streitfalle vom Reichswirtschaftsminister endgültig fest- 
gestellt. 

(3) Der Reichswirtschaftsminister kann das beauftragte 
Unternehmen in den Gebrauch der Energieanlagen, soweit dies 
für die Erfüllung der Versorgungsaufgaben notwendig ist, 
vorläufig einweisen. Dem beauftragten Unternehmen kann ge- 
stattet werden, die zur Sicherstellung der Energieversorgung 
erforderlichen Änderungen an den Anlagen vorzunehmen. 


3 9. 


(1) Der Reichswirtschaftsminister kann auf Antrag des 
mit der Übernahme der Versorgungsaufgaben nach $ 8 beauf- 
tragten Unternehmens die Zulässigkeit der Enteignung der 
von der Entziehung betroffenen Energieanlagen und Rechte 
am Grundeigentum anordnen. Der Antrag muß gestellt wer- 
den, wenn das Unternehmen, dem der Betrieb nach $ 8 unter- 
sagt worden ist, dies verlangt. 


(2) Auf das Enteignungsverfahren finden die Vorschriften 
des $ 11 dieses Gesetzes Anwendung mit der Maßgabe, 


1. daß eine angemessene Entschädigung gewährt wird, 


2. daß die Entschädigung in einer Beteiligung an dem 
Unternehmen, zugunsten dessen die Enteignung erfolgt, 
gewährt wird, sofern die Einweisung in die Rechte eines 
Unternehmens geschieht, das sich im Besitze des Reiches, 
der Länder oder der Gemeinden (Gemeindeverbände) be- 
findet oder an dem Reich, Länder oder Gemeinden (Ge- 
meindeverbände) mit mehr als der Hälfte des Kapitals 
unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind, und wenn 
Reich, Länder oder Gemeinden (Gemeindeverbände) die 
Beteiligung beantragen. Der Reichswirtschaftsminister 
kann anordnen, daß von der Anwendung dieser Bestim- 
mung abgesehen wird. 


3. daß der Reichswirtschaftsminister, wenn das zur Ent- 
eignung berechtigte Unternehmen das Enteignungsver- 
fahren nicht betreibt, auf Antrag des von der Enteignung 
betroffenen Unternehmens anordnen kann, daß die Ent- 
scheidungen im Enteignungsverfahren von Amts wegen 
ergehen. In diesem Fall kann die Enteignungsbehörde das 
zur Enteignung berechtigte Unternehmen anhalten, die 
erforderlichen Unterlagen vorzulegen. $ 15 Abs. 1 findet 
sinngemäß Anwendung. 


(3) Für die Übertragung von Rechten aus den Energie- 
versorgungsverträgen und für die Gebrauchseinweisung nach 
$ 8 werden von der Enteignungsbehörde nach den Bestimmun— 
gen über das Entschädigungsfeststellungsverfahren der Ent- 
eignungsgesetze der Länder und nach Inkrafttreten eines 
Reichsenteignungsgesetzes dieses Gesetzes Entschädigungen 
festgesetzt. Abs. 1 und 2 Ziffer 1 finden entsprechende An- 
wendung. 


(4) Die Durchführung der Maßnahmen nach $8$ 8 und 9 
ist frei von öffentlichen Abgaben und Gerichtsgebühren. 


$ 10. 


Die Einfuhr von Elektrizität oder Gas auf festen Lei- 
tungswegen sowie der Abschluß von Verträgen hierüber be- 
dürfen der Genehmigung des Reichswirtschaftsministers. 


$ 11. 
(1) Soweit für Zwecke der öffentlichen Energieversorgung 
die Entziehung oder die Beschränkung von Grundeigentum oder 
Rechten am Grundeigentum im Wege der Enteignung erforder- 


lich wird, stellt der Reichswirtschaftsminister die Zulässigkeit 
der Enteignung fest. 

(2) Für das Verfahren gelten die Landesgesetze mit der 
Maßgabe, daß die endgültige Entscheidung über die Zulässig- 
keit der Inanspruchnahme der Grundstücke zur Ausführung 
von Vorarbeiten und über die Art der Durchführung und den 
Umfang der Enteignung, soweit sie nicht in einem Verwal- 
tungsstreitverfahren ergeht, der Reichswirtschaftsminister 
trifft. 

(3) Nach Inkrafttreten eines Reichsenteignungsgesetzes 
gelten für das Verfahren die Vorschriften des Reichsenteig- 
nungsgesetzes; die Entscheidungen nach Abs. 1 und 2 trifft 
dann der nach dem Reichsenteignungsgesetz zuständige 
Reichsminister. 

$ 12. 


Soweit von Energieversorgungsunternehmen für Benutzung 
von Straßen und Verkehrswegen jeder Art Benutzungsgebüh- 
ren oder sonstige Entschädigungen zu entrichten sind, kann 
der Reichswirtschaftsminister allgemeine Vorschriften oder 
Einzelanordnungen über deren Zulässigkeit und Bemessung 
erlassen. 

$ 13. 


(1) Der Reichswirtschaftsminister kann Vorschriften und 
Anordnungen über die Erhaltung vorhandener und die Er- 
richtung zusätzlicher Energieanlagen sowie über die Abgabe 
von Energie erlassen, soweit solche zur Sicherstellung der 
Landesverteidigung erforderlich sind und den Unternehmen 
zugemutet werden können. Werden über das wirtschaftlich 
Zumutbare hinaus Auflagen gemacht, so ist dem Unternehmen 
eine angemessene Entschädigung zu gewähren, die der Reichs- 
wirtschaftsminister festsetzt. Die Entscheidungen des Reichs- 
wirtschaftsministers sind für Gerichte und Verwaltungsbehör- 
den bindend. 


(2) Der Reichswirtschaftsminister erläßt Vorschriften 
und Anordnungen über die technische Beschaffenheit, die 
Betricbssicherheit, die Installation von Energieanlagen und 
von Energieverbrauchsgeräten sowie deren Überwachung. 


$ 14. 


Die Personen, deren sich der Reichswirtschaftsminister 
zur Erfüllung seiner Obliegenheiten bedient, und deren Ge- 
hilfen dürfen vorbehaltlich der dienstlichen Berichterstattung 
die bei Wahrnehmung ihres Dienstes erlangten Kenntnisse 
von Geschäfts- und Betriebsverhältnissen nicht unbefugt ver- 
werten oder an andere mitteilen. Über andere Tatsachen, an 
deren Nichtbekanntwerden ein öffentliches Interesse oder ein 
berechtigtes Interesse der Betroffenen besteht, haben sie die 
Verschwiegenheit zu wahren. Angestellte sind auf gewissen- 
hafte Erledigung ihrer Obliegenheiten durch Handschlag zu 
verpflichten. Diese Pflichten werden durch Ausscheiden aus 
dem Dienst oder Beendigung der Tätigkeit nicht berührt. 


$ 15. 


(1) Der Reichswirtschaftsminister kann die Unternehmen 
und die verantwortlichen Leiter der Unternehmen durch Er- 
zwingungsstrafen, deren Höchstmaß unbeschränkt ist, oder 
durch unmittelbaren Zwang zur Befolgung seiner Anordnun- 
gen oder von Anordnungen der Stellen, welchen er Befugnisse 
aus diesem Gesetz übertragen hat, anhalten. Die Erzwingungs- 
strafen werden auf Ersuchen des Reichswirtschaftsministers 
von den Finanzämtern nach den Vorschriften der Reichs- 
abgabenordnung und der zu ihrer Durchführung ergangenen 
und noch ergehenden Bestimmungen beigetrieben. Soweit Ge- 
meinden (Gemeindeverbände) oder deren Beamte zur Befol- 
gung von Anordnungen angehalten werden sollen, richtet sich 
das Verfahren nach den hierfür geltenden verwaltungsrecht- 
lichen Vorschriften. 


(2) Mit Gefängnis und mit Geldstrafe oder mit einer die- 
ser Strafen wird bestraft, wer $ 14 zuwider seine Pflicht zur 
Verschwiegenheit verletzt oder die Kenntnisse von Geschäfts- 
oder Betriebsverhältnissen unbefugt verwertet. 


(3) Mit Geldstrafe wird bestraft: 


1. wer die nach $$ 3 und 4 angeordneten Auskünfte, An- 

zeigen und Mitteilungen unterläßt oder sie unrichtig oder 

unvollständig erstattet. 

wer vor Ablauf der im $ 4 bezeichneten Fristen ohne 

Genehmigung des Reichswirtschaftsministers oder nach 

der Untersagung durch den Reichswirtschaftsminister 

den Bau, die Erneuerung, die Erweiterung oder die Still- 

legung von Energieanlagen in Angriff nimmt, 

3. wer entgegen der Vorschrift des $ 5 Abs. 1 ohne Geneh- 
migung des Reichswirtschaftsministers die Energiever— 
sorgung anderer aufnimmt, 


ro 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 23 


4. wer ohne die Genehmigung des Reichswirtschafts- 
ministers nach $ 10 Elektrizität oder Gas in das Reichs- 
gebiet einführt oder die Genehmigung des Reichswirt- 
schaftsministers für Verträge über die Einfuhr von Elek- 
trizität oder Gas nicht einholt, 

5. wer Vorschriften oder Anordnungen des Reichswirt- 
schaftsministers nach $ 13 nicht befolgt. 


(4) Die Strafverfolgung nach Abs. 2 und 8 tritt nur auf 
Antrag des Reichswirtschaftsministers ein. Der Strafantrag 
kann zurückgenommen werden. 


$ 16. 


(1) Zur Vorbereitung der Entscheidungen und Anordnun- 
gen aus diesem Gesetz kann der Reichswirtschaftsminister den 
Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft mit Aufträgen ver- 
sehen. Er kann ferner Befugnisse aus den $$ 3 und 4 Absatz 1 
auf den Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft übertragen. 


(2) Der Reichswirtschaftsminister kann Befugnisse aus 
$8 3, 4 Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1, $ 5 Absatz 1 und $ 13 Ab- 
satz 2 dieses Gesetzes auf nachgeordnete Behörden übertragen. 


$ 17. 


(1) Das Gesetz betreffend Sozialisierung der Elektrizitäts- 
wirtschaft vom 31. 12. 1919 (Reichsgesetzbl. 1920, S. 19) und 
die Bekanntmachung über Elektrizität und Gas sowie Dampf, 
Druckluft, Heiß- und Leitungswasser vom 21. 6. 1917 (Reichs- 
gesetzblatt 1917, S. 543) werden aufgehoben. Die Verordnung 
über Mitteilungspflicht in der Energiewirtschaft vom 30. 7. 
1934 (Reichsgesetzbl. I, S. 765) tritt zu einem von dem Reichs- 
wirtschaftsminister zu bestimmenden Zeitpunkt außer Kraft. 

(2) Mit Ablauf des 31. 3. 1936 tritt die Verordnung über 
die schiedsgerichtliche Erhöhung von Preisen bei Lieferung 
von elektrischer Arbeit, Gas und Leitungswasser in der Fas- 
sung vom 16. 6. 1922 (Reichsgesetzbl. I, S. 509 ff. — Schieds- 
gerichtsverordnung) außer Kraft. Die im Zeitpunkt des Außer- 
krafttretens der Verordnung anhängigen Verfahren können 
nach den bisher geltenden Vorschriften weitergeführt wer- 
den; der Reichsjustizminister wird ermächtigt, die Verfahren 
auf andere Stellen überzuleiten. 


$ 18. 

Wegen eines Schadens, der durch Maßnahmen entsteht, 
die in Durchführung dieses Gesetzes oder seiner Durchfüh- 
rungsvorschriften getroffen werden, wird eine Entschädigung 
nicht gewährt, es sei denn, daß dieses Gesetz ausdrücklich 
etwas anderes bestimmt. 

$ 19. 

(1) Der Reichswirtschaftsminister erläßt im Einverneh- 
men mit den beteiligten Reichsministern die zur Durchführung 
dieses Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und all- 
gemeinen Verwaltungsvorschriften. 

(2) Der Reichswirtschaftsminister kann hierbei Landes- 
gesetze und landesrechtliche Vorschriften über die Energie- 
versorgung ändern oder außer Kraft setzen. 


§ 20. 


Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in 
Kraft. 


Berlin, den 13. Dezember 1935. 


Der Führer und Reichskanzler 
gez.: Adolf Hitler. 


Der Reichswirtschaftsminister 
Mit der Führung der Geschäfte beauftragt: 
gez.: Dr. Hjalmar Schacht, 
Präsident des Reichsbank-Direktoriums. 


Der Reichsminister des Innern 
gez.: Frick. 


Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber 
der Wehrmacht 
gez.: v. Blomberg. 


Begründung. 


Die Aufgabe der Energiewirtschaftsführung besteht in der 
Erfüllung von drei Grundforderungen der Volkswirtschafts- 
politik: 

möglichst wirtschaftliche Produktion, 
möglichst soziale Verteilung des Produktionsertrages und 
möglichste Sicherstellung der Energieversorgung. 


Diese Forderungen umfassen zunächst die technische Aus- 
gestaltung der Elektrizitäts- und Gasversorgung. Die tech- 


nische Leistungsfähigkeit der deutschen Energieerzeugung 
und -verteilung hat von jeher auf anerkannter Höhe gestan- 
den. Zumal auf dem Gebiet der Elektrizitätswirtschaft kann 
Deutschland als das Mutterland der zentralen Versorgung gel- 
ten. Die deutsche elektrotechnische Industrie ist die Schöpfe- 
rin eines großen Teiles der Elektrizitätswirtschaft der Welt. 
Im Hinblick auf den technischen Aufbau hat es sich für die 
Energieversorgung zunächst als nützlich erwiesen, daß sie 
sich ohne besondere gesetzliche Regelung frei entwickeln 
konnte. Die technischen Möglichkeiten für Veränderungen und 
Verbesserungen sind zwar auch heute noch keineswegs er- 
schöpft, so daß eine Ordnung der Energiewirtschaft im Wege 
der Gesetzgebung behutsam darauf Bedacht nehmen muß, eine 
Einengung von Entwicklungsmöglichkeiten zu vermeiden. Eine 
gesetzliche Ordnung kann aber technische Leistungsfähigkeit 
fördern, wenn sie unter Wahrung der freien und selbständi- 
gen Verantwortung der energiewirtschaftlichen Unternehmun- 
gen einer Erstarrung der Energieversorgungswirtschaft, die 
als Folge der monopolartigen Stellung der einzelnen Unter- 
nehmen denkbar wäre, den Widerstand einer rein nach 
volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitenden übergeord- 
neten Stelle entgegensetzt. Dabei ist für die technische Fort- 
entwicklung besonders auch die Hauptforderung nach Sicher- 
stellung der deutschen Energieversorgung unter allen mög- 
lichen Umständen zu beachten, zu der es gehört, daß nach 
Lage der gesamten deutschen Rohstoffwirtschaft diejenigen 
Energiearten zu bevorzugen sind, die der deutsche Boden am 
günstigsten zur Verfügung stellt. 


Der wirtschaftliche Stand der deutschen Elektrizitäts- und 
Gasversorgung zeigt die Vorzüge, aber auch die Mängel einer 
freien und raschen Entwicklung. Der Wettbewerbskampf zwi- 
schen den einzelnen Energiewirtschaftsunternehmen und den 
verschiedenen Energiearten hat zur Ausdehnung und Ver- 
besserung der Anlagen und zu wertvollen Bemühungen auf 
dem Gebiet der Tarif- und Preisgestaltung einen Antrieb ge- 
geben. Er hat andererseits eine uneinheitliche und ungleich- 
mäßige Behandlung der Versorgungsgebiete und eine Reihe 
der Gesamtwirtschaft und den Einzelunternehmen schädlicher 
Fehlinvestitionen zur Folge gehabt, so daß das volkswirt- 
schaftliche Gesamtergebnis der Energieversorgung hinter den 
Erwartungen zurückgeblieben ist, die man angesichts des 
technischen Fortschritts hegen durfte. Dabei hat sich auch 
nachteilig geltend gemacht, daß die Energiewirtschaft ver- 


“möge ihrer Abhängigkeit von den Wegerechten der öffent- 


lichen Straßeneigentümer — einem Umstand, der sonst auch 
wieder eine wertvolle ordnende Bedeutung hat — stärker als 
irgendein anderer Wirtschaftszweig von der Wirtschafts- und 
Finanzpolitik, ja auch von der Parteipolitik, beinflußt wurde. 
So war die Versorgungswirtschaft stark durch wirtschafts- 
fremde Bedingtheiten gebunden, ohne daß sie als Gegen- 
gewicht eine einheitliche Führung besaß. Das Ergebnis ist 
das Vorhandensein einer großen Summe wirtschaftlicher und 
finanzieller Fehlleitungen, eine absatzhemmende Uneinheit- 
lichkeit der Tarife und Preise sowie nicht unerhebliche 
Mängel in der Sicherheit der Versorgung. Es bleibt jedoch 
anzuerkennen, daß die Energiewirtschaft bis auf ganz wenige 
Ausnahmen das gesamte Reichsgebiet jedenfalls mit einer der 
Energiearten Elektrizität oder Gas ausgestattet hat, wobei die 
Förderung durch Reich, Länder und Gemeindeverbände für 
die dünn besiedelten Gebiete eine unentbehrliche Unter- 
stützung gewährt hat. 

Das vorliegende Gesetz soll unter Wahrung der freien 
Entfaltungsmöglichkeit für die wertvollen Kräfte selbständi- 
ger Unternehmerverantwortung bei den Trägern der Energie- 
wirtschaft darauf hinwirken, daß die geschilderten Mängel 
behoben werden. Damit wird zugleich einem Wunsche ent- 
sprochen, den die deutsche Energiewirtschaft selbst ohne 
Rücksicht auf damit möglicherweise verbundene Benachteili- 
gung einzelner Unternehmerinteressen aus dem Willen nach 
einer gemeinnützigen Wirtsthaftsgestaltung zum Ausdruck 
gebracht hat. Einen Antrag auf Erlaß eines Energiewirt- 
schaftsgesetzes, das sowohl die Elektrizitäts- wie die Gas- 
versorgung umfaßt, hat der Leiter der Reichsgruppe Energie- 
wirtschaft der Organisation der gewerblichen Wirtschaft ge- 
stellt. Das Verlangen nach einer gesetzlichen Neuordnung der 
Energiewirtschaft ist auch das Ergebnis sowohl des im Auf- 
trag des Reichswirtschaftsministers erstatteten Gutachtens 
„über die in der deutschen Elektrizitätswirtschaft zur Förde- 
rung des Gemeinnutzes notwendigen Maßnahmen“ als auch 
des Berichtes „über die Aufgaben in der Elektrizitätswirt- 
schaft“, der von der Unterkommission für Wirtschaftspolitik 
der politischen Zentralkommission der NSDAP, Abteilung 
Elektrizität, eingereicht wurde. Dieselbe Forderung kommt 
ferner zum Ausdruck in den Vorschlägen des Deutschen Ge- 


24 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


meindetages über „die Neugestaltung der deutschen Elektri- 
zitätswirtschaft“ sowie in einer Reihe von Einzelvorschlägen 
von Volksgenossen, die in Verwaltung und Wirtschaft Erfah- 
rungen gesammelt haben. Es kann festgestellt werden, daß 
die freiwillige Mitarbeit zahlreicher Sachkenner wertvolle An- 
regungen vermittelt hat. Trotz mancher Abweichungen in 
dem Bilde der künftigen materiellen Gestaltung sowie in den 
Vorschlägen über das Maß der vorzunehmenden Eingriffe und 
den erforderlichen organisatorischen Aufbau stimmen doch 
die Vorschläge in den Grundforderungen überein. 

Die Bestrebungen nach einer gesetzlichen Regelung in 
der Energiewirtschaft, insbesondere in der Elektrizitätswirt- 
schaft, reichen weit in die Vorkriegszeit zurück und sind 
schon damals in der Literatur eingehend behandelt worden. 
Nach Beendigung des Krieges wurde das Gesetz betreffend 
die Sozialisierung der Elektrizitätswirtschaft vom 31. De- 
zember 1919 erlassen. Entsprechend den damals herrschenden 
Anschauungen zielte es auf die Übertragung der Elektrizitäts- 
versorgungsunternehmen in den Besitz der öffentlichen Hand 
hin. Dieser staatskapitalistische Aufbau der Elektrizitätsver- 
sorgung kam jedoch vermöge der wirtschaftlichen und poli- 
tischen Verhältnisse der Wirklichkeit nicht zustande, so daß 
das Gesetz praktische Bedeutung nicht erlangte. Es steht im 
Widerspruch zu dem Grundgedanken nationalsozialistischer 
Wirtschaftsauffassung, nach dem es auf die Erfüllung der 
wirtschaftlichen Funktionen im Interesse des Volkes an- 
kommt, nicht auf die Überführung des privaten Kapitals in 
den Staatsbesitz. Dabei ist aber nicht zu verkennen, daß die 
Beteiligung der öffentlichen Hand an der Elektrizitäts- und 
Gaswirtschaft nicht als ein Übergriff in einen der privaten 
Wirtschaft vorbehaltenen Aufgabenkreis angesehen werden 
kann, sondern in der Besonderheit der Versorgungsaufgaben 
sehr wohl begründet ist. 

Das vorliegende Gesetz beseitigt diese alte, formal bisher 
noch bestehende Gesetzgebung. In den Jahren 1922 und 1923 
fanden eingehende Beratungen über den Entwurf eines 
Elektrowirtschaftsgesetzes statt, das eine umfangreiche Ver- 
waltungsorganisation unter Anlehnung an das damalige par- 
lamentarische System sowie ein zentrales Finanzierungsinsti- 
tut für die Elektrizitätswirtschaft schaffen wollte. Wertvolle 
Vorarbeiten für das vorliegende Gesetz haben die statistischen 
und allgemeinen wirtschaftlichen Erhebungen des Enquête- 
Ausschusses geliefert, in denen unter anderem die Verschie- 


denheiten und Mängel der Elektrizitätstarife eingehend be-. 


handelt worden sind. Die Frage des zweckmäßigen künftigen 
Ausbaues der Elektrizitätserzeugung und -großverteilung be- 
handelte der Elektrizitätsversorgungsplan, den Oskar von 
Miller in den Jahren 1928/29 im Auftrage des Reichswirt- 
schaftsministers ausarbeitete. Praktische Bedeutung konnte 
der Plan nicht erlangen, weil er nach seiner Fertigstellung 
teilweise durch die Tatsachen überholt war, ihm zum anderen 
Teil aber durch den inzwischen zutage tretenden wirtschaft- 
lichen Niedergang vorläufig die Grundlage entzogen wurde. 

Auf dem Gebiet der Energietarife sammelte das Reichs- 
wirtschaftsministerium wichtige Erfahrungen aus der Tätig- 
keit des Reichskommissars für Preisüberwachung, der Ende 
1931 eingesetzt wurde. Die Befugnis zu Eingriffen in die 
Energiepreise allein erwies sich nicht als ausreichend, eine 
endgültige Besserung herbeizuführen. Es konnte damit ledig- 
lich eine jeweilige Anpassung der Energiepreise an die Kauf- 
kraft der Bevölkerung in den Grenzen der vorliegenden Vor- 
aussetzungen erreicht werden. 

Die von dem Ministerium selbst gemachten Erfahrungen 
sowie die vorerwähnten Gutachten und Berichte erwiesen 
übereinstimmend, daß es notwendig ist, durch eine Energie- 
wirtschaftsführung auf lange Sicht 


1. den Bau und Ausbau der Energieerzeugungsanlagen und 
auch der Verteilungsanlagen in der Richtung einer ratio- 
nellen, die billigste, aber auch sicherste Bereitstellung 
der erforderlichen Energien gewährleistenden Weise zu 
lenken, 


2. die Energietarife dahin zu beeinflussen, daß sie sowohl 
den besonderen Bedürfnissen der Verbraucher angepaßt, 
als auch zunächst in einzelnen Wirtschaftsgebieten und 
weiterhin im gesamten Reichsgebiet möglichst ange- 
glichen und volkswirtschaftlich zweckmäßig gestaltet 
werden. 


Beide Bestrebungen dienen zugleich der zweckmäßigen 
Lenkung der künftigen Kapitalinvestitionen sowohl der Werke 
als der Verbraucher. Sie sind auch von einander abhängig; 
die Produktionspolitik beeinflußt die Möglichkeiten der Tarif- 
und Preisgestaltung; die Tarifpolitik ermöglicht durch ihre 
absatzfördernde Wirkung die Ausnutzung der Produktions- 


anlagen. Zugleich kann damit den vordringlichen Erforder- 
nissen der industriellen Standortspolitik, der Siedlung und der 
Rohstoffwirtschaft sowie der Sozialpolitik stärker als bisher 
nach übergeordneten Gesichtspunkten Rechnung getragen 
werden. 

Das Gesetz sucht diese Aufgaben im einzelnen in folgen- 
der Weise zu lösen: 

Die Energieversorgungsunternehmen werden verpflichtet, 
dem Reichswirtschaftsminister vor der Stillegung, dem Bau. 
der Erneuerung oder Erweiterung von Energieanlagen Anzeige 
zu erstatten ($ 4). Der Reichswirtschaftsminister wird ermäch- 
tigt, den Unternehmen derartige Maßnahmen zu untersagen, 
Im Interesse der Betroffenen wird der Entscheidung des 
Reichswirtschaftsministers ein Untersagungsverfahren vorge- 
schaltet. Das Untersagungsrecht wird nur für solche Elektri- 
zitäts- und Gasversorgungsunternehmen geschaffen, die andere 
versorgen. Auch ist vorgesehen, daß der Kreis der anzeige- 
pflichtigen Vorgänge im Wege der Durchführungsverordnung 
auf den für Wirtschaft wie Verwaltung unerläßlichen Umfang 
beschränkt wird. 

Die Eigenanlagen werden der Anzeigepflicht und dem 
Untersagungsrecht nicht allgemein unterstellt, um Gewerbe 
und Industrie in ihrer eigenen Betriebsführung die volle 
Selbstverantwortung zu belassen und entbehrlich erscheinende 
Hemmungen zu vermeiden. Jedoch wird den Unternehmern 
solcher Eigenanlagen die Verpflichtung auferlegt, vor Er- 
richtung oder Erweiterung der Eigenanlage dem öffentlichen 
Versorgungsunternehmen Mitteilung zu machen ($ 5). Das 
Versorgungsunternehmen soll also jeweils Gelegenheit be- 
kommen, in Verhandlungen einzutreten und zu prüfen, ob es 
den Unternehmer günstiger beliefern kann, als dessen eigene 
Anlage zu erzeugen imstande wäre, damit auch hier Kapital- 
fehlleitungen möglichst vermieden werden. Diesem Vorver- 
handlungsrecht wird die allgemeine Anschluß- und Versor- 
gungspflicht des Energieversorgungsunternehmens gegenüber- 
gestellt ($ 6). Verbraucher, welche die Verpflichtung zur 
Mitteilung an das öffentliche Versorgungsunternehmen vor 
Aufstellung von Eigenanlagen nicht erfüllen, verlieren hier- 
durch den Rechtsanspruch auf Versorgung durch das Energie- 
versorgungsunternehmen. In engem Zusammenhang mit der 
allgemeinen Anschluß- und Versorgungspflicht stehen auch 
die Bestimmungen über die Frage der Reserve- und Zusatz- 
stromlieferung. 

Der Gesetzgeber kann sich aber nicht damit begnügen, 
die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht nur formal 
festzusetzen. Er muß vielmehr auch materiell auf die Ver- 
sorgungsbedingungen Einfluß nehmen können, um dafür Sorge 
zu tragen, daB der Gedanke der Versorgungspflicht durch ab- 
nehmerorientierte Fassung der Bedingungen auch verwirklicht 
wird. Diejenigen Abnehmergruppen, die auf die allgemeinen 
Versorgungsbedingungen angewiesen sind, stehen zum weit- 
aus größten Teil einem Versorgungsmonopol gegenüber. Sie 
sind vor Mißbrauch der wirtschaftlichen Machtstellung des 
Unternehmens zu schützen. Auch kommt dem inneren Aufbau 
der Versorgungsbedingungen hohe wirtschaftliche Bedeutung 
zu. Die Erfahrungen der Praxis haben gezeigt, daß auf diesem 
Gebiet noch erhebliche Mängel bestehen. Daher muß dem 
Reichswirtschaftsminister eine Eingriffsmöglichkeit gegeben 
werden ($ 7). Zu dem Gebiet der Einflußnahme auf die Tarife 
gehört auch die Ermächtigung zum Erlaß von Vorschriften 
über Wegebenutzungsgebühren (§ 12). 

Die Bestimmungen über die Tarifüberwachung sowie über 
die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht wären unvoll- 
ständig, wenn eine Einwirkungsmöglichkeit nicht auch für den 
Fall gegeben wäre, daß sich das einzelne Unternehmen, sei 
es aus eigener Schuld oder infolge besonderer Verhältnisse, 
außerstande zeigt, überhöhte Tarife abzubauen oder der An- 
schluß- und Versorgungspflicht zu genügen. Auch sonst kann 
es vorkommen, daß ein Unternehmen seine Versorgungsauf- 
gaben nicht erfüllt, so z. B. die Sicherheit der Versorgung 
seines Gebietes vernachlässigt und sich gegen Vorhaltungen 
mit dem Hinweis auf mangelnde finanzielle Leistungsfähigkeit 
zu verteidigen sucht. Es entspricht der Wirtschaftsauffassung 
im neuen Staat, daß in solchen Fällen die Notwendigkeiten 
des Gemeinwohles den Interessen einzelner voranzustellen 
sind. Demgemäß sicht das Gesetz vor (§ 8), daß einem Ener- 
gieversorgungsunternehmen, das sich außerstande zeigt, seine 
Versorgungsaufgaben zu erfüllen, vom Reichswirtschafts- 
minister der Betrieb untersagt werden kann. Um dann die 
Versorgung des Gebietes sicherzustellen, erhält der Reichs- 
wirtschaftsminister die Möglichkeit, ein geeignetes leistungs- 
fähiges Unternehmen mit der Übernahme der Versorgungs- 
aufgaben zu beauftragen und in die vorhandenen Anlagen ein- 
zuweisen. Von den Versorgungsunternehmen, die hierzu im- 


2. Januar 1986 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 25 


stande sind, wird verlangt, daß sie sich einer Aufforderung 
des Reichswirtschaftsministers zur Übernahme der Versor- 
gungsaufgaben nicht entziehen. Die hieraus gegebenenfalls 
folgende Enteignung von Energieanlagen hat gegen ange- 
messene Entschädigung nach den Vorschriften des Enteig- 
nungsrechtes zu geschehen ($ 9). Zum Schutz des Besitz- 
standes der öffentlichen Hand dient die weitere Sonder- 
bestimmung, daß die Entschädigung in einer Beteiligung an 
dem Unternehmen, zugunsten dessen die Enteignung erfolgt, 
zu gewähren ist, wenn sich das entegnete Unternehmen im 
Besitz von Reich, Ländern oder Gemeinden befindet. 

Um einer mißbräuchlichen Anwendung der weitgehenden 
Vorschriften der $$ 8 und 9 vorzubeugen, ist vorgesehen, daß 
der Untersagung des Geschäftsbetriebes ein Untersagungs- 
verfahren vorangeht. Die Vorschrift über die Untersagung des 
Geschäftsbetriebes kann weiterhin in der Richtung von Nutzen 
sein, daß schlecht geleitete, mangelhafte Versorgungsunter- 
nehmen mit Rücksicht auf die Gefahr, die bei der Unter- 
sagung des Geschäftsbetriebes auch die Gläubiger trifft, in 
Zukunft mangels hinreichender Kreditwürdigkeit nicht mehr 
mit fremdem Geld ausgestattet werden dürften. Es ist selbst- 
verständlich, daß der Reichswirtschaftsminister von seinem 
Recht erst dann Gebrauch machen wird, wenn alle anderen 
Möglichkeiten zur Besserung der Verhältnisse bei dem Unter- 
nehmen erschöpft sind. Es sei im übrigen darauf hingewiesen, 
daß diese Vorschrift eine Parallele in der englischen Elektri- 
zitätsgesetzgebung findet, die vorsieht, daß Werke, deren 
Stromerzeugungskosten höher sind als die Stromverkaufs- 
preise des öffentlichen Elektrizitätsamtes, geschlossen werden 
können. Auch Frankreich hat kürzlich eine ähnliche Gesetz- 
bestimmung getroffen. 

Zur Sicherstellung der Landesverteidigung wird dem 
Reichswirtschaftsminister schließlich noch ein allgemeines 
Recht gegeben, Vorschriften und Anordnungen über die Er- 
haltung vorhandener und die Errichtung zusätzlicher Energie- 
anlagen zu erlassen ($ 13 Abs. 1). Weiter ist vorgesehen, daß 
Vorschriften und Anordnungen über die technische Beschaf- 
fenheit, Betriebssicherheit usw. erlassen werden können, wo- 
mit sowohl auf den Schutz der Gefolgschaft als der Strom- 
abnehmer und aller Bevölkerungskreise Bedacht genommen 
wird ($ 13 Abs. 2). 

In einer Reihe weiterer Bestimmungen schafft das Ge- 
setz eine weitgehende Auskunfts- und Offenlegungspflicht für 
die Energieversorgungsunternehmen ($$ 3, 4). Es knüpft fer- 
ner die Energieeinfuhr an die Genehmigung des Reichswirt- 
schaftsministers ($ 10). Von der Regelung des Gesetzes ab- 
weichende landesrechtliche Vorschriften werden nach dem all- 
gemeinen Rechtsgrundsatz, daß Reichsrecht Landesrecht 
bricht, insoweit aufgehoben, als sie im Widerspruch zu dem 
vorliegenden Gesetz stehen. Darüber hinaus wird der Reichs- 
wirtschaftsminister ermächtigt, Landesgesetze und landes- 
rechtliche Vorschriften auf dem Gebiete der Energieversor- 
gung zu ändern oder außer Kraft zu setzen, eine Bestimmung, 
die im Interesse der einheitlichen Führung der Energiewirt- 
schaft unerläßlich ist ($ 19). Dem gleichen Zweck dient die 
Befugnis des Reichswirtschaftsministers, die zur Sicherstel- 
lung der Energieversorgung erforderlichen Rechte am Grund- 
eigentum zu verleihen ($ 11). Darüber hinaus wird die ge- 
samte Energieversorgung der Reichsaufsicht unterstellt ($ 1). 

Die Bestimmung, daß der Reichswirtschaftsminister zur 
Vorbereitung der Entscheidungen und Anordnungen aus die- 
sem Gesetz den Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft 
mit Aufträgen versehen kann ($ 16), ist besonders hervorzu- 
heben. Es gehört zu den Grundgedanken des Gesetzes, den 
Aufbau eines bürokratischen Verwaltungsapparates unbedingt 


zu vermeiden und die Handhabung so beweglich als möglich 
zu gestalten. Das Gesetz geht davon aus, daß die energie- 
wirtschaftlichen Unternehmen in erster Linie selbst dazu be- 
rufen sind, die vorbezeichneten Aufgaben aus eigener Kraft 
zu lösen. Der Reichswirtschaftsminister will sich grundsätz- 
lich darauf beschränken, nur da einzugreifen, wo die Wirt- 
schaft selbst die gestellte Aufgabe nicht zu meistern vermag. 
Aus diesem Grunde ist ja auch die Stillegung und der Bau 
der Energieanlagen nicht genehmigungspflichtig gemacht wor- 
den, sondern es wird nur ein Untersagungsrecht vorbehalten. 


Die Vorbereitung der erforderlichen Maßnahmen soll 
soweit als möglich von der Wirtschaft selbst getroffen werden. 
Bei der Festsetzung des Rechts zur Übertragung von Befug- 
nissen aus dem Gesetz ist diesem Sinne gemäß in erster 
Linie daran gedacht, die Reichsgruppe Energiewirtschaft der 
Organisation der gewerblichen Wirtschaft als deren Selbst- 
verwaltungskörper mit vorbereitenden Aufgaben zu betrauen 
und sie instandzusetzen, auch einen großen Teil der Einzel- 
fälle des Gesetzes auf gütlichem Wege zu erledigen, so daß 
ein Einschreiten des Reichswirtschaftsministers entbehrlich 
wird. Die Regelung des Geschäftsganges unter diesen Ge- 
sichtspunkten wird in einer Durchführungsverordnung er- 
folgen. In der Verordnung ist zugleich zu bestimmen, welche 
Energieanlagen bis auf weiteres von der neugeschaffenen 
Aufsicht freigestellt werden. 


Zu der verwaltungsmäßigen Behandlung ist noch folgen- 
des zu bemerken: 


In einzelnen Gesetzesbestimmungen ist ausdrücklich die 
Beteiligung anderer Minister vorgesehen; im übrigen ist es 
eine selbstverständliche Folgerung aus dem Aufbau der Mi- 
nisterien, daß erforderlichenfalls mit den jeweils beteiligten 
Behörden bei der Ausführung des Gesetzes in Verbindung ge- 
treten wird. 

Die Beteiligung des Reichsministers des Innern an den- 
Angelegenheiten, die den Bereich der in der deutschen Ge- 
meindeordnung neu geregelten Kommunalaufsicht berühren, 
ist ausdrücklich im Gesetz hervorgehoben, damit bei Gemein- 
den und Gemeindeverbänden Zweifel über die einheitliche 
Linie der Energiepolitik des Reiches von vornherein ausge- 
schlossen werden. Diese notwendige Zusammenarbeit auf der 
ganzen Linie der Wirtschaftspolitik läßt es im übrigen neben 
den vorerörterten Gesichtspunkten der Einspannung der vor- 
handenen Selbstverwaltung und der Einsparung neuer Ver- 
waltungsstellen nicht zu, daß der von verschiedenen Seiten 
gegebenen Anregung, einen besonderen Generalinspektor für 
die Energiewirtschaft einzusetzen, entsprochen wird. Durch 
die Schaffung einer solchen Sonderbehörde würde die Einheit- 
lichkeit und damit die durchgreifende Wirksamkeit der Ener- 
giewirtschaftspolitik abgeschwächt. 

Durch den Aufbau des Gesetzes, das grundsätzlich von 
Verfahrens- und Einzelvorschriften absieht und den Reichs- 
wirtschaftsminister ermächtigt, die Durchführungsbestim- 
mungen zu erlassen, wird die Notwendigkeit einer schritt- 
weisen Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse der Rechts- 
und Wirtschaftsentwicklung Rechnung getragen. Auch be- 
schränkt sich das Gesetz auf das der Elektrizitäts- und Gas- 
wirtschaft eigene Gebiet; auf den die Energiewirtschaft stark 
berührenden Gebieten der Wasserwirtschaft, Verkehrswirt- 
schaft, des Wegerechts und des Enteignungsrechts wird künf- 
tig gesetzlichen Regelungen nicht vorgegriffen. 

Für die öffentliche Energieversorgung aber schließt das 
Gesetz einen Entwicklungszeitraum ab, in dem die Erwartung 
einer gesetzlichen Neuregelung manche notwendigen Ent- 
schlüsse der Wirtschaft zu hemmen drohte. 


—— ——— — 


Energie wirtschaft. 


621. 311. 1.003 (43) Erzeugung und Verbrauch elek- 
trischer Arbeit in Deutschland!). — Die Statistik er- 
gibt für den Oktober 1935 eine Zunahme der Erzeu- 
gung um 179,1 bzw. arbeitstäglich 1,9 Mill kWh (11 bzw. 
3%) gegen den Vormonat und um 196,5 bzw. 7,3 Mill kWh 
(12%) gegenüber dem Oktober 1934. Der Verbrauch 
war im September insgesamt um 15 Mill kWh (2,4 %) 
geringer als im August, übertraf dessen Konsumziffer 
arbeitstäglich aber um 1,3 Mill KWh (5,5 %). Verglichen 
mit dem Parallelmonat des Vorjahrs stellte er sich um 66 
bzw. je Arbeitstag um 2,6 Mill kWh (beidemal 12 %) höher. 
In den ersten drei Vierteljahren haben die 103 Werke nach 
Mitteilung des Statistischen Reichsamts 14 % mehr Strom 
an gewerbliche Verbraucher abgegeben als in der gleichen 


1) Vgl. ETZ 55 (1934) S. 1281; 56 (1935) H. 47, S. 1285. 


Zeit von 1934; der Anschlußwert ist dieser gegenüber u 
4% gewachsen. fm. 


Verbrauch der 
von 103 Elektrizitätswerken direkt 


von 122 Elektrizitäts- 
werken selbst erzeugte 
1 $ 


Monat ins- arbeits- Gesamt- 5 = 
gesamt täglich verbrauch kWh/kW 
Insgesamt ln 

Mill kwh Mill kWh wert 


1935 1934 1935 | 1934 | 1935 1934 1935 1934 | 1935 1934 


| | i | 
VII.) 1519,0; 1307,3! 56,3 | 50,3 


611,7 536,0 22,7 | 20.6 | 4,42 PA 

VIII. 1586,8 1399,0 58,8 51,8 | 630.3 552,9 23,3 | 20,5 4.56 4,18 
IX. |1602,9. 1410,2 64,1 | 56,4 615,3 549,3 24,6 | 22,0 | 4,76 4,45 
X. | 1782,0| 1585,5! 66,0 587 | 579,8 21,5 4.36 


1) Die Angaben für die ersten 6 Monate 1935 sind in ETZ 56 
(1935) S. 1285 veröffentlicht. 


26 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 1 


2. Januar 1936 


WIRTSCHAFTSSTATISTISCHE MITTEILUNGEN 
(Mitgeteilt von der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie.) 


Beschäftigung der deutschen Elektroindustrie 
im dritten Vierteljahr 1935. — Nachdem sich der Be- 
schäftigungsgrad der deutschen Elektroindustrie seit Ende 
1934 im allgemeinen auf gleichem Stande gehalten hatte, ist im 
dritten Vierteljahr 1935 eine erneute Steigerung eingetreten. 
Der bisherige Höchststand des Herbstes 1934 wurde somit erst- 
malig wieder überschritten. Gegenwärtig sind 73,9 % der ver- 
fügbaren Arbeiterplätze und 81,5 % der verfügbaren Ange- 
stelltenplätze besetzt. Damit werden insgesamt in der elektro- 
technischen Industrie gegenwärtig rd. 277000 Menschen be- 
schäftigt. 

Beschäftigung!) der deutschen Elektroindustrie im dritten 
Vierteljahr 1935. 


Zahl der be- | Zahld.geleiste- 


ann schäftigtenAn- | ten Arbeiter- ern 
Arbeiter in % | gestellten in % stunden in % | Arbeitszeit 
Monat | der Arbeiter- der An- der Arbeiter- je Arbeiter 
platzkapazität | gestellten- stunden- 
_platzkapazität kapazität h 
1934 1935 | 1934 | 1935 1934 | 1935 1934 | 1935 


1. V.-J.) 55.5 67,9 | 62.5 ih 75,6 49,3 
2. V. . 99 60.3 69,4 66.6 78,6 54,9 


u 63,4 | 7,08 | 7,47_ 
50.3 64.4 | 7,29 | 7,39 


VIL | 650 | 72,2 69,1 | 80,6 | 58,6 | 66,2 | 720 7,30 
VII | ers 74,2 70,5 81,6] 61,7 | 692 | 728 7,43 
= IX 70.3 75,2 | 718 | 824 | 647 71, 9 | 7,38 | 7,81 


3. V. J. | 67,7 | 73,9 | 70,6 | 81,5 | 61,7 i 69,1 | 7,29 7,48 
Jan./Sep.| 61,2 | 70.4 | 66,6 | 78,6 | 55,3 | 65,6 7,22 | 7,44 


1) Nach der Industrieberichterstattung des Statistischen Reichsamte. 
2) 8. a. ETZ 56 (1935) H. 24, S. 688. 
2) 8. a. ETZ 56 (1935) H. 37, 8. 1034. 


l Hersteilung und Absatz elektrischer Glühlam- 
pen in Deutschland. — Als Ergebnis der zu Steuerzwecken 
durchgeführten Ermittlungen veröffentlicht „Wirtschaft und 
Statistik“ 1935, Nr. 21 Angaben über Herstellung und Absatz 
von steuerpflichtigen Leuchtmitteln. Elektrische Leucht- 
mittel wurden von folgenden Betrieben hergestellt: 


Zahl der Betriebe 


Art der Leuchtmittel — — — 
1932/33 1933/34 1934/35 


Nur Glühlampen (u. Nernstbrenner) . . 20 22 29 
„ Leuchtröähr enn A 35 40 30 
„ Quecksilberdampflampen (u. ähn- , 
liche Lampen). . . . . 2 2 2.0. 3 3 3 

„ Brennstifte BE een te k 3 3 3 
Zusaun men | 61 68 t 74 


Mit Ausnahme der Brennstifte EE PE fung) ist 
die Herstellung während der beiden letzten Jahre in sämt- 
lichen Gruppen gestiegen (Zahlentafel 1). Für Glühlampen 
allein ist 1934/35 gegenüber dem Vorjahr eine Erzeugungs- 


Zahlentafel 1. Herstellung steuerpflichtiger elektrischer 
Leuchtmittel. 


Rechnungsjahr z 
1932/33 | 1933/34 1934/35 


Art der Leuchtmittel Einheit 


Metallfadenglühlampen!) und 1000 | 
Nernstbrennen . Stek. 61 367 67 478 82 368 
Leuchtröhren ?) . . )))) Stck. 25 747 24 098 34389 
m 6 010 9 657 9 758 
Quecksilberdampflampen ?) Stck. 189 7 189 9 932 
Brennstifte zu elektr. Bogen- 
lampen dz 7322 6 543 5 514 
Zahlentafel 2. Verbrauch?) steuerpflichtiger elektrischer 
Leuchtmittel. 
Art und Herkunft Einheit — Rechnungsjahr 2 
der Leuchtmittel 1932/33 | 1933/34 | 1033135 
Metallfadenglühlampen!) inl. 1000 | 47 939 55 589 68 419 
u. Nernstbreuner , ausl. 6 516 7 281 7 090 
zus. | Stck. 534 455 6287 75 509 
inl. 19641 20 124 29 380 
Leuchtröhren :) . .. auel. | Stek. 4727 2191 2165 
zus. | 24 368 | 22315 31 545 
inl. | 218 3776 4484 
Quecksilberdanipf- ausl. Stck. | 27 106 | 19 
lampen) zus. 245 | 3882 4503 
inl. ' 1672 1716 | 2 064 
Brennstifte zu elektr. ausl. dz 86 63 81 
Bogenlampen zus. | 1758 1779 | 2 145 


1) Kohlenfadenlampen und Metallfadenlampen für Spannungen unter 
20 V und Energieverbrauch unter 15 Watt sind steuerfrei. 

1) Neon- und Argkon-Leuchtröhren. 

) Einschl.Moorelichtanlagen und ab1933/34 auch Natrinmdampflampen. 

) = versteuerte Menge, die jedoch annihernd dem deutschen Ver- 
brauch entspricht, 


steigerung um 22% zu verzeichnen. Hier äußert sich die 
starke Belebung der Bautätigkeit, die Erneuerung und Ergän- 
zung von Fabrikanlagen sowie die verschiedenen Instand- 
setzungsarbeiten und die Wohnungsteilungen. Der vermehrte 
Glühlampenbedarf wurde ausschließlich durch die Inlands- 
fabriken gedeckt (Zahlentafel 2). Gleichlaufend zu der Be- 
lebung des Binnenmarktes konnte die deutsche Glühlampen- 
industrie eine leichte Ausfuhrbesserung erzielen, so daß im 
Rechnungsjahr 1934/35 12,4 Mill Glühlampen unversteuert aus- 
geführt wurden gegenüber 11,5 Mill i. v. 


Verbreitung von Elektrowärmegeräten und el. 
Haushaltkühlschränken in Frankreich“). — Die 
Société pour le Développement des Applications de l’Electricite 
(AP EL) und die Société pour le Perfectionnement de l’Eclai- 
rage führen seit einigen Jahren Erhebungen durch über die 
Verbreitung von Elektrowärmegeräten und elektrischen Kühl- 
anlagen in Frankreich ung Nordafrika. Die Erhebungen er- 
strecken sich seit 1934 auf 210 Gesellschaften der Elektri- 
zitätsversorgung, während in früheren Jahren nur 180 Unter- 
nehmungen an der Umfrage beteiligt waren. Die Vergleich- 
barkeit mit den Vorjahren ist jedoch dadurch gewahrt, daß 
bei den bisher nicht beteiligten Elektrizitätsgesellschaften 
auch keine Neuanschlüsse zu verzeichnen waren. Wenngleich 
die hier genannten Zahlen nicht alle in Frankreich vorhan- 
denen Geräte umfassen, zumal verschiedentlich ohne Wissen 
der Elektrizitätswerke Neuanschlüsse vorgenommen werden, 
so geben sie doch ein zuverlässiges Bild über die Zunahme 
der Elektrizitätsanwendung im Haushalt. So hatte sich bei- 
spielsweise die Zahl der el. Haushaltherde (Zahlen- 
tafel 1) Ende 1934 gegen das Vorjahr mehr als verdoppelt, 
und auch bei den el. Großküchen (Zahlentafel 2) in ge- 
werblichen Unternehmungen wurden weitere Fortschritte er- 
zielt, wobei die Kasinobetriebe die stärkste Zunahme zu ver- 
zeichnen haben. Geringer ist der Zuwachs an el. Backöfen 
(Zahlentafel 3), da hier der Übergang zur Elektrizität 
meist nur bei sowieso notwendigen Neueinrichtungen vorge- 
nommen wird. Über die Verbreitung der Heißwasserspeicher 
und el. Haushaltkühlschränke gibt Zahlentafel 4 Auf- 
schlug. Dabei ist begreiflicherweise mehr als die Hälfte 
aller Heißwasserspeicher in der Provinz in Gebrauch. 


Zahlentafel 1. Elektrische Haushaltküchen. 


Art der Geräte FR nn wert in kW 
1932 1933 13934 1934 
Backöfen 5 048 6981 10 588 11 090 
Kochplatten 18 118 28 475 43 655 84 923 
Selbstkocher. . . . . 4875 5 749 6 207 7415 
Herde. 3 168 8 861 21234 92 053 
zusammen. . 31209 50 066 81684 195 481 
Zahlentafel 2. Elektrische Küchen in gewerblichen 
Unternehmen. 
Anzahl Anschlußwert 
Küchen in f [[in kX 
1932 1933 1934 1933 1934 
Oust stätten 54 129 | 272 5 335 6712 
Kasinobetrieben . . 2 2 2 2 2 2. 29 41 7 2 832 4 348 
Heilstätte n. 12 23 35 4 364 4 999 
Fleischereien und Bäckereien. — 23 45 344 744 
Zusammen 95 216 | 430 | 12875 16 803 
Zahlentafel 3. Elektrische Backöfen. 
Anzahl?) 
Backöfen in = 5 o ERLEEN je 
1932 1933 1934 
Fleischereien. 501 742 | 87 
Bäckereien . . . 2 2 2.0. e e 390 430 355 
Gaststätten (u. Hotels) . . . . . 177 194 256 
Konditoreien en y 12 | 12 51 
Zusammen. 1170 1378 1519 


Zahlentafel 4. 
Haushaltkühlschränke und Heißwasserspeicher. 


Anzalıl 
1932 | 1933 1934 
t 
Haushaltkühlsehränke?) ))): | 11 276 16 992 23 800% 
Heißwasserspeicher . . .» 2... 20 573 29 667 36 9035) 


) Einschl. der französischen Besitzungen in Nordafrika. 

1) Außerdem 1934: 141 Häuser mit 3896 elektrischen Küchen, deren 
Anschlußwert 11853 KW beträgt. 

2) Anuschlußwert insgesamt 1933: 10 380 kW u. 1934: 11563 kW. 

3) Anschlußwert 1953: 4285 KW, 1934: 7000 KW. 


4) Außerdem 1934: 202 Häuser mit 1786 Kühlschränken, deren 


Anschlußwert 349 KW beträgt. 


5) Außerdem 1934: 574 Häuser mit 7696 Apparaten. 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 27 


VERBANDSTEIL. 


VDE 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus. 
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631. 
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12. 


ETZ-Einbanddecken 1935. 


Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der 
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis 
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver- 
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah- 
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312 
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin- 
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be- 
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich 
der Unkosten hierfür. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
Der Geschäftsführer: 
Blendermann. 


VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V. 


vormals Elektrotechnischer Verein e.V. 
(Gegründet 1879) 


Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE-Haus. 
Fernspr.: C 4 Wilhelm 8885 und 8886. 
Postscheckkonto : Berlin 133 02. 


Einladung 


zum Gesellschaftsabend des VDE Gau Berlin-Brandenburg 

im Marmorsaal (mit Nebenräumen) des Zoologischen 
Gartens am Freitag, dem 17. 1. 1936. 

19.30 Uhr: Versammlung der Gäste, zwanglose Begrüßung. 


. 00 Uhr: Gemeinsames Abendessen (an kleinen Tischen). Anschließend 
Tanz. Dunkler Anzug erbeten. 


Der Preis für Eintritt und Teilnahme am Abendessen (ohne Getränk) 
beträgt 3,50 RM. 


Gäste, die nicht an dem gemeinsamen Essen teilnehmen wollen, 
können das Fest ab 21.30 Uhr zum Elntrittsgeld von 1 RM besuchen. 

Die Karten sind nur in der Geschäftstelle des VDE Gau 
Berlin- Brandenburg. Berlin-Charlottenburg 4, Bismarck- 
straße 33 II, erhältlich. Sie werden den Teilnehmern auch bei 
Voreinsendung des Betrages auf das Postscheckkonto: Elek- 
trotechnischer Verein e. V., Berlin Nr. 133 02 (aus postalischen 
Gründen 2. Z. noch die alte Bezeichnung) durch die Post zu- 
gestellt. 


Vorbestellungen auf Tische werden in der Geschäftstelle, 
in der ein Plan ausliegt, entgegengenommen. 


VDE Gau Berlin- Brandenburg e. V. 
Matthias. 


Arbeits gemeinschaften der Jungingenieure. 


Sämtliche nachstehenden Zusammen- 
künfte finden jeweils um 18 Uhrim Land- 
wehrkasino, Jebensstraße 2 (hinter dem 
Bahnhof Zoologischer Garten) statt. 
Arbeitsgemeinschaft Elektromaschinenbau. Leiter: Bätz, Berlin-Wilhelms- 

hagen, Fahlenbergstr. 27, Fernr.: D 4 0011, App. 159 
6. 1. 36 „Der Drehstromkollektormotor“ (Vortragender: Zapf) 
Arbeitsgemeinschaft Installationstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Bernhard 


Schmidt, Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 87, Fernr.: D2 0011, 
App. 136 


7. Te nn in der Installatlonstechnik“ (Vortragender: Ing. 
008 


Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik. Leiter: Dr. Boekels, Berlin-Wannsee, 
Am Sandwerder 8, Fernr.: F 8 0014, App. 184 


8. 1. 36 „Fehlermessungen an Kabeln“ 


Arbeitsgemeinschaft Hochfrequenztechnik. Lelter: Dr. Allerding, Berlin- 
Fried richshagen, Bruno-Wille-Str. 51, Fernr.: E 9 8501, App. 86 


9. 1. 36 „Fragen aus dem Antennenbau“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Klein- 
steuber) 


Arbeitsgemelnschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde, 
Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128 


10. 1. 36 „Neuere Relais und Schutzschaltungen in elektrischen Netzen“ 
(Vortragender: Dipl.-Ing. Schultheiss VDE) 


Bekanntmachung. 


Der VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V. wird in Ge- 
meinschaft mit dem Außeninstitut der Technischen Hoch- 
schule eine Vortragsreihe veranstalten über das Thema: 


„Neues über Wahrscheinlichkeiten und 
Schwankungen.“ 
Vortragsfolge: 

1. Vortrag 
13.1.1936 „Grundbegriffe und Gesetze der Wahr- 
scheinlichkeiten und Schwankungen.“ Dr. 
M. Czerny, Professor a. d. Universität 
Berlin. 

2. Vortrag 
20.1.1936 „Wahrscheinlichkeit in der Fertigungsüber- 
wachung.“ Obering. K. Franz, Siemens- 
stadt. 

3. u. 4. Vortrag 
27. 1. u. 3. 2. 1936 „Beobachtungen, Vorschriften und Theorie 


der Schwankungen im Fernsprechverkehr.“ 


Dr.-Ing. Lub berger, Prof. a. d. 
T. H. Berlin. 

6. Vortrag 

10. 2. 1936 „Verborgene periodische Erscheinungen.“ 


Dr. J. Bartels, Professor a. d. Forst- 
lichen Hochschule Eberswalde. 
6. u. 7. Vortrag 
17. u. 24. 2. 1936 „Das Auftreten von Wahrscheinlichkeits- 
gesetzen und Schwankungserscheinungen in 
der Physik.“ Dr. R. Becker, Professor 


a. d. T. H. Berlin. 
Zeit: Montag, abends pünktlich 18 h 30 m bis 20 Uhr. 


Ort: Technische Hochschule Charlottenburg, Hör- 
saal EB 301. 


Teilnehmerkarten sind zu haben: 


a) beim VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V., Berlin- 
Charlottenburg 4, Bismarckstraße 33 II; Postscheck- 
konto (aus postalischen Gründen 2. Z. noch alte Be- 
nung): Berlin 133 02, Elektrotechnischer Verein 
e. V.; | 

b) in der Technischen Hochschule, Zimmer 235 (Haupt- 
gebäude). 

Der Preis für sämtliche Vorträge be- 
trägt: 


a) für VDE-Mitglieder 8,— RM 
b) für deutsche Studenten 4,.— „ 
c) für andere Teilnehmer . 12, — „ 


Karten für einzelne Vorträge werden nicht ausgegeben. 
VDE Gau Berlin- Brandenburg e. V. 


Der Geschäftsführer: 
Bur ghoff. 


Prüfstelle des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 
Berlin- Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus. 


AN 


Beer 
Betr.: Installations-Selbstschalter. 


Lt. Mitteilung des Elektrischen Prüfamts 3 in Mün- 
chen entsprechen die nachstehend aufgeführten Installa- 
tionsselbstschalter den seit dem 1. 7. 1930 geltenden Leit- 


28 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 


2. Januar 1936 


sätzen des VDE für Installationsselbstschalter (VDE 
0640/1930): 

Sockel-IS-Schalter der Firma AEG, Fabriken Anna- 
berg, für 6A, 250V Gleichspannung, 380 V Wechsel- 
spannung, für rückseitigen Bolzenanschluß oder vorder- 
seitigen Klemmenanschluß (letzterer durch plombier- 
bare Kappe zu verschließen), mit Wärme-, hiervon un- 
abhängiger elektromagnetischer und Frei-Auslöseein- 
richtung, Sockel aus keramischem Baustoff, Kappe aus 
Preßstoff, Betätigung durch Druckknöpfe. 


Prüfzeit: November 1935. 


Für Installationsselbstschalter wird bekanntlich die 
Genehmigung zur Benutzung des VDE-Zeichens noch nicht 
erteilt. Installationsselbstschalter, welche lt. Gutachten 
des Elektrischen Prüfamtes 3 in München den obenerwähn- 
ten Leitsätzen entsprechen, können aber ebenso als ver- 
bandsmäßig angesehen werden wie andere Geräte, deren 
Übereinstimmung mit den VDE-Vorschriften von der 
VDE-Prüfstelle durch Erteilung der Zeichengenehmigung 
anerkannt worden ist. 


Prüfstelle des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 
Zimmermann. 


Gau-Veranstaltungen. 


VDE, Gau Niederschlesien, Breslau. 7.1. (Di), 
20 h, T. H.: „Elektrochemie im Rahmen der Elektrotechnik“. 
Prof. Dr. G. Masing. 

VDE, Gau Ostpreußen, Königsberg. 6. 1. (Mo), 
20 h, 1. Phys. Inst.: „Neue Anschauungen über Kontakte“. 
Dr.-Ing. L. Schmitz VDE. 

VDE, Gau Südbayern, München. 8. 1. (Mi), 20 h, 
T. H.: „Die elektrische Gasentladung und ihre Anwendung 
in der Technik“ (m. Vorführ.). Dr.-Ing. W. Es tor ff VDE. 


VDE, Gau Mittelhessen, Frankfurt a. M. 8. 1. 
(Mi), 20h, Kunstgewerbeschule: „Ersatz ausländischer Be- 
triebstoffe durch einheimische, insbesondere für Akkumu- 
latoren-Fahrzeuge.“ Baurat Dipl.-Ing. W.WegenerVDE. 


Aus dem Gau Oberschlesien. 


Über „Die Eigenschaften, die Bearbeitung sowie Ver- 
wendung von Reinaluminium und seinen Legierungen“ 
sprach am 23. 9. 1935 Herr Obering. Wunder. Aus- 
gehend von den Urstoffen des Aluminiums, seiner Ge- 
winnung und Herstellung, schilderte der Vortragende an 
zahlreichen Lichtbildern die Eigenschaften und Ver- 
wendung des Aluminiums in der Technik. Dabei ging er 
ausführlich auf die einzelnen Aluminiumlegierungen ein, 
wie sie sich unter den verschiedenen Namen auf dem 
Markt befinden. Des weiteren wurden die spanlose For- 
mung, die lösbaren und nichtlösbaren Verbindungen, die 
Oberflächenbehandlung und die Oberflächenveredelungs- 
verfahren geschildert. 


Aus dem Gau Nordbayern. 


Am 11. 10. 1935 hielt Herr Prof. Dr. Karl Stöckl vor 
dem Gau Nordbayern einen Vortrag, über „Elektrotechni- 
sche Betrachtungen der Sonnenstrahlung und der Vor- 
gänge auf der Sonne“. Die neuzeitliche Atomphysik lehrt, 
daß in hocherhitzten Körpern die Atome und Moleküle 
weitgehend ionisiert sind. Die Sonne und die Fixsterne 
mit ihren hohen Temperaturen haben also beträchtliche 
freie Elektrizitätsmengen, die den Ablauf von verschie- 
denen elektrischen und magnetischen Erscheinungen bedin- 
gen. Ein besonders lehrreiches Beispiel hierfür sind die 
Sonnenflecken. Mit den großen Hilfsmitteln des Sonnen- 
observatoriums auf dem Mount Wilson hat Hale durch 
genaue Untersuchung der Veränderungen, die die Frauen- 
hoferschen Linien in der Nähe von Sonnenflecken er- 
fahren, Magnetfelder nachgewiesen und ihre Stärke zu 
mehreren tausend Gauß gemessen. Er konnte auch fest- 
stellen, daß in den meisten Fällen zwei benachbarte Flecken 
entgegengesetzte Polarität zeigen. Zur Zeit des Minimums 
der Sonnenflecken (also ungefähr alle 11 Jahre) wechselt 
die Polarität der Wirbel einer Gruppe. 


Aus dem Gau Kurpfalz. 


Am 25. 10. 1935 hielt Herr Dipl.-Ing. Fricke vor 
dem Gau einen Vortrag über „Einphasenlast in Drehstrom- 
netzen“. 


Bei einphasiger Belastung zwischen zwei Außenleitern 
tritt nur ein gegenlaufendes System auf. Dieses gegen- 
laufende System ist die Ursache für Rückwirkungen, die 
sich in den Dämpferwicklungen der Generatoren und in 
den geschlossenen Rotorwicklungen der Drehstrommotoren 
zeigen. Bei unzureichenden Dämpferwicklungen der Gene- 
ratoren können Verzerrungen der Spannungsform auf- 
treten. Die Beseitigung des gegenlaufenden Systems in 
der Spannung erfolgt durch Kurzschließen dieser zusätz- 
lichen Spannung, ohne daß hierbei das mitlaufende System 
beeinträchtigt wird, in einer guten Dämpferwicklung. 
Über Versuche mit Einphasenlast im 100 kV-Netz des 
Badenwerkes wurde berichtet; zwischen den Außenleitern 
des Drehstromsystemes wurden Einphasenlasten bis zu 
15 250 kW ohne Nachteile erreicht. Bei Einphasenlast 
zwischen einem Außenleiter und dem Nulleiter genügt 
schon eine verhältnismäßig kleine Last, um die in den 
Normen gesetzten Grenzen zu überschreiten, und eine Null- 
punktsverschiebung von 5% wird sehr schnell erreicht. 
Abhilfe bildet auch hier der Kurzschluß der im Nullpunkt 
auftretenden zusätzlichen Spannung. 


Aus dem Gau Niederschlesien. 


Obering. Otten sprach am 5. 11. 1935 vor dem Gau 
über „Aluminiumkabel, deren Verwendung und Verlegung 
unter besonderer Berücksichtigung der Herstellung ihrer 
Verbindungsstellen“. Die Leitfähigkeit für das für Ka- 
bel verwendete mittelharte Aluminium beträgt im verseil- 
ten Zustande etwa 34,5. Das Leitfähigkeitsverhältnis von 
Kupfer zu Aluminium ist also 56: 34,5, das ist 1,63. Um 
also auf die gleiche Leitfähigkeit eines Kupferkabels zu 
kommen, muß man den Kupferkabelquerschnitt mit 1,63 
multiplizieren. Um dagegen auf die gleiche Belastungs- 
möglichkeit zu kommen, genügt ein Umrechnungsfaktor 
von nur 1,45, weil durch die größere Oberfläche des Alu- 
miniums eine bessere Abkühlung erzielt wird. Der Be- 
rechnung von Al Kabeln sind die folgenden elektrischen 
Werte zugrunde zu legen: Leitfähigkeit 34,5, spezif. Wi- 
derstand 0,029, Temperaturkoeffizient 0,004. Die Werte 
für die Belastung sind VDE 0255/1934 (V. S. K.) zu 
entnehmen und betragen 80 % der darin angegebe- 
nen Werte für Kupferkabel. Alle Werte, die nur von 
den Abmessungen abhängen, wie Induktivität, Kapazität, 
Durchschlagfestigkeit und dielektrische Verluste bei Al- 
Kabeln sind praktisch gleich denen der querschnittgleichen 
Kupferkabel. Die mechanischen Eigenschaften des Al-Ka- 
bels kommen denen des Kupferkabels nahe. Für die Ver- 
legung gelten also auch die gleichen Regeln. Durch die 
ungünstige Lage des Aluminiums in der elektrischen 
Spannungsreihe kann bei Verbindung mit einem anderen 
Metall bei Zutritt von Feuchtigkeit Elementbildung ein- 
treten, wodurch das Aluminium zerstört wird. Deshalb 
muß man die Übergangsstelle vom Aluminium zu einem 
anderen Metall vor Feuchtigkeitszutritt schützen. Die nor- 
malen für Kupferkabel gebräuchlichen Kabelgarnituren 
wie Muffen und Endverschlüsse lassen sich ohne weiteres 
verwenden, da hierin die Verbindungsstellen, bei denen 
das Aluminium eventuell mit einem anderen Metall in Be- 
rührung kommt, unter Feuchtigkeitsabschluß liegen. Um 
bei Anschluß eines Al-Kabels an eine Kupfersammel- 
schiene oder Messingklemme keine elektrolytische Korro- 
sion zu bekommen, sollte man auf dem Al-Leiter einen 
Kupferkabelschuh auflöten und die Übergangsstelle zwi- 
schen Leiter und Kabelschuh durch eine feuchtigkeits- 
dichte Bandage schützen. Der Anschluß einer Al-Freilei- 
tung an einen Freiluftendverschluß mit Messing oder 
Kupferanschlußbolzen muß durch Al-Cu-Klemmen er- 
folgen. 


Die Verbindung der Kabelleiter kann durch Lötung 
oder Schweißung erfolgen!). Eine normale Lötung ist 
nicht möglich, da die Oxydhaut auf dem Aluminium, die 
sich auch nach dem Entfernen sofort wieder bildet, eine 
Bindung mit dem Lot verhindert. Es müssen deshalb so- 


1) Siche S. 5 dieses Heftes. 


| 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft! 29 


genannte Reibelote verwendet werden, mit denen jeder 
einzelne Draht des Leiters metallisiert werden muß. Die 
Reibelote müssen, wie der Name schon sagt, während der 
Erwärmung mittels Lötlampe aufgerieben werden, wobei 
die Oxydhaut zerrieben wird und eine Bindung des Alumi- 
niums mit dem Lot eintritt. Sind die Einzeldrähte so me- 
tallisiert, so kann die weitere Lötung in der bei Kupfer- 
kabeln üblichen Weise erfolgen. Während die Lötung sich 
von jedem Kabelmonteur nach kurzer Unterweisung oder 
auch nach Montagevorschrift ausführen läßt, ist für die 
Schweißung unbedingt eine gründliche Sonderausbildung 
notwendig. Die Schweißung muß sehr schnell ausgeführt 
werden (Sonderbrenner, Schweißzeit 1 bis 2 min), damit 
durch die zugeführte Wärme nicht die Isolation beschädigt 
wird (Kühlbacken). Sehr vorteilhaft ist das Gießverfah- 
ren, bei dem die Leiter durch flüssiges Aluminium unter 
Anwendung einer Form zusammengegossen werden. 
Klemmverbindungen sollten nur für Abzweige von un- 
geschnittenen Leitern angewendet werden, z. B. in Haus- 
anschlußmuffen. Hierfür sind aber besonders ausgebildete 
Tatzenklemmen notwendig, die einen hohen Kontaktdruck 
gewährleisten und bei denen die spezifische Stromdichte 
gering ist. Mit Klemmverbindungen bei Kabeln darf nicht 
mehr Strom abgenommen werden als die oberste Draht- 
lage führen kann (für Freileitungen gelten andere Re- 
geln). Wenn die Verbindungsstellen bei Al-Kabeln rich- 
tig hergestellt sind und durch richtige Montage elektro- 
lytische Korrosion verhindert wird, ist ein Al-Kabel dem 
Kupferkabel gleichwertig. 


Aus dem Gau Ruhr-Lippe. 


über „Betriebsverhalten von Kondensatoren in Stark- 
stromnetzen“ sprach Dipl.-Ing. Moser vor der Mitglieder- 
versammlung des Gaues am 13. 11. 1935. Die Verbreitung 
des Kondensators zur Verbesserung des Leistungsfaktors 
ist hauptsächlich gefördert worden durch seine sehr ge- 
ringen Verluste und den Wegfall jeder Bedienung und 
jeder Wartung. Der Kondensator wird aus Wickeln zu- 
sammengebaut, die aus Metallfolie und Papier hergestellt 
werden!). Der Kondensator kann am billigsten für die 
Spannungen von 500 bis 6000 V erstellt werden, und zwar 
gewöhnlich in Einheiten von 10 bis 400kVA. Für größere 
Leistungen werden aus den Einheiten Batterien zu- 
sammengestellt?). Das Zu- und Abschalten der Einheiten 
oder Gruppen derselben je nach dem Bedarf an Blindstrom 
kann selbsttätig erfolgen. Hierbei ist nur eine stufen- 
weise Regelung möglich, während die synchronen Phasen- 
schieber den Leistungsfaktor vor- und nacheilend stufen- 
los regeln können. Bei Einzelkompensierung der Motoren 
wird der Kondensator für den Leerlauf bemessen, dann 
beträgt bei Vollast der Leistungsfaktor etwa 0,9. Eine 
höhere Kompensierung ist unwirtschaftlich. In dem Span- 
nungsbereich zwischen 500 und 6000 V und bei einer Pha- 
senverbesserung bis zu coso = 0, 9 arbeiten die Konden- 
satoren in den meisten Fällen wirtschaftlicher als die 
übrigen Phasenregler. 


Aus dem Gau Nordsachsen. 


Am 19. 11. 1935 hielt Dr.-Ing. V. Aigner vor 
dem VDE Gau Nordsachsen einen Vortrag über „Die 
Symmetrierung unsymmetrisch belasteter Drehstrom- 
netze durch ruhende Ausgleichkreise“. In neuerer Zeit 
wird häufiger die Frage des Anschlusses größerer Ein- 
phasenlasten an die Drehstrom- Landesversorgung er- 
wogen und damit die Frage nach der Auswirkung der un- 
symmetrischen Belastung auf die Stromquellen einerseits 
und die Stromabnehmer anderseits gestellt. Zur Herbei- 
führung einer symmetrischen Belastung des Drehstrom- 
netzes genügt es nicht, Umspannerschaltungen zu ver— 
wenden, die trotz einphasiger Belastung in allen drei Lei- 
tern des Drehstromnetzes gleiche Ströme bedingen, es 
läßt sich vielmehr zeigen, daß die Unsymmetrie der 
Ströme auf der Drehstromseite von der Umspannerschal- 
tung völlig unabhängig ist. Die Symmetrierung läßt sich 
vielmehr nur durch die Verwendung von Energiespeichern 
erreichen, die entweder in Form umlaufender Maschinen 


1) Val. a. G. Nauk, ETZ 56 (1935) H. 13, S. 371, H. 19, S. 539. 
2) ETZ 56 (1935) H. 18, S. 501. 


oder elektrischer bzw. magnetischer Speicher, d. h. Kapa- 
zitäten bzw. Induktivitäten, auftreten. 


Wird die einen Ausgleichblindwiderstand speisende 
Spannung in Abhängigkeit vom Leistungsfaktor der Ein- 
phasenlast in geeigneter Weise hinsichtlich ihrer vekto- 
riellen Lage geregelt, so gelingt es, vollständige Symmetrie 
im Drehstromnetz mit dem Geringstwert an Ausgleich- 
blindleistung zu erreichen, der der Scheinleistung der 
Einphasenlast entspricht. Im praktischen Betrieb kommt 
es aber weniger auf eine vollständige Symmetrie als viel- 
mehr auf die Gewährleistung an, daß eine vereinbarte 
Abweichung von der vollständigen Symmetrie, die durch 
die Abweichung der Phasenströme voneinander oder durch 
einen nicht symmetrierten Lastanteil ausgedrückt werden 
kann, nicht überschritten wird. Unter solchen Voraus- 
setzungen genügt eine stufenweise Einstellung der Aus- 
gleichkreise, die naturgemäß eine um so bessere Annähe- 
rung an die vollständige Symmetrie ergibt, je größer die 
Stufenzahl ist. Die Symmetrie eines Drehstromnetzes 
läßt sich einerseits dadurch erreichen, daß die im Netz 
verteilten, an verschiedene verkettete Spannungen ange- 
schlossenen einphasigen Belastungen je für sich symme- 
triert werden, wobei insgesamt günstigstenfalls eine Aus- 
gleichblindleistung erforderlich ist, die zahlenmäßig der 
Summe der Einphasenscheinleistungen entspricht. Da die 
verschiedenen Einphasenbelastungen durch ihr Zusam- 
menwirken zwar nicht an der Anschlußstelle der einzelnen 
Last, wohl aber an dem allen Einphasenlasten voraus- 
setzungsgemäß gemeinsamen Speisepunkt einen teilweisen 
Ausgleich ergeben, reicht man anderseits bei einer Symme- 
trierung am Speisepunkt mit einem Bruchteil der bei Ein- 
zelsymmetrierung erforderlichen Ausgleichblindleistung 
aus. Die Größe und Regelung der erforderlichen Aus- 
gleichblindleistung richtet sich nach dem am Speisepunkt 
gemessenen Gegensystem der aus den Einzellasten resul- 
tierenden Phasenströme. 


Aus dem Gau Südbayern. 


Im Verband Deutscher Elektrotechniker Gau Südbayern 
e.V. München sprach am 20.11.1935 Herr Dr. H. Roth 
VDE über „Neue elektrische Meßinstrumente und Meßver- 
fahren“. Der Vortragende behandelte dabei vorwiegend 
den Einfluß, den die Einführung neuer Werkstoffe auf die 
Entwicklung der elektrischen Meßgeräte und Meßver- 
fahren ausgeübt hat. Zunächst hat sich das Äußere, be- 
sonders der tragbaren Geräte, durch die Verwendung von 
Preßstoffen vollkommen gewandelt, aber auch das Innere 
hat durch die Möglichkeit des Einpressens von Metallteilen 
einen gänzlich anderen Aufbau bekommen, so daß sich 
für die Herstellung, insbesondere für die Montage, neue 
Wege eröffneten. Die neuen Magnetstähle brachten Lei- 
stungssteigerung und durch die Möglichkeit, sie zu gießen, 
Vorteile für die Formgebung. Die Geräte mit Dauer- 
magneten, wie Drehspulsysteme, Magnetinduktoren, konn- 
ten daher in ihrer Leistung gesteigert oder bei gleicher 
Leistung verkleinert und leichter gemacht werden. Die 
hohe Koerzitivkraft der hochlegierten Kobaltstähle ließ 
weiterhin zu, kurze Stäbchen dauerhaft, sogar quer, zu 
magnetisieren, was den Bau eines neuen Vibrationsgal- 
vanometers mit einer um eine Zehnerpotenz gesteigerten 
Empfindlichkeit ermöglichte. Diese Empfindlichkeits- 
steigerung des Vibrationsgalvanometers als Nullinstru- 
ment, die wesentlich durch den Werkstoff bedingt ist, 
führte wiederum zum Bau einer neuen sehr einfachen 
tragbaren Einrichtung, zur Prüfung von Meßwandlern, 
wie sie zum Anschluß von Zählern und Meßgeräten ge- 
braucht werden. Die Eisennickellegierungen brachten in 
der Reihe der Werkstoffe mit besonderen Permeabilitäts- 
eigenschaften große Umwälzungen, was sich besonders 
im Meßwandlerbau und bei der Herstellung von magneti- 
schen Abschirmungen gegen Fremdfelder, z. B. bei Dreh- 
eiseninstrumente und Vibrationsgalvanometer, auswirkte; 
die kleine Koerzitivkraft dieser Legierungen brachte Fort- 
schritte im Bau von Dreheiseninstrumenten und sogenann- 
ten eisengeschlossenen Instrumenten. Ein Federbaustoff 
mit besonderen elastischen Eigenschaften ermöglichte den 
Bau eines neuen Hochspannungsvoltmeters. Neue Bau- 
elemente, wie Trockengleichrichter und Photoelemente, 


. brachten neue Meßverfahren und führten dadurch zur Her- 


stellung neuartiger Geräte. 


30 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


Aus dem Gau Danzig. 


In der Versammlung am 25. 11. sprach Herr Dr. 
Vogel, Köln-Mülheim, über „Fortschritte der Höchst- 
spannungskabeltechnik“: 


Die zunehmende Ausdehnung der elektrischen Ener- 
gieversorgung, die sich in ihrem Hauptverteilungsnetz 
bisher auf Hochspannungsfreileitungen stützt, hat auch 
an die Kabeltechnik zunehmende Anforderungen dahin- 
gehend gestellt, in besonderen Fällen Freileitungen auch 
für die höchsten Spannungen sicher zu verkabeln. Wir 
kennen heute zwei Kabelsysteme, die bis 220 000 V tech- 
nisch zuverlässig und wirtschaftlich tragbar sind. Der 
Grundgedanke dieser Erfindungen, des Ölkabels und 
des Druckkabels, läuft darauf hinaus, die Alterungs- 
erscheinungen des Isolierstoffes der Kabel, die vor allem 
durch Temperaturschwankungen verursacht werden, zu 
verhindern oder zu beseitigen, denn diese lockern infolge 
der Verschiedenheit der Ausdehnungskoeffizienten im 
Kabel die Isolation allmählich auf. Im Laufe der Jahre 
kann die Isolation dann den Glimmerscheinungen in den 


2. Januar 1936 


durch die Auflockerung entstandenen Hohlräumen zum 
Opfer fallen. 


Beim Öölkabel!) wird die Hohlraumbildung dadurch 
beseitigt, daß das Kabel mit dünnflüssigem Isolieröl ge- 
füllt wird, während an bestimmten Punkten der Kabel- 
strecke Behälter aufgestellt sind, die bei Temperatur- 
schwankungen das überschüssige oder benötigte Öl auf- 
nehmen oder hergeben. 


Beim Druckkabel?) dient ein Stahlrohrsystem als 
Grundlage, in das das Hochspannungskabel eingezogen 
wird. Das Stahlrohr wird mit Stickstoff unter einem 
Druck von 15at gefüllt, und dieser Stickstoffdruck ver- 
hindert jedwede Hohlraumbildung. Beide Kabel bringen 
durch erhebliche Verbesserung der Isolationsgüte große 
technische und wirtschaftliche Vorteile; nach beiden Sy- 
stemen sind in verschiedenen Ländern bereits beachtliche 
Kabelanlagen ausgeführt. Ausführung und Verlegung des 
Druckkabels wurden in einem Film vorgeführt. 

1) Vgl. ETZ 53 (1932) S. 87. 
2) ETZ 53 (1932) S. 145, 169, 186. 


VERSCHIEDENES. 


PERSÖNLICHES. 


(Mitteilungen aus dem Leserkreis erbeten.) 


J. E. Noeggerath 7. — Dr.-Ing. Jakob Emil 
Noeggerath, der aus einer alten Gelehrtenfamilie 
stammt, wurde in New Vork am 4. 10. 1877 geboren, be- 
suchte das humanistische Gymnasium in Wiesbaden und 
studierte Elektrotechnik an der T. H. Hannover. Im Jahre 
1901 ging er zur General Electric Co. in Schenectady und 
baute dort die erste Unipolarmaschine, die er schon als 
Student entworfen hatte. Er löste damit ein Problem, 
mit dem sich schon Faraday und Siemens beschäftigt 
hatten. Nach vierjähriger Tätigkeit machte er sich als 
Zivilingenieur selbständig und lebte von 1910 ab in Zürich 
und München. Der Weltkrieg bot ihm unter Ausnutzung 
seiner amerikanischen Beziehungen die Gelegenheit, im 
Auswärtigen Amt tätig zu sein. Nach dem Kriege 
wandte er sich mit seinem Studienfreunde Lawaczek 
der Elektrolyse unter Hochdruck zu. Auf diesem Gebiete 
hat er viel und erfolgreich geforscht, aber die technischen 
und wirtschaftlichen Probleme erforderten Anstrengun- 
gen, denen er allein nicht gewachsen war. Er verzehrte 
sich an ihnen, und am 27. 11. 1935 wurde er von langen 
Leiden erlöst. 

Dr. Noeggerath war ein höchst gedankenreicher und 
vielseitiger Ingenieur, dessen Pläne wohl oft seiner Zeit 
vorausgeeilt sind. Mit Schwung und zäher Energie strebte 
er seinen Zielen zu; daß sie zu weit gesteckt waren, ist 
die Tragik seines Lebens gewesen. Seine Arbeit braucht 
deshalb nicht vergeblich gewesen zu sein, sondern kann 
künftig von Nutzen werden. F. Meineke. 


R. Nowotny 7. — Am 30. 11. 1935 nahm der Tod 
in Wien den Hofrat Ing. Robert Nowotny im Alter von 
71 Jahren hinweg. Von Hause aus Chemiker, trat Nowotny 
vor über 40 Jahren in den Dienst der österreichischen Tele- 
graphenverwaltung ein, und wir finden ihn zuletzt als 
Direktor des Chemischen Laboratoriums der Post. Ihm 
dankt Österreich besonders die neuzeitliche Ausgestaltung 
der Konservierung der Leitungsmasten. Durch sorgfältige 
Statistiken und Versuche wirkte Nowotny an der Ausge- 
staltung der Imprägnierverfahren mit; auch das jüngste 
Holzschutzverfahren von Bedeutung, das Ösmosever- 
fahren, verdankt ihm wertvolle Anregungen. Als das alte 
Österreich zusammenbrach, übernahm Nowotny das 
schwere und undankbare Amt des Handelsministers, bis 
ihn endlich dauernde Kränklichkeit zwang, in den Ruhe- 
stand zu treten. Aber bis zum letzten Tage beschäftigten 
ihn wissenschaftliche Probleme, die Statistiken und ihre 
Auswertung und die Weiterentwicklung der Imprägnie- 
rung. Wer das große Glück hatte, mit ihm zusammen zu 
arbeiten, der weiß, was für ein unbedingt lauterer Cha- 
rakter, ernster Forscher und aufrichtiger Freund der Ver- 
storbene war. 


SCHRIFTTUM. 


Besprechungen. 


7 Formeln genügen. Vorbereitung zur Gesellen- und 
Meisterprüfung im Elektrohandwerk. Von B. Gru- 
ber. 2. Aufl. Mit 395 Abb., XII u. 346 S. im Format 
105-170 mm. Verlag R. Oldenbourg, München u. Berlin 
1935. Preis geb. 4,50 RM. 


Wenn bei der Fülle des elektrotechnischen Fachschrift- 
tums ein Buch in zweiter Auflage erscheint, so zeigt dies, 
daß in dem Buch der richtige Weg eingeschlagen wurde. 
Um mit der Entwicklung der Elektrotechnik Schritt 
zu halten, wurden gegenüber der ersten Auflage durch 
neue Kapitel wesentliche Erweiterungen eingefügt. Es 
werden behandelt: 


Kondensatorenschaltungen und Elektrolytkondensa- 
toren. Blindleistung, Wechselrichter, Dauerladung, Akku- 
mulatoren mit alkalischem Elektrolyt, Walzenschalter. 
Die lichttechnische Einheiten-Ausführung von Beleuch- 
tungsberechnungen, die Natriumdampflampe, die Queck- 
silber-Hochdruckdanmpflampe. Der Elektroherd, Schutz 
gegen Rundfunkstörungen (Entstörungsmaßnahmen). Die 
Zahl der bildlichen Darstellung wurde wesentlich vermehrt, 
desgleichen die Zahl der Rechenbeispiele. 


Die Auszüge aus den VDE-Vorschriften wurden dem 
heutigen Stand angeglichen. Änderungen im Text geben 
dem Inhalt des Buches eine noch klarere Linie. Im Inhalts- 
verzeichnis wurde der Stoff für die Gesellenprüfung be- 
sonders gekennzeichnet. Dies wird allen, die sich zur Ge- 
sellenprüfung vorbereiten wollen, ein wertvoller Anhalt 
sein. Aloys Höchtl VDE. 


DerpraktischeElektro-Installateur. Hand- 
buch f. d. Elektro-Installateur. Von P. Seeger f u. 
H. LippOI d. (Illustr. Handwerker-Bibl. Bd. 10.) 3., 
erw. u. verb. Aufl. Mit 1 Taf.-Beil., 443 meist Original- 
abb., zahlr. Tab. u. Aufg. aus der Praxis, XII u. 372 S. 
in 40. Verlag Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittel- 
bach), Stuttgart 1934. Preis geh. 13,50 RM, geb. 18 RM. 


Das umfangreiche Lehrbuch bringt auf 370 Seiten mit 
mehr als 440 Abbildungen und 66 Tabellen einen erheb- 
lichen Teil des Wissensgebietes, das der praktische Elek- 
tro-Installateur beherrschen muß. Das Buch ist als Hilfs— 
mittel für den praktischen Elektro-Installateur gedacht, 
dem es ein wirklicher Ratgeber sein soll. Nach kurzer 
Einleitung über die Grundlagen der praktischen Elektro— 
technik wird ganz besonders eingehend die Beleuchtungs- 
technik und ihre praktische Anwendung sowie die Lei— 
tungsberechnung behandelt. Praktische Rechenbeispiele 
machen die theoretischen Darlegungen verständlich. In 
besonderen Kapiteln werden Meßinstrumente, Koch- und 
Heizapparate, Zähler, Apparate für besondere Beleuch- 
tung, Sicherungen, Schutz der Motoren und Leitungen 
durch Selbstschalter, Isolationsmessungen und Fehler- 
bestimmungen besprochen. Ein Anhang bringt einen Hin- 


2. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 31 


weis auf die Elektromeisterkurse, welche die Vereinigte 
Technische Staatslehranstalt für Maschinen- und Berg- 
maschinenwesen in Köln zu dem Zwecke abhält, tüchtige, 
praktisch gut vorgebildete Elektro-Installateure so weit 
auszubilden, daß sie befähigt sind, ihr Gewerbe in einer 
den neuzeitlichen Anforderungen entsprechenden Weise 
selbständig auszuüben. Das vorliegende Buch scheint den 
Lehrinhalt dieser Kurse darzustellen. K.Krohne VDE. 


A symposium on illumination. Herausg. v. 
C. J. Webber Grieveson, mit einem Vorwort von 
Lt.-Col. Kenelm Edgcumbe. Mit 109 Abb., XV und 
229 S. in 8°. Verlag Chapman & Hall, Ltd., London 1935. 
Preis geb. 13/6 s. 


In dem 229 Seiten umfassenden Buch hat der Verfasser 
eine Folge von Vorträgen zusammengestellt, die von ver- 
schiedenen Fachleuten der englischen lichttechnischen Ge- 
sellschaft und des englischen nationalen Beleuchtungsaus- 
schusses im Jahre 1933 gehalten wurden. Die Vorträge 
umfassen Theorie und Praxis der gesamten Leucht- und 
Beleuchtungstechnik und sind für allgemeine Kreise be- 
stimmt. Sie behandeln daher sowohl die Grundlagen der 
Lichttechnik als auch praktische Erfahrungen im Gebrauch 
der verschiedenen Lichtquellen. Neue theoretische Be- 
trachtungen und auf Einzelheiten eingehende Berichte über 
die praktische Beleuchtungstechnik können von dem Buch 
nicht erwartet werden. 

Die Vortragsfolge gibt aber einen brauchbaren Über- 
blick über die wichtigsten Zweige der Lichttechnik, wenn 
auch in der Hauptsache nur auf englisches Material Bezug 
genommen ist. Der in der Praxis stehende Beleuchtungs- 
techniker wird genauere Angaben vermissen. 

Die — wie im Vorwort betont — kein geschlossenes 
Ganze darstellenden Vorträge behandeln im einzelnen fol- 
gende Gebiete: 

Paterson: „Das Licht im Dienste der Menschheit“ 

Walsh: „Licht und Auge“ 

Jones: „Elektrische Lichtquellen und ihre Eigenschaften“ 

Smith: „Leuchtgaslampen und ihre Eigenschaften“ 

Walsh: „Tageslicht, farbiges Licht“ 

MacGregor-Morris: „Photometrie“ 

Wilson: „Die Lenkung und Verteilung des Lichtes“ 

Read: „Licht und Raumgestaltung“ 

Colquhoun: „Öffentliche Beleuchtung“ 

Weston: „Das Licht als Werkzeug und als Mittel zur Unfall- 
verhütung“. E. Summerer VDE. 


Neuzeitliche Reiseempfänger. Von E. W. 
Stockhusen. Mit 60 Abb. u. 118 S. im Format A 5. 
Verlag Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1935. Preis 
geh. 2,40 RM. 


Ein Teilgebiet des Rundfunks, das bisher vernach- 
lassigt wurde, ist der Reiseempfänger. Der Verfasser hat 
sich seit Jahren mit diesem Stoff befaßt und setzt dem 
Leser aus dem Schatz seiner Erfahrungen drei Reisegeräte 
vor: Einen Taschenempfänger mit einer Doppelgitter- 
röhre in rückgekoppelter Audionschaltung, der mit zwei 
Taschenlampenbatterien von je 4,5 V betrieben wird, 0,41 
Inhalt hat und 400 g wiegt. Die beiden anderen Geräte 
sind für Lautsprecher eingerichtet; der Dreiröhrenempfän- 
ger besitzt ein rückgekoppeltes Audion, eine Tonfrequenz- 
verstärker- und eine Endröhre, alle für 2V, einen Ab- 
stimmkreis, 81 Rauminhalt, 6kg Gewicht, davon die Bat- 
terien etwa die Hälfte. Die Leistungsfähigkeit kommt 
der des Volksempfängers gleich. Das Vierröhrengerät ist 
ähnlich aufgebaut, aber es besitzt noch eine Hochfrequenz- 
Vorröhre und zwei Abstimmkreise, die die Empfindlich- 
keit und Trennschärfe merklich erhöhen. Gewicht und 
Raumbedarf sind nur wenig größer. 

Sehr wertvoll sind die Hinweise, wie man das Gerät 
für den Gebrauch zu Hause mit Netzanode betreiben oder 
gleich als Allstromempfänger bauen kann, wie man einen 
Kurzwellenteil einbaut usw. Für alles werden gute und 
ausführliche Bauanweisungen gegeben, so daß das 
schmucke Werkchen eine wertvolle Bereicherung jeder 
Funkbücherei darstellt. K. Mühlbrett. 


Rundfunk! Wer lernt mit? Von G. Büscher. 
(Telefunken- Buchreihe Bd. 2.) Mit 220 Abb. u. 79 S. im 
Format A5. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Ber- 
lin 1935. Preis kart. 1,40 RM. 


Im Vorwort heißt es: „Dies ist keine wissenschaftliche 
Abhandlung, dies ist kein technisches Lehrbuch. Der Ver- 


fasser will nur die Tore vor der Wunderwelt der Rund- 
funktechnik ein klein wenig öffnen.“ Das ist ihm mit Hilfe 
teils lustiger und teils lehrreicher Bilder und Vergleiche 
ausgezeichnet gelungen. Es ist sehr zu begrüßen, daß auf 
diese unterhaltsame Weise kindlichen Gemütern kleiner 
und großer Leute die immerhin schwierige Funktechnik 
spielend näher gebracht wird. Der Fachmann hat seine 
Freude daran, zu sehen, daß man die trockene Technik 
auch ohne Formeln, Kurven und Tabellen darstellen kann. 
K. Mühlbrett. 


Funktechnische Schaltungssammlung. Die 
Schaltungen der deutschen Rundfunkempfänger mit 
allen für die Prüfung und Instandsetzung notwendigen 
technischen Daten. Für die Verwendung in Funkwerk- 
statt, Prüffeld u. Laboratorium herausgegeben von E. 
Schwandt. Mit 150 doppelseitigen Schaltungskarten 
in Leinenmappe u. einem Textbogen. Verlag Weidmann- 
sche Buchhandlung, Berlin 1935. Preis 22 RM. 


Der Verfasser des „Funktechnischen Praktikums“ ist 
mit der Herausgabe der „Funktechnischen Schaltungs- 
sammlung“ einem großen Bedürfnis aller Funktechniker 
und jedem technisch am Empfangswesen Interessierten ge- 
recht geworden. Der vorliegende Stammband dieser Samm- 
lung umfaßt 150 Schaltungen aller deutschen Erzeug- 
nisse nach einheitlichen Gesichtspunkten bearbeitet und 
geordnet. Widerstände, Kondensatoren und Drosselspulen 
sind mit ihren elektrischen Daten bezeichnet. Angaben 
über die Wellenbereiche, die Lautstärke- und Klangfarben- 
regelung, die Zwischenfrequenz, die Röhren, Skalenlam- 
pen, Sicherungen usw., die Netzspannungen und den Lei- 
stungsverbrauch, vor allem aber eine ausführliche Tabelle 
aller an den Röhren liegenden Spannungen und der Ströme 
geben bei jedem einzelnen Empfänger ein klares Bild sei- 
ner Arbeitsweise und ermöglichen ein schnelles Auffinden 
von Fehlern. 

Angaben über Trennschärfe, Empfindlichkeit und an- 
dere für eine Gütebeurteilung notwendigen Daten sind 
nicht gemacht. Zweimal jährlich wird die Sammlung 
durch 50 bis 75 Karten ergänzt, so daß die „Funktechni- 
sche Schaltungssammlung“ zu einem wertvollen Archiv 
der deutschen Rundfunkempfänger werden wird. 

G. Müller VDE. 


John I. Carty. Das Leben eines Pioniers. 
50 Jahre Fernsprecher in den Vereinigten Staa- 
ten von Amerika im Frieden und im Krieg. Von F. L. 
Rhodes, übersetzt von C. A. Kruckow. Mit VIII 
u. 264 S. im Format 150 X 225 mm. Verlag für Wissen- 
schaft und Leben, Georg Heidecker, Berlin 1935. Preis 
geb. 7 RM. 


Staatssekretär Dr. Kruckow hat sich ein großes Ver- 
dienst dadurch erworben, daß er dieses wertvolle Buch 
durch seine ausgezeichnete Ubersetzung dem allgemeinen 
deutschen Leserkreis zugänglich gemacht hat. Wenn 
irgend jemand, so kann Carty mit vollem Recht als Pio- 
nier in seinem Wirkungskreis bezeichnet werden. Nach 
beendetem Besuch der Lateinschule in seiner Heimatstadt 
Cambridge (Ma) begann er 1879 als Verkäufer in einem 
Laden für elektrische Artikel, trat aber noch im gleichen 
Jahr als Gehilfe in den Dienst der Bostoner Fernsprech- 
gesellschaft, die in Cambridge eine kleine Fernsprechzen- 
trale betrieb. Nun folgte ein schneller Aufstieg. 1884 war 
Carty schon zum Leiter der Fernsprechzentrale in Boston 
aufgerückt. Von da ging er 1889 zur Telephone Company 
in New Vork, bei der er bis zum Jahre 1907 als Ingenieur 
tätig war. In diese Zeit fallen seine bahnbrechenden Er- 
findungen auf dem Gebiet des Fernsprechwesens, die in 
einer großen Anzahl von Patenten ihren Niederschlag 
fanden. Wichtiger und umfassender als die Erfindertätig- 
keit waren die organisatorischen Leistungen Cartys, die 
er entfalten konnte, als er im Sommer 1907 zum Chef- 
ingenieur der American Telephone and Telegraph Com- 
pany ernannt wurde. Der im Jahre 1909 entworfene Plan 
des großen amerikanischen Fernkabelnetzes war Cartys 
Werk. Ebenso die 1915 eröffnete große transkontinentale 
Fernsprechlinie von New York nach San Franzisko in einer 
Länge von mehr als 5000 km. 

Wenn das Fernsprechwesen in den Vereinigten Staaten 
sich in der Folge zu einer Mustereinrichtung entwickelt 
hat, so ist das Verdienst daran hauptsächlich Carty zuzu- 
schreiben. Während des Weltkrieges gehörte er dem 
Signalkorps der Vereinigten Staaten an und betätigte sich 


32 


vom Juli 1918 bis Mai 1919 im Stabe des Generals Russel 
auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Nach dem Kriege 
setzte Carty noch zwölf Jahre seine erfolgreiche Tätig- 
keit bei der American Telephone and Telegraph Company, 
zuletzt als deren Vizepräsident, fort. In diese Jahre fällt 
u. a. die Vorbereitung und schließlich (Januar 1927) die 
Eröffnung des transatlantischen Funksprechverkehrs 
zwischen New York und London, an dessen Zustandekom- 
men Carty führend beteiligt war. Diese erste Stammlinie 
des Weltfernsprechverkehrs bildete gewissermaßen die 
Krönung seiner Tätigkeit. 1930 trat Carty von seinem 
Posten zurück. Ende 1932 ist er gestorben. 

Die Schilderung der beruflichen Laufbahn Cartys ist 
zugleich eine Darstellung der Entwicklung des Fernsprech- 
wesens der Vereinigten Staaten, zwar nicht in systema- 
tischer Folge, sondern mehr episodenhaft, aber doch so, 
daß ein anschauliches Bild dieser Entwicklung entsteht. 
Dadurch erhält das Buch seine besondere Bedeutung für 
den deutschen Fachmann, der immer wieder zum Vergleich 
angeregt wird. Auch die Darstellung des allgemein Mensch- 
lichen von Cartys Persönlichkeit fesselt den Leser. Wir 
sehen, wie der von der Pike auf dienende Autodidakt und 
Selfmademan im wahrsten Sinne des Wortes von einer 
leidenschaftlichen Liebe zu den Wissenschaften erfüllt ist, 
und zwar nicht nur zu den angewandten Wissenschaften 
seines Faches, sondern zur reinen Wissenschaft als solcher, 
in der er die letzte Grundlage alles menschlichen Fort- 
schrittes sieht. Deshalb hat er die wissenschaftliche For- 
schung nicht nur innerhalb seines Tätigkeitsbereiches, son- 
dern überall mit seinem Ansehen und durch Zuwendung 
reicher Mittel unterstützt. Seine Förderung der Wissen- 
schaften ist denn auch durch Verleihung zahlreicher Ehren- 
grade und sonstiger Auszeichnungen von Universitäten 
und anderen Forschungsinstituten usw. gewürdigt worden. 


In der Beurteilung der Verdienste an der Entwicklung 
des Fernsprechwesens war Carty ganz einseitig auf den 
amerikanischen Standpunkt eingestellt. So, wenn er von 
Bell sagt: „Er war der erste, der das Grundgesetz ent- 
deckte, die Sprache auf elektrischem Wege zu übertragen, 
und die Apparate entwarf, mit denen dieses Wunder zum 
erstenmal erfüllt wurde.“ Oder an anderer Stelle, wenn er 
seinen Stolz darin setzt, „daß die wissenschaftliche Seite 
der Telephonie ganz amerikanisch ist“. Ferner, wenn er 
in einem Vortrag erzählt, er habe vor Jahren es abgelehnt, 
einige der deutschen Wissenschaftler zu gewinnen, in der 
Überzeugung, daß der Verstand des „Yankee boy“, auf 
wissenschaftliche Probleme gelenkt, sicherlich die Deut- 
schen übertreffen würde. Daß nicht Bell, sondern der 
Deutsche Philipp Reis, auf dessen Schultern Bell stand, 
den Fernsprecher erfunden hat (vgl. Feyerabend: 
Fünfzig Jahre Fernsprecher in Deutschland. Berlin 1927), 
auch daß die deutsche Wissenschaft an der Entwicklung 
des Fernsprechwesens nicht unbeteiligt gewesen ist und 
noch ist, bedarf vor der Weltöffentlichkeit keines Nach- 
weises mehr. 

Solche Entgleisungen halten wir dem leidenschaftlichen 
Patrioten zugute. Möge das Buch viele Leser finden und, 
wie der Übersetzer in seinem Vorwort wünscht, Anregung 
dazu geben, daß bald eine vergleichende Geschichte des 
Fernsprechers erscheint. P. Craemer VDE. 


Taschenbuch für Schiffsingenieure und 
Seemaschinisten. Von Obering. E. Ludwig unt. 
Mitwirk. v. Obering. Dipl.-Ing. W. Brose, Ing. G. 
Dräger u. Ing. G. Ziem, m. einem Beitrag üb. Nau- 
tik v. Prof. O. Steppes. 5. Aufl. Mit 571 Abb., XII 
u. 633 S. im Format 110. 175 mm. Verlag R. Olden- 
bourg, München u. Berlin 1935. Preis geb. 12 RM. 


Ein Buch, das auf engem Raum in verständlicher Form 
eine Menge Wissenswertes über Schiffsmaschinenanlagen 
vermittelt. Daß nicht alles gebracht werden konnte, ist 
erklärlich, es sollte ja auch kein Lehrbuch werden. Immer- 
hin ist soviel und auch schon soviel Neues, z. B. über 
Kohlenstaubfeuerungen oder über Hochdruckkessel, ent- 
halten, daß wohl kaum etwas auf dem Gebiete des Schiffs- 
maschinenbaues vermißt werden wird. Ob man die Ab- 
schnitte über Turbinenstopfbuchsen, Flüssigkeitsgetriebe, 
Ausführung von Abdampfturbinen, über Brennstoffein- 
spritzung beim Diesel oder beim Ölkessel nachliest, immer 
freut man sich über die erschöpfende Unterrichtung. Es 
ist alles, ob neu oder alt, beschrieben. Ja, man könnte so- 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 


2. Januar 1936 


gar fragen, ob nicht manches Alte der Platzersparnis 
wegen noch mehr zu kürzen oder wegzulassen sei. 


Etwas zu knapp ist allerdings die Elektrotechnik weg- 
gekommen. Während beim Maschinenbau die einzelnen 
Bauelemente ausführlich mit Zeichnungen behandelt wur- 
den, muß sich die Elektrotechnik für die Beschreibung z. B. 
des gesamten elektrischen Propellerantriebes mit etwa dem 
gleichen Platz begnügen wie er für Zylinder oder Kolben 
einer Dampfmaschine zur Verfügung stand. Derartige 
Beispiele lassen sich noch mehr anführen. 


Über die konstruktive Ausführung elektrischer An- 
lageteile ist, während dem Buche sonst eine große Zahl 
guter Zeichnungen beigegeben ist, wenig zu sehen. Auch 
Kabel, Leitungen, die Art der Verlegung an Bord, Schott- 
durchführungen, Abzweig- und Sicherungskästen, die 
Frage der Dichtung bei wasserdichter Ausführung, die 
Baustofffrage dabei usw. usw.: alles das ist nur ganz kurz 
angedeutet oder überhaupt unberücksichtigt geblieben. 


Knapp und treffend ist das, was vom Schiffbau gesagt 
ist: Die Erläuterungen, die hier gegeben werden, genügen 
für die praktischen Bedürfnisse an Bord durchaus. 


Auch das Zahlen- und Tabellenmaterial ist gut aus- 
gewählt und handlich zusammengestellt. 


Alles in allem: ein wertvolles Handbuch für den 
Schiffsmaschineningenieur, das zweifellos trotz der er- 
wähnten Mängel, die hoffentlich in der nächsten Auflage 
abgestellt werden, seinen Zweck erfüllt und sich seine 
Freunde erwerben wird. Ch. Breitenstein. 


Kernphysik. Von P. Debye. Mit 7 Textabb. u. 34 S. 
im Format 150. 223mm. Verlag von S. Hirzel, Leipzig 
1935. Preis kart. 1,60 RM. 


Die Schrift stellt die erweiterte Ausarbeitung eines 
Vortrages dar, der auf der 13. Jahrestagung der Freunde 
der Technischen Hochschule in München gehalten wurde. 
Sie behandelt nach einem Überblick über die Größenord- 
nung von Atom, Elektron und Kern und über die nach den 
Astonschen Versuchen bekannten Kerne die Kernreaktio- 
nen, die bei den Rutherfordschen Versuchen der Beschie- 
Bung mit a-Strahlen und den Versuchen von Cockroft 
und Walton der Beschießung mit Kanalstrahlen auf- 
treten. Dann wird die Entdeckung der Protonen und Posi- 
tronen besprochen und anschließend die Erzeugung künst- 
licher radioaktiver Elemente durch Beschießung mit 
Protonen nach Curie-Joliot, Neutronen nach Fermi 
und Deutonen nach Lawrence. Das Schriftchen zeigt 
alle Vorzüge der bekannten klaren und anschaulichen Dar- 
stellungsweise seines Verfassers und ist warm zu emp- 
fehlen. W. Bauer. 


Veranstaltungen anderer Vereine. 


Ingenleurschule Ilmenau. 20.1. (Mo), Beginn eines 
8wöchentlichen Ausbildungskursus in der Preßstofftechnik. 
(Theoretische und praktische Ausbildung: Technologie der 
Kunstharzstoffe, Bau von Preßwerkzeugen, Übermittlung 
praktischer Erfahrungen in einer für diesen Zweck einge- 
richteten Presserei.) Auskunft erteilt die Direktion der In- 
genieurschule Ilmenau. 


Amt für Technik, Essen. 16. u. 17.1. (Do u. Fr): Elek- 
trotagung. Ausführliches Programm siehe S.20 dieses Heftes. 


Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure, 
Dortmund. 7., 14., 21., 28.1. u. 4., 11.2.: Ver. Techn. Staats- 
lehranst., Sonnenstr. 98: Vortragsreihe „Die komplexe Rech- 
nung in der Wechselstromtechnik“ . Dr.-Ing P. Werners. 


Wissenschaftliche Leitung: Harald Müller VDE 
Stellvertretung Walther Windel VDE 
Technisch- wen hali iche? Teil: Harald Müller mit 

H. Winkler VDE und H. Hasse VDE 
Wirtschaftsteil: Walther Windel 


Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten- 
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus, Fernsprecher C4 (Wilhelm) 1955/56. 


Abschluß des Heftes: 24. Dezember 1935. 


Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin. 


Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin. 


Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9. 


33 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Zentralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894 
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9 


57. Jahrgang 


Berlin, 9. Januar 1936 


Heft 2 


Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936. 


Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im September 1936 sollen wieder wie bisher 


Fachberichte gehalten werden. 


Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhaltsangabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter 
Bekanntgabe von Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum 10. Februar 1936 ein- 


zusenden. 


Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher Eignung die Mitgliedschaft der Vor- 


tragenden beim VDE berücksichtigt. 


Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte 1936 schon vor der Tagung, etwa ım 
August erscheinen und den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aussprachen zugestellt 


werden. 
den rechtzeitig zu. 


Weitere Angaben über die Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den Anmelden- 


Verband Deutscher Elektrotechniker E.V. 
Der Geschäftsführer: 


Blendermann. 


Die Fernsteuereinrichtung für die Stromversorgung der Stadt Mailand. 
Von L. Völker, Berlin. 


Übersicht. Die Stadt Mailand bezieht ihre elektrische 
Energie mit 23 kV Spannung aus weit entfernten Wasserkraft- 
werken und formt sie in mehreren Umspannwerken auf 6,5 kV 
um. Um die Unterhaltungskosten zu senken, wurden die Werke 
mit einer Fernsteuereinrichtung versehen, so daß nur noch 
zwei Umspannwerke besetzt sind. Die Arbeit gibt nähere Ein- 
zelheiten über die Wirkungsweise und die Ausführung der 
Fernsteuereinrichtungen. 


Mailand wird aus den Wasserkräften der Alpen mit 


Strom versorgt; der mit 23 kV angelieferte Strom wird, 
wie aus Abb.1 hervorgeht, über einen äußeren Frei- 
leitungs- und einen inneren Kabelring den Umspannwerken 
zugeleitet, die den zugehörigen Netzteil mit einer Span- 
nung von 6,5 kV speisen. 

Bei der Planung der Werke Acquabella, Savona, Sta- 
zione Centrale und Mose Bianchi im Jahre 1929 war man 
sich darüber klar, daß sich die Bedienungskosten dieser 
Umspannwerke ziemlich hoch stellen würden, zumal die 
Bedienungsmannschaft fast keine Tätigkeit auszuüben ge- 
habt hätte. Anderseits konnte man aber die Unter- 
werke, obwohl nur verhältnismäßig wenig Schalthandlun- 
gen auszuführen sind, nicht vollkommen unbedient lassen, 
weil sie dann ihre Bedeutung für gelegentlich notwendige, 
aber sehr wichtige Umschaltungen verloren hätten. Man 
plante daher, die vier neuen Werke von den beiden bereits 
vorhandenen Umspannwerken Volta und Vigentina aus 
fernzusteuern. 

Da es zur Zeit der Planung noch kein Fernsteuerungs- 
system gab, das den Ansprüchen auch in preislicher Hin- 


621. 398 : 621. 316. 26. 072 
sicht entsprochen hätte, entschloß sich die Allgemeine 
Italienische Edisongesellschaft, die Mailand mit Strom 
versorgt, die neuen Werke zunächst nicht fernzubedienen. 
Die oberspannungsseitigen Transformatorenumschalter 
wurden mit einer Selbststeuerung versehen, die auf ein 
zweites Sammelschienensystem umschaltet, sobald das 
erste spannungslos geworden ist. Die beiden Sammel- 
schienensysteme werden nach Möglichkeit von zwei ver- 
schiedenen Stromquellen gespeist, so daß das Umspann- 
werk auch dann noch in Betrieb bleibt, wenn eine Speisung 
ausgefallen ist. Diese Anordnung hat unbedingt den gro- 
ßen Vorzug, sehr schnell zu arbeiten, schneller als jede 
Fernsteuerung es vermag, was mit Rücksicht auf eine 
unterbrechungslose Stromversorgung des betreffenden 
Stadtteils von großer Wichtigkeit ist. Gegenüber einer 
Fernsteuerung hat sie jedoch den Nachteil, daß sie stets 
nach dem vorgeschriebenen starren Plan arbeitet und den 
Leiter des Netzes im unklaren läßt, wie die Speisever- 
hältnisse in dem Unterwerk überhaupt liegen. Zweifellos 
ist das Gegebene in diesem Fall eine Verbindung der 
Selbststeuerung mit einer Fernsteuerung, die der Zentrale 
jederzeit ein klares Bild über die Stellung der Schalter 
vermittelt und neben der Selbststeuerung auch noch andere 
beliebige Schalthandlungen zuläßt. Beim Bau der neuen 
Umspannwerke wurden daher von vornherein auf den 
späteren Einbau einer Fernbedienungseinrichtung Rück- 
sicht genommen, und bei der Verlegung der Hochspan- 
nungskabel wurden die Übertragungskabel bereits mitver- 
legt. Jedoch während die Unterwerke noch im Bau waren, 


34 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 


entschloß sich der Auftraggeber, die Fernsteuereinrich- 
tung zu bestellen. 

Die Werke Mosè Bianchi und Stazione Centrale sollten 
von Volta und die Werke Via Savona und Acquabella von 
Vigentina aus gesteuert werden. Abb.2 zeigt die Schal- 
tung der Stazione Centrale; die übrigen sind ganz ähnlich 
ausgeführt. Im vollen Ausbau sind in jedem Unterwerk 
ungefähr 18 Ölschalter ein- und auszusteuern sowie ihre 
beiden Stellungen fernzumelden. Ferner ist das An- 
sprechen des Differentialschutzes jedes der drei im vollen 
Ausbau vorhandenen Umspanner zu melden. Die von 
jedem Unterwerk abgegebene Leistung sowie zwei Span- 
nungswerte auf der Ober- und zwei auf der Unterspan- 
nungsseite sollen in der Steuerstelle auf Instrumenten ab- 
gelesen werden können. 


aai S 


— Freileitung 23 kV ` 


— Kabel ZI kV 
—.—- Fernbedienungskabel 


Conca Fallata 


Abb. 1. 23 kV-Netzplan von Mailand. 

Die Fernbedienungseinrichtung nach dem hier ver- 
wendeten Schrittschaltersystem ist aus Bauelementen der 
vom Fernsprechverkehr her bekannten Selbstanschluß- 
technik aufgebaut!). Die Schaltung wurde jedoch grund- 
sätzlich anders ausgeführt. Beim Fernsprechen richtet 
eine Fehlverbindung keinen Schaden an. Bei einer Fern- 
steuereinrichtung aber können durch die Steuerung eines 
falschen Schalters erhebliche Sachschäden entstehen und 
sogar Menschenleben in Gefahr kommen. Eine Fern- 
steuereinrichtung muß also unbedingt sicher gegen Fehl- 
schaltungen sein, gleichgültig ob diese durch Fehlver- 
bindungen oder durch störende Einflüsse auf der Fern- 
leitung, z.B. durch Schaltstöße auf benachbarten Hoch- 
spannungsleitungen, entstehen. Diese Sicherheit gegen 
Fehlschaltungen wird dadurch erreicht, daß man den 
Steuervorgang in mehrere Teilvorgänge zerlegt, die sich 
gegenseitig überwachen. Die Steuerung eines Ölschalters 
des Unterwerkes spielt sich folgendermaßen ab: Nach Be- 
tätigung des Kommandoschalters in der Zentrale wird an 
den zugeordneten Stromsteg eines Wählers Spannung ge- 
legt. Drückt man jetzt auf die Starttaste, so schaltet sich 
der Wähler selbsttätig Schritt für Schritt fort, unter gleich- 
zeitiger Aussendung von Wechselstromimpulsen an den 
Wähler des Unterwerks, der sich im gleichen Schrittmaß 
mitbewegt?). Kommt der Wählerarm jetzt an die Stelle, 


1) Vgl. ETZ 54 (1933) S. 1171. 
2) Vgl. a. G. August, ETZ 56 (1935) S. 1363 


an die Spannung gelegt wurde, so zieht ein Relais an, das 
den Wählerarm an dieser Stelle etwas länger verweilen 
läßt, dementsprechend wird auch die Fortschaltung des 
Wählers in dem Unterwerk an dieser Stelle verzögert, so 
daß ein hier angeschlossenes Relais Zeit findet, anzuziehen. 
Beide Wähler laufen jetzt bis auf eine der letzten Strom- 
stege. Damit ist der erste Vorgang, nämlich das Aus- 
suchen des Steuervorbereitungsrelais des betreffenden öl- 


schalters, beendet. 
— Fontana 


Acquabe/is 7 


po, kY 


5000 kVA 5000 kVA 


14 


6,5 & 


Abb. 2. Schaltbild der Stazione Centrale. 


Jetzt vollzieht sich vollkommen unabhängig von die- 
sem Vorgang das gleiche mit einem zweiten Wählerpaar 
in umgekehrter Richtung. Der gleichmäßige Durchlauf des 
Wählers des Unterwerkes wird, verursacht durch das er- 
regte Steuervorbereitungsrelais, auf kurze Zeit unter- 
brochen. Der Wähler der Zentrale bleibt ebenfalls an der- 
selben Stelle stehen und prüft gleichzeitig, ob das erregte 
Steuervorbereitungsrelais des Unterwerks mit dem durch 
den Kommandoschalter gegebenen Befehl übereinstimmt. 
Ist dies der Fall, so wird durch die letzten Schritte des 
zuerst genannten Wählerpaares das vorbereitete Kom- 
mando ausgeführt. Damit sind die beiden nächsten Teil- 
vorgänge, der Vergleich des von der Einrichtung aus- 
gewählten Schalters mit dem gegebenen Befehl und die 
Ausführung dieses Befehls, vollzogen. 

In der Zentrale beginnt im selben Augenblick die 
Meldelampe des betreffenden Ölschalters zu flackern bei 
gleichzeitigem akustischen Alarm. Stellt der Schaltwärter 
daraufhin den Rückmeldeschalter in die der neuen Stellung 
entsprechende Lage, so brennt die Meldelampe wieder mit 
ruhigem Licht, gleichzeitig geht ein Impuls zum Unter- 
werk, der bewirkt, daß das zweite Wählerpaar wieder in 
die Ausgangsstellung geht. Jetzt ist auch der letzte Vor- 
gang, die Rückmeldung der vollzogenen Schalthandlung, 
erledigt. 

Man kann natürlich auch mehrere Steuerbefehle in 
einem Wählerumlauf vorbereiten, sämtliche Befehle wer- 
den dann nach Beendigung des Umlaufs gleichzeitig aus- 
geführt. Die Zeit eines vollkommenen Steuervorganges 
vom Start der Wähler bis zum Einlauf der Rückmeldungen 


9. Januar 1936 


9. Januar 1936 


hängt natürlich von der Anzahl der auszuführenden Be- 
fehle und von der Schaltzeit des ferngesteuerten Schalters 
ab, diese kann manchmal z. B. bei motorangetriebenen 
Trennern recht erheblich sein. Im allgemeinen dauert der 
gesamte Steuervorgang bei großen Anlagen und bei gleich- 
zeitiger Steuerung von 3 bis 4 Schaltern ungefähr 8s. 

Bei der Entwicklung des Schrittschaltersystems war 
man sich von vornherein darüber im klaren, daß auf der 
Fernleitung nur mit Impulsen gearbeitet werden darf. Man 
kann sich auf diese Weise unabhängig von den Einflüssen 
der Fernleitung machen, und für die Übertragung läßt sich 
jede beliebige Stromart verwenden. Da die Übertragung 
nichts anderes als einen Telegraphiervorgang darstellt, 
können auch sämtliche Übertragungsmittel der Telegraphie 
angewendet werden. Bei dem bereits früher entwickelten 


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Abb. 3. Fernsteuereinrichtung im Unterwerk Savona. 


Impulsfrequenz-Fernmeßverfahren?) waren die gleichen 
Überlegungen maßgebend, so daß es, da dieselbe Ubertra- 
gungstechnik vorliegt, keine Schwierigkeiten bereitet, eine 
Fernsteuereinrichtung mit Meßwertübertragungen zu ver- 
binden. 

Die Übertragung der Meßwerte wurde in diesem Fall 
mit 100 Hz-Impulsen auf denselben Adern vorgenommen, 
auf denen die Fernsteuereinrichtung bereits mit 50 Hz- 
Impulsen arbeitet. Es wurde als ausreichend erachtet, wenn 
von den 5 Meßwerten eines Unterwerkes immer nur einer 
beliebig übertragen werden kann. Die klare Unterschei- 
dung der Fernsteuer- und Fernmeßimpulse geschieht durch 
elektrische Weichen in der Zentrale und dem Unterwerk. 


Bereits oben wurde erwähnt, daß das Übertragungs- 
kabel mit dem Hochspannungskabel parallel verläuft; es 
wurde daher an den Enden durch Schutzübertrager ab- 
geschlossen, damit die fernmeldemäßig ausgeführten Ge- 
räte nicht durch hohe Spannungen, die durch Kurzschlüsse 
oder Schaltstöße induziert sein können, gefährdet werden. 
Außerdem wurde noch an beiden Enden ein vollständiger 
Schutz gegen den unmittelbaren Übertritt von Hochspan- 
nung durch Berührung vorgesehen. Mit dieser Möglich- 


3) M. Schleicher, Siemens-Z. 9 (1929) S. 157 und S. 225. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 35 


keit mußte bei dem geringen Abstand der beiden Kabel 
gerechnet werden. 


Die montagemäßige Ausführung einer Einrichtung für 
eines der Unterwerke zeigt Abb.3. In der Mitte befin- 
det sich der Schrank mit den Wählern und Relais. In den 
Gehäusen daneben sind die Relais untergebracht, welche 
die Verbindung der Fernsteuereinrichtung mit den Hoch- 
spannungsschaltern herstellen. Diese Verbindung ist ein 
wichtiger Punkt, dem bei der Konstruktion besondere Be- 
achtung zukommen muß. Von den mit Starkstrom be- 
tätigten Schalterantrieben oder Meldekontakten darf keine 
elektrische Verbindung zu den gering isolierten Schwach- 
stromeinrichtungen stattfinden. Eine elektrisch vollstän- 
dige Trennung wurde dadurch erzielt, daß man hochiso- 
lierte Starkstromrelais zwischenschaltete (Abb. 4). Die 
Rückmelderelais wurden als Kipprelais ausgeführt, die 
nur während ihrer Betätigung die Hilfsbatterie des Um- 
spannwerkes belasten. 


a Hochspaunungs-Samnıel- f Fernsteuereinrichtung im Unter- 
schienen werk 

b Antrieb g Fernleitung 

c Hilfskontakt h Hilfsbatterie 

d Hochspannungsschalter i Rückmelde-Kipprelais 

e Steuerrelals k Hilfsspannung 


Abb. 4. Die elektrische Trennung von Schwachstrom- und Starkstrom- 
elnrichtungen. 


Von großer Bedeutung für eine Fernsteueranlage ist 
auch die klare und übersichtliche Anordnung der Bedie- 
nungsorgane. Aus der Abb. 5 geht hervor, wie diese vor- 
genommen wurde. Auf Blechtafeln wurden die Schalt- 
anordnungen der Unterwerke aus Metalleisten nachge- 
bildet. Die Steuer- und Quittungsschalter*) wurden im 
Zuge der Leitung angeordnet. Die Trenner werden nur 
sehr selten betätigt; es wurde daher davon abgesehen, 
diese fernzusteuern und ihre Stellung rückzumelden. Auf 
der Bedienungstafel wurden sie als einfache Stecker aus- 
geführt. Die Umspannerzeichen leuchten auf, sobald der 
Differentialschutz angesprochen hat. 


Die bereits oben erwähnten selbsttätigen Umschalter 
der Umspanner können mit Hilfe der Fernsteuereinrich- 
tung von der Zentrale aus ferngeschaltet werden. Die 
Stellung der Umschalter wird, ebenso wie die der übrigen 
Schalter, in jedem Falle rückgemeldet. 


Der Betrieb des Netzes erfordert häufig das Parallel- 
schalten der beiden oberspannungsseitigen Sammelschie- 
nensysteme. Es wurde zu dem Zweck in jedem Unterwerk 
ein Kuppelschalter vorgesehen, der ebenfalls ferngesteuert 
werden sollte. Nun ist es immerhin ein Wagnis, einen der- 
artigen Schalter ferneinzuschalten, von dem man womög- 
lich nur auf telephonischem Wege erfahren hat, daß auf 
seinen beiden Seiten synchrone Spannungen vorhanden 
sind. Die Übertragung der Meßwerte, welche den Bedie- 
nungsmann der Zentrale in den Stand setzen würde, sich 


4) M. Schleicher, Siemens-Z. 7 (1927) S. 589. 


36 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 


9. Januar 1936 


selbst von dem Vorhandensein der Parallelschaltbedingun- 
gen zu überzeugen, wäre zu umständlich und kostspielig 
und würde Irrtümer der Bedienungsperson auch dann noch 
nicht ausschließen. Es wurde daher eine selbsttätige Sam- 
melschienenkupplung vorgesehen, welche nur aus einer 
sinnreichen Anordnung von einigen Relais besteht®). Der 
Einschaltbefehl für den Kuppelschalter geht auf alle Fälle 
zuerst an diese Einrichtung, welche dann nach Prüfung 
der Parallelschaltbedingungen die Kupplung vornimmt. Die 
Schaltung wurde so getroffen, daß die Kupplung sofort 
erfolgt, wenn eine der beiden Sammelschienen oder beide 
spannungslos sind. 


ACQUABELLA 
X zn 


Abb. 5. Schalttafeln in der Befehlsstelle Vigentina. 


Diese Art der Sammelschienenkupplung ist ein be- 
merkenswertes Beispiel für die Verbindung einer selbst- 
tätigen Einrichtung mit einer Fernsteuerung. In diesem 
Fall wäre keine andere Lösung besser gewesen. Eine 
vollselbsttätige Kupplungseinrichtung ist zu starr in 
ihrer Verwendungsmöglichkeit, und gegenüber der Lösung, 
welche die Übertragung der Meßwerte vorsieht, besteht 
der Vorteil größerer Preiswürdigkeit und größerer Sicher- 
heit, außerdem wird der Übertragungskanal, die Fern- 
steuereinrichtung und vor allem auch die Bedienungsperson 
von Vorgängen entlastet, die mit dem Einschalten des 
Kuppelschalters an sich nichts zu tun haben. 


Bereits oben wurde erwähnt, daß mit der Fernsteuer- 
einrichtung mehrere Schalter gleichzeitig eingeschaltet 
werden können. Dieses kann von Nutzen sein, wenn z.B. 
bei irgendeiner vorübergehenden selbsttätigen Abschaltung 
des einen Umspanners auch der andere wegen Überlastung 
herausfällt, so daß sämtliche Abnehmer spannungslos sind 
und man sie nacheinander zuerst ab- und dann wieder ein- 
schalten müßte. Mit Hilfe der Fernsteuerung lassen sich 


5) M. Schleicher, CIGRE-Bericht Nr. 329 von 1935. 


beide Umspanner praktisch gleichzeitig wieder zuschalten, 
so daß sie ihren Lastanteil im gleichen Augenblick wieder 
aufnehmen. 

Die von der Siemens & Halske AG. erstellte Anlage ist 
jetzt über 3 Jahre in Betrieb; sie hat sich gut bewährt, 
auch ihr Besitzer hat sich sehr zufriedenstellend geäußert®). 
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß die Bedie- 
nungsmannschaft, der auch die Wartung der Geräte ob- 
liegt, sich sehr rasch mit den ungewohnten Wählern und 
Relais der Schwachstromtechnik vertraut gemacht hat. 
Kontaktauswechslungen und ähnliche Überholungsarbeiten, 
die sich auf Teile erstrecken, welche dem normalen Ver- 
schleiß unterworfen sind, konnten ohne Schwierigkeiten 
ausgeführt werden. 


Zusammenfassung. 


Beschrieben wurden der Aufbau und die Wirkungs- 
weise der Einrichtungen, mit denen in Mailand vier neue 
Umspannwerke von zwei bereits vorhandenen ferngesteuert 
und fernüberwacht werden. Die Geräte arbeiten nach dem 
Schrittschaltersystem und sind aus Bauelementen der 
Selbstanschlußtechnik aufgebaut. Ferngesteuert werden 
im vollen Ausbau in jedem Umspannwerk 18 Ölschalter, 
außerdem wird das Ansprechen des Differentialschutzes 
gemeldet, ferner werden Leistung und vier Spannungs- 
werte ferngemessen. Jedes Umspannwerk erhielt auch 
eine selbsttätige Sammelschienenkupplung, deren Befehls- 
impuls die Zentrale veranlaßt. 


6) Guastalla, Ing. der Soc. Cen. Ital. Edison di Elettr: „Cabine 
non presidiate con segnalazioni ecomandi riportati alle cabine presidiate 
sezione Tecnologica“ Unione Nat. Fasch. Ind. Elettr. 10 (1933) H. 11. 


Ein neuer Reflektionsmesser. 
627. 383. 08 : 676. 2 


Dieses Instrument wurde für die Papierindustrie ge- 
schaffen!), nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Re- 
flektionsmessung zur Klassifizierung der verschiedenen 
Papiersorten am besten bei der Wellenlänge 450 uu vor- 
genommen wird. Es arbeitet mit zwei in Reihe geschalte- 
ten Photozellen. Die eine Zelle wird unmittelbar von einer 
Lichtquelle unter Vorschaltung eines veränderlichen Spal- 
tes (1) belichtet, der eine Anpassung an die zweite Photo- 
zelle gestattet. Auf diese zweite Zelle fällt ein gefiltertes 
Strahlenbündel derselben Lichtquelle, nachdem es von der 
zu untersuchenden Probe bzw. einem Normalpapier re- 
flektiert wurde und durch ein Linsensystem mit zwischen- 
geschaltetem veränderlichen Spalt (2) hindurchgegangen 
ist. Dieser zweite Spalt ist mit einer Teilung von 0 (ganz 
geschlossen) bis 1 (ganz geöffnet) versehen. Der Gang 
der Messung ist folgender: Die Papierprobe wird auf die 
Öffnung des Gerätes gelegt, und nun wird bei ganz ge- 
öffnetem Spalt (2) der verstärkte Zellenstrom mit Hilfe 
des als Kompensator dienenden Spalts (1) so eingestellt, 
daß an beiden Zellen etwa der gleiche Spannungsabfall be- 
steht; dies ist der Fall bei einer Stromstärke von 400 bis 
500 mA. Darauf kommt an die Stelle der Probe das be- 
kannte Normalpapier, und nun wird der Spalt 2 so einge- 
stellt, daß der Strom gleich stark ist wie vorher. In diesem 
Falle liest man an der Teilung des Spalts einen Wert ab, 
welcher die Reflexier fähigkeit der Probe im Verhältnis 
zu derjenigen des Normals angibt. — Ein Filter hält alle 
Strahlen von größerer Wellenlänge als 700 uu von der 
Zelle fern; im übrigen sind 9 Filter vorgesehen, mit deren 
Hilfe man das Reflexionsvermögen an jeder Stelle des 
Spektrums messen kann. Das Gerät, das auch zur Mes- 
sung der Oberflächeneigenschaften vieler anderer Körper 
dienen kann, hat folgende Vorzüge: 

Die Messungen sind unabhängig 1. vom Auge des 
Beobachters, 2. von der Empfindlichkeitskurve der Zelle, 
3. von der Intensität der Beleuchtung der Probe, 4. von 
der Empfindlichkeit des Verstärkers, 5. von der Durch- 
lässigkeit der optischen Teile, 6. von der Batteriespannung. 
Die Empfindlichkeit des Gerätes ist sehr groß, die An- 
gaben sollen bis auf 0,1 % genau sein. Vg. 


1) J. I.. Michaelson, Gen. electr. Rev. 38 (1935) S. 194. 


— æ „a 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 37 


Der Gleichstrom-Meßwandler. 


Arbeitsweise und Anwendungsgebiet. 
Von O. E. Nölke VDE, Dresden. 


Übersicht. Für die Messung starker Gleichströme wer- 
den die bei der bisher meist üblichen Messung mit Neben- 
widerständen auftretenden Fehlerquellen besprochen. Ein 
neues Meßgerät, der Gleichstrom-Meßwandler, wird in seiner 
Arbeitsweise geschildert. Das Verhalten des Gerätes bei ver- 
schiedenen Betriebszuständen wird näher beschrieben. 


Mit der fortschreitenden Entwicklung der elektro- 
metallurgischen Industrie macht sich das Bedürfnis nach 
Geräten zur genauen Messung von hohen Gleichstrom- 
stärken immer mehr geltend. Die bisher verwendeten 
Nebenwiderstände (Shunts) haben hauptsächlich folgende 
unangenehme Eigenschaften: 


Hoher Eigenverbrauch und daher große Wärmeent- 
wicklung bei verhältnismäßig kleinem Spannungsabfall 
und damit kleiner zur Verfügung stehender Meß- 
leistung. 

Hohe Gleichströme erzeugen große Fremdfelder, die 
störend die Meßinstrumente beeinflussen. Verlegt man 
zur Vermeidung dieser Störung lange Instrumenten- 
zuleitungen, so steigt die ohnehin schon große 

Temperaturabhängigkeit der gesamten Meßanord- 


nung. 


L Leiter W, Sekundärwicklung M Motor 
E Eisenkern 4 Anker I, MeßBinstrument 
Abb. 1. Grundsätzliche Anordnung eines Gleichstrom-Meßwandlers. 


Diese Nachteile werden bei Verwendung eines Gleich- 
strom-Meßwandlers vermieden. Er vermag einen Gleich- 
strom beliebiger Größe in einen proportionalen, für die 
Messung bequemeren Gleichstrom zu verwandeln. Primär- 
und Sekundärstromkreise sind wie beim Wechselstrom- 
wandler galvanisch getrennt, und der Sekundärstrom ist 
dem Primärstrom nicht nur proportional, sondern auch 
formgetreu, denn im Primärstromkreis etwa vorhandene 
Wechselstromüberlagerungen werden wie beim Wechsel- 
stromwandler mit transformiert. 

Die Wirkungsweise des Gleichstrom-Meßwandlers sei 
mit Hilfe der Abb. 1 erläutert: Der den zu messenden Pri- 
märstrom führende Leiter L wird von dem Eisenkern E 
umgeben, welcher in einer Aussparung den Gleichstrom- 
anker A aufnimmt, der von einem Motor M angetrieben 
wird. Der Eisenkern E trägt eine Sekundärwicklung W., 
die mit dem Gleichstromanker A und dem Mehinstrument 
I, in Reihe geschaltet ist. Der im Primärleiter L fließende 
Primärst rom erregt den Eisenkern E, so daß an den Kol- 
lektorbürsten des vom Motor M angetriebenen Ankers A 
eine EMK auftritt. 


621. 317. 311. 022 : 621. 314. 224. 024 

Der von dieser Anker-EMK in der Sekundärwicklung 
hervorgerufene Strom durchfließt diese in einem solchen 
Sinne, daß er das vom Primärstrom herrührende Feld auf- 
zuheben trachtet. Im Beharrungszustand ist die primäre 
AW.-Zahl gleich der Summe aus Sekundär-AW.-Zahl und 
der zur Aufrechterhaltung des Restfeldes erforderlichen 


Ri, R. Präzisionswiderstände 
W, Meßschleife 

. Sekundärwicklung 

A Gleichstromanker 


Abb. 2. Eichschaltung. 


M Motor 
I, MeßBinstrument 
Galvanometer 


Magnetisierungs-AW.-Zahl. Bei 10 000 A Primärstrom und 
einem Durchgang durch das Kernfenster E ist die pri- 
märe Amperewindungszahl 10000. Soll ein Sekundär- 
strom von 5 A erzeugt werden, so muß die sekundäre Win- 
dungszahl 10000 :5= 2000 sein, abzüglich der für die 
Aufrechterhaltung des Restfeldes erforderlichen Magneti- 
sierungs-AW.-Zahl, entsprechend der Überhöhung beim 
Wechselstromwandler. Es ergeben sich mithin dem Wech- 
selstrom-Meßwandler entsprechende Verhältnisse. Wäh- 
rend jedoch beim Wechselstrom-Meßwandler die den Se- 
kundärstrom hervorrufende EMK in der Sekundärwick- 
lung selbst infolge der Änderung des Feldes induziert 
wird, wird diese EMK beim Gleichstrom-Meßwandler nur 
in dem Gleichstromanker induziert, wenigstens soweit es 
sich um die Wandlung von Gleichstromgrößen handelt. 
Dieser Umstand ist besonders für den Temperaturfehler 
des Gleichstromwandlers wichtig, und es wird deshalb wei- 
ter unten noch näher auf ihn eingegangen. Änderungen 
der Drehzahl des Motors haben auf das Übersetzungsver- 
hältnis denselben geringen Einfluß wie Änderungen der 
Frequenz auf das Übersetzungsverhältnis eines Wechsel- 
stromwandlers. 

Da der Sekundärstrom des Gleichstrom-Meßwandlers 
induktiv vom Primärstrom bzw. der primären AW.-Zahl 
beeinflußt wird, kann der Wandler ohne große Primär- 
stromstärken geeicht werden, indem man die Nenn-AW.- 
Zahl durch kleinere Stromstärke bei entsprechend größe- 
rer Windungszahl herstellt. Abb.2 zeigt das Schaltbild 
der Eicheinrichtung. Der Primärstrom durchfließt den 
Präzisionswiderstand R, und eine Meßschleife mit W,- 
Windungen, die das Fenster des zu eichenden Gleichstrom- 
Meßwandlers durchsetzt. Der vom Anker A gelieferte 
Sekundärstrom durchfließt die Sekundärwicklung ., den 
Stromzeiger J, (Bürde) und den Präzisionswiderstand R,. 
Die Spannungsabfälle von R, und R, werden mit einer 
Spannungsteilerschaltung und einem Gleichstrom- Galva- 
nometer gegeneinander kompensiert, ähnlich wie in der 
für die Messung von Wechselstrom-Meßwandlern ge- 
bräuchlichen Schaltung nach Schering und Alberti. 


38 
Für die Eichung hat der Primärstrom die Größe 
I, In / Wi, worin I„ den primären Nennstrom des Wand- 
lers bedeutet. Man wählt W, gewöhnlich so groß, daß I, 
meßtechnisch bequem zu erfassen ist. 

Der Fehler des Gleichstrom-Meßwandlers ist durch 
die Größe der erforderlichen Magnetisierungs-AW.-Zahl 
bedingt. Der dem Primärstrom proportionale Anteil der 
Magnetisierungs-AW., der lediglich den Abstand der 
Stromfehlerkurve von der Nullinie hervorruft, kann durch 
eine entsprechende Verminderung der sekundären Win- 
dungszahl ausgeglichen werden. Der dem Primärstrom 
nicht proportionale Anteil der Magnetisierungs-AW. be- 


TIP EM 


20 30 40 30 60 70 & 100 m 120 


-488 2 


a kalt ohne Bürde b betriebswarm ohne Bürde 
c betriebswärm mit Bürde (1,2 Q) 
Abb. 3. Stromfehler eines Gleichstrom-Meßwandlers 30 000/5 A 
ohne Temperaturkompensation. 


dingt die Krümmung der Stromfehlerkurve (Stromfehler 
als Funktion des Primärstromes). Um diese Krümmung 
möglichst klein zu halten, muß man durch entsprechende 
Wahl von Ankerwindungszahl und Ankerdrehzahl dafür 
sorgen, daß der Eisenkern im Nennbereich des Wandlers 
eine möglichst konstante Permeabilität aufweist. Er- 


% Siromfehler 


b betricbswarm ohne Bürde 
c betriebswarm mit Bürde (1, 2 Q) 


Abb. 4. Stromfehler eines Gleichstrom-Meßwandlers 30 000/5 A 
mit Temperaturkompensat ion. 


a kalt ohne Bürde 


schwert wird die Erfüllung dieser Forderung einmal durch 
die Ankerrückwirkung: durch sie werden beim Gleich- 
st romgenerator die ablaufenden Polkanten gesättigt, wo- 
durch der magnetische Widerstand der Polschuhe und 
Ankerzähne erhöht wird; zum anderen durch die Wirkung 
der Erwärmung des Wandlers: bei großen Übersetzungs- 
verhältnissen pflegt der Eigenwiderstand der Sekundär- 
wicklung das Vielfache der an den Wandler angeschlosse- 
nen Bürde zu betragen. Für das kalte und erwärmte Ge- 
rät muß man mit einer Widerstandsänderung der Sekun- 
därwicklung von etwa 30 % rechnen. Schon diese Ände- 
rung pflegt die Bürde noch wesentlich zu übersteigen und 
den Induktionsbereich des Eisenkernes beträchtlich zu ver- 
größern. 

Die durch die Ankerrückwirkung hervorgerufenen 
Schwierigkeiten lassen sich durch eine vom Ankerstrom 
durchflossene und in den Nuten der Polschuhe angeord- 
nete Kompensationswicklung beseitigen. Der durch die 
Widerstandsänderung der Sekundärwicklung hervorge- 
rufene Fehler läßt sich dadurch vermindern, daß man die 
Abgleichung des Wandlers nicht durch eine Verringerung 
der sekundären Windungszahl, sondern durch einen der 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


9. Januar 1936 


Sekundär- und Kompensationswicklung parallel geschal- 
teten temperaturunabhängigen Widerstand vornimmt. Die 
Stromaufnahme dieses Parallelwiderstandes ist propor- 
tional dem Spannungsabfall an Sekundär- und Kompen- 
sationswicklung und ist bei warmer Sekundärwicklung im 
Verhältnis der Widerstandszunahme größer. Die Meß- 
instrumente werden von der Summe der in der Sekundär- 
wicklung und im Parallelwiderstand fließenden Ströme 
durchflossen und erhalten daher bei erwärmter Sekundär- 
wicklung einen etwas größeren Strom. Da aber die er- 
wärmte Sekundärwicklung eine Erhöhung der Induktion 
des Eisenkernes und somit eine Vergrößerung des Magne- 
tisierungsstromes zur Folge hat, würde durch sie der 
Sekundärstrom verringert werden. Durch entsprechende 
Wahl der Abgleichung (Verminderung der sekundären 
Windungszahl oder Parallelwiderstand zur Sekundär- und 
Kompensationswicklung oder beides) hat man es in der 
Hand, den durch die Erwärmung der Wicklungen hervor- 
gerufenen Fehler sehr stark zu verringern. Infolge der 
Remanenz des Eisenkernes ist der Stromfehler bei steigen- 
dem und bei fallendem Primärstrom etwas voneinander 
verschieden. Die Eichkurven in Abb. 3 und 4 sind sowohl 
von 0 bis 120 % Nennstrom als auch von 120 bis 0 % auf- 
genommen!). Die Kurven sind durch eingezeichnete Pfeile 
gekennzeichnet. Das eingeschlossene Fehlerband ist so 
schmal, daß es für die Praxis keine Rolle spielt. 


Gleichstrom-MeßBwandler 30 000/5 A. 


Abb. 5. 


Die in der Abb. 4 gezeigten Stromfehlerkurven gelten 
für einen Gleichstromwandler mit einem Nennüber- 
setzungsverhältnis 30 000/5 A, wie er in Abb. 5 dargestellt 
ist. Das Spiel des Übersetzungsverhältnisses bei den ver- 
schiedenen Belastungszuständen ist durch die Kompen- 
sation so gering, daß es wohl kaum bei diesen hohen 
Stromstärken durch eine Messung mit Nebenwiderständen 
erreicht oder gar unterboten werden kann. Hinzu kommt 
der Vorteil, daß der Gleichstrom-Meßwandler zufolge sei- 
ner großen Sekundärleistung lange Instrumentenzuleitun- 
gen ohne weiteres zu speisen vermag, ohne daß die durch 
Temperaturerhöhung bedingte Widerstandszunahme dieser 
Leitungen das Übersetzungsverhältnis merkbar ändert. 
Da sämtliche Meßinstrumente in Reihe geschaltet werden, 
ist außerdem nur eine Hin- und Rückleitung zu verlegen. 
Demgegenüber pflegt bei Messung mit Nebenwiderständen 
die Widerstandszunahme der Zuleitungen das Ergebnis 
stark zu fälschen, wenn man sich nicht zur Verlegung 
übermäßig großer Zuleitungsquerschnitte entschließt. 

Wechselströme oder dem Gleichstrom überlagerte 
Wechselströme oder schnelle Änderungen des Primär- 
gleichstromes werden vom Gleichstromwandler hauptsäch- 
lich transformatorisch übertragen. Bei dem Baumuster 
nach Abb.5 wurden bei Betrieb mit Nenngleichstrom und 
einer 50periodigen Wechselstromüberlagerung von 10 % 


1) Aus dem Meßwandler-Laboratorium der Koch und Sterzel AG. 
mitgeteilt. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 39 


ein Wechselstromfehler von — 1% und ein Fehlwinkel von 
— 45’ gemessen, wobei der Gleichstromfehler der gleiche 
wie in Abb. 4 war. Für Sonderfälle hat man es in der 
Hand, etwa vorhandene Wechselstromüberlagerungen der 
Primärseite durch entsprechend angebrachte Kurzschluß- 
wicklungen zu unterdrücken, so daß der Wechselstrom im 
Sekundärstrom nicht in Erscheinung tritt. Solche Wand- 
ler ergeben einen Sekundärstrom, der proportional dem 
arithmetischen Mittel des Primärstromes ist. Der normale 
Wandler liefert sekundärseitig ein getreues Abbild des 
Primärstromes, und ein sekundär angeschlossenes Dyna- 


mometer, Weicheisen- oder Hitzdrahtinstrument, zeigt den 
effektiven Mittelwert, ein Drehspulinstrument den arith- 
metischen Mittelwert an. 


Zusammenfassung. 


Der Gleichstrom-Meßwandler ermöglicht eine bisher 
nicht erreichte Genauigkeit in der Messung hauptsächlich 
großer Gleichstromstärken. Er eignet sich zur Messung 
nicht nur reiner Gleichströme, sondern auch schnell sich 
ändernder Gleichströme bzw. von Gleichströmen mit Wech- 
selstromüberlagerung. 


11. Physiker- und Mathematikertag in Stuttgart, 22. bis 28. Sept. 1935. 


Auf Einladung der veranstaltenden wissenschaftlichen 
Gesellschaften hatten sich mehr als 750 Teilnehmer aus 
dem ganzen Reiche und auch aus dem Auslande zusammen- 
gefunden, um im Rahmen von 3 Hauptthemen: Elek- 
tronen- und Ionenleitung in festen Kör- 
pern, Ultrastrahlung und Kernphysik, 
mechanische Schwingungen einschließ- 
lich Lärmbekämpfung, die Fortschritte der Physik 
im letzten Jahre kennen zu lernen, wozu über 100 Vorträge 
mehr als reichlich Gelegenheit boten!). Bei der Fülle des 
Stoffes kann nicht über alle Vorträge berichtet werden. 
Es werden deshalb im folgenden nur die hervorgehoben, 
die für die Elektrotechnik im umfassenden Sinn Bedeu- 
tung haben oder erlangen können?). 

In der Eröffnungssitzung konnte K. Mey, Berlin, 
Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 
und der Deutschen Gesellschaft für technische Physik, die 
Vertreter des Staates und der Behörden sowie eine Reihe 
ausländischer Mitglieder begrüßen. Der Gedankenaus- 
tausch mit ausländischen Gelehrten müsse um der Wissen- 
schaft willen eifrig gepflegt werden. Die führende Stel- 
lung der deutschen Wissenschaft müsse auch durch den 
Ausbau der wissenschaftlichen deutschen Zeitschriften 
und Forschungen gestützt und gefestigt werden. In den 
„Physikalischen Berichten“, die seit 15 Jahren sämtliche 
in der Welt erscheinenden wissenschaftlichen Veröffent- 
lichungen auf dem Gebiete der Physik und ihrer Grenz- 
bereiche kurz besprechen, waren im letzten Jahre von 9500 
Arbeiten etwa ein Drittel deutschen Ursprungs, vor zehn 
Jahren bei 5500 Arbeiten noch die Hälfte. Wenn auch bei 
dieser Statistik nicht gewogen, sondern nur gezählt wurde, 
so muß die deutsche physikalische Forschung durch schar- 
fen Kampf ihre Führerstellung erneut unter Beweis stel- 
len. — Diesen Gedanken unterstützte auch der Rektor der 
Technischen Hochschule, Prof. Stortz; die leitenden 
Männer seien sich heute voll bewußt, daß man das Gebiet 
der reinen Forschung mit allen Mitteln unterstützen und 
darüber hinaus Wege für die Auswertung der wissen- 
schaftlichen Ergebnisse ausbauen müsse. 


IJ. Hauptthema: Elektronen- und Ionen- 
leitung fester Körper (Leiter: P. P. Ewald, 
R. W. Pohl, W. Schott k y). 


B. Gudden, Erlangen, und W. Schottky, Berlin: Pro- 
bleme der Elektronen- und Ionenleitung 
in festen Körpern. Kurze Übersicht über das ganze 
Gebiet, wobei die Grenzflächen außer Betracht blieben. Bei 
der Ionenleitung hat man strukturempfindliche und struk- 
turunempfindliche Stoffe zu unterscheiden. Hauptsächlich 
sind Störstellen im Gitter hierfür verantwortlich. Bei der 
Elektronenleitung wird zwischen einer Überschuß- und 
einer Mangelleitung unterschieden. Die Verhältnisse sind 
verwickelt, die Fragen nach den Energiezuständen und 
dem Leitungsmechanismus noch unbefriedigend beantwor- 
tet, so daß noch lohnende theoretische und experimentelle 
Arbeit zu leisten ist. 

R. Pohl, Göttingen: Elektronen in Alkali- 
Halogenid- Kristallen, mit Vorführungen. In Ka- 
liumbromid kann man Halogen-Anionen durch Elektronen 
ersetzen und erhält dann neben Ionen- auch Elektronen- 


1) Bericht über die Tagung des Vorjahres: ETZ 55 (1934) S. 1151. 
. :) Die Vorträge werden ausführlich in der Z. techn. Physik ver- 
6ffentlicht [vgl. Bd. 16 (1935) H. 11 u. 12]. 


53 + 51 (063) 
leitung. Der Einbau der Elektronen ist verschieden. Ent- 
weder im Ultraviolett (Auftauchen einer neuen Absorp- 
tionsbande) oder im Sichtbaren durch Temperaturerhöhung 
oder Lichteinstrahlung. Eine Blaufärbung des Kristalles 
zeigte den Lauf der Elektronen im Kristall im elektrischen 
Feld. Diesem Strom ist noch ein lichtelektrischer Primär- 
strom überlagert. Die Vorführungen waren in der be- 
kannten Weise sehr eindrucksvoll. 


E. Meyer, Berlin: Beitrag zur Elektrizitäts- 
leitung in Halbleiterwerkstoffen. Unter- 
suchungen an Kupferjodid und Titandioxyd zeigten, daß 
geringe Änderungen im chemischen Gefüge den Leitwert 
der Stoffe stark beeinflussen. Aus der Bestimmung der 
Elektronenkonzentration in verschiedenen Halbleiterwerk- 
stoffen ergab sich, daß der Sitz der Elektronenquelle von 
der kristallinen Beschaffenheit des Versuchskörpers un- 
abhängig ist. 


G. Mönch, Erlangen: Volumen- und Grenz- 
flächenanteile bei den thermo- und licht- 
elektrischen Effekten am Element Me- 
tall—Halbleiter— Metall. Bei Erwärmung von 
Kuprit-Metall tritt eine Thermospannung auf. Bei Belich- 
tung tritt beim Kuprit, dem mineralischen Kupferoxydul, 
eine der Thermospannung entgegengesetzte Spannung auf. 
Beim chemischen Kupferoxydul ist dieser Effekt nicht 
vorhanden; er tritt erst auf, wenn man den Stoff bei Be- 
lichtung abkühlt. Die beiden gleichzusammengesetzten 
Stoffe verhalten sich also verschieden. 


F. Waibel, Berlin: Die Leitfähigkeit des 
Kupferoxyduls im Gleichgewicht mit sei- 
nen Nachbarphasen. Im Bereich von 200° bis 
1000 ° C wurde Kupferoxydul mit der Kupferphase in ther- 
misches Gleichgewicht gebracht. Dabei ergab sich die 
größte Leitfähigkeit zwischen 400° und 500°. Auch der 
Gehalt an gelöstem Sauerstoff wurde bei den im Gleich- 
gewicht befindlichen Kupferoxydulproben bestimmt. Die 
Untersuchung ist für Trockengleichrichterplatten sehr 
wichtig. 


A. Gehrts, Berlin: Glühelektronen-Emis- 
sion und Elektronenleitung fester Kör- 
per. Faßt man die Glühelektronen-Emission als eine 
Elektronenabspaltung von einem Oberflächenatom auf, 
dann wird sie durch eine Energieanhäufung in diesem Atom 
bewirkt. Diese Energieanhäufung setzt einen Energieaus- 
tausch zwischen den Atomen voraus. Für homogene Me- 
talle kann die Glühelektronen-Emission eine reine Grenz- 
flächenerscheinung sein. 


II. Hauptthema: Ultrastrahlung und 
Kernphysik (Leiter: W.Bothe, H. Geiger, 
E. Regener). 


P. M. S. Blackett, London: Zum Ultrastrah- 
lungsproblem. Der Vortragende gab einen ausführ- 
lichen Bericht über die experimentellen Tatsachen, die bis- 
her über die Ultrastrahlung vorliegen, wie man jetzt die 
kosmische Höhenstrahlung allgemein nennt. Das Durch- 
dringungsvermögen der Strahlung ist sehr groß. Gemessen 
wird mit Nebelkammer und Zählrohr. Durch Messungen 
in starken Magnetfeldern will man die Energie der Ultra- 
strahlung bestimmen. Daraus ergeben sich dann Anhalte, 
ob die beobachteten Teilchen primären oder sekundären 


40 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


9. Januar 1936 


Ursprungs sind. Dies würde erst Schlüsse auf die Natur 
der Strahlung erlauben, von der 90 % aus geladenen Teil- 
chen, und zwar positiven und negativen Elektronen be- 
steht. Der Einfluß des Magnetfeldes der Erde wird ein- 
gehend diskutiert. Zeitliche Abhängigkeiten ergeben sich 
nicht, aber solche von der magnetischen Breite derart, daß 
die Strahlung am Pol am größten ist und am Äquator nur 
die schnellsten Teilchen zur Erde gelangen. Es ergeben 
sich zwei Komponenten, von denen die weiche den Elek- 
tronen und die harte wahrscheinlich Protonen zuzuschrei- 
ben ist. Beim Zusammenstoß der Strahlung mit Atom- 
kernen werden die Atome zertrümmert und positive und 
negative Elektronen paarweise herausgeschleudert. Auch 
Garben der Korpuskeln bis zu 90 Teilchen sind beobachtet 
worden. 


H. Kulenkampff, München: Beobachtungen 
überdenDurchgangvon Ultrastrahlungs- 
korpuskeln durch Materie. Beim Einbau einer 
Absorberschicht vor oder zwischen Zählrohren läßt sich 
der Anteil der Strahlung feststellen, der in der Materie des 
Absorbers ausgelöst wird. Es ergeben sich zwei Kompo- 
nenten verschiedener Härte. 


E. Regener und G. Pfotzer, Stuttgart: Messung 
der Ultrastrahlung mit Zählrohrkoin- 
zidenzen in der Stratosphäre. Die bei den un- 
bemannten Ballonaufstiegen in die Stratosphäre bis 24 km 
Höhe benutzte dreifache Koinzidenzapparatur lieferte ein 
Maximum der Koinzidenzen für 14km Höhe. Die Vertei- 
lung auf die Winkel um den Zenith zeigte für geringe 
Höhen eine Kosinusabhängigkeit, dagegen für große Höhen 
ein ausgesprochenes Maximum. 


A. Ehmert, Stuttgart-Friedrichshafen: Zum Rich- 
tungseffekt der Ultrastrahlung. Die Regi- 
strierkurve von Koinzidenzmessungen wird nach einem 
Rechenschema in einen kontinuierlichen Untergrund und 
darauf aufgesetzte Maxima zerlegt, die sich teilweise über- 
decken, aber doch einen Richtungseffekt erkennen lassen. 
Man findet täglich vier Maxima, die deutlichen Gang mit 
der Sternzeit aufweisen. 


Die Nachmittagssitzung, welche dem jüngsten For- 
schungsgebiete, der sog. Kernphysik, d.h. der Physik des 
Kernes der Atome gewidmet war, wurde durch einen aus- 
führlichen zusammenfassenden Bericht eingeleitet: 


W. Bothe, Heidelberg: Arten und Wege der 
künstlichen Atomumwandlung. Der Kern be- 
steht aus Protonen (dem Massenkern des Wasserstoff- 
atoms) und Neutronen). Der Kerndurchmesser hat etwa 
10— der Elektronenhülle. Durch Beschießen mit Protonen, 
a-Teilchen, y-Strahlen, Neutronen und den Kernen des 
schweren Wasserstoffs gelang es, eine große Zahl von 
Elementen umzuwandeln, wobei auch Trans-Urane, künst- 
lich radioaktive Elemente, wie Aluminium, Magnesium, 
Natrium und Isotope vom Wasserstoff mit der Masse 3 
und solche von Helium mit der Masse 2 + 3, erzeugt wur- 
den. Die Kernbestandteile sind austauschbar, bei Anlage- 
rungen am Atomkern wird die Bindungsenergie als 
y-Strahl bemerkbar. 


Weiter seien noch erwähnt: O. Haxel, Tübingen: 
Das Protonenspektrum der Elemente Ma- 
gnesium, Silizium und Schwefel bei Be- 
schießung mit raschen a-Strahlen, und 
R. Fleischmann, Heidelberg: Erzeugung von se- 
kundärer y-Strahlung durch Neutronen. 


H. Teichmann, Dresden: Über ein einfaches 
Relais für Greinachersche Funkenzähler 
(mit Vorführung). Statt der hydrodynamischen Vorrich- 
tung wird die elektrostatische Kraft zwischen einer Kon- 
taktfeder und einer Metallfläche als Relais ausgenutzt. 
Bei Spannungen über 2kV schließt das Relais und öffnet 
z.B. beim Funkenübergang. Durch Vorwiderstand und 
Parallelkapazität wird die Zeitkonstante des elektrischen 
Kreises der Eigenschwingung der Kontaktfeder ange- 
glichen. 


Grundsätzliches zum Verständnis der Kernphysik 
brachte in sehr ansprechender Weise und Form der zu- 
sammenfassende Vortrag: 


C. F. von Weizsäcker, Leipzig: Die für den Bau 
des Atomkerns maßgebenden Kräfte. Die 


3) Vgl. hierzu ETZ 56 (1935) H. 37, S. 1017. 


Annahme Heisenbergs, daß die Atomkerne aus Pro- 
tonen und Neutronen bestehen, aber keine Elektronen als 
Bausteine enthalten, erscheint bestätigt. Als wichtigste 
Aufgabe gilt es, die Wechselwirkungskräfte zwischen den 
Bestandteilen der Atomkerne kennenzulernen, also zwi- 
schen den Protonen und Neutronen und den Protonen allein 
und den Neutronen allein. Wege zur Kenntnis der Kern- 
kräfte wurden gewiesen. Kerne mit geraden Teilchen- 
zahlen erweisen sich als ausgezeichnet stabil, so ist z. B. 
das a-Teilchen das stabilste Gebilde — im Kern können 
aber a-Teilchen nicht ohne weiteres bestehen —, während 
Kerne mit einer ungeraden Zahl von Protonen und Neu- 
tronen sich als wenig stabil erweisen, wie z. B. das schwere 
Wasserstoffatom Hz. Bisher ist als Höchstzahl für Pro- 
tonen und Neutronen je 7 gefunden. 


A. Trost, Stuttgart: Untersuchungen an 
Zählrohren mit der Braunschen Röhre (mit 
Vorführungen). Impulsform und Glimmzeit von Zählrohren 
wurden bestimmt. Letztere beträgt etwa 10 ms. Bei- 
mengungen sind von großem Einfluß, am günstigsten ver- 
hielt sich Alkohol. 


III. Hauptthema: Mechanische Schwin- 
gungen einschließlich Lärmbekämpfung. 


Der Abschnitt über Lärmbekämpfung wurde einge- 
leitet durch einen zusammenfassenden Bericht mit einer 
Fülle bemerkenswerter Versuche: 


K. W. Wagner, Berlin: Physikalische Grund- 
lagen und neueste Ergebnisse der Lärm- 
bekämpfung. Nach einem Hinweis auf die gesund- 
heitlichen Schädigungen durch Lärm wurden die für eine 
Lärmmessung erforderlichen Bestimmungsgrößen ange- 
geben: Lautstärke, spektrale Verteilung, allgemeiner Pe- 
gel, Rhythmus, subjektive Empfindlichkeit. Im Anschluß 
an die Richtlinien der Physikalisch-Technischen Reichs- 
anstalt wurden verschiedene Geräuschmesser vorgeführt. 
Die Behandlung der Gesichtspunkte für Lärmabwehr er- 
1 sich auf Straßenlärm, Wohnlärm und Betriebs- 
ärm. 


Erwin Meyer, Berlin: Die Mehrfachwand als 
mechanisch- akustische Drosselkette. Schal- 
tet man mehrere Wände durch Luftschichten getrennt 
hintereinander, dann kann die Wand als Masse und die 
Luftschicht als Elastizität aufgefaßt werden. Man erhält 
eine Drosselkette, die Schwingungen oberhalb einer be- 
rechenbaren Grenzfrequenz sehr stark dämpft, wenn 
Schwingungen der Luft senkrecht zur Fortpflanzungsrich- 
tung durch Einbringen einer losen Watteschicht usw. ver- 
mieden werden. 


H. J. von Braunmühl, Berlin: Neuereraum-und 
bauakustische Lösungen bei Rundfunk- 
bauten. Um die Schallübertragung von Raum zu Raum 
so niedrig wie möglich zu halten, wurden Fußboden, Wände 
und Decken mit elastischen Zwischenlagen an die normal- 
gebauten Bauteile angehängt. Die Wände usw. bestanden 
aus mit Zement verputztem Streckmetall. Die Schalldämp- 
fung konnte so um 30 db vermehrt werden. Um in Sende- 
räumen keinen dumpfen Schalleindruck hervorzurufen, 
wurde eine mit der Frequenz ansteigende Nachhallzeit 
durch Watte mit Wachstuchverkleidung geschaffen. Durch 
Einbau von 24 auf der Innenseite mit Absorptionsstoffen 
verkleideten Klappen konnte durch stückweises Umlegen 
der Klappen die Nachhallzeit beliebig eingestellt werden. 


E. Lübeke, Berlin: Geräuschbildung und Ge- 
räusceh minderung bei elektrischer Ener- 
gie umsetzung. Die Mittel zur Untersuchung und 
Festlegung der Geräuschursache sind Ausmessen des 
Schallfeldes und Geräuschanalysen. An Beispielen wurden 
Sirenengeräusche, magnetische Geräusche und Luftraum- 
schwingungen behandelt. Die Berechnung der äquivalen- 
ten Schalleistung einer Maschine führt zu dem Ausbrei- 
tungsgesetz der Geräusche. Unter der Annahme vorherr- 
schenden Luftgeräusches werden der Geräuschleistungs- 
grad und die Gesetzmäßigkeiten angegeben, nach denen 
sich die Lautstärke einer Maschine vorgegebener Leistung 
und Drehzahl in beliebiger Entfernung bestimmen läßt. 


C. A. Hartmann und W. Janovsky, Berlin: Ver- 
ständigungin geräuschvollen Räumen. Die 
Silbenverständlichkeit ist sehr von der Raumlautstärke 
abhängig. Die Verständlichkeitsmessungen wurden in 


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Räumen mit Geräuschpegeln von 60 bis 106 Phon vorge- 
nommen. Dabei zeigte es sich, daß die Silbenverständlich- 
keit und Abhängigkeit von der Wiedergabelautstärke ein 
Maximum durchläuft, das mit steigender Pegellautstärke 
immer kleiner wird. Es ist also sehr wesentlich, die 
Wiedergabelautstärke innerhalb dieses schmalen Bereiches 
zu halten. 


K. Krüger und W. Willms, Berlin: Versuche zur 
Verbesserung von Telephonieanlagen für 
geräuscherfüllte Räume. Nachteile des Berüh- 
rungsmikrophones sind, daß es keine Flüstersprache über- 
trägt und daß die Formanten an Kehlkopf und Wange 
fehlen. Vorteile besitzt ein elektrodynamisches Berüh- 
rungsmikrophon. Beim Sprechen aus geräuscherfüllten 
Räumen sind Luftschallmikrophone wegen des auftreten- 
den Verdeckungseffektes wenig geeignet. Beim Hören in 
geräuscherfüllten Räumen nützt eine Abschirmung des 
Ohres durch Kappen nur für die hohen Frequenzen. 


Im Abschnitt über die mechanischen Schwin- 
gungen, der von zwei zusammenfassenden Berichten 
der Herren A. Thum, Darmstadt, und K. Klotter, 
Karlsruhe, eingeleitet wurde, sprachen u. a.: 


H. Bausch, Stuttgart: Fahrbahn- und Ge- 
bäudeerschütterungen. Bei Erschütterungen tie- 
fer Frequenz werden Beschleunigungen über 15 cm/s? als 
lastig empfunden. Um diesen Wert in Häusern nicht zu 
überschreiten, müßte die Fahrbahn mindestens 12m Ab- 
stand haben. Durch Einschalten eines Grabens geht die 
Senkrechtkomponente auf die Hälfte zurück. 


G. Buchmann, Berlin: Zur Entstehung des 
Quietschgeräusches bei Bremsen. Bei lang- 
samer Drehung der Bremstrommel wird beim Vorhanden- 
sein einer Flüssigkeitsschicht zwischen Bremsbelag und 
Trommel durch Änderung der Reibungskräfte die Trom- 
mel zu Schwingungen ähnlich denen einer Glocke an- 
geregt. 

E. Meyer und W. Böhm, Berlin: Elektrodyna- 
mische Erschütterungsmeßgeräte zur Be- 
stimmung von Ausschlag, Schnelle und 
Beschleunigung. Um Einschwingvorgänge sicher 
erfassen zu können, wird ein auf 1 Hz abgestimmtes 
Schwingungsgebilde mit elektrodynamischem System be- 
nutzt. Als Maß für die Erschütterung wird die Schnelle 
gewählt; Beschleunigung und Ausschlag kennzeichnen die 
Energie weniger. Die Hauptfrequenz läßt sich an einem 
Zeigerinstrument ablesen. 

Außer den vorgenannten Vorträgen, welche sich den 
Hauptthemen eingliedern, verteilten sich über 50 Vorträge 
noch auf Parallelsitzungen. Auch an den Abenden fanden 
noch Vorträge und Besprechungen in größeren und klei- 
neren Kreisen statt. Die Vorträge betrafen hauptsächlich 
Gegenstände der Akustik, Gasentladung, Hochfrequenz, 
Spektraluntersuchung, Röntgeninterferenzen und Elek- 
tronenoptik. 


Im Rahmen einer Sondersitzung sprachen: 


A. Sommerfeld, München: Über die Dimen- 
sionen der elektromagnetischen Größen. 
Zu den drei mechanischen Einheiten cm, g, s soll noch 
eine vierte, davon unabhängige elektrische Größe, am 
besten wohl die Ladung, eingeführt werden. Damit ent- 
fiele die jetzt künstliche Dimensionierung der elektrischen 
und magnetischen Größen. 


F. Emde, Stuttgart: Über die beabsichtigte 
Änderung der elektrischen Einheiten. Es 
besteht die Absicht, die elektrischen Maßeinheiten so ab- 
zuändern, daß ihre zahlenmäßige Beziehung zum elektro- 
magnetischen Maßsystem streng in der ursprünglich ge- 
planten Weise wieder hergestellt wird, daß also 2. B. 
l Volt- 1 Ampere genau gleich 107 erg würde. Ein solcher 
Beschluß erscheint mit Rücksicht auf die schwerwiegenden 
Folgen für die Präzisionsmeßtechnik nicht ratsam. 


Die Mehrzahl der Vorträge aus dem Gebiete der 
5 war den Ausgleichs vorgängen ge- 
widmet. 


E. Freystedt, Berlin: Das ,Tonfrequenz- 
Spektrometer“, ein Frequenzanalysator mit extrem 
hoher Analysiergeschwindigkeit und unmittelbar sicht- 
barem Spektrum. Die zu analysierende Spannung wird 
emer Anzahl Bandfiltern gleichzeitig zugeführt, die im 
Bereich von 30 bis 5000 Hz ein Frequenzband von je 14 Ok- 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 41 


tave durchlassen. Über Gleichrichter wird von jedem Fil- 
ter ein Kondensator aufgeladen, dessen Spannung mit 
einem umlaufenden Schalter alle 0,1 s abgetastet und einer 
Braunschen Röhre zugeführt wird. Man erhält auf dem 
Schirm ein stehendes Klangspektrum. So wurden gespro- 
chene Worte und Geräusche mit einer Schmalfilmkamera 
aufgenommen und vorgeführt. 


F. Trendelenburg, Berlin (nach Versuchen gemeinsam 
mit E. Franz): Untersuchungen an schnell- 
veränderlichen Schallvorgängen. Die Tren- 
nung von periodischen und unperiodischen Vorgängen, das 
Studium des Verhaltens der Grund-, Obertöne und For- 
manten bei Einschwingvorgängen gelingt in sehr anschau- 
licher Weise durch Einschalten von Oktavsieben. Daß der 
zeitliche Verlauf im Einsatz und den einzelnen Oktaven 
für Sprachlaute und Musikklänge das Kennzeichnende wie- 
dergeben, wird gezeigt. 


O. Vierling, Berlin: Verzerrungen der 
Schwingungen und Klangfarbe von Mu- 
sikinstrumenten. Bei den mechanischen Musik- 
instrumenten ist die kennzeichnende Klangfarbe von dem 
zeitlichen Verlauf der Schwingungen abhängig. Will man 
z. B. Saitenschwingungen für elektrische Musikinstru- 
mente benutzen, kann man unter Ausnutzung dieser Er- 
kenntnisse die altbekannten Klangfarben hervorrufen oder 
bewußt zu ganz neuartigen übergehen. 


H. Lichte, Berlin: Die Hörbarkeit von 
Knacken und kurzdauernden Tönen. Das 
Ohr wird als linearer, abgestimmter Empfänger im aperio- 
dischen Grenzzustand entsprechend den Kurven gleicher 
Lautstärke aufgefaßt, der auf einen Effektivwertanzeiger 
mit einer Zeitkonstanten von etwa 50 ms einwirkt. Es er- 
gibt sich dann für Knacke eine Lautstärkeabhängigkeit, 
wie sie von U. Steudel empirisch aufgestellt war. Aus 
diesen Beziehungen ergeben sich Gesetzmäßigkeiten für die 
Erkennbarkeit eines Tones aus der Zahl seiner Perioden. 


W. Bürck, Berlin: Ausgleichsvorgänge in 
elektroakustischen Übertragungsanlagen. 
Mit einem Übertragungssystem mit einer Mehrzahl von Re- 
sonanzspitzen lassen sich die Ausgleichsvorgänge für die 
einzelnen Frequenzen bestimmen. Sie können elektrisch die 
in Hallräumen beobachteten akustischen Ausgleichsvor- 
gänge nachbilden. So werden auch Einschwingvorgänge 
von Lautsprechern untersucht. Hierbei stellen sich die Ein- 
8 in der Frequenzkurve störender als die Spitze 

eraus. 


P. Kotowski, Berlin: Hör barkeit von Regel- 
vorgängen in dynamik geregelten Verstär- 
kern. Da die Höhe der Dynamik einer Schallaufzeich- 
nung ein bestimmtes Mehrfaches des Geräusches nicht 
überschreiten kann, werden kleine Amplituden, die sonst 
unter Störspannung sinken würden, für die Ubertragung 
hochgeregelt. Im Anschluß an die physiologische Ein- 
schwingzeit des Ohres ergibt sich die Einregelzeit zu 
0,3 ms. Die Herabregelung soll mit der Erholung des 
Ohres von 65 ms Dauer übereinstimmen. Sie kann zu nicht- 
linearen Verzerrungen führen. 


Aus der Reihe der Vorträge über Gasentladun- 
gen seien aus Platzmangel nur folgende genannt: 


W. Koch, Berlin: über Sondenmessungen in 
zeitlich veränderlichen Entladungen. Bei 
Wechselstrombögen in Quecksilberdampf werden Sonden- 
messungen nach dem Langmuirschen Verfahren mit einem 
Kathodenstrahl-Oszillographen durchgeführt. Es gelingt 
so, den Verlauf der Entionisierung innerhalb einer Zeit 
von 10— s zu verfolgen. 


E. Flegler und H. Raether, München: Unter- 
suchung von Gasentladungsvorgängen in 
der Nebelkammer. Wanderwellen von 0 bis 2. 10—7 s 
Dauer werden an Elektroden in der Nebelkammer gelegt. 
Die sich bildenden Entladungskanäle haben je nach der 
Polarität verschiedene Längen, die positiven sind die 
längeren. Der Durchbruchkanal kann von der Kathode 
oder beiden Elektroden ausgehen. Beim Auftreten von 
Nebelspuren wurde stets ein Leuchten, wenn auch nur ein 
schwaches, beobachtet. 


M. Knoll, Berlin: Gleichgewichtspotential 
einer isolierten Platte im Hochvakuum 
bei Beschießung mit Elektronen. Aus Unter- 
suchungen der Sekundäremission von verschiedenen Me- 


* 


42 


tallen wurde ein Verfahren zur Sichtbarmachung der Se- 
kundäremission ähnlich dem Fernsehen entwickelt. Der 
abtastende Elektronenstrahl läuft synchron mit dem Strahl 
einer Braunschen Röhre, dessen Intensität durch die Se- 
kundärstrahlung gesteuert wird. So lassen sich Stoff- 
unterschiede, Unterschiede in der Oberflächenbearbeitung 
und -gestaltung herausarbeiten, die zur Abbildung der Se- 
kundäremission an Glasfluß-Einschmelzungen führten. 


P. Selenyi, Budapest: Methoden und Ergeb- 
nisse des elektrostatischen Aufzeich- 
nungsverfahrens (Elektrographie)®. 


4) val. ETZ 56 (1935) S. 961. 


Zuckerschleudern. 
621. 34: 664. 1 


Händende Schleudern mit oben auf das Traggerüst 
auf gebautem Antriebsmotor benötigen beim Anlauf eine 
hohe Leistung, um die großen Schwungmassen in der 
gewünschten Zeit zu beschleunigen!). Während des eigent- 
lichen Schleudervorganges ist bei voller Drehzahl nur 
die Luft- und Lagerreibung zu überwinden. Die Schleu- 
derleistung beträgt daher nur einen geringen Bruch- 
teil der Anlaufleistung. Die sonst übliche Angabe 
der Dauerleistung für den Antriebsmotor ist daher 
hier nicht möglich, denn er läuft ja nie im Dauer- 
betrieb. Man muß vielmehr aus der Spielzahl je Stunde, 
Schwungmoment und Anlaufzeit die Anlaufleistung und 
die mittlere quadratische Leistung berechnen, die zum 
Antrieb der Schleuder notwendig sind. Nach diesen Werten 
muß ein Motor ausgewählt werden. Auch die Art der ver- 
wendeten Kupplung (schlupflos oder beweglich) ist für 
die Bemessung des Motors wichtig. Bei Schleudern, die 
während des Laufes gefüllt werden, ist zu beachten, daß 
die Füllmasse nur bei einer bestimmten für diese günstig- 
sten Drehzahl ordnungsgemäß in die Schleuder eingegeben 
werden kann. Wird daher das Motordrehmoment zu hoch 
gewählt, so wird im Anlauf diese Fülldrehzahl zu schnell 


140 a 

120 TRS 
2 DNE 
70001 100 N P 


Abb. 1. Stromaufnahme, Motor- und Schleuderdrehzahl ohne und mit 
Füllwiderstand eines schleifringlosen Schleudermotors mit Klotzkupplung. 


durchlaufen (Abb. 1, Linie b). Diese Fülldrehzahl kann 
mit einem Füllwiderstand einwandfrei eingehalten werden, 
der sich mit gleichem Erfolg bei Schleifringläufer- und 
schleifringlosen Motoren wie auch bei schlupfloser und be- 
weglicher Kupplung verwenden läßt. i 
Die auf Grund von Meßergebnissen ermittelten Dreh- 
zahlen und Stromstärken für einen schleifringlosen Motor 
mit beweglicher Kupplung ohne Füllwiderstand zeigen die 
Schaulinien a, b und c der Abb. 1. Es ist deutlich zu er- 
kennen, daß die Motordrehzahl a infolge Schleifens der 
Kupplung im Anlauf höher liegt, als die Schleuderdreh- 
zahl ö, da die Kupplung bei etwa 400 U/min eingreift und 
nun Motor und Schleuder gleichzeitig hochlaufen. Der 
Strom c klingt während des Anlaufes von der Einschalt- 
spitze gleichmäßig auf einen geringen, der Leistung zur 
Überwindung der Luft- und Lagerreibung entsprechenden 
Wert ab. Die strichpunktierten Schaulinien (as, bf, ei) 
gelten für den gleichen Motor bei Verwendung eines ein- 


1) W. Buch, AEG-Mitt. (1935) S. 406. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


9. Januar 1936 


P. Drewell, Berlin: Über Erzeugung und An- 
wendung kurzer Stromstöße mittels Röh- 
renschaltung (mit Vorführung). Mit wasserstoff- 
gefüllten Entladungsröhren werden Stromstöße großer 
Intensität erzeugt, welche für stroboskopische Zwecke und 
zur Erregung eines Induktoriums beim Netzanschluß gut 
geeignet sind. 


Einige Vorträge betrafen die Elektronenoptik; den 
Beschluß bildete eine Reihe von Berichten über hoch- 
frequente Schwingungen, ihre Übertragung durch Kabel 
und das Verhalten von Isolierstoffen bei Hochfrequenz. 


E. Lübcke, Berlin. 


phasigen Ständerwiderstandes. Der Motor wird zunächst 
normal ohne Widerstand angelassen. Näch 20 s wird der 
Widerstand in eine Phase gelegt. Der Strom c, in dieser 
Phase und dementsprechend das Drehmoment des Motors 
sinkt ab. Gleichzeitig sinkt die Motordrehzahl a, und es 
wird erreicht, daß die Schleuderdrehzahl b, auf dem für 


die Füllung günstigsten Wert von etwa 200 U/min ver- 


harrt. Die Füllmasse kann also ordnungsgemäß einge- 
geben werden. Nach Kurzschließen des Widerstandes geht 
der weitere Hochlauf, wie sonst üblich, vor sich. Der 
schleifringlose Kurzschluß- bzw. Doppelnutmotor entspricht 
durch Einfachheit des Aufbaues, der Bedienung und der 
Wartung den hier vorliegenden rauhen Betriebsbedingun- 
gen am besten. Für Nach- und Mittelproduktschleudern 
sollte man daher, wenn nicht ganz besondere Gründe da- 
gegen sprechen, schleifringlose Motoren bevorzugen. Auch 
für Hochleistungsschleudern wurden schleifringlose Dop- 
pelnutläufer-Motoren in mehreren Anlagen mit gutem 
Erfolg genommen. Daneben werden auch Motoren mit 


Abb. 2. Hochleistungsschleuder mit Regel- Schleifringläufermotor für 
vollselbsttätigen Betrieb einschl. elektrischer und mechanischer Bremsung. 


Schleifringläufer als Antrieb verwendet; die Abb. 2 stellt 
eine Schleuder für 30 Spiele dar, die mit einem regelbaren 
Schleifringläufer-Motor für vollselbsttätigen Betrieb aus- 
geführt wurde einschließlich Schlupf- Füll- und Brems- 
widerstand für elektrische Bremsung, mit einer zusätz- 
lichen mechanischen Bremse, die selbsttätig von einem 
Elektroantrieb betätigt wird. In Verbindung mit einem 
Kommandoschalter und einem Zeitrelais kann der Antrieb 
nach Beendigung der Füllung durch Schließen des Füll- 
schiebers vollkommen sich selbst überlassen bleiben. Die 
Schleuder läuft selbsttätig hoch, schleudert aus, wird elek- 
trisch und im Anschluß daran mechanisch bis zum Still- 
stand gebremst, entleert sich selbst und ist nach Einstel- 
lung des Kommandoschalters auf „Bremse lösen“ für das 
neue Arbeitsspiel bereit. Sb. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


43 


RUNDSCHAU. 


Elektrizitätswerke und Kraftübertragung. 


621. 315. 1.015. 34: 551.59 (7) Amerikanische Gewitter- 
untersuchungen an Hochspannungsleitungen!). — 
W. W. Lewis und C. M. Foust haben, wie bisher in 
jedem Jahr, nunmehr den fünften Bericht über ihre Ge- 
witteruntersuchungen an 220-, 132- und 110 kV-Freileitun- 
gen veröffentlicht, der auch wegen seiner guten Überein- 
stimmung mit den deutschen Untersuchungen der Studien- 
gesellschaft für Höchstspannungsanlagen?) Beachtung 
verdient. Mit Stahlstäbchen sind Blitzstromstärken in 
Freileitungsmasten bis 100kA gemessen worden, jedoch 
liegen nur etwa 10 % aller gemessenen Ströme über 60 kA. 
(Diese Werte decken sich völlig mit den entsprechenden 
deutschen Ergebnissen.) Da bei den Leitungen mit Erd- 
seil keine Stahlstäbchen an den Erdseilen eingebaut waren 
(wie dies in Deutschland mit großem Erfolg geschehen 
ist), können die Stromstärken im Blitzkanal nur geschätzt 
werden. Sie werden zwischen 2,5 und 200kA angenom- 
men, davon nur 20 % über 65 kA. Bemerkenswert ist, daß 
man zur Untersuchung der Wirkung von Bodenseilen (die 
in Amerika in den letzten Jahren bevorzugt zur Verbesse- 
rung schlechter Masterdungswiderstände verlegt worden 
sind) an diesen in etwa 30, 60 und 90 m Abstand vom Mast- 
fuß Stahlstäbchen eingebaut hat, die eine allmähliche Ab- 
nahme der Stromstärke mit zunehmender Entfernung vom 
Mastfuß ergeben müßten. Ergebnisse scheinen aber noch 
nicht vorzuliegen. Das außerordentlich starke Überwiegen 
der Blitzschläge in Leitungsanlagen aus negativen Wolken- 
teilen, das in einem gewissen Widerspruch zu der von 
anderen Seiten festgestellten Verteilung der „negativen“ 
und „positiven“ Blitzschläge steht, wird damit erklärt, 
daß das Leitungsgebilde als Ganzes über der Erde wie 
eine vorgeschobene positiv geladene Elektrode wirkt. Bei 
der Besprechung einiger Beispiele von Blitzeinschlägen 

wird nach einem Kathodenstrahloszillogramm der Über- 
spannung bei einem unmittelbaren Einschlag in einen 
Leiter für den Anstieg des Blitzstromes die Formel 
i=0,3 ed! angegeben, in der i der Strom in kA und t die 
Zeit in us ist. Danach würde der Scheitelwert einer Strom- 
stärke von 200 kA in etwa 8 us erreicht werden. (Es han- 
delt sich hier aber um eine reine Annahme, die allein durch 
wirkliche Stromoszillogramme bestätigt werden könnte.) 


An einzelnen Masten sind auch die Spannungen längs 
des Mastes bei Blitzstromdurchgängen gemessen worden. 
Dabei hat man Werte zwischen 1 und etwa 50 kV erhalten. 
Spannungen dieser Größe würden bei stromstarken Ein- 
schlägen in Masten mit ungünstig hohen Erdungswider- 
ständen gegenüber den sehr hohen Spannungen, die dabei 
der Mastkopf gegen Erde annimmt, keine Rolle spielen. 
Über die Wirkung der Bodenseile sind keine besonders 
bemerkenswerten Feststellungen gemacht worden. Es 
wird angegeben, daß bei einer 220 kV-Leitung an Masten 
mit über 80 Q Widerstand vor Verlegung von Bodenseilen 
rückwärtige Überschläge vorgekommen sind, nachher 
aber nicht mehr, obwohl nach den Stahlstäbchenmessungen 
ziemlich hohe Stromstärken in den Masten abgeflossen 
sind. (Auch das stimmt gut mit den entsprechenden deut- 
schen Meßergebnissen überein.) Über die Schutzwirkung 
von Erdseilen werden Angaben nur auf Grund der an zwei 
verschiedenen Leitungen vorgekommenen Einschläge in 
einzelne Leiterseile gemacht. Aus ihnen ergibt sich, daß 
Erdseile eine ausgezeichnete Schutzwirkung haben. Bei 
einer Einfachleitung mit waagerecht angeordneten Leiter- 
seilen werden zwei Erdseile zwischen den Leiterseilen und 
3 bis 6 m darüber, bei Doppelleitungen ebenfalls zwei Erd- 
seile 3 bis 4,5 m über den Leiterseilen für zweckmäßig er- 
achtet. Niedrige Masterdungswiderstände sind außerdem 
Voraussetzung. Für die 220 kV-Leitung werden 12 Q, für 
die 132 kV-Leitung 7 als höchstzulässig angegeben‘). 
[W. W. Lewis u. C. M. Foust, Electr. Engng. 54 (1935) 
8. ..] Gd. 


1) Vgl. hierzu ETZ 56 (1935) S. 108. 

2?) ETZ 55 (1934) S. 505 u. 536. Elcktr.-Wirtsch. 33 (1934) S. 265. 
ETZ 56 (1935) S. 475. 
3) Elektr.-Wirtsch. 34 (1935) S. 454. 


551. 59. 006. 2 (73) Gewitterbeobachtungsstelle in 
Pittsfield. — Die General Electric hat auf ihrem größ- 
ten Gebäude in Pittsfield eine Gewitterbeobachtungsstelle 
eingerichtet, die wegen ihrer Anlage und Ausrüstung be- 
merkenswert ist. Die Beobachtungsstelle von etwa 4,3 m 
Dmr. hat rundum Glasfenster; sie ist außen mit Alu- 
minium beschlagen und innen mattschwarz gestrichen. 
Durch schwarze Vorhänge kann innen ein Raum von rd. 
2m 2m vollkommen verdunkelt werden. In dieser 
Dunkelkammer befindet sich das Okular eines Sehrohres, 
das über das Dach hinausragt. Über dem Objektiv sitzt 
eine silberverspiegelte Kristallglaskugel von 20cm Dmr., 
in der alle Blitze in einem Umkreis bis zu 30 km Entfer- 
nung sichtbar werden. (Anm. des Berichters: Eine ver- 
spiegelte Glaskugel ist zu dem gleichen Zweck auch schon 
in der Gewitterbeobachtungsanlage der Studiengesell- 
schaft für Höchstspannungsanlagen in Wünsdorf bei 
Zossen vor Jahren verwendet worden. Auch gibt es 
Lichtbildaufnahmegeräte mit so großem Bildwinkel, daß 
man mit ihnen die Wolkendecke ringsum bis fast zum Ge- 
sichtskreis in einer Aufnahme erfaßt.) Weiter ist ein 
Lichtbildaufnahmegerät mit 12 auf den Umfang verteilten 
Linsen vorhanden, in dem ein motorangetriebenes Film- 
band umläuft. Auf diese Weise können von allen in der 
Umgegend niedergehenden Blitzen auseinandergezogene 
Aufnahmen erhalten werden, die hauptsächlich zur Erfor- 
schung von Mehrfachblitzen dienen sollen. Das Aufnahme- 
gerät ist durch einen umgelegten Ring, aus dem Preßluft 
entströmt, vor dem Auftreffen von Regentropfen ge- 
schützt. Die Beobachtungsstelle ist gegen unmittelbare 
Blitzeinschläge durch Blitzableiter und gute Erdung ge- 
schützt. Weitere Beobachtungsgeräte sollen eingebaut 
werden. Die Anlage soll gesicherte Unterlagen über natür- 
liche Blitze und damit weitere Anhaltspunkte für Ge- 
witterschutzmaßnahmen und für die künstliche Nach- 
bildung von Blitzentladungen geben. [A. Smith, Gen. 
electr. Rev. 38 (1935) S.441.] Gd. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


621. 317. 38. 082.6 Fehlerfreie thermische Leistungs- 
messer. — Wenn die Leistung bei Wechselstrom mit 
dem Dynamometer nicht mehr gemessen werden kann, weil 
ihr Betrag zu klein, die Frequenz zu groß oder ungewöhn- 
lich niedrig (Schlupffrequenz) ist, kommt der unmittelbar 


Tı, fs Heizdrähte, je mit dem Widerstand r 


Abb. 1. Drei Schaltungen für fehlerfreie Leistungsmessung; 
links Netz, rechts Verbraucher. 


anzeigende thermische Leistungsmesser zu seinem Recht. 
Seine Wirkung beruht auf der folgenden Überlegung, die 
erstmals von Bauch!) im Hitzdrahtwattmeter nutz- 
bringend verwertet wurde: Durch eine geeignete Schal- 
tung sei dafür gesorgt, daß die Heizströme ù und i, zweier 
Thermoelemente mit der Verbraucherspannung u und dem 
Verbraucherstrom i durch die Beziehungen 

11 = CU f ei; i: = ci u - ci (1) 
verknüpft sind. Dann liefern bekanntlich die beiden ein- 
ander entgegengeschalteten Thermoelemente für das Dreh- 
spulmeßgerät eine der Leistung proportionale Span- 
nung. — Bei den bisher gebrauchten Anordnungen sind 
aber die Gl. (1) nur annähernd erfüllt:). Die Messung 
ist mit einem Fehler behaftet, der u. U. zu lästigen Berich- 


1) ETZ 24 (1903) S. 530. 
2) G. Zickner u. G. Pfestorf, ETZ 51 (1930) S. 1681. 


44 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 


tigungen nötigt und insbesondere die Ausnutzung hoher 
Empfindlichkeit vereitelt. W. Bader entwickelt nun 
drei Schaltungen, Abb. 1, welche die Voraussetzungen für 
fehlerfreie Leistungsmessung in Strenge erfüllen. Man 
überzeugt sich leicht, daß im Sinne der Forderungen (1) 
die beiden Heizdrähte im Leerlauf (i=0) gleiche und 
gleichgerichtete, im Kurzschluß (u = 0) gleiche, aber ent- 
gegengerichtete Ströme führen, wenn man r, = r, voraus- 
setzt. Aber auch bei ungleichen Thermoketten ist fehler- 
lose Leistungsmessung möglich. An Stelle der beiden 
Thermoketten kann jede andere Einrichtung benutzt 
werden, die eine dem Stromquadrat proportionale Wir- 
kung auslöst. Vertauscht man in Abb. 1 den Verbraucher 
mit dem Netz, so wird dessen Leistungsabgabe fehlerfrei 
ermittelt. 

Eine ausführliche Untersuchung über Meßbereich, 
Empfindlichkeit und Eigenverbrauch liefert für Meß- und 
Heizdrahtwiderstände günstigste Werte und beantwortet 
die Frage nach der kleinsten noch nachweisbaren Leistung. 
Spannungs- und Strommeßbereiche können vielfach um- 
geschaltet werden. Mit den beiden Heizdrähten kann man 
nach Umschalten auch Spannung und Strom messen, ohne 
daß die äußeren Eigenschaften der Meßschaltung (des 
Vierpols) angetastet werden, so daß entgegen bisherigem 
Verfahren dem Prüfling immer die nämliche Spannung zu- 
geführt wird und die gemessenen Werte von Leistung, 
Spannung und Strom wirklich aufeinander bezogen werden 
dürfen. Weiterhin wird die Frage aufgeworfen, ob mit 
zwei Heizdrähten, einem besonderen Spannungs- und 
Strommesser die für den Verbraucher oder das Netz gül- 
tigen Werte von Leistung, Spannung und Strom in einer 
einzigen Meßschaltung gleichzeitig und fehlerfrei sich er- 
mitteln lassen; aus der Fülle möglicher Lösungen der ge- 
stellten Aufgabe wird ein Beispiel herausgegriffen!). Die 
theoretischen Entwicklungen werden durch Versuche be- 
legt. Der Vollausschlag eines Lichtmarkengalvanometers 
wird bei einem, den bisherigen Schaltungen ganz unzu- 
gänglichen Meßbereich von 1V, 60 mA, cosp =1, also 
60 mW, erzielt. [W. Bader, Arch. Elektrotechn. 29 (1935) 
H. 12, S. 807.] 


621. 317. 39. 082. 61 : 621. 317. 088 Feuchtigkeitsein- 
fluß bei Hitzdrahtmessungen. — Gas- bzw. Wind- 
geschwindigkeiten kann man bekanntlich dadurch elek- 
trisch messen, daß man die Abkühlung eines stromdurch- 
flossenen Drahtes aus seiner Widerstandsänderung be- 
stimmt. Nach Untersuchungen von W. Paeschke hat 
die relative Luftfeuchtigkeit einen Einfluß auf die Mes- 
sung, und zwar ist der Wärmeverlust des Hitzdrahtes um 
rd. 2% höher, wenn die relative Feuchtigkeit um 50 % 
steigt. [W. Paeschke, Physik. Z. 36 (1935) S. 564.] Br. 


621. 317. 723 Ein transportables Quadrantelektro- 
meter. — J. Frank beschreibt ein Instrument, das sei- 
nem Aufbau, seinen Schaltungsmöglichkeiten sowie der 
objektiven Ablesung nach zu den Quadrantelektrometern, 
seiner Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten nach 
aber zu den Saitenelektrometern zu rechnen ist. Die Qua- 
dranten sind einfache Stäbe von einigen Zentimeter 
Länge, I mm Dicke und einem diagonalen Abstand von 
etwa 10 mm. Das Meßsystem ist ein Aluminiumblättchen 
von 4 em Länge, 6 bis 7 mm Breite und 3 u Dicke, dessen 
Längsachse mit der Aufhängung zusammenfällt. Das 
Blättchen ist oben mit einem Platindraht von 10 u Dmr., 
unten mit einem dünnen Kokonfaden an einer Blattfeder 
befestigt. In das Blättchen ist ein Spiegel von 3:5 mm 
eingebaut. Die Kapazität ist derjenigen der Saiteninstru- 
mente vergleichbar; die Schwingungsdauer ist etwa 0, 2 s, 
das Dämpfungsverhältnis ist 2 bis 3. Das Instrument 
kann ohne weiteres um 180° gekippt werden; es braucht 
für den Transport weder arretiert noch nach der Aufstel- 
lung neu eingestellt zu werden. [J. Frank, Physik. Z. 36 
(1935) S. 647. Br. 


Fernmeldetechnik. 


621. 396. 84 Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten- 
bündern. — Die gegenwärtigen Rundfunkempfangsver- 
hältnisse in Europa stehen im Zeichen der großen Leistun- 
gen und des geringen Frequenzabstandes der Sender. Sie 
sind vom Standpunkt einer hohen Wiedergabegüte aus 


1) Vgl. hierzu Bader, ETZ 56 (1935) S. 889. 


9. Januar 1936 


recht ungünstig, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, 
wenn die Raumwellen auftreten. Infolge der Überlappung 
der Seitenbänder ist die Gefahr einer Beeinträchtigung des 
Empfangs durch frequenzbenachbarte Sender gegeben. Um 
sie zu vermeiden, ist man häufig gezwungen, im Empfän- 
ger das wiedergegebene Niederfrequenzband am oberen 
Ende stark zu beschneiden. Damit wird die Güte der 
Wiedergabe natürlich herabgesetzt. Das Bedürfnis, hier 
Abhilfe zu schaffen, hält Eckersley unbedingt für 
vorliegend. Er glaubt daran, daß der Durchschnittshörer 
einen größeren Genuß am Rundfunk haben würde, wenn 
die Wiedergabe, wie sie heute üblich ist, verbessert würde. 
Eine Möglichkeit, ohne Herabsetzung der Zahl oder der 
Leistung der vorhandenen Sender weiterzukommen, sieht 
er in der Anwendung unsymmetrischer Seiten- 
bänder bei den Sendern. In diesem Fall läßt sich auch 
die Forderung erfüllen, die bei jedem Eingriff in die bis- 
herige Sendetechnik gestellt werden muß, daß der Emp- 
fang mit den vorhandenen Empfängern nicht verschlechtert 
wird. 


Am naheliegendsten ist es, die Überlappung der Seiten- 
bänder frequenzbenachbarter Sender unter Beibehaltung 
des Frequenzabstandes der Trägerwellen ganz zu ver- 
meiden oder einzuschränken, indem man eines der bei der 
Modulation entstehenden beiden Seitenbänder unterdrückt. 
Hierbei würden nun nach Ansicht von Eckersley am Sen- 
der verschiedene Schwierigkeiten technischer und wirt- 
schaftlicher Natur auftreten. Um diese zu umgehen, 
schägt er ein Verfahren vor, bei dem ein mehr oder weni- 
ger großer Teil des einen Seitenbandes, das den höheren 
Modulationsfrequenzen entspricht, ganz und der übrige 
Teil nur teilweise unterdrückt wird. Auf diese Weise 
sollen sich sowohl lineare als auch nichtlineare Verzerrun- 
gen der Modulation im gewünschten Übertragungsbereich 
weitgehend vermeiden lassen. Ferner soll sich dieses Ver- 
fahren nicht nur bei Vorstufenmodulation („Modulation 
bei kleiner Leistung“), sondern auch bei Endstufenmodu- 
lation („Modulation bei großer Leistung“) anwenden las- 
sen. Es wurden Abhörversuche angestellt, bei denen im 
Empfänger das eine Seitenband eines normal modulierten 
Senders in der vorgeschlagenen Weise beschnitten wurde, 
unter Beibehaltung des ursprünglichen Modulationsgrades 
von max. 100 %. Sie haben ergeben, daß mit dem Ohr kein 
Unterschied gegen normale Modulation wahrzunehmen 
war. Die Vorteile, die die Annahme des Vorschlages von 
Eckersley bringen würde, sind, daß trotz Beibehaltung des 
bisherigen Frequenzabstandes der Träger und trotz Über- 
tragung eines breiten Niederfrequenzbandes die Überlap- 
pungen der Seitenbänder frequenzbenachbarter Sender 
weitgehend vermieden und die Vorbedingungen für hohe 
Güte der Wiedergabe am Empfänger verbessert werden. 
[P. P. Eckersley, J. Instn. electr. Engr. 77 (1935) 
S. 517.] H. Bkm. 


621. 397. 26: 621. 395. 625 Rundfunkheimdrucker. 
— Drei verschiedenartige Bildgeräte werden beschrieben, 
in denen die Aufzeichnung der Helligkeitswerte auf ver- 
schiedene Weise erfolgt. In dem Gerät von C. J. Young 
wird mittels einer Schreibspirale ähnlich wie bei dem Hell- 
schreiber!) dünnes Kohlepapier gegen ein Blatt Schreib- 
papier gedrückt. Durch mehr oder weniger starken Druck 
können verschiedene Tönungen wiedergegeben werden, so 
daß neben reinen Schwarzweißbildern auch Halbtonbilder 
aufgenommen werden können. In dem Gerät von Ful- 
ton wird imprägniertes Papier unter dem Einfluß des 
Stromes elektrochemisch verändert. Da die elektrochemi- 
sche Wirkung der Stromstärke proportional ist, soll auch 
nach diesem Verfahren die Aufnahme von Halbtonbildern 
möglich sein. Mit dem Gerät von I. V.LHogan,in dem 
zur Aufzeichnung eine Feder verwendet wird, gelingt da- 
gegen nur die Aufnahme von Schwarzweißbildern. Die 
Synchronisierung der Geräte erfolgt entweder vom Stark- 
stromnetz oder mittels Synchronisierimpulsen, die zusam- 
men mit dem Bildstrom zum Empfänger übertragen wer- 
den. Die Geräte sollen als Rundfunkheimdrucker ins- 
besondere nachts verwendet werden und hierbei einen dop- 
pelten Zweck erfüllen. Erstens sollen die Rundfunksender, 
die nachts völlig brachliegen, auf diese Weise besser aus- 
genutzt werden. Zweitens soll der Besitzer eines Rund- 
funkheimdruckers gegenüber einem Zeitungsleser in 
die glückliche Lage gebracht werden, daß er früh- 


1) Telegr. u. Fernspr.-Techn. 22 (1933) S. 291. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 45 


morgens noch neuere Neuigkeiten (hot news) vorfindet. 
[R.H. Ranger, Fulton u. J. V. L. Hogan, Electro- 
nies 7 (1934) S. 336.] Hd. 


Physik und theoretische Elektrotechnik. 


538. 24 Magnetische Nachwirkung. — Nach Jor- 
dan soll bei ferromagnetischen Stoffen die Magnetisie- 
rung der Feldstärke nicht trägheitslos folgen, sondern 
soll sich zeitlich noch merklich ändern, wenn das Feld 
praktisch schon konstant geworden ist. Um zu prüfen, ob 
eine derartige Nachwirkung vorhanden ist, benutzt H. 
Wittke Schaltversuche, bei denen mit Hilfe eines Pen- 
delunterbrechers ein ballistisches Galvanometer bestimmte 
Zeit nach Öffnung des Stromkreises in der Primärspule 
an die Sekundärspule gelegt wird. Es wird so die Diffe- 
renz n der jeweiligen Induktion B gegen ihren Endwert 
B gemessen. Diese Differenz läßt sich in drei Exponen- 
tialfunktionen zerlegen: 


be te tree, 


(ie * jst die Hauptfunktion. Sie stellt den magnetisch 
reversiblen Anteil des Vorgangs dar, der im wesentlichen 
durch Widerstand und Induktivität des Meßkreises bedingt 
ist. C. e t ist der Hysteresisanteil, Cs e' der freie 
Nachwirkungsvorgang, der für große Zeiten allein übrig- 
bleibt. y ist unabhängig von der Geschwindigkeit der Feld- 
änderung und vom Felde selbst; jeder Schaltvorgang klingt 
also ohne Rücksicht auf seine Vorgeschichte schließlich 
nach einer nur von Stoffkonstanten bestimmten Exponen- 
tialfunktion ab. 

Ahnliche Versuche führt F. Preis ach aus, wobei 
durch eine motorgetriebene Nockenwelle geschaltet wird. 
Untersucht wird sowohl das Ansteigen der Induktion nach 
dem Einschalten als auch das Abklingen, wenn der Pri- 
märstrom bestimmte Zeit nach dem Einschalten wieder 
ausgeschaltet wird. Es ergibt sich, daß dieses Abklingen 
der Induktion nach dem Ausschalten von der Einschaltzeit 
unabhängig ist. Dies zeigt, daß das Superpositionsgesetz 
bei der magnetischen Nachwirkung nicht anwendbar ist. 
Zur Deutung der Schaltversuche wird angenommen, daß 
die Nachwirkung durch das allmähliche Umklappen von 
Barkhausen-Bezirken bedingt ist. Die Statistik der um- 
klappenden Bezirke kann so gewählt werden, daß die Feld- 
stärkenabhängigkeiten sowohl der Hysterese wie der Nach- 
wirkungserscheinungen des Schaltversuchs zwanglos er- 
klärt werden können. [H. Wittke, Ann. Physik 23 (1935) 
S. 442. — F. Preis ach, Z. Physik 94 (1935) S. 277.] Br. 


621. 319. 7: 532.5 Der Einfluß eines elektrischen 
Feldes auf die Viskosität von Flüssigkeiten. — 
S. Dobinski untersucht die Viskosität von Flüssig- 
keiten, indem er die Durchflußzeiten durch ein dünnes 
Metallrohr mißt, während an diesem Rohr und einem 
koaxialen Draht eine elektrische Spannung liegt. Er fin- 
det bei reinen Flüssigkeiten keinen Einfluß des elektri- 
schen Feldes, während Verunreinigung mit Wasser oder 
Kaliumjodid bei polaren Lösungsmitteln die Viskosität 
ändert, und zwar nimmt sie bei aliphatischen Lösungs- 
mitteln im elektrischen Felde zu, bei aromatischen ab. In 
nichtpolaren Lösungsmitteln ist kein Einfluß vorhanden; 
ebenso fehlt er in Wechselfeldern. [S. Dobins ki, Phy- 
sik. Z. 36 (1935) S. 509.] Br. 


537. 228. 1: 621. 6499 Ein neues Zerstäubungsgerät. 
— Für wissenschaftliche und technische Zwecke lassen 
sich die hochfrequenten mechanischen Schwingungen von 
Piezoquarzplatten zur Zerstäubung ausnutzen. Ein sol- 
ches Zerstäubungsgerä‘, zunächst für eine Flüssigkeits- 
menge von 31 berechnet, beschreibt B. Claus. Eine An- 
zahl auf Gleichton abgestimmter Quarzresonatoren wird 
nebeneinander, ohne feste mechanische Berührung ange- 
ordnet, elektrisch parallel geschaltet und durch einen 
Teslatransformator zum Schwingen erregt. Ein flüssiger 
Übertrager (Paraffinöl) überträgt die Schwingungen auf 
den Boden des Emulsionsgefäßes. Flüssigkeiten können so 
unmittelbar zerstäubt werden, andere Körper, indem sie 
chemisch oder elektrolytisch auf einer Platte niederge- 
schlagen werden, die während der Abscheidung in hoch- 
frequente Schwingungen versetzt wird. [B. Claus, Z. 
techn. Physik 16 (1935) S. 202.] Br. 


538. 551 Resonanzerscheinungen in eisenhaltigen 
Stromkreisen. — Wird der Widerstand eines aus der 
Kapazität C und der Induktivität L = f (i) bestehenden 
Stromkreises nicht berücksichtigt, so erhält man die mög- 
lichen Stromwerte als Schnittpunkte der Drosselkennlinie 
(Abb. 2) mit den Geraden g und g’, die der Gleichung 


Abb. 2. Ermittlung der stabilen Dauerstromwerte. Geraden g und g’ 
beim nichtberücksichtigten Widerstand, Ellipse e bei Berücksichtigung 
des Widerstands. 


U = Ilw C Ł U}, entsprechen. Bei Berücksichtigung des 
Stromkreiswiderstandes R sind die Geraden durch eine 


Ellipse U = I/ C 7⁰ -RPP zu ersetzen!). Es sind 


im allgemeinen drei Lösungen (Punkte 1, 2, 8) vorhanden, 
von denen allerdings nur die zwei extremen Werte (1 und 
2) gewöhnlich beobachtet und untersucht worden sind. Mit 
Hilfe einer Versuchsanordnung, in der die Kapazität C, 
die Frequenz f, der Widerstand R des Stromkreises, die 
Spannung U, und die Kennlinie der Stromquelle beliebig 
verändert werden können [für Untersuchung der Ein- 
schaltvorgänge treten noch hinzu die Anfangsladung v, 
des Kondensators, die Anfangswerte der Magnetisierung 
(Remanenz) g, der Drossel und der Augenblick des Ein- 
schaltens r], kann der Einfluß aller dieser Parameter auf 
die sehr verwickelten Vorgänge untersucht werden. Neben 
den Meßgeräten ist noch ein dreifacher Oszillograph zur 
Aufnahme der Stromkurve und der Spannungskurve der 
Quelle, der Drossel oder des Kondensators erforderlich. 
Statt der gewöhnlichen Strom-Spannungs-Kennlinie des 
Stromkreises erhält man für verschiedene Werte von R, 
C und f Kurvenscharen, so daß man die Kippspannung U, 
als Funktion von C, f oder R verfolgen kann. Der Einfluß 
der Impedanz der Wechselstromquelle äußert sich durch 
eine Verschiebung der Kippgrenzen; für eine bestimmte 
Widerstandskennlinie der Quelle können alle zwischen 1 
und 2 liegenden Punkte der Strom-Spannungs-Kennlinie 
erhalten werden. Zur Ermittlung der Stabilitätsbedingun- 
gen muß also die Kennlinie der Wechselstromquelle be- 
rücksichtigt werden. Zur Vorausberechnung der Strom- 
Spannungs-Kennlinie ist die Kennlinie Us=f(Is) der 
Eisendrossel (im Versuch aufgenommen) von Vorteil. 
Sind Us und IS die entsprechenden Werte für die Drossel, 
so hat man für den Stromkreis mit der Kapazität C 


U= yu? Et (Us— Ilo c) N 


wobei U, Is cos y = P/I; und U, Us sin „ sind 
(P Drosselleitung: p Leistungefaktor): Diese Berech- 
nung ergab Werte, die besser mit den Versuchsergebnissen 
übereinstimmten als die Berechnung nach Martiens- 
sen?). Oszillographische Aufnahmen für den Dauer- 
zustand bei schwachem oder starkem Strom (Punkt 1 oder 
2) bestätigen die Anwesenheit von ungleichen höheren 
Harmonischen in der Stromkurve sowie eine Abflachung 
der Kondensatorspannungskurve. Die harmonische Ana- 
Ir läßt den Einfluß von C und R auf die einzelnen 


1) Bethenod, 1 electr. 53 (1907) 8 
Rev. gen. Electr. 9 (1921) 8 . 63 
2) Martienssen, Physik. Z. 11 (1910) S. 448. 


. 289; Margand, 


46 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 


9. Januar 1936 


höheren Harmonischen verfolgen. Je größer C oder R 
sind, desto kleiner ist im allgemeinen der Anteil der 
höheren Harmonischen. Für Werte von U, die die Kipp- 
spannung U, bedeutend überragen, zeigt die Strom-Span- 
nungs- Kennlinie (Abb. 3) 
eine Stelle (a), die einer 


grundsätzlichen Ände- 
rung der Form der 
Stromkurve entspricht 


(Änderung des Tons). 
An dieser Stelle werden 
die 3., 5. usw. Harmo- 
nische sehr klein, da- 
gegen die 2., 4. usw. wer- 
den größer. An einer 
noch weiteren Stelle (b) 
tauchen die unteren Har- 
monischen, 2/5, 2/9 usw. 
auf (nochmalige Ände- 
rung des Tons). Die har- 
monische Analyse (rech- 
nerisch und nach dem Re- 
sonanzverfahren durch- 
geführt) ergab den in 
der Abb.4 angedeuteten 
Verlauf‘ der Harmo- 
nischen. 

Zur Untersuchung der Einschaltvorgänge wurde der 
Augenblick r des Einschaltens, d. h. die Anfangsspannung, 
mit Hilfe eines von einem Synchronmotor betriebenen 
Sonderschalters geändert, außerdem konnten die Re- 
manenz 9, und die Anfangsspannung des Kondensators vo, 
beide mit Hilfe von Gleichstromquellen, verändert werden. 
Die möglichen Fälle sind sehr zahlreich. Es zeigt sich, 
daß bei v,=0, r = O und beim Einschalten im Augen- 
blick r = T/2 (Nullspannung) der starke oder der schwache 
Dauerstrom erhalten werden können, wenn die aufge- 


Abb. 3. 

des Stromkreises; 

a höhere Harmonischen gerader Ord- 
nung; b untere Harmonischen. 


Strom- Spannungs - Kennlinie 
1, 2’ Kippgrenzen; 


A 
6 
5 
. 
fr, nel 7 
F 3 
; g 7 i 


0 1 2? 3 1, SE TE I 


Abb. 4. Anteil der höheren Harmonischen. 
wie Abb. 3.) 


(Derselbe Sonderfall 


drückte Spannung in der Nähe der Kippspannung liegt. 
Wird g, positiv oder negativ gemacht, so ändert sich sehr 
bedeutend die zwischen U, und U, liegende mittlere cha- 
rakteristische Spannung U, die eine Grenze zur Erhaltung 
des schwachen oder des starken Dauerstroms vorstellt. 
Auch die Anfangswerte der aufgedrückten Spannung 
haben auf U; einen Einfluß, dieselbe Spannung der Quelle 
führt also je nach den Werten von t und 9, zu schwachem 
oder zu starkem Strom. Der Wert von o, hat großen 
Einfluß besonders auf den Verlauf der ersten Perioden der 
Stromkurve, er ändert ihren Höchstwert und ihre Form. 
Bei den Versuchen mit verschiedenen Werten von v, zeigt 
die Stromkurve einen in einigen Perioden verklingenden 
aperiodischen Anteil, der dem Entladen des Kondensators 
entspricht. In jedem Falle kann man eine sofortige Ein- 
stellung des Dauerzustandes erreichen, wenn man den Ver- 
änderlichen U, vo und g, entsprechende Werte gibt. Die 
Stromkurve zeigt dann einen sehr kurzen oder gar keinen 
Einschaltvorgang. Für sehr hohe Werte von v, erreicht 
man nach einigen Perioden den schwachen Dauerstrom, 
obzwar die ersten Perioden ein hohes Maximum von i be- 
sitzen. Durch entsprechende Wahl der Anfangswerte kann 
auch, während einiger Perioden, der mittlere unstabile Zu- 
stand (Punkt 8) beobachtet werden, jedoch geht dann i 
in den schwachen oder den starken Strom über. Der Wert 


von vo hat ähnlich wie g, einen großen Einfluß auf die 
mittlere charakteristische Spannung U.. Je nach dem 
Augenblick des Einschaltens kann bei verschiedenen Wer- 
ten von v, der schwache oder der starke Dauerstrom er- 
halten werden. Gleichzeitige hohe Werte von v, und von 
r ergeben, auch für niedrige Quellenspannung U, den 
starken Dauerstrom (was man auch bei der gewöhnlichen 
Versuchsanordnung mit einem einfachen Taster beob- 
achtet). [E. Rouelle, Rev. gen. Electr. 36 (1934) S.715, 
763, 795 u. 841.] —ak. 


Hochspannungstechnik. 


537. 523 Beitrag zur Kenntnis der Vorprozesse bei 
Funken- und Koronaentladungen mit Hilfe der 
Nebelkammer. — In Fortführung früherer Versuche 
des Verfassers!) werden in vorliegender Arbeit Ent- 
ladungskanäle positiver und negativer Koronaentladungen 
mit der Wilsonschen Nebelkammer sichtbar gemacht, wo- 
bei besondere Beachtung auf Anwendung sehr kurzer und 
oszillographisch meßbarer Spannungsstöße gelegt wird. 
Der Einfluß von Stoßhöhe, Stoßdauer, Gasart und Ober- 
flächenbeschaffenheit auf den Charakter der Kanäle wird 
untersucht. Die Kanäle sind als Stereoaufnahmen sehr 
eindrucksvoll in ihrem räumlichen Verlauf zu verfolgen. 
Die positiven Kanäle (in Luft) sind langgestreckt, teil- 
weise stark verästelt und erinnern in ihrer Zickzackform 
an die bekannten Strahlen der positiven Lichtenbergschen 
Figur. Negative Spannungsstöße verursachen kurze, 
gerade Kanalformen. Die Kanäle entstehen in Zeiten von 
der Größenordnung 10-7s bei Feldstärken von etwa 
330 kV / em an der Oberfläche des positiven Drahtes 
(Durchmesser 0,1 mm). Bei höheren Feldstärken 
wachsen die Kanäle weiter in den Raum vor. Ihre Länge 
nimmt auch mit der Stoßdauer zu. Die Vorwachs- 
geschwindigkeit ließ 
sich so der Größenord- 
nung nach zu 107 em /s 
bestimmen. Da dieser 
Wert der Wande- 
rungs geschwindigkeit 
von Elektronen bei 
vergleichbaren elek- 
trischen Verhältnissen 
entspricht, wird die 
Auffassung vertreten, 
daß die beobachteten 
Kanäle durch Stoßioni- 
sation von Elektro- 
nen entstanden sind. 
Es gelang, die stehengebliebene Raumladung im Kanal 
durch elektrische Beeinflussung nachzuweisen. 


Die Kanalformen ändern ihre Gestalt sehr erheblich 
mit Änderung des Gasinhalts der Nebelkammer. Änderung 
der Oberflächenbeschaffenheit des Drahtes hatte auf die 
positiven Figuren keinen Einfluß. Bei dernegativen 
Figur gingen Zahl und Länge der an oxydiertem Draht 
entstandenen Kanäle erheblich zurück. Eine ähnliche Wir- 
kung (Altern) ist schon länger für das Einsetzen der An- 
fangsspannung bei Spitzen bekannt; der Theorie nach ist 
das Ergebnis zu erwarten, da die Entladung auf Änderung 
der Kathodenoberfläche wegen Vergrößerung der Aus- 
trittsarbeit der Elektronen stärker reagieren muß. 


Weiterhin ist es mit der Nebelkammer gelungen, Ent- 
ladungskanäle eines unvollkommenen Durchbruchs sicht- 
bar zu machen. Abb. 5 läßt die Nebelspuren in der Mitte 
zwischen zwei 5,5 mm voneinander angeordneten Glas- 
platten erkennen. An der Außenseite der Glasplättchen 
befinden sich die metallischen Elektroden. Die räumliche 
Ausbildung der Lawinenkanäle, die auch teilweise vom 
Rand der Glasplatten, wahrscheinlich als Fortsetzung einer 
Oberflächengleitentladung in den Raum hineinwachsen, 
ist in der Originalarbeit durch stereoskopische Betrachtung 
noch wesentlich besser zu verfolgen. Die Bedeutung dieser 
Aufnahmen liegt darin, daß hier eine Entladungsform der 
Beobachtung zugänglich gemacht wird, für die keine licht- 
elektrisch an der Kathode ausgelösten Elektronen wie 
üblich angenommen werden dürfen. [H. Kroemer, 
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 11, S. 782.] 


Abb. 5. 


Nebelaufnahme einer dunklen 
Entladung zwischen Glasplatten. 


1) H. Kroemer, Arch. Elektrotechn. 28 (1934) S. 703; Z. Physik 95 
(1935) S. 647, s. a. ETZ 56 (1935) S. 1218. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 47 


FUR DEN JUNGINGENIEUR. 


Mechanische und elektrische Bremsung bei Hebezeugen. 
Von C. Schiebeler VDE, Berlin. 


Übersicht. Rückblickend wird eine 40jährige Entwick- 
lung der mechanischen und elektrischen Bremseinrichtungen 
für Hebezeuge geschildert. Bei der Fülle des Stoffes er- 
schien es geboten, vor allem die Triebkräfte darzustellen, die 
jeweils den technischen Fortschritt hervorriefen, und dabei 
zu zeigen, wie die mechanischen Bremsen und ihre Lüfter so- 
wie die der Regelbremsung dienenden Motorbremsschaltun- 
gen den mannigfachen Anforderungen der verschiedenen 
Schaltbetriebe angepaßt wurden. 


Die Bremsung elektrischer Antriebe bildet, wenigstens 
bei Hebezeugen, den wichtigsten Teil der Steuerung. 
Dreierlei Arten von Bremsung sind auszuführen: Die 
Stoppbremsung, die Regelbremsung und die Verzögerungs- 
bremsung. Die Stoppbremsung hat bei Hubwerken 
die Aufgabe, durch die mechanische Bremse, die Halte- 
bremse, die Last festzuhalten, wenn der Strom ausge- 
schaltet ist. Die Haltebremse bewirkt zugleich eine Ver- 
zögerungsbremsung. Die Regelbremsung dient da- 
zu, Lasten mit einer regelbaren Geschwindigkeit zu senken 
und auch beim Heben oder Fahren auf den ersten Stellun- 
gen des Steuergerätes zusätzlich zu bremsen, um bei klei- 
ner Belastung die Regelfähigkeit des Widerstandes im An- 
kerkreis zu erhöhen. Die Regelbremsung kann auch als 
„statische“ Bremsung bezeichnet werden, da das Brems- 
moment für eine gegebene Last gleich bleibt, mit welcher 
Geschwindigkeit auch die Last gesenkt wird. Die Regel- 
bremsung kann sowohl mechanisch als auch elektrisch er- 
folgen, wird aber überwiegend elektrisch ausgeführt. Die 
für die Regelbremsung vorgesehenen Bremsmittel und 
Schaltungen bewirken beim Zurückschalten des Steuer- 
gerätes die Verzögerungsbremsung, die das 
Triebwerk aus großer auf kleine Geschwindigkeit ver- 
zögert, also dynamische Kräfte abbremst, bevor die Stopp- 
bremse stillsetzt. 

Aufgabe der Steuertechnik ist es nun, eine richtig ab- 
gestimmte Zusammenarbeit der elektrischen und mecha- 
nischen Bremseinrichtungen zur statischen und dynami- 
schen Bremsung herbeizuführen und jede Bremsart in 
ihrem günstigsten Arbeitsbereich anzuwenden. 


Abb. 1. Gleichstrom-Magnetbremslüfter mit Bandbremse, Baujahr 1898. 


1. Die Stoppbremse und ihre Betäti- 
gung: Bei Einführung des elektrischen Antriebs be- 
gnügte man sich zunächst damit, die Bremse vom Steuer- 
gerät aus durch ein Gestänge mechanisch zu lüften. Ende 
der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts gelangte zugleich 
mit dem Mehrmotorenkran, dessen Hubmotor auf der 
Katze durch Fernsteuerung über Schleifleitungen von dem 
Führerkorb am Kran geschaltet wurde, der „Brems- 
magnet“ zur elektrischen Lüftung der Bremse zur Ein- 
führung. Der Gleichstrommagnet mit einer runden Spule 
und massivem Ankerkern oder der Drehstrommagnet in 
rechteckiger Form mit 3 Spulen und dreiarmigem, ge- 
blättertem Kern ziehen den Anker zum Gegenpol des 
Magnetgehäuses hin, sobald der Magnet erregt wird. Der 


621. 34-59 : 621. 87 


Anker ist mit dem Bremsgestänge verbunden, lüftet also 
beim Einschalten des Spulenstromes die Bremse (Abb. 1). 
Die Abb. 2 zeigt einen Gleichstrommagnet neuerer Bauart. 


Die Hubwerksbremsen waren bis zum Ausgang des 
ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts fast ausschließlich 
Bandbremsen, die durch ein Belastungsgewicht ge- 
schlossen wurden. Dies ergab eine 
gute Bremskraft gegen das Absin- 
ken, aber keine befriedigende Ver- 
zögerungsbremsung des aufwärts- 
gehenden leeren Hakens. Band- 
bremsen waren auch für Fahr- 
werke, die gleichbleibende Brem- 
sung nach beiden Fahrtrichtungen 
erfordern, nicht geeignet. Sie wur- 
den deshalb allmählich durch Bak- 
kenbremsen verdrängt. Da die 
Stoppbremse für das sichere Fest- 
halten der schwersten Last aus- 
reichend bemessen werden mußte, 
diese Bremskraft sich aber auch 
bei der Verzögerung auswirkte, so 
machte sich bereits bei Einführung 
des Bremsmagneten das Bedürfnis 
nach einer Dämpfung der Schlag- 
wirkung des herunterfallenden 

- Bremsgewichts geltend, denn das 
Abb. 2. Gleichstrom- Magnet- unverzögerte Einfallen der Bremse 
bremslüfter, Baujahr 1920. hatte große Stöße im Triebwerk 
und sogar Reißen der Bremsbän- 
der zur Folge gehabt. Deshalb wurden die Magnete mit 
einem Luftpuffer versehen, der die lebendige Kraft 
des herabfallenden Bremsgewichts, die sich in einen un- 
erwünschten zusätzlichen Bremsdruck umsetzt, und den 
dadurch hervorgerufe- 
nen Stoß milderte. Der 
Luftpuffer hatte auch 
noch die zweite Auf- 
gabe, das Schlagen des 
Ankers beim Anziehen 
des Magneten zu dämp- 
fen. Während des An- 
ziehens hat die mit Ver- 
ringerung des Polab- 
standes stark wachsende 
Zugkraft eine immer 
stärkere Beschleuni- 
gung des Ankers zur 
Folge. Bei den Gleich- 
strommagneten konnte 
man den Schlag beim 
Aufeinanderprallen der 
Polflächen durch koni- 
sche Ausbildung des 
Ankerkernes, d. h. durch 
starke Streuung, dämp- 
fen. Der Kniehebel- 
Bremsmagnet (Abb. 3) 
löste die Aufgabe, in- 
dem er den Hebelarm, 
an dem das Bremsge- 
stänge angreift, während des Hubes vergrößerte. 


Beim Drehstrom-Bremslüftmagneten ist man allein auf 
die Dämpfung angewiesen (Abb. 4), die besonders gut sein 
muß, weil der Drehstrommagnet durch seine geblätterten 
Pole viel empfindlicher gegen ein hartes Aufeinander- 
schlagen der Polflächen ist als der massive Gleichstrom- 
anker. Dies zeigte sich besonders bei größeren Magneten 
und führte neben anderen Gründen zur Entwicklung des 
später behandelten Motorbremslüfters. 


Abb. 3. Kniehebel-Bremsmagnet, 
Baujahr 1900. 


48 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


9. Januar 1936 


Bei den Bremsen der Brückenfahrwerke von Verlade- 
brücken, die mit Rücksicht auf den Winddruck kräftig zu 
bemessen waren, zeigte es sich, daß die Luftdämpfung des 
Magneten nicht genügte, die Bremse so sanft zu schlie- 
Ben, daß die Räder auf 
feuchten Schienen oder 
Glatteis nicht rutschten. 
Die Luftdämpfung hat 
den grundsätzlichen 
Nachteil, daß sie erst 
einsetzt, wenn der 
Dämpfungskolben einen 
Teil des Hubes zurück- 
gelegt und die Luft 
zusammengepreßt hat. 
Dann sind aber die 
Bremsbacken, bei nicht 
sehr sorgsamer Einstel- 
lung, meist schon zum 
Anliegen gekommen. 
Deshalb verwendet man 
bei Triebwerken, bei 
denen ein weiches Brem- 
sen erforderlich ist, 
statt der Luftdämpfung 
die Öldämpfung, die so- 
fort und gleichmäßig 
verzögernd wirkt. Ein 
weiteres sehr wirksames 
Mittel, den Ruck beim 
Einsetzen der Bremsung zu verkleinern, besteht in der 
Benutzung von Federbremsen statt der Gewichtsbremsen. 


Die elektrischen Eigenschaften der Gleich- und Dreh- 
strommagnete mögen nun kurz behandelt werden. Bei 
Gleichstrom erhielt der Magnet zunächst eine vom 
Motorstrom erregte Hauptstromspule, später eine Neben- 
schlußspule, die an das Netz angeschlossen, auch bei star- 
ker Entlastung oder negativer Belastung des Motors beim 
Lastsenken die Bremse gelüftet hielt. Die Selbstinduk- 
tion des Nebenschluß- 
magneten wurde durch 
parallel zur Spule ge- 
schaltete Widerstände 
in zulässigen Grenzen 
gehalten, die Verzöge- 
rung beim Abfallen 
durch Vorschaltwider- 
stände und Vergröße- 
rung der Polflächen- 
entfernung (durch 
Zwischenlegen von 
Messingscheiben) so- 
wie durch Benutzung 
von remanenzschwa- 
chem Eisen und Schlit- 
zen der Messingspu- 
lenhalter auf einen 
geringen Wert herun- 
tergedrückt. Bei gro- 
ßen Magneten werden 
Sparschalter aufge- 
baut, die der Spule in 
der Lüftlage des Ankerkernes einen Widerstand vorschal- 
ten, um an Kupfer und Strom zu sparen. 


Abb. 4. Magnetbremslüfter mit Luft- 
dämpfung. 


Abb. 5. Drehstrom-Motorbremslüfter, 
Baujahr 1913. 


Der Drehstrom- Bremslüftmagnet weist gegen- 
über dem Gleichstrommagneten den Nachteil eines sehr 
hohen Einschaltstromes, bis zum 30fachen des Haltestro- 
mes, auf. Dies bedingt bei großen Schalthäufigkeiten zur 
Vermeidung übermäßiger Spulenerwärmung eine starke 
Herabsetzung der Hubarbeit. Die Gefahr des Durchbren- 
nens der Spulen bei nicht vollständigem Durchziehen des 
Ankers bis zur Berührung der Polflächen machte den 
Drehstrommagneten empfindlich gegen Überlastung und 
Spannungsabfall. Auch die bereits oben behandelte Schlag- 
wirkung beeinträchtigte die Betriebssicherheit insbeson- 
dere der großen Magnete, in schwerem Betrieb. 


Dies führte zur Entwicklung von Motorbrems- 
lüftern. Abb.5 zeigt die Bauart eines Motorbremslüf- 
ters, bei dem ein Käfigläufermotor über ein Vorgelege 
eine Kurbelwelle antreibt, deren Zapfen von der Ruhelage 
aus nach beiden Seiten um etwa 120 schwingt und da- 
durch die Bremse lüftet. Diese Motorbremslüfter weisen 


einen wesentlich kleineren Einschaltstrom auf als Ma- 
gnete und sind gegen nicht völliges Durchziehen unemp- 
findlich. Da der Motor längere Zeit unter Strom still- 
stehen muß, wird zur Vermeidung unzulässiger Erwär- 
mung bei großen Motorbremslüftern ein Schleifringmotor 
benutzt, an dessen Schleifringe ein Schlupfwiderstand an- 
geschlossen ist, der die zugeführte Energie zum größten 
Teil außerhalb des Motors in 
Wärme umsetzt. Durch einen An- 
schlag am Ende des Lüftweges 
wird der Motoranker stillgesetzt. 
Um hierbei einen Ritzelbruch oder 
eine sonstige Beschädigung des 
Triebwerkes zu verhindern, wurde 
dem Anker eine Nachlaufmöglich- 
keit gegeben. Die Kurbel schlägt 
zu diesem Zweck gegen eine starke 
Spiralfeder, oder es ist eine Rutsch- 
kupplung vorgesehen. Daneben ist 
auch noch eine Luftdämpfung ein- 
gebaut, um die Bremse gedämpft 
zu schließen und ein Durchschwin- 
gen der Kurbel über die Ruhelage 
hinaus zu verhindern. - 

Der nicht gerade einfache und 
billige Motorbremslüfter mit Vor- 
gelege und Kurbel wurde durch 
den in Abb. 6 dargestellten, elek- 
trohydraulischen Bremslüfter ver- 
drängt. Hier treibt ein kleiner 
zweipoliger Käfigläufermotor von 
weniger als 1 PS-Leistung eine 
Flügelrad-Ölpumpe an und bewirkt 
durch Heben eines Kolbens und daran befestigter Stoß- 
stangen die Lüftung der Bremse. Durch die Öldämpfung 
arbeitet das Gerät völlig stoßfrei. 


2. Die mechanische Senkbremsung: Bei 
Einführung des elektrischen Einzelantriebes senkte man 
ausschließlich mit der mechanischen Bremse. Bei orts- 
fester Anordnung des Führerstandes zum Hubwerk ergab 
das Senken mit der Handhebelbremse eine vortreffliche 
Steuerfähigkeit. Der gleiche Steuerhebel bewirkte Stopp- 
bremsung, Regelbremsung und Verzögerungsbremsung. 
Wurde ein vom Steuergerät unabhängiger Bremsbeihebel 
benutzt, so konnte dieser auch noch auf den ersten Hub- 
stellungen die Bremse mehr oder weniger stark anziehen, 
um leichte Lasten langsam anzuheben und das Absinken 
schwerer Lasten, das „Lastsacken“, zu verhindern. Zum 
Senken des leeren Hakens und Beschleunigen leichter 
Lasten dienen ein oder zwei Kraftstellungen (Stromstoß- 
stellungen). Um beim plötzlichen Ausbleiben des Stro- 
mes unabhängig von der Achtsamkeit des Kranführers 
die Bremse zu schließen, wurde ein Bremsmagnet vorge- 
sehen. Die Konstruktion wurde nach Abb. 7 so getroffen, 


Abb. 6. Elektrohydrauli- 
scher Breinslüfter „Eldro“. 


Abb. 7. 


Bremsbeihebel in Verbindung mit Bremslüft magnet 
für Gleichstrom-Hafenkrane. 


daß die Bremse durch den Bremsbeihebel festgezogen wer- 
den konnte, ohne daß der angehobene Magnetanker her- 
untergezogen wurde. Die Steuerung mit Handhebelbrem- 
sung zeichnete sich auch noch durch geringen Stromver- 
brauch aus. Die Handhebelbremsung wurde, seit sie Ende 
der 90er Jahre im Hamburger Hafen eingeführt wurde, 
bis in die letzten Jahre bei Hafen-Stückgutkranen mit Lei- 
stungen bis etwa 40 PS in großem Umfange benutzt und 
hat den Anforderungen des Betriebes in jeder Weise ent- 
sprochen. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 49 


Die Handhebelbremsung war an die ortsfeste Anord- 
nung des Führerstandes zur Bremse gebunden und konnte 
ohne umständliche Seilführungen, die wenig betriebssicher 
waren und eine genaue Einstellung der Last nicht ermög- 
lichten, für Fernsteuerung nicht benutzt werden. Man baute 
deshalb für Laufkranhubwerke Drucklagerbremsen, die als 
Senksperrbremsen ohne oder mit Lüftspiel in mannig- 
fachen Bauarten auf den Markt kamen. Sie arbeiteten in 
der Weise, daß Reibscheiben gegen ein Sperrad gedrückt 
wurden, das beim Senken festgehalten, beim Heben aber 
mitgenommen wurde. Die Drucklagerbremse ohne Lüft- 
spiel wurde beim Schneckenvorgelege benutzt, wobei das 
Lastmoment durch die Schnecke einen Axialdruck auf die 
Reibscheibe ausübte, der sich mit der Lastgröße ver- 
stärkte. Bei den für Räderwinden benutzten Senksperr- 
bremsen mit Lüftspiel wurde der Lastdruck, z. B. durch 
ein Ritzel, das auf der Antriebswelle mit Flachgewinde 
axial bewegt wurde, auf die Sperrbremsscheibe übertra- 
gen. Diese Bauarten ließen an Regelfähigkeit viel zu 
wünschen übrig und versagten schon bei mittleren Lei- 
stungen und gewöhnlichem Betrieb, weil sie für die 
Wärmeabfuhr ungünstig gebaut waren. Die Notwendig- 
keit eines Ersatzes wurde um so dringender, als der Bau 
von Tag und Nacht betriebenen Stahlwerks- und Hütten- 
kranen an die Bremsen besonders große Anforderungen 
stellte und sich eine Betriebsstörung an nur einem Kran 
auf die Erzeugung des ganzen Hüttenwerkes auswirkte. 
Jetzt mußte die Elektrotechnik helfen, und es entstanden 
Motorbremsschaltungen, die „Senkschaltungen“, bei denen 
die beim Senken freiwerdende Energie durch den Motor 
und die Widerstände aufgenommen und in diesen in 
Wärme umgesetzt wird. 


3. Die Senkschaltungen: Die Entwicklung der 
Senkschaltungen zu verfolgen, ist für den Steuerungs- 
techniker sehr lehrreich. Eine Unsumme von Arbeit ist 
darauf verwendet worden, um dieselbe Steuerfähigkeit zu 
erreichen wie bei der Handhebelbremsung. Zahlreiche Pa- 
tente verzeichnen die kleineren oder größeren Fortschritte 
auf dem Entwicklungsweg der elektrischen Senkschaltun- 
gen. 


Die gleiche Aufgabe, Lasten durch Bremsschaltung 
des Motors zu senken, führte im Laufe der Entwieklung 
des elektrischen Kranbaues und dem Eindringen in neue 
Verwendungsgebiete mit veränderten Arbeitsbedingungen 
zu verschiedenartigen Lösungen, die dem Betriebsfall an- 
zupassen waren. Eine klare Erfassung der Arbeitsbedin- 
gungen war jedoch bei Beginn der Entwicklung nicht mög- 
lieh. Erst nach dem Vorliegen vieljähriger Erfahrungen 
hat der VDE im Jahre 1926 in seinen „Regeln für die Be- 
wertung und Prüfung von Steuergeräten, Widerstandsge- 
räten und Bremslüftern für aussetzenden Betrieb (R.A.B. 
1926)“ die Anforderungen an die Geschwindigkeitsrege- 
lung, Beschleunigung, Schalthäufigkeit und Bedienungs- 
weise als bestimmend für die Auslegung der Steuerung er- 
kannt und für die Verwendung drei Arten von Schaltbe- 
trieben, den gewöhnlichen Betrieb, den Anlaufregelungs- 
betrieb und den Beschleunigungsbetrieb unterschieden. 
Diese Begriffe sollen nun helfen, den Entwicklungsgang 
zu erläutern. 


3a. Die Gleichstrom-Senkschaltungen. 
Der Hauptstrommotor, später als „Reihenschlußmotor“ 
bezeichnet, setzte sich als Kranmotor sehr bald durch. Er 
wurde dem Nebenschlußmotor nicht nur wegen der Un- 
empfindlichkeit der Hauptstrom-Feldspulen und der ge- 
drängteren Bauart der gekapselten Motoren, die durch den 
kleineren Raumbedarf der Hauptstrom-Feldspulen bedingt 
war, vorgezogen, sondern vor allem wegen der Drehzahl- 
steigerung bei Entlastung. Leichtere Lasten werden 
schneller gehoben, der leere Haken sogar mit der etwa 
zweifachen Vollastgeschwindigkeit. Dies Drehzahlverhal- 
ten gilt jedoch nicht für das Senken. Beim Senken ist die 
Motorbelastung einem Richtungswechsel unterworfen. Der 
leere Haken fordert ein positives Motormoment und Kraft- 
strom, leichte, das Hubwerk kaum durchziehende Lasten 
müssen mit Kraftstrom beschleunigt werden, mittlere und 
schwere Lasten dagegen erfordern ein mit der Lastgröße 
wachsendes Bremsmoment. Dieser mit dem Lastwechsel 
verbundene Richtungswechsel des Bremsmomentes er- 
Schwerte die Aufgabe der elektrischen Senkschaltung, be- 
sonders bei Benutzung von Reihenschlug motoren. Ein gro- 
ber Teil der Entwieklungsarbeit galt der Verbesserung 
der Betriebssicherheit des Reihenschlußmotors beim Sen- 
ken durchziehender Lasten. 


Bei der zunächst ausschließlich benutzten, als 
„Sen kbrems schaltung“ bezeichneten, Genera- 
torbremsschalt ung werden auf den Senkbremsstel- 
lungen, vom Netz abgetrennt, Anker, Feld und Wider- 
stände in Reihe geschaltet und die durchziehenden Lasten 
auf der ersten Stellung langsam, auf den weiteren durch 
. der Widerstände schneller gesenkt (siehe 

8). 


—* 
Senken-Bremse 


—7* 
Senken- uin 


1. 7, Feldverstärkungs- Widerstand 

b --- ba Nebenschluß-Magnetbrems- 
lüfter mit Vorschalt- und 
Schutzwiderstand 


Heben 
A— B Motoranker 
E— F Motorfeld 


NR.. R, Anlaßwiderstand 
ri Ts Bremsschutzwiderstand 


Abb. 8. Gleichstrom-Senkbremsschaltung (Generatorbremsschaltung). 


Gleich bei Einführung dieser Bremsschaltung zeigte 
sich, daß die Eigenerregung des Reihenschlußgenerators 
beim Senken schwerer Lasten nicht schnell genug vor sich 
ging; die Last sackte (stürzte) erst ein Stück frei ab, ehe 
die Erregung einsetzte. Dies geschah dann unter einem 
kräftigen Ruck mit Spritzfeuer am Stromwender, weil 
plötzlich mit dem Einsetzen der Erregung aus großer 
Geschwindigkeit scharf auf kleine abgebremst wurde. Die- 
ser, auch den Kran selbst gefährdende Ruck war um so 
größer, je schwerer die Last, je höher die Geschwindigkeit, 
und um so besser der Hubwerkswirkungsgrad waren. Man 
wurde dieser Schwierigkeit durch eine Fremderregung des 
Feldes auf den ersten Senkbremsstellungen Herr. Das 
„Lastsacken“ zeigte sich auch beim Stillsetzen schwerer 
Lasten, die auf der ersten Senkbremsstellung langsam ge- 
senkt worden waren. Eine besondere Stellung „Senken— 
Absetzen“ wurde vorgesehen, auf der das Bremsmoment 
gleich stark wie in Senken 1 aufrecht erhalten, der Brems- 
magnet jedoch abgeschaltet wurde. 


Bei der Senkbremsschaltung ist das Drehzahlver- 
halten umgekehrt wie beim Heben. Leichtere Lasten wer- 
den nicht schneller, sondern langsamer gesenkt als schwere, 
weil die Einschaltung eines bestimmten Widerstandes in 
den Ankerbremskreis eine um so höhere Spannung und 
Drehzahl ergibt, je größer der Generatorstrom ist. Man 
ist also bei der Senkbremsschaltung in der Ausnutzung 
größerer Senkgeschwindigkeiten bei mittleren und leichter 
durchziehenden Lasten dadurch gehemmt, daß beim Sen- 
ken der schwersten Last keine unzulässig hohe Genera- 
torspannung entstehen darf. Diesem Mangel der Gene- 
ratorbremsschaltung versuchte man durch zusätzliche 
Schalteinrichtungen abzuhelfen, indem man durch Relais 
und Schütze in Abhängigkeit von Strom oder Spannung 
eine Anpassung der Widerstandsgröße an die Last her- 
beiführte. Bei Beschränkung auf nur zwei Lastgrößen, z.B. 
dem vollen und leeren Greifer, ergab dies eine Steigerung 
der Förderleistung. Eine völlige Betriebssicherheit gegen 
zu hohe Senkgeschwindigkeiten wurde jedoch bei der ein- 
fachen Generatorbremsschaltung deshalb nicht erreicht, 
weil auf die Bremsstellungen Kraftstellungen folgten, in 
denen der Reihenschlußmotor mit Kraftstrom betrieben 


50 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 


9. Januar 1936 


wurde. Dort durften zwar noch leicht durchziehende 
Lasten durch einen kurzen Stromstoß beschleunigt, 
schwere Lasten aber keinesfalls gesenkt werden, weil dann 
der Reihenschlußmotor sehr schnell eine die Bandagen ge- 
fährdende hohe Drehzahl erreichte. Nur bei achtsamer 
Bedienung, wie sie bei gewöhnlichem Schaltbetrieb von 
Werkstätten- und Lagerplatzkranen zu erwarten ist, kann 
die einfache Generatorbremsschaltung als betriebssicher 
gelten, nicht jedoch für das bei Hüttenkranen unvermeid- 
liche rücksichtslose Schalten des Beschleunigungsbetriebes. 


Die zur statischen Bremsung dienenden Regelbrems- 
stellungen bewirken zugleich die Verzögerungsbremsung, 
das Abbremsen des Motors aus der größten Senkgeschwin- 
digkeit auf die kleinste vor dem Einfallen der Stoppbremse. 
Werden die im Ankerbremskreis eingeschalteten Wider- 
stände bei der Verzögerungsbremsung in der richtigen 
Zeitfolge kurzgeschlossen, wie dies beim gewöhnlichen 
Schaltbetrieb der Fall ist, so bleiben die Ankerbremsströme 
in zulässigen Grenzen, geschieht dies jedoch so schnell, 
wie es z. B. der Beschleunigungsbetrieb des Stahlwerks- 
kranes verlangt, so treten hohe Bremsstromspitzen auf, die 
um so schädlicher auf den Stromwender und die Kontakte 
des Steuergerätes einwirken, je größer die Drehzahlsteige- 
rung ist, bei der die Generatorbremsung, mit entsprechend 
der Drehzahl gesteigerter Spannung, einsetzt, und je klei- 
ner der Bremsschutzwiderstand gehalten wird, der auf der 
ersten Senkstellung eingeschaltet bleibt und die kleinste 
Regelgeschwindigkeit bestimmt. Die Forderung einer Fein- 
regelbremsung ließ also zunächst eine betriebssichere Ver- 
zögerungsbremsung nicht zu. Diese Aufgabe, einerseits 
beim Einschalten des Steuergeräts statisch mit genügend 
kleinen Geschwindigkeiten zu regeln, anderseits beim Aus- 
schalten aus großer Geschwindigkeit dynamisch zu brem- 
sen, wurde durch folgende Verbesserung der Senkbrems- 
schaltung gelöst. Die Verzögerungsbremsung wurde für 
schnelles Überschalten der Bremsstellungen dadurch be- 
triebssicher gestaltet, daß man dem Bremsschutzwider- 
stand im Ankerkreis beim Zurückschalten von den Strom- 
stoßstellungen auf die Bremsstellungen einen wesentlich 
größeren Ohmwert gab als beim Einschalten von der Null- 
lage aus. Diese Regelung des Bremsschutzwiderstandes 
verbesserte die Generatorbremsschaltung sehr wesentlich; 
sie brachte eine Schonung des Stromwenders der im ersten 
Jahrzehnt noch hilfspollosen Kranmotoren und setzte den 
Verschleiß des Steuergerätes herunter. 


Wenn die Generatorbremsschaltung trotzdem bei den 
Hüttenkranen noch nicht voll befriedigte, so lag dies an 
folgendem. Bei dem ganz auf hohe Erzeugung eingestell- 
ten Beschleunigungsbetrieb dieser Krane schaltet der 
Kranführer auch bei schweren, stark durchziehenden 
Lasten auf die letzte Kraftstellung durch. Die Folge war 
ein Platzen der Bandagen des durchgehenden Ankers. Das 
Reihenschlußverhalten auf den Kraftstromstellungen war 
somit für den Beschleunigungsbetrieb unbrauchbar. 


Dies führte Ende des ersten Jahrzehnts zur Entwick- 
lung der zweiten Gleichstrom-Senkschaltung, der Senk- 
kraftschaltung. Bei dieser wird auch ein Reihen- 
schlußmotor benutzt, um leichtere Lasten schneller zu 
heben. Auf der Senkseite ist jedoch der Motor als Neben- 
schlußmotor geschaltet, d. h. das über die Anlaßwider- 
stände erregte Feld liegt parallel zum Anker am Netz und 
zwar auf allen Senkstellungen (Abb.9). Das Anlassen und 
die Drehzahlsteigerung gehen in der Weise vor sich, daß 
durch Verschiebung des einen Ankerpunktes am Wider- 
stand mit fortschreitender Einschaltung die dem Anker 
vorgeschalteten Widerstände verringert, die ihm parallel 
geschalteten vergrößert werden. Alle Senkstellungen sind 
gleichzeitig Brems- und Kraftstellungen, je nachdem, ob 
die am Haken hängende Last das Triebwerk durchzieht 
oder nicht. Die Senkkraftschaltung weist neben der Sicher- 
heit gegen das Durchgehen einen weiteren Vorteil gegen- 
über der Generatorbremsschaltung auf; bedingt durch den 
Netzanschluß, kann die Spannung beim Senken der schwer- 
sten Last mit der größten Geschwindigkeit keine unzu- 
lässig hohen Werte annehmen, und die Verzögerungsbrem- 
sung wird ohne Gefährdung des Stromwenders und der 
Kontakte ausgeführt. Die Senkkraftschaltung hat des- 
halb bei Hüttenkranen die Generatorbremsschaltung völlig 
verdrängt. 


Die Senkkraftschaltung zeigte sich aber auch noch 
beim Anlaufregelungsbetrieb der Gießerei- und Montage- 
krane der Generatorbremsschaltung überlegen. Um kleine 


Wege zurückzulegen, muß der Motor bei jeder Last be- 
reits auf der ersten Senkstellung anlaufen, dann aber so- 
fort wieder ausgeschaltet werden. Diese Forderung konnte 
von der Generatorbremsschaltung nicht erfüllt werden, 
weil sich bei ihr nur die durchziehenden Lasten auf Sen- 
ken 1 in Bewegung setzen, während bei den nicht durch- 
ziehenden erst über alle Bremsstellungen hinweg auf die 
Stromstoßstellungen geschaltet werden muß. Dies macht 
ein Stromspritzergeben unmöglich. Dagegen erlaubt die 
Senkkraftschaltung ebenso den leeren Haken wie die volle 
Last auf der ersten Senkstellung zu senken und durch Ver- 
ringerung der Ohmzahl des dem Anker auf „1“ parallel 
geschalteten Widerstandes, selbst bei der schwersten Last, 
kleine Geschwindigkeiten zu erreichen. Auch auf Heben 1 
wurde dem Anker ein Widerstand parallel geschaltet, um 
leichte Lasten langsam zu heben. 


4—DB Motoranker 
E—F Motorfeld 


b Ni. R. Anlaß- 
ò, widerstand 
b, 71.12 Senkwider- 
stand 
b-b, Neben- 
schluß magnet - 


bremslüfter 
mit Vorschalt- 
und Schutz- 
widerstand 


Abb. 9. Gleich- 
strom-Senkkraft- 
schaltung. 


Senken- Bremse - Araff 


Heben 


Die Senkkraftschaltung besaß jedoch gegenüber der 
Generatorbremsschaltung den Nachteil eines wesentlich 
größeren Stromverbrauchs auf den ersten Senkstellungen 
für geringe und mittlere Geschwindigkeit. Dieser Mehr- 
verbrauch tritt bei Gießerei- und Montagekranen sowie bei 
Hüttenkranen hinter den oben geschilderten Vorteilen der 
Senkkraftschaltung zurück, dagegen waren die Strom- 
kosten bei Greiferkranen von einer wesentlich größeren 
Bedeutung. Da sowohl der leere wie der gefüllte Greifer 
das Triebwerk gut durchziehen, stand nichts im Wege, die 
stromsparende Generatorbremsschaltung für kleine und 
mittlere Geschwindigkeiten auf den ersten Stellungen an- 
zuwenden und auf den letzten Senkstellungen die Senk- 
kraftschaltung zu benutzen, die bei großer Geschwindigkeit 
bei Halblast nur noch wenig Strom braucht und bei Vollast 
sogar Strom ins Netz zurückliefert. Das Nebenschlußver- 
halten gab Sicherheit gegen das Durchgehen des Ankers. 
Bei dieser Senkbremskraftschaltung wurde nun 
auch die Freifallstellung ausgemerzt, die bei der Genera- 
torbremsschaltung zwischen den Senkbrems- und den 
Kraftstellungen vorhanden war. Durch Veränderung des 
Parallelwiderstandes beim Fin- und Ausschalten des 
Steuergerätes oder durch Feldteilung wurde eine sehr gute 
Geschwindigkeitsregelung erzielt. 


Die letzte vom Hafenkran beeinflußte Entwicklung 
ging dahin, den Reihenschlußmotor durch den Neben- 
schlußmotor zu ersetzen, dessen Feld geregelt wird, um 
einmal den Stromverbrauch beim Senken zu verringern 
und ferner durch die Feldregelung leichtere Lasten noch 
5 zu heben, als es beim Reihenschlußmotor mög- 
lich ist. 


3b. Drehstrom-Senkschaltungen. Wäh- 
rend bei Gleichstrom die Regelung auf kleine Geschwin- 
digkeit leicht, die Beherrschung größerer Geschwindigkei- 
ten dagegen schwierig war, verhielt es sich bei Drehstrom 
gerade umgekehrt. Der Drehstrom-Asynchronmotor ver- 
wandelt sich bekanntlich beim Überschreiten seiner syn- 
chronen Drehzahl in einen Generator, so daß alle durch- 
ziehenden Lasten übersynchron gesenkt werden. Die 
Steuerwalze für einfache Umkehrschaltung ist zugleich 
eine solche fürübersynchrone Senkschaltung; 
sie erzeugt auf der Senkseite Drehzahlen, die bei nicht 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 | 51 


durchziehenden Lasten wenig unter, bei durchziehenden 
über der synchronen liegen, wobei die Drehzahl um 80 
höher wird, je größer die Last und der ihr entsprechende 
Generatorstrom sind. 

Da unzulässig hohe Geschwindigkeiten auch bei voller 
Einschaltung des- Anlaßwiderstandes nicht entstehen 
können, ist die übersynchrone Senkschaltung betriebs- 
sicher. Sie genügt für gewöhnlichen Schaltbetrieb, bei 
dem die Anforderungen an die Geschwindigkeitsregelung 
keine großen sind. Da dies erst recht für den Beschleu- 
nigungsbetrieb gilt, so wird auch dort die einfache Um- 
kehrschaltung in großem Umfang angewendet. Allerdings 
müssen hier die mechanischen Bremsen viel reichlicher als 
bei den Gleichstromkranen mit elektrischer Bremsschal- 
tung bemessen werden, weil die Verzögerungsbremsung 
ausschließlich von der mechanischen Bremse zu leisten ist. 
Dies gilt um so mehr, als sich beim Zurückschalten von 
den letzten auf die ersten Stellungen die Geschwindigkeit 
der durchziehenden Lasten infolge Wiedereinschaltung der 
Anlaßwiderstände steigern, so daß die Bremse bei der 
größten Senkgeschwindigkeit einfällt. Durch Verringe- 
rung des Ohmwertes (verkürzte Senkschaltung) wird nur 
eine geringe Verbesserung erreicht. Mehr bringt eine 
Schaltung, bei der die Anlaßwiderstände, nachdem sie auf 
der letzten Stellung kurzgeschlossen waren, beim Zurück- 
schalten nicht wieder eingeschaltet werden. Öldämpfung 
des Bremslüfters mildert den Ruck beim Einfallen der 
Bremse. Steigt die lebendige Kraft der sinkenden Last 
jedoch über ein bestimmtes Maß, so muß auch beim Be- 
schleunigungsbetrieb durch Bremsschaltung des Motors 
verzögert werden, bevor die mechanische Bremse sich 
schließt. Dies gilt zugleich dann, wenn infolge großer 
Schalthäufigkeit bei schwerem Betrieb eine zu starke Er- 
wärmung der mechanischen Bremse ohne vorherige Mo- 
torbremsung eintreten würde. 


Die Motorbremsschaltungen wurden aber zunächst nicht 
zur Verzögerungsbremsung, sondern zur Regelbremsung 
entwickelt, weil mit der einfachen Umkehrschaltung eine 
Regelung auf untersynchrone Geschwindigkeit bei durch- 
ziehenden Lasten nicht möglich war. Heute stehen drei 
Motorbremsschaltungen zur Verfügung. Zunächst entstand 
die Gegenstrom-Senkschaltung; später kam die, als „eh“- 
Schaltung bezeichnete, Einphasen-Generatorbremsschal- 
tung heraus, zu der sich in neuerer Zeit die Bremsschal- 
tung mit Umkehrphase gesellte. 


Bei der Gegenstrom-Senkschaltung wer- 
den durchziehende Lasten auf den Stellungen „Senken— 
Bremse“ mit Hubstrom gesenkt; die Größe des Gegenstro- 
mes wird durch mehrstufige Vergrößerung der Wider- 
stände im Läuferkreis geschwächt und dem Lastwechsel 
angepaßt. Bei entsprechender Bemessung des Ohmwertes 
läßt sich eine unzulässig hohe Senkgeschwindigkeit auch 
bei schwerster Last vermeiden. Zum Senken nicht durch- 
ziehender Lasten schließen sich an die Stellungen „Sen- 
ken—Bremse“ mehrere Kraftstellungen an, auf denen die 
Widerstände zum größten Teil kurzgeschlossen werden. 
Auf diesen Stellungen können durchziehende Lasten über- 
synchron unter Stromrückgewinnung gesenkt werden. 


Beim Übergang von der letzten Gegenstrom- auf die 
erste Kraftstellung muß eine Vertauschung der Netz- 
phasenanschlüsse vorgenommen werden. Die beim Um- 
schalten der Ständerwicklung an den Kontakten des 
Steuergerätes auftretenden Lichtbögen benötigten zu ihrer 
Abschaltung einen Schaltweg, der bei unmittelbarer Schal- 
tung durch Starkstromkontakte des Steuergerätes einen 
nicht kleinen Abstand der Umschaltsegmente und dadurch 
eine schädliche Freifallstellung bildet. Schaltet man den 
Motor nicht unmittelbar, sondern durch Schütze, so kann 
der Unterbrechungswinkel am Steuergerät sehr klein ge- 
halten und die Freifallstellung unterdrückt werden. Da 
jedoch die besonders bei größeren Motorleistungen be- 
trächtlichen Lichtbogen nunmehr an den Schützkontakten 
auftreten, so bestand beim schnellen Umschalten von 
Bremse auf Kraft und zurück die Kurzschlußgefahr wei- 
ter. Erst durch die Erfindung der Lichtbogensperrung 
(Abb. 10) wurde dieser Mangel behoben und die Gegen- 
strom-Senkschaltung betriebssicher gemacht. Bei der 
Lichtbogensperrung wird ohne weitere Mittel, lediglich 
durch zweckentsprechenden Anschluß der Erregerspulen an 
die geeigneten Ständerpunkte, erreicht, daß das Senkschütz 
erst anspringen kann, nachdem der Lichtbogen am Hub- 
schütz erloschen ist. Die Umschaltung erfolgt in der kür- 
zesten Zeit, jedoch immer mit einer den Bruchteil einer 


Sekunde dauernden Pause, die zur Löschung des Licht- 
bogens erforderlich ist. 

Der Gegenstrom-Senkschaltung haftete der Mangel 
an, daß leichtere Lasten und der leere Haken auf den Ge- 
genstromstellungen nicht gesenkt, sondern unerwünschter- 
weise gehoben wurden. Dies führte zur Entwicklung von 
Sperrbremsen, Schleppwalzen und Drehrichtungsschaltern, 
die zwar die ungewollte Hubbewegung verhinderten, aber 
nicht einfach und billig waren. 


A Hubschüfz 
S Dh 


Abb. 10. Gegenstrom-Senkschaltung mit Lichtbogensperrung. 


Das Streben, mit einfachen Mitteln eine der Gleich- 
strom-Generatorbremsschaltung gleichwertige Schaltung 
für Drehstrom zu entwickeln, schuf die „eh“-Schal- 
tung. Der Ständer wird mit einphasigem Wechselstrom 
erregt, wobei zwei der für Sternschaltung gewickelten Mo- 
torphasen parallel und mit der dritten hintereinander ge- 
schaltet werden (Abb. 11). Der Motor läuft in dieser Schal- 
tung nicht von selbst an (so daß eine ungewollte Hub- 
bewegung nicht auftritt), wird er aber von der durch- 
ziehenden Last angetrieben, so bremst er als einphasig 
erregter Asynchronmotor. Auf die untersynchronen 
Bremsstellungen folgt eine Kraftstellung für den leeren 
Haken und leichte Lasten. 


A A 
S S 
7 7 
Heben Senken- Bremse 
Abb. 11. Ständerschaltung der untersynchronen Senkschaltung „eh“. 


Die „eh“-Schaltung ist einfach und genügt, falls keine 
größeren Anforderungen an die Geschwindigkeitsregelung 
bei schweren Lasten gestellt werden. Dann muß allerdings 
als erste Stellung eine Gegenstrom-Senkstellung vorge- 
sehen werden; denn durch die Einphasen-Bremsschaltung 
kann die Geschwindigkeit bei Vollast (bei einem Hub- 
werkswirkungsgrad von 80%) nur auf etwa 70% der 
vollen Hubgeschwindigkeit vermindert werden. Die Ge- 
genstromschaltung auf Senken 1 hat aber wieder die un- 
erwünschte Hubbewegung leichter Lasten zur Folge. 

Die Bremsschaltung mit Umkehrphase 
(Abb. 12) arbeitet wie die „eh“-Schaltung mit verzerrten 
Feldern, womit allerdings der Nachteil einer größeren 
Stromaufnahme verknüpft ist. 

Für den Anlaufregelungsbetrieb der Gießerei- und 
Montagekrane waren alle drei Schaltungen insofern nach- 
teilig, als die leichten, nicht durchziehenden Lasten (Mo- 
delle, Kerne), die sich erst nach Überschalten der z. T. 
eine Hubbewegung hervorrufenden Bremsstellungen auf 
den Kraftstellungen in Bewegung setzen, dort allzu 
stark beschleunigt werden. Daß sich die mechanische 
Bremse infolge des längeren Schaltweges beim Zurück- 
schalten über die Bremsstellungen verspätet schließt, er- 
schwert ebenfalls das Zurücklegen kleinster Wege. Um 


52 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


8. Januar 1936 


die Regelung bei leichten Lasten zu verbessern, wurde die 
Zweimotoren-Senkschaltung entwickelt, bei der die beiden 
auf der Hubseite gleichgerichteten Motoren von der hal- 
ben Leistung auf den Senkstellungen zunächst gegenein- 
ander geschaltet wurden, so daß eine ungewollte Auf- 
wärtsbewegung vermieden werden konnte. Durch Schwä- 
chen des im Hubsinne bremsenden Momentes in dem einen 
Motor, und Stärken des im Senksinne treibenden Momentes 
im anderen, erreichte man eine gute Anpassung an den 
Lastwechsel. Aber der bauliche Aufwand, die Verteue- 
rung der Anlagekosten und der große Energieverbrauch 
waren der Anwendung der Zweimotoren-Senkschaltung 
hinderlich. 


A R 
S S 
7 7 

à 

Ss 

SS 

N 

Heben Senken -Bremse 
Abb. 12. Ständerschaltung der untersynchronen Senkbremsschaltung 


mit Umkehrphase. 


Man hatte schon bei der einfachen Umkehrschaltung 
davon Gebrauch gemacht, kleine Wege durch Stromsprit- 
zergeben, d. h. kurzes Ein- und sofortiges Wiederaus- 
schalten des Steuergerätes zwischen der ersten Stellung 
und der Nullage, zurückzulegen. Dies ging bei leichten 
Lasten, schwere zogen jedoch bei Kraftstrom-Einschaltung 
zu stark durch und legten zu große Wege zurück. Man 
benutzte dann bei Steuerwalzen mit Gegenstrom-Brems- 
schaltung einen besonderen Wahlschalter mit den beiden 
Stellungen „leichte“ und „schwere Last“. In der ersteren 
wurden die Bremsstellungen unwirksam gemacht, so daß 
auch bei leichten Lasten Stromspritzer gegeben werden 
konnten. Dabei wurde aber immer der Bremsmagnet mit 
ein- und ausgeschaltet. Hierbei entstehen Stöße, die 
empfindlichen Lasten, z. B. Formkästen, schaden, während 
sich die Kontakte des Steuergerätes durch die hohen Ein- 
schaltströme des Drehstrom-Bremslüftmagneten bei der 
gesteigerten Schalthäufigkeit stärker abnutzen. Auf die 
Schädigung des Magneten selbst wurde schon oben hinge- 
wiesen. 


Abb. 13. Fußschalter für Tippschaltung. 


Diese Mängel beseitigte die in Verbindung mit Gegen- 
strom-Senkschaltung entwickelte Tippschaltung 
durch Fußschalter nach Abb. 13. Dieser Fußschalter hat 
drei Schaltstellungen: die durch Rückschnellfeder einge- 
stellte Ruhelage, in der die Gegenstromstellungen zum 
Senken schwerer Lasten wirksam sind, die durch Nieder- 
drücken des linken Hebels bewirkte Ausschaltung des Ge- 
genstromes für schwächer durchziehende Lasten und die 
durch tieferes Niederdrücken des rechten Hebels erfol- 
gende Ausschaltung des Gegenstromes und Einschaltung 
des Kraftstromes für nichtdurchziehende leichte Lasten. 
Der Fufßlschalter schaltet die Spulen des Hub- und Senk- 
schützes in Lichtbogensperrung. Durch den Fußschalter 
wird nur der Motor ein- und ausgeschaltet, die Bremse 
bleibt gelüftet. Durch kurzes Drücken und Loslassen der 
leicht beweglichen Fußschalterhebel vermag ein geschick- 
ter Kranführer bei allen Lasten kleine Wege zurückzu- 
legen und die ungewollte Hubbewegung zu verhindern. Bei 
der Bremsschaltung mit Umkehrphase wird eine Fein- 


steuerung mit Wahlschalter angewendet, bei der durch ein 
Zeitschütz begrenzte und durch einen Drehrichtungsschal- 
ter gesteuerte Stromimpulse gegeben werden. Die neueste 
Entwicklung hat Fußschalter und Wahlschalter beseitigt 
und ermöglicht durch eine sich selbst regelnde elektro- 
hydraulische Steuerung der mechanischen Bremse, alle 
Lasten auf der ersten Senk- und Hubstellung mit kleiner 
Geschwindigkeit zu bewegen. 


4. Fahrwerksbremsung. Bei Fahr- und Dreh- 
werken beschränkt sich die Aufgabe der Bremsung darauf, 
die Verzögerung stoßfrei auszuführen und den Lasthaken 
möglichst ohne Pendelung über die Stelle zu bringen, von 
der die Last angehoben oder auf die sie abgesetzt werden 
soll. Bei ortsfester Anordnung des Führerstandes zum 
Triebwerk geschieht dies am besten durch die Fußbremse, 
deren Wirkung durch das Gefühl des Kranführers fein 
gestuft werden kann. Bei Fernsteuerung wird eine durch 
Bremslüftmagnet betätigte mechanische Bremse benutzt, 
wenn genau gehalten und durch Endschalter selbsttätig 
stillgesetzt werden muß. Bremsmagnete sind auch dann 
erforderlich, wenn Windkräfte treibend wirken können, 
wie z.B. bei Verladebrücken-Fahrwerken. Hier muß eine 
sanft einsetzende Bremsung das Rutschen der Räder ver- 
hindern. 

Motorbremsschaltungen (ohne Magnet) werden ver- 
wendet, wenn es bei mäßigen Geschwindigkeiten auf ein 
genaues Halten nicht so sehr ankommt, mit Magneten 
dann, wenn bei schnellfahrenden Katzen oder Kranen eine 
große lebendige Kraft durch die mechanische Bremse 
allein nicht schnell genug vernichtet werden kann, oder 
eine starke Abnutzung der Bremsbacken eintreten würde. 
Man verzögert dann mehrstufig durch Bremsschaltung den 
Motor, bevor man die mechanische Bremse einfallen läßt. 

Bei Gleichstrom steht die Generatorbremsung 
(Fahrbremsschaltung) des Reihenschlußmotors zur Ver- 
fügung; sie weist allerdings den Mangel auf, daß die 
5 mit abnehmender Drehzahl immer schwächer 
wird. 

Am wirksamsten bremst man große Massen mit Gegen- 
strom ab. Dies konnte jedoch erst betriebssicher bewirkt 
werden, nachdem Schützensteuerungen mit Wächtern zur 
Verfügung standen, bei denen der Gegenstrom so lange 
durch einen Zusatzwiderstand in zulässigen Grenzen ge- 
halten wird, bis der Motor stillsteht, wobei also ein Kurz- 
schließen der Anlaßwiderstände bei gegenläufigem Motor 
verhindert wird. 

Sobald die Abbremsung großer lebendiger Kräfte mit 
der Forderung verknüpft ist, selbsttätig an den Fahrbahn- 
enden stillzusetzen, wie dies bei schnellfahrenden Katzen 
auf Verladebrücken der Fall ist, kann die Gegenstrom- 
bremsung in der Endstrecke nicht mehr benutzt werden. 
Der Endschalter muß für die mit voller Geschwindigkeit 
fahrende Katze eingestellt werden. Fährt jedoch die Katze 
langsam in die Endstrecke ein, so kommt sie nicht mehr bis 
zum Ende; denn hierzu muß der Motor treibend wirken. 
Durch eine elektrohydraulische Regelung der mechanischen 
Bremse läßt sich erreichen, daß bei treibendem Motor und 
vorgeschalteten Anlaßwiderständen die Endstrecken- 
geschwindigkeit durch die Schleifbremse auf ein Drittel 
oder weniger eingestellt wird. 

Bei Drehstrom wird, wie bei der untersynchronen 
Senkschaltung, in Einphasen-Generatorbremsung oder aber 
mit Gegenstrom gebremst. Erstere Schaltung weist, wie 
die Gleichstrom-Fahrbremsschaltung, den Nachteil auf, 
daß die Bremskraft mit der Drehzahl immer mehr bis auf 
Null abnimmt, so daß nicht genau gehalten und bei großen 
Massenwirkungen auch nicht kräftig genug gebremst 
werden kann. Bei der Gegenstrombremsung ist auch bei 
stillstehendem Motor noch ein Bremsmoment vorhanden, 
so daß das mittlere Bremsmoment größer ist. Der Kran- 
führer muß allerdings die ungewollte Umkehr der Be- 
wegung durch rechtzeitiges Ausschalten des Steuergerätes 
nach Null verhindern, oder es muß ein Sperrgerät vorge- 
sehen werden, das bei Umkehr der Bewegung den Motor- 
strom abschaltet. 

Für Triebwerke, bei denen die Verzögerungsbremsung 
weich einsetzen muß, wie z.B. bei den Wippwerken von 
Hafenkranen, wird mehrstufig mit Gegenstrom gebremst. 
Vorher läßt man das Triebwerk stromlos auslaufen, indem 
man in der Nullage der Steuerwalze durch einen Druck- 
knopf oder Fußschalter die Bremse gelüftet hält. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 53 


VERBANDSTEIL. 


VDE 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus. 
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631. 
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 218 12. 


ETZ-Einbanddecken 1935. 


Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der 
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis 
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver- 
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah- 
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312 
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin- 
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be- 
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich 
der Unkosten hierfür. 


Neue Normblätter der Lichttechnik. 


Folgende von der Deutschen Lichttechnischen Gesell- 
schaft e. V. (DLT G) ausgearbeiteten Normblätter sind im 
November 1935 erschienen und können von der Beuth- 
Verlag G. m. b. H., Berlin SW 19, Dresdener Str. 97, oder 
durch den Buchhandel bezogen werden: 


DIN 5031: Grundlagen, Bezeichnungen und Einheiten 


in der Lichttechnik, 


Photometrische Bezeichnung und Messung 
von Lampen und Beleuchtung, 


Bewertung und Messung von Farben, 
Leitsätze für Tagesbeleuchtung, 


Leitsätze für die Beleuchtung mit künst- 
lichem Licht, 


Bewertung und Messung von Beleuchtungs- 
gläsern, 
DIN 5037: Bewertung von Scheinwerfern. 

Die bisherigen VDE-Bestimmungen 


VDE 0480/1928 (früher 425) „Regeln für die Bewertung 
von Licht, Lampen und Beleuchtung“ und 

VDE 0482/1928 (früher 426) „Regeln für die Photo- 
metrierung elektrischer Lampen“ 


sind durch den Vorsitzenden des VDE außer Kraft gesetzt 
und durch DIN 5031 bzw. DIN 5032 ersetzt worden. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
Der Geschäftsführer: 
Blendermann. 


DIN 5032: 


DIN 5033: 
DIN 5034: 
DIN 5035: 


DIN 5036: 


Aus den VDE-Gauen. 


VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V. 
vormals Elektrotechnischer Verein e. V. 
(Gegründet 1879) 


Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE. Haus. 
Fernspr.: C4 Wilhelm 8885 und 8886. 
Postscheckkonto: Berlin 133 02., 


Arbeitsgemeinschaften der Jungingenieure. 


Sämtliche nachstehenden Zusammenkünfte finden je- 
weils um 18h im Landwehrkasino, Jebensstraße 2 (hinter 
dem Bahnhof Zoologischer Garten) statt. 


Arbeitsgemeinschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde 
VDE, Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128 

10. 1. 38 „Neuere Relais und Schutzschaltungen in elektrischen Netzen“ 
(Vortragender: Dipl.-Ing. Schultheiss VDE) 

14. l. 36 Teilnahme am Vortrag der Fachgruppe „Hochspannungsgeräte“ 
in der Technischen Hochschule, Hörsaal EB 301, um 20 Uhr: 
„‚Leistungstrennschalter“ (Leiter Dr. Krohne VDE). Aussprache für 


ee e iaeempinichaft unter Leitung von Dr. Krohne folgt am 


Arbeitsgemeinschaft Kabeltechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Kaiser, Berlin- 
Neukölln, Wildenbruchplatz 9, Fernr.: F2 3141 

13. 1. 36 „Kabelkorrosionen“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Roggau) 

Arbeitsgemeinschaft Fernmeldetechnik. Leiter: Wagner, Berlin-Char- 
lottenburg, Horstweg 4, Fernr.: C 4 0011, App. 3013 

14. 1. 36 „Oberflächenschutz auf Aluminium (Vortragender: v. Uslar) 

Arbeitsgemeinschaft Elektrophysik. Leiter: Dr. Hauffe, Berlin-Friedenau, 
Cäciliengärten 4, Fernr.: D 9 2101 

15. 1. 36 „Gittersteuerung von Gasentladungen“, 2. Teil (Vortragender: 
Dr. A. Glaser) 

Arbeitsgemeinschaft Theoretische Elektrotechnik. 
Aigner VDE, Berlin-Charlottenburg 2, Grolmannstr. 12, 
D 1 0014, App. 404 

16. 1. 36 „Ausgleichvorgänge bei Betriebs- und Fehlerschaltungen in 
Drelistromnetzen“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Herbert Baatz VDE) 


Leiter: Dr.-Ing. Viktor 
Fernr.: 


Einladungen 


Fachgruppe: Hochspannungsgeräte. 
Fachgruppenleiter: Herr Dr. Krohne VDE. 


Fachversammlung 


am Dienstag, dem 14. Jamuar 1936, 20 Uhr, 
in der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, 
Hörsaal EB 301. 


Drei Kurzvorträge über das Thema: 
„Leistungstrennschalter“ 
mit nachfolgender Aussprache. 


1. Vortrag 
des Herrn Dr. Krohne VDE über das Thema: 
„Leistungstrennschalter“. 
Inhalt: Begriffserklärung. Hinweis auf die Prüfbestim- 


mungen in den in Vorbereitung befindlichen neuen R.E.H. 
Nennspannungs- und Schaltleistungsbereich. 


2. Vortrag 
des Herrn Dipl.-Ing. Klostermann über das Thema: 


| „Bauformen 
von Leistungstrennschaltern“. 
Inhalt: Beschreibung der auf dem Markt befindlichen 
Konstruktionen hinsichtlich Aufbau, Löschprinzip, Abschalt- 
leistung, Nennspannung, Isoliervermögen, Antrieb, Platz- 
bedarf und Preiswürdigkeit. Kritik vom Standpunkt eines 
Elektrizitätswerkes aus. 


3. Vortrag 
des Herrn Dr.-Ing. Estorff VDE über das Thema: 


„Anwendungsgebiete 
für Leistungstrennschalter“. 
Inhalt: Verwendung in Kleinschaltanlagen, Orts- und Ring- 
Netzstationen, Industrieanlagen in Verbindung mit Siche- 
rungen. Verwendung in Großschaltanlagen. Betriebserfah- 
rungen. 


Im Anschluß an diese Kurzvorträge werden folgende 
besonderen Fragen zur Aussprache gestellt werden: 


1. Wann ist durch Einführung der Leistungstrennschal- 
ter eine Vereinfachung der Schaltanlage möglich ? 

2. In welcher Reihenfolge müssen Leistungstrennschal- 
ter und zugehörige Sicherungen angeordnet werden? 

3. Ist es ratsam, Leistungstrennschalter nur für die 
Unterbrechung des Betriebsstromes zu entwickeln ? 

4. Wie soll der Leistungstrennschalter künftig in den 
R.E.H. berücksichtigt werden? 


Eintritt und Garderobe frei! 


Schulungsveranstaltungen des NSBDT. 


Unter Hinweis auf die in der RTA vom 11. Dezember 
1935 veröffentlichte Bekanntmachung über die Gemein- 
schaftsarbeit des NSBDT und der RTA machen wir unsere 
Mitglieder auf die nachstehenden Schulungsveranstaltun- 
gen des NSBDT aufmerksam: 


54 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


Kreis III. 


13. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin: 
„Technik und Krieg unter besonderer Berücksichtigung 
der Luftwaffe und der Luftabwehr“. 20.15 Uhr Park- 
restaurant Südende, Steglitzer Straße 13/14, am Bf. Süd- 
ende; 

Kreis VI, VII und VIII. 


15. 1. 1936: Reichsschulungsobmann Pg. Dr. Stäbel 
MdR.: „Nationalsozialistische Technik“. 20.15 Uhr Deut- 
sches Vereinshaus (P. Kunze), Berlin NO 18, Lands- 
berger Straße 89; 


Kreislund Il. 


16. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin: 
„Technik und Landesverteidigung. Die drei Arten des 
modernen Krieges“. 20.15 Uhr „Schillersäle“, Charlotten- 
burg, Bismarckstraße 110, Nähe Knie; 


Kreis IV und V. 


16. 1. 1936: Stadtbaurat Pg. Dr. Kö Iz ow: „Die Rolle der 
Technik im Kampf um Deutschlands wirtschaftliche 
Freiheit“. 20.15 Uhr „Kammersäle“ Adolf Schinkel, Ber- 
lin SW 61, Teltower Straße 1/4. 


Vortragsreihe. 


Nachstehend wird die Inhaltsangabe der vom VDE 
Gau Berlin-Brandenburg e. V. in Gemeinschaft mit dem 
Außeninstitut der Technischen Hochschule veranstalteten 
Vortragsreihe bekanntgegeben. 


1. Vortrag (13. 1. 1936): „Grundbegriffe und 
Gesetze der Wahrscheinlichkeiten und 
Schwankungen“ Dr. M. Czerny, Professor a. 
d. Universität Berlin. 

Inhalt: Begriff der Wahrscheinlichkeit. Die Gesetze 
der elementaren W.-Rechnung. Mittelwertsbildungen. Defi- 
nition und Berechnung mittlerer Abweichungen (Streuung). 
Statistische Verteilungsgesetze. Newtonsche und Poissonsche 
Formeln. Gaußsche Verteilung. Über das praktische Arbeiten 
mit diesen Formeln. Die wesentlichen Gesetze werden durch 
Zahlenbeispiele und Versuche am Daltonschen Brett veran- 
schaulicht. 


2. Vortrag (20. 1. 1936): „Die Wahrscheinlich- 
keit in der Fertigungs überwachung“. 
Obering. K. Franz, Siemensstadt. 

In halt: 1. Graphische Darstellung von Häufigkeits- 
beobachtungen. 2. Beurteilung von Fertigungsmengen auf 
Grund von Stichproben. 3. Aufstellung von Lieferungs- und 
Abnahmebedingungen. 4. Anwendung der Großzahlforschung 
zur Klärung von Fertigungsschwierigkeiten. 5. Grenzen für 
die Anwendung der Großzahlbeobachtungen im praktischen 
Betrieb. 


3. Vortrag (27.1.1936): „Beobachtungen, Vor- 
schriften und Theorie der Schwankun- 
gen im Fernsprechverkehr“ Dr.-Ing. Lub- 
berger, Professor a. d. T.H. Berlin. 

Inhalt: Fernsprechverkehr als „statistisches Gesetz“. 
Gauß nicht anwendbar. Aufgabenstellung: Betriebsgüte, Ver- 
luste, Wartezeiten, Gleichzeitigkeit. Gleichungen von Ber- 
nouilli, Poisson, Erlang. Vorschriften in Deutschland, Eng- 
land, Frankreich, Dänemark, V.S. Amerika. Große Verluste, 
Linien-Gauß, Flächen-Gauß, Raum-Gauß. Vielsprecher, Ka- 
belvorrat, Gruppenzuschläge, Streuungen um Mittelwerte. 


4. Vortrag (3. 2. 1936): „Beobachtungen, Vor- 
schriften und Theorie der Schwankun- 
gen im Fernsprechverkehr“ Dr.-Ing. Lub- 
berger, Professor a. d. T. H. Berlin. 

Inhalt: Aufgaben, die mit besonders abzuleitenden 
Gleichungen zu lösen sind: Sprechhäufigkeit der Teilnehmer, 
rückwärtige Sperrungen, Leistungen einzelner Leitungen, Be— 
rechnung gemischter Felder, Stufenbreiten, Wartezeiten im 
Orts- und Fernverkehr. Verwendung dieser Gesetze in ande- 
ren technischen Zweigen. 


5. Vortrag (10. 2. 1936): „Verborgene periodi- 
sche Erscheinungen“. Dr. J. Bartels, Prof. 
a. d. Forstlichen Hochschule, Eberswalde. 

Inhalt: 1. Das Fehlerfortpflanzungsgesetz bei zufälli— 
ger Aufeinanderfolge (Beobachtungsfehler). 2. Erhaltungs— 


9. Januar 19868 


tendenz oder Wahrscheinlichkeitsnachwirkung und ihr Ein— 
fluß auf die Fehlerfortpflanzung (Registrierungen). 3. Perio- 
dische Erscheinungen, die von unperiodischen überlagert sind 
(Mondeinfluß auf die Atmosphäre, Ebbe und Flut). 4. Persi- 
stente und quasi-persistente Perioden (Beziehungen zwischen 
Sonnenflecken, erdmagnetischen Schwankungen und dem elek- 
trischen Zustand der Ionosphäre oder Heaviside-Schicht). 5. 
Harmonische Analyse und Sinuswellen; Irrfahrt.und Perioden- 
uhren (Beispiele aus der Geophysik). 


6. Vortrag (17. 2. 1936): „Das Auftreten von 
Wahrscheinlichkeitsgesetzen und 
Schwankungserscheinungenin der Phy- 
sik“. Dr. R. Becker, Professor a. d. T. H. Berlin. 

Inhalt: Infolge der atomaren Struktur der Materie 
haben viele allgemeine Gesetze der makroskopischen Physik 
einen statistischen Charakter. Einteilung der physikalischen 

Erscheinungen nach Mittelwert, Breite und Ausläufer der Ver- 

teilungskurven. Gasdruck, Brownsche Bewegung, Schrot- 

effekt. Verdampfung. Keimbildung und Kristallwachstum. 


7. Vortrag (24. 2. 1936): „Das Auftreten von 
Wahrscheinlichkeitsgesetzen und 
Schwankungserscheinungenin der Phy- 
sik“. Dr. R. Becker, Professor a. d. T. H. Berlin. 

Inhalt: Wahrscheinlichkeit und Kausalität in der 
modernen Physik. Radioaktivität. Die statistische Auffassung 
der Quantenmechanik. Heisenberg Ungenauigkeitsrelation, 
kontinuierlicher Ubergang vom statistischen Charakter der 

Grundgleichungen zur praktisch strengen Kausalität bei meB- 

baren Vorgängen. 


Zeit: Montag, abends pünktlich 18.30 bis 20 h. 


Ort: Technische Hochschule Charlottenburg, Hör- 
saal EB 301. 


Teilnehmerkarten sind zu haben: 

a) beim VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V., Berlin- 
Charlottenburg 4, Bismarckstraße 33, II; Postscheck- 
konto: Elektrotechnischer Verein e. V., Berlin 133 02; 

b) in der Technischen Hochschule, Zimmer 235 (Haupt- 
gebäude). 

Der Preis für sämtliche Vorträge be- 
trägt: 


a) für VDE-Mitglieder 8,— RM 
b) für deutsche Studenten 4.— „, 
c) für andere Teilnehmer . 12,— „ 


Karten für einzelne Vorträge werden nicht ausgegeben. 
Garderobe frei! 


VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V. 
Der Geschäftsführer: 
Burghoff. 


Gau Mittelhessen. 


In Darmstadt hielt am 21. 9. 1935 Prof. Dr. Busch 
einen Experimentalvertrag über „Die physikalische 
Natur von Sprache und Musik als Grund- 
lage der Fernsprechtechnik“. Der Vortragende 
zeigte zunächst an Hand eindrucksvoller Versuche, welche 
Frequenzen für die verschiedenen Sprachlaute kennzeich- 
nend sind und wie daraus die bekannte Abhängigkeit der 
Übertragungsgüte (Silbenverständlichkeit, Klangcharak- 
ter) von der Breite des übertragenden Frequenzbandes 
folgt. Prof. Busch zeigte sodann, wie die daraus sich er- 
gebende Forderung nach Übertragung einer gewissen 
Mindestbandbreite die Grundlage bildet sowohl für den 
Bau der Fernsprechapparate (Mikrophon, Telephon, Laut- 
sprecher) als auch für die Auslegung der Übertragungs- 
einrichtungen (Pupinleitungen, Radioempfänger). Eine 
besondere Rolle spielt diese Forderung bei der zur Zeit 
im Vordergrund des interesses stehenden Trägerstrom- 
telephonie auf Leitungen — die früher nur auf Freileitun- 
gen betrieben wurde, sich neuerdings aber in immer zu- 
nehmendem Maße auch die Kabelleitungen erobert —, weil 
hier, ähnlich wie in der Rundfunktechnik, die geforderte 
Bandbreite die Zahl der innerhalb eines gegebenen Fre- 
quenzbandes unterzubringenden Übertragungskanäle be- 
stimmt. Die Tatsache, daß man heute ernsthaft daran 
denkt, auf Sonderkabeln!) („Breitbandkabeln“) über einen 
gemeinsamen Leitungsweg gleichzeitig bis zu 100 Träger- 


1) Vgl. ETZ 56 (1935) S. 1245. 


9. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 55 


frequenzgespräche zu übertragen, beleuchtet eindrucksvoll 
die Größe und die Schwierigkeit der Fragen, mit denen die 
heutige Fernmeldetechnik sich befaßt. 


Gau Niederrhein. 


Herr Dipl.-Ing. Bobeck hielt am 10. 10. 1935 in Kre- 
feld einen Vortrag über „Auswirkungen der Roh- 
stofffrage auf die Gestaltung und Her- 
stellung elektrischer Maschinen und Ap- 
parate“. Bei der Beurteilung von Werkstoffen sind 
heute nicht nur ihre Eigenschaften und ihr Preis, sondern 


auch ihr Devisenanteil zu berücksichtigen. Die Einsparung 


von Devisen ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen 
notwendig, sondern es sind gleichzeitig Überlegungen über 
die Möglichkeit des Baues der Maschinen bei Mangel an 
gewissen Werkstoffen notwendig. Für den ersten Fall 
muß volle Güte und volle Wettbewerbsfähigkeit der Er- 
zeugnisse gewahrt bleiben. Die Grundlage aller Über- 
legungen ist die Sparbeiwerttabelle, wonach eine elektrische 
Maschine auf Preisaufbau untersucht wurde. Aus dieser 
Untersuchung ergab sich ein Devisenaufwand von 14 % 
vom Herstellungspreis der Maschine. Den größten Anteil 
haben das Kupfer und die Isolierstoffe. Die erste Aufgabe 
gilt daher der Untersuchung, ob allgemein an Stelle von 
Kupfer Aluminium für Wicklungen verwendet werden 
kann. Bei Aluminiumwicklungen vergrößern sich die Ab- 
messungen der Maschinen, und es ergibt sich daraus eine 
Verteuerung von 16 bis 30 %. Außerdem sinkt der Wir- 
kungsgrad. Diese Wirkungsgradverschlechterung würde 
bei allen in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands 
laufenden Motoren einen jährlichen Mehrverbrauch an 
Strom bedingen, dessen Wert den der in allen Maschinen 
untergebrachten Kupferwicklungen erheblich überschreiten 
würde. Entscheidend für die allgemeine Einführung der 
Aluminiumwicklungen ist aber der Umstand, daß für Aus- 
landslieferungen nach wie vor Kupfermaschinen gebaut 
werden müßten. Das würde die Führung zweier Reihen 
von Maschinen bedeuten, was für den Maschinenerzeuger 
wirtschaftlich untragbar wäre. Die technische Frage der 
Ausführung von Aluminiumwicklungen kann als gelöst be- 
zeichnet werden. Bei Kurzschlußläufern ist für die Stab- 
wicklung Aluminium längst eingeführt und hat sich 


bestens bewährt. Auch durch Verwendung von Stahlblech 
statt Gußeisen kann der Devisenbedarf gesenkt werden. 
Auch im Gleichstrommaschinenbau kann für Wendepole 
häufig ohne Nachteile Aluminium verwendet werden. Nicht 
möglich ist dies bei Erregerpolen für Synchronmaschinen. 
Bei den Isolierstoffen werden fast ausschließlich auslän- 
dische Rohstoffe genommen. Aber auch dafür werden 
gleichwertige Austauschstoffe geschaffen werden. An 
Stelle von Naturseide und Baumwolle soll Kunstseide 
treten. Glimmer soll durch Zellophanstoffe ersetzt wer- 
den. Stromwender müssen nach wie vor aus Kupfer ge- 
baut werden. Bei kleineren Typen kann an Stelle des 
Glimmers Preßmaterial verwendet werden. Bei Bürsten- 
haltern kann durch reichlichere Verwendung von Stahl- 
blech und Spritzguß ebenfalls an Kupfer und Messing ge- 
spart werden. Die Einschränkung des Devisenbedarfs bei 
Lagern ist möglich durch größere Verwendung von Wälz- 
lagern oder geringprozentigen Weißmetallen. Beim elek- 
trischen Apparatebau ist bei den stromführenden Teilen 
Kupfer nicht auszuschalten, während für alle übrigen 
Teile Gußeisen, Stahl und Siluminspritzguß mit Vorteil 
dort zu nehmen ist, wo heute noch gedankenlos Messing- 
guß verwendet wird. Aluminium und seine Legierungen 
bilden die wichtigsten Austauschstoffe. Der Ingenieur 
muß daher lernen, auch diesen Werkstoff in seiner Ver- 
wendung gefühlsmäßig zu beherrschen und insbesondere 
die Technik der stromleitenden Verbindungen sich anzu- 
eignen. 


Sitzungskalender. 


Gau Aachen. 15.1. (Mi), 20h. T.H.: „Der gewitter- 
feste Transformator“. Dr.-Ing. Frühauf. 


Gau Danzig. 13. 1. (Mo), 20h, T. H.: „Neuere 
Entwieklung der Elektrochemie“ (m. Lichtb.). Prof. Dr. 
G. Masing. 


Gau Niederrhein, Krefeld. 11 1. (Sa), 19h, Kre- 
feld, Hotel Europäischer Hof: Jahres-Hauptversammlung. 


Gau Niedersachsen, Hannover. 14. 1. (Di), 
20h 15m, T.H.: „Aus der Praxis des Luftschutzes der 
Elektrizitätswerke“. Obering. Dr. Sommer VDE. 


VERSCHIEDENES. 


SCHRIFTTUM. 


Besprechungen. 


Elektrotechnik. Ein Leitfaden für Studium und 
Praxis. Herausg. v. Dr.-Ing. G. Bolz, Dr.-Ing. F. 
Moelle ru. Dipl.-Ing. Th. Werr. Bd. 2, Teil 4: Wech- 
selstrommaschinen. Von Dipl.-Ing. Th. Werr. Mit 
111 Abb., VI u. 130 S. in gr. 80. Verlag B. G. Teubner, 
Leipzig u. Berlin 1935. Preis kart. 4,60 RM. 


Im vierten, augenscheinlich dem letzten Teile der 
Teubnerschen Leitfadenreihe geben die Verfasser einen 
gedrängten, aber doch hinreichenden Überblick über den 
Aufbau und die Wirkungsweise der Wechselstrommaschi- 
nen. In fünf Kapiteln werden der Reihe nach die Trans- 
formatoren, die gemeinsamen Erscheinungen in Wechsel- 
strommaschinen, der Asynchronmotor, die Synchron- 
maschine und die Kommutatormaschinen behandelt; in 
einem Schlußabschnitt werden, allerdings sehr knapp, die 
Stromrichter in ihren wichtigsten Ausführungsformen be- 
schrieben. Auf die Berechnung und Konstruktion wird 
nur andeutungsweise eingegangen, desto gründlicher aber 
auf die Erklärung der inneren Vorgänge und des Betriebs- 
verhaltens, die sich überall, auch in den schwierigeren 
Kapiteln, durch Klarheit und Leichtverständlichkeit aus- 
zeichnen. Die Verfasser haben die Aufgabe, die verwickel- 
ten Zusammenhänge der verschiedenartigen Wechsel- 
strommaschinen mit einfachen Mitteln, fast ohne Mathe- 
matik, aber doch in ausreichender Strenge darzustellen, 
mit großem Geschick gelöst. Zum Verständnis des physi- 
kalischen Inhaltes der Formeln tragen in erster Linie die 
vielen, zweckmäßig gewählten und gewissenhaft durchge- 
rechneten Zahlenbeispiele bei, außerdem aber auch der 
Mehrfarbendruck der Diagramme, der in diesem (und dem 


vorhergehenden Teil II) Leitfaden wohl erstmalig ange- 
wandt wird und wegen seiner Übersichtlichkeit nach- 
ahmenswert erscheint. Das Heft ist offenbar für den Ge- 
brauch an technischen Mittelschulen bestimmt; es wird 
sich aber auch unter den in der Praxis tätigen Fachge- 
nossen viele Freunde erwerben, da es sich als Vorberei- 
tung zu weitergehenden Studien und als kurze, zuverläs- 
sige Führung durch das vielseitige Gebiet der Wechsel- 
strommaschinen vorzüglich eignet. C. Trettin VDE. 


Aluminium-Freileitungen. Ein Hilfsbuch für 
die Planung und den Bau von Starkstrom-Freileitungen. 
Herausg. von Vereinigte Aluminium-Werke AG., Lauta- 
werk (Lausitz) und J. Wilhelm Hofmann, Radebeul- 
Kötzschenbroda bei Dresden. 2. erweiterte Aufl. Mit 
86 Abb., XX u. 266 S. im Format A5. Verlag Alumi- 
nium-Zentrale G. m. b. H., Berlin 1935. Preis geb. 
2,50 RM. 


Die Verfasser haben sich die Aufgabe gestellt, die 
physikalischen und technischen Eigenschaften des Alu- 
miniums in einem gemeinsam von den Vereinigten Alu- 
miniumwerken A.-G. Lautawerk und J. Wilhelm Hofmann, 
Radebeul-Kötzschenbroda, herausgegebenen Handbuch nie- 
derzulegen, so daß der Praktiker alles das übersichtlich 
geordnet vorfindet, dessen er für Planung, Bau und Be- 
trieb von Aluminium- und Stahlaluminiumfreileitungen 
bedarf. 

Die physikalischen Eigenschaften von Aluminium- 
seilen werden sinnfällig an Hand einer vergleichenden 
Gegenüberstellung von Kupfer, Bronze, Aluminium, Stahl- 
aluminium und Aldrey erläutert und dargelegt, wie das 
Verhalten der verschiedenen Leitungsbaustoffe je nach 
den Betriebsbedingungen (Betriebsspannung, übertragene 


56 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 


9. Januar 1936 


Leistung und Klima) zu beurteilen ist. Selbstverständlich 
werden auch die nach heutigen Erfahrungen günstigen 
und empfehlenswerten Zugspannungen, Spannweiten und 
dergl. behandelt. Es gehört zum Thema der Aufgabe, auf 
die Gesichtspunkte nachdrücklich aufmerksam zu machen, 
die bei Behandlung, Verarbeitung und Unterhaltung von 
Aluminiumseilen insofern besonders beachtet werden 
müssen, als diese zum Teil bei Kupfer- und Bronzeleitun- 


gen von untergeordneter Bedeutung sind und daher we- 


gen des früher geringeren Verwendungsumfanges von 
Aluminium für Leitungszwecke bisher vielfach wenig be- 
kannt waren. 

Die jetzt erreichte Güte der Aluminiumherstellung im 
Verein mit sachgemäßer Verarbeitung wird aber mit 
Sicherheit dazu führen, daß Aluminiumleitungen trotz 
mancher früher geltend gemachter Nachteile, wie teuerer 
Bauweise, die naturgemäß von dem Preisverhältnis Kup- 
fer/Aluminium weitgehend abhängt, in Zukunft auch tech- 
nisch allen berechtigten Anforderungen entsprechen wer- 
den. In diesem Sinne aufklärend zu wirken, ist der Zweck 
des wichtigen Kapitels: Verlegung der Aluminiumleitun- 
gen; hier werden durch Wort und Bild besonders emp- 
fohlene Hilfsvorrichtungen und ihre Handhabung beschrie- 
ben. Der Ortsnetzbau ist etwas kürzer behandelt als der 
Freileitungsbau, da man sich hier auf die zweckmäßige 
Bundherstellung, Abspannung und Verbindung solcher 
Leitungen beschränken konnte. Im übrigen ist gerade der 
Befestigung und Verbindung von Aluminiumleitungen ein 
besonderes Kapitel gewidmet, in dem alle Einzelheiten 
eingehend erörtert werden, und zwar unterteilt nach Stüt- 
zen- und Hängeisolatoren, zugfesten und entlasteten Ver- 
bindungen und Stromklemmen. Neben der Befestigung 
der Seile werden auch die heute gebräuchlichen Schutz- 
vorrichtungen gegen Schwingungen besprochen. 

Bemerkenswert ist noch der Anhang, welcher die all- 
gemein gehaltenen Ausführungen durch physikalische und 
technische Zahlenwerte unterbaut; hier findet man Ta- 
bellen über betriebswichtige Kennziffern der Baustoffe, 
Formeln für Festigkeitsberechnung von Seilen und für 
Durchhangsbestimmung, Daten über den Aufbau von ge- 
normten Seilen, Belastbarkeit von Seilen und einen Aus- 
zug aus den zugehörigen VDE-Vorschriften. Den Ab- 
schluß bildet eine Zusammenstellung des Schrifttums. 
Also mit einem Wort: Das Handbuch für den Praktiker. 

H. Langrehr VDE. 


Lehrbuch zur Vorbereitung für die Ablegung der Ge- 
hilfen- u. Meisterprüfung im Elektro-Installateur-Ge- 
werbe. Von F. Bode. 16. Aufl. Mit 351 Abb. u. 467 S. 
in kl. 80. Verlag der Hauptstelle des V. E. I., Frankfurt 
a. M., Mainzer Landstr. 51, 1934. Preis geb. 4,80 RM. 


Die 16. Auflage des Buches, das sich von seinem Er- 
scheinen an als wirksames Hilfsmittel bei der praktischen 
Lehrlingsausbildung und bei der Vorbereitung zur Meister- 
prüfung im Elektro-Installateur-Gewerbe bewährt hat, 
weist zwar gegenüber den vorangegangenen Auflagen 
einige Kürzungen auf; jedoch hat dadurch sein Wert nicht 
etwa gelitten. Im Gegenteil wurde damit Raum für neue 
wichtige Gebiete gewonnen. So sind z.B. die Leitsätze für 
Schutzmaßnahmen des VDE sowie die Anschlußbedingun- 
gen der VdEW (REV) erweitert und in neuer, verständ- 
licher Form behandelt worden. Ferner wurde das Kapitel 
Rundfunktechnik vollständig umgearbeitet und entspre- 
chend der auf diesem Gebiete zu verzeichnenden Fort- 
schritte vervollkommnet. Die Überarbeitung des Abschnit- 
tes 6, der die Leitungsberechnung und die Aufstellung von 
Kostenanschlägen betrifft, berücksichtigt die gegenwärti- 
gen Verhältnisse und wird dankbar begrüßt werden. Auch 
in der 16. Auflage hat sich der Verfasser mit Erfolg be- 
müht, seinen seit vielen Jahren bekannten Leitfaden für 
eine gleichmäßige Durchbildung der Berufschulung der 
Elektroinstallateure praktisch verwendbar zu erhalten. 

K. Krohne VDE. 


Eingänge. 
Bücher. 


Nickel-Gußeisen. Nickel-Handbuch. Herausg. v. 
Niekel- Informationsbüro G. m. b. H., Frankfurt 
a. M. Leitung: Dr.-Ing. M. Wachlert. Mit 61 Abb., 2 Bei- 
lagen u. 60 S. im Format A 5. Wird kostenlos abgegeben. 


Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin. 


Untersuchungen über die Anlauf verhältnisse 
von Großmaschinen (Dreschsätze und Ge- 
bläse) in der Landwirtschaft im Hinblick auf 
die Zulassungsbedingungen von Mehrnutmotoren. Von Dipl. 
Ing. Dr. W.Dienst. Schriften des Reichskuratoriums für 
Technik in der Landwirtschaft (RKTL), Heft 63. Mit 
27 Abb. u. 54 S. im Format A5. Selbstverlag des RKTL, 
Berlin SW 11, 1935. Preis kart. 1 RM. 


Der Elektromotor für die Werkzeugmaschine. 
Von Dipl.-Ing. O. Weidling. (Werkstattbücher für Be- 
triebsbeamte, Konstrukteure und Facharbeiter. Herausg. 
v. Dr.-Ing. E. Simon, Heft 54.) Mit 64 Abb. u. 57 S. im 
Format 155. 225 mm. Verlag Julius Springer, Berlin 1935. 
Preis geh. 2 RM. 


Mercury are rectifier practice. Von F. Ch. Or- 
chard. Mit 105 Abb., XI u. 224 S. im Format A 5. Verlag 
Chapman & Hall, London 1935. Preis geb. 15 sh. 


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Arbeit 1885—1935. Herausg. v. Internationalen Verein der 
Straßenbahnen, Kleinbahnen und der öffentlichen Kraft- 
fahrunternehmen. Mit 13 S. Abb. u. 198 S. im Format 
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Elektrowärme. Ein Handbuch für alle. Von Dr.-Ing. 
Fr. Mörtzsch. Mit 237 Abb., 390 Zahlentafeln u. 140 S. 
im Format A 5. Verlag Dr. Selle-Eysler AG., Abt. Techn. 
Verlag, Berlin 1935. Preis kart. 3 RM. 


Industrielle Elektrowärme. Teil 1: Entwicklung, 
Eigenschaften, Wirtschaftlichkeit, Bedeutung, Bauformen. 
Herausg. v. der Wirtschaftsgruppe Elektrizi- 
tätsversorgung. Bearb. v. Dipl.-Ing. Masukowitz 
unt. Mitarb. v. Prof. Dr.-Ing. Knoops u. der Elektroofen 
bauenden Industrie. Mit 99 Abb. u. 64 S. im Format A5. 
Verlag: Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Elektro- 
wirtschaft AFE, Berlin W 35. 1935. Preis geh. 1 RM. (Bei 
Abnahme von mehr als 5 Stück ist der Preis nach unten 
gestaffelt.) 

[Diese Schrift soll weite Kreise der Elektrizitätswerke. 
Elektroofenindustrie, Verbraucher und Öffentlichkeit in all- 
gemeinverständlicher Weise auf Eigenarten, Bedeutung und 
Bauformen der industriellen Elektrowärme hinweisen.] 


Die Lehre vom Wirtschaftsbetrieb. (Allgemeine 
Betriebswirtschaftslehre.) Von Prof. Dr. W. Prion. 
1. Buch: Der Wirtschaftsbetrieb im Rahmen 
der Gesamtwirtschaft. Mit VIII u. 162 S. im For- 
mat B 5. Preis geh. 7,50 RM, geb. 8,50 RM. 2. Buch: Der 
Wirtschaftsbetrieb als Wirtschaft (Unt- 
ternehmung). Mit IV u. 217 S. im Format B 5. Preis 
geh. 9,60 RM, geb. 10,60 RM. Verlag Julius Springer, Berlin 
1935. 


Technik voran! Jahrbuch mit Kalender für die Jugend. 
1936. Herausg. v. Deutschen Ausschuß für technisches 
Schulwesen E. V. Mit 115 Abb., 1 Karte u. 240 S. im Format 
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kart. 0,95 RM, ab 25 Ex. 0,85 RM. 


Kurze Elektrotechnik für Funker und Fern- 
sprecher. Von Mügge. 3. neubearb. Aufl. Mit 
47 Textabb. u. 66 S. im Format 125. 190 mm. Verlag E. S. 
Mittler & Sohn, Berlin 1935. Preis geh. 1,20 RM, bei 
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Radio data charts. A series of abacs providing most of 
the essential data required in receiver design. Von R. T. 
Beatt y. 2. Aufl. Herausg. v. Büro der „Wireless World“. 
Verlag Iliffe & Sons, Ltd., London 1935. Preis geh. 4/6 s. 


Grundlagen der Quantenmechanik. Von Dr. H. 
Dänzer. Bd. 35 der Wissenschaftlichen Forschungs- 
berichte, Naturwiss. Reihe. Herausg. v. Dr. Raphael u. Ed. 
Liesegang. Mit 11 Abb., XI u. 163 S. im Format A 5. Verlag 
Theodor Steinkopff, Dresden u. Leipzig 1935. Preis geh. 
12, —, geb. 13, — RM. 


Wlis senschaftliche Leitung: Harald Müller VDE 
Stellvertretung: Walther Windel VDE 
Technisch-wissenschaftlicher Teil: Harald Müller mit 

H. Winkler VDE und H. Hasse VDE 
Wirtschaftsteil: Walther Windel ' 


Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten- 
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE- Haus, Fernsprecher C 4 (Wilhelm) 1955.56. 


Abschluß des Heftes: 3. Januar 1936. 


Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin. 


Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9. 


57 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Zentralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894 
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 8 


57. Jahrgang 


Berlin, 16. Januar 1936 


Heft 3 


INN: in VDE 0555 „Regeln für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern“. 


Von Dr.-Ing. E.h. M. Schenkel VDE, Berlin. 


Der Stand der Entwicklung auf dem Gebiet der 
Stromrichter ließ es gerechtfertigt und notwendig er- 
scheinen, Bewertungs- und Prüfungsbestimmungen durch 
den Verband Deutscher Elektrotechniker aufzustellen. Zu 
diesem Zweck hat der aus maßgebenden Fachleuten der 
herstellenden Industrie und der Verbraucherkreise be- 
stehende VDE-Ausschuß für Stromrichter nach etwa drei- 
vierteljähriger Arbeit in mehrfachen Sitzungen den in 
diesem Heft veröffentlichten Entwurf VDE 0555 „Regeln 
für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern“ aus- 
gearbeitet!). 

Für die Ausschußarbeiten standen zum Vergleich die von 
Italien, Österreich, Polen, der Schweiz und den V.S. Ame- 
rika der Internationalen Elektrotechnischen Kommission 
(IEC) vorgelegten Entwürfe von Gleichrichterregeln zur 
Verfügung. Ebenso konnte ein von der IEC aufgestellter 
Vorschlag für internationale Regeln?) verwertet werden, 
an dem der VDE-Ausschuß für Stromrichter gleichfalls 
mitgearbeitet hat. 

Dem in diesem Heft veröffentlichten Entwurf VDE 0555 
seien einige kurze Bemerkungen zur Erläuterung der 
wesentlichsten Punkte vorausgeschickt. 


I. Gültigkeit. 


Nach anfänglicher Neigung, die Regeln auch auf 
andere in der Entwicklung begriffene Vakuumapparate?) 
zu beziehen, ergaben die eingehenden Überlegungen des 
Ausschusses, daß es zweckmäßig sei, zunächst nur 
Gleichrichter durch die Bestimmungen zu erfassen. 
Die Regeln beziehen sich also auf Gleichrichter in Eisen- 
und Glasgefäßen mit flüssiger Quecksilber- bzw. Glüh- 
kathode ohne oder mit Gittersteuerung, und zwar für 
Nennströme ab 100 A und Nennspannungen bis zu 4000 V. 

Die in mancher Hinsicht erforderlichen Sonderbestim- 
mungen für andere Stromrichterarten, wie Wechselrichter 
und Umrichter, sind mit Rücksicht auf die noch im Fluß 
befindliche Entwicklung und noch nicht genügend viel- 
seitigen Betriebserfahrungen vorerst nicht aufgenommen 
worden. Dex Titel der Regeln, „Stromrichter“, wurde je- 
doch absichtlich allgemein gefaßt, um diese Bestimmun- 
gen, soweit dies möglich, schon jetzt auf Wechsel- und 
Umrichter anwenden zu können. 


Es erwies sich als notwendig, die Regeln auf die ge- 
samte Gleichrichteranlage, also außer auf das Gleich- 
richtergefäß mit seinen verschiedenen Zubehörteilen, u. a. 
auch auf Gleichrichtertransformatoren zu beziehen, da für 
diese einige gegenüber VDE 0532/1934 „Regeln für die Be- 
wertung und Prüfung von Transformatoren R. E. T.“, ab- 
weichende Festlegungen erforderlich waren. 


1) Siehe 8. 75 dieses Heftes. 

2) ETZ 56 (1935) S. 1291. 

, ) Val. z. B. „Die Entwicklung der Elektrotechnik in der letzten 
„ Abschnitt 8: Stromrichter, ETZ 56 (1935) S. 708. 


621. 314. 6 
II. Begriffserklärungen. 


Ähnlich wie in $ 8 der R. E. T. unter Berücksichtigung 
der Erfordernisse des Parallelbetriebs der Transformatoren 
eine Einteilung nach oberspannungs- und unterspannungs- 
seitigen Schaltgruppen vorgesehen ist, enthält $ 14 der 
Stromrichterregeln eine Zusammenstellung der gebräuch- 
lichsten Schaltungen für Gleichrichtertrans- 
formatoren mit drei- und sechsphasiger Sekundär- 
wicklung. Durch Wahl geeigneter Schaltgruppen für die 
Transformatoren parallelarbeitender Gleichrichteranlagen 
wird die Voraussetzung einer weitgehenden Verminderung 
von Oberwellen in der Gleichspannung und im Primärstrom 
geschaffen. 

III. Bestimmungen. 


Im Hinblick auf die besondere Bauart und Wirkungs- 
weise der Entladungsgefäße mußte im Gegensatz zu 
anderen elektrischen Geräten davon abgesehen werden, die 
in den Regeln des VDE sonst üblichen Grenzwerte 
der Erwärmungen festzulegen ($ 22), es wurden 
lediglich höchstzulässige Bezugstemperaturen für die 
Kühlmittel angegeben. 

Die in den Vorschlägen einzelner Länder sowie auch 
in einem IEC-Entwurf enthaltenen Überlastungs- 
bestimmungen, die zum Teil bei mittelschwerem Be- 
trieb für Vorort- und Überlandbahnen sowie bei schwerem 
Vollbahnbetrieb eine 50prozentige Überlast 2 h lang bzw. 
eine 200prozentige Überlast 5 min lang im Anschluß an 
Dauerbetrieb mit Nennleistung fordern, erschienen dem 
Ausschuß für Stromrichter als zu weitgehend. 

Man kam zu dem Schluß, daß diese Überlastungsfähig- 
keit nicht im Zusammenhang mit der Festlegung der Nenn- 
leistung der Apparate selbst, sondern vielmehr bei der 
Planung der Anlage berücksichtigt werden müsse. Ge- 
messen am gesamten Absatz sind Gleichrichter mit schwe- 
ren und mittelschweren Betriebsbedingungen in der Min- 
derzahl, so daß es ungerechtfertigt erschien, ganz allge- 
mein derart hohe Leistungsreserven durch Stempelung mit 
einer geringeren Nennleistung in den Gleichrichter selbst 
zu legen. Aus diesem Grunde hat der Ausschuß nicht nur 
Überlastungspunkte, sondern die in $ 23 angegebenen 
Überlastungsschaulinien für Eisen- und Glas- 
gleichrichter mit Quecksilberkathode vorgeschlagen. Die 
etwa weitergehenden Erfordernisse des Bahnbetriebes 
werden durch eine zusätzliche Bestimmung berücksichtigt, 
daß bezüglich der Überlastung von Gleichrichtern für 
mittelschweren Betrieb auf Stadtschnellbahnen, Vorort- 
und Überlandbahnen sowie für schweren Vollbahnbetrieb 
Sondervereinbarungen zu treffen sind. 

Hinsichtlich der Isolationsprüfungen für 
Gleichrichter und Gleichrichtertransformatoren gemäß 
$ 25 herrscht ziemlich weitgehende Übereinstimmung der 
deutschen Regeln mit den ausländischen Vorschlägen und 
dem Entwurf der IEC. Mit Rücksicht auf den Gleich- 


58 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 19386 


richterbetrieb war es erforderlich, für die Sekundärwick- 
lungen von Gleichrichtertransformatoren Prüfspannungen 
festzulegen, die von denen anderer Transformatoren ent- 
sprechend R.E.T. abweichen. 

Ebenso mußten für die Kurzschlußmessungen 
am Gleichrichtertransformator ($ 28) über die R.E.T. 
hinausgehende Bestimmungen getroffen werden. Diese 
haben ihren Grund darin, daß bei den Kurzschlußmessun- 
gen (Kurzschlußspannung und Kurzschlußverlust) bei 
sechsphasiger Sekundärwicklung des Gleichrichtertransfor- 
mators jeweils zwei Messungen mit drei um 120 ° phasen- 
verschobenen kurzgeschlossenen Sekundärwicklungen er- 
forderlich sind. Außerdem sind bei einigen Schaltungen 
für die Ermittlung der im Gleichrichterbetrieb auftreten- 
den Kurzschlußverluste Zuschläge zu den bei der 
Prüfung mit sinusförmigem Strom gemessenen Kurz- 
schlußverlusten notwendig. Diese Verlustzuschläge, 


welche die unterschiedlichen Stromverhältnisse im Kurz- 
schlußversuch und im Gleichrichterbetrieb berücksichtigen, 
sind für die einzelnen Schaltungen besonders angegeben. 

Leistungsfaktor und Verschiebungs- 
faktor können bei durch Gleichrichterlast verzerrter 
Primärspannung nicht mehr eindeutig durch die Kenn- 
größen der Gleichrichteranlage bestimmt werden, da sie 
noch abhängig von den Blindwiderständen des speisenden 
Primärnetzes sind. Um eindeutige Meßergebnisse als 
Grundlage für die Gewährleistungen zu erhalten, wurden 
daher für die Bestimmung von Verschiebungsfaktor und 
Leistungsfaktor praktisch sinusförmige symmetrische Pri- 
märspannungen vorausgesetzt. 

Die Bekanntgabe weiterer Anregungen und Verbesse- 
rungsvorschläge für die Bearbeitung der Schlußfassung 
von VDE 0555 wird vom Ausschuß für Stromrichter dank- 
bar begrüßt werden. 


Kritische Betrachtung der Bauformen und Baumittel neuzeitlicher Innenraum- 
Schaltanlagen. 
Praktische Erfahrungen und Prüffeldversuche. 


Von Immanuel Sihler VDE, Berlin. 


Übersicht. Das stürmische Schaffen brandsicherer 
Schaltgeräte, Wandler und Endverschlüsse in den Jahren 
1929/31 führte auch auf dem Schaltanlagengebiet zur Entwick- 
lung ganz neuer Bauweisen, über die heute mehrjährige Be- 
triebserfahrungen sehr günstiger Art vorliegen. Es dürfte 
daher den Betriebsmann interessieren, welche Wege zu den 
neuen Bauformen führten. Die vorliegende Arbeit zeigt be- 
sonders interessante Teilausschnitte der seinerzeit für diese 
Entwicklung gemachten Untersuchungen. 


Die Aufgabe sowohl bei der Planung neuer Schalt- 
anlagen als auch bei Umbauten lautet, alle Störungsmög- 
lichkeiten so zu berücksichtigen, daß die Zahl und die 
Zeitdauer von Unterbrechungen in der ordnungsgemäßen 
Stromversorgung auf ein Mindestmaß beschränkt wird. 


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1 . mechan. Fehler l 


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auf den Stromkreis beschränkt? uur 
Gebäudezerstörungen 


Abb. 1. Zusammenstellung von Ölschalterschäden nach Ursache 


und Auswirkung. 


Bei dem Bemühen, dieser Forderung mittels einer all- 
gemein gültigen Lösung gerecht zu werden, griff man in 
Ermangelung besserer Unterlagen immer wieder zu den 
hier und dort gesammelten Einzelerfahrungen. In Wirk- 
lichkeit boten diese unter den verschiedensten Bedingungen 
gemachten Erfahrungen aber infolge ihrer unmöglichen 
Verallgemeinerung keine sichere Grundlage für eine all- 
gemeine Lösung. 

Um hier eine dringend notwendige Wandlung zu 
schaffen, wurden die im einzelnen gemachten Erfahrungen, 


621. 316. 268 
und zwar besonders solche, die in den Störungsstatistiken 
der verschiedensten in- und ausländischen Werke und in 
der Unfallstatistik schriftlich genau festliegen, einer 
systematischen Auswertung und Ordnung unterzogen!). 


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Unfälle % 
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bezogen auf: 646 Unt davon 73 töd! CA Bemiebshandung 
E5 Fahrlässigkeit 


Abb. 2. Störungshäufigkelt und Störungsursachen von Schaltgeräten 
in Hochspannungsanlagen. 


Einen Teilausschnitt dieser interessanten Unter- 
suchungen zeigt z.B. Abb. 1. Hier ist das Verhalten meh- 
rerer hundert in- und ausländischer Ölschalter verschiede- 
nen Ursprungs in Störungsfällen zusammengestellt. Man 
kann daraus erkennen, wo der Apparatekonstrukteur oder 
der Betriebsmann oder der für den Schaltereinbau ver- 
antwortliche Konstrukteur mit ihren Bemühungen für 
Verminderung dieser Störungen einsetzen müssen. Abb. 2 
zeigt eine der früher üblichen Schaltanlagenbauweisen. Es 
sind darin die Untersuchungen von 646 mit Unfällen ver- 
bundenen Störungen eingetragen, und man sieht, welche 
Geräte den höchsten Störungsanteil aufweisen, und kann 
daraufhin wieder Entscheidungen zur Vermeidung dieser 
Störungen treffen. Abb.3 stellt eine auf Grund obiger 
Überlegungen geschaffene Hochspannungs-Schaltzelle dar, 


1) Siehe VDE- Fachberichte 1934, S. 67. Elektrotechn. u. Maschinenb. 
52 (1934) S. 339 u. 306. 


16. Januar 1936 


bei der Berührungs- und Bedienungsschutz sowie gute 
Übersichtlichkeit über die zu einem Abzweig gehörenden 
Geräte in einer Lösung vereinigt sind. Um ganz sicher zu 
gehen, wurden im Prüffeld der Siemens-Schuckertwerke an 
diesen Hochspannungszellen bzw. Teilausschnitten von 
solchen noch eingehende Versuche über die mögliche Ent- 
stehung und Auswirkung von Fehlern angestellt, um so 
eine wirklich zuverlässige und für jeden Einzelfall anwend- 
bare Grundlage zu schaffen. Die Versuche umfaßten 
die mechanische und elektrische Prüfung jedes Bauteils 
für Anlagen bis 30 kV und erstreckten sich über sämtliche 
Geräte, angefangen vom Endverschluß bis zur Sammel- 
schiene einschließlich des Zellenaufbaustoffes. 


ohne Lichtbogenschutz 


mit Uchtbogenschutz 


d Handschnellantrieb 

e Instrumente und Relais 

f Querloch-Topfstromwandler 
g Schutzplatte 


a Expansionsschalter 

d Druckluft-Steuerventil 

e direkt angebauter Druckluft- 
Antriebskolben 


Abb. 3. Stahlbinderzelle mit Expansionsschalter Reihe 10. 


Das in den letzten Jahren im Schrifttum und in Vor- 
trägen so vielfach behandelte Leistungsschalterproblem 
ließ die Frage der Kurzschlußfestigkeit der übrigen An- 
lagenteile mehr als erwünscht in den Hintergrund treten. 
Die Versuche mit Kurzschlußstoß-Beanspruchungen bis 
100 KA zeigten aber deutlich, wie notwendig es ist, sich 
auch über die Kurzschlußfestigkeit der verschiedenen 
Arten von Kabelendverschlüssen, der Anschlußfahnen von 
Trennschaltern und Wandlern oder die Umbruchfestigkeit 
von Durchführungen an Hand von Versuchen Klarheit zu 
verschaffen, und daß zur Erhöhung der Leistungsfähig- 
keit einer Schaltanlage mit dem Austausch der Leistungs- 
schalter allein noch längst nicht immer alles getan ist. 
Bei Berücksichtigung der wirklich möglichen Kurzschluß- 
ströme wird man dann des öfteren zur Wahl von Geräten 
höherer Stromstärke gezwungen sein, als dem Nennstrom 
des Abzweiges selbst entspricht. 

Über die Notwendigkeit von Zellentrennwänden sowie 
die Art der hierfür verwendeten Baustoffe wurden oft die 
widersprechendsten Ansichten geäußert. Ebenso bestand 
über die Frage der Zweckmäßigkeit und die Ausgestaltung 
von Lichtbogenschutzdecken zwischen Sammelschienen und 
Trennschaltern noch keine einheitliche Meinung. Es soll- 
ten deshalb durch Versuche folgende Aufgaben geklärt 
werden: 


1. Zellentrennung, Notwendigkeit einer solchen, Bau- 
stoffe dafür. 
2. Verhalten von Lichtbögen in Hochspannungszellen. 


Wirksamkeit der verschiedenen Mittel zur Stö- 
rungsbegrenzung. 

3. Einwirkung von Lichtbogenqualm auf die Isolation 
der Anlage. 


Das Ergebnis dieser umfangreichen Untersuchungen 
ist nachfolgend zusammengefaßt. Die einzelnen Fragen 
wurden der Klarheit wegen dabei noch weiter unterteilt. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 59 


a) Ist eine Zellentrennung überhaupt nötig? 

b) Wenn ja, wie wird dieselbe am vorteilhafte- 
sten gestaltet? 

c) Verhalten verschiedener Baustoffe, 
auch Drahtglas. 


Frage 1: 


U. A. 


Zu 1a): 

In Innenraum- Schaltanlagen bis 30 kV ergeben wirt- 
schaftliche Abzweigteilungen so geringe Abmessungen, 
daß die Bedienenden beim Arbeiten in einem Abzweig 
durch die nahegelegene Spannung des Nachbarabzweiges 
gefährdet sind, sofern nicht ein ausreichender Berührungs- 


schutz in irgendeiner Form zwischen den beiden Abzweigen 


vorhanden ist. Bei Geländern zwischen eng aneinander- 
liegenden Zellen muß peinlich darauf geachtet werden, 
daß während der Arbeiten einschiebbare Wände eingesetzt 
werden, obwohl solche Wände keine zwangsmäßige Siche- 
rung darstellen. Gitter als Abzweigschutz bieten auch nicht 
immer ausreichenden Schutz gegen Gefährdung. Man denke 
nur an die leichte Möglichkeit des Durchschnellens von Lei- 
tungsenden beim Auswechseln von Meß- und Steuerleitun- 
gen und dergl. Ferner können Gitter kaum als Mittel zur 
Störungsbegrenzung innerhalb der Anlagen angesprochen 
werden. Ein Versuch hat gezeigt, daß an Schutzgittern 
zwar ein Lichtbogen stehen bleiben kann, daß aber den da- 
bei entstehenden heißen Gasen ohne weiteres Durchlaß 
nach dem Nachbarabzweig gewährt wird. Gerade durch 
heiße Gase aber können, abgesehen von einer möglichen 
Personalgefährdung, Überschläge an Isolatoren eingeleitet 
werden. 

Feste Trennwände zwischen den Abzweigen gewähr- 
leisten die weitestgehende Sicherung. gegen ein Weiter- 
greifen von Störungen. Die dabei mangelnde Übersicht 
über die gesamte Anlage schadet nichts, da auf Grund 
einer Gesamtübersicht niemals vom Betrieb Entschlüsse 
für Schalthandlungen getroffen werden. 


Zu 1b): 

In der Zeit der Ölschalter und Ölwandler verwandte 
der deutsche Schaltanlagenkonstrukteur als sehr beliebten 
Baustoff für die Abzweigtrennung gemauerte Wände oder 
Schieferasbest- und Hartgipsplatten verschiedener Aus- 
führungen. Da bei Platten aus Schieferasbest das Trag- 
gerüst für die Platten nicht so einfach durchgebildet wer- 
den kann wie für Hartgipsplatten, bevorzugte man in 
Deutschland die letzteren besonders. Sie haben den Vor- 
teil, selbst lange andauernden 
Hitzewirkungen, wie sie bei Öl- 
bränden vorkommen, standzuhal- 
ten und sind auch mechanisch 
recht widerstandsfähig. Unange- 
nehm ist allerdings die bei der Er- 
stellung der Wände unvermeidliche 
Staubentwicklung und Verschmut- 
zung. Vor allem aber können 
schwere und bewegte Teile, wie 
Antriebsgestänge oder ganze Schal- 
ter, z.B. solche der neuzeitlichen 
öllosen Wandformen, doch nicht di- 
rekt an den Wänden befestigt wer- 
den, sondern man muß diese wieder 
durch besondere Trageisen abfan- 
gen. Bei den heute durchweg ver- 
wendeten öllosen und ölarmen 
Schaltern, Wandlern und Endver- 
schlüssen ist mit lange andauern- 
den, starken Hitzewirkungen aber 
gar nicht mehr zu rechnen, und 
man kann daher Zellentrennwände 
auch aus doppeltem Stahlblech 
mit Luftzwischenraum ausführen. 
Durch Ineinanderschachtelung von zwei an den Kanten 
umgebogenen Blechen erhält man, wie in Abb.4 ersicht- 
lich, ohne jede Profileisenversteifung feste Zellenbinder 
von außerordentlicher Steifigkeit, sog. Stahlbinder?). 


verschraubt 


verschraubt” 
Abb. 4. Aufbau einer Zellen- 
trennwand in Stahlbinder- 
form. 


2) DRP Nr. 538 656 u. 565 261. 


60 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 1936 


Die Aufstellung erfolgt durch den Elektromonteur im 
Laufe des übrigen Anlagenaufbaues, also ohne fremde 
Kräfte, wie Gipser und Maurer. Die Erdung wird denk- 
bar einfach und die Erweiterung einzelner Zellen sehr be- 
quem. Der Vorzug einer werksfertigen 
Vorbereitungsmöglichkeit vollständiger 
Zellen sowie geringes Eigengewicht und 
die Befestigungsmöglichkeit von Schalt- 
geräten selbst großer Gewichte an belie- 
biger Stelle tragen wesentlich zur Ver- 
kürzung der Erstellungszeit der Anlage 
bei. Es war nur zu untersuchen, ob der- 
artige Stahlbinder auch genügend licht- 
bogensicher sind. 


Zz u 1c): 

Eine nach Abb. 5 aufgebaute Anord- 
nung zeigt, wie ein normaler Stahlbinder 
dem Lichtbogen ausgesetzt wurde. Die 
Einleitung des Lichtbogens erfolgte durch 
einen Zünddraht, der Stoßkurzschluß- 
strom betrug rd. 20000 A ampl. und der 
Dauerkurzschlußstrom 6000 Aer bei einer 
Spannung von 6kV. Die Platte selbst war 
geerdet. Dadurch brannte der Lichtbogen 
meist nicht zwischen den beiden Elektro- 
den, sondern blieb zwischen der span- 
nungsführenden Elektrode und der Platte 
stehen. Abb.6 zeigt ein nach dem Ver- 
such aufgenommenes Lichtbild. Abge- 
sehen vom Anbrennen des Farbanstriches ließen sich an 
der dem Lichtbogen zugekehrten Binderseite keine blei- 
benden Veränderungen feststellen. 


Abb.5. Anordnung 

für Lichtbogenver- 

suche an Stahlbin- 
dern. 


Abb. 6. Lichtbogeneinwirkung auf einen Stahlbinder. 


Um den bei Störungen sich ergebenden Verhältnissen 
näherzukommen, wurden die nächsten Versuche nicht mit 
feststehendem Lichtbogen durchgeführt, sondern die Platte 
selbst als Elektrode geschaltet und dem Lichtbogen Gelegen- 
heit zum Wandern gegeben. Die Belastungszeiten waren 
wieder 4,25 bis 6s. Infolge der gleichen Abstände zwi- 
schen Stromleiter und Stahlbinder sowie der guten Wärme- 
leitfähigkeit des letzteren an den Lichtbogenfußpunkten 
bildeten sich an diesen nur kleine Schmorperlen. Die dem 
Lichtbogen nicht ausgesetzte Seite der Stahlbinder zeigte 
weder ein Abblättern oder Färben des Anstrichs, noch 
sonstige Zeichen der Lichtbogeneinwirkung. 

Die nächsten Versuche sollten unter noch härteren Be- 
dingungen, als sie in der Praxis zu erwarten sind, vor- 
genommen werden, und zwar mit feststehendem Licht- 
bogen zum Stahlbinder bei einer Steigerung der Be- 
lastungsdauer von 4,5 bis zu 7s. Dabei entstand zuletzt 
in der vorderen Platte eine Durchbrennung, wogegen die 
dem Lichtbogen abgewandte Binderrückseite völlig unbe- 
schädigt blieb und keinerlei bleibende Veränderungen 
zeigte. 

Die Versuche ergaben, daß also auch Stahlbinder den 
in der Praxis vorkommenden Beanspruchungen gewachsen 


sind, was inzwischen durch die Praxis selbst bestätigt 
wurde; denn von den mehreren hundert bisher in Betrieb 
befindlichen Platten gab keine einzige der im Störungs- 
falle erprobten zu irgendwelchen Beanstandungen Anlaß. 
Eine weitere Erkenntnis war, daß Zellenbinder in Form 
von U-Eisenrahmen mit beiderseitiger Blechverkleidung 
vorteilhafterweise auf der oberen Einfassungsseite mit 
Entlüftungsöffnungen versehen werden, da sonst sehr 
leicht im Augenblick einer plötzlichen Blecherwärmung die 
sich stark ausdehnende Luft nicht aus dem Binder ent- 
weichen kann. Infolge des hierdurch entstehenden Über- 
drucks muß dann mit einer Ausbeulung und bleibenden 
Verziehung der Platten gerechnet werden. 


Die ebenfalls werkseitig vorbereiteten Zellenbinder 
aus Hartgipsplatten mit Profileiseneinfassung lassen sich, 
insbesondere bei Anlagen höherer Spannungen, infolge 
der großen Gewichte schwer handhaben. 


Mit Rücksicht auf eine Verbesserung der Beleuchtung 
der Anlagen ist es manchmal erwünscht, die senkrechte 
Trennwand zwischen zwei verschiedenen Sammelschienen- 
systemen aus Drahtglas herzustellen. Im Rahmen der be- 
schriebenen Versuche wurden auch Drahtglasplatten dem 
Lichtbogen ausgesetzt und festgestellt, daß senkrechte 
Wände zwischen Doppelsammelschienen und deren Trenn- 
schalter ohne weiteres auch aus Drahtglas hergestellt 
werden können. 


Frage 2: a) Wie bewegt sich ein frei auf der Sammel- 
schiene oder an einem senkrechten Abzweig 
brennender Lichtbogen ? 


b) Sind in wichtigen Anlagen, insbesondere in 
solchen hoher Kurzschlußleistung, Licht- 
bogenschutzdecken zwischen Trennschaltern 
und Sammelschienen überhaupt erforder- 
lich und welche Form müssen dieselben er- 
halten? 

c) Sind zwischen den Sammelschienensystemen 

selbst oder zwischen den beiden Sammel- 

schienen-Trennschaltern eines Doppel-Sam- 
melschienensystems Schutzwände nötig? 

Besteht die Möglichkeit, daß ein Lichtbogen 

durch die eigene thermische und dynamische 

Beweglichkeit ausgeht, oder gibt es einfache 

Mittel, um das Ausblasen des Lichtbogens zu 

fördern, z. B. Hörner? 


In einer nach Abb. 7 aufgebauten Zelle wurde der 
Strom dem Trennschalter a zugeführt und über die bei b 
miteinander verbundenen Sammelschienen dem Trenn- 
schalter c zugeleitet. Bei der ersten Versuchsreihe wur- 
den die drei unteren Klemmen des Trennschalters c fest 
miteinander verbunden, der Trennschalter geöffnet und 
seine Unterbrechungsstellen mit drei dünnen Drähten 
überbrückt, was in der Wirkung dem Ziehen des Trenn- 
schalters unter Last gleichkommen sollte. Sodann wurde 
auf den hinteren Trennschalter und die Sammelschiene der 
Prüfgenerator geschaltet. Seine Spannung betrug 6kV, 
der Kurzschlußstrom wurde durch Drosselspulen auf 
700 Aeff begrenzt. Die Versuche zeigten, daß der Licht- 
bogen nicht über die geöffnete Trennstrecke eines ein- 
seitig an Spannung liegenden Trennschalters hinweg- 
wandern kann. 

Bei den nächsten Versuchen wurden an die unteren 
Stützer des Trennschalters drei rd. 1,2m lange Flachleiter 
d aus Aluminium angeschlossen, von denen zwei mit einem 
dünnen Draht überbrückt wurden. Beim Draufschalten 
konnte man beobachten, daß der Lichtbogen sofort nach 
unten wanderte; nach dem Oszillogramm ging der 2polige 
Kurzschluß nach 0,8s in einen 3poligen über. Ferner 
machte der Lichtbogen mehrfach den Versuch, von selbst 
zu erlöschen, es kam jedoch immer zu Rückzündungen, bis 
der Prüffeldschalter abschaltete. Sodann wurden die drei 
Flachleiter d zu einem Halbkreis von 50cm Dmr. nach 
vorn gebogen und wie vorher ein Lichtbogen zwischen 
zwei Polen eingeleitet. Der Lichtbogen wanderte schnell 


d 


— 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 61 


nach unten und die Leiter entlang nach vorn. Dort wurde 
er entsprechend seiner magnetischen Blasung schräg nach 
oben in die Länge gezogen, faßte nochmals am Trenn- 
schalter Fuß und wurde wieder nach unten getrieben. Er 
erlosch erst infolge Abschaltung durch den Prüffeld- 
schalter. 


c Trennschalter d Flachleiter 


Versuchsanordnung für Lichtbogenversuche in Hochspannungs- 
zellen mit waagerechter Schutzdecke. 


b Sammelschienen 


a Trennschalter 
Abb. 7. 


Bei der nächsten Versuchsreihe wurde der Strom den 
Leitungen d unterhalb der Trennschalter zugeführt und 
der Lichtbogen rd. 10 em unterhalb des eingeschalteten 
Trennschalters c gezündet. Der Lichtbogen wanderte so- 
fort in die Höhe und blieb an den Durchführungen ober- 
halb des Trennschalters bis zum Abschalten durch den 
Prüffeldschalter stehen. Das Porzellan der Durchführun- 
gen sowie der oberen Trennschalterstützer war zum Teil 
geschmolzen, zum Teil zersprang es durch den plötzlichen 
Temperaturanstieg. Ein Übertritt des Lichtbogens auf 
die Sammelschienen trat jedoch nicht ein; auch nicht, nach- 
dem der Lichtbogen abgeschaltet und gleich wieder darauf- 
geschaltet wurde. Zur Rückprüfung, daß der Lichtbogen 
beim Fehlen von Hindernissen tatsächlich nach den Sam- 
melschienen wandert, wurde der Zünddraht beim nächsten 
Versuch oberhalb der Durchführungen zwischen den drei 
Polen angebracht. Der Lichtbogen wanderte sofort nach 
oben zu den Sammelschienen und auf diesen weiter über 
die Zellentrennwand bis an die Enden der Sammelschienen. 
Die Richtung der Lichtbogenwanderung auf der Sammel- 
schiene war bei den einzelnen Versuchen verschieden und 
ohne Gesetzmäßigkeit, der Lichtbogen lief sowohl nach 
rechts als auch nach links. Beim letzten Versuch dieser 
Reihe wurde ein Lichtbogen mit 6500 A, von der Sam- 
melschiene über die geöffneten Trennschalterkontakte ein- 
geleitet, was einem Ziehen des Trennschalters unter Last 
bei 6500 A.f entsprach. Abb. 8 zeigt, daß die sechs Por- 
zellanstützer des Trennschalters vollkommen zerplatzten. 
Die Zugstangen aus Hartpapier waren jedoch nur an ihrer 
Oberfläche verkohlt und hielten dadurch die Trennmesser 
mit den daran hängenden Flachleitern. Der Schaden blieb 
vollkommen auf die Zelle beschränkt. 

Bei einer weiteren Versuchsreihe wurde die Licht- 
bogenschutzdecke entfernt und die über den Sammelschie- 
nen liegende Decke bei dem einen Sammelschienensystem 
ganz entfernt, um dem Lichtbogen Gelegenheit zu bieten, 
in die Höhe geblasen zu werden. Bei von unten zugeführ- 


tem Strom und unterhalb des Trennschalters gezün- 
detem Lichtbogen lief letzterer wieder auf den Sammel- 
schienen entlang und blieb dort bis zur Abschaltung 


Abb. 8. Hochspannungszelle mit waagerechter Lichtbogenschutzdecke. 
Einwirkungen des Lichtbogens nach einem Phasenkurzschluß. 


durch den Prüfschalter stehen. Die Auswertung der Film- 
aufnahme ergab eine Lichtbogengeschwindigkeit von rd. 
25 m/s. 


Abb. 9. Hochspannungszelle mit senkrechter Lichtbogen-Schutzanordnung 
im Zuge der Sammelschienen. Einwirkungen des Lichtbogens nach einen 
Phasenkurzschluß. 


Im weiteren Verlauf wurde nun zum Vergleich eine 
Zellenanordnung gemäß Abb.9 untersucht, bei der die 
Sammelschienen mittels Durchführungen durch die Zellen- 
wände geführt wurden und kein besonderer Lichtbogen- 
schutz zwischen Trennschalter und Sammelschiene ange- 
ordnet war. Der Strom wurde mehrfach den Trennschal- 
tern von unten zugeführt und der Lichtbogen etwa 1 m 
unterhalb der Trennschalter gezündet. Stets lief der 
Lichtbogen mit rd. 10 m/s an den Schienen in die Höhe, 
blieb kurzzeitig am Trennschalter stehen, um dann sofort 
über die Sammelschienen nach den Durchführungen zu 
wandern, wo er stehen blieb, bis der Prüffeldschalter ihn 
abschaltete. Es gab keinen Fall, bei welchem der Licht- 
bogen den Versuch machte, selbst zu erlöschen, und stets 


waren die Durchführungen so beschädigt, daß sie ausge- 
wechselt werden mußten. 


An den Zellenbindern aus Stahl 


62 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 1936 


konnten immer nur geringfügige Strommarken der Fuß- 
punkte des Lichtbogens festgestellt werden. Für den Be- 
trieb bedeutet dieser Aufbau wegen der großen Nenn- 
stromstärken der Durchführungen stets eine wesentlich 
längere Betriebsunterbrechung als die Anordnung nach 
Abb.8. Hier bleibt die Sammelschiene weiter betriebs- 
bereit, und es genügt, die drei kurzen Verbindungsleitun- 
gen zwischen Durchführungen und Sammelschienen her- 
auszunehmen, was in wenigen Minuten besorgt werden 
kann; wogegen bei der Anordnung nach Abb. 9 in minde- 
stens drei Abzweigzellen gearbeitet werden muß. 

Interessant war noch der Versuch, an den Sammel- 
schienen eine Art Hörner anzubringen zum Zwecke, den 
Lichtbogen von den Sammelschienen wegzuleiten und 
selbst zum Erlöschen zu bringen. Die Filmaufnahme 
zeigte, daß der Lichtbogen tatsächlich mehrmals an diese 
Hörner wanderte, jedoch nicht von selbst erlosch, sondern 
immer wieder auf die Sammelschiene zurückschlug. 


Zusammenfassend kann auf Grund dieser Versuche 
die Frage 2 wie folgt beantwortet werden: 


Zu 2a): 

Der Lichtbogen wandert schon bei einer Stromstärke 
von 600 A durch die dynamische Wirkung immer in der 
Richtung von der Energiequelle fort, ganz gleichgültig, 
ob in einer Zelle die Energie von oben oder von unten zu- 
geführt wird. Er wandert auch über Kupplungsschalter 
von einem Sammelschienensystem auf das andere, sofern 
ihm auf diesem Wege nicht Hindernisse in Form von 
Wänden mit Durchführungen entgegenstehen. Die Licht- 
bogengeschwindigkeit ist abhängig von der Stromstärke 
und der Leiterentfernung. Sie betrug bei 1000 A rd. 10 m / s, 
bei 6000 A rd. 20 bis 30 m/s. Der thermische Auftrieb der 
heißen Gase hat einen wesentlich geringeren Einfluß auf 
die Lichtbogenwanderung, als dies vielfach angenommen 
wird. 

Zu 2b): 

Bei wichtigen Anlagen, also z.B. großen Industrie- 
anlagen oder Kraftwerken, sollte entsprechend der zu Be- 
ginn des Aufsatzes erwähnten Aufgabenstellung stets ver- 
sucht werden, auftretende Störungen auf den betreffen- 
den Abzweig zu beschränken. Dies ist nach den gemachten 
Versuchen mit einiger Sicherheit durch den Einbau von 
Lichtbogenschutzdecken mit Durchführungen möglich. 
Dabei muß die Form der Lichtbogenschutzdecke so ge- 
wählt werden, daß die unterhalb der Decke entstehenden 
heißen Gase von der Sammelschiene ferngehalten werden. 


Zu 2c): 

In Anlagen ohne Lichtbogenschutz zwischen Sammel- 
schienen und Trennschaltern erhöht eine Trennwand zwi- 
schen den einzelnen Sammelschienensystemen und eine 
solche zwischen den beiden Trennschaltern den Sicherheits- 
grad der Anlage beträchtlich. In Anlagen mit Lichtbogen- 
schutz zwischen Sammelschienen und Trennschaltern ist 
eine Wand zwischen den Trennschaltern beider Systeme 
unerläßlich und eine solche zwischen den Sammelschienen 
unbedingt zu empfehlen. 

Zu 2d): 

Bei kleinen Stromstärken erlischt der Lichtbogen 
manchmal von selbst, wenn er nämlich die Gelegenheit hat, 
sehr lang zu werden. Bei großen Strömen ist das Selbst- 
erlöschen sehr unwahrscheinlich, da die erhitzte Gasmenge 
zu groß ist, um nach dem Stromnulldurchgang die Span- 
nung zu halten. Hörner oder ähnliche Einrichtungen hätten 
für das Selbsterlöschen des Lichtbogens nur dann Zweck, 
wenn sie ausreichend groß bemessen werden, so daß der 
Lichtbogen sehr große Längen erreichen kann. Diese Ver- 
hältnisse erfordern jedoch Abmessungen, wie sie sich im 
Schaltanlagenbau nur mit erheblichen Mitteln erreichen 
lassen. 

Die Möglichkeit, daß in einem Kraftwerk die ver- 
schiedenen Generatoren infolge des Kurzschlusses außer 


Tritt fallen, so daß die Spannung kurzzeitig verschwindet 
und der Lichtbogen dadurch erlischt, ist bei vorliegender 
Betrachtung absichtlich nicht berücksichtigt. 


Frage 3: Einwirkung von Lichtbogenqualm auf die Iso- 
lation der Anlage. 


Diese Frage sollte klären, in welchem Maße die Über- 
schlagspannung von in der Nähe von Lichtbögen befind- 
lichen Isolatoren durch den dabei entstehenden Qualm 
herabgesetzt wird. 

Bei den vorbeschriebenen Versuchen wurden Isolatoren 
und Durchführungen in allernächster und in weiterer Ent- 
fernung vom Lichtbogenbereich angeordnet und bezüglich 
ihrer Spannungsfestigkeit laufend überwacht. Das Er- 
gebnis der Prüfung ist folgendes: 

Die Niederschläge von Qualm aus Metalloxyden allein 
auf der Oberfläche von Isolatoren setzen deren Über- 
schlagspannung nicht so weit herab, daß dadurch eine Ge- 
fährdung des Betriebes erfolgt. Die im Betriebe des 
öfteren beobachteten Überschläge an Isolatoren in der 
näheren Umgebung des Kurzschlußlichtbogens sind meist 
auf die hohe Temperatur der den Lichtbogen umgebenden 
ionisierten Gase zurückzuführen. Nachträglich können 
Überschläge an angeblakten Isolatoren nur erfolgen, wenn 
die Oberfläche außerdem Feuchtigkeitsniederschlägen aus- 
gesetzt ist. Ähnlich wirken unmittelbare Metallspritzer, 
die aber nur in nächster Nähe der Kurzschlußstelle zu be- 
obachten sind, soweit sie größere Teile der Oberfläche 
überbrücken. Es ließ sich auch hier die bereits bekannte 
Tatsache feststellen, daß die Lichtbogen-Nebenerscheinun- 
gen beim Verbrennen von Aluminium günstiger sind als 
bei Kupfer. 

Der Verlauf der Versuche bewies, daß derartige 
Untersuchungen nicht im kleinen Maßstab oder an Mo- 
dellen gemacht werden dürfen, wenn sie die wahren Er- 
kenntnisse zeitigen sollen. Wenn bei der Besprechung 
über Doppelsammelschienen-Aufbau und ähnlichen Fragen 
mehrfach grundsätzliche Forderungen erhoben wurden, so 
geschah dies unter der Annahme, daß es sich z.B. um 
gleichzeitig im Betrieb. befindliche Schienen handelt. So- 
bald beispielsweise stets nur ein Sammelschienensystem im 
Betrieb und das zweite als Reinigungssystem gedacht ist, 
ändern sich die Betrachtungen sinngemäß, wie überhaupt 
die gemachten Ausführungen keinesfalls eine ablehnende 
Kritik der bestehenden Bauweisen darstellen sollen, son- 
dern nur als Anregung für die Wege technischer Weiter- 
entwicklung dienen möchten. 

Wenn die Störungen in Schaltanlagen und damit die 
jedem Betriebsmann mit allen ihren Folgen bekannten 
Stromunterbrechungen vermieden werden, hören auch die 
Unfälle auf. Der Weg vom planmäßigen Forschen zur 
praktischen Verwirklichung des Erkannten heißt hier 
übersetzt: 


„Die Gefahr erkannt, ist sie halb gebannt.“ 


Erstrebenswert wäre, wenn die verschiedenen Ver- 
einigungen der Werke in den einzelnen Ländern in Zu- 
kunft die wichtigsten Störungsberichte in gleichartiger 
Form sammeln und herausgeben würden. Für die Kon- 
strukteure wären dies sehr wertvolle Unterlagen und für 
den Betriebsmann eine außerordentliche Bereicherung 
seiner Erfahrungen. 


Zusammenfassung. 


An Hand von Versuchen wurde nachgeprüft, ob die 
bei Durchsicht der Störungs- und Unfallstatistik gewon- 
nenen Erkenntnisse für den Bau neuzeitlicher Schalt- 
anlagen richtig verwertet wurden. Die Untersuchungen 
zeigten die Notwendigkeit der Verwendung fester Zellen- 
trennwände, die Verwendungsmöglichkeit von Stahl als 
Baustoff für derartige Wände, die Wirksamkeit richtig 
ausgeführter Lichtbogenschutzdecken und den Einfluß der 
beim Entstehen von Lichtbögen vorhandenen heißen Gase 
auf die Isolationsfestigkeit von Schaltanlagen. 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 63 


Die 8. Tagung der Internationalen Hochspannungskonferenz in Paris 1935. 
Von P. Jacottet VDE, Berlin. 


Vom 27. 6. bis zum 6. 7. 1935 fand in Paris die 8. 
Tagung der Internationalen Hochspannungskonferenz 
(CIGRE) statt. 

Aus 46 Ländern waren etwa 750 Delegierte vertreten, 
darunter Deutschland unter Führung von Prof. A. Rachel, 
dem Vorsitzenden des Deutschen Ausschusses der CIGRE, 
mit 39 Herren. An insgesamt 172 zur Tagung eingereich- 
ten Fachberichten war der Deutsche Ausschuß (DA) der 
CIGRE mit 22 Berichten beteiligt. 

Die wesentlichsten Ergebnisse der verwandte Gebiete 
behandelnden Fachberichte waren jeweils zu einem Sam- 
melbericht zusammengefaßt, der in den Hauptsitzungen 
von einem Gruppenberichterstatter vorgetragen wurde, 
worauf sich eine allgemeine Aussprache anschloß. 

Außerdem fanden noch Sitzungen der zahlreichen Ar- 
beitsausschüsse der CIGRE statt, welche die Aufgabe 
haben, schwebende technische Fragen durch Aussprache 
zwischen den Sachverständigen der einzelnen Länder zu 
klären, sowie wissenschaftliche Vorarbeiten für später 
durch die Internationale Elektrotechnische Kommission 
(IEC) zu erlassende Prüfvorschriften zu leisten. 

Den Konferenzteilnehmern war Gelegenheit gegeben, 
die Dampfkraftwerke Saint Denis II und Arrighi mit je 
etwa 220 MW z.Z. ausgebauter Leistung und das 220kV 
Umspannwerk Chevilly, sowie andere bedeutende elek- 
trische Anlagen zu besichtigen. 

Im folgenden soll ein kurzer Auszug aus einem Teil 
der vorliegenden Fachberichte, sowie ein Überblick über 
die in den technischen Sitzungen behandelten Fragen ge- 
geben werden, wobei der Hochspannungstechnik und dem 
Hochspannungsgerätebau als dem eigentlichen Aufgaben- 
bereich der CIGRE gegenüber anderen Fachgebieten etwas 
mehr Raum gewidmet ist. Dieser Bericht erhebt ent- 
sprechend dem hier gegebenen Rahmen keinen Anspruch 
auf Vollständigkeit. Wer sich über Einzelheiten unter- 
richten will, sei auf die nachstehend unter den einzelnen 
Gruppen angeführten im Druck herausgegebenen Fach- 
berichte sowie auf die später erscheinenden Gesamt- 
berichte!) (einschließlich Aussprache) verwiesen. 

L Abteilung. Erzeugung und Umformung der Energie. 
Gruppe 11: Generatoren. 
Gruppenberichter: Wilczek (Ungarn). 

Berichte: 

109. Täuber-Gretler (Schweiz): „Betriebsmäßige 
Temperaturüberwachung elektrischer Maschinen, Trans- 
formatoren und Hochspannungskabel.“ 

111. Tolwinsky (UdSSR): „Neues Verfahren zur Be- 
stimmung der Auslaufkonstante eines Synchrongene- 
rators mit Wasserturbinenantrieb.“ 

141. Siehe Gruppe 17. 

144. Wilczek (Ungarn): „Entwieklung und Betriebs- 
bedingungen von Turbogeneratoren.“ 


Die im Bericht 109 beschriebene Einrichtung zur lau- 
fenden Überwachung der Wicklungstemperatur von Ma- 
schinen und Transformatoren durch Einbau von Wider- 
standselementen zwischen Kupfer und Isolation gab An- 
lab zu einer ausführlichen Erörterung. Die Aussprache 
ergab, daß diese Einrichtung, bei der ein Widerstands- 
element über einen Isoliertransformator an einen Meß- 
stromkreis in Brückenschaltung angeschlossen ist, mit Er- 
folg in verschiedenen Kraftwerken in der Schweiz und in 
Italien im Betrieb sei, während andere Länder dem Ein- 
bau solcher Temperaturdetektoren ablehnend gegenüber- 
stehen. Keinath empfiehlt unter Hinweis auf seinen 
Bericht (117 der Gruppe 13) zur Überwachung der Tem- 
peratur eine betriebsmäßige Messung und Aufzeichnung 
des dielektrischen Verluststromes bzw. des Verlustfaktors. 

‚ Tolwinsky (111) schlägt vor, zur Bestimmung der 
Einzelverluste von Synchrongeneratoren mit Wassertur- 
binenantrieb Auslaufversuche mit kurzgeschlossenem Ge- 
nerator vorzunehmen. 

Ferner wurde in der Aussprache auf die guten Be- 
triebserfahrungen hingewiesen, die mit der für Ständer- 
stäbe verwendeten biegsamen Isolation und der Möglich- 


nationale des Grands Réscaux Electriques a Haute Tension, 54, Avenue 
Paris, herausgegeben. 


keit der freien Ausdehnung der Wickelkönfe gemacht 
wurden. 

Der Bericht 144 von Wilczek gibt einen Überblick 
über die Entwicklung der elektrischen Energieerzeugung 
in den einzelnen Ländern während der letzten 6 Jahre 
sowie über die Grenzleistungen (bis 200 MVA) und Grenz- 
spannungen (bis 36kV) von Drehstrom-Turbogeneratoren 
verschiedener Herkunft und ihre Kühlungs- und Betriebs- 
bedingungen. In der Aussprache berichten Langlois 
und Rezelman über Eigenschaften der Generatoren für 
Schalterprüffelder (vgl. Bericht 152, Gruppe 16). 


Gruppe 12. Parallelbetrieb, Stabilität, Frequenz- und 
Spannungsregelung. 
Gruppenberichter: Forgeur (Belgien), in Vertretung: 


Labouret (Belgien). 
Berichte: 

110. Shdanow (UdSSR): „Synchronisierung von Ma- 
schinen bei Stabilitätsstörungen.“ 

113. Aigner (Deutschland): „Grenzzustände der Energie- 
übertragung mit Rücksicht auf die Stabilität.“ 

118. Meiners (Deutschland): „Über die schaltungstech- 
nischen Aufgaben der Lastverteilerstelle im Störungs- 
fall.“ 

123. Tehernycheva und Lavrov (UdSSR): „Gren- 
zen der elektrischen Energieübertragung mit Dreh- 
strom vom Standpunkt der Stabilität.“ 

124. Ramelot (Belgien): „Organisation des Zusammen- 
schlusses der Kraft- und Unterwerke in einem 70 kV- 
Netz mittels Frequenzregelung.“ 

125. Fleischer (Deutschland): „Frequenzhaltung in 
großen Netzen und Netzverbänden.“ 

126. Kneller (Deutschland): Über den Ringschluß 
großer Netze durch Quertransformatoren.“ 

128. BarbillonundMontagne& (Frankreich): „Einige 
Bemerkungen über die Frequenzregelung großer Netze 
vom mechanischen Standpunkt.“ 

129. Barrère (Frankreich): „Betrachtungen über Fre- 
quenz- und Leistungsregelung in zusammengeschlosse- 
nen Netzen.“ 

132. Klöckner (Deutschland): „Frequenz- und Lei- 
stungsregulierung im 100 kV-Netz des Bayernwerkes.“ 

133. Bakker und van Staveren (Holland): „Sta- 
bilität der Maschinen beim Parallelbetrieb elektrischer 
Kraftwerke.“ 

135. Keller (Schweiz): „Neuere Fortschritte auf dem 
Gebiet der Frequenzregelung.“ 

146. Stäblein (Deutschland): „Hilfsmittel und Ver- 
fahren zur verbundenen Frequenz- und Leistungs- 
regelung in großen Netzen.“ 


Bei der großen Zahl der vorliegenden Berichte muß 
an dieser Stelle auf eine auch nur auszugsweise Wieder- 
gabe der einzelnen Berichte verzichtet werden. Es seien 
lediglich die Hauptgesichtspunkte der behandelten Fragen 
kurz erwähnt. Vier Berichte (110, 113, 123, 133) befassen 
sich mit numerischen oder graphischen Berechnungsver- 
fahren für die an Generatoren, Transformatoren, Leitun- 
gen usw. zu stellenden Bedingungen hinsichtlich der sta- 
tischen und dynamischen Stabilität des Parallellaufes 
bei normalem Betrieb und bei den verschiedensten Stö- 
rungsfällen. Als Maßnahmen zur Erhöhung der Stabilität 
werden genannt (vgl. Aigner, Bericht 113): Erhöhung 
der Betriebsspannung, Vergrößerung des Maschinenein- 
satzes, Schnellerregung, Erdschlußlöschung, Schnell- 
distanz- und Selektivschutz mit rascher Kurzschluß- 
abschaltung, selbsttätige Netztrennung bei dauerndem 
asynchronen Lauf der beteiligten Kraftwerke. 

In der Aussprache wird über die Möglichkeiten und 
Bedingungen für ein sehr schnelles Wiederfangen von 
durch lange Fernleitungen gekuppelten Kraftwerken nach 
dem Außertrittfallen berichtet. In diesem Zusammenhang 
wird auf die günstige Wirkung von Dämpferwicklungen 
und vollständigen Dämpferkäfigen hingewiesen und außer- 
dem die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen zur Netz- 
nung im Falle zu lang dauernden asynchronen Laufs 

etont. 

Die meisten Berichte in dieser Gruppe (118, 124, 125, 128, 
129, 132, 135, 146) behandeln sehr eingehend das Gebiet 
der Frequenzregelun g sowie der verbundenen 


64 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 1936 


Frequenz- und Leistungsregelung in Netz- 
verbänden. Die an Fliehkraft- und Öldruckregler zu 
stellenden Anforderungen werden erörtert. In den Be- 
richten und bei der Aussprache über verbundene Leistungs- 
und Frequenzregelung werden die verschiedenen Möglich- 
keiten der Einwirkung auf die Turbinensteuerung mittels 
elektrischer Regeleinrichtungen behandelt. Die Berichte 
125 und 132 aus den Kreisen der deutschen Elektrizitäts- 
versorgung legen die Anforderungen dar, die an eine ge- 
naue Frequenzhaltung in großen Netzen in technischer 
und wirtschaftlicher Hinsicht zu stellen sind, und geben 
Betriebserfahrungen über die Bewährung bestimmter 
Regeleinrichtungen unter Berücksichtigung des Verbund- 
betriebes. 

Zur Frage der Spannungsregelung sei auf 
die im Bericht 126 (Kneller) vorgeschlagene Lösung 
verwiesen, indem beim Ringschluß selbständiger Netze be- 
sondere Kupplungstransformatoren verwendet werden, mit 
denen zur Wirk- und Blindleistungsregelung Zusatz- 
spannungsvektoren bestimmter Richtung erzeugt werden 
können. 

Gruppe 13. Messungen und Meßgeräte. 
Gruppenberichter: Barbagelata (Italien). 
Berichte: 

106. Bajon (Frankreich): „Fortschritte 
Meßwandlern für Hochspannung.“ 

115. Reiche (Deutschland): „Neuere Entwicklung auf 
dem Gebiet der Hochspannungs-Prüfeinrichtungen .“ 

117. Keinath (Deutschland): „Prüfung der Spannungs- 
festigkeit von Hochspannungs-Apparaten durch selbst- 
tätige Aufzeichnung des Verlustfaktors.“ 

134. Jakubowski (Polen): „Verfahren für Hochspan- 
nungsmessungen mit gleichgerichtetem Ladestrom zur 
Verwendung für Industrielaboratorien.“ 

139. Janvier (Frankreich): „Neue Apparate zur Mes- 
sung der Scheinleistung.“ 

In den Berichten und in der Aussprache wurden vor- 
wiegend folgende zeitgemäßen Fragen behandelt: Messung 
von Höchstspannungen, Vervollkommnung der Meßwand- 
ler, zunehmende Verwendung von Gleichrichtern für Meß- 
zwecke und die hiermit erreichbare Meßgenauigkeit. 

Besonderes Interesse verdienen die Berichte von 
Reiche (115) über neuzeitliche Einrichtungen zur Erzeu- 
gung hoher Gleich- und Wechselspannungen mit Angabe 
der wichtigsten Kenngrößen neuzeitlicher Hochspannungs- 
prüffelder sowie von Jakubowski (134) über Ver- 
besserung des Scheitelspannungsmessers nach Haefely 
unter Verwendung von Glimmgleichrichtern. 

Bajon (106) beschreibt einen Spannungswandler mit 
offenem Eisenkern und gesteuerter Spannungsverteilung 
zum Anschluß an eine Oberspannung von 220 kV, der sich 
durch hohe Meßgenauigkeit auszeichnet. Der von Jan- 
vier (139) angegebene Scheinleistungsmesser beruht 
auf dem Prinzip eines elektrodynamischen Wattmeter- 
systems, dessen Spannungs- und Stromspulen von gleich- 
gerichteten, der Wechselspannung bzw. dem Wechselstrom 
proportionalen Größen durchflossen werden. Das erzeugte 
Drehmoment ist der Scheinleistung proportional und prak- 
tisch unabhängig vom Leistungsfaktor. Der Apparat wird 
als anzeigendes, registrierendes Meßinstrument und als 
Zähler ausgeführt. 

Als Ergänzung zur Spannungsprüfung von Maschi- 
nen, Transformatoren und Meßwandlern empfiehlt Kei- 
nath (117) ähnlich den Gepflogenheiten bei der Prüfung 
von Hochspannungskabeln, eine Verlustfaktor- bzw. Ver- 
luststrommessung. Durch einen Registrierapparat werden 
diese Größen abhängig von der Spannung während der 
Spannungssteigerung auf die Prüfspannung und anschlie- 
Bend abhängig von der Zeit für die Dauer der Prüfung 
(meistens 1 min) aufgezeichnet. Die Einrichtung besteht 
aus einem Schwinggleichrichter, Gleichstrominstrumenten 
hoher Empfindlichkeit und Koordinatenschreiber. Auf 
lichtempfindlichem Papier wird mit Hilfe zweier Gleich- 
strominstrumente durch Steuerung eines Lichtstrahles in 
zwei zueinander senkrechten Richtungen der Verluststrom 
abhängig von der Spannung aufgezeichnet. Die Meßeinrich- 
tung bezweckt, das Verhalten des Dielektrikums des unter- 
suchten Prüflings im Betrieb sowie bei der Spannungs- 
prüfung zu untersuchen und etwaige Schäden während 
der Einwirkung der Prüfspannung festzustellen. 

Gruppe 14. Transformatoren. 
Gruppenberichter: Norris (England). 
Berichte: 
109. (siehe Gruppe 11). 


im Bau von 


120. Dubusc (Frankreich): 
für Transformatoren.“ 

121. Karassev (UdSSR): „Überspannungsschutz für 
Transformatoren mittels einer teilweisen kapazitiven 
Steuerung.“ 

136. Brand u. Montsinger (V. S. Amerika): „Fort- 
schritte beim Bau von Transformatoren unter beson- 
derer Berücksichtigung ihrer Gewitterfestigkeit.“ 

137. Frühauf (Deutschland): „Besondere Probleme der 
Stoßfestigkeit von Transformatoren.“ 

138. Vogel (V. S. Amerika): „Stoßfestigkeit der Trans- 
formatorisolation.“ 

319. (siehe Gruppe 35). 


In der Aussprache stand die Frage der betriebsmäßi- 
gen Temperaturüberwachung und der Isolationsfestigkeit 
der Transformatorwicklung gegenüber atmosphärischen 
Überspannungen im Vordergrund der Betrachtungen. 

Der bereits in Gruppe 11 (Maschinen) behandelte Be- 
richt von Täuber (109) wurde hier nochmals erörtert. 
Die deutschen und französischen Vertreter lehnten die im 
Schweizer Bericht vorgeschlagene betriebsmäßige Tempe- 
raturüberwachung durch Einbau von Widerstandselemen- 
ten in die Transformatorwicklung vom Standpunkt des 
Herstellers und des Verbrauchers als zu kompliziert ab, 
wogegen van Staveren (Holland) eine derartige Be- 
triebsüberwachung für sehr zweckmäßig hielt und über 
gute Erfahrungen mit einem in Amsterdam eingebauten 
Apparat berichtete. Die weitere Aussprache ergab, daß 
die Brauchbarkeit und Bewährung des Buchholz-Schutzes 
als Gerät, das auf etwaige Fehler im Transformator an- 
spricht, allgemein anerkannt wurde. 

Der Vorschlag von Keinath (117), eine fortlau- 
fende Aufzeichnung der dielektrischen Verluste vorzuneh- 
men, fand auch in dieser Gruppe allgemeine Beachtung. 

Die in letzter Zeit erzielten Fortschritte und noch in 
der Entwicklung begriffenen Maßnahmen zur Erhöhung 
der Stoßfestigkeit von Transformatoren werden in den 
einzelnen Berichten und auch in der Erörterung hervor- 
gehoben. Die Ansicht wurde vertreten, daß es bei Blitz- 
einschlägen in die Unterwerke keinen ausreichenden 
Schutz gibt. Die betrachteten Schutzmaßnahmen beziehen 
sich daher nur auf entferntere Blitzeinwirkungen und 
Wanderwellen. Als innere konstruktive Maßnahme zur 
Erhöhung der Stoßfestigkeit wird u. a. die lineare Span- 
nungsverteilung entlang der Wicklung durch kapazitive 
Steuerung mittels metallischer Schilde erwähnt. Früh- 
auf (137) zeigt, wie die Vorteile des auf diesem Grund- 
satz beruhenden von der General Electric Co. angegebenen 
schwingungsfreien Transformators auch für Drehstrom- 
netze mit isoliertem Sternpunkt durch Sternpunktserdung 
über Kapazität oder ohmschen Widerstand ausgenutzt 
werden können. Die Rechenergebnisse werden durch Ka- 
thodenstrahloszillogramme belegt. 

In der Aussprache wird auf die günstigen Erfahrun- 
gen mit geerdeten Seilen und Metallgittern über den Un- 
terwerken sowie auf die neuzeitlichen Ventilableiter als 
Überspannungsschutz verwiesen. 

Die amerikanischen Berichte, Brand und Mont- 
singer (136), Vogel (138), behandeln die bekannte 
Frage der Abstufung der Isolation zwischen Station und 
Freileitung unter besonderer Berücksichtigung der Stoß- 
festigkeit von Transformatoren. Einzelheiten über die 
vom AIEE-Ausschuß für Transformatoren in Aussicht 
genommene Stoßprüfung mit der 1,5/50 us-Stoßwelle bei 
gleichzeitiger Erregung des Transformators mit betriebs- 
frequenter Nennspannung werden mitgeteilt. 


Vorgeschlagen werden Prüfungen mit folgenden durch 
Kathodenstrahloszillograph zu messenden Stoßwellen: 

1. ausreichend zum Überschlag an der geerdeten Prüf- 
funkenstrecke, 

2. ausreichend zum Überschlag an der Durchführung, 

3. mit 90 % des Scheitelwertes der Stoßwelle nach 2., 
wobei weder an der Durchführung noch an der Prüf- 
funkenstrecke Überschläge eintreten dürfen. 


Frühauf (137) beschreibt die für Laboratoriums- 
untersuchungen benutzten Stoßschaltungen des AEG- 
Hochspannungslaboratoriums für einpolige und dreipolige 
Stoßprüfung von Transformatoren bei gleichzeitiger Er- 
regung durch Netzfrequenz, weist im übrigen auf die 
guten Erfahrungen mit der in Deutschland und der Schweiz 
eingebürgerten Sprungwellenprüfung als Stückprüfung 
für die laufende Fabrikation hin. (Forts. folgt.) 


„Differentialschutzsysteme 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 65 


RUNDSCHAU. 


Elektrizitätswerke und Kraftübertragung. 


621. 316. 991. 016. 3 Die Belastbarkeit von Erdern. — 
Bei der Belastung von Erdern kann man drei Gruppen 
unterscheiden: 


1. Dauerbelastung, bei der 


a) der Strom so klein ist, daß keine Widerstandszu- 
nahme auftritt, und l 

b) bei der der Widerstand zunimmt, der dem Erder 
benachbarte Boden jedoch nicht seine ganze Feuch- 
tigkeit verliert und nach einigen Tagen oder 
Wochen stabile Verhältnisse eintreten. 


2. Kurzzeitige Überlastung, die eine Austrocknung des 
dem Erder benachbarten Bodens innerhalb kurzer 
Zeit bedingt, wobei eine Wärmeableitung aus der 
Erderumgebung vernachlässigt werden kann. 


3. Langdauernde Überlastung, bei der sich eine Kruste 
trockenen Bodens um den Erder bildet und eine be- 
trächtliche Widerstandszunahme eintritt. 


Die zulässige Spannung des Erders gegen Erde ist bei 
Dauerbelastung der Wurzel aus dem Widerstand 
proportional. Da ein geringer Widerstand im Hinblick auf 
den Schutz der Anlage und den Schutz von Personen viel 
wichtiger ist als der Schutz des Erders gegen Beschädi- 
gung, ist unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Ge- 
sichtspunkte ein geringstmöglicher Widerstand anzustre- 
ben, über den hinaus noch eine möglichst hohe Strom- 
belastbarkeit erwünscht ist. Bei langdauernder Belastung 
bestimmen die Bodenverhältnisse allein die Belastbarkeit, 
so daß der Erder im Hinblick auf den angestrebten Wider- 
standswert zu bemessen ist. Bei kurzzeitigen Über- 
lastungen wächst die zulässige Spannung mit der Erder- 
fläche. Dies gibt die Möglichkeit, einen niedrigen Wider- 
stand mit einer hohen Belastbarkeit zu verbinden. Wird 
der gewünschte Widerstand durch Verlegung von Band- 
erdern oder Mehrfach-Rohrerdern erreicht, so kann die 
Belastbarkeit durch Vergrößerung des Bandquerschnittes 
oder des Rohrdurchmessers bei gleichzeitiger weiterer 
mäßiger Widerstandsherabsetzung vergrößert werden. Bei 
langdauernden Überlastungen ist die Widerstands- 
zunahme verschiedener Erderformen von Bedeutung. Bei 
gleichem Ausgangswiderstand ist anfänglich ein konzen- 
trierter Erder (Kugel) einem gestreckten Erder überlegen, 
mit zunehmender Krustendicke nähern sich jedoch die 
Widerstandswerte einander, wenn sie das Mehrfache der 
Ausgangswerte betragen. 


Die Tränkung eines Erders mit Salz oder seine Ein- 
bettung in Koks, gegen dessen Verwendung in Deutsch- 
land starke Bedenken bestehen (schweflige Säure), ver- 
ringern seinen Widerstand. Bei langdauernder Belastung 
kann die Spannung erhöht werden, wenn infolge der Trän- 
kung durch den verringerten Widerstand in der Nähe des 
Erders geringere Energiemengen frei werden als ohne 
Tränkung. Bei kurzdauernder Überlastung wird gleich- 
falls eine Belastungs- und Spannungserhöhung möglich. 
Koks und Kohle haben einen negativen Temperaturkoeffi- 
zienten; salzgetränkter Boden verhält sich ähnlich, da die 
Verdampfung von Feuchtigkeit die Konzentration erhöht 
und dadurch den Widerstand herabsetzt. Mit zunehmen- 
der Temperatur sinkt also der Widerstand, was der son- 
stigen Widerstandszunahme entgegenwirkt und die in der 
Nähe der Elektrode entstehende Wärme verringert. [H.G. 
Taylor, J. Instn. electr. Engr. 77 (1935) S. 542.] gn. 


621. 315. 623 : 621. 396. 82 Potentialsteuerung auf Iso- 
latoroberflächen. — Um den Rundfunk störende Bü- 
schelentladungen an Leitungsseil und Bindedraht zu un- 
terdrücken, ist es üblich, den Kopf von Stützenisolatoren 
etwa 2,5cm über die Bundrille hinaus und das Stützen- 
loch mit leitendem Überzug zu versehen!), dessen Wider- 
stand so niedrig gehalten wird, daß er das Potential des 
mit ihm in Berührung stehenden Leitungsseiles oder der 


1) Vgl. W. Furkert, ETZ 56 (1935) S. 449. 


Stütze annimmt. Damit wird aber die Korona- oder Büschel- 
entladung lediglich an den Rand dieses Überzuges ver- 
legt. Ohne Minderung der Überschlagspannung kann die 
Koronaspannung bedeutend erhöht werden, wenn der Ober- 
flächenwiderstand des leitenden Überzuges so hoch ge- 
wählt wird, daß der nach seinem Rand vom Leitungsseil 
fließende Ladestrom einen möglichst hohen Spannungs- 
abfall hervorruft. Abb.1 zeigt die an einem einteiligen 
Stützenisolator mit leitendem Stützenloch für 50 kV Be- 
triebspannung erhaltenen Versuchsergebnisse. Auf den 
Kopf des Isolators wurden nacheinander leitende Überzüge 
verschieden großer Leitfähigkeit aufgebracht, und die 


Abb. 1. Trockenüberschlag- und 


niedrigste Spannung, bei der 
y Rundfunkstörungen von einem 
N 50 kV-Stützenisolator verursacht 
J werden, nach Aufbringen lei- 
dv tender Überzüge verschiedenen 


Widerstandes (r in Q/cm?) auf 
den Isolatorkopf. 


Überschlagspannung des Isolators wurde bei verschiede- 
nem Durchmesser des leitenden Überzuges gemessen. 
Gleichzeitig wurde die niedrigste Spannung bestimmt, bei 
der in einem 1,8 m vom Isolator aufgestellten Überlage- 
rungsempfänger Rundfunkstörungen durch die am Rand 
des Überzugs einsetzende Korona verursacht wurden. 
Überzüge mit einem Öberflächenwiderstand von weniger 
als 102 N / em? schützten nur wenig gegen Rundfunkstörun- 
gen und setzten die Überschlagspannung unzulässig herab, 
wenn ihr Durchmesser groß genug gewählt wurde, um ge- 
genüber dem unüberzogenen Isolator einen merkbaren 
Vorteil zu bieten. Die günstigsten Werte des Widerstan- 
des für den Überzug des Isolatorkopfes und des Stützen- 
loches liegen zwischen 107 und 109 / em. Die obere Grenze 
des Widerstandswertes wird dann erreicht, wenn die Feld- 
stärke in der Nähe des Bindedrahtes groß genug ist, daß 
Korona auftritt. Bei der unteren Grenze ist die durch den 
Überzug bewirkte Herabsetzung des Potentials nicht aus- 
reichend, um Korona an seinem Rande zu verhindern. Lei- 
der ist noch kein Verfahren bekannt, Überzüge geeigneten 
Widerstandes dauerhaft auf die Isolatoroberflächen aufzu- 
bringen. Am aussichtsreichsten erscheint hierfür eine lei- 
tende Glasur, die den erforderlichen hohen Widerstand hat, 
wobei jedoch darauf geachtet werden muß, daß die Glasur 
in der Seil- und Bundrille einen bedeutend geringeren Wi- 
derstand erhalten muß als auf der Oberfläche des Isolator- 
kopfes, um an den Auflagestellen der Leiterteile und ihrer 
unmittelbaren Umgebung unzulässige Spannungsabfälle 
zu vermeiden!). [E. Bennett u. G. Fredendall, 
Electr. Engng. 54 (1935) S. 1084.] O. N. 


Apparate und Stromrichter. 


621. 313. 12. 015. 33 Zur Erzeugung von Stoßprüf- 
spannungen. — C. S. Sprague, der zunächst in 
seinem Aufsatz die Fragen, die mit der Stoßspannungsprü- 
fung im Zusammenhang stehen, unter Nennung einer grö- 
Beren Reihe von Schrifttumsstellen kurz bespricht, betont 
dann den Einfluß von nichtstationären Wanderwellen- und 
Reflexionserscheinungen, die in jedem Stoßgenerator auf- 
treten können. Der Einfluß dieser Reflexionen auf die 
Hauptwellenform kann zwar durch kurze Leitungslängen, 
durch niedrigen Dämpfungswiderstand und durch große 


1) Vgl. G. L. Gilchrest, Electr. Engng. 53 (1934) S. 899 [Bericht 
in ETZ 56 (1935) S. 460] sowie engl. Patente 319 620 u. 340 808. 


66 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


Lastkapazitäten (Prüfkapazität) 1) klein gehalten werden; 
eine große Lastkapazität bedingt aber eine große Stoß- 
kapazität zum Zwecke einer guten Spannungshaltung am 
Prüfgegenstand, was aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht 
immer zweckmäßig ist. Ferner können die Dämpfungs- 
widerstände nicht beliebig klein gehalten werden, da sie 
quasistationäre Schwingungen des Stoßkreises verhin- 
dern müssen. Die Reflexionen treten besonders an der- 
artigen Dämpfungswiderständen auf. Der Verfasser un- 
terscheidet dabei in Analogie zu einer Übertragungslei- 
tung, die an einer Stelle über einen Widerstand an Erde 
gelegt ist, positive und negative Reflexionen, je nachdem 
ob der konzentrierte Widerstand größer oder kleiner ist als 
der Wanderwellenwiderstand der Leitung. Im ersten Fall 
ergibt sich ein gedämpfter Schwingungsvorgang, der um 
den Hauptwellenvorgang pendelt, unter Umständen also 
auch eine Erhöhung des Scheitelwertes der Stoßwelle her- 
beiführen kann; im zweiten Falle wird die Spannung am 
Widerstand bei jeder Reflexion abgesenkt, steigt dann 
ruckweise an und verursacht dadurch einen Treppenstufen- 
anstieg der Stoßstirn. Beide Arten von Reflexionen wer- 
den an Hand von Kathodenstrahloszillogrammen gezeigt. 
In den Marx-Stoßgeneratoren werden häufig konzentrierte 
Induktivitäten zur Erzielung einer geeigneten Stoßstirn 
benutzt. Unter der Annahme des Verfassers, daß die Stoß- 
wellen, die von der Stoßkapazität ausgehen, durch eine 
derartige Induktivität hindurchlaufen und erst an dem dar- 
auffolgenden Dämpfungswiderstand reflektiert werden, 
ist ersichtlich, daß die Drahtlänge der Induktionsspule 
möglichst kurz gehalten werden muß, um die Frequenz der 
Reflexionsschwingungen möglichst hoch und somit diese 
infolge ihres schnellen Abklingens möglichst unwirksam 
zu machen. Rechnungsmäßig ergibt sich bei konstanter 
Induktivität einer Spule eine minimale Drahtlänge für ein 
Verhältnis von Spulenlänge zu Spulendurchmesser von 0,4. 
Bei einem Verhältnis von 0,2 bis 1,1 wird die minimale 
Drahtlänge nur um 10 % überschritten. Im Hinblick auf 
die Überschlagsicherheit der Spule bezeichnet der Verfasser 
ein Verhältnis von 1,0 als das geeignetste. [C. S. Spra- 
gue, Electr. Engng. 54 (1935) S. 1100.] N.Lb. 


621. 383. 2. 018. 41 Frequenzabhängigkeit gasgefüll- 
ter Photozellen. — Um die Frequenzabhängigkeit gas- 
gefüllter Photozellen auch bei hohen Frequenzen bis 
300 kHz zu untersuchen, benutzt A. Roggendorf als 
Lichtmodulator eine Kerrzelle, deren Lichtdurchlässigkeit 
durch Wechselspannungen einstellbarer Frequenz ge- 
steuert wird. Der erzeugte Photostrom ist eine Summe 
von Gleichstrom und Wechselstrom. Eine dem Wechsel- 
stromanteil proportionale Spannung wird durch einen 
aperiodischen Verstärker verstärkt und dann gleichgerich- 
tet. Die untersuchten technischen Photozellen zeigten alle 
den gleichen Gang, den Abb. 2 darstellt. Bei kleinen Fre- 


7 
AH 
A EER 


O 70 20 30 #0 50 60 798v 
spannung 2 


/requenz des Wechselhchfes 


Abb. 2. Frequenzabhängigkeit von Photozellen. 


quenzen bis 5000 Hz sind gasgefüllte Zellen frequenz- 
abhängig; die Stärke des Photostroms steigt mit der 
Saugspannung Upa. Mit steigender Frequenz nimmt der 
Photostrom für alle Saugspannungen ab. Alle Kurven für 
die verschiedenen Saugspannungen laufen in eine Parallele 
zur Frequenzachse zusammen. Bei höheren Frequenzen 
sind die Zellen frequenz- und spannungsunabhängig. [A. 
Noggendorf, Physik. Z 36. (1935) S. 660.] Br. 


1) VDE 045/1933, Leitsätze über die Prüfung mit Spannungsstößen. 
ETZ 55 (1934) S. 522. 


0 70 20 30 %0 50 60 70 30 NY 102 110 fc 


16. Januar 1936 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


621. 317. 72. 029. 5 Scheitelspannungsmesser mit 
Glühkathoden-Ventilröhre für Hochfrequenz — 
Die aus Glühkathoden-Ventilröhre, Kondensator und Span- 
nungsmesser bestehenden Einrichtungen zur Messung von 
Scheitelspannungen können bei Frequenzen bis zu etwa 
108 Hz ohne besondere Schwierigkeiten angewendet wer- 
den. Bei höheren Frequenzen (etwa 107 bis 108 Hz) müssen 
jedoch folgende Fehlermöglichkeiten berücksichtigt wer- 
den: 1. Der die Kapazität der Röhre und die Induktivität 
der Zuleitungsdrähte enthaltende Meßkreis stellt einen 
„Spannungsresonanzkreis“ dar, dessen Eigenfrequenz min- 
destens 10mal so groß sein muß wie die Frequenz der zu 
messenden Wechselspannung, wenn der durch die Re- 
sonanzerscheinung hervorgerufene Meßfehler 1% nicht 
überschreiten soll. Um auf die sehr hohe Eigenfrequenz 
von etwa 109 Hz zu kommen, müssen die Kapazitäts- und 
Induktivitätswerte des Scheitelspannungsmessers auf 
außerordentlich kleine Beträge herabgedrückt werden. 
2. Wenn die Frequenz der zu messenden Spannung in der 
Größenordnung der Elektronengeschwindigkeit liegt, kann 
es vorkommen, daß der Meßkondensator nicht voll auf- 
geladen wird und daß der Spannungsmesser demzufolge 
eine zu niedrige Anzeige gibt. 3. In manchen Fällen kön- 
nen die Betriebsbedingungen der zu untersuchenden Meß- 
anordnung durch das Zuschalten der Röhrenkapazität und 
der teilweise geerdeten Zuleitungsdrähte in unzulässigem 
Maße beeinflußt werden. Auf Grund dieser Überlegungen 
hat C. L. Fortescue einen tragbaren, für Frequenzen 
bis zu etwa 108 Hz verwendbaren Scheitelspannungsmesser 
entwickelt, bei dem Glühkathoden-Ventilröhre, Meßkon- 
densator und Zuleitungen sorgfältig abgeschirmt und auf 
einem gemeinsamen Grundbrett mit Hartgummigehäuse 
und Handgriff befestigt sind. Zur Speisung der Glüh- 
kathode dient eine 2 V-Batterie, zur Spannungsmessung 
wird ein an den Meßkondensator angelegtes elektrostati- 
sches Voltmeter benutzt. [C. L. Fortescue, J. Instn. 
electr. Engr. 77 (1935) S. 429.] Ggr. 


621. 317. 755 Ein abgeschmolzener Kaltkathoden- 
oszillograph für niedrige Erregerspannung. — 
Während für höchste Schreibgeschwindigkeiten bisher nur 
der Hochspannungsoszillograph mit kalter Kathode in Be- 
tracht kommt, genügt bei geringeren Schreibleistungen 
der „Niederspannungsoszillograph“, der in seiner Aus- 
führung als abgeschmolzene Glühkathodenröhre heute all- 
gemein angewandt wird. Durch einige im folgenden 
beschriebene neue Kunstgriffe ist es gelungen, auch 
leistungsfähige abgeschmolzene Kaltkathodenröh- 
ren für 8 bis 10kV Erregerspannung zu bauen: 1. Durch 
eine Hilfsentladung kann nach einem Vorschlag 
von Rogowskiund Malsch der Entladungsdruck un- 
ter Beibehaltung hoher Schreibleistung bis auf 3-10”? 
Torr herabgesetzt werden, so daß Überstrahlungsfreiheit 
und Durchschlagsfestigkeit der Ablenkplatten allen An- 
forderungen genügen. 2. Weiterhin läßt sich durch eine 
von Rogowski angegebene Anordnung die Intensität des 
Leuchtflecks auch bei kalter Kathode steuern. 3. Schon 
früher wurde eine von Rogowski vorgeschlagene Ausfüh- 
rungsform von elektrostatischen Linsen beschrieben, bei der 
schädliche Nebenentladungen durch geeignete Ausnutzung 
der Gesetze des Nahdurchschlags vermieden werden. 

Mit der ersten Versuchsausführung einer nach diesen 
Gesichtspunkten gebauten Meßröhre konnte eine Schreib- 
geschwindigkeit von etwa 250 km/s bei rd. 10 kV Erreger- 
spannung durch Außenaufnahme mit Linse und Kamera 
erreicht werden, die durch geeignetes Fluoreszenzmaterial, 
geerdeten Metallschirm und lichtstärkere Linsen, sicher 
auf 1000 km/s gesteigert werden kann. Durch eine zweite 
Versuchsröhre wurde die Brauchbarkeit des Kaltkathoden- 
oszillographen als lichtstarke Fernseh-Empfangs- 
röhre bewiesen. Die Helligkeit läßt sich mit 35V 
von hell auf dunkel ohne Fleckverzerrung oder -verlage- 
rung sowohl mit Gleichspannung als auch mit Hochfre- 
quenz steuern. Nach Versuchen von W. Schnabel, die 
auf Veranlassung von Prof. Rogowski durchgeführt wur- 
den, ist die neue Röhre auch als Abtastsender beim 
Fernsehen geeignet. Es sei noch hinzugefügt, daß durch 
die Anwendung der Hilfsentladung der neue Oszillograph 
auch als Registriergerät für unwillkürliche Vorgänge in 
Frage kommt. [F. A. Becker, Arch. Elektrotechn. 29 
(1935) H.12, S. 871.] 


16. Januar 1986 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 67 


Verkehrstechnik. 


621. 331. 001. 2 (42) Fünfjahresplan für englische 
Bahnelektrisierungen. — Von den Plänen zur Ver- 
kehrsverbesserung in und um London wurde bereits be- 
richtet!). Hierzu gaben jetzt die vier großen Bahngesell- 
schaften die geplanten Arbeiten bekannt. Die zu elektri- 
sierenden Strecken der Southern Railway (400 km) sind 
in der Übersichtskarte (Abb. 3) dargestellt. Durch die 
weitere Umstellung aller Südstrecken wird London mit 
allen Küstenplätzen zwischen Portsmouth und Hastings 
durch elektrisch betriebene Strecken verbunden sein. Auch 
nach Osten wird die Elektrisierung der Linien zu den 


ea 
—ñññ . * 
eee 
i) 1. 
3 Billingham 
7 m 
Serenoaks Maidstone 


Tonbridge 


Abb. 3. Elektrisierungspläne der Southern Railway. 


Küsten von Nord- und Ost-Kent fortgesetzt. Die London 
& North Eastern (LNER) elektrisiert 67 km der Strecke 
Manchester — Sheffield, die besondere Vorteile hierfür 
bietet, da sie starken Güterverkehr hat und auf großer 
Länge eine mittlere Steigung von 12,5%, aufweist. Die 
Fahrzeit soll auf dieser Strecke um etwa 20 min ver- 
kürzt werden. Ein Tunnel ließ außerdem seiner schlech- 
ten Lüftung wegen die Durchfahrt nur eines Zuges zu. 
Die Verkehrsverhältnisse um Manchester sind infolge be- 
deutender Siedlungstätigkeit in den letzten Jahren der- 
artig schlecht geworden, daß diese Elektrisierung unbe- 
dingt erforderlich wurde. Mehrere Strecken der LNER 
sollen Lichtsignalanlagen erhalten, und die bisherige Gas- 
beleuchtung der Fahrzeuge wird durch elektrische Be- 
leuchtungseinrichtungen ersetzt. Bei der London, Mid- 
land and Scottish (LMS) wird die Elektrisierung der 
Strecke Liverpool, New Brighton und West Kirby fertig- 
gestellt. Das Kraftwerk Stonebridge Park für die Lon- 
doner Vorortstrecken der LMS wird auf die Frequenz 50 Hz 
des allgemeinen Netzes umgestellt. Auch bei der LMS 
ist weitere Einführung von Lichtsignalanlagen vorge- 
sehen. Die Great Western Railway, als 4. der großen 
Bahnen, hat keine bedeutenden Elektrisierungsarbeiten 
angekündigt, jedoch sind der Umbau und die Vergröße- 
rung mehrerer Personen-, Güter- und Betriebsbahnhöfe 
beabsichtigt. Da der Verkehr auf allen diesen Strecken 
ständig zunimmt, ist die Verkehrsverbesserung durch die 
größeren Geschwindigkeiten, die bessere Anpassungsfähig- 
keit und den günstigeren Wirkungsgrad des elektrischen 
a 7 großer Bedeutung. [Electrician 115 (1935) 
. 569. tt. 


Elektrische Antriebe. 


621. 34-577. 3: 529. 78 : 621. 313. 323 Elektrische Zeit- 
und Schaltuhren. — In den letzten Jahren ist es durch 
die Schaffung kleiner, zum Einbau in Zeitlaufwerke ge- 
eigneter selbstanlaufender Synchronmotoren möglich ge- 
worden, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln elektrische 
Uhren — Synchronuhren — herzustellen, die an jeder be- 
liebigen Stelle eines Wechselstromnetzes angeschlossen 
werden können. Voraussetzung für den zeitgenauen Gang 
dieser Uhren ist nur, daß das stromliefernde Elektrizitäts- 
werk seine Frequenz mittels einer Perioden-Kontrolluhr 


1) ETZ 56 (1935) S. 1105. 


überwacht. Bei längerer Stromunterbrechung kann eine 
mechanische Gangreserve (s. u.) den Antrieb der Uhr 
übernehmen. 


Überall wo es sich darum handelt, Schaltvorgänge in 
regelmäßigen Zwischenräumen oder zu bestimmten Zeiten 
auszulösen, sind Schaltuhren ein zuverlässiges Hilfsmittel. 
In vielen Fällen ist es z. B. nötig, elektrische Heizungen 
schon vor Beginn der eigentlichen Arbeitszeit einzuschal- 
ten, damit dem Arbeiter bei Schichtbeginn sofort ver- 
arbeitungsfähiger Werkstoff zur Verfügung steht. Neben 
der damit erzielten großen Wirtschaftlichkeit im Betrieb 
ist eine Sicherheit gegen Brandgefahr gegeben. Auch für 
nachtstromverbrauchende Anlagen, wie Heißwasserspei- 
cher, Treibbeetheizung 
usw., sind Schaltuhren 
ein wertvolles Hilfsgerät. 
Man unterscheidet im we- 
sentlichen drei Ausfüh- 
rungsarten: Schaltuhren 
mit Handaufzug, mit elek- 
trischem Aufzug und mit 
Synchronmotorenantrieb. 
Die Schaltzeiten stellt 
man durch den Schalt- 
reiter ein, der auf einer 
24 h-Scheibe angebracht 
ist. Handaufzug - Uhren 
werden heute für 10, 15 
und 30 A mit verschiede- 


ner Gangdauer bis 35 Tage 
AO Spez hergestellt. Bei Schalt- 
AH EL uhren mit Ferrarismotor- 


aufzug wird das Feder- 
werk selbsttätig durch 
einen kleinen Motor auf- 
gezogen, während bei den 
Synchronschaltuhren der 
Antrieb der Schaltscheibe unmittelbar durch den Synchron- 
motor erfolgt. Bei Synchronschaltuhren ist also kein 
Federwerk, keine Unruhe oder Pendel vorhanden. 


In Netzen, in denen öfter Stromunterbrechungen auf- 
treten, können die Synchronuhren auch mit einer Gang- 
reserve, Abb. 4, versehen werden. Solange die Netzspan- 
nung vorhanden ist, übernimmt der Synchronmotor un- 
mittelbar den Antrieb der Schaltscheibe bzw. der Zeiger 
und den selbsttätigen Aufzug eines Reservegangwerkes. 
Beim Ausbleiben der Spannung tritt dieses Reservewerk, 
das dauernd in Bewegung gehalten wird, sofort in Tätig- 
keit. Die Schaltuhren werden auch mit Tarifkontakt ver- 
sehen; er dient zum Steuern des Tarifrelais des Elektrizi- 
tätszählers. [AEG-Mitt. (1933) H. 11, S. 368.] f. 


Abb. 4. Synchronuhr mit Gangreserve. 


Fernmeldetechnik. 


621. 396. 647. 1 Ein Doppelgitterdynatron mit Rück- 
Kopplung. — Die Grenzen der Vergrößerung der Wech- 
selstromleistung, die man mit einem Dynatron erzeugen 
kann, werden besprochen. F. M. Gager beschreibt auf 
Grund von Untersuchungen an einer von Hull ausge- 
arbeiteten Schaltung ein neues Verfahren, bei dem die 
Betriebsspannungen der Röhre auf den der Röhre zuträg- 
lichen Werten festliegen und durch geeignete Schaltungs- 
maßnahmen dafür gesorgt wird, daß die Arbeitskennlinie 
während der Dauer einer Schwingung fortwährend derart 
sich ändert, daß die in dieser Zeit an den Schwingkreis 
abgegebenen Leistung größer ist als in dem Falle, wo die 
Kennlinie während des Betriebes unverändert bleibt. Die 
verbesserte Schaltung ist in Abb. 5a dargestellt, während 
der Verlauf des Anodenstromes und der von der Röhre 
abgegebenen Leistung in Abb.5c und 5d zu erkennen ist. 


Wie man sieht, wird zur Steuerung der Emission ein 
Teil der Ausgangsleistung verwendet und durch induktive 
Rückkopplung an das dem Heizfaden am nächsten liegende 
Gitter gelegt: durch richtige Ankopplung des Steuer- 
kreises an den Schwingkreis kann man erreichen, daß z.B. 
in einem Punkte der Kennlinie, wo die augenblickliche 
Anodenspannung den Wert U + u hat, die Steuergitter- 
spannung und damit die Emission größer wird; gleich- 
zeitig entstehen dann aber auch mehr Sekundärelektronen, 
der Anodenstrom sinkt weiter und die von der Röhre wäh- 
rend der positiven Halbperiode an den Schwingkreis ab- 
gegebene Leistung [i . u] ist größer geworden. Während 


68 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


der negativen Halbperiode wird die Steuergitterspannung 
ebenfalls negativ, Emission und Anodenstrom nehmen ab 
und die abgegebene Leistung wird kleiner; wegen der 
Krümmung der Kennlinie aber ist diese Verminderung der 
abgegebenen Leistung gegenüber dem Leistungsgewinn 
während der positiven Halbperiode ohne Bedeutung — die 
dem Schwingkreis zugeführte Leistung ist im Mittel 
größer geworden. Dieser Zuwachs an Wechselstromlei- 
stung wird zu 50 % der mit einem gewöhnlichen Dynatron 
unter gleichen Betriebsbedingungen erreichbaren Leistung 
angegeben. Als besondere Merkmale der verbesserten 
Schaltung werden genannt: Der Leistungszuwachs ist sehr 
stark vom Kopplungsgrade zwischen Steuerkreis und 
Schwingkreis abhängig; dabei gibt es für jede Zusammen- 


a) rückgekoppeltes Dynatron 

b) Kennlinie, S, und S, Scheitelpunkte 

c) Anodenstromverlauf 

d) Leistungsaufnahme des Schwingkreises 
während einer Periode: 

ohne Rückkopplung 

---- mit Rückkopplung 


Abb. 5. Schaltung und Betriebskurven eines Doppekgitterdynatrons. 


stellung von Betriebsspannungen einen ausgezeichneten 
Kopplungsgrad. Der Leistungszuwachs ist am größten, 
wenn das Steuergitter keine Vorspannung hat. Die Steuer- 
spannung, welche den größten Leistungszuwachs bewirkt, 
ist um so größer, je größer die Anodenspannung ist. Liegt 
am Steuergitter eine negative oder positive Vorspannung, 
so kann man beobachten, daß bei loser Kopplung die 
Wechselstromleistung zunächst abnimmt und erst bei 
festerer Kopplung ansteigt. Schließlich wird hervor- 
gehoben, daß es keine Schwierigkeiten bereitet, mit einer 
Doppelgitterröhre in der beschriebenen, verbesserten 
Schaltung Steuersender mit veränderlicher Frequenz und 
fester Ausgangsspannung für den Hörfrequenzbereich so- 
wohl wie für Hochfrequenzbereiche herzustellen. [F. Mal- 
colm Gager, Proc. Inst. Radio Engr. 23 „ 


Werkstatt und Baustoffe. 


538. 27 Hohe Anfangspermeabilität von Eisen- 
Nickel-Kupfer. — G. v. Auwers und H. Neumann 
fanden im Gebiete zwischen etwa 80 % Nickel, 20 % Eisen 
bis hinab zu 40 % Nickel, 50 % Kupfer und 10 % Eisen ein 
Gebiet von hoher Anfangspermeabilität und kleiner Koer- 
zitivkraft. Hier kehrt zumeist bei Legierungen mit höch- 
ster Anfangspermeabilität die Magnetostriktion ihr Vor- 
zeichen um. [Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 14 (1935) H. 2, 
S. 93.] K.A. 


Jahresversammlungen, Kongresse, Ausstellungen. 


620. 19 (063) 5. Korrosionstagung 1935. — Die 
Tagung fand in Berlin vom 18. bis 19. 11. 1935 unter Vor- 
sitz von Reichsbahndirektor Lindermayer, Berlin, 
statt. Prof. Dr. P. Duden, Frankfurt a.M., gab einen 
Überblick zur „Chemischen Arbeit in der Korrosionsfor- 
schung.“ Aus der Zusammenarbeit mit dem Hütten- und 
Metallfachmann und dem Verbraucher sind die durch ver- 
schiedene Zusätze gehärteten Aluminiumlegierungen, das 
korrosionsfeste Hydronalium, die veredelten Eisen- und 
Stahlsorten, die Ferrolegierungen und das durch Tellur 
oder Lithium gehärtete Blei hervorgegangen. Auch 
selbst so seltene Metalle wie Rhenium und Thor werden 


16. Januar 1936 


den Aufbau edler Legierungen voraussichtlich ermög- 
lichen. Das Hauptverhandlungsthema auf der Tagung 
war „Korrosion durch kaltes Wasser“. Diese tritt z.B. 
auf bei den Anlagen der Wasserwerke in den Brunnen- 
filtern, Rieselern, Rohrleitungen usw., und zwar besonders 
durch Kohlensäure und Schwefelwasserstoff im Roh- 
wasser, Kohlensäure und Sauerstoff im Reinwasser (Dr. 
Wiegand), ferner durch industrielle Abwässer (Dr. 
Stoff). Den Einfluß der Dauer- und Wechselbenetzung 
von Seewasser auf die Korrosion von ungekupfertem und 
gekupfertem Stahl erörterte Dr. Eisenstecken. Da- 
mit sich eine gute Schutzschicht, d. h. eine Kupfer- 
anreicherung an der Eisenoberfläche ausbilden kann, ist 
eine längere Tauchdauer von über 7h täglich erforder- 
lich, Dr. Carius hat die Ursache der Rostbildung 
bei Porzellan und anderen Stoffen, die auf Eisenblechen 
aufliegen, untersucht. An den Verbindungsstellen bilden 
sich flüssigkeitsgefüllte feine Spalten, in denen das Metall 
seine Passivität verliert, wenn nicht ein Passivierungs- 
mittel bestimmter Konzentration verwendet wird. Dies 
Rosten tritt in der Praxis auch an Eisenplatten auf, die 
mit feuchter Erde u.ä. verschmutzt sind. Ein neues Ver- 
fahren zur gleichzeitigen Entsäuerung, Enteisenung und 
Entmanganung von Leitungswasser in das „Magno-Ver- 
fahren“ (Dr. Naumann), das als Filtermasse gebrann- 
ten Dolomit mit bestimmter Korngröße verwendet. Mit 
dem Verfahren lassen sich Wässer der verschiedensten Zu- 
sammensetzung behandeln. Eine weitgehende Unter- 
suchung an verschiedenen Aluminiumlegierungen zu ihrem 
Korrosionsverhalten bei verschiedenen Flüssigkeiten, die 
Dr. Zurbrügg, Neuhausen (Schweiz), durchführte, 
hat den großen Einfluß der Kohlensäure gezeigt. Dr. 
Siebel sprach über die Korrosionsfestigkeit von Hydro- 
naliumguß- und -walzmaterial gegen Seewasser. Beim 
Walzmaterial spielt das Gefüge eine besondere Rolle. 
Schon Temperaturen von 60°, die bei Sonnenbestrahlung 
auftreten können, stören den stabilen Zustand. Dann ist 
schon Neigung zu interkristalliner Korrosion vorhanden. 
Mittel hiergegen sind eine geeignete Heterogenisierung 
unterhalb der Entmischungsgrenze oder Zusätze kleiner 
Mengen von Mn, Ti, Si, Cr, Zn, Ca. H. Walther sprach 
über Bitumen und Steinkohlenteerpech als Korrosions- 
schutz durch Anstrich und Dr. Schultze über Chlor- 
kautschuk, der viele gute Eigenschaften, auch elektrische 
Isolationsfähigkeit besitzt, aber Temperaturen über 65 ° 
bei Flüssigkeiten und über 105° bei trockener Wärme 
dauernd nicht zuläßt. Er ist auf Eisen, Stein und Holz an- 
wendbar. 

Zur Theorie der Metallkorrosion hat Prof. Dr. 
Müller, Wien, die Frage untersucht, ob und inwiefern 
die „Korrosionspassivität“, wie z.B. von Eisen in Natron- 
lauge, und die „elektrochemische Passivität“ zusammen- 
hängen. Letztere besteht darin, daß viele Metalle bei 
Steigerung der Stromstärke in einer galvanischen Zelle 
bis zu einer gewissen Stromdichtegrenze in Lösung gehen, 
um dann plötzlich ein „edleres“ Verhalten zu zeigen, also 
nicht mehr in Lösung zu gehen. Sie gehen aus dem „ak- 
tiven“ in einen „passiven“ Zustand über. Aus den Unter- 
suchungen zeigte sich, daß es keine Oxyd-(Schutz-)schicht 
gibt, die nicht einen gewissen Anteil, und zwar etwa ein 
Tausendstel der Oberfläche an Poren enthält, in denen das 
Metall freiliegt. In den Poren fließt ein kleiner Strom 
von den freien Metallteilen nach der Oxydschicht hin, der 
sich in den Poren wie der oben geschilderte in der galva- 
nischen Zelle fließende Strom auswirkt. Der Strom wirkt 
in den Poren passivierend, wenn die freie Metalloberfläche 
nur etwa ein Tautendstel der Gesamtoberfläche beträgt. 
Bei größerem Porenflächenanteil wird das Metall korro- 
diert. So ist für den Angriff eines Metalls die Größe der 
Porenfläche maßgebend, die anfänglich vorhanden ist und 
sich im Verlauf längerer Einwirkung des Mediums auf das 
Metall einstellt. Bei Natronlauge verkleinert sich die 
Porenfläche, und dieser Zustand bleibt für längere Zeit 
bestehen. Bei hochchromigen Stählen ist die natürliche 
Oxydschutzschicht so dicht, daß sie durch Medien nicht an- 
gegriffen wird. Pge. 


Internationale Automobil- und Motorrad-Aus- 
steilung Berlin 1936. — Die diesjährige Große Ber- 
liner Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung 
findet in der Zeit vom 15. 2. bis 1. 3. 1936 in sämtlichen 
Ausstellungshallen am Kaiserdamm statt. 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 69 


WIRTSCHAFTSTEIL. 


Die Elektrizitätswirtschaft im rechtsrheinischen Bayern. 


Von Dipl.-Ing. J. Leonpacher, München. 


Übersicht. Der Aufsatz bildet eine Ergänzung zu der 
im Rahmen der Aufsatzreihe über die öffentliche Elektrizi- 
tätswirtschaft der Versorgungsgebiete Deutschlands erschie- 
nenen Darstellung über die Entwicklung und Organisation der 
öffentlichen Elektrizitätswirtschaft im rechtsrheinischen 
Bayern!). Auf Grund neuen statistischen Materials wird der 
seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus er- 
zielte Aufschwung der Elektrizitätswirtschaft im rechts- 
rheinischen Bayern (öffentlich, nichtöffentlich und Reichs- 
bahnversorgung) gezeigt. Durch die fortschreitende Bahn- 
elektrisierung spielt der Einphasenstrombedarf der Reichs- 
bahn, der zum größten Teil aus den Wasserkraftwerken des 
Bayernwerkes gedeckt wird, in der bayerischen Elektrizitäts- 
wirtschaft eine immer größer werdende Rolle, er wird deshalb 
etwas ausführlicher behandelt. Neben einer kurzen Darstel- 
lung der Entwicklungsgeschichte der süddeutschen Bahnelek- 
trisierung werden Angaben über die Einphasenstrombeschaf- 
fung und -verteilung sowie über den gegenwärtigen Stand der 
Bahnelektrisierung in Bayern-Württemberg gemacht. 


Die Gesamt-Elektrizitätsversorgung des rechtsrheini- 
schen Bayerns kann in drei Abschnitte gegliedert werden: 


I. Die öffentliche Elektrizitätsversor- 
gung, d. i. die Versorgung aus allen Elektrizitäts- 
werken, die gegen Entgelt Strom an die Bevölkerung 
für alle Verwendungsgebiete, wie Beleuchtung, Haus- 
halt, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft, ab- 
geben; 

I. die nichtöffentliche Elektrizitätsver- 
sorgung, d. i. die Versorgung industrieller Unter- 
nehmungen aus eigenen Kraftwerksanlagen ohne 
öffentliche Stromabgabe an die Bevölkerung; 

III. die Elektrizitäts versorgung der 
Reichsbahn für die elektrisch betriebenen 
Strecken. 


I. öffentliche Elektrizitäts versorgung. 


Die öffentliche Elektrizitätsversorgung des Landes 
erfolgt durch die zum großen Teil mit überwiegender Be- 
teiligung der Kreise (Regierungsbezirke) arbeitenden 
Uberlandwerke und durch die gemeindlichen Elektrizitäts- 
werke. Beide Gruppen von Werken verfügen zum Teil 
über bedeutende eigene Kraftanlagen, insbesondere auch 
über Wasserkraftwerke, sie sind unmittelbar oder mittel- 
bar an das 110 kV-Netz der bayerischen Landeselektrizi- 
tätsversorgung (Bayernwerk) angeschlossen. 

Gegenüber dem Ausbauzustand des Bayernwerkes im 
Jahre 19331) ist lediglich zu berichten, daß die damals im 
Bau befindliche Mainstaustufe Erlabrunn inzwischen den 
Betrieb aufgenommen hat und daß in Erlangen zur besse- 
ren Energieversorgung Nordbayerns ein 110/15 kV- Um- 
spannwerk errichtet wurde, wodurch sich die Zahl der zur 
Drehstromabgabe dienenden Bayernwerks-Umspannwerke 
auf 17 und ihre installierte Transformatorenleistung auf 
543 000 KVA erhöht hat. 


Zahlentafel 1 zeigt die Entwicklung der 
Stromerzer:gung und der installierten Maschinenleistun- 
gen für die öffentliche Elektrizitätsversorgung im rechts- 
rheinischen Bayern von 1927 bis 1934 sowie den Teil der 
Stromerzeugung, den das Bayernwerk (BW) gedeckt hat. 
Den Erzeugungsziffern liegen die vom Statistischen 
Keichsamt veröffentlichten Werte der Produktionserhe- 
bungen über die Elektrizitätswirtschaft zugrunde. Die 
Stromeinfuhr in das rechtsrheinische Bayern wurde zu der 
Stromerzeugung hinzugezählt, die Stromausfuhr dagegen 
von der Erzeugung abgezogen. 

Der rückläufigen Bedarfsentwicklung der Jahre 
1929/32 steht eine 7,3 %ige Bedarfssteigerung im Jahre 
1933 und eine rd. 12 %ige Bedarfssteigerung im Jahre 


1) Val. ETZ 55 (1934) S. 161. 


621. 311. 1. 003 

Zahlentafel 1. Entwicklung der Stromerzeugung und 

installierten Leistungen für die öffentliche Elektrizitäts- 

versorgung im rechtsrheinischen Bayern in den Jahren 
1927 bis 1934. 

insgesamt 


Kalender- installierte 


ges. Drehstrom- 


Davon durch BW Erzeugung, 


Strom- gedeckt Bezug u. -Trans- 

jahr Leistung | erzeugung oder übertragen port des BW 

kW Mill kWh Mill kWh!) % Mill kWh“) 
1927 509 000 1006 299 29,9 434 
1928 519 000 1 153 445 38,6 615 
1929 580 000 1 289 540 41,9 710 
1930 691 300 1087 557 51,2 719 
1931 703 100 1242 459 37,0 621 
1932 688 200 1 171 484 41,3 659 
1933 683 200 1257 556 44,3 752 
1934 684 000 1 400 709 50,5 888 

(geschätzt) | 


„) Wie ersichtlich, stimmt der vom Bayernwerk (BW) gedeckte Teil 
der Gesamtstromerzeugung für die öffentliche Elektrizitätsversorgung 
Bayerns nicht mit der gesamten Drehstromerzeugung des Bayernwerkes 
überein. Der Unterschied stellt die nicht unbeträchtlichen Strommengen 
dar, die das Bayernwerk an Abnehmer außerhalb des rechtsrheinischen 
Bayerns abgibt. 


1934 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gegenüber. Im 
bisher abgelaufenen Zeitraum des Jahres 1935 hat sich 
die Stromerzeugung gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt 
des Vorjahres um etwa 15 % erhöht; sie dürfte für das 
Jahr 1935 den Betrag von 1600 Mill kWh erreichen. Der 
ab 1932 eingetretene Rückgang der installierten Leistung 
dürfte auf die Stillegung von Kraftwerken, bedingt durch 
den Übergang von Eigenerzeugung auf Fremdstrombezug, 
zurückzuführen sein. 

Die Verteilung der Stromabgabe auf die einzelnen 
Verbrauchergruppen ergibt unter Zugrunde- 
legung der Ergebnisse von 67 öffentlichen Werken (deren 
Stromerzeugung rd. 80 % der Erzeugung der gesamten 
öffentlichen Elektrizitätswirtschaft des rechtsrheinischen 
Bayerns ausmacht) folgendes Bild: 


Verbrauchergruppen 1933 | 1934 
% 20 

1. Industrielle Gro verbraucher 59,2 | 62,6 

2. Kleinverbraucher (Haushalt einschl. Beleuchtung, 
Gewerbe): 

a) ohne nennenswerte Landwirtschaft 21,0 19.5 

b) in land wirtschaftlichen Gebieten 10,2 | 9,3 

3. Öffentliche Beleuchtung . gas 2,8 2,5 

4. Elektrische Bahnen (ohne Reichsbahn 6,8 6,1 

Summe | 100,0 100,0 


II. Nichtöffentliche Elektrizitätsversorgung. 


Die nichtöffentliche Elektrizitätsversorgung, worunter 
die in eigenen Anlagen Strom erzeugende und selbst ver- 
brauchende Industrie verstanden wird, spielt im 
rechtsrheinischen Bayern zahlenmäßig die gleiche Rolle 
wie die öffentliche Elektrizitätsversorgung. Der Grund 
dafür liegt in dem Wasserkraftreichtum Bayerns. Dieser 
hat schon frühzeitig zur Ansiedlung ausgedehnter Indu- 
striezweige (Textil- und Papierindustrie) geführt; in der 
Kriegs- und Nachkriegszeit setzte aber durch die Ent- 
wicklung der chemischen Großindustrie erst der eigentliche 
Aufschwung der Wasserkraftnutzung für industrielle 
Zwecke ein. 

1909 bis 1911 errichteten die Bayerischen Stickstoff- 
werke AG. zwei Anlagen an der Alz bei Trostberg und 
Tacherting mit einer Leistung von zusammen rd. 10 000 kW 
für die Herstellung von Kalziumkarbid in der Fabrik 
Schalchen und von Kalkstickstoff in der Fabrik Trostberg. 
Der Krieg schränkte die Bautätigkeit stark ein, doch wurde 
noch in den Kriegsjahren eine dritte Stufe an der Alz, das 
Kraftwerk Margarethenberg (Carowerk) durch die Baye- 
rischen Kraftwerke AG., mit einer Ausbauleistung von rd. 
17000kW in Angriff genommen, aber erst 1922 vollendet. 


70 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 1986 


Der erzeugte Strom wird zur Herstellung von Kalzium- 
karbid in der Fabrikanlage Steiner am Hart verwendet. 
Nach dem Krieg nahm der Wasserkraftausbau für private 
Zwecke einen noch größeren Umfang an. Es entstanden 
in kurzer Reihenfolge folgende größere Werke: 

Das 1922 in Betrieb genommene Kraftwerk Holzfeld 
der Alzwerke G. m. b. H. (Überleitung der Alz in die 
Salzach) mit einer Leistung von rd. 29000kW und einer 
mittleren Jahresdarbietung von 210 Mill kWh zur Beliefe- 
rung der „Elektrochemischen Werke Dr. Alexander Wacker, 
G. m. b. H.“ und der Kabidfabrik Steiner am Hart, ferner 
das Kraftwerk Töging der Innwerk, Bayerische Alumi- 
nium-AG. (Leistung rd. 70 000 kW, mittlere Jahresdarbie- 
tung 500 Mill kWh, Inbetriebnahme 1924) zum Betrieb der 
Aluminiumfabrik Töging. Der steigende Strombedarf die- 
ser Industrie kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß 
das Innwerk den Ausbau von drei weiteren Innstufen zwi- 
schen Gars und Attel bei Wasserburg mit einer Ausbau- 
leistung von 96 000 KVA und einer mittleren Jahresdarbie- 
tung von 430 Mill kWh in Angriff genommen hat. 


Zahlentafel 2. Entwicklung der Stromerzeugung und 

installierten Maschinenleistungen für die nichtöffentliche 

Elektrizitätsversorgung im rechtsrheinischen Bayern in 
den Jahren 1927 bis 1934. 


Installierte 
Kalenderjahr Leistung Stromerzeugung 
kw Mill kWh 

1927 328 000 1 352 
1928 351 000 1 326 
1929 360 000 1 307 
1930 358 100 1 321 
1931 357 400 1155 
1932 363 800 1102 
1933 378 000 1180 
1934 378 000 1 275 

(geschätzt) 


Aus der Zahlentafel 2 ist ersichtlich, daß auch 
in der nichtöffentlichen Elektrizitätsversorgung durch die 
Wirtschaftsbelebung der beiden letzten Jahre ein erheb- 
licher Aufschwung eingetreten ist, was um so beachtlicher 
erscheint im Hinblick darauf, daß andauernd Selbstversor- 
ger unter Aufgabe ihrer Eigenerzeugung zum Strombezug 
aus öffentlichen Elektrizitätswerken übergehen. Die Strom- 
erzeugung des Jahres 1934 wäre sicher noch erheblich 
größer gewesen und hätte damit die Erzeugung des Jahres 
1930 überschritten, wenn das Jahr 1934 nicht ein ausge- 
sprochenes Trockenjahr gewesen wäre. 


III. Elektrizitätsversorgung der Reichsbahn. 


Der zum Betrieb der elektrisierten bayerischen und 
württembergischen Reichsbahnstrecken verwendete Ein- 
phasenstrom von 16% Hz wird zum weitaus größten Teil 
aus den Großkraftwerken des Bayernwerkes — Walchen- 
seewerk und Mittlere Isar — geliefert. Deshalb ist diese 
Elektrizitätsversorgung ebenfalls als ein wichtiger Teil der 
bayerischen Elektrizitätswirtschaft zu betrachten. 

Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) bezieht 
heute den weitaus größten Teil des zum Betriebe der elek- 
trisierten bayerischen und württembergischen Strecken 
verwendeten Einphasenstromes von 16% Hz mit einer 
Spannung von 110 kV ab Kraftwerk vom Bayernwerk und 
überträgt ihn über ihr eigenes 110 kV-Einphasennetz zu 
ihren Unterwerken, in denen die Umspannung von 110 kV 
auf die Fahrdrahtspannung von 15 kV erfolgt. 


Geschichtliche Entwicklung. 


Die Entwicklung der bayerisch-württembergischen 
Bahnelektrisierung ging etwa in folgender Weise vor sich: 

Schon im Jahre 1908 hat der damalige Bayerische 
Staatsminister für Verkehrsangelegenheiten in einer 
Denkschrift auf die Bedeutung der bayerischen Wasser- 
kräfte für den elektrischen Zugbetrieb hingewiesen. Im 
gleichen Jahre wurde auf Antrag des Bayerischen Ver- 
kehrsministeriums vom Landtag eine erste Rate von 
7 Mill M für die Erbauung des Saalachkraftwerkes und 
für die Einführung des elektrischen Betriebes auf den 
Bayerischen Staatsbahnen bewilligt. Mit diesen Mitteln 
wurde in den Jahren 1910 bis 1913 das Saalachkraftwerk 
bei Reichenhall gebaut und die Umstellung der Strecke 
Salzburg—Reichenhall— Berchtesgaden auf elektrischen 
Betrieb durchgeführt. Die Aufnahme des elektrischen 
Zugbetriebes auf dieser Strecke erfolgte erst im Jahre 
1915. 


Im Jahre 1910 wurde ein weiterer Betrag von 6 Mill M 
als erste Rate für den Ausbau des Walchenseekraftwerkes 
zum Zwecke der Bahnelektrisierung durch den Landtag ge- 
nehmigt. Die Schwierigkeiten, die sich den Bemühungen 
des Verkehrsministeriums zur Verwertung der Überschuß- 
kraft des Saalachkraftwerkes entgegenstellten, und die da- 
durch entstandenen Bedenken über die Wirtschaftlichkeit 
des elektrischen Bahnbetriebes hatten zur Folge, daß die 
Inangriffnahme neuer Kraftwerksbauten für die Bahn- 
elektrisierung verzögert und die bewilligten Mittel für die- 
sen Zweck nicht verwertet wurden. Dagegen kam die von 
vornherein für elektrischen Betrieb vorgesehene Mitten- 
waldbahn, die ihren Betriebsstrom aus dem bei Innsbruck 
gelegenen Ruetzkraftwerk erhält, mit den Strecken Gar- 
misch—Mittenwald—Innsbruck und Garmisch—Griesen— 
Reutte im Jahre 1913 in Betrieb. In diesem Zusammen- 
hang sei erwähnt, daß zur gleichen Zeit in Baden die von 


— — ä—½— — 


Basel ausgehende 48 km lange Wiesen- und Wehratalbahn 


für elektrischen Betrieb ausgebaut wurde. 

Erst der Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse der 
Nachkriegszeit mit ihrer Kohlennot brachte, nachdem der 
Bau des Walchenseekraftwerkes und der Mittleren Isar 
für die Zwecke der Landeselektrizitätsversorgung durch 
den Bayerischen Staat beschlossen worden war, die weitere 
Durchführung der Elektrisierung der südbayerischen 
Strecken. In den Jahren 1920 bis 1922 wurde für das rechts- 
rheinische Bahnnetz südlich der Donau ein großzügiges 
Elektrisierungsprogramm aufgestellt, wobei bestimmend 
für die Auswahl der Strecken um München die günstige 
Lage des Walchenseewerkes und der Mittleren Isar als 
Stützpunkte für den Bahnbetrieb war. Der ursprüngliche 
Plan des Bayerischen Verkehrsministeriums, eigene Bahn- 
kraftwerke zu bauen, war aufgegeben worden. An seine 
Stelle trat, da inzwischen die Bayerischen Staatsbahnen 
an das Reich übergegangen waren, eine Beteiligung des 
Reichsverkehrsministeriums, Zweigstelle Bayern, an der 
Walchenseewerk AG. (5 Mill RM Aktienkapital) und Mitt- 
lere Isar AG. (27 Mill RM Aktienkapital) mit je ½ des 
Aktienkapitals. Außerdem wurde zwischen diesen staat- 
lichen Kraftwerksgesellschaften und der DRG ein Dar- 
lehensvertrag, nach dem die DRG den Kraftwerksgesell- 
schaften die Mittel zur Errichtung der Einphasenstrom- 
Erzeugungsanlagen als unverzinsliche und nicht rückzahl- 
bare Darlehen zur Verfügung stellte und ein Strom- 
lieferungsvertrag, durch den der DRG ein Teil der Jahres- 
stromerzeugung der genannten Kraftwerke gesichert 
wurde, abgeschlossen. 


Kraftwerke. 


Das in den Jahren 1910 bis 1913 erbaute Saalachkraft- 
werk bei Reichenhall hat eine installierte Leistung von 
11 000kW, wovon 3400 kW der Einphasenstromerzeugung 
dienen (Stundenleistung der Generatoren 4800 kVA). Die 
übrige Leistung dient zur Erzeugung von Drehstrom, der 
teils an Überlandwerke, teils an die chemische Großindu- 
strie abgegeben wird. 

Das Walchenseewerk?) hat in seinem Einphasenstrom- 
teil eine installierte Leistungsfähigkeit von 50000 kW 
(Stundenleistung der Generatoren 64 000kVA); von seiner 
Jahresdarbietung von 180 Mill kWh dienen 60 Mill kWh der 
Einphasenstromlieferung für die Reichsbahn. Die Mittlere 
Isar?) besitzt in ihrem Einphasenstromteil eine Leistungs- 
fähigkeit von 49 000 kW (Stundenleistung der Generatoren 
68 000 KVA); von der Jahresdarbietung von 420 Mill kWh 
werden 190 Mill kWh zur Einphasenstromerzeugung für 
die Reichsbahn verwendet. : 

Der Bau dieser staatlichen Kraftwerke erfolgte 1918 
bis 1924 im engen Einvernehmen zwischen den Kraftwerks- 
gesellschaften und der DRG. Auf Wunsch der DRG wurde 
eine am Wasserschloß beginnende Trennung der Dreh- 
strom- und Einphasenstrom-Erzeugungsanlagen durchge- 
führt, welche die ganze Gestaltung der Kraftwerke und 
deren Baukosten wesentlich beeinflußte. 

Bemerkenswert ist der im Werk Pfrombach der Mittle- 
ren Isar aufgestellte rotierende Umformer zur Kupplung 
des 110 kV-Drehstromnetzes der Landesversorgung mit dem 
110 kV-Einphasenstromnetz der Reichsbahn. Er besteht 
aus einer Synchron-Einphasenmaschine von 20000 kVA 
und einer Asynchron-Drehstrommaschine von 17 500 kVA 
mit Hintermaschinen zur Regelung des Leistungsübergan- 
ges von der Drehstrom- auf die Einphasenstromseite und 


s ETZ 46 (1925) S. 605. 
3) Elektr. Bahnen 1 (1925) S. 369. 


16. Januar 1936 


umgekehrt. Das Umformeraggregat sitzt auf einer Welle 
mit den Turbinen und kann deshalb neben der Umformung 
auch wahlweise zur Drehstrom- oder Einphasenstrom- 
erzeugung herangezogen werden!). 

Da durch die Weiterführung der Elektrisierung bis 
Stuttgart der Strom aus bayerischen Wasserkräften bis 
zu 300 km weit übertragen werden muß, entschloß sich 
die DRG zum Abschluß eines Stromlieferungsvertrages 
mit der Stadt Stuttgart, die zu diesem Zwecke in ihrem 
Dampfkraftwerk Münster ein Dampfturbinenaggregat für 
Einphasenstromerzeugung von 8500 kW Dauerleistung 
(Leistungsfähigkeit des Generators 13 600 kVA) als weite- 
ren Energiestützpunkt aufstellte®), das neben dem Stutt- 
garter Vorortsbetrieb in Störungsfällen auch einen Teil 
der Fernstrecken versorgen soll. Insgesamt steht damit 
für den elektrischen Zugbetrieb in Bayern-Württemberg 
in den angeführten Kraftwerken eine installierte Einpha- 
senstromleistung von 111 000 kW (Stundenleistung der Ge- 
neratoren 150 400 kVA) zur Verfügung. 


Stromlieferungsvertrag. 


Auf Grund eines zwischen den Kraftwerksgesellschaf- 
ten Walchenseewerk AG. und Mittlere Isar AG. einerseits 
und der DRG anderseits abgeschlossenen Stromlieferungs- 
vertrages ist der DRG aus diesen Kraftwerken 110 kV- 
seitig auf die Dauer der den Kraftwerksgesellschaften er- 
teilten Wasserkonzessionen eine Jahresarbeitsmenge von 
250 Mill kWh Einphasenstrom von 16% Hz bereitzustellen. 
Der Vollzug dieses Stromlieferungsvertrages zwischen der 
DRG und den Kraftwerksgesellschaften wurde im Hinblick 
auf das wasserwirtschaftliche Zusammenarbeiten der 
Drehstrom- und Einphasenstrom-Erzeugungsanlagen der 
Bayernwerk AG. übertragen, in deren Händen auch der 
Betrieb der Kraftwerke liegt. 


Einphasenstromverteilung. 


Die Stromabgabe an die DRG erfolgt 110 V-seitig in 
den Kraftwerken. Zur Verteilung des Einphasenstromes 
hat die DRG ein rd. 715 km langes 110 kV-Netz errichtet, 
das auch von ihr betrieben wird (Abb. 1)®). In Plochingen, 
Neu-Ulm, Augsburg, Pasing, Murnau, Rosenheim, Traun- 
stein, Landshut und Grönhart sind Umspannwerke (Bahn- 
unterwerke) errichtet, in denen von 110kV auf die Fahr- 
drahtspannung von 15kV herabtransformiert wird. Im 
Umspannwerk Pasing ist eine Hauptschaltstelle eingerich- 
tet, die alle Schaltungen und sonstigen Betriebsmaßnah- 
men anordnet und auch den Störungsdienst leitet. 


Stand der Bahnelektrisierung im baye- 
risch-württembergischen Netz im Jahre 
1935. 


Infolge der Reparationsverpflichtungen der Reichs- 
bahn mußten Umfang und Tempo des ursprünglich für 
Bayern geplanten und auch dem Stromlieferungsvertrag 
mit den staatlichen Kraftwerksgesellschaften zugrunde- 
gelegten Ausbauprogrammes bedeutend verringert wer- 
den. Nach diesem Ausbauprogramm hätten im Jahre 
1930 bereits 1475 km Bahnstrecke elektrisiert sein sollen. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 71 


misch sowie die Mittenwaldbahn und die Strecken Salz- 
burg — Berchtesgaden verteilen (Abb. 1). Dazu trat An- 
fang 1933 die Strecke Augsburg Ulm — Stuttgart einschl. 
der Stuttgarter Vorortbahnen mit insgesamt rd. 227 km. 


EN | Z eichenerklärung 


Abb. 1. Lageplan der clektrisch betriebenen Bahnlinien in Bayern- 
Württemberg, der speisenden Kraftwerke und der 110-kV-Einphasen- 
stromleitungen. 


Da die Bahnelektrisierung den Arbeitsmarkt vielseitig 
befruchtet und eine produktive Kapitalsanlage darstellt, 
wurde nach der Machtübernahme durch den National- 
sozialismus im Rahmen der großzügigen Arbeitsbeschaf- 
fungsmaßnahmen auch die Elektrisierung weiterer Reichs- 
bahnstrecken in Schlesien, Mitteldeutschland und Süd- 
deutschland beschlossen. In Süddeutschland kamen im 
Jahre 1934 die Strecken Plochingen— Tübingen, München— 
Dachau und einige Güterstrecken mit insgesamt 82 km, im 
Mai 1935 nach kaum zweijähriger Bauzeit die Strecke 
Augsburg—Nürnberg einschl. Güterbahn mit insgesamt 
144 km Streckenlänge in Betrieb. Die Elektrisierung der 
Strecke Nürnberg—Probstzella—Halle mit Abzweig Cor- 
betha— Leipzig, deren Strombedarf auf dem 157 km lan- 
gen bayerischen Streckenabschnitt durch das Bayernwerk 
erfolgen wird, ist im Gang; zu diesem Zweck soll in dem 
geplanten Reichsbahnunterwerk Nürnberg der vom 
Bayernwerk 110kV-seitig gelieferte Drehstrom (50 Hz) 
mittels regelbarer rotierender Synchron-Asynchron-Um- 
ne in Einphasenstrom von 16% Hz umgewandelt wer- 

en. 

Die Entwicklung, die der elektrische Zugbetrieb im 
bayerisch-württembergischen Netz bis jetzt genommen 
hat, zeigt Zahlentafel3. 


Zahlentafel 3. Zusammenstellung der von öffentlichen Werken für den Bedarf der elektrisierten Reichsbahn- 


strecken in Bayern- Württemberg erzeugten Einphasenstrommengen (162; 


Hz) in Mill kWh und Entwicklung des 


elektrischen Zugbetriebs im bayerisch-württembergischen Netz der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft seit 1925. 


Öffentliche Werke | 1925 1926 1927 1928 1929 | 1830 1031 | 1932 1933 1934 1035 
| I f ' 
Bayernwerk, Walchenseewerk und | | | | 
Mittlere Iaar Mu EKW | 25,405 | 47,278 | 81,733 | 110,562 | 135,089 | 131,426 | 130,017 | 129,470 | 169,895 212,090 | 267,5 
sulachkraftwerk . . . . . Mill kWh 2,507 ı 342 4,300 3,500 2.952 | 4.766 2.843 2,420, 3,850 4.570 rd. 5,0*) 
Ichn. Werke der Stadt Stuttgart | | 
ıDampfkraftwerk Münster) MillkWh = | = = ee ee a — 5.240 9.443 ird. 11,0% 
Summe Min kun | 27,972 50, 690 | 86,033 120,062 | 138,041 | 136,192 132,860 131,890 | 178,994 226,103 rd. 283,5 
klrktrisch betriebene Strecken In | | | | | 
Barern-Württenberg . . . ... km | 366,5 430,2 616,25 697,95 ' 697,85 | 697,95 | 728,87 | 728,87 i 955,77 1037,77 | 1181,77 
Jahrlicher Strombedarf ab Kraft- | | | 
werk je km Streckenlänge kWh’km | 76000 . 118000 139 500 172 000 197 500 | 105000 ' 182000 181 000 187000 218 000 239 000 


) Geschätzte Zahlen. 


In Wirklichkeit waren Ende 1932 erst rd. 729 km?) elektri- 
siert, die sich auf die von München ausgehenden Linien 
nach Regensburg, Kufstein, Salzburg, Augsburg, Gar- 


3) Z. VDI 74 (1930) S. 827. yon d. Mittleren Isar 1931, H. 5. 
5) Elektr. Bahnen 9 (1933) 8 
) s. Wechmann, Elektr. Bahnen 9 (1933) S. 74. 


den 7) Davon waren 88, 2 km schon vor dem Jahre 1925 elektrisch be- 
neben. 


IV. Zusammenfassung. 


In der Zahlentafel 4 ist die gesamte baye- 
rische Elektrizitätserzeugung für die öffent- 
liche, nichtöffentliche und Reichsbahn-Elektrizitätsversor- 
gung in den Jahren 1927 bis 1934 zusammengefaßt und 
angegeben, welcher Teil der Gesamterzeugung aus Was- 
serkraft gedeckt wurde. 


72 


Zahlentafel 4. Gesamte Stromerzeugung ab Kraft- 
werke für das rechtsrheinische Bayern in den Jahren 
1927 bis 1934 in Mill kWh. 


nichtöffentliche 


allgemeine El. Versorgung Ein- 
5 hasen- Summe 
Kalender- öffentliche |(eigenerzeugende Aromen 
jahr Elektrizitäts- und eigen- sorgung 
5 versorgung | Yerbrauchende | ger DRG Davon a. 
Industrie) | Wasser 
Mill kWh MillkWh Mill KWh Mill kWh in % 
1927 1006 1352 86 2444 | 83,0 
1928 1163 1326 120 2599 81,6 
1929 1289 1307 138 2734 | 79.5 
1930 1087 1321 136 2544 82,2 
1931 1242 1155 133 2530 | 87,2 
1932 1171 1102 132 2405 86,6 
1933 1257 1180 174 2611 85,6 
1934*) 1400 1275 217 2892 73,5 
(geschätzt | 


) Trockenjahr 1934. 


Zahlentafel 5 gibt einen Überblick über die 
Ende 1934 für die gesamte bayerische Elektrizitätserzeu- 
gung installierte Maschinenleistung, unter- 
teilt nach Wasser- und Wärmekraftanlagen. .. 

Die Zahlentafeln 4 und 5 zeigen die überragende Be- 
deutung, die die Wasserkräfte für die Bedarfs- 
deckung sowohl in der öffentlichen als auch in der nicht- 
öffentlichen Elektrizitätsversorgung des rechtsrheinischen 
Bayern einnehmen. Mit Ausnahme des Trockenjahres 
1934 wurden mehr als 79,5 % und bis zu 87,2% des Ge- 
samtstrombedarfes aus Wasserkräften gedeckt, während 
für das gesamte Deutschland der Anteil der Wasserkraft- 
erzeugung an der Gesamtstromerzeugung beispielsweise 
im Jahre 1932 nur 17,1% erreichte. 


Zahlentafel 5. Im rechtsrheinischen 
Elektrizitäts- 


Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 3 


Nichtöffentliche 


16. Januar 19386 


Auf Grund einer Zusammenstellung der Ministerial- 
bauabteilung des Bayerischen Staatsministeriums des 
Innern nach dem Stande vom 1. 1. 1935 stehen den insge- 
samt ausgebauten Wasserkräften von 758300 kW instal- 
lierter Leistung und 478 000 kW Mittelleistung mit einer 
mittleren Jahresarbeitsmenge von rd. 4,1 Mrd kWh im 
rechtsrheinischen Bayern noch erschließbare Wasserkräfte 
von 2163 000 kW Ausbauleistung und rd. 10 Mrd kWh mitt- 
lerem Jahresarbeitsvermögen gegenüber. In diesen Zah- 
len sind nicht enthalten Pumpspeicherwerke, die beson- 
ders in den Mittelgebirgen Nordbayerns mit einer Lei- 
stung von zusammen mehr als 1 MillkW ausgebaut wer- 
den könnten. 

Je Kopf der Bevölkerung ergeben sich unter 
Zugrundelegung der Bevölkerungszahlen nach der Volks- 
zählung vom Jahre 1933 für das rechtsrheinische Bayern 
(6,696 Mill Einwohner) die folgenden Ziffern: 


Strombedarf ab Kraftwerke in kWh 
jeKopfder Bevölkerung. 


Kalenderjalır 


1932 | 1933 1934 
kWh kWh kWh 

Allgemeine öffentl. Elektrizitätsvers. einschl. | | 
Einphasenstromvers. d. Reichsbahn . . . . 195 214 | 242 
Nichtöffentl. Elektrizitätsversn 165 | 177 190 
Summe. . . | 360 391 432 


Diese Verbrauchsziffern entsprechen ungefähr auch 
dem Mittelwerte für ganz Deutschland, der beispielsweise 
im Jahre 1932 je Einwohner 372kWh betrug. 


Bayern Ende 1934 installierte Maschinenleistung in kW. 


Einphasenstrom- 


öffentl. Sine 
versorgung Elcktrizitätsversorgung versorgung der DRG 
kw % kW 0% kW | 0% kW | o, 
Wasserkraftanlagen. 410 000 59.9 245 800 65.5 102 500 100 758 300 63.2 
Würmekraft anlagen 274 000% 40.1 130 100 | 34.5 — — 404 100 34,3 
Summe 684 000 100, | 375 900 100,0 [ 102 500 100 1162 400 100,0 


) Davon 28 000 kW Dieselanlagen. 


Energiewirtschaft. 


621. 311. 1.003 (73) Gefährdung der privaten Elek- 
trizitätslieferung in den V. S. Amerika. — Wenn 
der Oberste Gerichtshof der nordamerikanischen Union vor 
kurzem auch das bekannte Nira-Gesetz für verfassungs- 
widrig erklärt hat, so ist es doch von Interesse, aus einer 
Ansprache!) des Präsidenten des die Handelsbelange der 
privaten Elektrizitätslieferungsindustrie vertretenden E d i- 
son Electric Institute, Thomas N. Me Carter, 
gelegentlich der dritten Jahresversammlung dieser Or- 
ganisation zu erfahren, welche Nachteile einer mit 
etwa 30 Mrd RM investiertem Kapital und rd. 4,5 Mrd RM 
Jahresumsatz zu den bedeutendsten des Landes zählenden 
Industrie aus den wirtschafts- und sozialpolitischen Maß- 
nahmen der Rooseveltschen Verwaltung schon erwachsen 
sind und möglicherweise noch drohen. Von Anfang an, so 
führte McCarter aus, hat die gegenwärtige nationale Re- 
gierung in verderblicher Weise gegen die private Elektri- 
zitätslieferungsindustrie gearbeitet, um sie auf dem Wege 
der Nationalisierung in Bundesbesitz überzuführen. Der 
erste Schritt in dieser Richtung war die in der Revenue 
Act von 1932 vorgesehene dreiprozentige Steuer auf Strom- 
rechnungen der Haushaltungen, die von den Lieferungs- 
gesellschaften getragen werden mußte und deren schon 
ohnehin sehr hohe Lasten?) weiter — in einem Fall z. B. 
um 17% der Roheinnahme — steigerte. Sodann wurde 
durch die sog. Johnson Bill der Elektrizitätslieferungs- 
industrie allein versagt, bei angeblich zu hoher Preisstel- 
lung eine Entscheidung der Bundesgerichte zu erwirken. 
1934 hat ferner Präsident Roosevelt Fonds genehmigt, um 
der Federal Power Commission die Vornahme einer über 
das ganze Land sich erstreckenden Untersuchung der 
Stromtarife zu ermöglichen, obgleich die Federal Trade 
Commission miteinersolchen bereitsseitJahren befaßt ist?). 


1) Edison electr. Inst. Bull. 3 (1935) S. 179. 

2) Val. ETZ 55 (1934) S. 798. 

3) Über die eigenartigen Methoden dieser Kommission vgl. B. F. 
Weadock a. a. O. 8. 204. 


Wesentlich schwerwiegender als diese Maßnahmen sind 
aber nach Ansicht MeCarters die umfangreichen staat- 
lichen bzw. von der Verwaltung unterstützten Werke, von 
denen die mächtige Boulder-Damm- Anlage“) allerdings 
noch auf das Konto der früheren Regierung geht und über- 
dies, da zum erheblichen Teil für Wasserversorgung aus 
dem Colorado bestimmt, nicht als direkte Konkurrenz zu 
werten ist. Sie hat die neuen Herren indessen zu allen 
möglichen ähnlichen, dem Zweck nach aber viel weniger 
berechtigten Planungen in verschiedenen Teilen der Union 
angeregt. Dahin gehört das von McCarter als „monströs“ 
bezeichnete Tennessee-Valley- Projekts), das, auf der s. Z. 
so heftig umstrittenen Idee der Muscle Shoals beruhend, 
einem mit Elektrizität schon überversorgten Gebiet ge- 
waltige Strommengen zuführen und anscheinend dazu die- 
nen soll, eine Art Maßstab für Stromkosten zu schaffen, 
den man den umliegenden Lieferungsgesellschaften mehr 
oder weniger aufzuzwingen beabsichtigt. Die Aufwendun- 
gen der Regierung für dieses Werk haben übrigens mit 
über 250 Mill RM bereits den bewilligten Betrag beträcht- 
lich überschritten. Außerdem konnte in Verhandlungen 
vor dem Kriegsausschuß des Abgeordnetenhauses erwiesen 
werden, daß das Tennessee-Valley-Amt ungesetzlich und 
entgegen den Vorschriften des Obersten Rechnungshofs 
(Comptroller General’s department) vorgegangen ist. 
Staatliche Unternehmen ähnlichen Charakters sind die von 
Bonneville (86 400 kW) und Grand Coulee (102 900 kW) am 
Columbiafluß im Nordwesten, ferner Fort Peck am Mis- 
souri, Casper-Alcova (in Wyoming) sowie Passamaquoddy 
im Nordosten, die zusammen mit dem Boulder-Damm 
schätzungsweise 1825 Mill RM kosten dürften. Als weite- 
ren Anschlag auf die Privatindustrie erwähnte Präsident 
McCarter den Versuch der Verwaltung, unter Verwendung 
durch den Kongreß für den nationalen Wiederaufbau an- 
gewiesener Fonds verstreuten Gemeinden offene, 30 % der 
Kosten eines neuen Kraftwerks ausmachende Schenkungen 
4) vel. ETZ 56 (1935) S. 512. 
5) Vgl. ETZ 55 (1934) S 1014. 


16. Januar 1986 


sowie ein niedrig zu verzinsendes Darlehen in Höhe des 
Restbetrags zu gewähren und die so errichteten Zentralen 
nach der Vollendung in direkter Konkurrenz mit den be- 
bestehenden Privatanlagen zu betreiben. 

Der Verwaltungsrat des Edison-Instituts sah sich 
schließlich gezwungen, die Verfassungsmäßigkeit der er- 
wähnten Regierungsmaßnahmen durch erste Juristen 
prüfen zu lassen. Sie wurde für das 3 %-Steuergesetz und 
den Johnson Act zugegeben, hinsichtlich des Vorgehens des 
Tennessee-Valley-Amts sowie der genannten Schenkungen 
und Darlehen aber abgelehnt. Auch das Bundesgericht in 
Alabama hat sich auf Veranlassung durch das TVA ge- 
schädigter Aktionäre der Alabama Power Co. gegen dieses 
Amt ausgesprochen. Eine der Regierung vorgetragene 
Bitte des Präsidenten um Beseitigung des Wettbewerbs 
und gemeinsames Handeln zwecks Abstellung etwaiger 
Mißbräuche und Fehler hatte lediglich eine ganze Reihe 
die Industrie angreifende Behauptungen zur Folge. 

Schärfster Kritik des Präsidenten begegneten die 
beiden Häusern des Kongresses in etwas voneinander ab- 
weichender Fassung unterbreiteten Wheeler-Rayburn-Vor- 
lagen, die die 2. Kammer unter dem Namen Public Utility 
Act von 1935 in einer abgeänderten Form schon Anfang 
Juli angenommen hat. Diese zerfällt in zwei Teile, deren 
erster, der Public Utility Holding Company Act, sich auf 
die Überwachung mit Elektrizität bzw. Gas arbeitender 
Holdinggesellschaften sowie ihrer Zweigunternehmen be- 
zieht und praktisch alle diese wie auch die meisten Elek- 
trizität liefernden Werke einer strengen Kontrolle der Se- 
curities and Exchange Commission oder der Federal Power 
Commission unterwirft. Er enthält die als Todesurteil der 
Holdinggesellschaften gekennzeichnete Bestimmung, daß 
eine solche ihre Tätigkeit auf ein zusammenhängendes 
Werksystem beschränken muß, wenn die Kommission ge- 
wisse Mängel in der Geschäftsführung oder Finanzgeba- 
rung feststellt. Der zweite Teil der Bill bringt unter dem 
Titel Federal Power Act Ergänzungen zum Wasserkraft- 
gesetz und Vorschriften für die Überwachung von Elek- 
trizitätsgesellschaften, die sich mit zwischenstaatlicher 
Kraftübertragnug befassen oder Besitzer entsprechender 
Betriebe sind. McCarter hält den Federal Power Act für 
den gefährlicheren Teil, weil fast alle Elektrizitätsunter- 
nehmen der Union innerstaatlich arbeiten, aus betrieblichen 
bzw. wirtschaftlichen Gründen aber zwischenstaatliche 
Verbindungen geschaffen haben, über die dann und wann 
geringe Strommengen von einer Gesellschaft zur andern 
fließen, und weil das Gesetz nun versucht, letztere alle 
der unmittelbaren Kontrolle der Federal Power Commis- 
sion zu unterwerfen, soweit es sich nicht um Kleinhandels- 
tarife handelt. Sollte, so meint der Präsident, die Vorlage 
in der von der Regierung gewünschten Fassung — diese 
hat das Repräsentantenhaus zweimal abgelehnt — durch- 
gehen und von den Gerichten unterstützt werden, so würde 
das das Ende der privaten Elektrizitätsbetriebe bedeuten, 
die sich indessen durch die Maßnahmen der Verwaltung 
durchaus nicht abschrecken ließen, nach wie vor ihr Bestes 
zu leisten, und in dem Bestreben, am nationalen Wieder- 
aufbau mitzuwirken, z. B. die 40 Stunden-Woche ohne 
Schmälerung der Löhne trotz der damit verbundenen außer- 
ordentlichen Kosten freiwillig fast einstimmig angenom- 
men hätten. Nach der Entscheidung des Obersten Ge- 
richtshofs bleibt nunmehr abzuwarten, ob und auf welchen 
Wegen die Regierung ihre Absichten weiter zu verwirk- 
lichen suchen wird®). fm. 


621. 311. I. 003 : 631 (42) Das Tarifproblem in der 
landwirtschaftlichen Stromversorgung Englands. 
— Das Landmaschinen-Institut der Universität Oxford hat 
im Jahre 1933/34 wertvolle Untersuchungen über landwirt- 
schaftliche Stromtarife in England angestellt. Die Unter- 
suchungen gründen sich auf die Auswertung von Frage- 
bogen, die den einzelnen Überlandwerken zugeleitet und 
von diesen in hinreichender Zahl beantwortet worden sind. 
Um einen Vergleichsmaßstab zu erhalten, wurden die Ta- 
rife sämtlicher Werke auf eine Farm bezogen, und die 
errechneten Strompreise, die diese Farm theoretisch in den 
verschiedenen Versorgungsgebieten zu zahlen gehabt hätte, 
miteinander verglichen. Die Daten der Farm sind folgende: 


5) Wie die Tagespresse berichtet, hat der in Frage kommende 
Kongreß den Public Utility Holding Company Act auf Vorschlag des 
nate in der Fassung angenommen, daß für jedes abgeschlossene System 
von Versorgungsbetrieben künftig nur cine Holdinggesellschaft zugelassen 
wird, sofern nicht diese Unternehmungen selbst beweisen, dab sie nach dem 
(hetz berechtigt sind, weiterzubestchen. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 78 


Installierte Leistung 


im Gutsbetrieb kw || im Gutshaus | kW 
1. Motoren: Für Melkma- l. Licht ... aa.. 0,50 
schine, Zentrifuge, 2. Wärme 1,00 
Wasserpumpe und 3. Bügeleisen 0,50 
Flaschenspüler insges. 2,4 4. Kühlschrank 0,25 
2. Hennen 8 5 0,88 6. Radio. 0,05 
3. Strahloſen 1,00 
Sa. 4,28 Sa. 2,30 
Stromverbrauch 1933/34 
im Gutabetrieb | kWh | im Gutshaus kWh 
1. Kraft Pos. 1 .. 1 120 
a) Melk maschine. | 2500 
b) Pumpe 2 500 
c) Kleinkraft 240 
2. Wꝭir ne 980 
3. Licht. 220 
Sa. 6 440 Sa. 1120 


Benutzungsdauer der installierten Pos. 1. bis 5. 487 h. 


Leistung insgesamt 1500 h. 

Die Farm verarbeitet die Milch von 40 bis 50 Kühen zu 
Vorzugsmilch (in Flaschen). — Zur Tarifeinstufung bei 
den verschiedenen Werken sind noch Angaben über den 
bebauten Raum, die Zimmerzahl, den Steuerwert und die 
Gesamtfläche der Farm gemacht worden. 

Auf Grund der Unterlagen aus 25 Werken sind für 
diese angenommene Farm die Strompreise nach folgender 
Unterteilung errechnet: 


1. Feste Kosten für das Gutshaus, 

2. Feste Kosten für den Gutsbetrieb, 

3. Gesamtkosten, 

4. Durchschnittspreise der kWh unter Einrechnung aller 
Nebenkosten. 


Nach den Angaben von Oxford finden wir auch in England 
eine große Anzahl von Tarifformen, die aber im Grunde 
nach den gleichen oder ähnlichen Gesichtspunkten wie in 
Deutschland aufgebaut sind. Wir finden dort den ein- 
fachen und den gestaffelten Zählertarif, Grundgebühren- 
tarife, die auf die Fläche oder auf den Anschlußwert be- 
zogen sind. Auch der Steuerwert wird verschiedentlich 
zugrunde gelegt. Dazwischen finden sich die mannigfaltig- 
sten Kombinationen zwischen den genannten Bezugs- 
größen. In einer Anzahl von Fällen wird der Gutsbetrieb 
und der Gutshaushalt gesondert verrechnet. — Man sieht 
also, daß auch in England, genau wie in manchen anderen 
Ländern auf dem Gebiet des Tarifwesens noch keine ein- 
heitlichen Linien erkennbar sind und daß die Kompliziert- 
heit der Tarife es dem Abnehmer oft unmöglich macht, 
festzustellen, nach welchem Verteilungsschlüssel er eigent- 
lich zur Aufbringung der allgemeinen Unkosten der Strom- 
versorgung herangezogen wird. 

Die Versuchsansteller in Oxford klagen darüber, daß 
hierdurch eine gewisse Unsicherheit entsteht, durch die 
die Ausbreitung der Elektrizität auf dem Lande nicht ge- 
rade gefördert wird. Immerhin gibt es schon einzelne 
Werke, die mit einfachen und übersichtlichen Tarifen ar- 
beiten. In diesem Zusammenhang wird besonders Dum- 
friesshire County Council genannt, das auch auf die Zah- 
lung von Baukostenzuschüssen durch die Abnehmer grund- 
sätzlich verzichtet. Die Baukostenzuschüsse werden ge- 
radezu als Kinderschreck — bugbears — der Landversor- 
gung bezeichnet und als größtes Hemmnis bei der Aus- 
breitung der Elektrizität auf dem flachen Lande angesehen. 

Die Strompreise liegen relativ niedrig und schwanken, 
bezogen auf die oben geschilderte Farm, zwischen 12 und 
36 Pf je kWh einschl. Grundgebühr (bei einer Parität von 
1£= 2042 RM). Dabei sind naturgemäß die Werke mit 
starker Industriedurchmischung in der Lage, besonders 
günstige Preise einzuräumen. 

Weitere Einzelheiten können der Zeitschrift „Electri- 
cian“ vom 12. 7. 1935, S. 34, entnommen werden. v.W. 


GESCHÄFTLICHE MITTEILUNGEN. 


Aus der Geschäftswelt. — In das Handelsregister 
wurden eingetragen: Wärmetechnische Gesell- 
schaft Frankfurt a. M. G. m. b. H., Oberursel i. Ts. 
(21 000 RM): Ausführung, Handel und Vertrieb wärmetech- 
nischer Anlagen, wie überhaupt technischer Spezialappa- 
rate; Altophon Tonmöbelbau G. m. b. H., Berlin 
(20 000 RM): Herstellung und Vertrieb elektrotechnischer 
Artikel, insbesondere Bau von Tonmöbeln und Schallplatten- 
spielern; K. T.B. Gesellschaft für Elektro-Aku- 


74 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 


16. Januar 1936 


stikund Kino-Technik m. b. H., Berlin (20000 RM): 
Herstellung und Vertrieb von Apparaten, Maschinen und Ein- 
richtungen auf mechanischen, elektrischen, akustischen, photo- 
chemischen und verwandten Gebieten. 


WIRTSCHAFTSSTATISTISCHE MITTEILUNGEN 
(Mitgeteilt von der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie.) 


Kanadas Elektroindustrie und -außenhandel. 
— In den Nachkriegsjahren hat die kanadische Selbst- 
versorgung in elektrotechnischen Erzeugnissen eine beacht- 
liche Ausweitung erfahren. DieErzeugungswerte der 
Elektroindustrie hatten sich bis 1929 mehr als ver- 
doppelt (566,2 Mill RM). Die Krise unterbrach zwar für einige 
Jahre die Aufwärtsentwicklung, doch brachte schon das Jahr 
1934 einen neuerlichen Anstieg. Mit 239,6 Mill RM (Zahlun- 
tafel 1) liegt der Erzeugungswert bereits um 25 % über dem 
Stand des Vorjahres, die Beschäftigungszunahme 
ist etwas geringer (Zahlentafel 2). Im Vordergrund der ver- 
mehrten Herstellung stehen Rundfunkapparate und 
Haushaltsgeräte, die allein die Hälfte der Steigerung 
ausmachen, während sich die Erzeugung elektrischer Maschi- 
nen nur in engen Grenzen veränderte. Im Durchschnitt der 
letzten Jahre beträgt der Anteil der Selbstherstellung am Ge- 
samtbedarf elektrotechnischer Erzeugnisse rund 90 %. 


Zahlentafel 1. Erzeugung!) der kanadischen Elektro- 
industrie in 1000 RM?). 


Warengruppen 1932 | 1933 | 1934 
Generatoren’). . - » 2 2 2 202. 17 918 | 7 123 | 7 766 
Motoren 9 602 9 709 12 066 
Transformatoren 12 350 7 27 8 795 
Akkumulatoren, Elemente 18 236 17 551 18 709 
Kabel und Drähte 28 260 21 856 29 829 
Zähler und Meßinstrumente 3027 2 470 2 986 
Schalttafeln und Schaltschränke. 4 640 1 969 3 262 
Schalter aller Art.. 4 476 1645 2 865 
Installationsmaterlal. . . . . . . 5 762 5 458 7 891 
Fernsprechapparate u. Zubehör 17699 | 7 608 8 044 
Rundfunkapparate, e ae 

und Zubehör A 35 914 25 575 39 728 
davon: Empfün ger 26 922 18 485 32 047 
Röhren 6 635 4 598 5 434 
Glühlampen 17 733*) 15 608 17 720 
Beleuchtungszubehör . . . .. . 4 528 3 751 3 892 
Industrielle Wärmeapparatce?) . . 649 456 727 
Haushaltapparate . . . 2... 45 534 34 167 44 568 
davon: Elektr. Waschmaschinen 13 485 11 440 14 104 
Elektr. Kühlschränke 13 472 | 9247 15 378 
Staubsauger 10 810 5 443 6 060 
Sonstiges. 35512 | 28 657 30 706 
Gesamte Erzeugung | 261840 | 190881 | 230554 


1) Ohne Reparaturen und nichtelektrotechnische Erzeugnisse der 
Elektroindustrie. 

1) Umrechnungskurs seit der Währungsentwertung unter Berück- 
sichtigung der veränderten Binnenkaufkraft; die Werte für 1933 und 1934 
sind also mit denen der Vorjahre vergleichbar. 

3) Einschl. Anlaßmotoren für Kraftfahrzeuge. 

) Kleinere Werte sind auch in „Sonstiges“ enthalten. 


Zahlentafel 2. Beschäftigte Personen und Zahl der 


Betriebe. 
| 1929 | 1932 | 1933 | 1934 
Arbeiter | 15 916 10 373 | 8 329 | 9 950 
Angestellte 4 955 3 932 3 438 3 707 
Beschäftigte insges. 20 871 14 305 | 11767 | 13657 
Zahl der Betriebe . . 139 | 169 174 | 174 


Die Elektroeinfuhr Kanadas (Zahlentafel 3a) be- 
trug 1934 21,6 Mill RM gegenüber 18,5 und 31,8 Mill RM in den 
Jahren 1933 und 1932. Wichtigste Gruppen waren Maschinen 
und Radio, die zusammen 1934 über 40 % der Einfuhr be- 
stritten. Lieferländer (Zahlentafel 3b) waren fast aus- 
schließlich USA und Großbritannien, wobei USA über 80 %, 
1934 sogar fast 90 % der Einfuhr lieferten, während Groß- 
britannien sich mit dem zehnten Teil des amerikanischen An- 
teils begnügen mußte. 

Die kanadische Ausfuhr (Zahlentafel 4a) betrug 
in den beiden letzten Jahren fast 9 Mill RM, die zu über 50 % 
von den Gruppen Koch- und Heizapparate und Staubsauger, 
Magnetzündapparate usw. und Elektroden ausgefüllt wurden. 
Der Hauptteil dieser Ausfuhr wird in Großbritannien und dem 
übrigen englischen Reich abgesetzt (Zahlentafel 4b). 
Außerdem spielt Süd- und Mittelamerika eine Rolle als Ab- 
nehmer. 


Zahlentafel 3a. Kanadische Elektroeinfuhr nach 


Warengruppen. 
| Anteil an der 
1932 1933 | 1934 Gesamt. Elektro- 
Warengruppen einfuhr 
:.. SOBE REGEN, 1° > Ea 1934 
1000RM|1000RM|1000RM| % 0% 
Elektrische Maschinen 7184 4077 4535 | 22,6 | 22,0 21.0 
Akkumulatoren, Elemente 1355 634 606 4,3 3.1 2.8 
Kabel u. isol. Drähte ` 225 263 $ 1,2 1,2 
Zählen 498 220 234 1,6 1.2 1.1 
Schalt- u. Sicherheitsapp., | 
Installationsmaterial . . 2 566 1241 1 534 8,1 6,8 7.1 
Telegraphie u. Telephonie 
mit Draht . . .... 2 780 768 1 307 8,7 4,1 6,1 
Radioapparate, Radio- 
röhren 5038 | 3 680 4559 | 15,9 19,9 21.1 
Elektr. Lampen 1385 | 1142 1 617 4,2 6,2 7.5 
Elektr. Beleuchtungs- | 
zubehör 956 446 621 3,0 2,4 2.9 
Koch- u. Heizapp., Staub- | 
sauger 1423 1211 649 4.5 6,5 3.0 
Zünd magnete u. - vorricht. 1069 598 720 3,4 | 3,1 3.3 
Kohle f. d. Elektrotechnik 1228 753 942 3,8 4,1 44 
Sonstiges 6 345 3532 3973 | 19,9 19,1 185 
Insgesamt | 31827 18 522 21 560 | 100 100 100 


Zahlentafel 3b. Kanadische Elektroeinfuhr nach 


Ländern. 
| Anteil an der 
1932 1933 | 1934 Gesamt-Elektro- 
Herkunftsländer!) | einfuhr 

a i 1932 | 1933 1934 
1000RM 1000RM 1000RM| % % l o 
v. S. Amerika ..... 20844 14941 | 19044 | 84,5 | 80,7 W. 
Großbritannien 3841 1698 1753 12,1 9.2 . 
Schweden 367 | 798 321 1,1 4,3 1.5 
Schweiz 112 835 179 03 45 0.8 
Deutschland 173 77 42 | 05 | 0,4 02 
Sonstige 490 173 221 1.5 0,9 10 
Insgesamt | 31 827 18 522 | 21560 | 100 100 100 


1) Geordnet nach der Größe der Einfuhr 1934. 


Zahlentafel 4a. Kanadische Elektroausfuhr (kanadische 
Erzeugnisse) nach Warengruppen. 


Anteil an der 


kanadischen 
Warengruppen Elektroausfuhr 
1932 1933 1934 | 1932 1933 | 1034 
1000 RM 1000 RM 1000 RMI % % 0% 
| 
Elektrische Maschinen . . 122 176 202 0,9 2,0 2,3 
Akkumulatoren, Elemente 680 659 707 5,4 7,4 8,3 
Isolierter Kupferdraht und 
Kabel 500 377 821 4,0 l 4,3 9,5 
. Telegraphie und Telephonie | 

mit u. ohne Draht . . 959 1105 863 7,6 12,5 | 10,0 
Koch- und Heizapparate . 1333 | 2008 1784 | 10,5 22,6 . 20.7 
Staubsauger und Teile. . 5 952 1 456 647 | 47,0 | 16,4 | 7.5 
Zündkerzen, -magnete, 

Apparate 1 179 1 318 1 164 9,3 | 14,9 | 13.5 
Elektroden 807 943 1 432 6,4 10,6 16.6 
Elektroporzellan 522 294 319 4,1 3,3 3,7 
Nicht bes. ben. elektrische i 

Apparate 609 530 | 686] 4.8 6.0 7.9 

Insgesamt | 12663 | 8866 | 8625 | 100 100 100 

Zahlentafel 4b. Kanadische Elektroausfuhr nach 
Ländern. 
| | Anteil an der 
1932 | 1933 | 1934 Gesamt. Elektro- 
Absatzländer') | ausfuhr 
— 1932 1033 1934 
1000 RM 1000 RM 1000 RMI % | % : ®% 
l 
Nach wichtigen Ländern i | | 

des brit. Reiches: 

Großbritannien . . . . 7 898 3959 | 2484 62,5 44,6 | 28,8 

Brit.-Südafrika 1114 1 465 1 525 88 16,5 17,7 

Neuseeland . . . ... 678 628 | 755 5,4 7,1 88 

Australlen 217 423 468 | 1,7 | 4,8 5.4 

Neufundland . .... 113 97 | 106 | 0,9 LIS N 

Brit.-Ind ien 284 98 140] 2.2 1.1 16 

Zusammen 6 brit. Länder 10 304 6 668 | 5478 | 81,5 75,2 63,5 
Argentin len 380 296 455 3,0 3.3 5.3 
Mexiko 196 175 372 1,5 2.0 | 4.3 
Brasillleen a.’ 177 181 279 1.4 | 2,0 3.2 
China 77 57 114 0,6 O, 6 1,3 
V. S. Amerika ..... 138 73 87 1,1 | 0,8 1,0 
Japan ....2 2 20200 54 41 68 | 0,4 0,5 0,8 
Sonstige 11337 1375 | 1772 10,5 15.6 20.6 

Insgesamt. . 12 663 8 866 | 8625 | 100 100 


1) Geordnet nach der Größe der Ausfuhr 1934. 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 76 


VERBAND ST EIL. 


VDE 
Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Geschäftstelle : Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus. 
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631. 
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12. 


Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936. 


Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im 
September 1936 sollen wieder wie bisher Fachberichte ge- 
halten werden. 

Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhalts- 
angabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter Bekanntgabe von 
Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum 
10. Februar 1936 einzusenden. 

Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher 
Eignung die Mitgliedschaft der Vortragenden beim VDE 
berücksichtigt. 

Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte 
1936 schon vor der Tagung, etwa im August, erscheinen und 
den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aus- 
sprachen zugestellt werden. Weitere Angaben über die 
Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den 
Anmeldenden rechtzeitig zu. 


Bekanntmachung. 


Ausschuß für Stromrichter. 


Nachstehend wird ein Entwurf zu VDE 0555/1936 
„Regeln für die Bewertung und Prüfung von Strom- 
richtern“ veröffentlicht. In diesem Zusammenhang 
wird auf die in diesem Heft, S. 57, enthaltene Ein- 
führung des Ausschußvorsitzenden, Herrn Dr. Schen- 
kel, verwiesen. 


Einsprüche und Anregungen sind in doppelter 
Ausfertigung bis zum 15. März 1936 an die Geschäfts- 
stelle des VDE, Berlin-Charlottenburg 4, Bismarck- 
straße 33, einzureichen. 

Verband Deutscher Elektrotechniker. 
Der Geschäftsführer: 


Blendermann. 


Ausschuß für Stromrichter. 


Entwurf. 
VDE 0555. 
Regeln für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern. 


I. Gültigkeit. 
1. Geltungsbeginn. 
2. Gültigkeit. 
$ 3. Geltungsbereich. 


II. Begriffserklärungen. 
4. Nennleistung. 
5. Nennspannung. 
6. Nennstrom. 
7. Nennbetrieb. 
8. Aussteuerungsgrad. 
9. Wirkungsgrad. 
0. Leistungsfaktor, 

faktor. 

3 11. Kurzschlußspannung. 
12. Kurzschlußverlust. 
f 13. Spannungsänderung. 
f 14. Schaltgruppen von Gleichrichtertransformatoren. 


mn WE WU A BE A A 


Verschiebungsfaktor, Verzerrungs- 


III. Bestimmungen. 
A. Allgemeines. 


15. Sinusform von Spannungskurven. 
3 16. Symmetrie von Mehrphasensystemen. 


$ 17. Aufstellungsort. 
$ 18. Betriebswarmer Zustand. 
$ 19. Prüfungen. 
$ 20. Dichtheit der Gefäße. 
B. Erwärmungen und Überlastungen. 
$ 21. Kühlmitteltemperatur. 
§ 22. Erwärmungen. 
$ 23. Überlastungen. 
C. Isolationsprüfungen. 
$ 24. Ausführung der Prüfungen. 
$ 25. Prüfspannungen für Gleichrichter und Gleichrichter- 
transformatoren. 
D. Wirkungsgrad und Verluste. 
$ 26. Gewährleistungen. 
$ 27. Einzelverluste. 
5 28. Kurzschlußmessungen am Gleichrichtertransformator. 
E. Leistungsfaktor. 
$ 29. Gewährleistungen. 
$ 30. MeßBverfahren. 
F. Spannungsänderung. 
$ 31. Gewährleistungen. 
G. Ursprungszeichen und Schilder. 
$ 32. Hersteller und Firmenzeichen. 
$ 33. Leistungsschild. 


H. Toleranz. 
Zulässige Abweichungen. 


I. Gültigkeit. 


§ 1. 
Geltungsbeginn. 


Diese Regeln gelten für die in $ 3 genannten Gleich- 
richteranlagen, deren Herstellung nach dem 1. September 
1936 begonnen wird. 

$ 2. 


Gültigkeit. 


Diese Regeln gelten allgemein, Abweichungen hiervon 
sind ausdrücklich zu vereinbaren. Die Bestimmungen über 
die Schildangaben müssen jedoch immer erfüllt sein. 


8 3. 
Geltungsbereich. 


Diese Regeln gelten für folgende Teile sowohl von 
ortsfesten als auch auf Fahrzeugen aufgestellten Gleich- 
richteranlagen: 


1. Gleichrichtergefäße aus Eisen oder Glas mit flüssi- 
ger Quecksilber- bzw. Glühkathode. 
Gleichrichtertransformatoren. 

Stromteiler für Anodenströme. 

Einrichtungen zur Verlängerung der Anodenbrenn- 
dauer (z. B. Saugdrosseln). 

Regeleinrichtungen mittels Stufen- oder Drehregler. 
Gittersteuerungseinrichtungen. 


Diese Regeln gelten für Gleichrichter mit Nenn- 
strömen (s. $ 6) von 100 A aufwärts und Nennspannun- 
gen bis zu 4000 V. 


Für Gleichrichter zubehör gelten die einschlägigen 
VDE- Bestimmungen, sofern nicht im nachstehenden Son- 
derbestimmungen festgelegt sind (z. B. für Gleichrichter- 
transformatoren). 


Für Wechselrichter- und Umrichteranlagen können 
diese Regeln sinngemäß angewendet werden. 


Nicht unter diese Regeln fallen Gleichrichteranlagen 
für besondere Zwecke, wie für Sendeanlagen, elektrosta- 
tische Staubniederschlagsanlagen, Flammenbogenöfen für 
hochgespannten Gleichstrom, Röntgenanlagen, Laborato- 
rien und Prüffelder. 


man END 


76 


Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 3 


16. Januar 1936 


II. Begriffserklärungen. 
§ 4. 


Nennleistung. 

Nennleistung des Gleichrichters ist die 
auf dem Schild genannte abgegebene Leistung. Hierunter 
ist die höchste Leistung verstanden, die der Gleichrichter 
dauernd abgeben kann. 

Nennleistung des Gleichrichtertrans- 
formators ist die auf dem Schild genannte Schein- 
leistung, die der Transformator im zugehörigen Gleich- 
richterbetrieb dauernd aufnehmen kann. 


8 5. 
Nennspannung. 

Nennspannung des Gleichrichters ist die auf 
dem Schild genannte Spannung auf der Gleichstromseite. 

Bei Gleichrichteranlagen ohne Steuer- oder Regel- 
einrichtungen ist die Nennspannung die höchste 
Gleichspannung bei Nennleistung. 

Diese Angaben gelten für den Nennwert der Betriebs- 
spannung (vgl. VDE 0176/1932) auf der Primärseite. 

Bei Gleichrichteranlagen mit Steuer- oder Regel- 
einrichtungen sind zwei Nennspannungen zu 
unterscheiden: 

a) die höchste Gleichspanung bei Nennleistung, 
b) die niedrigste Gleichspannung bei 10 % 
Nennstromes. 

Bei Schwankungen der Primärspannung gilt im all- 
gemeinen für a) die niedrigste, für b) die höchste Primär- 
spannung. 

§ 6. 


Nennstrom. 
Nennstrom des Gleichrichters ist der 
Strom, den der Gleichrichter dauernd bei seiner Nenn- 
spannung [nach $ 5a)] abgeben kann. 


§ 7. 
Nennbetrieb. 
Nennbetrieb ist der Betrieb mit Nennstrom und 
der höchsten Gleichspannung bei Nennleistung. 


§ 8. 
Aussteuerungsgrad. 


Aussteuerungsgrad eines gittergesteuerten 
Gleichrichters ist das Verhältnis der geregelten Spannung 
zur höchstmöglichen Spannung. Der Aussteuerungsgrad 
wird für eine Belastung mit 10% des Nennstromes an- 


gegeben (vgl. $ 5). 
89. 


Wirkungsgrad. 


Der Wirkungsgrad einer Gleichrichteranlage ist 
das Verhältnis der Leistungsabgabe zur Leistungsauf- 
nahme der gesamten Gleichrichteranlage. 


§ 10. 


Leistungsfaktor, Verschiebungsfaktor, 
Verzerrungsfaktor. 


Der Leistungsfaktor/ der Gleichrichteranlage 
ist das Verhältnis von aufgenommener Wirkleistung zu 
aufgenommener Scheinleistung. Er ergibt sich als Pro- 
dukt des Verschiebungsfaktors cos und des Verzerrungs- 
faktors v zu: 


des 


à = v: cos Q. 


Der Verschiebungsfaktor ist der Kosinus des 
Phasenwinkels % der Grundwellen von Spannung und 
Strom. 

Der Verzerrungsfaktor v ist das Verhältnis 
des Effektivwertes der Grundwelle des Stromes zum 
Effektivwert des gesamten Stromes. 


§ 11. 
Kurzschlußspannung. 


Kurzschlußspannung des Gleichrichtertrans- 
formators ist die Spannung, die bei kurzgeschlossener 
Sekundärwicklung an die Primärwicklung gelegt werden 
muß, damit diese den Nenn-Primärstrom aufnimmt. 

Die Nenn-Kurzschlußspannung u, wird 


aus der bei der Schaltung auf Normalstufe gemessenen 


Kurzschlußspannung berechnet. Sie wird in Prozent der 
Nenn-Primärspannung ausgedrückt (s. $ 28). 


§ 12. 
Kurzschlug verlust. 


Kurzschlußverlust des Gleichrichtertransfor- 
mators ist die gesamte Stromwärmeleistung bei Nenn- 
strom und Nennfrequenz, die in allen Wicklungen und Ab- 
leitungen (also zwischen den Klemmen) in betriebs- 
warmem Zustand verbraucht wird. 


§ 13. 
Spannungs änderung. 


Die Spannungsänderung einer Gleichrichter- 
anlage ist die Erhöhung der Gleichspannung, die sich beim 
Übergang vom Nennbetrieb auf 10 % des Nennstromes er- 
gibt, wenn die Primärspannung nach Form und Größe 
sowie die Regelstufe und der Aussteuerungsgrad unver- 
ändert bleiben. 

Die Spannungsänderung wird in Prozent der Nenn- 
spannung (höchste Gleichspannung bei Nennleistung s. 
§ 5) ausgedrückt. 

$ 14. 

Schaltgruppen von Gleichrichter- 

transformatoren. 


In Tafel I sind die gebräuchlichsten Schaltungen der 
Gleichrichtertransformatoren zusammengestellt. Für drei- 
phasigen Gleichrichterbetrieb sind vier Schaltgruppen A, 
B, C und D zu unterscheiden, für sechsphasigen Betrieb 
zwei Schaltgruppen F und G. 

Die Sekundärwicklungen der in Tafel I dargestellten 
Gleichrichtertransformatoren sind mit belastbarem Stern- 
punktleiter versehen. 

Bei den Zickzackschaltungen der Tafel I ist beim Zu- 
sammenschluß der beiden Wicklungsenden auf die genaue 
Einhaltung des Vektorbildes zu achten. 


Für zwölfphasigen Betrieb, der bei großen Leistungen 
vielfach vorkommt, ist wegen der Mannigfaltigkeit der 
Schaltungen davon abgesehen worden, besondere Schalt- 
gruppen festzulegen. 

Die Schaltungen einer Gruppe ergeben sowohl in der 
Gleichspannung als auch in den Primärströmen gleich- 
phasige Oberwellen. 

Bei gittergesteuerten Gleichrichtern ist hierbei gleicher 
Aussteuerungsgrad vorausgesetzt. 


Bei Schaltungen verschiedener Gruppen sind die Ober- 
wellen in der Gleichspannung und in den Primärströmen 
phasenverschoben. Beim Parallelbetrieb von Gleich- 
richtern, deren Transformatoren verschiedenen Schalt- 
gruppen angehören (A mit B oder C mit D oder F mit G) 
können Ausgleichströme zu einer weitgehenden Verminde- 
rung von Oberwellen in den Netzen führen. 

Bei den Schaltungen mit Einrichtungen zur Verlänge- 
rung der Anodenbrenndauer ergibt sich die Phasenände- 
rung der Oberwellen durch eine Verkettung verschieden- 
phasiger Anodenströme, die das gleichzeitige Brennen 
mehrerer Anoden bewirkt, z. B. bewirkt die Saugdrossel 
in Schaltung G2, daß die dem Sechsphasenbetrieb eigen- 
tümlichen Oberwellen in Gegenphase kommen zu den ent- 
sprechenden Oberwellen der Schaltung F.. 

Als Beispiel einer solchen Einrichtung zur Verlänge- 
rung der Anodenbrenndauer ist in der Tafel I die Saug- 
drossel dargestellt. 


III. Bestimmungen. 
A. Allgemeines. 


§ 15. 


Sinusform von Spannungskurven. 

Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An- 
nahme einer praktisch sinusförmigen Welle der Primär- 
spannungen (s. $ 14 von VDE 0530/1934/R.E.M.). 

Für Anlagen, in denen die speisende Primärspannung 
stärker von der Sinusform abweicht als in dem oben er- 
wähnten $ 14 der R.E.M., sind besondere Vereinbarungen 
zu treffen. 

Hierbei ist zu beachten, daß die Rückwirkung der 
Gleichrichterbelastung auf die Kurvenform der speisenden 
Primärspannungen von dem Größenverhältnis der Gleich- 
richterleistung zur Nennleistung des Netzes sowie von den 
im Netz vorhandenen Blindwiderständen (Induktivitäten 
und Kapazitäten) abhängt. 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 77 


Tafel I. Schaltungen und Schaltgruppen für Gleichrichter- 


Transformatoren. 


Bezeichnung | 


betriebsfertigen Apparaten 
und Hilfseinrichtungen aus- 
geführt. Insbesondere sollen 
die Spannungsproben in den 


I. Dreiphasen- 


Gleichrichterbetrieb A; Stern 


Schaltgruppe A 
A; Dreieck 


B, Stern 


B, Dreieck 


Ci Dreieck 


Schaltgruppe D 


D, Stern 


II. Sechsphasen- 
Gleichrichterbetrieb F, 
|y, 


Dreieck 


| v 
Doppelstern 
| | TAT 


Doppelstern 7 


mit Saug- 
drossel 


Stern 


Schaltgruppe F 


F, Stern Gabel 


G. Dreleck Doppelstern 
mit Saug- 
drossel 


Schaltgruppe G 


G, Dreieck 


§ 16. 
Symmetrie von Mehrphasensystemen. 


Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An- 
nahme, daß das speisende Mehrphasenstrom- bzw. -span- 
nungssystem praktisch symmetrisch ist (s. $ 15 von VDE 
0530/1934/R.E.M.). 

§ 17. 
Aufstellungsort. 

Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An- 
nahme, daß der Aufstellungsort der Gleichrichteranlagen 
nicht höher als 1200 m ü. M. liegt. Für einen höher ge- 


legenen Aufstellungsort sind besondere Vereinbarungen 
zu treffen. 
§ 18. 


Betriebswarmer Zustand. 

Die folgenden Bestimmungen beziehen sich auf den 
betriebswarmen Zustand, sofern die Temperatur von Ein- 
flu8 und nichts anderes angegeben ist. 

§ 19. 
Prüfungen. 


Die Prüfungen werden in der Regel und nach Mög- 
lichkeit in den Werkstätten der Hersteller an den neuen 


Vektorbild Ä Schaltungsbild 
er — 8 aal T 5 a 
Primär | Sekundär | Primär | Sekundär 


mu Kr 


Werkstätten des Herstellers 
ausgeführt werden. Bei der 
Prüfung werden die einzel- 
nen Hauptteile einer Gleich- 
richteranlage für sich ge- 
prüft. 

Prüfungen vollständiger 
Gleichrichteranlagen und 
Prüfungen am Aufstellungs- 
ort sind besonders zu verein- 
baren. 

§ 20. 


Dichtheit der 
Gefäße. 


Eisengefäße von Gleich- 
richtern gelten dann als ge- 
nügend dicht, wenn der 
Druck im nicht in Betrieb 
stehenden Gleichrichter bei 
nicht laufenden Pumpen und 
geschlossenem Vakuumhahn 
nach dem Auspumpen auf 
kleinsten Druck (etwa 0,003 
mm Hg) während eines Zeit- 
raumes von mindestens 10h 
nicht über 0,02 mm Hg steigt. 


B. Erwärmungen und 
Überlastungen. 


§ 21. 


Kühlmitteltempe- 
ratur. l 
Die Bestimmungen gel- 
ten unter der Voraussetzung, 
daß die Kühlmittel- 
temperatur folgende 
Werte nicht überschreitet: 


a) bei mittelbarer und un- 
mittelbarerLuftküh- 
lung 35°, jedoch in 
Ländern mit tropischem 
oder subtropischem Kli- 
ma 40°, 

b) bei mittelbarer oder un- 
mittelbarer Wasser- 
kühlung 25°. 


§ 22. 
Erwärmungen. 


Die höchstzulässige Tem- 
peratur des Gleichrichterge- 
fäßes und seiner Einbauten 
wird nicht festgelegt, da diese vorwiegend von der Art der 
verwendeten Baustoffe und der Bauart abhängig ist. 


§ 23. 
Uberlastungen. 


Für Gleichrichter mit Quecksilberkathode in Eisen- 
gefäßen bis 4200 A Nennstrom und in Glas- 
gefäßen gelten die in Abb. 1 angegebenen Überlastungs- 
schaulinien. Uberlastungen von mehr als 1 h bei Gleich- 
richtern in Eisengefäßen und von mehr als 10 min bei 
Gleichrichtern in Glasgefäßen gelten als Dauerbelastungen. 


Die Uberlastungen nach Abb. 1 beziehen sich nur auf 
die elektrische Uberlastbarkeit der Gleichrichteranlage 
ohne Rücksicht auf die Erwärmung und dürfen im Betrieb 
nicht mehrfach aneinander anschließend wiederholt wer- 
den, jedoch sind sie anschließend an den Dauerbetrieb 
mit Nennleistung zulässig. 


Für den Gleichrichtertransformator sind höhere Tem- 
peraturen zulässig als nach VDE 0532/1935/R.E.T. für 
Dauerbetrieb mit Nennleistung. Hierbei dürfen jedoch 
keine die Isolierung beeinträchtigenden Temperaturen auf- 
treten. 


Bezüglich der Überlastungen von Gleichrichtern für 
mittelschweren Betrieb auf Stadtschnellbahnen, Vorort- 


| Primär | Sekundär 


78 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 


16. Januar 1936 


und Überlandbahnen, sowie für schweren Volbahnbetrieb 
sind besondere Vereinbarungen zu treffen. 


Ebenso sind die Überlastungen von Glühkatho- 
den-Gleichrichtern besonders zu vereinbaren. 


% CR EEE 
on Eisengefüßen 
2 4592004 Meanstram | | 


+ 


| b Gleichrichter m Hache ben 


? 2 * S 6 7 28 


S 
— 


Zulässige Überlastungen für Gleichrichter mit Quecksilberkathode 
anschließend an Dauerbetrieb mit Nennleistung. 


Abb. 1. 


C. Isolationsprü fungen. 
§ 24. 
Ausführung der Prüfungen. 


Die Isolationsprüfung der Gefäße gehört nicht zu den 
üblichen Abnahmeprüfungen und braucht nicht mit diesen 
gleichzeitig stattzufinden. Sie erfolgt bei Eisengleichrich- 
tern beim Zusammenbau des Gleichrichters in der Werk- 
statt des Herstellers am nicht evakuierten Gleichrichter. 

Die Prüfspannung soll praktisch sinusförmig, ihre 
Frequenz gleich der Nennfrequenz oder 50 Hz sein. 

Bei der Vornahme der Prüfung dürfen höchstens 50 % 
der Prüfspannung durch Einschalten mittels Schalter auf 
den Prüfling gegeben werden. Die Steigerung der Span- 
nung vom halben Wert zum Endwert muß stetig oder in 
einzelnen Stufen von höchstens je 5% der Endspannung 
erfolgen. Die Zeit der Spannungssteigerung vom halben 
Wert bis zum Endwert soll nicht kleiner als 10s sein. 
Der Endwert der Prüfspannung ist während 1 min einzu- 
halten. 

$ 25. 


Prüfspan nungen für Gleichrichter und 
Gleichrichtertransformatoren. 


Die Isolationsprüfung ist mit den in Tafel II und III 
angegebenen Prüfspannungen vorzunehmen; hierbei be- 
deutet U, den Effektivwert der Prüfspannung und U, (in 
Volt) die höchste Gleichspannung bei Nennleistung (s. 8 5). 


Tafel II. Prüfspannungen für Gleichrichter. 


| Teil Prüfspannung I’, 

1. Hauptanoden und damit verbundene An- NR E ; 
lagenteile gegen Gefüß (nur bei Eisen- 3 Ug + 2500 \ 
gleichrichtern) und gegen Erde 

=: Erregeranoden, Zündanoden. Zündspulen v 
gegen (rfäb (nur bei Eisengleichrichtern) 1000 

3. Gefäß gegen Kathode (nur bei Eisengleich- | 100 V 
richtern) 

4. Gefa und damit ver- ; 
bundeneAnlagenteile . 2 Ug + 1000 V, 
(nur bei Eisengleich- Kathode mindestens 2500 V 
riehtern) gegen 

Erde 5 

5. Kathode und damit bei 
verbundene Anlagen- geerdeter 100 Y 
teile Kathode 


Tafel III. Prüfspannungen für Gleichrichter- 
transformatoren und Zubehör. 


Teil Prüfspannung U, 


Primärwicklungen gegen Se- 
kundärwicklungen und ge- 
gen Körper 


nach VDE 0532/1934 R. E. T. 
§ 47, Tafel VII. 


Trans- 
for- 
mator 


Sekundärwicklungen gegen 
Körper und wenn möglich 
zwischen den einzelnen 
Wicklungsteilen 


3 Ug + 2500 v 


Einrichtungen zur Verlängerung der 
Anodenbrenndauer, Stromteiler 


3 Ug + 2500 
und dgl. gegen Erde 


D. Wirkungsgrad und Verluste. 


§ 26. 
Gewährleistungen. 


Gewährleistet wird nur der Gesamtwirkungsgrad der 
Gleichrichteranlage, der die Verluste im Gefäß, im Trans- 
formator mit Zubehör, in Einrichtungen zur Verlängerung 
der Anodenbrenndauer, Stromteilern usw., sowie in den 
Regel- und Steuerungseinrichtungen berücksichtigt. Die 
Verluste in den Verbindungsleitungen, Glättungseinrich- 
tungen und Rückkühleinrichtungen sind im allgemeinen 
nicht eingeschlossen. Einzelverluste werden nicht gewähr- 
leistet. Die Angaben des Wirkungsgrades beziehen sich 
auf den Nennbetrieb. 


Vor der Bestimmung des Wirkungsgrades einer 
Gleichrichteranlage muß der Gleichrichter gründlich for- 
miert und bei der Messung betriebswarm sein. Unterschie- 
den werden: | 


a) direkt gemessener Wirkungsgrad. Er wird durch 
Messung der Leistungsaufnahme und Leistungs- 
abgabe der gesamten Gleichrichteranlage ermittelt. 


b) indirekt gemessener Wirkungsgrad. Er wird 
nur im ganzen aus der Summe der Einzelverluste er- 
mittelt, wobei die Stromwärmeverluste auf die Be- 
triebstemperatur umzurechnen sind. 


Bei Gewährleistungsangaben über den Wirkungsgrad und 
die Verluste gilt, sofern nichts anderes vereinbart ist, das 
direkte Meßverfahren. 


§ 27. 
Einzelverluste. 


Die Einzelverluste sind: 


1. Verluste durch den Spannungsabfall im Lichtbogen des 
Gleichrichters. 


Zur Bestimmung dieses Spannungsabfalls sind ver- 

schiedene Meßverfahren bekannt: 

a) Leistungsmessung, 

b) Oszillographisches Verfahren, 

c) Messung der durch das Kühlwasser abgeführten 
Verluste. Bei diesem Verfahren wird die Strah- 
lung von Zylinder- und Anodenkühler zu 10 % der 
im Wasser abgeführten Leistung angenommen. 

2. Verluste im Gleichrichtertransformator. 
3. Verluste als Leistungsbedarf für Zubehörteile, näm- 
lich: 
a) Luftpumpensatz, 
b) Vakuummeßeinrichtung, 
c) Zünd- und Erregereinrichtung, 
d) Gittersteuerungseinrichtung, 
e) Einrichtungen zur Verlängerung der Anoden- 
brenndauer, 
f) Stromteiler für Anodenströme, 
g) Lüftung für Glasgleichrichter. 
Die Messung der Einzelverluste der Gleichrichter- 


transformatoren ist nach VDE 0532/1934/R.E.T., unter Be- 
achtung von $ 28 vorzunehmen. 


$ 28. 


Kurzschlußmessungen am Gleichrichter- 
transformator. 


Die Messung des Kurzschlußverlustes hat bei betriebs- 
warmem Zustand zu erfolgen. Wenn dieser nicht herge- 
stellt werden kann, so sind die gemessenen Kurzschluß- 
verluste auf 75° umzurechnen. 


16. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 79 


Kurzschlußspannung und Kurzschlußverlust werden 
mit praktisch sinusförmigem Strom gemessen, wobei der 
Effektivwert des Primärstromes gleich dem Effektivwert 
des Nenn-Primärstromes des Transformators bei Gleich- 
richterbetrieb ist. 


Bei Schaltung F, ist das y „ = 1, 23fache des Nenn- 
* 


Primärstromes einzustellen. 

Zur Messung der Kurzschlußverluste und der Kurzschluß- 
spannung bei sechsphasiger Sekundärwicklung des Gleich- 
richtertransformators müssen zwei Messungen vorgenom- 
men werden. Bei der erten Messung werden drei um 
einen Phasenwinkel von 120 ° verschobene Sekundärwick- 
lungen kurzgeschlossen, bei der zweiten Messung werden 
die anderen drei Sekundärwicklungen kurzgeschlossen. 

Zur Ermittlung der Kurzschlußspannung und Kurz- 
schlußverluste ist der Mittelwert aus diesen beiden Mes- 
sungen zugrunde zu legen. ; 

Bei den Schaltungen, bei denen die Stromverhältnisse 
sekundär im Kurzschlußversuch von denen im Gleichrich- 
terbetrieb abweichen, sind zu den so gemessenen Verlust- 
leistungen Zuschläge zu machen. 

Bei den Dreiphasenschaltungen der Tafel I 
ist bei den Primärwicklungen kein Zuschlag zu machen; 


auf der Sekundärseite beträgt dieser Zuschlag 3 R, I: ; 


hierbei ist /, der Nennstrom und R, der Widerstand eines 
Stranges der Sekundärwicklung. 
Bei den Sechsphasenschaltungen der TafelI sind Ver- 
lustzuschläge für die Schaltungen F, und G, erforderlich. 
Diese betragen für beide: 


1 
3 (R. a + R.) 75 


Hierbei sind Ra und R die Widerstände eines Stranges 
der sekundären Teilwicklungen. 


E. Leistungsfaktor. 


§ 29. 
Gewährleistungen. 


Die Gewährleistungen für Leistungsfaktoren oder 
Verschiebungsfaktoren gelten nur unter der Vorausset- 
zung praktisch sinusförmiger symmetrischer Spannungen 
an den Primärklemmen des Gleichrichtertransformators. 

Ob für die Gewährleistungen der Leistungsfaktor oder 
der Verschiebungsfaktor zu gelten hat, ist besonders zu 
vereinbaren. Im übrigen verstehen sich die Werte bei 
Nennfrequenz und Nennspannung an den Primärklemmen 
des Gleichrichtertransformators. 


§ 30. 


Meßverfahren. 


Der Leistungsfaktor } wird bestimmt aus der 
aufgenommenen Wirkleistung Ny, der primären Nenn- 
spannung U und dem primären Nennstrom / für Dreh- 
stromnetze nach der Formel: 


Ni 
V3 UI 


Der Verschiebungsfaktor wird bestimmt durch 
die Messung der aufgenommenen Wirkleistung Ne und 
der aufgenommenen Blindleistung N, nach der Formel: 


Nw 

2 2 
y N? + N? 

Übliche Leistungsfaktormesser geben den Verschiebungs- 
fuktor an. 


tg p = Ki oder cos ¢ = 
w 


F. Spannungsänderung. 


§ 31. 
Gewährleistungen. 


Die Gewährleistungen für die Spannungsänderung 
umfassen die Spannungsänderung in der Gleichrichter- 
anlage, und zwar im Transformator, in den Verbindungs- 
leitungen, in den Einrichtungen zur Verlängerung der 
Anodenbrenndauer, Stromteilern usw. und im Gleichrich- 
tergefäß. Sie gelten unter der Voraussetzung praktisch 
sinusförmiger Primärspannungen. Die gewährleistete 
Spannungsänderung einer Gleichrichteranlage mit Gitter- 


steuerung bezieht sich nur auf die Spannungswerte bei 
voller Aussteuerung. In der Gewährleistung ist ferner 
anzugeben, welche höchste Spannung im Leerlauf auftritt. 


G. Ursprungszeichen und Schilder, 
§ 32. 
Hersteller und Firmenzeichen. 
Jeder Gleichrichter muß den Namen des Herstellers 


oder dessen Firmenzeichen tragen. Diese Angaben können 
auch auf dem Leistungsschild angebracht werden. 


§ 33. 
Leistungsschild. 


Das Leistungsschild des Gleichrichtertrans- 
formators muß SS 63, 63a und 64 von VDE 0532/1934/ 
R.E.T. entsprechen und außerdem mit dem Vermerk 
„Gleichrichterbetrieb“ versehen sein. 


Das Leistungsschild von Gleichrichtern muß 
mindestens folgende Angaben enthalten: 
Modellbezeichnung, 
Fertigungsnummer, 
Nennleistung in kW, 
Nennspannung in V, 
Nennstrom in A. 


H. Toleranz. 


§ 34. 
Zulässige Abweichungen. 

Toleranz ist die höchstzulässige Abweichung des fest- 
gestellten Wertes von dem nach den Bestimmungen dieser 
Regeln gewährleisteten Werte. Sie soll die unvermeidlichen 
Ungleichmäßigkeiten in der Beschaffenheit der Rohstoffe, 
Ungenauigkeiten der Fertigung und Meßfehler decken. 


Tafel IV. Toleranzen. 


I II 


Gewährleistungen für Zulässige Abweichungen 


1 Gleichspannung nach 5 5 + 1,5 % der Nennspannung 
2 Spannungsänderungen nach + 15 % der gewährleisteten 
Es Spannungsänderung 
3. Wirkungsgrad n nach 55 9, 26 +1% 
für 100 % 
Nenn- + 2 9 des Sollwertes 
leistung 
Leistungsfaktor x, Verschiebungs- für 75 90 | 
t. faktor cos g nach $$ 10, 29 Nenn- 4 2 % „ » 
leistung 
für 50% 
Nenn- +3 %. „ „ 
leistung | 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
Der Geschäftsführer: 
Blendermann. 


Aus den VDE-Gauen. 


Gau Berlin-Brandenburg 
vormals Elektrotechnischer Verein e. V. 
(Gegründet 1879) 


Geschäftstelle: Berlin- Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE-Haus. 
Fernspr.: C4 Wilhelm 8885 und 8886, 
Postscheckkonto : Berlin 133 02. 


Arbeitsgemeinschaften der Jungingenieure. 


Sämtliche nachstehenden Zusammenkünfte finden 
jeweils um 18h im Landwehrkasino, Jebensstraße 2 (hin- 
ter dem Bahnhof Zoologischer Garten) statt. 
Arbeitsgemeinschaft Industrieanlagen. Leiter: Dr.-Ing. 

W 15, Bleibtreustr. 32, Fernr. C 4 0011, App. 2631. 
17. 1. 36 „‚Generatorschutz in Industrienetzen“ (Vortragender: Dipl.-Ing. 

Kleiber) 

Arbeitsgemeinschaft Elektromaschinenbau. Leiter: Bätz. Berlin-Wilhelms- 
hagen, Fahlenbergstr. 27, Fernr.: D 4 0011, App. 159 


20. 1. 36 „Belüftung und Kühlung elektrischer Maschinen“ 1. Teil (Vor— 
tragender: Herr Gloede) 


Göschel, Berlin 


80 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 


16. Januar 1936 


Dipl.-Ing. Bernhard 


Arbeitsgemeinschaft Installationstechnik. Leiter: 
Fernr.: D2 WII, 


Schmidt, Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 87, 
App. 136 

21. 1. 36 „Neues aus dem Gebiet der Leuchtröhrenanlagen“ (Vortra- 
gender: Dr. Wiegand) 


Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik. Leiter: Dr.-Ing. Boekels VDE, Berlin- 
Wannsee, Am Sandwerder 8, Fernr.: F8 0014, App. 184 


22. 1. 36 „Fehlermessung an Kabeln“, Fortsetzung 


Arbeitsgemeinschaft Hochfrequenztechnik. Leiter: Dr. Allerding, Berlin- 
Friedrichshagen, Bruno-Wille-Str. 51, Fernr.: E 9 8501, App. 86. 


23. 1. 36 „Kapazität und Induktivität als Normale und deren absolute 
Eichung“ (Vortragender: Dr. Allerding) 


Arbeitsgemeinschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde 
VDE, Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128 


24. 1. 36 Aussprache über den in der Fachgruppe Hochspannungsgeräte 
am 14. 1. 36 gehaltenen Vortrag ‚Leistungstrennschalter‘‘ (Leitung: 
Dr. Krohne VDE) 


Schulungsveranstaltung. 


Wir machen unsere Mitglieder auf die nachstehende 
Schulungsveranstaltung des NSBDT aufmerksam: 


Kreis IX. 


23. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin 
„Technik und Krieg unter besonderer Berücksichtigung 
der Luftwaffe und Luftabwehr“. 20 h 15m Deutsches 
Haus, Karlshorst, am Bahnhof, Eing. Stolzenfelsstraße. 


Fach versammlung 


am Dienstag, dem 21. 1. 1936, 20h, in der Technischen 
Hochschule zu Charlottenburg, Alter Physiksaal. 


Funktechnik und Verstär- 
kertechnik. 
Fachgruppenleiter: Herr Prof. Dr. Faßbender VDE. 


1. Filmvorführung: 
„Das Auge der Welt“ (Fernsehfilm). 


Einleitung: Herr Oberpostrat Dr. phil. Banneitz 
VDE. 

2. Vortrag des Herrn Dr. Helmut Werrmann 
über das Thema: „Hochfrequente Rund- 
funkprogramm- Übertragung längs 
Freileitungen“. 


Inhaltsangabe: 


Die hochfrequente Übertragung von Rundfunk über Frei- 
leitungen, die eine Mehrfachausnutzung dieser Leitungen bei 
gleichzeitiger Güteverbesserung der übertragenen Sendung er- 
möglicht, hat der Technik mehrere interessante technische 
Aufgaben gestellt. Ihre Lösung wird erläutert an Hand einer 
in Norwegen erstellten Großanlage (über 2000 km), die sich 
im praktischen Betrieb vorzüglich bewährt hat. 


Eintritt und Garderobe frei! 


Fachgruppe: 


Besichtigung. 


Am Samstag, dem 25. 1. 1936, um 19h 30 m findet eine 
Besichtigung des Rundfunksendersin Te- 
gel statt. 


Treffpunkt: Eingang zum Sender (etwa 10 min 
von der Straßenbahn-Haltestelle „Kolonie Gartenfreunde“ 
entfernt). 


Die Zahl der Besucher ist auf 20 beschränkt. Aus die- 
sem Grunde werden für die Teilnehmer besondere Karten 
ausgegeben, die in der Geschäftstelle des VDE Gau Berlin- 
Brandenburg (Charlottenburg, Bismarckstr. 33 II) kosten- 
los erhältlich sind. 


Ausländischen Mitgliedern ist die Teilnahme nur ge- 
stattet, wenn sie die vorherige besondere Genehmigung des 
Reichspostministeriums einholen. 


Pünktliches Erscheinen geboten. 
VDE Gau Berlin-Brandenburg 
vormals Elektrotechnischer Verein e. V. 
Der Geschäftsführer: 
Burghoff. 


Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin. 


Sitzungskalender. 


Gau Berglsch-Land, Wuppertal-Elberfeld. 21. 1. 
(Di), Saal d. Technik: „Rundfunkentstörungstechnik. Post- 
rat Ha bi g. 

Gau Danzig. 20. 1. (Mo), 20 h, T. H.: „Erhöhte Wirt- 
schaftlichkeit der Lastverteilung durch Frequenz- und 
Leistungsregelung“ (m. Lichtb.). Herr Jäger. 

Gau Düsseldorf. 21. 1. (Di), 20 h, „Gesellschaft Ver- 
ein“: „Die Bedeutung der Elektrofahrzeuge mit Strom- 
speicherung für die weitere Entwieklung des deutschen 
Kraftverkehrswesens“ (m. Film). Dipl.-Ing. W. Rödi ger. 


Gau Halle. 20. 1. (Mo), 20h 15 m, Bierhaus Engel- 
hardt: „Der heutige Stand der elektrischen Heißwasser- 
bereitung“. Dr.-Ing. F. Mörtzsch VDE. 

Gau Hansa, Hamburg. 22. 1. (Mi), 20 h, Techn. 
Staatslehranstalt: „Über die Technik des Fernsprechens 
auf große Entfernungen“. Dr. Mayer. 

Gau Köln. 17. 1. (Fr.), 20h, Ver. Techn. Staatslehr- 
anstalt für Maschinen- und Bergmaschinenwesen, UÜbier- 
ring 48: „Spitzenleistungen der modernen Meßtechnik“. 
Prof. Dr.-Ing. G. Keinath. 

Gau Magdeburg. 21. 1. (Di), 20h 15m, Ver. Techn. 
Staatslehranstalten: „Oberwellen in Starkstromnetzen“. 
Prof. Dr.-Ing. E. Hueter VDE. 

Gau Mittelbaden, Karlsruhe. 21. 1. (Di), 20 h, 
T.H.: „Störungsmessung mit Tintenschreiber und Oszillo- 
graph“ (m. Lichtb.). Dr.-Ing. P. M. Pflier. 

Gau Niedersachsen, Hannover. 21. 1. (Di), 20h 
15m, T.H.: „Aufnahme- und Wiedergabetechnik des Ton- 
films“. Dipl.-Ing. Gesebrecht. 

Gau Nordbayern, Nürnberg. 17. 1. (Fr), 20h, 
Siemens-Haus, Frauentorgraben 35: „Der heutige Stand 
der Entwicklung der Photozelle u. ihre Anwendung“. 
Dr.-Ing. W. Kluge. 

Gau Nordhessen, Kassel (gemeinsam mit dem 
VDI). 24. 1. (Fr), 20h, Landesmuseum, Adolf-Hitler- 
Platz 5: „Die Erzeugung und Verwendung heimischer 
Treibstoffe unter bes. Berücks. d. elektr. Stromes für 
Kraftfahrzeuge“. Dipl.-Ing. W.Rödiger. Anschließend 
drei Filme über die Verwendung von Elektrofahrzeugen in 
Industrie, Handel und Gewerbe sowie in kommunalen Be- 
trieben. 

Gau Oberschlesien, Gleiwitz. 21. 1. (Di), 17h, 
Hindenburg, Büchereisaal der Donnersmarckhütte: „Licht- 
technische Fragen in der Industrie“. Dipl.-Ing. W. Kir- 
cher VDE. 

Gau Ostsachsen, Dresden. 23. 1. (Do), 19h 45m, 
T.H.: „Über die Verwendung von Öl in Schaltanlagen und 
Schaltern“. Dipl.-Ing. E. König VDE. 

Gau Ruhr-Lippe, Essen. 16. 1. (Do), 16h, Essen, 
Städt. Saalbau: „Elektrowärmeanwendung in der kera- 
mischen Industrie“. Dr.-Ing. Rittgen. 

Gau Saar, Saarbrücken. 24. 1. (Fr), 20h, Hand- 
werkskammer: „Neuzeitliche Schachtfördermaschinen und 
ihre Sicherheitseinrichtungen“ (m. Lichtb.). Dipl.-Ing. 
M. Graf. 

Gau Südsachsen, Chemnitz. 23. 1. (Do), 20h, 
Staatl. Akademie für Technik: „Die Elektrochemie im 
Rahmen der Elektrotechnik“. Prof. Dr. G. Masing. 

Gau Thüringen, Erfurt. 16. 1. (Do), 20h, Münch- 
ner Bürgerbräu: „Kleinförderanlagen in behördlichen und 
gewerblichen Betrieben“ (m. Lichtb. u. Film). Dipl.-Ing. 
Rjosk VDE. 

Gau Württemberg, Stuttgart. 16. 1. (Do), 20h, 
T.H.: „Über einige Probleme beim Bau von Hochspan- 
nungsmaschinen für Wechselstrom“. Prof. Dr. Ebers- 
pächer VDE. 


Wissenschaftliche Leitung: Harald Müller VDE 
Stellvertretung: Walther Windel VDE 
Technisch-wissenschaftlicher Tell: Harald Müller mit 

H. Winkler VDE und H. Hasse VDE 
Wirtschaftsteil: Walther Windel 
Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten- 
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus, Fernsprecher C 4 (Wilhelm) 1955/56. 


Abschluß des Heftes: 10. Januar 1936. 


Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin. 


Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


81 


(Zentralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894 
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9 


57. Jahrgang 


Berlin, 23. Januar 1936 


Heft 4 


Spitzenleistungen der neuzeitlichen Meßtechnik. 


Von Prof. Dr.-Ing. Georg Keinath, Berlin. 


Übersicht. Der Vortrag!) gibt eine zusammenfassende 
Darstellung über den gegenwärtigen Stand der elektrischen 
Meßtechnik. Er schildert die Fortschritte, die auf dem Ge- 
biete magnetischer Werkstoffe gemacht wurden, sowohl Stahl 
als magnetisch weiche Legierungen. Dann wird auf die heu- 
tigen Richtlinien für den Bau von Meßgeräten eingegangen, 
auf Lichtmarkeninstrumente und Kleininstrumente. Die Mes- 
sung kleinster Leistungen ist möglich geworden durch die Aus- 
bildung der Meßgleichrichter, insbesondere der Schwinggleich- 
richter. Es folgt dann ein kurzer Bericht über die Fortschritte 
bei der Messung hochfrequenter Ströme und Spannungen bis 
in das Gebiet der Kurzwellen, Fortschritte auf dem Gebiete 
der Fernmessung und der Messung kleinster Leistungen, ins- 
besondere dielektrischer Verluste in Isolierstoffen. Diese Mes- 
sungen, insbesondere die direkte Aufzeichnung der dielektri- 
schen Verluste mit Tinte und Feder auf einem Papierstreifen 
während der Hochspannungsprüfung, erscheinen von größter 
Bedeutung für die Prüftechnik allgemein, weil man mit ihnen 
zum erstenmal einen Einblick in die Vorgänge im Dielektrikum 
während der Prüfung erhält. 

Weitere interessante Neuschöpfungen sind die Zeitwaage 
zur Aufzeichnung der Gangdifferenz von Taschenuhren und 
Armbanduhren gegenüber einer Normaluhr, das neue Ferro- 
meter zur Überprüfung magnetischer Stoffe und aku- 
stische Meßgeräte zur direkten Aufzeichnung von Geräusch- 
stärken. Schließlich wird noch auf die Messung von Kräften 
und kleinen Wegen eingegangen nach induktiven und nach 
kapazitiven Verfahren und auf die Messung von Material- 
spannungen nach einem röntgen-optischen Verfahren. 


Die Meßtechnik ist bisher eigentlich ein Stiefkind der 
Technik gewesen; man hat sie als ein Gebiet geringeren 
Interesses angesehen. Die jungen Ingenieure haben sich 
nicht gern mit ihr befaßt; sie haben sich viel lieber mit den 
großen Schwungrädern und Transformatoren beschäftigt. 
Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert. Man hat 
eingesehen, daß die Meßtechnik die Grundlage aller For- 
schung und wirtschaftlicher Betriebsführung ist. Wenn 
heute in steigendem Maße Meßgeräte aufelektrischer 
Grundlage verwendet werden, so geschieht das deshalb, 
weil die elektrischen Meßgeräte den Vorteil haben, daß man 
mit ihnen Fernmessungen bis zu beliebigen Entfernungen 
ausführen kann, und weil sie weiterhin eine wesentlich 
größere Feinfühligkeit besitzen als die meisten mecha- 
nischen Meßgeräte. 


Meine Ausführungen sollen sich im wesentlichen auf 
Meßgeräte der Technik und des Betriebs beziehen. Nur in 
Ausnahmefällen will ich auf Erfolge Bezug nehmen, die 
man nur laboratoriumsmäßig erzielt hat. Meine Ausfüh- 
rungen werden dem reinen Meßtechniker vielleicht nicht 
viel Neues bringen. Aber ich glaube, daß die meisten unter 
Ihnen nicht Spezialisten der Meßtechnik sind, und daß Sie 
wissen möchten, was auf diesem interessanten Gebiet ge- 
leistet wurde. 


1) Vortrag, gehalten im Elektrotechnischen Verein am 17. 12. 1935. 
Eine Aussprache hat nicht stattgefunden. 


621. 317 
Der Umfang der elektrischen Messungen ist ungeheuer 
groß. Ich glaube nicht, daß man mit anderen Meßverfahren 
diesen weiten Bereich umspannt. Beispielsweise messen 
wir als größte Wechselstromstärke etwa 100 000 A, als 
kleinste (ohne Verstärker) etwa 1/1000 HA oder 10 A. 
Das ist ein Bereich von 14 Zehnerpotenzen. Wenn man 
das auf Längenmessungen überträgt, dann würden die 
100 000 A beispielsweise einem Erdquadranten entsprechen 
und die 10-9? A — die wir noch unmittelbar, also ohne 
Verstärker messen — etwa 1/10 o mm. 


Ich will im folgenden einen Überblick über das geben, 
was wir in der Meßtechnik als Besonderheit zu verzeichnen 
haben. 


Baustoffe. 


Zunächst muß ich mit einigen Worten auf die Bau- 
stoffe und die Grundelemente der Meßtechnik eingehen. 
Besondere Baustoffe sind die magnetischen Stoffe Stahl 
und weiches Eisen Die Entwicklung des Stahls ist 
in den letzten Jahren besonders bemerksenwert gewesen. 
Bis um die Jahrhundertwende stand der gewöhnliche Koh- 
lenstoffstahl mit einer Koerzitivkraft von etwa 40 Örsted 
zur Verfügung. Dann kam der Wolfram- und Chromstahl 
mit etwa 60 bis 70, bis schließlich nach dem Kriege (1919) 
die Nachricht aus Japan kam, daß auf Grund einer Stiftung 
des Baron Sumitomo der Japaner Honda einen Stahl zu- 
sammengesetzt hatte, der etwa 50 % Eisen enthielt, ferner 
aber bis zu 35% Kobalt, und mit dem die erstaunliche Koer- 
zitivkraft von 250 Örsted erreicht wurde. Man hatte schon 
damals, soweit Stahl zur Anwendung kam, eine Umwäl- 
zung des Meßinstrumentenbaues prophezeit. Die Entwick- 
lung blieb jedoch dabei nicht stehen. Wiederum war es der 
Japaner Mishima, der vor fünf Jahren einen Stahl mit 
einer Koerzitivkraft bis zu 700 Örsted herstellte, und zwar 
war es eine bemerkenswerte Legierung Eisen-Nickel- 
Aluminium (mit 8 bis 15 % Al) — eine Legierung, von 
der man zunächst solche Eigenschaften gar nicht erwartet 
hätte. Kurze Zeit darauf hat wiederum Honda den Titan- 
Stahl entwickelt mit einer Koerzitivkraft von 900 örsted. 
Wir haben also die Koerzitivkraft des Stahls rund auf das 
Zwanzigfache gesteigert. 


Man kann diesen Stahl mit einer so hohen Koerzitiv- 
kraft nicht einfach an Stelle des bisherigen Stahls verwen- 
den, sondern man muß ihn sozusagen „mit Verstand“ ver- 
wenden; man muß die Meßinstrumente nach dem Stahl 
bauen und nicht den Stahl nach den alten Meßgeräten 
formen. Wenn früher beispielsweise ein Hufeisenmagnet 
mit einer verhältnismäßig großen Länge mit Polschuhen 
und Polkern aus weichem Eisen verwendet wurde, dann ist 
das heute umgekehrt. Es gibt Meßinstrumente, bei denen 
nur der Polkern aus Stahl besteht und der Rückschluß aus 
weichem Eisen. Man kann auch allein die Polschuhe aus 
Stahl herstellen und damit brauchbare Magnete erzielen. 


82 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1936 


Die andere Entwicklung liegt auf dem Gebiet des 
magnetischen weichen Werkstoffes. Dasge- 
wöhnliche Dynamoblech mit 3,5 % Silizium, das von Gum- 
lich eingeführt wurde, war jahrelang auf einem Höchst- 
wert der Permeabilität von 5000 bis 6000 und einer An- 
fangspermeabilität von etwa 200 bis 300 geblieben. In den 
letzten Jahren ist es gelungen, durch Herstellung im 
Elektroofen und thermische Behandlung das Blech weit- 
gehend zu verbessern: auf einen Höchstwert der Permea- 
bilität von 25 000 bis 30 000 und eine Anfangspermeabilität 
von 600 bis 800. Allerdings ist auch der Preis dieses Ma- 
terials wesentlich höher; er beträgt etwa das Fünffache 
des Preises für gewöhnliches Dynamoblech, ungefähr ent- 
sprechend dem Permeabilitätsgewinn. Für viele Zwecke, 
z.B. für Meßwandler, kann es aber trotzdem wirtschaft- 
licher sein, das teure Blech zu verwenden. 

Besonders große Fortschritte sind auf dem Gebiete 
der Nickel-Eisen-Legierungen gemacht wor- 
den. Die erste dieser Legierungen war das Permalloy 
(78,5 % Nickel, 21,5 % Eisen), mit dem Permeabilitäten 
von 130 000 regelmäßig und bis zu 250000 im Labora- 
torium erreicht wurden. Man vergleiche damit die Per- 
meabilität des gewöhnlichen Eisens von 5000! Den Welt- 
rekord in dieser Beziehung hat der Werkstoff „1040“, den 
Dr. Neumann in Forschungslaboratorium der Siemens- 
werke entwickelt hat, mit einer Anfangspermeabilität von 
40 000 bis 50 000 und einer maximalen Permeabilität von 
etwa 100000. Die Koerzitivkraft dieser Stoffe ist auch 
sehr viel kleiner geworden; sie beträgt 0,03 und 0,02 
gegen etwa 0,5 Örstedt beim besten hochlegierten Eisen. 
Man kann deshalb mit diesem Material Meßinstrumente 
bauen, die man früher wegen der hohen Koerzitivkraft 
nicht mit genügender Genauigkeit herstellen konnte. 


Fertigung und Aufbau. 


Nun noch etwas Allgemeines über die Entwicklung der 
Instrumente selbst. Ich muß leider gestehen, daß wir hin- 
sichtlich der Genauigkeit bei unseren anzeigenden 
Meßinstrumenten und im allgemeinen heute kaum weiter 
sind als vor 20 Jahren. Wir bemühen uns, die Toleranz 
von 0,2% auf 0,1 % zu verringern. Aber das macht große 
Mühe, und es sind nicht die elektrotechnischen Fragen, 
die uns diese Mühe machen, sondern es sind mechanische 
Mängel, z.B. Nachwirkungen der Feder und dergl., die 
verhindern, daß wir die letzte Genauigkeit herausholen. 

Dagegen haben wir große Fortschritte gemacht hin- 
sichtlich der mechanischen Widerstandsfähigkeit 
der Instrumente. Wahrscheinlich war es das Flugwesen, 
das durch seine scharfen Anforderungen den Anstoß ge- 
geben hat. Wir prüfen heute die Instrumente auf Schüttel- 
maschinen und unterziehen sie Fallproben. Wir gehen 
sogar so weit, daß wir ganz empfindliche Präzisionsmeß- 
geräte als Typenprobe unverpackt aus einer gewissen 
Höhe fallen lassen, um auf diese Weise die schwachen 
Teile herauszufinden. Es ist besser, es geht zunächst ein 
Muster zugrunde als später die Lieferung. 

Eine gewisse Wandlung hat sich hinsichtlich der An- 
wendung von Lichtzeigern und Lichtmarken voll- 
zogen. Während früher die Lichtmarke auf das Labora- 
toriumsinstrument beschränkt war, ist sie heute in die 
Technik der Betriebsinstrumente eingeführt worden. Die 
Vorteile des Lichtzeiger-Systems sind: schnellste Einstell- 
zeit, parallaxenfreie Ablesung, kleinster Verbrauch. 

Ein Beispiel für ein Betriebsinstrument: 200 mm 
Skalenlänge, 1,5 mW Eigenverbrauch, 300 mg em Dreh- 
moment und eine Einstellzeit von 25ms. Man braucht 
solche Instrumente in der Rundfunktechnik zur Über- 
wachung der Lautstärke. Die Stromempfindlichkeit 
der Drehspulinstrumente ist erheblich gesteigert worden. 
Wenn beispielsweise früher 50 uA schon eine ganz 
achtbare Leistung waren, so erreicht man heute 10 A 
für ganz kleine Instrumente. Durch besondere Kunst- 
griffe mit Lichtmarkeninstrumenten sind wir auf 0,1l uA 
für Endausschlag gekommen, so daß man also noch 
0,001 A mit 1% der Skalenlänge ablesen kann. Erreicht 


wurde das durch die Einführung sehr dünner emaillierter 
Leitungsdrähte. Früher war es nicht möglich, Kupfer- 
drähte mit 0,02 oder 0,03mm zu erhalten. Sie müssen be- 
denken, daß ein sehr feines Frauenhaar etwa 0,05 mm und 
ein robusteres Haar etwa 0,1 mm Dmr. hat. In ein kleines 
Instrument von nur 90 mm Dmr. wird eine Spule eingebaut 
mit 5800 Windungen, 0,02mm Dmr., 160000 und 380 m 
Drahtlänge. Beim schreibenden Gerät haben wir 9000 Win- 
dungen, 0,03 mm Dmr., mit 26 000 Q und 1,26 km Draht- 
länge. Man ist dazu übergegangen, solche Wicklungen mit 
Maschinen herzustellen, denn es wäre eine Qual für die 
Wicklerin, den dünnen schwarzen Draht lagenweise zu 
Tausenden zu wickeln. 


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Abb. 1. Miniatur-Dreheisen-Spannungsmesser, O bis 3 V, Sockel-Dmr. 18 mm. 


Der Zug der Technik geht dahin, Kleininstrumente zu 
schaffen. Besonders auf dem Gebiet der Drehspul-Instru- 
mente ist die Entwicklung sehr weit vorgeschritten. Durch 
die Liebenswürdigkeit der Firma Hartmann & Braun kann 
ich Ihnen ein Instrument zeigen von nur 35 mm Dmr. Es 
ist ein Drehspul-Instrument mit Endausschlag 6A, wie 
es in den Zeiß-Ikon-Belichtungsmesser eingebaut wird. Die 
Drehspule dieses Instruments hat 1600 Windungen; der 
Gütefaktor beträgt 0,25. Ferner darf ich auf eine Sonder- 
leistung hinweisen: meine Mitarbeiter haben mir zu mei- 
nem 25jährigen Dienstjubiläum ein kleines „Krawatten- 
Voltmeter“ hergestellt, das nur die Größe eines Pfennigs 
hat und wirklich betriebsfähig ist. Der Endausschlag be- 
trägt 3 V, das Drehmoment 1 mg cm und der Gütefaktor 
2,5, Abb. 1. Man kann mit diesem Instrument tatsächlich 
messen. Für die laufende Fertigung ist dieses Instrument 
nicht gedacht, es ist jedoch als besondere Einzelleistung 
zu werten. 


Verwendung von Gleichrichtern. 


Einen weiteren großen Schritt haben wir in der Meß- 
technik durch das Messen von Wechselströmen mit Gleich- 
strominstrumenten unter Verwendung von Gleichrichtern 
gemacht. Alle für unmittelbare Wechselstrommessungen 
gebaute Instrumente, wie wir sie bisher kannten, Dynamo- 
meter, Hitzdrahtinstrument, Induktionsinstrument usw., 
haben einen Eigenbedarf in der Größenordnung von etwa 
1 VA. Man kann deshalb nur Leistungen messen, die min- 
destens hundertmal so groß sind, damit nicht die Korrek- 
tur durch den Eigenverbrauch zu beträchtlich wird. Könnte 
man Gleichstrominstrumente verwenden, dann hätte man 
den Vorteil, daß der Eigenverbrauch viel geringer ist. Es 
ist nun kein Kunststück, ein Gleichstrominstrument mit 
einem Verbrauch von 1uW beim Endausschlag zu bauen, 
und mit dem Lichtmarken-Instrument kommen wir so 
weit, daß das Spulensystem für sich nur 10— W braucht. 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


83 


Bei 10% des Ausschlags, also etwa 15mm Zeigerbewe- 
gung, haben wir für diesen Ausschlag eine Leistung von 
10-1: W. 


Als Gleichrichter kommen für Hochfrequenz Röhren- 
gleichrichter und für Niederfrequenz Trockengleichrichter 
und Schwinggleichrichter in Betracht. Der Trockengleich- 
richter, auch Sperrschicht-Gleichrichter genannt, ist als 
Kupferoxydul- und Selen-Gleichrichter bekannt. Er zeich- 
net sich durch überaus große Einfachheit aus, hat aber 
eine merkwürdige Eigenschaft. Die gleichrichtende Wir- 
kung setzt allmählich ein, ist gut bei 100 mV und geht 
wieder zurück bei Spannungen über 6V. Höhere Spannun- 
gen können nicht mehr bewältigt werden, sonst schlägt der 
Gleichrichter durch oder geht durch Erwärmung zugrunde. 
Es gibt allerdings Verwendungszwecke, z. B. für akustische 
Meßgeräte, bei denen man die dem Trockengleichrichter 
eigene, quadratische Anfangskennlinie besonders wünscht. 
Man kann diesen Gleichrichter nach dem Vorschlag von 
Pfannenmüller und Walter auch mit Wechsel- 
strom fremderregen und ihm eine Vorspannung geben. 
Dann ist die quadratische Anfangskennlinie ausgelöscht, 
und wir haben eine lineare Anfangskennlinie und gleich- 
zeitig einen phasenempfindlichen Gleichrichter. Von solchen 
Gleichrichtern macht man in Brückenschaltungen bei 
Mittelfrequenzen von 500 bis 10 000 Hz Gebrauch. 


Die zweite Type von Gleichrichtern ist der Schwing- 
gleichrichter oder allgemeiner gesagt der mechanische 
Gleichrichter. Mechanische Gleichrichter als rotierende 
Gleichrichter waren schon durch die Versuche von Jou- 
bert am Anfang der achtziger Jahre bekannt. Die Jou- 
bertsche Scheibe zur punktweisen Abtastung ist allgemein 
bekannt und auch Jahrzehnte hindurch in den physikali- 
schen Laboratorien der Technischen Hochschulen der 
Schrecken der Studenten und Doktoranden gewesen. Einer 
meiner Mitarbeiter hat an der Hochschule München vor 
25 Jahren etwa drei Monate zugebracht, um die störenden 
Thermospannungen herauszubringen. Damit könnte man 
also kein technisches Meßinstrument bauen. 


Später, vor etwa 12 Jahren, ist von Janvier und 
der Firma Carpentier ein Schwinggleichrichter entwickelt 
worden, der mit einem Gleichstrominstrument als Null- 
indikator an der Wechselstrombrücke verwendet wurde. 
Aber auch dieser Gleichrichter war sehr roh und nicht als 
Feinmeßgerät anzusprechen. 


Zu einem brauchbaren Hilfsgerät in der Meßtechnik 
wurde der mechanische Gleichrichter erst, als Sell vor 
10 Jahren den Vorschlag machte, eine schwingende Mem- 
brane zum Gleichrichten von Wechselströmen für Meß- 
zwecke zu verwenden. Auch mit dieser Membrane sind 
wir leider wegen der Temperatureinflüsse nicht zurecht 
gekommen. Schließ- 
lich hat einer mei- 
ner Mitarbeiter, 
Herr Pfannen- 
müller, einen 
Zungengleichrich- 
ter entwickelt, der 
in seiner heutigen 
Gestalt für diese 
Zwecke absolut 
vollendet ist. Daß 
das der Fall ist, 
mögen sie daraus 
erkennen, daß in 
den fünf oder acht Jahren seiner Herstellung an seinem 
Aufbau nicht das geringste geändert worden ist. Abb. 2 
zeigt den Schwinggleichrichter in der heutigen Form. Auf 
der Grundplatte befindet sich ein permanenter Magnet. 
Darüber liegt eine schwingende Zunge mit einer Eigen- 
frequenz von 3000 bis 5000Hz. Die Zunge wird durch 
Wechselstrommagneten erregt. Die Erregerleistung be- 
trägt etwa 1 W. 


Abb. 2. 


Schwinggleichrichter. 


Dieser Gleichrichter kann im wahrsten Sinne des Wor- 
tes als Spitzenleistung angesprochen werden. Seine Am- 
plitude, die maximale Schwingbewegung der Zunge, beträgt 
nur 0,02 bis 0,03 mm. Die Genauigkeit der Bewegung er- 
folgt mit einer Sicherheit von 0,1 Winkel-Minute, nicht 
als Einzelkontakt, sondern im Durchschnitt über eine 
Sekunde. Auf den Höchstweg von 0,02 bis 0,03 mm umge- 
rechnet, heißt das, daß die Schwingbewegung der Zunge 
auf 1 Millionstelmm konstant ist. Diese Genauigkeit ist 
nicht nur einmal vorhanden, sondern über eine lange Zeit. 
Solche Gleichrichter laufen zum Teil schon ununterbrochen 
über zwei Jahre in Dauerversuchen. Man glaubt zunächst 
nicht, daß mit einem mechanischen Gleichrichter eine solche 
Genauigkeit erreicht werden kann. Wenn Sie an Kontakte 
in Meßinstrumenten denken, kann ich das verstehen; denn’ 
Meßinstrumente mit Kontakten sind immer das Schmer- 
zenskind der Meßtechniker gewesen. Aber das sind ver- 
schiedene Dinge. Der Meßinstrumentenkontakt ist ein Ver- 
stärkerkontakt. Sie haben beispielsweise 1mW Leistung 
in dem Spulensystem und wollen 1 W schalten. Das ist 
natürlich sehr viel schwieriger, als wenn es umgekehrt ist. 
Wir haben auf diesem Schwinggleichrichter 1000 mW Er- 
regerleistung und auf dem Kontakt nur 1mW Schalt- 
leistung. Wir schalten nur 1 V und1mA. Wir haben auch 
keinen Ehrgeiz, diese Schaltleistung höher zu treiben, denn 
die Gleichstrominstrumente brauchen nur etwa 1 uW, und 
wir wollen uns nicht plagen, 10 oder 20 mW zu schalten. 


Nach unten hin ist die Leistungsfähigkeit des Schwing- 
kontaktgleichrichters praktisch unbegrenzt, d. h. wir 
haben bisher keine Grenze gefunden, wo die Gleich- 
richtung aufhört. Man kann uV mit derselben Genauig- 
keit wie mV schalten. Wenn es sich darum handelte, 
größere Leistungen herauszuholen, sind wir andere Wege 
gegangen. Ich werde darauf noch später eingehen. 


Man kann solche Schwinggleichrichter in bestimmter 
Schaltung — wenn man zwei Gleichrichter in geringer 
Phasenverschiebung verwendet — genau so benutzen wie 
die alte Joubertsche Scheibe und damit eine Wechselspan- 
nung von nur 1mV punktweise abtasten, indem man die 
Erregerphase des Gleichrichters durch Drehen eines Pha- 
senschiebers um 360 ° dreht. 


Meßwandler. 


Eine ganz kurze Bemerkung über Strom- und Span- 
nungswandler! In den letzten Jahren ist eine ganz be- 
trächtliche Steigerung der Genauigkeit der Stromwandler 
zu verzeichnen. Während wir vor 10 oder 20 Jahren noch 
froh waren, wenn wir eine Toleranz von 0,5 % hatten, kön- 
nen wir heute Stromwandler herstellen mit 0,01 % Toleranz 
und einem Fehlwinkel von 0,5’, während früher 10 bis 
20’ das Erreichbare schienen. Möglich geworden ist das 
durch die Verwendung der hochpermeablen Nickel-Eisen- 
Legierungen. Wir können jetzt ganz genaue Stromwandler 
machen, auch für sehr kleine Nennstromstärken für Meß- 
zwecke. Für die Verlustmessung ist es gelungen, Stabwand- 
ler oder Einleiter- Stromwandler mit nur 1mA-Windung zu 
bauen, während man sonst gewohnt ist, mit 100 oder 
1000 AW. zu rechnen; selbstverständlich ist dies nur 
unter erheblicher Beschränkung der sekundären Lei- 
stung möglich. Wir können mit einem solchen Wandler für 
1000 A Nennstrom noch Stromstärken von Milliampere ge- 
nau messen. Die Fehlerkurve der Stromwandler geht beim 
Strom 0 nicht auf œ, sondern nur entsprechend der klei- 
neren Anfangspermeabilität hinauf. Der Minimalfehler 
verhält sich zum maximalen wie /nin:!!max- Deshalb sind 
solche Stromwandler aus dem erwähnten Werkstoff 1040 
für mehrere 1000 A Nennstrom auch für Milliampere genau. 
Unsere deutsche Meßtransformatorentechnik ist, soviel 
ich feststellen konnte, der amerikanischen weit überlegen. 
Für 220kV liefern die Amerikaner wahre Ungetüme an 
Kupfer, Eisen und Öl; für einen Drehstrom-Meßsatz ver- 
wenden sie bei 220 kV 169t Baustoffe, während wir in 
Deutschland mit nur 10t auskommen bei gleicher, wahr- 


84 


scheinlich größerer Sicherheit, gleicher Genauigkeit und 
gleicher sekundärer Leistung. 


Meßverfahren. 

Strom- und Spannungsmessung: Ich will 
einige Aufgaben aus dem Gebiet der Meßverfahren her- 
ausgreifen; zunächst die Strom- und Spannungs- 
messung bei Hochfrequenz. Diese Messungen 
sind sehr wichtig; man verlangt sie bis in das Gebiet der 
Ultrafrequenz hinein. Der Thermo-Umformer ist an sich 
einwandfrei; man kann ihn aber leider nur für geringe 
Stromstärken richtig bauen. Herr Zinke hat für 
Thermo-Umformer eine schöne Faustformel gegeben: 
der vierfache Nennstrom ist bei 5% Toleranz gleich 
der zulässigen Wellenlänge. Für 10A hat beispiels- 
weise ein Thermo-Umformer die Grenze seiner An- 
wendbarkeit bei 4 mal 10 gleich 40m Wellenlänge Für 
hohe Stromstärken muß man zu anderen Mitteln greifen: 
zum Stromwandler und Gleichrichter. Mit dem Trocken- 
gleichrichter kommen wir unter Zugabe einer größeren 
Toleranz (etwa 10 %), wenn wir das Gerät mehr als Strom- 
indikator verwenden wollen, bis auf 6m Wellenlänge, also 
50 MHz. Für eisenlose Stromwandler und solche mit Hoch- 
frequenzeisen kommen wir bis zu der gleichen Grenze von 
50 MHz mit nur 5% Toleranz. Diese Stromwandler sind 
als Einleiterwandler ausführbar für Nennstromstärken 
bis herab zu 0,5 A. 


Ii, M, Meßsystene 
81, 8, Spiegel 


Licht-Koordinatenschreiber, grundsätzlicher Aufbau. 


L Lichtquelle 
Glasplatte 


Abb. 3. 


Für die Spannungsmessung bei Hochfrequenz kommt 
nur das Röhrenvoltmeter in Betracht, für höchste Fre- 
quenz nach einem Kompensations verfahren, das Rohde 
angegeben hat. Ich lege von ihm ein kleines Röhrchen mit 
nur 1cm Dmr. für ein Röhrenvoltmeter, für Frequenzen 
bis zu 1000 MHz, also 30 em Wellenlänge, vor. 

Ein anderes Gebiet von allgemeinem Interesse ist die 
Fernmessung zum Zwecke der Lastverteilung in gro- 
ßen Elektrizitätsbetrieben. In dieser Beziehung war uns 
Amerika vor 10 Jahren voraus. Heute haben wir Amerika 
weit überflügelt. Es sind schon Hunderte von Fernmeß- 
anlagen nach den verschiedensten Systemen in Betrieb, 
und zwar für Entfernungen bis zu 500 km. Es ist heute 
möglich, 18 Meßgrößen gleichzeitig, also nicht nach- 
einander und auch nicht in kurzen Zeiträumen, auf einem 
einzigen Kanal zu übertragen. Eine Anlage dieser Art 
mit gleichzeitiger Übertragung von 10 Meßgrößen ist beim 
Großkraftwerk Franken in Betrieb. In nächster Zeit wer- 
den zwei weitere Meßgrößen angeschlossen. 

Leistung und Verlustmessung: Ein gro- 
Bes und wichtiges Gebiet ist die Leistungsmessung 
bei Nie der frequenz. Am wichtigsten ist hier die 
Messung kleiner Leistungen. Die Messung großer Leistun- 
gen, wie sie in den Kraftwerken vorkommen, bietet keine 
Schwierigkeiten. Das klassische Instrument zur Messung 
kleiner Leistungen ist seit 20 Jahren oder mehr die Sche- 
ringbrücke. Sie läßt hinsichtlich der Genauigkeit absolut 
nichts zu wünschen übrig; desgleichen auch nicht hinsicht- 
lich der Empfindlichkeit. Wenn man einen Verstärker in 
die Diagonale schaltet, kann man die Empfindlichkeit be- 
liebig weit treiben, soweit man auch die Störeinflüsse 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1986 


durch elektrostatische Felder und dergl. ausscheiden kann. 
Aber sie hat einen Nachteil: sie ist nicht unmittelbar 
zeigend und zeichnet nicht auf. Die Elektrotechniker 
haben, mindestens für Forschungszwecke, das Verlangen, 
stetige Aufzeichnungen der Messungen vorliegen zu haben, 
denn die Aufzeichnung eines Vorgangs gibt ganz andere 
Aufschlüsse als die punktweise Beobachtung. Eine Ab- 


Abb. 4. Licht-Koordinatenschreiber, äußerer Auf bau. 


lesung dauert im günstigsten Falle 10 bis 20 s, wenn nur 
sehr geringe Anderungen zwischen den einzelnen Punkten 
vorhanden sind. Ist aber die Anderung einigermaßen 
merklich, dann erfordert das Abgleichen der Widerstände 
ungefähr eine Minute, und das ist bei schnell veränder- 
lichen Vorgängen sehr lange. 


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2: 

20 0 0 5 o o w., 
—e / Tamperalur C 
Abb. 5. Verlustfaktor in Abhängigkeit von der Öltemperatur bei 


neuem und altem Transforniatorenöl. 


Wir haben deshalb den Schwinggleichrichter zur Mes- 
sung von sehr kleinen Wechselstromleistungen durchge- 
bildet. Wenn wir ihn über einen Phasenschieber erregen, 
können wir die Wirk- und Blindkomponente des Stromes 
beliebig einzeln ausmessen; die Blindkomponente ent- 
spricht ja der Kapazität, die Wirkkomponente den dielek- 
trischen Verlusten. Zur Aufzeichnung haben wir ein be- 
sonderes Werkzeug geschaffen: den Lichtkoordinaten- 
schreiber (Abb. 3). Er besteht wie das alte Saladin-Gal- 
vanometer, aber in einfacherer Bauweise, aus zwei als 
Gleichstromsysteme ausgeführten Meßsystemen mit je 
einem Spiegel. Das eine System bewegt einen Licht- 
punkt waagerecht und das zweite System senkrecht. Ich 
gebe beispielsweise auf das eine System die Spannung und 
auf das andere den Strom und erhalte das Strom-Span- 
nungs-Diagramm als Funktion der Spannung. Abb. 4 zeigt 
das äußere Bild des Lichtkoordinatenschreibers. Auch 


23. Januar 1936 


sehen Sie hier ein Gerät mit dem Ferrometer ausge- 
stellt. 

Der Lichtkoordinatenschreiber ist sehr empfindlich. 
Wir haben eine reichlich große Lichtzeigerlänge von etwa 
60cm. Es ist uns deshalb ohne besondere Mühe möglich, 
eine sehr hohe Empfindlichkeit, d. h. einen geringen Eigen- 
verbrauch zu erreichen. Das System braucht auch unge- 
fähr 10—9 A für den Endausschlag. Wir können damit 
die Verluste bei niedriger Spannung auch in Kondensatoren 
mit kleiner Kapazität messen. 

Die dielektrischen Verluste im Öl sind viel kennzeich- 
nender für seine Güte als die Durchschlagsfestigkeit. Es 
wird bestimmt die Zeit kommen, wo nicht mehr die Durch- 
schlagsfestigkeit von Öl gemessen wird — mindestens 
nicht mehr allein —, sondern seine dielektrischen Verluste. 
Die Verluste ändern sich beim guten Öl zu schlechtem Öl 
im Verhältnis von 1 : 1000, während sich die Durchschlags- 
festigkeit höchstens 
im Verhältnis 1: 10 
andert (25: 250 kV). 

Auch ist die Durch- 
schlagsmessung ein 
außerordentlich rohes o 
Verfahren, das keinen 
genügenden Aufschluß 
über die Güte des 
Öles gibt. Man hat 
darüber hinaus noch 
eine große Zahl phy- 
sikalisch - chemischer 


—— 


Abb. 6a. 


0 710 20 30 40 50 60 0 70 20 30 40 50 60 


Trocken-Spannungswandler, einwandfrei imprägniert. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 86 


drei-, vierfachen Spannung aus, also in Deutschland einer 
Spannung von 42kV. Ist dabei der Ölschalter des Prüf- 
transformators nach Verlauf von einer Minute nicht her- 
ausgefallen, dann sagen Sie, daß der Prüfling gut ist. Sie 
wissen aber nicht, ob er nicht etwa eine Sekunde später 
sein Leben ausgehaucht hätte. Jeder von Ihnen wird wis- 
sen, daß mancher von diesen Prüflingen in der Praxis 
doch Nein gesagt hat, wenn er einige Wochen die Span- 
nung von 10 kV kennengelernt hatte. 

Ich bin auf das Steckenpferd der Verlustmessung bei 
der Hochspannungsprüfung durch eine trübe Erfahrung 
gekommen, die ich vor 10 Jahren gemacht hatte. Wir hat- 
ten damals bei einer bestimmten Type von Spannungs- 
wandlern die Prüfspannung erhöht und die Imprägnierung 
geändert. Trotzdem waren im Betriebe Durchschläge vorge- 
kommen, weil in der Imprägnierung Hohlräume vorhanden 
waren. Ich habe daraufhin damals die Achtstundenprü- 
fung als Typenprü- 
fung eingeführt; also 
den Prüfling 8h lang 
mit 42kV beansprucht. 
Diese Prüfung hat 
sich ausgezeichnet be- 
währt. Aber eine sol- 
che Prüfung kann man 
nicht als Stückprü- 
fung durchführen, ob- 
wohl manche Kunden 
diese Prüfung für 
jedes Stück verlangt 


S vb QO S 


— tg 6 Yo 


— 85 


Meßverfahren; aber d haben. 
sie sind so langwierig, 3 Z Wir haben deshalb 
daß man sie ver- e 2 8 nach einem anderen 
hältnismäßig wenig È A Verfahren gesucht, 
anwendet. 7 um diese Hochspan- 
Wir haben mit 0 nungsprüfung zu über- 
einem solchen Meß- nn m 2 30 49 SO 60 0 70 20 30 40 5 60 wachen, und das 
kondensator die di- — Ky ne konnten wir mit dem 
u Abb. 6b. Trocken-Spannungswandler, schlechter imprägniert. en. 
Transformatoröl auf- schreiber. Als Ver- 
genommen. Auch hier 4 suchsobjekt wählten 
haben wir eine beson- 3 wir einen Trocken- 
dere Leistung hin- j io Spannungswandler 
sichtlich der Empfind- 8 mit Vakuumimprä- 
lichkeit. Unser Meß- 7 gnierung der Wick- 
kondensator hat samt 9 lung. Abb. 6 zeigt die 
öl (30cm?) eine Ka- 0 70 2 30 %% 50 600 70 20 30 4 50 60 Diagramme für drei 
pazität von 400 pF. — ky eg verschiedene Wand- 
Wir können mit einer ler; der obere ist ein- 
Spannung von nur Abb. 6c. Trocken-Spannungswandler, schlecht imprägniert. wandfrei, die beiden 
100V messen und unteren nicht. Wir 


haben bei 50 Hz eine Scheinleistung von 1 mVA. Wenn 
wir einen Leistungsfaktor von nur 0,1 % haben oder 10%, 
dann beträgt die Verlustleistung bei dieser Ölmenge 1 uW. 
Das reicht vollkommen aus, um diesen Koordinaten- 
schreiber zu betätigen, denn er braucht nur Tausendstel 
eines Mikrowatt. 


Abb.5 zeigt zwei Kurven; die untere gilt für neues 
und die obere für altes Transformatoröl, als Funktion der 
Temperatur aufgezeichnet, denn wir können die Bedeutung 
der Abszisse und Koordinate beliebig wählen. Sie sehen, 
daß bei 20 ° der Unterschied relativ klein ist; das alte Öl 
hat nur die doppelten Verluste. Aber bei 120° sind die 
Verluste bereits 20mal so groß. Es ist allgemein wichtig, 
die Qualitätsbestimmung von Isolierstoffen auch bei höhe- 
ren Temperaturen vorzunehmen und nicht nur bei 20°. 


Wir haben diesen Lichtkoordinatenschreiber ange- 
wendet, um die dielektrischen Verluste bei der Hochspan- 
nungsprüfung zu überwachen. Ich muß dazu kurz in das 
Gebiet der Hochspannungstechnik und -prüfung gehen. 
Wie prüfen Sie ein Hochspannungsgerät für beispiels- 
weise 10 kV? Nach den Vorschriften des VDE und aller 
anderen Länder setzen Sie diesen Prüfling einer zwei-, 


gehen so vor, daß wir die Spannung der als Prüflinge 
verwandten 20 kV-Wandler stetig bis auf 64kV steigern. 
Ist die Prüfspannung erreicht, die dann eine Minute lang 
stehenbleibt, so schalten wir eine Zusatzspannung in den 
Koordinatenschreiber mit einem Uhrwerk, das einen Gleit- 
kontakt auf dem Widerstand verschiebt, so daß sich der 
Lichtpunkt proportional der Zeit weiterbewegt. Den Ver- 
lustfaktor können wir aus einem Strahlmaßstab ent- 
nehmen. Ist der Wert tg konstant, dann muß der Wirk- 
strom proportional der Spannung zunehmen. Wir können 
also mit dem Strahlmaßstab aus der Neigung der Zu- 
nahme des Stromes mit der Spannung den Wert tgö ab- 
lesen. Wir wollen also während der Steigerung der Prüf- 
spannung den geradlinigen Anstieg proportional der Span- 
nung und während der Einminutenprüfung dann den waa- 
gerechten Verlauf sehen. Während der 60 s darf nichts ge- 
schehen; sonst ist der Prüfling durch die Prüfung vor- 
beschädigt worden. 

Bei der obersten Kurve in Abb. 6 ist dieses Ideal fast 
erreicht. Es ist nur eine ganz geringe Zunahme kurz vor 
Erreichung der Prüfspannung zu sehen. Der erste Teil 
dieses Diagrammes muß uns sagen, daß der Ionisierungs- 
knick oberhalb der Betriebsspannung liegt. Wenn der 


86 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1936 


Wert tg ö schon unterhalb der Betriebsspannung abknickt, 
dann ist der Prüfling nicht betriebssicher. 
Teil der Kurve muß uns sagen, ob nicht der Prüfling 
Schaden gelitten hat. Die Kurve muß also vollkommen 


waagerecht verlaufen. 
Beim zweiten Prüf- 
ling sehen wir bei 30 s 
eine geringfügige Zu- 
nahme. Beim dritten 
Prüfling haben wir 
zwei solche Stellen. Er 
hat also einen Scha- 
den davongetragen. 


Abb. 7 zeigt ein 
Diagramm, das wir 
auf dieselbe Weise 
aufgenommen haben, 
und zwar handelt 
es sich um drei auf- 
einanderfolgende Prü- 
fungen an einem 
schlecht imprägnier- 
ten Wandler. Die un- 
terste Kurve zeigt die 
erste Prüfung. Die 
„Sollkurve“ geht bis 
auf 2% und dann 
waagerecht weiter. Die 
Kurve geht aber hier 
bis 4% und steigt auf 
6 % ohne Durchschlag. 
Bei der zweiten Prü- 
fung decken sich die 
Kurven bis 25kV, die 
zweite steigt aber bei 
Erreichung von 64 kV 
schon auf 6% und 
dann auf 8%. Bei der 
dritten Prüfung haben 
wir bei 64 kV schon 
9%. Abb.8 zeigt noch 
die vierte und fünfte 
Prüfung. Sie sehen, 
daß wir Werte von 
16% erreichen, und 
daß sich die Kurve 
schon bei 29kV mit 
scharfem Knick von 
dem Sollverlaufloslöst. 


Abb. 9 zeigt gleich- 
falls den Verlauf sol- 
cher aufeinanderfol- 
gender Prüfungen an 
einem anderen schlech- 
ten Exemplar. Es ist 
bemerkenswert, daß 
die erste Prüfung bis 
30 s vollkommen in 
Ordnung geht; der 
Wert tgö steigt auf 
2,5 %; dann erfolgt 
wiederum nur ein klei- 
ner Knick. Man könnte 
denken, daß das nichts 
ausgemacht hat. Aber 
man sieht, daß bei der 
zweiten Prüfung schon 
bei 50 kV der Strom 
sprungweise zunimmt. 
So geht es weiter bis 
zur sechsten Prüfung. 


Der Schwinggleich- 
richter und der Ko- 


Der zweite 


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Abb. 7. Sehr schlecht imprägnierter Spannungswandler; drei aufeinanderfolgende 
Prüfungen. 
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Abb. 8. Derselbe Wandler, 4. und 5. Prüfung. 
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Abb. 9. Spannungswandler derselben Type, sechs aufeinanderfolgende Prüfungen. 


ordinatenschreiber haben uns wertvolle Dienste geleistet 
und werden sie uns noch leisten, wenn es darauf ankommt, 
auf verhältnismäßig einfache Weise kleinste Verluste zu 
messen. Aber sie haben doch einen gewissen Nachteil ge- 


genüber der Schering- 
brücke und dem Vibra- 
tions - Galvanometer. 
Wir erhalten andere 
Meßergebnisse, wenn 
wir oberhalb des Ioni- 
sierungsknicks arbei- 
ten. Bis zum Knick ist 
der Differenzstrom 
annähernd sinusför- 


mig; oberhalb des 
Knicks kommen die 
Oberwellen. Das ist 


so ausgeprägt, daß 
sogar die Oberwellen 
allein als Charakte- 
ristikum der tg ò- 
Kurve genommen wer- 
den können. Da das 
Vibrations-Galvano- 
meter die Oberwel- 
len nicht mißt, wir 
aber bei dieser Gleich- 
richterschaltung den 
arithmetischen Mittel- 
wert, also auch die 
Oberwellen messen, 
so werden wir ober- 
halb des Ionisierungs- 
knicks höhere Werte 
haben als bei der Mes- 
sung mit dem Vibra- 
tions - Galvanometer. 
Man hat verlangt, daß 
die beiden Messungen 
übereinstimmen. Das 
ist aber nicht mög- 
lich. Es ist aber ab- 
wegig, das Meßver- 
fahren zu verwerfen, 
weil es nicht nur die 
Grundwelle, sondern 
auch die Oberwellen 
erfasse. Man könnte 
diesen Schönheitsfeh- 
ler ausmerzen, indem 
man die dritte, fünfte 
und siebente Ober- 
welle aussiebt. 


Inzwischen ist ein 
anderes Gerät ent- 
wickelt worden, das 
diesen Fehler nicht 
hat. Die bei dem oben 
beschriebenen Gerät 
verwandte Lichtauf- 
zeichnung auf photo- 
graphischem Papier 
hat den Nachteil, daß 
man die Kurve nicht 
entstehen sieht, wie 
man das im Prüffeld 
gern haben möchte. 
Wenn man 2. B. einen 
Transformator nicht 
genügend ausgetrock- 
net hat, wird der Ver- 
luststrom schneller zu- 
nehmen als gewöhn- 
lich, und man kann 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 87 


schon während des Hochfahrens aus dem Diagramm er- 

sehen, ob ein gefahrdrohender Zustand erreicht ist, und 

kann abschalten, bevor ein größerer Schaden angerichtet ist. 
Ich hatte mich 


schon seit etwa 
zwei Jahren bemüht, 
einen Tinten - Koor- 


dinatenschreiber zu 
schaffen. Das ist nun 
auch vor einigen Mo- 
naten durch die Ar- 
beiten meines Mit- 
arbeiters Geyger in 
sehr schöner Weise ge- 
lungen. Dieses neue 
Schreibinstrument ist 
im Grundgedanken 
auch auf der Schal- 
tung der Schering- 
brücke oder ihrer Ab- 
wandlungen aufge- 
baut, nur ist an Stelle 
des Vibrations-Galva- 
nometers ein Röhren- 
verstärker geschaltet 
(Abb. 10). Dieser Verstärker arbeitet auf zwei Re- 
gistriersysteme, die in Quadratur geschaltet sind. Es 
sind Zählersysteme, deren eines Spulensystem fremd- 


Abb. 10. 


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Abb. 11. Verlustfaktor und Kapazitätsänderung bei einem Querloch- 


wandler mit schadhafter Metallisierung. 


Abb. 12. Stromwandler mit Porzellan-Kompound-Isolierung für 
22 kV Nennspannung. 


erregt ist; das eine liegt in der Phase mit der Brücken- 
spannung, das zweite senkrecht dazu. Hinter den Ver- 
stärker sind die beiden Stromsysteme geschaltet, so daß 


Kondensatorprüfeinrichtung mit einer Hochspannungs-Brückenschaltung, die 
durch zwei als phasenabhängige Nullmotoren wirkende Induktionszähler-Meßwerke selbst- 
tätig abgeglichen wird. 


der eine Zählermotor entsprechend der Wirkkomponente 
und der andere entsprechend der Blindkomponente, der 
Kapazität, losläuft. 


Dieser „Nullmotor“ 
bewegt Schleifkon- 
takte, durch die eine 
Kompensationsspan- 
nung so abgegriffen 
wird, daß sie der tat- 
sächlich bestehenden 
Spannung so lange 
entgegenwirkt, bis das 
Motorsystem in Ruhe 
ist. Auf diese Weise 
kann man ein kräf- 
tiges Schreibgerät 
bauen. Tatsächlich 

sind es zwei Geräte, 
e) denn wir müssen 

bei jeder Messung 
zwei Komponenten, 
Kapazität und Ver- 
luste, abgleichen. Das 
Drehmoment, das wir 
bei einer Eingangs- 
spannung von nur 10 mV bekommen, ist außerordent- 
lich groß. Bei voller Aussteuerung bekommen wir auf 
dieses Schreibsystem 1000 gem. Die Einstellzeit be- 
trägt 1 s. Dieses Gerät zeichnet nicht den Wirkstrom 
auf, sondern durch einen Abgriff unmittelbar den Wert 
tgö, so daß keine Umrechnung mehr notwendig ist. 
Es hat eine gewisse Reizschwelle: bei 3 bis 5% der 
vollen Nennspannung. Unterhalb ist die Einstellung un- 
sicher; praktisch hat dieses Gebiet keine Bedeutung. Die 


2226 


Abb. 13. Verlustfaktor und Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von 
der Zeit bei einem Papierkondensator. 


Empfindlichkeit ist sehr hoch; normalerweise wählen wir 
3 oder 6% über die ganze Skala. Wir können auch 1% 
nehmen, wenn die Meßgröße es erforderlich macht, ja so- 
gar 0,2% oder 6’, so daß noch Phasenänderungen von 
0,01’ erkennbar sind. Die Genauigkeit hängt allein von 
der Genauigkeit des Phasennormals ab. Man kann nicht 
verlangen, daß mit unzuverlässigen Phasennormalen durch 
die Hinzufügung des „C-tgö“-Schreibers eine genaue 
Messung herauskommt, 


Abb. 11 zeigt den Verlustfaktor und die Kapazitäts- 
änderung bei einem Querlochwandler mit schadhafter 


88 


Metallisierung. Diese Stromwandlerart hat sonst fast voll- 
kommen waagerechten Verlauf von Kapazität und Ver- 
lustwinkel. Aus der Kurve kann man ohne weiteres er- 
kennen, daß die Metallisierung nicht in Ordnung ist. 

Abb. 12 zeigt die Aufnahme von einem Stromwandler 
für 20kV Nennspannung und 45kV Prüfspannung. Bei 
dem Wandler ist das Dielektrikum aus Porzellan und Kom- 
pound geschichtet. Der Wandler ist schon bei seiner Nenn- 
spannung von 22kV nicht mehr ganz einwandfrei; die 


6 
01 
I 
£ 


Abb. 14. Normales Massekabel 10/V3 kV, für 200 A Nennstrom, mit 50 


Kurve knickt ab, und es setzen Sprühentladungen ein, die 
sich als Zacken in der Kurve bemerkbar machen. Auch 
der weitere Verlauf während der Prüfung ist nicht ganz 
konstant. 


Wir verfahren bei diesen Prüfungen so, daß wir die 
Spannung proportional der Zeit mit einem Regel- 
transformator hochfahren. Wenn wir den Papierablauf 
proportional der Zeit wählen, erhalten wir wiederum rela- 
tiv den Ablauf proportional der Spannung — das, was wir 
beim „echten Koordinatenschreiber“ haben wollen. Bei 
einer kleineren Prüfanlage kann man das durch Ver- 
wendung geeigneter Regeltransformatoren ohne weiteres 
machen. Bei größeren Anlagen wird es etwas schwieriger 
sein. Aber wir werden auch diese Aufgabe noch lösen 
können. 


Abb. 13 zeigt eine interessante Kurve, die wir an 
einem Papierkondensator aufgenommen haben für eine 
Betriebsspannung von nicht mehr als 100 V. Die Prüf- 
spannung beträgt 650 V Gleichspannung. Wir haben den 
Kondensator, um ihn durchzuschlagen, mit 850 V Wechsel- 
spannung belastet und erreichen den Durchschlag im all- 
gemeinen innerhalb 1% h. Ich werde einen Versuch vor- 
führen und den Durchschlag in 5 min erzeugen, indem ich 
den Kondensator von außen heize. Sie sehen in Abb. 13 den 
charakteristischen Verlauf der Kurve. Man gibt eine so 
hohe Spannung auf den Kondensator, daß er sich erhitzt; 
das Öl wird flüssig, und der Verlustfaktor wird kleiner. 
Die tgö-Kurve geht abwärts. Die Kapazität steigt zu- 
nächst schnell, weil auch die Dielektrizitätskonstante des 
Öles zunimmt, dann aber etwas langsamer. Es ist der 
Schmelzvorgang der Füllmasse. Schließlich steigt sie bis 
zum Höchstwert an, und es tritt Flüssigkeit aus. Jetzt 
sinkt die Kapazität wieder, und es erfolgt der Durch- 
schlag. Der Verlustfaktor nimmt sehr rasch zu und er- 
reicht in diesem Falle den Wert von 6%. Das ist ein 
kennzeichnender Fall für einen Kondensator mit getränk- 
tem Papier als Dielektrikum. Ähnliche Kurven erhält 
man auch bei Massekabeln. Gewöhnlich hat man nur für 
den Verlauf des Wertes tg ö Interesse. Hier ist zu sehen, 
daß das Verhalten der Kapazität viel aufschlußreicher als 
der Verlustfaktor ist. Ingenieure der Kabelwerke haben 
mir bestätigt, daß man aus der Kapazitätsänderung sehr 
viel ersehen kann. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


23. Januar 1936 


Abb. 14 zeigt die Aufzeichnung für die Durchschlags- 
probe an einem Kabel mit etwa siebenfacher Nennspan- 
nung und 1,ö5fachem Nennstrom. 

Neben dieser Leistungsmessung bei Niederfrequenz 
(50 Hz) hat auch die Leistungsmessung bei 
Hochfrequenz zur Materialprüfung großes Interesse. 
Allerdings sprechen wir hier nicht von Messungen der 
Wirkleistung, sondern von der Messung dielektrischer 
Verluste. Diese Verluste werden besonders einfach nach 


91 
91 


Prüfung über rd. 15 h bis zum Durchschlag 


kV und 300 A belastet. 


einem Substitutionsverfahren gemessen, indem man zu- 
nächst die Kapazität des Prüflings als Luftkapazität und 
dann die Verluste mit Widerständen abbildet, die man 
vor den Luftkondensator schaltet. Auch die Empfindlich- 
keit dieser Hochfreuqenz- Leistungsmessung ist sehr hoch. 
Wir können die Messung ausführen mit einer Spannung 
von 0,1 V und 10 pF bei einer Frequenz von 1 MHz. Ist 
der Verlustfaktor 0,01 % entsprechend 10—, dann haben 
wir eine allerdings mit Verstärker meßbare Leistung von 
10—10 W. Diese Messungen sind sehr wichtig für die 
Rundfunktechnik bei der Auswahl der Baustoffe. Es gibt 
heute keramische Stoffe mit sehr kleinen Verlusten. Ich 
kann Ihnen eine solche von Rohde und Schwarz ent- 
wickelte Meßbrücke zeigen für die Rekordfrequenz von 
500 MHz, also 60cm Wellenlänge (Abb. 15). 


Abb. 15. Ver- 

lustwinkel- Meß- 

gerät für Hoch- 
frequenz 
(500 MHz). 


Ein anderes interessantes Anwendungsgebiet haben 
wir in der Medizin. Es mag vielleicht eigenartig klingen, 
wenn ich Ihnen mitteile, daß wir sogar die menschliche 
Haut auf Verlustwinkel und Dielektrizitätskonstante ge- 
messen haben. Es gab schon seit langem Bestrebungen, 
die Hautkapazität zu messen; aber man hat meßtechnisch 
sehr unsauber gearbeitet. Erst durch die Trennung der 
dielektrischen Verluste und der Kapazität ist es gelungen, 
medizinisch wertvolle Messungen durchzuführen. Man 
braucht sie zur Feststellung der Basedow-Erkrankung. 
Man hat festgestellt, daß dabei eine ziemlich starke Ande- 
rung der Gewebestruktur eintritt, die bei der Kapazität 
etwa 30 % und beim Verlustwinkel 200 % ausmacht. Der 
Verlustwinkel ist also bei einer mittelkranken Person etwa 
dreimal so groß wie bei einer gesunden. Ich kann nicht 
mit Sicherheit sagen, ob sich das Verfahren in der Praxis 
allgemein bewähren wird. Aber die ersten Versuche sind 
sehr erfolgversprechend. Obwohl Sie keine Mediziner sind, 


23. Januar 1936 


wollte ich Ihnen diese Anwendungsmöglichkeit unter Vor- 
behalt endgültiger Prüfung nicht vorenthalten. 
Frequenz- und Zeitmessung: Bei Nieder- 
frequenz arbeiten fast alle Frequenzschreiber mit Reso- 
nanzkreisen, die wir möglichst genau temperaturunab- 
hängig abstimmen. Wir kommen dabei auf eine Höchst- 
genauigkeit von 0,02% im günstigsten Falle, also etwa 
1/100 Periode bei 50. Das bedeutet eine Zeitdifferenz von 
20 8s im Tag. Die Höchstgewähr, die bei normaler Tem- 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 89 


geführt. Es war uns von den Uhrenherstellern schon 
immer die Aufgabe gestellt worden, Uhren schnell einzu- 
regeln. Man wollte nicht Tage und Wochen brauchen, 
um zu wissen, welche Gangdifferenz eine Uhr hat. Wir 
haben uns jahrelang bemüht, diese Aufgabe zu lösen. 
Jetzt ist es gelungen durch den von Dr. Tamm angegebe- 
nen Weg. Die Zeitwaage beruht darauf, daß die Schwin- 
gungen der unbekannten Uhr, der X-Uhr, mit denen einer 
Normaluhr gleicher Schlagzahl verglichen werden. Das 


der bei einer Kapazitätszunahme und einem Verlustfaktor von rd. 20 O eintrat. 


peratur und normaler Spannung gegeben wird, ist 0,05 % 
entsprechend 50 s im Tag. 

Bei Hochfrequenz kommen wir zu sehr viel höheren 
Frequenzgenauigkeiten. Die höchste Genauigkeit liefert 
die Kristalluhr, bei der wir Schwingungen eines Quarz- 
kristalls?) haben. Man kommt im äußersten Falle bei ab- 
soluter Temperaturkonstanz (auf !/ıoo°) auf eine Ge- 
nauigkeit von 108, also ein Millionstel Prozent. Mit diesen 
Kristalluhren erreicht man dann Gangdifferenzen von nicht 
mehr als !/ıooos je Tag. Das sind 1j s im Jahr. Mit 
einer solchen Kristalluhr hat man schon geglaubt, fest- 
zustellen, daß auch unsere liebe alte Erde sich manchmal 
unregelmäßig dreht. Die Kristalluhr zeigte jedenfalls 
Gangdifferenzen, die man sich aus Unregelmäßigkeiten 
der Erdumdrehung erklären will. 


— Zeil 


t, ht t, 


Abb. 16. Arbeitsweise der Zeitwaage. Die oberste Reihe zeigt den Verlauf 
der Stromimpulse für zwei verschiedene Phasenlagen der X-Uhr gegen die 
Normaluhr. Das Anzeigeinstrument zeigt den Mittelwert der Stromimpulse. 


Wo liegt die Grenze der Zeitmessung? Lange 
Zeiten zu messen, ist kein Kunststück. Anders sind die 
Verhältnisse bei kurzen Zeiten. Hier hat man auch schon 
Schaltungen erdacht, um beispielsweise Geschoßgeschwin- 
digkeiten auf sehr kurzer Laufstrecke zu erfassen. 
Steenbeck hat vor zwei Jahren eine sehr nette Schal- 
tung angegeben, die er „Zeittransformator“ genannt hat. 
Mit diesem Instrument ist es möglich, noch Zeitdifferen- 
zen von 0,03 ms zu erfassen. 

Für die Uhrentechnik ist ein Gerät bestimmt, das 
vollkommen elektrisch arbeitet, die sog. Zeitwaage. 
Die Bezeichnung ist nicht ganz genau; man kann die 
Zeit nicht wiegen, sie hat sich aber gut ein- 


1) Hierzu vgl. auch S. 103 dieses Heftes. — ETZ. 


Die Stufen entsprechen der Umschaltung des Meßbereichs. 


geschieht in der Weise, daß man das Ticken der Uhr, ent- 
weder die Erschütterungen oder die Geräusche in Span- 
nungsschwankungen umsetzt. Dann schaltet man z. B. mit 
der Normaluhr über ein Stromtor einen Strom ein. Den- 
selben Strom schaltet man mit der X-Uhr wieder aus. 
Auf diese Weise bekommt man rechteckige Stromstöße, 
vergl. Abb.16: Die zweite Zeile entspricht der Normaluhr 
und die dritte Zeile der X-Uhr. Man erhält das erste Recht- 
eck, das voll schraffiert ist. Wenn man einen Strom- 
messer einschaltet, hat man einen gewissen arithme- 
tischen Mittelwert, der proportional der Phasendifferenz 
zwischen Normal- und X-Uhr ist. Andert sich der Gang 
der X-Uhr, läuft sie also z. B. langsamer, dann wird die 
Phasendifferenz größer, das Rechteck wird länger, und 
das Amperemeter wird einen größeren Strom anzeigen. 
Der Strom nimmt also zu. Schalte ich ein Schreib- 
gerät ein, so kann ich aus dem Gradienten des An- 
stiegs auf den Gang der Uhr je Tag oder Zeiteinheit 
schließen. Gehen die Uhren gleich, dann wird die einmal 
vorhandene Phasendifferenz konstant bleiben. Gehen sie 
ungleich, so wird die Phasendifferenz schnell wachsen. 
Das geht so lange, bis das Rechteck voll ist. Dann springt 
der Zeiger plötzlich wieder auf Null zurück. Durch ge- 
wisse Feinheiten des Uhrenschlags geht er allerdings zu- 
weilen in Stufen auf Null zurück. 


oder Strom-Schreiber 
mit Skala U... 200ms 


2m o 
Verstärker 


Abb. 17. 


Ö 


Normal - 
Uhr 


Se \ 
Verstärker 


Zeitwaage, Grundschaltung. 


Abb. 17 zeigt die Grundschaltung. Wir sehen die 
X-Uhr und die Normaluhr; auf beiden Seiten einen Ver- 
stärker, zwei Stromtore, Vorsatzwiderstände, Transfor- 
mator, Strommesser. Wir verwenden in Wirklichkeit 
nicht zwei, sondern nur einen Verstärker und Normal- 
uhren mit Kontakteinrichtung. 


90 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1936 


Abb. 18 zeigt das Diagramm. Es fängt links an. Die 
Uhr geht zunächst zu schnell. Sie sehen, daß die Nei- 
gung immer geringer wird, bis die Kurve schließlich ein 
Stück weit waagerecht verläuft. Dann wird die Neigung 
entgegengesetzt, die Uhr geht in steigendem Maße lang- 
samer. Dieser Kurve sind Schwingungen von einer Mi- 
nute Dauer überlagert. Daraus kann man die letzten 
Feinheiten des Zahn-Eingriffs ersehen. Aus der Periode 


Abb. 18. Zeitwaage. 


der Schwankung — ob es z. B. 15s oder 6 min sind usw. 
— kann der Uhrmacher genau ersehen, wo es am Eingriff 
fehlt. Die Zeitwaage hat uns Aufschluß gegeben über 
Feinheiten der Uhr, wie sie bisher nicht zu sehen waren. 
Ich habe hier eine solche Zeitwaage aufgestellt. Man 
kann die Uhr in jeder Lage prüfen. Sie hat je nach der 
Lage einen verschiedenen Gang. (Vorführung.) 


Abb. 19. Konstruktion der Hysteresisschleife. 


Auf dem Gebiet der Oszillographen sind auch 
einige Spitzenleistungen zu verzeichnen. Bei Verwen- 
dung von trägheitsbehafteten Schleifen-Oszillographen 
für die Aufzeichnung von Netz- und Störungsvorgängen 
wird verlangt, daß der ganze Apparat zur Aufzeichnung 
der Störungen in einem Netz möglichst schnell anspricht. 


Man ist mit der Zeit zum Zünden der Lampe bis zur vollen 


Helligkeit und dem Anlauf des Papiers bis auf !/sos her- 
untergekommen. Man strebt an, die Zeit noch mehr zu 
verkürzen. Auf dem Gebiete der Kathodenstrahl- 
Oszillographen ist vor allem an den Technischen 
Hochschulen sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet wor- 
den. Die Technische Hochschule Charlottenburg hat einen 
Vierfach - Kathodenstrahl - Oszillographen entwickelt, bei 
dem vier Vorgänge gleichzeitig auf den Leuchtschirm auf- 
gezeichnet werden. Die Technische Hochschule Dresden 
kann durch Einbau eines kapazitiven Spannungsteilers in 
das Hochvakuum ihre Oszillographen für die unmittel- 
bar anzulegende Spannung von 200kV bauen. Wichtig 
ist das bei der Aufnahme unstetiger Vorgänge bei Wan- 


© SER 5 = 
NR De 
VAR RN 


derwellen; denn das Verfahren der Spannungsteilung, 
das bei Gleichspannung ausgezeichnet arbeitet, versagt 
bei Stoßspannungen. Die Schreibgeschwindigkeit der 
Kathodenstrahl-Oszillographen auf der photographischen 
Schicht ist außerordentlich hoch. Rogowski hat be- 
richtet, daß er eine Schreibgeschwindigkeit von 63 000 
km/s, also !/s Lichtgeschwindigkeit, erreicht hat. Der 
Strahl liefe also in 23 s einmal um den Erdball. Ein sol- 


ur 


Diagramm einer Armbanduhr für die letzten zwei Stunden vor dem Stillstand. 


ches Diagramm vermittelt also wirklich einen Einblick in 
die Milliardstel-Sekunden. Aus anderen Quellen ist zu be- 
richten, daß man mit dem gewöhnlichen Kathodenstrahl- 
Oszillographen, also mit sog. kalter Kathode, Schreib- 
geschwindigkeiten von 5000 bis 10 000 km / s ohne weiteres 
erreicht. Auch diese Geräte spielen in der ärztlichen Kunst 
eine Rolle zur Aufnahme der Herzspannung im Elektrokar- 
diogramm. Wir haben auch hier im letzten Jahrzehnt große 
Verbesserungen erreicht. Während man früher zufrieden 
war, wenn man eine einigermaßen ähnliche Kurve erhielt, 
verlangt man heute, die sogenannte Aufsplitterung der 
R-Zacke zu sehen. Das ist ein Vorgang, der sich in 
1/500 S abspielt. Auch darauf bauen die Ärzte bei ihren 
Diagnosen auf. 


Abb. 20. Ferrometer. 


Das Gebiet der magnetischen Messung hat 
uns auch Interessantes beschert. Als besonders bemerkens- 
wert führe ich das Ferrometer vor, das mein Mitarbeiter 
Thal gelegentlich seiner Doktorarbeit entwickelt hat. 
Das Prinzip des Ferrometers ist die Anwendung des 
Schwinggleichrichters zur Strom- und Spannungsmessung 
an der dem Prüfling übergeschobenen Primär- bzw. Se- 
kundärwicklung. Es ist schon seit langem bekannt ge- 
wesen, daß man aus der Strom- und Spannungskurve des 
Magnetisierungsstroms die Hysteresisschleifen konstru- 
ieren kann. Wenn man einen Schreiber verwendet, der 
die Spannungs- und Stromkurve punktweise abtastet und 
den Phasenschieber kontinuierlich durchdreht, kann man 
selbsttätig die Hysteresisschleifen aufzeichnen. 

Abb. 19 zeigt die übliche Konstruktion der Hysteresis- 
schleife. Ich zeige Ihnen als Versuch mit dem Koordinaten- 
schreiber die Aufnahme einer Hysteresisschleife an ge- 
wöhnlichem hochsiliziertem Eisen. An sich ist das Ferro- 
meter (Abb.20) durch seine hohe Empfindlichkeit im- 


U 


28. Januar 1936 


stande, auch sehr kleine Proben bis zu einigen Zehntel 
Gramm Gewicht zu messen. (Vorführung.) 

Ich bin der Meinung, daß man durch die Aufzeichnung 
der Hysteresisschleife besonders wertvolle Schlüsse für 
die Betriebsführung und den Vergleich von Eisenproben 
bekommen kann, denn eine solche Flächendarstellung ist 
viel wertvoller als die punktweise Aufnahme in Tafeln. 
Abb. 21 zeigt eine Anzahl solcher Schleifen, und zwar 


_ 
Doo 
R 
i 5000 
| o J 4 


——> ÜDersted 


Abb. 21a. Hochlegiertes Dynamoblech, 0,35 mm, Stanz-Ringkern, 
Vie = 1,2 bis 1,35 W/kg, Normalqualität, max = 7000. 


10009 ’ 


Abb. 21b. Dasselbe Blech, jedoch aus der Tafel in 30 mm-Streifen ge- 

schnitten, die stumpf aneinander geschweißt und zu einem Band-Ringkern 

190/120 mm Dmr. aufgewickelt wurden. Aufnahme ohne jede weitere Be- 
handlung. Magnetisch vollkommen verdorben. „max = 3000. 


steg 


Abb. 21c. Derselbe Kern, jedoch thermisch vergütet durch eine Glühung 

in getrocknetem Wasserstoff. Die magnetischen Eigenschaften übertreffen 

nach der Glühung selbst diejenigen des mechanisch nicht beanspruchten 
Ausgangsstoffes. A. nax = 12 000. 


wurde aus hochlegiertem Blech ein Kern gewickelt. Der 
Werkstoff hatte zunächst gute Eigenschaften. Infolge 
der Verformung beim Wickeln traten aber nun schlechte 
Eigenschaften auf (s. Kurve 21b). Die Permeabilität ging 
stark zurück. Nach sorgfältigstem Ausglühen des Werk- 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 91 


stoffes wurde das dritte Bild erhalten, das noch viel bessere 
Eigenschaften zeigt als das erste. 

In Abb. 22 ist eine Wechselstromschleife für bestes 
hochsiliziertes Eisen (3,5 % Silizium) wiedergegeben, das 
im Elektroofen hergestellt und einer besonderen ther- 
mischen Behandlung unterworfen worden ist. Man kann 
aus der Form der Schleife darauf schließen, ob der Anteil 
der Wirbelstromverluste groß oder klein ist. 


—— — 


— Y % 


Abb. 22. Siliziertes Bandeisen, 0,5 mm, Band-Ringkern, richtig gewickelt, 

gute Lieferung. Das Blech ist einer besonders wirksamen Vergütung unter- 

zogen worden. Magnetisch werden beinahe die Werte einer 50prozentigen 

Eisen-Nickel-Legierung erreicht. Der Werkstoff ist als Rekordleistung in 
der Gruppe der Dynamobleche zu bezeichnen. 


Abb. 23 zeigt uns eine interessante Kurve. Ein Nickel- 
Eisen-Kern ist zu fest gewickelt. Man glaubt förmlich den 
mechanischen Druck auf den Bandkern zu sehen. 


E ? 
-æ Qerstga 


J 4 


Abb. 23. Nickel-Eisenkern mit 50 % Nickel, 0,5 mm, Band-Ringkern. Die 
Schleife zeigt eine für zu feste Wicklung des Bandkernes kennzeichnende 
Verformung. 


In Abb. 24 ist eine ganz merkwürdige Hysteresis- 
schleife zu sehen, wie man sie auch nur selten sieht. Sie 
stammt von einem Mischkern aus hochpermeablem Nickel- 
Eisen-Metall mit gewöhnlichem Dynamoblech, etwa halb 
und halb. Wenn man den Kern magnetisiert, nimmt das 
Nickel-Eisen-Metall mit der hohen Permeabilität zunächst 
den ganzen Fluß auf und wird bald gesättigt, weil das 
Nickel-Eisen nur einen Sättigungswert von 4000 hat. Nach 
der Sättigung geht der Fluß viel stärker in das Silizium- 
eisen über. Man sieht geradezu, wie der Fluß in die Kurve 
der üblichen Form ausweicht. 

Ich möchte dann kurz das Gebiet der akustischen 
Messung streifen. Auch hier hat die Meßtechnik be- 
sondere Leistungen zu verzeichnen. Für die akustischen 
und vor allem die Verkehrsgeräusch-Messungen, für die 
sich jetzt das Publikum und die Polizei besonders inter- 
essieren, braucht man Meßgeräte. Ich kann nicht auf die 
ganze Physik der Geräuschmessung eingehen. Bei dieser 


92 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


Geräuschmessung sind zwei Aufgaben gegeben: eine physi- 
kalische, die Messung des Schalldrucks, und eine physio- 
logische, die Auswertung der Ergebnisse entsprechend den 
besonderen Eigenschaften des menschlichen Ohres. Das 
menschliche Ohr hat im allgemeinen eine bestimmte 
Empfindlichkeitskurve und Einstellzeit. Wir hören nur 
innerhalb einer bestimmten Frequenzspanne. Diese Emp- 
findlichkeitskurve muß im Geräuschmesser einigermaßen 
nachgeahmt werden. 


z 
. 


4 
EL 
F A fa 
2 
„ 5 = 


Abb. 24. Mischkern aus hochlegiertem Dynamoblech und einer Eisen- 

Nickel-Legierung mit 80 % Nickel, gemischt im Verhältnis 1:1. Bei kleiner 

Magvetisierung ist nur der Eisen-Nickel-Kern wirksam; erst bei höherer 
Feldstärke beteiligt sich das Dynamoblech an der Flußbildung. 


Auch hier sind Spitzenleistungen der elektrischen Meß- 
technik zu verzeichnen. Die Schallstärke, die das mensch- 
liche Ohr gerade nicht mehr empfindet, wird mit null Phon 
bezeichnet. 60 Phon, etwa die Stärke der Umgangs- 
sprache, entsprechen einem Schalldruck von 0, 3. 10-3 
Mikrobar, der Einheit des Schalldrucks. Der Schall- 
druck für die Grenze der Reizschwelle des mensch- 
lichen Ohres ist 0,001 mg/cm?. Das ist nicht viel. Für 
diesen Schalldruck kann man Mikrophone herstellen. Es 
ist sogar gelungen, mit Mikrophonen, die noch nicht im 


allgemeinen Handel sind, diesen Schalldruck noch zu unter- 


bieten, also Geräusche zu messen, die das menschliche Ohr 
nicht mehr empfindet. 


Gegentakt- 
Meß spannung Verstärker Gleichrichter 
A 115 
Iren aa 


m O 1 


Abb. 25. Geräusch-Pegelschreiber nach Neumann. 

Für solche Schallmessungen hat Georg Neumann, 
der schon durch sein Kondensatormikrophon bekannt ist, 
einen Geräuschschreiber hergestellt, der unmittelbar die 
Schallstärke in Phon bei schnellster Einstellzeit aufzeich- 


net. Abb.25 zeigt das Prinzip des Pegelschreibers von 
Neumann. Links oben wird die Meßspannung ange- 
schlossen. Sie geht auf einen logarithmisch abgestuften 


Widerstand. Der Widerstand wird durch die Gabel auf 
dem Motor verstellt. Gemessen wird nun folgendermaßen: 
Wenn die Einstellung der Schreibfeder nicht richtig ist, er- 
hält die Links- oder Rechtswicklung der Kupplung vom Ver- 
stärker aus Strom. Der Motor bewegt die Gabel, so daß 
die Schreibfeder mit großer Geschwindigkeit nach rechts 


23. Januar 1936 


oder links läuft, wenn die Einstellung des Potentiometers 
nicht der Geräuschstärke entspricht. Die Einstellzeit be- 
trägt ½ s für die volle Papierbreite. Die Phonteilung ist 
linear, sie umfaßt 40 Phon oder mehr. Man kann den Meß- 
bereich in beliebigen Grenzen einstellen: 30 bis 80 oder 50 
bis 100 Phon usw. Die Aufzeichnung erfolgt nicht photo- 
graphisch, auch nicht mit Tinte oder Feder, sondern die 
Kräfte, die der Verstellmotor gibt, sind so groß, daß das 
Diagramm auf Wachspapier geschrieben werden kann. 

In Abb. 26 ist das Geräusch in einer mittleren Ver- 
kehrsstraße dargestellt. Es ist interessant, wenn man 
sieht, wie blitzschnell der Geräuschschreiber den Verkehrs- 
geräuschen folgen kann, wie es die Einstellzeit des mensch- 
lichen Ohres von 0,2s verlangt. Dieser Geräuschschreiber 


— | 


&0Phon 
70 


} . * 1 0 1 r 
ZUR Be ig 
Abb. 26. Geräuschaufnahmen in einer mittleren Verkehrsstraße. 


ist wohl zur Zeit das beste auf dem Potentiometerprinzip 
beruhende Gerät mit einer so geringen Einstelldauer. 

Noch einiges über die Messung sonstiger 
nichtelektrischer Größen, ein Gebiet, das auch 
allmählich von der elektrischen Meßtechnik erobert wird. 
Wir haben Längen-, Dehnungs- und Dickenmessung auf 
elektrischem Wege. Dabei handelt es sich nicht um Ab- 
solutlängen, sondern um Längenänderungen. Wenn wir 
rechnen, daß der Elastizitätsmodul von Stahl 2 - 106 kg/cm? 
einer Dehnung von 100 % entspricht, dann sind es bei 
2000 kg 0,1%. Ein Stab von 10cm ändert dabei seine 
Länge um 0,1 mm. In dieser Größenordnung bewegen sich 
die üblichen Dehnungsmessungen. Erstrebt wird eine Deh- 
nungsmessung an Strecken von 10 bis 20 mm Länge. 

Nun gibt es viele Verfahren zur Messung von kleinen 
Änderungen der Länge. Man bevorzugt kontaktlose Ver- 
fahren, wie kapazitive, induktive, akustische und das 
Bolometer-Meßverfahren. Die kapazitiven Messun- 
gen sind besonders empfindlich. Man kann beispielsweise 
nach einem Interferenzverfahren, bei dem zwei Schwin- 
gungen sehr hoher Frequenz gemischt werden, eine 
sehr hohe Empfindlichkeit erreichen. Im Laboratorium 
von Rohde und Schwarz (München) sah ich, wie das 
Wachstum einer Pflanze auf einem Schreibstreifen 
aufgezeichnet wurde. Es ist dabei möglich, die ganze 
Breite des Schreibstreifen von 120 mm für eine Län- 
genänderung von 3,6 um auszunutzen. Das Wachstum der 
Pflanze, einer ganz gewöhnlichen Zimmerschlingpflanze, 
betrug 0,4 um / min. Das entspricht einer Abweichung des 
Zeigers von 13 mm. 

Eine weitere Einrichtung ist die „Gummiwaage“. 
In der Gummiindustrie ist die Aufgabe gestellt, die Gum- 
mierung von Cordbahnen mit einer bestimmten Menge 
von Gummi auszuführen. Das Produkt soll ein gewisses 
Gewicht je Flächeneinheit haben. Die Dicke ist 1 mm. 
Das Material ist aber klebrig. Deshalb kommt das Durch- 
gehen durch die Walzenkontakte eines Meßkondensators 
nicht in Frage. Man muß vielmehr wegen der Schwingung 
der Stoffbahn Luftkondensatoren mit 100mm Abstand 
verwenden, zwischen denen das Imm dicke Gummiband 
hindurchgeht. Es ist möglich geworden, einer Dicken- 
änderung des Gummibandes von 0,01 mm eine Abweichung 
von 30 mm auf dem Schreibstreifen zuzuordnen. 

Die induktiven Verfahren sind ebenso zweck- 
mäßig, vor allem, wenn man nicht sehr schnelle Änderun- 
gen des Druckes oder der Länge verfolgen will. 


23. Januar 1936 


Zu erwähnen ist noch die akustische Messung 
nach Maihak-Schäfer, wonach die Änderung der 
Tonhöhe einer Saite zur Wegmessung benutzt wird. 

Schließlich wäre zu erwähnen der Bolometer- 
Mikrotaster nach Sell, eine Brückenschaltung mit 
zwei geheizten Bolometer-Spiralen, die durch eine Fahne 
abgedeckt werden. Die beiden Hitzdrähte werden durch 
einen Luftstrom gekühlt, der durch zwei enge Schlitze 
hindurchgeht. Wenn man mit dem Bolometer einen Weg 
messen will, so wird die Fahne durch eine Zeigerbewegung 
abgelenkt. 


Abb. 27. Tor- 
sions - Federwaage 
für sehr geringe 
Gewichtsbelastung 
(Endausschlag 
0,1 mg). 


Bei der Kraft-Druck-Zug-Messung sind 
mechanische Feinwaagen für sehr geringe Gewichts- 
belastung bekannt geworden, mit etwa 5 mg Endausschlag, 
neuerdings durch Loebe sogar bis 0,1 mg. Wir sehen 
in Abb. 27 das Schema einer Torsions-Federwaage, bei der 
das zu wägende Stück an einen Arm angehängt wird. Der 
Meßbereich von 0,1 mg ist außerordentlich klein, beispiels- 
weise wiegt ein Flügel einer mittelgroßen Stubenfliege 
nur 0,04 mg. 

Bei größeren Kräften geht man auf die elektrischen 
Messungen über, wobei besonders die weglose Kraft- 
messung angestrebt wird. Wir können beispielsweise 
nicht die Kraft dadurch messen, daß wir eine Durchbie- 
gung des zu untersuchenden Stückes von 20 mm zulassen. 
Wenn auch die Kraftmessungen, die als weglos bezeichnet 
werden, nicht vollkommen weglos sind, so setzt doch 2. B. 


Abb. 28. Röntgen-Feinstrukturaufnahmen von Eisenblech während der 
Verarbeitung (von unten nach oben: vor Beginn der Verarbeitung, nach 
dem 4. und nach dem 30. Arbeitsgang). [C. H. F. Müller.) 


die magnetoelastische Druckmessung nur den außerordent- 
lich kleinen Weg von etwa 0,01 mm voraus. Bei einem In- 
dikator einer englischen Firma zum Indizieren von Ver- 
brennungsmotoren beträgt die Durchbiegung nur 0,01 mm. 
Es handelt sich um einen Telephonempfänger mit einer 
Membrane von 0, 75 mm Dicke; der Magnet hat zwei Wick- 
lungen, die Eigenfrequenz der Membrane ist groß, etwa 
42 500 Hz. Das induktive Verfahren ist an sich ein Weg- 
verfahren, in diesem besonderen Fall ist es praktisch weg- 
los geworden. Man kann mit dem neuzeitlichen Induktions- 
verfahren z. B. auch die Ausbauchung messen, die ein Me- 
tallblock von 30 cm Dmr. unter der Last von Hun- 
derten von Tonnen erfährt. Solche Messungen der Auf- 
stauchung eines Zylinders werden in Walzenstraßen durch- 
geführt, damit man die Kaliber richtig einstellen kann. 
Man will dabei wissen, wie groß der Lagerdruck ist, da- 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 98 


mit die Walzenstraße nicht überlastet wird. In der Schiff- 
bautechnik ist es möglich geworden, mit der magneto- 
elastischen Messung zum ersten Male eine Fernmessung 
des Schraubenschubs durchzuführen; eine solche Einrich- 
tung befindet sich auf dem Ostasienfahrer „Potsdam“. 

Schließlich wäre die Messung von inmeren Spannun- 
gen nach dem röntgenoptischen Verfahren zu erwähnen. 
Wenn man einen Röntgenstrahl durch eine enge Blende 
auf den Werkstoff fallen läßt und auf einer photographi- 
schen Platte die reflektierte Strahlung beobachtet, so 
findet man zufolge der Kristallstruktur des aufzunehmen- 
den Gegenstandes Interferenzringe mit charakteristischen 
Gruppierungen und Durchmessern. Wenn der Stoff, auf 
den man den Röntgenstrahl fallen läßt, eine elastische 
oder plastische Beanspruchung erfährt, dann treten innere 
Spannungen auf, und die Ringe erfahren eine Änderung 
des Durchmessers und der Feinheit ihrer Ausprägung. 
Treten unregelmäßige innere Spannungen zwischen den 
einzelnen Kristalliten auf, z.B. infolge von Kaltverfor- 
mung, so wird die Schärfe der Ringe verwischt, wie Abb. 28 
erkennen läßt. Das untere Bild zeigt ein Tiefziehblech im 
Anfangszustand. Es zeigt scharf ausgeprägte Ringe. 
Der Werkstoff wurde dann in vier Arbeitsgängen ver- 
arbeitet und dabei stark verformt. Diesen Zustand zeigt 
das mittlere Bild. Schließlich sehen wir oben das Er- 
gebnis der Verarbeitung in 30 Arbeitsgängen. 

In Abb. 29 ist eine Untersuchung auf innere Spannun- 
gen an Kupfer wiedergegeben, das zu einem bestimmten 
Gegenstand verarbeitet wurde. Links oben ist das dem 
Anfangsmaterial entsprechende Bild dargestellt. Es zeigt 
zwei scharf ausgeprägte Interferenzringe mit verhältnis- 
mäßig großem Burchmesser (rd. 32 mm). Nach dem ersten 
Arbeitsgang (Abb. 29 rechts) ist der Durchmesser infolge 


Abb. 29. Röntgen-Feinstrukturaufnahmen von Kupfer während der 
Verarbeitung. IC. H. F. Müller.] 


starker innerer Spannungen auf 23 mm zusammenge- 
schrumpft. Durch Unterteilung der Verformung in meh- 
rere Arbeitsgänge wurde eine Verringerung der Span- 
nungen erzielt (Ringdurchmesser 27 mm). Schließlich 
konnte durch geeignete Führung der Verarbeitung er- 
reicht werden, daß im Endzustand derselbe Ringdurch- 
messer wie beim Ausgangsstoff erscheint, allerdings 
mit einer Verwaschung der Ringe durch mikrokristalline 
Restspannungen. (Nach Angaben und Unterlagen der 
Firma C.H.F. Müller in Hamburg.) 

In einem kurzen Streifzug wurde einiges Interessante 
aus der Meßtechnik gezeigt. Die deutsche Meßtechnik ist 
sehr leistungsfähig und wird in weitgehendem Maße zur 
wirtschaftlichen Betriebsführung angewendet, zur Ver- 
besserung der Erzeugnisse und zur Ersparnis an Roh- 
stoffen. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer 
Leistungsfähigkeit, und es werden auch die Meßgeräte im 
Siegeszug unserer deutschen Technik nicht zurückbleiben. 


(Schrifttum siehe nächste Seite.) 


94 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


Schrifttum. 


Magnetische Werkstoffe. 

T. D. Yensen, Dynamo- und Transformatorenblech, Fortschritte 
in den letzten Jahrzehnten, Bericht 14a für den Internationalen Elek- 
trizitätskongreß Paris 1932; Auszug in ATM 1932-T 172°), Z 911-2. 

Druckschrift der Tokyo-Stahl-Materlal AG. (Tokyo Kozai K-K): 
Nickel-Aluminium-Magnetstahl ; Auszug in ATM 1934-T 56, 2 912-2. , 

Gg. Keinath, II aus Nickel-Eisen; 

931-T 63, Z 913-1; 1932-T 173; 3. 
. äus-Vacuumschmelze AG, Hanau, Hochmagne- 
tische Legierungen aus Nickel-Eisen für Meßgeräte und Meßwandler; 
ATM 1931-F 7, Z 913-2. 

Friedrich Krupp AG., Gußstahlfabrik Essen, 
weiche Legierungen; ATM 1933-F 22, Z 913-4. 

W. S. Messkin und A. Kußmann, Die ferromagnetischen 
Legierungen und ihre gewerbliche Verwendung: Berlin: J. Springer, 1932. 
Anfangspermeabilität; ATM 1934-T 168, Z 913-5. 

W. S. Messkin und A. Kußmann, Die ferromagnetischen Le- 
glerungen und ihre gewerbliche Verwendung ; Berlin: J. Springer 1932. 


Drehspulinstrumente. 

Gg. Keinath, Drehspul-Instrumente mit permanentem Magnet; 
ATM 1932-T 43, 1721-1. 

AEG, Meßinstrumentenfabrik, Berlin, Normal-Drehspulmeßgeräte 
für Gleichstrommessungen ; ATM 1932-F 21, I 721-2. 

N. V. v. h. P. J. Kippund Zonen, Delft (Holland), Spiegel- 
Galvanometer; ATM 1933-F 24, 1721-3. 

Hartmann u. Braun A.-G., Frankfurt a. Main, Multavi- 
Vielfachmeßgeräte; ATM 1933-F 19, 1 721-4. 

AEG Berlin, Gleichstrom-Vielfachmesser; ATM 1933-F 26, 1721-5. 

Siemens & Halske AG. Berlin, Neues Spiegelgalvano- 
meter mit hoher Meßempfindlichkeit; ATM 1934-F 22, I 721-6. 


Sperrschicht-Gleichrichter. 

Grondahl und Geiger, A new Electronic Rectifier, J. 
Amer. Inst. electr. Engr. 46 (1927) S. 215. 

C. H. Walter, Eine neue Gleichrichtermeßanordnung; Z. 
Physik 13 (1932) 8. 363. , 

C. H. Walter, Die Anwendung der Gleichrichterbrücke in der 
Meßtechnik; Z. techn. Physik 13 (1932) S. 436. 

H. Carsten und C. H. Walter, Über ein Gerät zur Auf- 
zeichnung von Kapazitätsänderungen und dessen Anwendung bei der 
Fertigungsüberwachung in der Gummi-Industrie; Siemens-Z. 11 (1831) 
S. 156. 


Magnetisch 


techn. 


H. Carsten und C. H. Walter, Feuchtigkeitsmessungen an 
lufttrockenen Papierbahnen mit dem Siccometer ; Siemens-Z. 11 (1931) 


S. 267. 
Schwing-Glelchrlehter. 


H. Pfannen müller, Mechanische Gleichrichter für Meß- 
zwecke, Grundbegriffe, Bezeichnungen und Formeln; ATM 1932-T 30, 
Z 540-1. 

H. Pfannenmüller, Mechanische Gleichrichter. Begrenzung 
von störenden Einflüssen durch besondere Schaltungen ; ATM 1934-T 167, 
Z 540-2. 

H. Pfannen müller, 
oder mehreren einheltlich erregten Gleichrichtern; 
Z 540-3. 

H. Pfannen müller, Mechanische Gleichrichter, Erregerschal- 
tungen für einen oder mehrere einheltlich erregte Gleichrichter, insbe- 
sondere zur Vektorenbestimmung: ATM 1932-T 186, Z 540-4. 

H. Pfannenmüller, Mechanische Gieichrichter, Fehlergrenzen 
für dle Kontaktgabe bei Schwing-Gleichrichtern; ATM 1934-T 126, 
Z 540-5. 

H. Pfannenmüller, Zur Wirkungsweise ‚‚schaltgesteuerter“ 
Gleichrichter für Meßzwecke ; Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 13 (1934) 
H. 1, S. 1. 

H. Pfannen müller, Überblick über die Meßverfahren mit 
Gleichrichtern; Arch. Elektrotechn. 28 (1934) S. 356. 

J. Krönert, Neuere Meßmethoden mit Schwingkontakt-Gleich- 
richtern; Z. techn. Physik 14 (1933) S. 474. 


Koordinatenschreiber. 

Siemens & Halske AG., Berlin, 
schreiber; ATM 1934-F 15, I 036-3. 

W. Geyger, Selbsttätige Abgleichung von komplexen Kompen- 
sations- und Brückenschaltungen mit phasenabhängigen Nullmotoren ; 
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) S. 840. 

W. Geyger, Prüfung von Meßwandlern; ATM 1935-T 121, Z 224-7. 


Trägheitsbehaftete Oszillographen. 


F. Eichler, Trägheitsbehaftete Oszillographen, 
über Wirkungsweise und Aufbau; ATM 1933-T 42, 1035-1. 

F. Eichler, Trägheitsbehaftete Oszlllographen, 
Zubehör ; ATM 1933-T 91, 1035-2. 

Siemens & Hals ke AG., Berlin, Oszillographen; ATM 1932- 
F 16, 1035-3. 

W. v. Philippoff, Der 
1932-T 184, 1035-4. 

Siemens & Halske AG, 
ATM 1933-F 23, I 035-5. 

Trägheitslose Oszillographen. 

M. Knoll, Kathodenstrahl-Oszillograph, Schrifttum bis Mitte 1931: 
ATM 1931-T 75, 1834-1. 

M. Steenbeck, Kathodenstrahl-Oszillograph, Entwicklung bis 
Mitte 1951; ATM 1931-T 76, 1834-2. 

M. Knoll, Kathodenstrahl-Oszillograph, Erzeugung und Samm- 
lung des Elektronenstrahls; ATM 1932 -T 91, 1834-5. 


Die Meßkreis-Schaltungen mit einem 
ATM 1932-T 62, 


Siemens-Koordinaten- 


Grundsätzliches 
Bauarten und 
piezoelektrische Oszillograph; ATM 


Berlin, Tragbarer Oszillograph ; 


M. Knoll u. W. Kleen, Kathodenstrahl-Oszillograph, Auf- 
nahmemethoden und -schaltungen für periodische Vorgänge; I. Recht- 
winklige Koordinaten, Lissajous-Figuren; ATM 1933-T 110, 1 834-13; 


Periodische Vorgänge, II. Polarkoordinaten, gekrümmte Zeitachse; ATM 
1933-T 126, 1834-14: Periodische Vorgänge, III. Messung von Frequenz, 
Phasenwinkel und Leistung; ATM 1934-T 53, 1834-15; Periodische Vor- 
känge, IV. Messung von Permeabilität, Dielektrizitätskonstante, magne- 
tischen und dielektrischen Verlusten; ATM 1934-T 14, 1834-16. 

AEG, Elektronenstrahl-Oszillograph: ATM 1933-F 3, 1834-21. 

AEG, Elektronenstrahl-Oszillograph für Wechselstromanschluß ; 
ATM 1935-F 11, 1834-22, 


* ATM 1932-T 172 bedeutet: Arch. techn. Messen Jahr 1932, Text- 
blatt (T) 172; ATM 10931-F 7 bedeutet vom Hersteller herausgegebenes 
Firmenblatt (F) in ATM. 


23. Januar 1936 


M. v. Ardenne, Die Kathodenstrahlröhre und ihre Anwendung 
in der Schwachstromtechnik ; Berlin: J. Springer, 1933. 

E. Alberti, Braunsche Kathodenstrahlröhren und ihre Anwen- 
dung; Berlin: J. Springer, 1932. 

Strommessung bel Hochfrequenz. 

L. Rohde und H. Schwarz, Strommessung bei Hochfrequenz: 
ATM 1934-T 85, V 324-1. 5 

H. Kruse und O. Zinke, Hoch ffrequenz-Strommesser; ATM 1935- 
T 113, V 324-2. 

J. Stanek, Thermo-Umformer als Strommesser, Allgemeines und 
Bauweise; ATM 1934-T 139, 1712-1. . 

Hartmann & Braun AG., Frankfurt/Main, Thermo-MeBgeräte 
für Strom- und Spannungsmessung bel Hochfrequenz: ATM 1932-F 14, 
1 712-2. 

J. Stanek, Optische Strommessung: ATM 1935-T 66, 1713-1. 

H. Schwarz, Strommessung bei sehr hohen Frequenzen; Z. 
Hochfrequenztechn. 39 (1932) S. 160. 

Spannungsprüfung durch Verlustmessung. 

Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung ; 
ATM 1933-T 118, V 339-6. 

J. W. Groß und H. E. Turner, Testing Bushings and Insula- 
tion by Power Faktor Method I, Electr. Wid., N. V., 103 (1934) 8.68: 
Testing Bushings... H, Electr. Wid., N. Y., 103 (1934) 8. 111; Bericht 
in ATM 1934-T 32, V 339-9. 

C. F. Hill, T. R. Watts, G. A. Burr, Portable Schering 
Bridge for Field Tests: Electr. Engng. 53 (1934) S. 176; Diskussion 
hierzu Electr. Engng. 53 (1934) S. 478, 618; Bericht in ATM 1935-T 146, 
V 339-10. 

Gg. Keinath, - Verlustfaktor-Messung an Hochspannungsappa- 
raten; ATM 1934-T 102, V 339-11. 

Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung: 
Weltere Ergebnisse mit dem Koordinatenschreiber; ATM 1935-T 146. 
V 339-13. 

Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung 
mit dem C-tgô-Schreiber; ATM 1935-T 158, V 339-14. 


Leistungsmessung bel Hochfrequenz. 

L. Rohde, Verlustbestimmungen an Isolierstof fen 
100 kHz und 10 000 kHz; ATM 1935-T 59, V 3447-2. 

L. Rohde und H. Schwarz, Verlustwinkelmessung bei 10° Hz. 
Z. Hochfrequenztechn. 43 (1934) S. 156. 

L. Rohde, Fortschritte auf dem Gebiet der Hochfrequenzisolier- 
stoffe; Z. techn. Physik 11 (1933) S. 480. 

L. Rohde und W. Schlegelmilch, 
mit Hochfrequenz; ETZ 54 (1933) S. 581. 

Hartmann & Braun A.G. Frankfurt / Main, Hochfrequenz-Watt- 
meter nach Stachl; ATM 1935-F 7, J 716-2. 

Frequenzmessung. 
H. Boekels, Zeigerfrequenzmesser ; ETZ 56 (1935) S. 205. 
Zeitwaage. 

Gg. Keinath, Die „Zeitwaage“, 
Uhrenkontrolle; ATM 1934-T 38, I 154-5. 

Gg. Keinath, Die Zeitwaage; ATM 1934-T 52, I 154-6. 

Gg. Keinath, Die Zeitwaage, weitere Entwicklung und Versuchs- 
ergebnisse; ATM 1934-T 149, I 154-7. 

Ferrometer. 

W. Thal, Geräte für Eisenmessungen, grundsätzliche Gedanken für 
ein Verfahren zur Bestimmung aller technisch wichtigen Größen mit 
Wechselstrom: ATM 1934-T 40, I 60-1. 

W. Thal, Das Ferrometer, ein neues magnetisches Meßgerät für 
Welcheisen; ATM 1934-T 164, I 60-2. 

Siemens & Halske AG., Berlin, Ferrometer, Eisenprüf- 
gerät für Wechselstrom-Anschluß zur Messung aller technisch wichtigen 
Werte; ATM 1934-F 13, I 60-3. 

W. Thal, Genauigkeit bei Eisenmessungen ; ATM 1934-T 78, 160-4. 

W. Thal, Wechselstrom-Hystereseschleife, Aufnahme mit dem Ferro- 
meter; ATM 1935-T 21, V 951-2. 


Akustische Messungen. 
v. Braunmühl und Weber, Ein vielseitiges, registrlerendes 


Meß- und Steuergerät für elektro- akustische Zwecke; Elektr. Nachr. 
Techn. 12 (1935) S. 223. 


zwischen 


Verlustwinkelmessung 


ein neues Instrument zur 


Bolometer. 
P. M. Pflier, Bolometer-Anordnung zur Meldung und Messung 
von Bewegungen; ATM 1934-T 25, 123-1. 
H. Sell, Bolometer- Verstärker; ATM 1934-T 111, Z 64-1. 


H. Sell, Demonstration elner Schalldüsenwirkung; Z. techn. 
Physik 5 (1924) S. 573. 
H. Sell, Ein mechanisch gesteuertes Bolometer und seine An- 


wendung als hochempfindliches quantitatives Relais und quantitativer 
Gleichstromverstärker ; Z. techn. Physik 13 (1932) S. 320. 

H. Sell, Über einige Anwendungen des mechanisch gesteuerten 
Düsenbolometers; Z. techn. Physik 15 (1934) S. 112. 


Kraft- und Zugmessung. 

Gg. Keinath, Elektrische Druckmessung, 
verfahren; ATM 1932-T 131, V 132-1. 

Gg. Keinath, Druck-Messung, Schnittdruck-Messung an Werk- 
zeugschneiden ; ATM 1931-T 6, V 132-2. — Auszug aus: 

H. Gerdien, Eine elektrische Meßdose nach dem Prinzip des 
„„? Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 8 (1929) H. 2. 

W. Manksch, Schnittdruckmessungen an der Drehbank mit einer 
elektrischen Meßdose ; Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 8 (1929) H. 2, S. 130. 

C. Salomon, Schnittdruck und Schneidtemperatur. — Erschei- 
nungen an der Werkzeugschneide : Werkzeugmasch. 33 (1929) S. 477. 

C. Salomon, Trätzheitslose Zerspanungsmessungen ; Loewe- 
Notizen 14 (1929) S. 117. 

J. Kluge und H. E. LIn k h, Druckmessung mit piezoelektrischen 
Kristallen: ATM 1932-T 133, V 132-3. 

Gg. Keinath, Elektrische Druckmessung durch Änderung einer 
Induktivität; ATM 1932-T 145, V 132-4. 

Gg. Keinath. Druck-Messung 
ATM 1932-T 160, V 132.5. 

W. Janos kx, Magnetoelastische Messung von Druck-, Zug- und 
Torsions-Kräften; ATM 1033-T 46, V 132-6. 

W. TJanovsky, Dynamische Eichung von Druck- und Zugmessern: 
ATM 1933-T 145, V 132-7. 

W. Janovsky, Aufzeichnung schneller mechanischer Vorgänge 
mit magnetoelastischen Megkörpern: ATM 1935-T 89, V 132-8. 

Gg. Keinath, Druck- und Zugmessung mit dem akustischen MeB- 
verfahren nach O. Schäfer; ATM 1935-T 1, V 132-9. 


Übersicht der MeBß- 


mit der Kondensator-Meßduse ; 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 95 


RUNDSCHAU. 


Elektromaschinenbau. 


621. 313. 333 : 534. 838. 1 Ein Asynchronmotor mit 
zeschichtetem Massivanker für geräuschfreien 
Betrieb. — Zur Beurteilung des Geräusches eines Asyn- 
chronmotors werden die von Willms?!) und Lübcke?) 
bereits bekanntgegebenen Verfahren der Lautstärkemes- 
sung und der Aufnahme des Geräuschspektrums benutzt. 
Da bei den Asynchronmotoren das magnetische Geräusch 
hervortreten kann, werden die Theorien über den Ursprung 
des magnetischen Geräusches eingehend behandelt. Die in 
den Maschinen auftretenden Oberfelder haben „parasitäre“ 
Kräfte zur Folge, die sich nicht allein in schädlicher Weise 
an der Drehmomentbildung beteiligen, sondern auch Vibra- 
tionen und damit Schall verursachen. Da die entstehenden 
Geräusche sehr starke Tonkomponenten enthalten, wirken 
sie sich sehr störend aus. Die tangentialen und radialen 


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1 Kern aus massivem Eisen 
2 u.2’ Stirnverbindungen aus Kupfer 
3 Schicht aus Kupfer oder aus Kupfereisen 
4 Schicht aus Nickeleisen oder gespritztem Eisen 
5 Ständer 
Abb. 1. Ausführungsform eines nutenlosen radial geschichteten Läufers. 


Parasitärkräfte werden nicht nur theoretisch abgeleitet, 
sondern auch im Boden- und Luftschall durch Versuche be- 
stätigt. Am unangenehmsten wirken sich die als Rüttel- 
kräfte bekannten radialen Kräfte aus. Die bisher bekann- 
ten Maßnahmen für die Schallminderung in der Praxis: 
Anwendung geeigneter Nutenzahlen in Ständer und Läufer, 
symmetrische Wicklungen, geringe Luftspaltsättigungen, 
größerer Luftspalt, geschlossene Läufernuten, optimale 
Nutenverschrägung und Doppelläufer, Schrittverkürzung 
der Ständerwicklung bewirken in Verbindung mit mechani- 
schen Maßnahmen wie starres Gehäuse um den Ständer- 
blechrücken, starke Wellen, dynamisch gut ausgewuchteter 
Läufer, Gleitlager usw. bei kleineren Maschinen heute einen 
„praktisch geräuschlosen“ Gang im Leerlauf und mehr oder 
weniger auch im Anlauf und bei Belastung. Dabei werden 
die Wirtschaftlichkeit und zum Teil auch die elektrischen 
Größen des Motors ungünstig beeinflußt, ohne beim Zu- 
sammentreffen einer scheinbar harmlosen Oberwelle mit 
mechanischen Resonanzen des Ständers magnetische Ge- 
räusche mit völliger Sicherheit auszuschalten. In einer im 


l) W. Willms, ETZ 56 (1935) S. 25 u. 55. 
2) E. Lübcke, Z. techn. Physik 15 (1934) S. 652. 


Laboratorium für Elektromaschinenbau der Eidg. Techni- 
schen Hochschule in Zürich durchgeführten Untersuchung 
vermeidet H. Moser diese Zufälligkeiten dadurch, daß 
er für den Asynchronmotor einen nutenlosen Läufer be- 
nutzt. Hier können infolge der fehlenden Nuten keine 
Oberfelder als Ursache magnetischen Geräusches auf- 
treten. Der bekannte nutenlose massive Eisenläufer be- 
sitzt sehr gute Anlaufeigenschaften, aber außerordentlich 
schlechte Laufeigenschaften. Letztere beruhen im wesent- 
lichen auf folgenden Tatsachen: Die Eindringtiefe des 
magnetischen Flusses und des Stromes ist infolge des Skin- 
effektes der Wirbelströmung zu gering. Die hohen Ver- 
luste der Oberwellenfelder im Läufer, hervorgerufen durch 
die Wicklung und Nutung des Ständers, erniedrigen den 
Wirkungsgrad. Durch den schlechten Leistungsfaktor der 
Wirbelstromtransformation bleibt der Leistungsfaktor des 
Motors niedrig. N 


Ständer für vierpoligen Drehstrommotor, 3,5 PS, 50 Hz, 550 V. 
B = 7700 Gauß 
Läufer KA 1 normaler genuteter Käfiganker 
NLA massiver homogener Läufer aus Stahl 1 (Abb. 1) 
NLA NY - NLAI mit stirnseltigem Kupferbelag 2 
N. LAS - NLA2 mit Kupfermantel 2“ 
NLA - NLA3 mit gespritzter Eisenschicht 4 


Abb. 2. Verlauf des Drehmomentes M mit der Drehzahl n bei gleichem 
Ständer und verschiedenen Läufern. 


Diese Fehler ließen sich durch Schichtung geeigneter 
Baustoffe beim nutenlosen Läufer weitgehend beheben. 
Abb. 1a und b zeigen einen durch einfache Schichtung von 
Eisen-Kupfer-Eisen aufgebauten Läufer. In dem Ständer 
sind außerdem zum Vergleich einmal massive Eisenläufer 
und dann normale, genutete Käfig- und Doppelkäfiganker 
eingesetzt worden. Abb. 2 zeigt den Verlauf des Dreh- 
momentes bei einem 3,5 PS-Motor. Hier ist der Gewinn 
durch die Schichtung im Läufer gut zu erkennen, gegen- 
über dem Käfiganker bleibt nur größerer Schlupf. Inter- 
essant für die Beurteilung der Motoreigenschaften ist noch 
der Verlauf des Leistungsfaktors bei verschiedener abge- 
gebener Leistung. Daß beim geschichteten nutenlosen 
Läufer bessere Anlaufeigenschaften vorhanden sind als 
beim Käfiganker zeigt das Anlaufdiagramm eines Fahr- 
stuhles. Akustisch verhielt sich der Motor mit dem nuten- 
losen Schichtläufer so gut, daß mit den normalen akusti- 
schen Meßverfahren in 30 cm Abstand keine Geräusche mit 
Sicherheit gemessen werden konnten. Die Lautstärke 
wurde in diesem Abstande auf 15 Phon geschätzt. Die 
Untersuchungen wurden mit ähnlichem Ergebnis auch in 
2-, 6- und 12poligen Drehstromständern durchgeführt sowie 
auf Einphasen-Asynchronmotoren mit dauernd eingeschal- 
teter Hilfsphase und Kondensator ausgedehnt Das Haupt- 
arbeitsgebiet dieser geräuschlosen Motoren liegt bei Aus- 
setzbetrieb, während der Dauerbetrieb durch den kleineren 
Wirkungsgrad und Leistungsfaktor unwirtschaftlich wird. 
[H. Moser, Bull. schweiz. elektrotechn. Ver. 26 (1935) 
S. 305 u. 553.] Lü. 


96 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


Beleuchtung. 


621. 32: 628.9 Neue Leuchten in Amerika. — Um 
eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung zu erzielen, ist die Ver- 
wendung einwandfreier Leuchten notwendig. Da die auf 
dem Markt befindlichen Leuchten den lichttechnischen An- 
forderungen nicht entsprechen, hat sich die amerikanische 
lichttechnische Gesellschaft (Illuminating Engineering So- 
ciety) veranlaßt gesehen, eine tragbare Leselampe zu ent- 
wickeln. Diese Leuchte enthält eine stehend angeordnete 
Glühlampe, die von einem halbdurchlässigen nach oben 
geöffneten Rückstrahler umgeben ist. Dadurch wird das 
Licht z. T. an die Decke des Raumes, z. T. direkt auf den 
Arbeitsplatz gerichtet. Zur Vermeidung der Blendung be- 
findet sich über dem Rückstrahler ein nach unten geöffne- 
ter Schirm. Diese Leuchte berücksichtigt die Erkenntnis, 
daß neben einer reinen Platzbeleuchtung eine zusätzliche 
Allgemeinbeleuchtung sehr wichtig ist, da bei reiner Platz- 
beleuchtung wegen der großen Leuchtdichteunterschiede 
zwischen dem Arbeitsplatz und der Umgebung die Seh- 
bedingungen für das Auge keineswegs ausreichend sind. 
Außerdem wurde eine Lampe zur indirekten und eine zur 
halbindirekten Beleuchtung von Korridoren usw. ent- 
wickelt. Diese Leuchten sollen durch Verwendung geeigne- 
ter Werkstoffe und Glühlampen eine weitaus größere Wirt- 
schaftlichkeit haben als die bisher benutzten. Die Her- 
stellung der neuen Leselampe ist allen denen einschlä- 
gigen Firmen gestattet worden, die sich verpflichteten, 
daß die fertigen Lampen gewissen von der Illuminating 
Engineering Society aufgestellten Bedingungen, die sich 
auf die lichttechnischen Eigenschaften der Lampe sowie 
auf ihre Haltbarkeit und Sicherheit beziehen, entsprechen. 
Die Leuchten werden vor dem Verkauf in einem unabhän- 
hängigen Laboratorium einer strengen Prüfung unter- 
zogen. Sie erhalten einen Anhänger mit der Beglaubigung, 
daß die Lampe den Vorschriften der IES entspricht. 
IW. F. Little u. R. B. Brown jr., Trans. Illum. Engng. 
Soc. 30 (1935) S. 593.] M. W. 


Elektrowärme. 


621. 365. 2. 012 Der Wert eines Betriebsdiagram- 
mes für elektrische Schmelzöfen. — Eine belgische 
Stahlgießerei hat einen elektrischen Lichtbogenofen von 3,5 
bis 4 t Inhalt in Betrieb genommen, in dem 3 Schmelzungen 
je Tag vorgenommen werden. Vom 3. Tage ab seit der 
Inbetriebnahme hielt man es für vorteilhaft, genaue Auf- 
zeichnungen über die Schmelzzeiten und den Stromver- 
brauch zu machen. Der Einsatz besteht aus 1600kg Ab- 
fällen von Trägern, 1200kg Abfällen von Knüppeln und 
1100 kg Drehspänen für die Erzeugung eines Kohlenstoff- 
stahles von etwa 48 bis 55 kg/mm? Zugfestigkeit. Die mit 
Sorgfalt ausgeführte Beschickung füllte den Ofen in großer 
Höhe und konnte nicht auf einmal vorgenommen werden. 
Die Schmelzung verlief folgendermaßen: Zwecks Vermei- 
dung eines zu langen Bogens mit zu geringem Abstand 
vom Gewölbe begnügte man sich in der ersten halben Stunde 
mit einer Spannung von 120V und einer Leistung von 
900 kVA. Dann ging man über auf 140 V und 1050 kVA 
Leistung für die Dauer einer Stunde, wodurch sich eine 
beschleunigte Schmelzung ergab; nunmehr geht man wie- 
der auf die Dauer von 45min auf 120V und 900kVA 
herunter und bringt die Späne in den Ofen. Die Schmelzung 
ist nun beendet und die Entschlackung beginnt. Die Span- 
nung wird auf 105 V erniedrigt, wobei man als Übergangs- 
zeit hierzu 8min vorsieht, während die Entschlackung 
selbst etwa 10 min erfordert. Es folgt nunmehr die Fei- 
nungsperiode des Stahles bei 93V und 700kVA während 
höchstens 20 min. Zum Gießen geht man weiter auf 83 V 
und 500 kVA herunter und rechnet für die gießbereite Fer- 
tigstellung des Bades im Durchschnitt mit einer Stunde 
für den ersten Abstich, während bei gleicher Spannung und 
Leistung die entsprechenden Zeiten für den zweiten und 
dritten Abstich mindestens 30 bzw. 15 min dauern. Der 
kWh-Verbrauch stellt sich für die 3 Abstiche wie folgt: 


Gewicht der Beschickung kWh je t Beschickung 


| 


für den 1. Abstich 3900 kg 865 
„ „ 2. AR 3900 kg 797 
„ „ 8. 57 3700 kg 746 


Der KkWh- Verbrauch je t Guß betrug in den 3 Fällen 
950 bzw. 876 bzw. 813. Diese Beobachtungen und Aufzeich- 


28. Januar 1936 


nungen sind für den Betriebsmann insofern von Bedeu- 
tung, als er sich streng an diese Werte für die Durchfüh- 
rung der Schmelzungen halten kann. Bei der betreffenden 
Gießerei hatte man vorher mit Siemens-Martin-Öfen ge- 
arbeitet. Bei dieser Ofenart zeigen verschiedene Erschei- 
nungen dem Schmelzer den Fortgang der Stahlschmelzung 
an, die beim elektrischen Ofen von kleinem Fassungsver- 
mögen ohne weiteres nicht gegeben sind. In solchen Fällen 
war der Betriebsmann oft gezwungen, die Beschaffenheit 
des Stahles nach dem Aussehen des Bades zu beurteilen. 
Dadurch, daß ihm Betriebsdiagramme über den Verlauf 
der Schmelzung, über Spannung und Leistung nebst der 
Zeitdauer für ihre Beibehaltung zur Verfügung stehen, ist 
ihm ein sicherer Weg für die richtige Durchführung der 
Schmelzung im elektrischen Lichtbogenofen vorgeschrie- 


ben. [E. Decherf, J. Four électr. 44 (1935) 
p. 
Verkehrstechnik. 
621. 398: 656. 1 Selbsttätige Verkehrsregelung«- 


systeme, insbesondere das Eiektromatiksystem. 
— Die Entwicklung der Verkehrssignalanlagen!) brachte 
zwei Systemgruppen: Einrichtungen mit festen Zeiten 
(starre Anlagen) und Einrichtungen mit veränderlichen 
Zeiten (elastische Anlagen, z. B. nach dem Elektromatik- 
system). Beide unterscheiden sich in Anlagen mit zentra- 
ler und mit örtlicher Steuerung. Erstere verteilen den 
Verkehr ohne Rücksicht auf andere im Straßenzug lie- 
gende meistens untergeordnete Kreuzungen, letztere mit 
Berücksichtigung von angeschlossenen Kreuzungen mit 
ähnlich starkem Verkehr. Im Laufe der Zeit haben sich 
innerhalb der Zentralsteuerung verschiedene Verfahren 
herausgebildet, von denen das der „grünen Welle“ das 
neuere und bessere ist. Der Einsatz der Grünzeiten an 
den einzelnen aufeinanderfolgenden Kreuzungen ist so ge- 
geneinander verscho- 
ben, daß eine Fahr- 
zeugkolonne, wenn sie 


an jeder kommenden 
Kreuzung gerade das 
eben begonnene Grün- 


E die erste Kreuzung 
| nach eben angefange- 
70% nem Grünsignal über- 
, quert und alsdann mit 
u. 1 einer bestimmten Ge- 
2009 schwindigkeit fährt, 


SEIN 
L 
N 


10 signal vorfindet, so 

55 daß Aufenthalte an 

4 einzelnen Kreuzungen 

75 nicht vorkommen. Man 

75 muß von einer star- 

8 ren Anlage verlangen, 
daß die Signalumlaufs- 

zeit (Zeit für den Ab- 

Richtung B lauf von grün, gelb, 


rot und gelb) und 
auch die einzelnen 

Farbenzeiten am 
Schaltgerät den durchschnittlichen Verkehrsverhältnissen 
entsprechend eingestellt werden können, damit die Anlage 
nicht allzu schematisch arbeitet. 


Aber wenn auch etwa mehrmals am Tage die beiden 
Zeiten verändert werden würden, so sind doch die Ver- 
kehrsverhältnisse in Wirklichkeit wechselvoller, als daß 
sie ausreichend genug bei diesen wenigen Einstellungen 
erfaßt werden könnten. Bei dem fahrzeuggesteuerten 
Elektromatiksystem werden Bodenschwellen (geeignete 
Kontaktplatten, die in den zur Kreuzung führenden Stra- 
ßendämmen eingebettet sind) benutzt?), die von darüber 
rollenden Fahrzeugen betätigt werden. Die Abb. 3 zeigt 
die Arbeitsweise des Elektromatik-Schaltkastens. Die 
Abszisse gibt die Zeit an und die Ordinate die Verkehrs- 
richtung und die Wagenfolge. Zur Zeit 5 erhält der Wa- 
gen 1a das Grünsignal. Der Zeitanteil t, ist fest und lei- 
tet nur die Grünzeit ein. Er berücksichtigt die Anfahr- 
zeit der Wagen an der Haltelinie. Der zusätzliche Zeit- 
anteil t, ist wiederholungsfähig und setzt jedesmal dann 


Abb. 3. Arbeitsdiagramm des 
Elektromatiksystems. 


1) Siehe auch ETZ 56 (1935) S. 1358. 
2) Siche ETZ 54 (1933) S. 753. 


23. Januar 19386 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 97 


ein, wenn ein Fahrzeug die Bodenschwelle berührt. Er 
sichert dem die Schwelle verlassenden Fahrzeug eine aus- 
reichende Zeit zum Durchfahren der Kreuzung. Sobald 
jedoch die Bodenschwelle nicht innerhalb des Zeitanteiles 
t, betätigt wird (Lücke in der Fahrzeugfolge, siehe Wa- 
gen 5a), erhält die Verkehrsrichtung B das Grünsignal. 
Der Vorgang spielt sich in der Richtung B genau so wie 
oben erwähnt wurde ab. In diesem Fall wurde eine län- 
gere lückenlose Fahrzeugfolge angenommen. Um eine all- 
zu lange Grünzeitausdehnung zu verhindern, ist im Schalt- 
kasten eine Höchstzeitbemessung vorgesehen (tmax A bzw. 
tmx B). In dem Beispiel wird diese Maßnahme angedeu- 
tet. Der Wagen 8b erhält daher nicht mehr den vollen 
Zeitanteil tą (Schutz durch das nachfolgende Gelbsignal). 
Die Zeitanteile ti und ta entsprechen sich, ebenso t, und t, 
Sie sind gegebenenfalls verschieden, wenn die zu durch- 
fahrenden Wegstrecken verschieden lang sind. Eine wei- 
tere Zeitbemessung durch die zwangsläufige Umschaltung 
bezweckt, die Signale in größeren Zeitabständen wegen 
des Fußgängerverkehrs umzuschalten, wenn in der ande- 
ren Richtung kein Wagenverkehr vorhanden ist und die 
Bodenschwellen nicht betätigt werden können. 


Man unterscheidet zwei- und mehrphasige Anordnun- 
gen (Phase bedeutet Verkehrsrichtung). Wenn schon bei 
zweiphasigen Anlagen mit starren Systemen nicht aus- 
genutzte Grünsignale vorkommen und dementsprechend 
unangebrachte Wartezeiten in der anderen Richtung den 
Verteilerwirkungsgrad verringern, so wird der Nachteil 
noch größer bei mehr als zwei Phasen, wenn einzelne etwa 
aufeinanderfolgende Phasen schlecht oder gar nicht aus- 
genutzt werden. Beim fahrzeuggesteuerten System wer- 
den nicht ausgenutzte Phasen übersprungen. Der Wir- 
kungsgrad dieser Anlagen ist daher in allen Anwendungs- 
fällen, wie sich auch nachweisen läßt, sehr günstig. [H. 
Küster, Siemens-Z. 15 (1935) S. 169.] Sb. 


Fernmeldetechnik. 


621. 396. 616. 029. 6 : 621. 385 Erzeugung kurzer Wel- 
len. — Die Erzeugung von Dezimeterwellen großer In- 
tensität bietet noch Schwierigkeiten, da die Flugzeit der 
Elektronen zwischen den Elektroden bereits mit der 
Schwingungszeit vergleichbar wird und da die Elektroden, 
die die Kapazität des Schwingungskreises bilden, klein 
sein müssen und daher die vom Elektronenaufprall er- 
zeugte Wärme nur in geringem Maße abstrahlen können. 
A.Arsenjewa Heil und O. Heil schlagen daher das 
folgende Erzeugungsverfahren vor (Abb.4). Die von der 
Kathode A kommenden Elektronen werden durch die auf 
konstantem, positivem Potential befindliche Elektrode B 


beschleunigt, durchfliegen den Faradayschen Käfig C. 


und werden durch D wieder beschleunigt. C ist die 
schwingende Elektrode, was durch den eingezeichneten 
Schwingungskreis angedeutet ist. Wenn das Potential des 
Käfigs um einen positiven Mittelwert sinusförmig 
schwankt, so kann man bei geeigneter Länge des Käfigs 
erreichen, daß die in der negativen Halbperiode eintreten- 
den, stark abgebremsten Elektronen den Käfig zum größ- 
ten Teil erst in der folgenden positiven Halbperiode ver- 
lassen, während die in der positiven Halbperiode ein- 
tretenden, wenig abgebremsten Elektronen den Käfig be- 
reits zum größten Teil in derselben positiven Halbperiode 
verlassen. So entsteht infolge 
der verschiedenen Verweil- 
zeiten der Elektronen eine pul- 
sierende Raumladung im Innern 
des Käfigs, die die Schwingung 
unterstützt und entdämpft. Die 
sonst störende endliche Flug- 
zeit der Elektronen wird hier 
also gerade benutzt, um den 
Elektronenstrom zu steuern. 
Ferner wird die Schwingungs- 
energie aus dem Elektronenstrahl herausgekoppelt, ohne 
daß die schwingenden Elektroden von Elektronen getrof- 
fen und erwärmt werden. Die Rechnung ergibt, daß der 
Generator selbst einschwingt und stabil arbeitet. 35 % der 
Elektronenstrahlenergie können im günstigsten Fall in 
Schwingungsenergie verwandelt werden. Über die prak- 
tische Durchführung des Verfahrens wird nichts mitge- 
teilt. [Arsenjewa Heil u. O. Heil, Z. Physik 95 
(1925) S. 752.] Br. 


Abb. 4. Erzeugung kurzer Wellen. 


Physik und theoretische Elektrotechnik. 


621. 317. 733. 029. 6: 537. 226. 2: 541. 13 Messung der 
Dielektrizitätskonstante wässeriger Lösungen 
starker Elektrolyte. — Die Debye-Falkenhagensche 
Theorie starker Elektrolyte verlangt eine frequenzabhän- 
gige Erhöhung der Dielektrizitätskonstanten mit der Kon- 
zentration. Diese Folgerung wurde bisher im wesentlichen 
nur durch Relativmessungen, Vergleich gleichleitender Lö- 
sungen, bestätigt. E. Fischer führt Absolutmessungen 
mit einer Hochfrequenzbrücke aus, bei der die Fehler, die 
durch die Selbstinduktion der Zuleitungen und durch 
kapazitive und induktive Einflüsse verschiedener Teile der 
Anordnung aufeinander entstehen, sorgfältig vermieden 
werden. Die Genauigkeit im Frequenzgebiet von 10% bis 
107 Hz beträgt 0,3 bis 2 %. Die Messungen bestätigen im 
allgemeinen die Theorie. [E. Fischer, Physik. Z. 36 
(1935) S. 585.] Br. 


621. 317. 755. 001. 6 Über die neuere Entwicklung des 
Elektronenstrahl-Oszillographen. — Die Entwicklung 
des Oszillographen mit Braunscher Röhre führte neben der 
Ausführung des Hochspannungs-Kathodenstrahl-Oszillo- 
graphen zur Durchbildung des Elektronenstrahl-Oszillo- 
graphen mit kleiner Strahlgeschwindigkeit, der Wechsel- 
stromvorgänge durch Darstellung stehender Kurvenbilder 
wiedergibt. Zur Ablenkung in der Zeitachse benötigt dieser 
einen elektrischen Zeitkreis, der eine sägezahnartige Span- 
nungskurve liefert. Für die Entwicklung eines derartigen 
Oszillographen verlangt die Einfachheit der Bedienung und 
Anwendung vollkommenen Wechselstrom-Netzbetrieb, also 
Verzicht auf jegliche Batterien, sowie eine einheitliche, 
handliche Geräteform. Die außerordentlich weitgehende 
Forderung, die für stillstehende Kurvenbilder an die Kon- 
stanz der Zeitablenkung gestellt wird, ist bei den üblichen 
Netzspannungsschwankungen nur durch besondere Mittel 
zu erfüllen. Eine eingehende Betrachtung der Röhren- 
kennlinien stellt die Gesichtspunkte für die günstigste 
Schaltanordnung der als Zeitkreis verwendeten Kippschal- 
tung klar. Diese ergibt im Verein mit der geeigneten Aus- 
bildung des Gleichrichterteils eine so große Konstanz der 
Kurvendarstellung, daß auch bei den größten in den 
Wechselstromnetzen vorkommenden Spannungsschwankun- 
gen keine bemerkbare Verschiebung des Kurvenbildes auf- 
tritt. Auch bei völliger Vermeidung des Störeinflusses 
durch magnetisches Streufeld wird eine einfache und ge- 
drungene Geräteform durch die besondere Anordnung des 
Netztransformators und seine sorgfältige Abschirmung 
erreicht. Ein für die Messung des Ladestroms der Kipp- 
schaltung vorgesehener Anschluß ermöglicht es, den Zeit- 
maßstab der Kurvendarstellung einfach zu eichen. [J. 
Dantscher, Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 12, 
S. 831.] 


Hochspannungstechnik. 


621. 317. 728.015. 33 Die Messung von Stoßspannungen 
mit der Kugelfunkenstrecke. — Will man elektrische 
Stoßspannungen mit der Kugelfunkenstrecke messen, so 
läßt sich bekanntlich die Genauigkeit und Regelmäßigkeit 
der Meßfunkenstrecke steigern, wenn man die Funken- 
strecke mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Dieser Effekt 
kann so erklärt werden, daß durch die Bestrahlung photo- 
elektrisch an der Oberfläche der Kugeln Elektronen in so 
reichem Maße ausgelöst werden, daß stets ein Anfangs- 
elektron zur Einleitung des Durchschlages vorhanden ist. 
Dieses Anfangselektron kann dagegen fehlen, wenn die 
Elektroden nicht bestrahlt werden; in diesem Falle wird 
der Durchschlag stark verzögert einsetzen. Von besonde- 
rer Bedeutung ist die Bestrahlung der Meßfunkenstrecke 
bei kleinen Schlagweiten. Hier wird wegen des kurzen 
Laufweges das Elektron nur dann als Anfangselektron 
den Durchschlag einleiten können, wenn es unmittelbar 
von der Kathode ausgeht, also auf der größtmöglichen 
Strecke ionisieren kann. 


Dieser Einfluß der Bestrahlung wurde unter Zuhilfe- 
nahme eines Kathodenstrahl-Oszillographen an einer Kugel- 
funkenstrecke, deren Bronzekugeln einen Durchmesser von 
6,25 em besaßen, im Bereich kleiner Schlagweiten unter- 
sucht. Abb. 5 zeigt eine Reihe solcher Oszillogramme, die 
bei bestrahlter Funkenstrecke aufgenommen wurden. Die 
Spitzenspannung betrug bei der Versuchsreihe, der die ge- 


98 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heft 4 


zeigten Oszillogramme entnommen sind, in jedem Falle 
13,05 kV, die Dauer der Stirn rd. 1 us. Während die unbe- 
strahlte Funkenstrecke, um einigermaßen regelmäßiges 
Ansprechen zu gewährleisten, auf einen Abstand einge- 
stellt werden mußte, der 
einer Spitzenspannung 
von 6,79kV (bei 50Hz) 
entspricht,” zündete die 
bestrahlte Funkenstrecke 
auch dann noch, wenn die 
Kugeln auf 11,83kV ein- 
gestellt waren. Das Os- 
zillogramm zeigt deut- 
lich, daß jetzt der 
Durchschlag fast genau 
im Scheitel der Stoß- 
welle erfolgt. Der noch 
verbleibende geringe 
Meßfehler ist auf einen 
trotz der Bestrahlung 
noch vorhandenen gerin- 
gen Rest von Verzöge- 
rung zurückzuführen. Die 
Bestrahlung hat also die 
Genauigkeit der Meß- 
funkenstrecke in diesem 
Falle wesentlich erhöht. 

Die Versuche zeigen deutlich, daß dieser günstige 
Einfluß der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht sich am 
stärksten im Bereich kleiner Schlagweiten auswirkt. In 
Zahlentafel 1 sind noch einige weitere Meßergebnisse auf- 
geführt, die diese Feststellung bestätigen. 


0 7 29 55 


Abb. 5. Durchschlag einer bestrahlten 
Meßfunkenstrecke. 


Zahlentafell. 


Verwendete Stoßspannung | Spitzenspannung 


Abklingen der Span- tat | gemessen 
Stirndauer nung auf 50% des süchllen mit ohne 
Scheitelwertes nach Bestrahlung 
778 us | kV 0% 90 
78.4 100 100 
1.5 40 , 
5 9.7 o | 92 
1 5 66,7 99 99 
| 8,3 91 52 
0.5 5 | 72, 101 101 
9,1 100 66 


IG. L. NO r d, Electr. Engng. 54 (1935) S. 955. Bks. 


Chemie. 


621. 357. 12 Scheidung von Edelmetall in schwefel- 
saurem Elektrolyten. — Bei der elektrolytischen Schei- 
dung von Silberlegierungen wird gewöhnlich mit salpeter- 
sauren Bädern gearbeitet. G. Hänselund A. Grevel 
zeigen, daß auch die billigere und angenehmer zu hand- 
habende Schwefelsäure sich eignet, obwohl Silbersulfat 
ziemlich schwer löslich ist. Bei einer Anode aus Silber- 
kupferlegierung mit weniger als 80 % Silber wechselt die 
Klemmenspannung zwischen einem niedrigeren Wert, bei 
dem sich nur Kupfer löst, und einem höheren Wert, bei 
dem sich beide Metalle gleichzeitig lösen. Wie üblich, wird, 
nachdem das Kupfer kathodisch abgeschieden ist, das Sil- 
ber als Zementsilber durch eingehängte Kupferbleche 
ausgefällt, indem Kupfer das edlere Silber aus der Lösung 
verdrängt. Das Badgefäß ist eine eiserne mit Blei aus- 
gekleidete Wanne; die Kathode hängt in einer porösen 
Tonzelle. Die entsilberte schwefelsaure Kupfersulfatlösung 
tritt unten in den Kathodenraum ein, steigt an der Ka- 
thode hoch, fließt in den Anodenraum hinüber, reichert 
sich hier an Silber an, durchwandert zwei Zementations- 
gefäße hintereinander, wird dabei durch ein Filter von 
mitgeführten Silberflittern befreit und schließlich in einen 
Behälter hinaufgepumpt, aus dem sie wieder den Kreis- 
lauf antritt. Das Zementsilber hat 99 bis 99,5 % Silber, 
der von der Anode abfallende Schlamm 92 %. — Aus einer 
Goldlegierung mit 70 % Kupfer wird anodisch alles Kupfer 


23. Januar 1936 


herausgelöst; danach schnellt die Badspannung hoch, in- 
dem sich Sauerstoff entwickelt. Eine Legierung von 80 % 
Gold, 5% Silber und 15 % Kupfer mußte zunächst durch 
Zusatz von Kupfer auf 50 % Gold und 3% Silber erniedrigt 
werden. Die auf 5mm Dicke ausgewalzte Anode wurde, 
um das als Rest bleibende Gold zusammenzuhalten, in 
einen gezahnten Holzrahmen gefaßt. Das mit 120 A/m? 
(anodisch 150) gefällte Kupfer enthielt ein wenig Silber. 
Um den Kupfergehalt des Elektrolyten hochzuhalten, ließ 
man ihn einen mit Kupferschrot gefüllten Turm unter 
Luftzutritt durchrieseln. Das Anodengold enthielt nach 
dem Waschen 99,8% Gold. [G. Hänsel u. A. Grevel, 
Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 14 (1935) H. 2, S. 63.] K. 4. 


Werkstatt und Baustoffe. 


620. 179 Ein magnetisches Prüfverfahren für 
Werkstoffe. — Viele Stahlstücke sind mit Oberflächen- 
fehlern behaftet, wie mit Rissen, Nähten u. dergl., die 
sich mit dem bloßen Auge kaum erkennen lassen, die je- 
doch die Haltbarkeit der Stücke im Betrieb mehr oder we- 
niger zu beeinträchtigen vermögen. So können 2. B. Risse, 
die bei der Wärmebehandlung entstehen, auf Nähte und 
sonstige Fehler zurückzuführen sein, die entweder nicht 
erkannt oder deren Bedeutung unterschätzt wurde. Ver- 
schiedene amerikanische Werke haben nun ein neues Ver- 
fahren auf magnetischer Grundlage für die Prüfung von 
Werkstoffen eingeführt. Der große Vorteil dieses Prüf- 
verfahrens besteht darin, daß den zu prüfenden Werk- 
stücken keine Proben entnommen zu werden brauchen, 
sondern daß die Prüfung am ganzen Stück vorgenommen 
wird, ohne daß es beschädigt oder zerstört wird. Der 
Grundsatz bei diesem als „Magnaflux“ bezeichneten Ver- 
fahren besteht darin, das zu prüfende Werkstück zu ma- 
gnetisieren, die Stellen auf ihm, die besonders untersucht 
werden sollen, mit einem Pulver, dessen Zusammensetzung 


nicht angegeben wird, zu umgeben und nunmehr das Ver- 


halten des Pulvers auf dem Werkstück zu beobachten. Das 
Pulver selbst wird von dem magnetisierten Stück ange- 
zogen. Je nachdem nun, ob das Stück von gleichmäßiger 
oder fehlerhafter Oberflächenbeschaffenheit ist, zeichnen 
sich auf dem Pulver Linien ab, deren Verlauf einen siche- 
ren Anhaltspunkt für die Beschaffenheit der Oberfläche 
gibt. Abgesehen von seiner Zuverlässigkeit soll sich das 
Verfahren auch durch die Schnelligkeit seiner Ausführung 
auszeichnen. Mit Erfolg hat man auf diese Weise Kurbel- 
wellen untersucht, und zwar sowohl unmittelbar nach ihrer 
Erzeugung als auch später im Betrieb. [Iron Age 136 
(1935) S. 40 u. 143.] Kp. 


AUS LETZTER ZEIT. 


„Schönheit der Arbeit‘. — Die Bemühungen der 
Deutschen Arbeitsfront, den Arbeitsplatz schön zu ge- 
stalten, haben in der letzten Zeit schon in vielen 
deutschen Betrieben Erfolg gehabt. Es ist eine bekannte 
Tatsache, daß in freundlicher, sauberer und heller Um- 
gebung mehr und Besseres geleistet wird, daß weniger 
Unfälle entstehen, weniger Ausschuß und sonstige Ver- 
luste den Betrieb belasten. Die Aufwendungen für die 
Schaffung von sauberen, hellen und luftigen Arbeits- 
plätzen, von hygienisch einwandfreien Wasch- und Abort- 
räumen, von Grünanlagen, Sportplätzen u. dgl. sind also 
nicht nur vom nationalsozialistischen Standpunkt aus 
selbstverständlich, sondern liegen außerdem im wirtschaft- 
lichen Interesse der Betriebe. Die schöne Arbeitsstätte 
bringt die Arbeitsfreude, die den Schaffenden mit seiner 
Arbeit innerlich verbindet und in ihm den Willen zur 
Leistung erstehen läßt. 

Um diesen Bestrebungen Nachdruck zu verleihen, wird 
am 11. 2. in allen eisen- und metallverarbeitenden Be- 
trieben Deutschlands ein Betriebsappell unter der Losung 
„Schönheit der Arbeit“ stattfinden. In den folgenden Tagen 
werden Referenten des Amtes „Schönheit der Arbeit“ und 
die Walter der Reichsbetriebsgemeinschaft „Eisen und Me- 
tall“ Betriebe besichtigen, um sich von den Fortschritten 
zu überzeugen und die verdienten Pioniere auf diesem Ge- 
biet festzustellen. 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 99 


FÜR DEN JUNGINGENIEUR. 


Über elektrische Einheiten nebst einem Beitrag zur genauen Bestimmung 
der Zeiteinheit auf elektrischem Wege. 
Von Dipl.-Ing. A. Griesbach, Berlin. 


Übersicht. Der Zusammenhang der drei Grundeinhei- 
ten: Länge, Masse und Zeit über die beiden sogenannten 
absoluten Maßsysteme der Elektrotechnik mit den technisch- 
internationalen Größen wird erwähnt und die jeweilige prak- 
tische Darstellung der technischen Einheiten in Normalen 
erörtert*). Dabei ergibt sich eine Beschreibung der grund- 
legenden Arten zur absoluten Bestimmung einiger Einheiten 
und ihrer mutmaßlichen Unsicherheit in der Herstellung im 
technischen wie im absoluten Maße teils auf Grund zeitlich 
auseinanderliegender Darstellungen, teils aus zwischenstaat- 
lichen Vergleichungen. 

Eine längere Betrachtung ist wegen seiner grundlegenden 
Bedeutung für die gesamte Meßtechnik den Frequenznorma- 
len gewidmet, mit denen es bei besonderen Vorsichtsmaß- 
nahmen möglich ist, die Zeit, eine der drei Grundeinheiten, 
wesentlich genauer zu messen, als man es bisher mit den 
besten Pendeluhren konnte. 


Wie die Menschen seit altersher in ihrem Verkehr un- 
tereinander Maßstäbe verabredeten, so wurde es in neue- 
rer Zeit immer dringender, auf allen Gebieten mensch- 
licher Tätigkeit Maßstäbe festzulegen, um eine einheit- 
liche und damit allgemeine vergleichbare Bewertung aller 
Bedürfnisse und Erkenntnisse zu ermöglichen. Das führte 
zunächst zu einer internationalen Festlegung der drei 
Grundeinheiten für Länge, Masse und Zeit, nämlich das 
Zentimeter, das Gramm und die Sekunde. Alle drei stellen 
willkürlich angenommene Einheiten dar, die aber für die 
menschlichen Messungen genügen, sofern sie sich gemäß 
ihrer Definition praktisch beliebig oft und innerhalb ge- 
wisser Grenzen genau darstellen lassen. 

Mit der Entwicklung der Elektrotechnik entstand nun 
auch hier sehr bald das Bedürfnis nach einheitlich defi- 
nierten Meßgrößen. Diese Bestrebungen sind 19281) zu- 
nächst zu einem gewissen Abschluß gekommen. Die Ent- 
wicklung der Meßtechnik in den letzten Jahrzehnten er- 
möglichte es, Einheiten so darzustellen, daß sie praktisch 
innerhalb gewisser Fehlergrenzen wieder herstellbar sind 
und den zu stellenden Anforderungen an Genauigkeit voll 
genügen. 

Schlechthin bezeichnet man eine solche praktisch 
dargestellte Einheit mit der höchsten erreichbaren Ge- 
nauigkeit als Normal. Jeder Staat mit eigenen Maßsyste- 
men besitzt heute eine Stelle, wo diese Normale herge- 
stellt und beobachtet werden. Bei allen praktischen Mes- 
sungen werden dann Hilfsmittel verwandt, die mit diesen 
Normalen oder deren Kopien geeicht sind, also mit ihnen 
oder einem beliebigen Vielfachen davon höchstens inner- 
halb der Genauigkeit der benutzten Eicheinrichtung über- 
einstimmen. Von einem solchen Normal muß also ver- 
langt werden, daß es die fest definierte Einheit oder ein 
Vielfaches soweit genau verkörpert, wie es die Meßtech- 
nik erfordert bzw. ermöglicht, und diesen Wert auch in 
größeren Zeiträumen einhalten. Die Erfüllung dieser For- 
derungen haben große Schwierigkeiten bereitet und sind 
bei einer ganzen Anzahl von elektrischen Einheiten nur 
sehr schwer oder gar nicht zu meistern. 

Bekanntlich gibt es in der Elektrotechnik zwei Grup- 
pen von Maßsystemen, die nebeneinander bestehen und 
von denen je eine den Umständen entsprechend eine 
größere Bedeutung besitzt. Es sind das die technischen 
und die sogenannten „absoluten“ Einheiten. Diese letzte 
Gruppe stützt sich durch das Coulombsche (elektrostati- 


„) Nach einem Vortrag in der Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik der 
Jungingenieure am 11. 12. 1935. 
1) Schrifttum am Schluß des Aufsatzes, S. 103 dieses Heftes. 


621. 317. 081 + 529. 7 
sche System) und das Biot-Savartsche (elektromagneti- 
sche System) Gesetz auf die drei Grundeinheiten Länge, 
Masse und Zeit bzw. Zentimeter, Gramm und Sekunde 
(CGS-System). Absolut im eigentlichen Sinne sind also 
diese Maßsysteme nicht, denn sie beruhen auf den will- 
kürlich verabredeten Grundeinheiten. 

Das technische Maßsystem war zunächst auch eine 
eigene, ganz willkürliche Festsetzung gewisser elektri- 
scher Einheiten, die erst in den letzten Jahrzehnten so 
weit an die absoluten Systeme angelehnt wurden, wie es 
der Stand unserer Meßtechnik gestattet, die absoluten 
Einheiten ebenso genau und reproduzierbar darzustellen 
wie die technischen. Das Ziel ist, bei der Umrechnung 
dieser technischen oder jetzt auch internationalen Größen 
in das elektromagnetische Maßsystem glatte Umrech- 
nungsfaktoren zu erhalten. 

Die wichtigsten Einheiten sind in der Zahlentafel 1 
zusammengestellt und sollen nur einen Überblick über den 
Zusammenhang der beiden absoluten mit dem internatio- 
nal-technischen Maßsystem geben. 


Zahlentafel 1. 


elektrostatische 
Einheiten 


elektromagnetische 
Einheiten 


Formel- technische 


Zeichen | Einheiten 


0,1- g / em 1 . > 


| Ampere A 3. 10 g/ em ag” 
10’ g/ em) 


5 1 , u. 
11 2 U 
Volt * 300 g'’rem 28 


Strom | 


Spannung 


1 
U 
| 1 —11 1 5 —1 
Widerstand R ais R 5 0 em +8 10 ems 
C 
| 


Kapazität Farad F 9. 10 cm 10 em 8 
Selbstinduk - 1 | 
—11 —1 2 U 

tion L | Henry H 10 cn 8 10 ein 
Ladung 10 | Coulomb C 3.10 f. m/. 8 0,18 / em / 
magn. Pol - i | 

stärke M | — g/ em 1 . ö 9 7 em : 3— 
Arbeit 4 Joule J 10, g em, s 10 gem, 8 
Leistung | N Watt W 10 gcm s 10 gem s 

Inwieweit unsere technischen Einheiten nun heute 


praktisch darstellbar und mit welchen möglichen Fehlern 
sie gegenüber den entsprechenden absoluten behaftet sein 
können, soll im folgenden an einigen Beispielen gezeigt 
werden. 

Im Anfang der Elektrotechnik waren die wichtigsten 
Größen Wirkwiderstand, Strom und Spannung. Da diese 
drei durch das Ohmsche Gesetz miteinander verbunden 
sind, dürfen nur zwei festgelegt werden!), sei es nun un- 
abhängig oder in Anlehnung an eines der absoluten Maß- 
systeme. Andernfalls treten Unstimmigkeiten auf, wie 
sie zeitweise in einigen Staaten bestanden haben. Die 
Frage wurde daher erhoben, welche dieser drei Größen 
fest definiert werden sollten. Heute hat man sich auf 
Widerstand und Strom geeinigt, wenn auch von Anfang 
an Bestrebungen vorhanden waren, die Widerstand und 
Spannung empfahlen. In letzter Zeit gewinnen diese Be- 
strebungen anscheinend wieder an Boden. Der Grund da- 
für wird aus den später folgenden Betrachtungen ver- 
ständlich. 

Die ersten Bemühungen, fest definierte Meßgrößen 
(Normale) darzustellen, erstrecken sich auf die Wider- 
standseinheit. Nach vielen vergeblichen Vorschlägen und 
Versuchen ist auch heute noch die von W. Siemens 
erstmalig angewandte Darstellung durch eine Quecksilber- 
säule von bestimmtem Querschnitt und bestimmter Länge 


100 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


28. Januar 1936 


Tr —————————————————————————————— — — — . — — ů ů ů ů 


international anerkannt und üblich. Auf Grund einer gro- 
Ben Anzahl von Bestimmungen des Widerstandes in abso- 
luten elektromagnetischen Einheiten!!) 12) ist die techni- 
sche Einheit als der Widerstand einer Quecksilbersäule bei 
0°C von 1 mm? Querschnitt und 106,3 cm Länge definiert. 
Aber diese Länge war bei der gesetzlichen Festlegung 
noch um 1 9% unsicher. Erst 1908 fügte man auf Vorschlag 
der internationalen Konferenz des beratenden Komitees 
für elektrische Einheiten!) noch zwei Stellen an und legte 
damit die Länge auf 106,300 cm fest, um den Ansprüchen 
an Genauigkeit Rechnung zu tragen. 


Anderseits ist diese technische Einheit seit langer Zeit 
in den verschiedenen staatlichen Instituten auf mindestens 
1-10-5 genau beliebig oft darstellbar?) 3) 4). Auch bei 
Vergleichungen zwischen den einzelnen Laboratorien er- 
gaben sich im Mittel keine größeren Abweichungen, denn 
der Widerstand ist nur durch die Temperatur und die geo- 
metrischen Größen des Normals bestimmt, wobei die Ho- 
mogenität des Quecksilbers infolge seiner Flüssigkeit eine 
beträchtliche Rolle spielt. 

Das Ohm ist also als technisches Maß auf 1. 10— ge- 
nau, während es als absolutes Maß nur auf 1. 10 bisher 
als sicher!) betrachtet werden konnte. Nach den neuesten 
Ergebnissen im National Physical Laboratory und der 
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt beträgt die Ab- 
weichung vom absoluten Maßsystem!!) 12) nur 5 - 10 mit 
einer Unsicherheit von 1- 10%. Bei einer Umrechnung ist 
dieser Differenz natürlich Rechnung zu tragen. Erfolgt 
in absehbarer Zeit allgemein ein Übergang zum absoluten 
elektromagnetischen Maßsystem, wie es für die nächsten 
Jahre vorgesehen ist®), so sind Änderungen oder Umrech- 
nungen bei den Widerstandsnormalen notwendig. 


Es ist leicht einzusehen, daß die Quecksilberröhren als 
Gebrauchsnormal unhandlich sind. So schuf man Draht- 
kopien als Normale für das Ohm, die sich ebenfalls gut 
bewährt haben, wenn sie auch in 30 Jahren einer jähr- 
lichen Änderung von 1. 10— unterworfen warens). Diese 
Genauigkeit genügt aber vorläufig noch den Anforderun- 
gen, wird sich jedoch mit den Fortschritten der Meßtech- 
nik im gleichen Maße erhöhen lassen. 


Günstiger liegen die Verhältnisse bei der Stromein- 
heit. Durch viele Versuche nach den verschiedenen Ver- 
fahren (Stromwaage, Tangentenbussole, Sinusbussole, Dy- 
namometer) wurde die durch die technische Stromeinheit 
in einer Sekunde aus wäßriger Silbernitratlösung ausge- 
schiedene Silbermenge zu 1,118mg absolut!) ermittelt. 
Dieser Wert war auch zunächst als Einheit gesetzlich fest- 
gesetzt, wenn er auch auf 1-10 genau angesehen wer- 
den konnte. Der Einheitlichkeit wegen legte man ihn aber 
wie das Ohm nur auf 1%, fest. Bei der Erhöhung der Ge- 
nauigkeit 19085) fügte man auch hier — doch auf Messun- 
gen gestützt — noch zwei Stellen hinzu (1,11800 mg). Die 
Unsicherheit beträgt nur 1-10-5. Hier sind also bei der 
Umstellung auf die absoluten Einheiten keine Schwierig- 
keiten zu erwarten. 

Sehr umständlich und schwierig gestaltet sich dage- 
gen die praktische Darstellung des Amperes. Als einzig 
brauchbares Verfahren, dessen Ergebnis ja auch der Defi- 
nition zugrunde liegt, erwies sich bisher das Silbervolta- 
meter. Und so ist es leicht zu erklären, daß man sich von 
vielen Seiten aus bemühte, die technische Spannungsein- 
heit als zweite unabhängige Größe einzuführen und nicht 
das Ampere. Das war um so verständlicher, als die Tech- 
nik in den sogenannten Normalelementen Spannungsquel- 
len besitzt, die den an ein Normal zu stellenden Ansprü- 
chen gerecht werden können. Doch erst den letzten Jah- 
ren war es vorbehalten, die zeitliche Konstanz und die 
Wiederherstellbarkeit des Weston-Normalelementes so weit 
zu steigern, daß seine Spannung bei 20 C zu 1,01830 V 
mit höchstens 2. 10—5 Unsicherheit!) 7) bestimmt werden 
konnte. Natürlich muß auch hier beim Übergang zum ab- 
soluten Maßsystem die durch das technische Ohm bedingte 
Abweichung berücksichtigt werden. Für die Korrektur der 


Nennspannung entsprechend der jeweiligen Temperatur 
sind Formeln entwickelt worden, die es ermöglichen, die 
angegebene Genauigkeit weitgehend einzuhalten. 

Zusammenfassend läßt sich also von diesen drei tech- 
nischen Grundeinheiten sagen, daß sie international auf 
etwa 1 bis 2. 10—5 genau übereinstimmen, was ebenfalls 
von dem absoluten Ampere gilt, während Ohm und Volt 
um 5. 10 - vom absoluten Maß abweichen. 

Wesentlich ungünstiger liegen die Verhältnisse in der 
Wechselstromtechnik. In einem Stromkreis, der mit Wech— 
selst rom gespeist wird, sind alle Größen durch die Ampli- 
tude bestimmt, sei es nun Strom oder Spannung, die Wi- 
derstände — ohmsche, induktive und kapazitive —, die 
Frequenz, die Kurvenform und die Phase. Diese beiden 
letzten Größen scheiden bei den weiteren Betrachtungen 
aus, da sie ihrerseits wieder von der Frequenz abhängen 
und nur rechnerisch und nicht allgemein praktisch darge- 
stellt werden können. Sie lassen sich also nicht durch 
einen besonderen elektrischen Maßstab festlegen. 

Als Wechselstromeinheit ist der Strom definiert, der 
in gleichen Zeiten an einem gleichen ohmschen Widerstand 
dieselbe Wärmemenge erzeugt wie die Einheit des gesetz- 
lich festgelegten Gleichstromes. Praktisch kommt durch 
diese Beziehungen der Einheiten eine neue Unsicherheit 
für den Wechselstrom gegenüber dem Gleichstrom hinzu. 
So liegt denn die Genauigkeit um etwa 1% Zehnerpotenz im 
absoluten wie im technischen Maßsystem niedriger. An- 
derseits ist die Herstellung der Wechselstromeinheit noch 
wesentlich umständlicher als die der entsprechenden 
Gleichstromgröße. Ist schon deshalb eine Darstellung als 
Normal nicht möglich, so kommt noch die Frequenz als 
unabhängige Größe hinzu. Ähnlich ist es mit der Wech- 
selspannungseinheit, deren Meßgenauigkeit im absoluten 
wie im technischen Maßsystem auch um etwa 1% Zehner- 
potenz hinter der des Gleichstroms zurückbleibt. Sie ist 
auch aus denselben Gründen wie die Wechselstromeinheit 
nicht als Normal zu verwirklichen. 

Für die Darstellbarkeit einer Einheit durch ein Nor- 
mal ergibt sich hieraus als Einschränkung, daß auch die 
Größe selbst zeitlich konstant sein muß. Besondere Be- 
deutung findet diese Feststellung bei der späteren Be- 
handlung der Frequenznormalen. Hier sollen zunächst je- 
doch die Widerstände bei Wechselstrom besprochen wer- 
den. 

Definiert ist der Wirkwiderstand hier genau so 
wie bei Gleichstrom, so daß also das Widerstandsnormal 
auch für Wechselstrom verbindlich ist. Freilich besitzt 
dieses Normal hier nur eine beschränkte Gültigkeit etwa 
im Bereich der technischen Frequenzen; dann beginnen 
sich schon induktive und kapazitive Einflüsse geltend zu 
machen, die ja nie restlos zu beseitigen sind. Oberhalb 
der Tonfrequenzen kommt noch die Hautwirkung hinzu, 
die sich als ohmsche Widerstandserhöhung auswirkt. Die 
ersten beiden Fehlerquellen hat man bis zu Frequenzen 
von etwa 106 Hz praktisch fast vollständig zu unterdrücken 
erreicht, doch macht sich nach der oberen Frequenzgrenze 
hin schon stark eine Abweichung durch den Skineffekt be- 
merkbar. Bei noch höheren Frequenzen ist die praktische 
Darstellung eines reinen Wirkwiderstandes kaum mehr 
möglich. So gibt es denn auch nur Normale für besondere 
Zwecke bei technischen Frequenzen (z. B. Wandlerbür- 
den)*?), deren Genauigkeit prozentual fast der bei Gleich- 
strom entspricht. Natürlich hat es nicht an Versuchen 
und Vorschlägen gefehlt, das Ideal eines Wirkwider- 
standes zu verwirklichen, doch scheint es allgemein prak- 
tisch fast ausgeschlossen, da bei den höchsten Frequenzen 
107 bis 108 Hz Fehler über 50 % des Gleichstromwertes 
beobachtet wurden. 

Der einzige Wechselstromwiderstand, der sich fast un- 
begrenzt genau darstellen läßt, ist die Kapazität“) “). Für 
den gesamten ungeheuer großen Frequenzbereich bis zu 10° 
oder zum Teil bis 107 Hz lassen sich Abweichungen vom 
Idealwert bei den besten Konstruktionen nur schwer nach- 
weisen. Freilich ist dazu als Dielektrikum Luft oder noch 


23. Januar 1936 


besser ein Gas erforderlich. Für die mechanische Befesti- 
gung kommt an den kritischen Stellen nur ein ganz hoch- 
wertiger Isolierstoff in Frage. In der PTR wird Quarz- 
glas bei den Normalkondensatoren benutzt, wie es die Her- 
stellerfirmen auch heute noch verwenden. Die neuesten 
keramischen Hochfrequenz-Isolierstoffe haben kleinere 
Verlustwinkel als Quarzglas, doch liegen über deren 
praktische Bewährung in Normalkondensatoren anschei- 
nend noch keine Ergebnisse vor. Hier näher auf kon- 
struktive Einzelheiten einzugehen, würde zu weit führen. 

Bedeutend interessanter ist die absolute Eichung der 
Kondensatoren und die dabei erzielbare Genauigkeit. Die 
Kapazitätseinheit C in technischen Farad ist nach dem Ge- 
setz C — definiert, wobei Q die Einheit der Ladung in 
Coulomb und U die Spannungseinheit in Volt bedeutet. 
Ladet man nun einen Kondensator mit einer konstanten 
Gleichspannung U auf und entladet ihn in derselben Zeit 
wieder durch Kurzschließen, so wird eine Elektrizitäts- 
menge Q hineinfließen. Wiederholt man das n-mal in der 
Zeiteinheit, so wird der mittlere in den Kondensator hin- 
einfließende Strom 


I=nQ. 
Nun ist aber nach der Definitionsgleichung 
Q=CU 
und daher 
I=nCU. 


Bei der angelegten Spannung U wird also ein mittlerer 
Strom fließen, der sich nach der Größe des Kondensators 
richtet. Dieser wirkt also wie ein Widerstand. Das wird 
um so klarer, wenn man die letzte Gleichung mit dem 
ohmschen Gesetz vergleicht: 

I=U!IR. 
Danach gilt für den dem Kondensator entsprechenden 
Widerstand die Beziehung 
nz C 
In der Tat kann man den Kondensator C mit dem Um- 
schalter durch einen Widerstand R ersetzen, so daß bei 
derselben Spannung U der gleiche Strom J fließt. Kennt 
man noch die Zahl der Ladungen in der Zeiteinheit, so 
kann die Größe des Kondensators im technischen Maß- 
system absolut berechnet werden. Dieses Verfahren wurde 
erstmalig von Maxwell vorgeschlagen und ist in seiner 
Genauigkeit fast nur durch den Unterbrecher bedingt. 
Von ihm wird konstante Unterbrecherzahl!®) und genaue 
Kontaktgabe verlangt, da ja die Zeit und auch die La- 
dungsvorgänge bei der Berechnung berücksichtigt werden 
müssen. Mit diesem Verfahren wurden nach Angaben 
von Giebe u. Zickner?) folgende Genauigkeiten für 
die verschiedenen Kapazitätsgrößen erreicht: 


für 1. 10° Piko-Farad eine Genauigkeit 0,01 % o oder 1. 10-5 


” 1.10% 77 „ 57 0,05 „ 7 5.105 
” 1.10? „ „ „ 0,1 „ „ 1-10 5 
„ 1-10? 5 57 77 0,5 ”„ „ 5. 10-4 


Die zeitliche Änderung überschritt nur selten in großen 
Zeiträumen (acht Jahre) die Meßgenauigkeit um 50 %. 
Wesentlich unangenehmer sind die Temperatur- und Luft- 
feuchtigkeitseinflüsse, die bedeutend größer sind und de- 
nen man mit Erfolg dadurch begegnete, daß man die Nor- 
malkondensatoren in Trockenkammern bei konstanter 
Temperatur aufbewahrt. Zu bemerken ist auch noch, daß 
bei der Umrechnung in das absolute Maßsystem eine Kor- 
rektur notwendig ist, die durch die Eichung mit der tech- 
nischen Einheit Ohm bedingt wird. Sie beträgt auch etwa 
0,5 555 

Bestimmt wird diese Abweichung des technischen vom 
absoluten Ohm mit Hilfe von Induktivitäten. Das ge- 
schieht auf folgende Art!!) 12): 

Für einlagige Zylinderspulen läßt sich nach L. Lo- 
renz, E. B. Ros a und L. Cohen die Induktivität aus 
den geometrischen Abmessungen im absoluten elektro- 
magnetischen Maßsystem auf 1. 10 sicher berechnen. 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


101 


Anderseits kann man sie mittels größerer in technischen 
Einheiten absolut geeichter Kondensatoren (1. 10-5 Ge- 
nauigkeit) in der Maxwellschen Brücke bei Berücksichti- 
gung von Eigenkapazität und ohmschen Widerstand auf 
1.10— genau in technischen Einheiten ermitteln. Der 
Quotient aus beiden Ergebnissen liefert dann die Abwei- 
chung der absoluten von der technischen Induktivitätsein- 
heit und rückwärts auch die ihrer Eichgrößen: der Kapa- 
zität und endlich des Wirkwiderstandes. 

In England wurde ein anderer Weg eingeschlagen, 
doch führten die Untersuchungen kurz vor dem Weltkriege 
zu den gleichen Ergebnissen, nämlich daß die Abweichung 
etwa 5. 10— beträgt bei einer Unsicherheit von 1- 10%. 
Über weitere Untersuchungen ist anscheinend noch nichts 
veröffentlicht worden. 

Oben wurde schon die Eichung der Induktivität als der 
dritten Wechselstrom-Widerstandseinheit mit der Kapazität 
in der Brücke erwähnt. Doch treten bei ihr dieselben un- 
liebsamen Nebenerscheinungen auf wie bei den Wechsel- 
strom-Wirkwiderständen. Besonders ist es die Eigenkapa- 
zität, die sich nie unmeßbar klein machen läßt. Aber auch 
der ohmsche Widerstand mit seiner Frequenzabhängigkeit 
ist eine sehr unangenehme Nebenerscheinung, die die 
Normalinduktivitäten nur bis zu bestimmten Frequenzen 
hinauf praktisch genau genug gelten lassen. Darüber hin- 
aus sind stets Berichtigungen notwendig, die stark fre- 
quenzabhängig sind. Die zeitliche Konstanz dieser Nor- 
malen liegt bei denselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei 
den Kondensatoren innerhalb der Meßgenauigkeit, die un- 
ter Berücksichtigung aller Nebenerscheinungen etwa 
1-10 beträgt. 


c Elektronenröhre 
d Ausgangsübertrager 


a Normalstimmpgabel 
b Anoden- und Gitterbatterie 


Abb. 1. 


Normalstimmgabel-Röhrengenerator. 


Das wichtigste Normal der neuzeitlichen Elektrotech- 
nik ist das der Frequenz. Seine neueste Form ist von 
grundlegender Bedeutung für die gesamte Meßtechnik, 
konnte doch mit seiner Hilfe die Genauigkeit des Zeitnor- 
mals (Grundeinheit!) um mehrere Zehnerpotenzen gestei- 
gert werden. Deshalb soll im folgenden auf die Entwick- 
lung der beiden Normale und deren heutige Darstellung 
näher eingegangen werden. 

Zeit und Frequenz stehen in engster Beziehung zuein- 
ander; denn die Frequenz ist als die Anzahl der Schwin- 
gungen in der Sekunde definiert. Dabei ist jedoch voraus- 
gesetzt, daß die Schwingungen konstant und keinen zeit- 
lichen Änderungen unterworfen sind. Die Bestimmungs- 
genauigkeit der Frequenz wird danach um so höher, je 
größer man die Beobachtungszeit wählt. 


Anfangs benutzte man zur Erzeugung und Verglei- 
chung von Frequenzen einen umlaufenden Wechselstrom- 
generator, dessen Drehzahl man möglichst konstant 10) 
hielt. Auch verwandte man zerhackten Gleichstrom zur 
Darstellung der Frequenz; doch ließ sich die Genauigkeit 
nur wenig über 1. 10— steigern. Man hatte freilich bei dem 
letzten Verfahren den Vorteil, daß ein ganzes Gemisch von 
harmonischen Schwingungen entstand, so daß man auf 
diese Weise eine Frequenzskala erhielt, aus der sich jede 
dieser Frequenzen durch Aussieben allein erhalten ließ. 
Zur Steuerung eines solchen Unterbrechers benutzte man 
teilweise einen Elektromotors), teilweise auch eine Stimm- 
gabel. 


102 


Wesentlich günstiger wurde es, als man dazu über- 
ging, die mechanischen Stimmgabelschwingungen unmit- 
telbar in elektrische umzusetzen. Dabei vermied man 
gleichzeitig das lästige Anschlagen der Stimmgabel in 
einer Selbsterregeranordnung, wie sie Abb.1 darstellt. 
Solche Ausführungen wurden von W.H.Eules u. W. 
Jordant?) und in noch verbesserter Form von E. Eck- 
hardt, J. C. Kacher und M. Kaiser!t) vorgeschla- 
gen. Wenn auch diese Anordnungen in einfacher Weise 
ausführbar sind, so stellte sich doch eine ganze Reihe 
von Mängeln heraus. Die Frequenz wird beeinflußt durch 
die Temperatur, die Anodenspannung, die Heizspannung, 
die Vormagnetisierung der Stimmgabel, die Konstanz der 
Elektronenröhre und nicht zuletzt durch die Größe der 
entnommenen Energie. Sehr eingehende Untersuchungen 
wurden von D. Dye durchgeführt, der eine Frequenzkon- 
stanz von 1 bis 2. 10-5 erreichen konnte. Dabei wurde eine 
Elinvar-Stimmgabel benutzt, die einen Temperaturkoeffi- 
zienten von nur 4,7. 10— je Grad Celsius hat. 


rum 
Stimmgabel- 
röhrengenerator 


bu.d ohmsche Widerstände 
e Anodenbatterie 


a Elektronenröhren 
e Drehkondensatoren zur Abstim- 
mung der Grundschwingung 


Abb. 2. Multivibrator nach Abraham und Bloch. 


Eine größere Bedeutung erlangte der Stimmgabel- 
normalfrequenzgenerator noch durch den sogenannten 
Multivibrator nach H. Abraham und E. Bloch 16). 
Dies ist ein Generator, der die Erzeugung von hörbaren 
Frequenzen gestattet, die stark oberwellenhaltig sind 
(Abb. 2). Es bereitet keine Schwierigkeiten dabei, noch 
Schwingungen im hochfrequenten Gebiete zu erhalten, de- 
ren Höhe sich mit einem Thomsonschen Schwingungskreis 
bestimmen läßt. Freilich ist dabei zu berücksichtigen, daß 
der Multivibrator nur gedämpfte Schwingungen liefert 
und die Dämpfung in die Thomsonsche Frequenzformel 
eingeht. Doch liegt diese Korrektur bei guten Frequenz- 
messern nur in der Größenordnung von einigen Zehnt au- 
sendsteln. 

Steuert man gemäß dem Bericht von W. H. F. Grif- 
fit h 16) die Grundschwingung mit einem Stimmgabel- 
Normalfrequenzgenerator, so erreicht man auch bei den 
Hochfrequenzschwingungen eine Konstanz von einigen 
Hunderttausendsteln. Auch wurde eine ganze Reihe von 
Vorschlägen ausgeführt, bei denen die Grundfrequenz des 
Stimmgabelgenerators durch Stromverzerrungen an der 
Röhrenkennlinie in mehreren derartigen hintereinander- 
geschalteten Stufen bis zu Frequenzen von 107 Hz aus- 
genutzt wurde l7). Derartige Normalfrequenzsender ha- 
ben sich sehr gut bewährt. Der Nachteil war aber, daß 
nur bestimmte Frequenzen erzeugt wurden. Man konnte 
nur mit einem Hilfssender durch Überlagerung eine Nor- 
malfrequenz herstellen oder die auftretenden Schwebun- 
gen messen. Deshalb hat man auch versucht, Sender mit 
einer stetigen Skala herzustellen, bei denen man bei jeder 
Messung die jeweils auftretenden Fehler durch kleine Zu- 
satzkapazitäten ausglich, indem man jedesmal neu eichte. 
Eine solche Ausführung ist in der Physikalisch-Techni- 
schen Reichsanstalt von Grüneisen und Merkel!$®) 
als Normalfrequenzmesser entwickelt worden. Die Ge- 
nauigkeit der Frequenzen betrug hier etwa 1. 10-4. 

Infolge der dauernd wachsenden Zahl der Rundfunk- 
sender wurde aber eine größere Frequenzkonstanz und 
Meßgenauigkeit ein dringendes praktisches Bedürfnis. Der 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1936 


bis vor einigen Jahren in der Physikalisch-Technischen 
Reichsanstalt fast ausschließlich benutzte Normalfre- 
quenzmesser!P) 20) 21) 22) bestand aus absolut geeichten 
Normalkapazitäten und Induktivitäten. Die Frequenz 
wurde dann nach der Thomsonschen Formel berechnet. 
Durch die konstruktive Durchbildung und die Einstellung 
nach der neuen Resonanzbrückenanzeige von E. Giebe 
und E. Alberti 19) ließ sich die Unsicherheit teilweise 
auf etwa 1. 10— herabdrücken. Doch war die Handhabung 
recht umständlich. 


Auf eine sehr einfache Weise erreicht man heute die- 
selbe Genauigkeit mit den von E. Giebe und A. 
Scheibe2?) 24) 25) in der PTR entwickelten Quarz- 
leuchtresonatoren, deren Anwendung heute wohl das be- 
quemste und sicherste Verfahren zur Frequenzbestimmung 
ist. Die Grundlage hierzu ist der von I. u. P. Curie an 
Turmalinkristallen entdeckte direkte und reziproke Piezo- 
effekt, dessen Vorhandensein auch an vielen anderen Kri- 
stallen nachgewiesen wurde?®) 27). Wird aus einem sol- 
chen Kristall in Richtung bestimmter Achsen ein Stück 
herausgeschnitten (Abb.3), in gewissen Richtungen zu- 
sammengedrückt und entlastet, so entstehen an gewissen 

Kristallflächen elektri- 

C sche Ladungen, deren 

Vorzeichen durch Zusam- 
mendrücken oder Ent- 
lastung gegeben sind. 
Das Umgekehrte tritt 
ein, wenn man auf diese 
Flächen Ladungen auf- 
bringt; dann wird der 
Kristall in bestimmten 
Richtungen verkürzt oder 
verlängert. Wechselt man 
nun dauernd die Ladun- 
gen, so wird der Kristall 
im selben Rhythmus seine 
geometrischen Größen 
ändern, er gerät also 
beim Anlegen einer Wech- 
selspannung in mecha- 
nische Schwingungen. 
Dabei sind diese bei 
einigen Frequenzen be- 
sonders kräftig, nämlich 
an den Stellen, wo der 


a—a mechanische Achse 
b—b clektrische Achse 
c—-¢ optische Achse 


Abb. 3. Quarzkristall, in dem ein Kristall gemäß seinen 
Curie-Schnitt angegeben ist. geometrischen Abmes- 
sungen in Eigenschwin- 

gungen erregt wird. Sie treten in drei Arten auf: 


als Dehnungs-, Biegungs- und Drillungsschwingungen 
(Longitudinal-, Transversal- und Torsionalschwingungen). 

Eingehende Untersuchungen und mathematische Ab- 
handlungen?®#) 29) 30) 31) darüber liegen sehr zahlreich vor. 
Durch geeignete Bemessung der Kristallstäbe oder -plat- 
ten läßt sich also jede beliebige Frequenz erzeugen oder 
nachweisen. Für die Technik von hauptsächlichster Be- 
deutung sind longitudinale Schwingungen, die auch bis zur 
20. oder 30. Oberschwingung?8) noch nachgewiesen werden 
können. Die Verfahren dazu sind sehr mannigfach, doch 
ist bei qualitativen Messungen die von Giebe und 
Sch e i be 23) 24) 25) 35) zuerst angegebene Art wohl die 
beste. Sie benutzen die bei Resonanz zwischen elektrischer 
und mechanischer Schwingung an gewissen Flächen auf- 
tretenden hohen Spannungen, um im luftverdünnten Raum 
Leuchtwirkungen hervorzurufen, die auch gleichzeitig zur 
unmittelbaren Bestimmung des Grades der Oberschwin- 
gung dienen. 

Die besondere Bedeutung haben die piezoelektrischen 
Erscheinungen gewisser Kristalle nun dadurch erreicht, 
daß sie Schwingungen sehr konstanter Frequenz herzu- 
stellen gestatten und anderseits Schwingungskreisen mit 
sehr kleiner Dämpfung??) 35) identisch sind, wie sie sonst 
nicht hergestellt werden können. So dienen denn solche 


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Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


103 


Kristalle, besonders Quarz, einmal dazu, die Frequenz von 
Sendern zu stabilisieren?!) 32) 33) und zum andern als 
Frequenznormale?23) 24) 25) 35), Eine Eigenschaft macht 
sich dabei noch sehr störend bemerkbar, und zwar die 
Temperaturabhängigkeit?°) 31) 36). Das ist sehr leicht er- 
klärlich, da ja die Eigenfrequenz der Kristalle durch die 
geometrischen Abmes- 
sungen bedingt ist. 
Doch laßt sich der 
Temperaturkoeffizient 
durch bestimmteOrien- 
tierung des Quarz- 
stabes praktisch zu 
Null?0) machen. 

Bei den Leucht- 
resonatoren erreicht 
man ohne Berücksich- 
tigung der Tempe- 
ratur Genauigkeiten 
von 1. 10— bis 1. 104 der Frequenz?®), die man aber 
auch bei einfach temperaturgeregelten Quarzstäben be- 
kommt. Diese beiden Arten sind also gleichwertig. Bei 
einer internationalen Ver- 
gleichung 1924 erzielte 
man eine Ubereinstim- 
mung?!) bis auf 4. 10—, 
doch sind auch diese Ab- 
weichungen heute schon 
viel kleiner (1. 10-3). Die 
höchste bisher mit sol- 
chen Kristallen unmittel- 
bar gesteuerte Frequenz 
war 1,5 - 108 Hz3®). 

Schwierigkeiten bei 
den absoluten Frequenz- 
messungen mit einer derartig hohen Genauigkeit machte 
bisher die Zeitbestimmung. Die besten Normaluhren er- 
gaben immer noch eine tägliche Abweichung von etwa 
1 bis 2. 103 s. So lag denn der Gedanke nahe, umgekehrt 
die Zeit durch die Frequenz solcher quarzgesteuerter Ge- 
neratoren zu überwachen. Eine erste Veröffentlichung 
darüber brachte Marrison®”). 

Doch waren seit mehreren Jahren Versuche darüber 
auch schon in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt 
im Gange. Und so kann denn die von Scheibe und 
Adelsberger?°#) 3%) 4%) 41) entwickelte Quarzuhr wohl 
als das genaueste Instrument der gesamten Meßtechnik 
bezeichnet werden, denn sie gestattet die Frequenz über 
längere Zeiträume auf 1 10— genau zu messen. Bei kurz- 
zeitigen Beobachtungen ergeben sich sogar Genauigkeiten 
von 1. 10—. Diese Quarzuhr ist heute unser Zeit- und 
Frequenznormal, auf das alle Messungen bezogen werden. 

Zur Steuerung dient ein Leuchtquarz von 60 000 Hz, 
dessen Temperatur in einem mehrstufigen Thermostaten 
auf 1/1000 ° C gendu gehalten wird. Die vom Steuersender 
(Abb. 4) gelieferte Spannung wird einem zweistufigen Ver- 
stärker zugeführt, um sie dann an die 3 Frequenzteiler- 
stufen (Abb. 5) abzugeben, die ihrerseits 10 000, 1000 und 
333, bei den neueren Uhren 250 Hz liefern. Jede Frequenz- 
teilerstufe ist ein rückgekoppelter Röhrengenerator, der so 
abgestimmt und aufgebaut ist, daß seine Grundschwingung 
durch seine 6., 10., 3. bzw. 4. Oberschwingung in einem 
verhältnismäßig großen Bereiche (+ 4%) von der aus der 
vorhergehenden Stufe gelieferten Frequenz mitgenommen 
wird. Die niedrigste Frequenz steuert dann einen Syn- 
chronmotor, der einen Umdrehungszähler und einen Zeit- 
kontakt zur Vergleichung mit der Sternwartenzeit be- 
tätigt. 

Die Ausführung dieser Uhren ist derart gut, daß sie 
in mehrjährigem Betrieb keinen Anlaß zu Beanstandungen 
boten. Die Stromversorgung erfolgt aus Akkumulatoren 
über Kontrollinstrumente und muß von Hand geregelt 
werden. Das ist verhältnismäßig einfach, weil z.B. die 
Abhängigkeit der Frequenz von der Anodenspannung des 


a Steuerquarz im abgeschirmten 
Gehäuse und Thermostaten 


w000 e WIr 


Abb. 4. Hauptteil der Quarzuhr in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. 


Abb. 5. Frequenzteilerstufen der Quarzuhr der Physikalisch - Technischen 
Reichsanstalt. 


Steuersenders nur 1. 10— je Volt beträgt. So besitzen 
wir durch diese Uhr heute vier Normalfrequenzen von bis- 
her nie erreichter Genauigkeit. Vergleichungen mit dem 
National Physical Laboratory (England) ergaben eine 
Übereinstimmung von 1. 10—. Einige größere Firmen 
und Institute sind sogar über besondere Kabelleitun- 
gen an die Quarzuhren 
angeschlossen, um je- 
derzeit eine Normal- 
frequenz zur Verfü- 
gung zu haben. 
Neuerdings hat man 
auch versucht, stetig- 
veränderliche Quarz- 
resonatoren 2) herzu- 
stellen, doch scheinen 
die bisher erzielten 
Ergebnisse noch wenig 
aussichtsreich, so daß 
wohl die Frequenzteilung und ein Vergleich dieser geteilten 
Frequenz mit einer Normalfrequenz das genaueste Ver- 
fahren der Frequenzbestimmung vorläufig bleiben wird. 


b abgeschirmter Steuersender 
ce abgeschirmter Sendeverstärker 


Zusammenfassung. 


Die technischen Ein- 
heiten sind nach den An- 
gaben der verschiedenen 
staatlichen Laboratorien 
heute auf 1 bis 5-10 
als sicher anzusehen. Da- 
gegen ist die absolute 
Einheit des Widerstandes 
und deren abgeleitete 
Größen nur auf 5-10 
genau bekannt. Das ist 
zunächst ein Nachteil bei der allgemein beabsichtigten Um- 
stellung auf das absolute Maßsystem. Man wird also hier 
zunächst einen Übergang mit einer technischen Genauig- 
keit von 1. 10— schaffen und diesen Wert, soweit es die 
Meßtechnik gestattet, der genauen absoluten Größe an- 
gleichen müssen. 

Wesentlich günstiger liegen die Ergebnisse bei der 
Darstellung der Frequenz, die auf 1 - 10— und über kleinere 
Zeiträume auf 1. 10 genau anzunehmen sind, wobei die 
Zeit, eine der drei Grundeinheiten, zwangsläufig ebenso 
genau gemessen wird. Das führte zum Bau von Quarz- 
uhren, die heute die genauesten Zeitmesser bilden. 


23 (250) f2 


Auszug aus dem Schritttum. 


1) H. v. Steinwehr, Über die geschichtliche Entwicklung der 
elektrischen Einheiten. Z. Instrumentenkde. 50 (1930) S. 29. 


2) H. v. Stein wehr u. A. Schulze, Die Quecksilbernormale der 
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt für das Ohm. Fortsetzung V. Mitt. 
d. Physikalisch-Technischen Reichsanstalt 1927. 


3) F. v. Steinwehr u. A. Schulze, Neubestimmung der internatio- 
nalen elektrischen Widerstandseinheit. Ann. Physik 87 (1928) S. 769. 


4) H. v. Steinwehr, Über die Belastbarkeit von Normalwiderständen 
in Petroleum und Luft. Z. Instrumentenkde. 54 (1934) S. 48. 


5) Bericht über die Tätigkeit der PTR im Jahre 1933. 82. Dritte 
Tagung des Comité Consultatif d'électricité et de photometrie. Physik. Z. 
35 (1934) S. 217. 


6) H. v. Steinwehr u. A. Schulze, Nachprüfung der EMK des 
internationalen Westonclementes mit Hilfe des Silbervoltameters. Z. In- 
strumentenkde. 42 (1922) 8. 221. 

?) H.v. Steinwehr u. A. Schulze, Neubestimmung der EMK des 
internationalen Westonelementes. Z. Instrumentenkde. 52 (1932) 8. 249. 

8) E. Glebe, Normalkondensatoren und ihre absolute Messung. Z. 
Instrumentenkde. 29 (1909) 8. 269. 

9) E. Giebe u. G. Ziekner, Über die Kapazitätsnormale der Physi- 
kalisch-Technischen Reichsanstalt. Z. Instrumentenkde. 53 (1933) S. 1, 49, 97. 

10) E. Giebe, Ein empfindlicher Drehzahlregler für Elektromotoren. 
Z. Instrumentenkde. 52 (1932) S. 345. 

11) E. Grüneisen u. E. Giebe, Eine neue Bestimmung der absoluten 
elektrischen Widerstandseinheit. Ann. Physik 63 (1920) S. 179. 


12) E. Grünelsen u. E. Glebe, Eine neue Bestimmung der absoluten 
49 Widerstandseinheit. Wiss. Abh. Physik.-techn. Reichsanst. 5 
(1920) 8. 1 


13) W. C. Eccles u. F. W. Jordan, Sustaining the vibration of a 
tuning fork by a triode valve. Electrician 82 (1919) S. 704. 

4) E. A. Eckhardt, F. C. Karcher u. M. Kaiser, An electron tube 
tuning-fork drive. J. Opt. Soc. Amer. 6 (1922) S. 949. 

15) H. Abraham u. E. Bloch, Mesure en valeur absolue des periodes 
des oscillations électriques de haute fréquence. Ann. Physique 11 (1919) S. 237. 


104 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


23. Januar 1936 


16) W. H. F. Griffith, A standard multivibrator wavemeter. Wirel. 
Wld. 16 (1925) S. 309. 


17) M. Mercier, Sur une nouvelle methode de determination de la 
période des oscillations électriques de haute fréquence. Ann. Physique 19 
(1923) S. 248. 


18) E. Grüneisen u. E. Merkel, Ein Röhrensender als Normalton- 
skala. Z. Physik 2 (1920) S. 277. 


19) E. Giebe u. E. Alberti, Absolute Messung der Frequenz elek- 
trischer Schwingungen. Ein Normalfrequenz- und Wellen messer. Z. techn. 
Physik 6 (1925) S. 92. 

20) E. Giebe, E. Alberti u. G. Leithäuser, Zwischenstaatliche 
Messungen der Wellenlänge von Großfunksendern. Elektr. Nachr.-Techn. 3 
(1926) S. 126. 

21) E. Giebe u. A. Scheibe, Internationale Vergleichung von Fre- 
q uenznormalen für elektrische Schwingungen. Hochfrequenztechn. 33 (1929) 
S. 176. 


22) E. Alberti u. G. Leithäuser, Eine neue Indikatormethode zur 
Wellenlängenmessung an Empfängern und ihre Anwendung zur Bestimmung 
der Betriebswellenlänge einiger Radiostationen. ETZ 44 (1923) S. 1027. 


23) E. Gicbe u. A. Scheibe, Sichtbarmachung von hochfrequenten 
Longitudinalschwingungen piezoelektrischer Kristallstäbe. Z. Physik 33 
(1925) S. 335. 


24) E. Giebe u. A. Scheibe, Leuchtende piezoelektrische Resona- 
toren als Hochfrequenznormale. ETZ 47 (1926) S. 380. 


25) E. Giebe u. A. Scheibe, Transversalschwingende Leuchtreso- 
natoren als Frequenznormale im Bereich von 1000 bis 20 000 Hertz. Hoch- 
frequenztechn. 35 (1930) S. 165. 


26) E. Giebe u. A. Scheibe, Eine einfache Methode zum qualitativen 
Nachweis der Piezoelektrizität von Kristallen. Z. Physik 33 (1925) S. 760. 


27) A. Scheibe, Piezoclektrische Resonanzerscheinungen. Z. Hoch- 
frequenztechn. 28 (1926) S. 15. 


28) E. Giebe u. A. Scheibe, Piezoclektrische Erregung von Deh- 
nungs-, Biegungs- und Drillungsschwingungen bei Quarzstäben. Z. Physik 46 
(1928) 8. 607. 


Pegelschnellschreiber für akustische Messungen. 


621. 317. 39 : 534. 8 

Zur Aufzeichnung von Schallvorgängen standen bisher 
nur das Phonodeik — bzw. eine seiner Abarten — und An- 
ordnungen, die sich aus einem Mikrophon, evtl. einem Ver- 
stärker und einem Oszillographen zusammensetzen, zur 
Verfügung. Mit diesen Vorrichtungen können die Wellen- 
formen der Schallvorgänge aufgenommen werden. Für 
viele akustische Arbeiten — wie z. B. die Bestimmung der 
Nachhallzeit — ist indessen die Kenntnis der Wellenform 


e, f Potentiometer 
9, h Kupplungen 
i Registrierstreifen 


a,b, c Verstärker 
d Gleichrichter und Kontroll- 
kreis 


Abb. 1. Schematische Darstellung des Pegelschnellschreibers. 


unwesentlich, während es anderseits wichtig ist, den Ver- 
lauf der Schallstärke über einen großen Bereich mit hoher 
Geschwindigkeit zu verfolgen. Man hat nunmehr Geräte 
gebaut, die Schallstärkeschwankungen bis zu 850 db /s in 
einem Bereich von 90 db aufzuzeichnen vermögen. Die Wir- 
kungsweise eines derartigen Pegelschnellschreibers ist fol- 


22) F. R. Lack, G. W. Willard u. F. E. Fair, Some improvements 
in quartz crystal circuit elements. Bell Syst. techn. J. 13 (1934) S. 453. 


30) W. P. Mason, Electrical wave- filters employing quartz crystal as 
elements. Bell Syst. techn. J. 13 (1934) S. 405. 


31) F. R. Lack, Observations on modes of vibration and temperature 
coefficients of quartz crystal plates. Proc. Inst. Rad io Engr. 17 (1929) S. 112:3, 


32) D. W. Dye, The piezo-electrican quartz resonators and its equi - 
valent electrical eircuit. Proc. Phys. Soc., Lond., 38 (1926) S. 399. 


33) A. Hund, Uses and possibilities of piezoclectrie oscillators. 
Sonderdruck der Proc. Inst. Radio Engr. 1926. 

34) H. Straubel, Kristallsteuerung für ultrakurze Wellen. Hoch- 
frequenztechn. 45 (1935) S. 4. 


35) E. Giebe u. A. Scheibe, Über Leuchtresonatoren als Hochfre- 
quenznormale. Hochfrequenztechn. 41 (1933) S. 83. 


36) H. Straubel, Schwingungsform und Temperaturkoeffizient von 
Quarzoszillatoren. Hochfrequenztechn. 38 (1931) S. 14. 


37) W. A. Marrison, A high precision standard of frequency. Proc. 
Inst. Radio Engr. 17 (1929) S. 1103. 


38) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Eine Quarzuhr für Zeit und 
Frequenzmessung sehr hoher Genauigkeit. Physik. Z. 33 (1932) S. 835. 


39) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Frequenz und Gang der Quarz- 
uhren der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Meßergebnisse J. Ann. 
Physik 18 (1933) 8.1. 


40) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Die technischen Einrichtungen 
der Quarzuhren der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Hochfrequenz- 
techn. 43 (1934) S. 37. 


41) U.Adelsberger, Zeit- und Frequenzmessung hoher Genauigkeit. 
Elektr. Nachr.-Techn. 12 (1935) S. 83. 


42) Zacek u. V. Petrzllka, Über kellförmige piezoelektrische 
Resonatoren. Hochfrequenztechn. 46 (1935) S. 157. 


43) Berichte über die Tätigkeit der Physikalisch-Technischen Reichs- 
anstalt 1923 bis 1934. 


gende!): Eine von einem Mikrophon gelieferte Spannung, 
deren Verlauf in logarithmischem Maßstab aufgezeichnet 
werden soll, liegt am Eingang eines Verstärkers a. Der 
Ausgang dieses Verstärkers ist über einen logarithmisch 
unterteilten Spannungsteiler?) mit dem Eingang eines 
zweiten Verstärkers b verbunden, an dessen Ausgang ein 
Gleichrichter d und ein besonders gestalteter Kontroll- 
kreis liegen. Ein aus dem Wechselstromnetz betriebener 
Synchronmotor liefert die Kraft zur Bewegung des Span- 
nungsteilerabgriffes. Mit Hilfe einer elektromagnetischen 
Umsteuerungs vorrichtung g, k wird die Bewegungsrich- 
tung dieses Abgriffs dauernd so geregelt, daß die Aus- 
gangsleistung der letzten Verstärkerstufe konstant bleibt; 
seine Stellung ist daher das (logarithmische) Maß für die 
am Eingang des Pegelschreibers liegende Spannung. Die 
Bewegung des Spannungsteilerabgriffs wird auf einen 
Griffel übertragen, der den Verlauf auf einen vom Syn- 
chronmotor bewegten Registrierstreifen i aufzeichnet. Der 
Registrierstreifen besteht aus farbigem mit einer dünnen 
Wachsschicht überzogenem Papier; dort, wo der Griffel 
die Oberfläche berührt, wird die Wachsschicht abgeritzt, 
so daß die Kurve als dunkler Linienzug auf hellem Grund 
erscheint. 


Dieser Pegelschnellschreiber eignet sich besonders für 
Messungen der Nachhallzeit. Um die bekannten Unregel- 
mäßigkeiten des Abfalls der Schallstärke zu verringern, 
sind eine Reihe von Maßnahmen, wie z. B. die Anwendung 
eines Heultones, die Aufstellung einer umlaufenden Luft- 
schraube im Versuchsraum, die Benutzung mehrerer im 
Versuchsraum verteilter Mikrophone u. ä., empfohlen 
worden. Diese Anordnungen wurden einzeln und kombi- 
niert angewendet und die Messungen über verschieden 
große Schallstärkebereiche erstreckt. Keines dieser Ver- 
fahren hat einen besonderen Vorzug vor dem andern; 
trotzdem ist es empfehlenswert, mehrere Verfahren unter 
gleichbleibenden Bedingungen anzuwenden und die ge- 
wonnenen Ergebnisse zu mitteln. Auf jeden Fall ist es 
von entscheidender Wichtigkeit, den Schallstärkebereich 
so groß wie irgend angängig zu machen. Gff. 


1) Wente, Bedell u. Swartzel, J. acoust. Soc. Amer. 6 
(1935) S. 121 u. 131. 

2) In der Ausführung nach Abb. 1 sind zwei Spannungsteiler (e und 
f) und eine weitere Verstärkerstufe (c) vorgesehen. 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


VERBANDSTEIL. 


VDE 
Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus. 
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631. 
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12. 


Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936. 


Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im 
September 1936 sollen wieder wie bisher Fachberichte ge- 
halten werden. 

Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhalts- 
angabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter Bekanntgabe von 
Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum 
10. Februar 1936 einzusenden. 

Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher 
Eignung die Mitgliedschaft der Vortragenden beim VDE 
berücksichtigt. 

Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte 
1936 schon vor der Tagung, etwa im August, erscheinen und 
den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aus- 
sprachen zugestellt werden. Weitere Angaben über die 
Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den 
Anmeldenden rechtzeitig zu. 


ETZ-Einbanddecken 1935. 


Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der 
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis 
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver- 
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah- 
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312 
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin- 
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be- 
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich 
der Unkosten hierfür. 


Ausschuß für Explosionsschutz. 


Entwurf 1. 
VDE 0166/19... 


Vorschriften für die Errichtung elektrischer Anlagen in 
gefährdeten Räumen von Sprengstoffbetrieben!). 


Inhaltsübersicht. 


I. Gültigkeit. 
$ 1. Geltungsbeginn. 
S 2. Geltungsbereich. 


II. Begriffserklärungen. 
III. Allgemeine Bestimmungen. 


IV. Einzelbestimmungen. 


§ 5. Allgemeines. 
§ 6. Anlageteile für ortsfesten Einbau. 
$ 7. Anlageteile für ortsveränderliche Verwendung. 


Die Errichtung elektrischer Anlagen in Sprengstoff- 
betrieben bedarf der Zustimmung der zuständigen Auf- 
EI ala (Gewerbeaufsicht) und der Berufsgenossen- 
schaft. 

I. Gültigkeit. 


§ 1. 
Geltungsbeginn. 
a) Diese Vorschriften treten am ........ in Kraft?). 


1) Diese Vorschriften sind bei sinngemäßer Anwendung auch Be- 
timmungen für die Errichtung elektrischer Anlagen in Räumen, die für 
sich explosible Staube enthalten, aber nicht als gefährdete Räume in 
Spre ngs toffbetrieben gelten. 

2) Genehmigt durch den Vorsitzenden des VDE Im 19.. 
— Veröffentlicht: ETZ 1936, S. 105 und... 


Bekanntmachungen. 


Ausschuß für Explosionsschutz. 


In VDE 0165 „Leitsätze für die Errichtung elek- 
trischer Anlagen in explosionsgefährdeten Betriebs- 
stätten und Lagerräumen“ ist in einer Fußnote 2 an- 
gekündigt, daß Sonderbestimmungen für „Räume, in 
denen explosible Stoffe (Spreng- und Zündstoffe) 
hergestellt oder gelagert werden, oder in denen 
Staube entstehen, die für sich explosibel sind“ in Vor- 
bereitung seien. 


Der eingesetzte Unterausschuß „Sprengstoffbe- 
triebe“ hat diese Sonderbestimmungen ausgearbeitet, 
die nachstehend als Entwurf 1 zu 


VDE 0166/19.. „Vorschriften für die Errichtung 
elektrischer Anlagen in gefährde- 
ten Räumen von Sprengstoffbe- 
trieben“ 


bekanntgegeben werden. 


Diese Arbeit VDE 0166 soll abweichend von VDE 
0165 als Vorschrift herausgegeben werden, da 
angestrebt wird, in Zukunft alle VDE-Bestimmungen 
für die Errichtung elektrischer Anlagen als Vorschrif- 
ten herauszugeben. 


Einsprüche sind in doppelter Ausfertigung bis 
an 31. März 1936 an die Geschäftstelle des VDE zu 
richten. 


Ausschuß für Klein- und Kleinspannungs- 
Transformatoren. 


Der in ETZ 54 (1933) S. 266 veröffentlichte Ent- 
wurf zu 


„Regeln für die Konstruktion und Prüfung von 
Schutz-, Netzfernmelde- und sonstigen Trans- 
formatoren für Kleinspannung und Klein- 
leistung R. E. T. K.“ 


ist auf Grund der hierzu ergangenen Äußerungen 
überarbeitet und in der nachstehenden Form verab- 
schiedet worden. Der neue Wortlaut von 


VDE 0550/1936 „Vorschriften für Bau und Prüfung 
von Schutz-, Netzfernmelde- und 
sonstigen Transformatoren für 
Kleinspannung und Kleinleistung“ 


wurde vom Vorsitzenden des VDE genehmigt und zum 
1. 1. 1937 in Kraft gesetzt. Einer Anwendung dieser 
Vorschriften bereits im Jahr 1936 steht nichts im 
Wege, jedoch konnten die Vorschriften im Hinblick 
auf erhebliche Lagerbestände allgemein nur mit einer 
Karenzzeit von einem Jahr in Kraft gesetzt werden. 
Am 1. 1. 1937 verlieren die bisherigen Fassun- 
gen von | 
VDE 0550/1929 „Regeln für die Konstruktion 
und Prüfung von Schutztransformatoren mit 
Kleinspannungen R.E.T.K. (mit Erklärungen)“ 
sowie 
VDE 0549/1921 „Vorschriften für den Anschluß 
von Fernmeldeanlagen an Niederspannungs- 
Starkstromnetze durch Transformatoren (mit 
Ausschluß der öffentlichen Telegraphen- und 
Fernsprechanlagen)“ 
ihre Gültigkeit. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
Der Geschäftsführer: 
Blendermann. 


105 


106 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


23. Januar 1936 


§ 2. 
Geltungsbereich. 


a) Diese Vorschriften gelten für die Errichtung elek- 
trischer Anlagen in gefährdeten Räumen von Sprengstoff- 
betrieben. 

b) Diese Vorschriften sind durch VDE 0165 „Leitsätze 
für die Errichtung elektrischer Anlagen in explosions- 
gefährdeten Betriebsstätten und Lagerräumen“ sinngemäß 
zu ergänzen, wenn in den gefährdeten Räumen von 
Sprengstoffbetrieben außerdem eine Explosionsgefahr 
nach VDE 0165 vorliegt. 

c) Diese Vorschriften gelten dagegen nicht für Räume 
in Sprengstoffbetrieben, in denen nur Explosionsgefahr 
nach VDE 0165 vorliegt. 


Diese Vorschriften sind Ausführungsbestimmungen zu: 


$ 35 von VDE 0100/1934 „Vorschriften nebst Ausfüh- 
rungsregeln für die Errichtung 
von Starkstromanlagen mit Be- 
triebsspannungen unter 1000 V, 
V.E.S.1“, 

„Vorschriften nebst Aus füh- 
rungsregeln für die Errichtung 
von Starkstromanlagen mit Be- 
triebsspannungen von 1000 V und 
darüber V.E.S.2.“ und 
„Vorschriften und Regeln für die 
Errichtung elektrischer Fern- 
meldeanlagen V.E.F.“. 


$ 26 von VDE 0101/1934 


$ 29 von VDE 0800/1935 


II. Begriffserklärungen. 


$ 3. 
a) Gefährdete Räume in Sprengstoffbe- 
trieben sind: 

1. Räume oder sonstige Stellen, in oder an denen 
Sprengstoffe (Sprengmittel, Schießmittel, Zündmit- 
tel, Feuerwerkskörper usw.) hergestellt, be- oder ver- 
arbeitet oder gelagert werden. 

2. Benachbarte Räume, die mit den unter 1. genannten 
Räumen dauernd oder zeitweise, z. B. durch Türen, 
Fenster, Mauerdurchbrüche, Kanäle usw., in Verbin- 
dung stehen oder gebracht werden können, wenn in 
den unter 1. genannten Räumen Staube, Sublimate 
oder Dämpfe von explosiblen Stoffen auftreten. 


III. Allgemeine Bestimmungen. 


§ 4. 

a) Elektrische Anlagen in Sprengstoffbetrieben müs- 
sen den sonstigen Bestimmungen des VDE entsprechen 
und, wie folgt, ausgeführt sein: 

1. Die Temperatur von Anlageteilen muß durch aus- 
reichende Bemessung oder selbsttätige Begrenzung 
stets genügend weit unter der Zünd- oder Zerset- 
zungstemperatur des explosiblen Stoffes liegen; 

2. Anlageteile, an denen betriebsmäßig Funken auftre- 
ten, müssen zweckentsprechend explosionsgeschützt 
sein; 

3. Anlageteile, an denen rtur bei Defekten Funken 
auftreten können, sind derart auszuwählen, zu be- 
messen und anzuordnen oder mit zusätzlichen Schutz- 
maßnahmen zu versehen, daß Defekte möglichst 
ausgeschlossen sind. 


Empfohlen wird, Anlageteile mit betriebsmäßig nicht 
funkengebenden Teilen und mit den besonderen Zwecken 
entsprechenden Bauformen zu verwenden. 


IV. Einzelbestimmungen. 


Den Bestimmungen in $ 4 wird durch die Maßnahmen 
in $ 5 und die Verwendung der in $$ 6 und 7 genannten 
Anlageteile genügt. 

§ 5. 


Allgemeines. 


a) Elektrische Anlageteile sind so anzu- 
ordnen, daß ein Eindringen explosibler Stoffe verhindert, 
eine Ablagerung auf den Oberflächen auf ein Mindestmaß 
beschränkt wird und eine leichte Reinigung möglich ist. 

b) Verbindungen Spannung führender 
Teile dürfen nur durch gesicherte Verschraubung her- 
gestellt werden. 

c) Meßgeräte, Signal- und Fernmelde- 
anlagen sind auf die für eine gesicherte Betriebsfüh- 
rung erforderliche Art und Anzahl zu beschränken. 


d) Verteileranlagen, Transformato- 
ren, Sicherungen und Steckvorrichtungen 
dürfen in den gefährdeten Räumen nicht angebracht 
werden. 

e) Elektrische Anlageteile müssen auch 
außerhalb der gefährdeten Räume an Stellen, an denen 
sie Beschädigungen ausgesetzt sind, besonders geschützt 
werden. 

f) Isolierstoffe für Dichtungen, Schutzhüllen 
u. dgl. müssen so beschaffen oder eingebaut sein, daß sie 
durch Flüssigkeiten oder Dämpfe nicht zerstört werden 
können. 

§ 6. 


Anlageteile für ortsfesten Einbau. 


a) Leitungen: 

1. Festverlegte Leitungen: Bleikabel, kabelähnliche 
Leitungen. 

2. Leitungen zum Anschluß beweglicher Geräte: 
Gummischlauchleitungen starker Ausführung NSH 
oder gleichwertiger Bauart. 


b) Maschinen: Kurzschlußläufermotoren in Ver- 
bindung mit Überlastungsschutz, wie z. B. Motorschutz- 
schalter, in: 

1. geschlossener Bauart P 33, Klemmen P 44. 
2. geschlossener Bauart P 33 mit Fremdbelüftung unter 
Überdruck, Klemmen P 44. 


c) Schalt- und Steuergeräte in: 


1. gekapselter Bauart P 44. 
Das Öffnen der Kapselung darf nur mit Werkzeugen 
möglich sein. 

2. ölgekapselter Bauart P33e o. 


d) Leuchten: 
1. Für Räume, außer solchen mit staubenden oder sub- 
limierenden Sprengstoffen: 


Bauarten mit geschlossener Leitungseinfüh- 
rung, die mit geschlossenem Schutzglas und bei 
mechanischer Gefährdung mit widerstandsfähigein 
Schutzkorb oder Schutzgitter versehen sein müssen. 


2. Für sämtliche Räume mit staubenden oder subli- 
mierenden Sprengstoffen: 


Bauarten mit abgedichteter Leitungseinführung, 
die mit geschlossenem, abgedichtetem und genü- 
gend dickem Schutzglas und bei mechanischer Ge- 
fährdung mit widerstandsfähigem Schutzkorb oder 
Schutzgitter versehen und so verschlossen sein 
müssen, daß sie nur mit Hilfe von Werkzeugen ge- 
öffnet werden können. Funken, die beim Lockern 
der Glühlampe im Betrieb entstehen, dürfen nur in 
einem explosionsgeschützten Raum auftreten 
können. 


e) Signal- und Fernmeldeanlagen:in ge- 
kapselter Bauart P 44. 

f) Meßgeräte: in gekapselter Bauart P 44. 

g) Elektrowärmegeräte: in Verbindung mit 
Überlastungs- oder Übertemperaturschutz in gekapselter 
Bauart P 44. 

§ 7. 


Anlageteile für orts veränderliche Ver- 
wendung. 
a) Leitungen: 
Gummischlauchleitungen starker Ausführung NSH 
oder gleichwertiger Bauart. 


b) Maschinen und Geräte: 


Wie für ortsfesten Einbau nach $ 6 außer der Öl- 
kapselung für Schaltgeräte nach § 6c) 2. 


c) Handleuchter: 


1. Bauarten mit eigener Stromquelle für Spannungen, 
bei denen eine Zündung nicht möglich ist. 

2. Bauarten für Spannungen, bei denen eine Zündung 
möglich ist, mit geschlossenem, abgedichtetem, ge- 
nügend dickem Schutzglas und mit besonders wider- 
standsfähigem Schutzkorb, die so verschlossen sein 
müssen, daß sie nur mit Hilfe von Werkzeugen ge- 
öffnet werden können. Funken, die beim Lockern 
der Glühlampe im Betrieb entstehen, dürfen nur in 
einem explosionsgeschützten Raum auftreten können. 
Eingebaute Schalter dürfen die Handleuchter nicht 
enthalten. 


23. Januar 1936 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 


107 


Ausschuß für Klein- und Kleinspannungs- 
transformatoren. 


VDE 0550/1936. 


Vorschriften für Bau und Prüfung von Schutz-, Netzfern- 
melde- und sonstigen Transformatoren für Kleinspannung 
und Kleinleistung. 


Inhaltsübersicht. 


I. Gültigkeit. 
Geltungsbeginn. 
Geltungsbereich. 


II. Begriffserklärungen. 


Wicklungen und elektrische Begriffe. 
Kriechstrecken und Schlagweiten. 
Schutzarten. 
Kurzschlußsicherheit. 


III. Allgemeine Bestimmungen für sämtliche 
Transformatoren. 


7. Schutz gegen zufällige Berührung. 
8. Bauteile und bauliche Maßnahmen. 
. Wärmesicherheit. 

10. Kurzschlußsicherheit. 

11. Isolierfestigkeit. 

12. Aufschriften. 


IV. Sonderbestimmungen für Schutztransformatoren. 
A. Genormte Werte. 
13. Spannungen. 


14. Leistungen. 
B. Baubestimmungen. 


Schutzarten und Schutz gegen zu hohe Berührungs- 
spannung. 

16. Netzanschluß. 

17. Verbrauchsanschluß. 

18. Anzapfungen und Umschaltungen. 

19. Wicklungen. 


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20. Orts veränderliche Schutztransformatoren. 
21. Kurzschlußsicherheit. 
22. Leerlaufspannung. 
C. Prüf bestimmungen. 
$ 23. Erwärmung. 
$ 24. Kurzschlußsicherheit. 
S 25. Spannungsänderung. 
$ 26. Isolierfestigkeit. 
$ 27. Leistungsschild. 
I 28. Zulässige Abweichungen. 
V. Sonderbestimmungen für Netzfernmelde-Trans- 
formatoren (Klingeltransformatoren). 
A. Genormte Werte. 
$ 29. Spannungen. 
$ 30. Leistungen. 
B. Baubestimmungen. 
$ 31. Schutzarten. 
§ 32. Anschlüsse. 
$ 33. Wicklungen. 
$ 3. Kurzschlußsicherheit. 
§ 35. Höchste Leerlaufspannung. 


C. Prüfbestimmungen. 


$ 36. Leistungsprüfung. 
x 37. Kurzschlußprüfung. 
K 38. Isolierfestigkeit. 
$ 39. Leistungsschild. 
I. Gültigkeit. 


§ 1. 
Geltungsbeginn. 
Diese Vorschriften treten am 1. Januar 1937 in Kraft!). 


§ 2. 
Geltungsbereich. 


Diese Vorschriften gelten für die nachstehenden 
Transformatoren bis 3,5 kVA bei Einphasenstrom und bis 
»kVA bei Drehstrom zur Verwendung in Netzen mit 
Nenn-Betriebsspannungen bis 500 V. 


8 1) Genehmigt durch den Vorsitzenden des VDE im Januar 1936. — 
Veröffentlicht: ETZ 54 (1933) S. 266 und 57 (1936) S. 107. 


A. Schutztransformatoren. 


1. Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis 
42 V zum Schutz gegen zu hohe Berührungsspannung 
durch Herabsetzung der Betriebsspannung auf Klein- 
spannung, genannt Kleinspannungs-Trans- 
formatoren. 

2. Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis 
24 V zum Betrieb von Spielzeugen, genannt Spiel- 
zeug-Transformatoren. 


B. Netzfernmelde-Transformatoren. 


Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis 
20 V zum Betrieb von Fernmeldeanlagen einfacher Art, 
genannt Klingeltransformatoren. 


C. Sonstige Transformatoren. 


1. Transformatoren zum Einbau in Kleingleichrichter 
(Röhren-, Trockengleichrichter), genannt Klein- 
gleichrichter-Transformatoren. 

2. Transformatoren zum Einbau in Netzanschlußgeräte, 
-empfänger und -verstärker, genannt Netzan- 
schlußgeräte-Transformatoren. 


II. Begriffserklärungen. 


§ 3. 
Wieklungen und elektrische Begriffe. 


Maßgebend sind die Begriffserklärungen von VDE 0532 
„Regeln für die Bewertung und Prüfung von Transfor- 
matoren R. E. T.“, soweit nicht im folgenden Abweichun- 
gen besonders angegeben sind, wie z. B. hinsichtlich der 
Nenn-Sekundärspannung, die auf induktionsfreie Be- 
lastung mit der Nennleistung bezogen wird. 


§ 4. 
Kriechstrecken und Schlag weiten. 


Kriechstrecke ist der kürzeste Weg zwischen 
leitenden Stellen, auf dem längs der Oberfläche eines Iso- 
lierkörpers ein Stromübergang eintreten kann. 

Schlagweite (Luftstrecke) ist der kürzeste Weg 
zwischen leitenden Stellen, auf dem durch die Luft ein 
Stromübergang eintreten kann. 


§ 5. 
Schutzarten. 
Hinsichtlich der Schutzarten gilt das Normblatt 
DIN VDE 50. T 


Kurzschlußsicherheit. 


Als kurzschlußsicher gilt ein Transformator, der bei 
Überlastungen bis zum Klemmenkurzschluß keine über die 
zulässigen Grenzwerte ansteigende Erwärmung erfährt. 

Zu unterscheiden ist: 

1. Unbedingte Kurzschlußsicherheit mittels 
Spannungsabfalles. 

2. Bedingte Kurzschlußsicherheit mittels Stromsiche- 
rungen oder Selbstschalter, die den Primär- oder 
Sekundärstrom des Transformators abschalten. 


inneren 


III. Allgemeine Bestimmungen für sämtliche 
Transformatoren. 
5 $ 7. 
Schutz gegen zufällige Berührung. 


Die nicht mit Isolierstoff bedeckten Teile müssen, so- 
fern an ihnen eine höhere Spannung als 42 V auftreten 
kann, im Handbereich gegen zufällige Berührung geschützt 
und die zu diesem Zwecke vorgesehenen Abdeckungen zu- 
verlässig befestigt sein. 

Lackierung, Emaillierung oder Eloxierung allein gelten 
nicht als Isolierung im Sinne des Berührungsschutzes. Bei 
Einbautransformatoren kann das Gerätegehäuse den Berüh- 
rungsschutz bilden. 

8 8. 


Bauteile und bauliche Maßnahmen. 


a) Transformatoren sowie allenfalls eingebaute Schal- 
ter, Sicherungen, Steckvorrichtungen u. dgl. einschließlich 
ihrer Abdeckungen und Schutzverkleidungen müssen den 
im Betrieb durch elektrische Feuererscheinungen, Wärme, 
Feuchtigkeit und mechanische Einflüsse auftretenden Be- 
anspruchungen standhalten. 

b) Die in Tafel I angegebenen Kriech- und Luft- 
strecken dürfen nicht unterschritten werden. 


108 


Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 


23. Januar 1936 


Tafel I. Kriechstrecken und Schlagweiten in Millimeter. 


Nennspannung 


| bis 42 V | bis 380 V | bis 550 V 


Kriechstrecke 


Schlagweite zwischen Teilen ver- 
schiedener Polarität 


Schlagweite zwischen Spannung 
führenden Teilen und nicht